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Kleiderhenkel Der gewöhnliche angenähte Kleiderhenkel weist verschiedene
Nachteile auf, wie beispielsweise das Abreißen der Nahtstellen oder das Durchreißen
des Henkelbandes sowie das umständliche Lostrennen des beschädigten Henkels und
dessen Ersatzbefestigung. Ein besonders empfindlicher Schaden am Kleidungsstück
tritt dann ein, wenn ein gut angenähter Henkel, der aus kräftigem Henkelband besteht,
durch Gewalt abgerissen wird, was oft vorkommt und wobei dann nicht selten der Kleiderstoff
mit zerreißt und dadurch das Kleidungsstück beschädigt wird.
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Es sind ferner Kleiderhenkel bekannt, durch die diese Nachteile vermieden
werden sollen, darunter auch solche mit auswechselbarem Henkelband.
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Alle diese bekannten Kleiderhenkel haben jedoch bisher für den praktischen
Gebrauch kaum eine nennenswerte Verwendung gefunden. Dies dürfte zum Teil daran
liegen, daß manche Ausführungen zu verwickelt und wieder andere mit zuviel oder
zu auffallenden Metallteilen behaftet sind, was gegen die Gefälligkeit sowie gegen
die textilstoffliche Eigenart eines Kleidungsstückes verstößt.
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Die vorstehend geschilderten Nachteile sollen nach der Erfindung dadurch
beseitigt werden, daß das den Henkel bildende Henkelband beidendig zu Lagerschlaufen
abgebogen sowie zur Aufnahme des Ersatzhenkels mit in den Lagerschlaufen schwingbaren
Rahmenösen versehen ist. Den bekannten Ausführungen gegenüber hat der Kleiderhenkel
gemäß der Erfindung den bedeutenden Vorteil, daß er nicht nur einen rasch auswechselbaren
Ersatzhenkel, sondern auch einen dauernd vorhandenen Ersatzhenkel aufweist, so daß
der Träger des Kleidungsstückes bei Henkelbruch und selbst auch dann, wenn kein
gesonderter Ersatzhenkel zur Hand ist, niemals in Verlegenheit gerät, weil durch
den Ersatzhenkel stets eine Aufhängmöglichkeit vorhanden ist. Gegen eine Beschädigung
und Bruch des Henkels und mithin auch des Ersatzhenkels ist durch dreierlei Vorkehrungen
denkbar beste Vorsorge getroffen, und zwar erstens durch die besonders sorgfältige
Art der Befestigung am Kleidungsstück, zweitens
durch elastische,
abfedernde Ösen, die zwischen dem Ersatzhenkel und dem Henkel liegen, sowie drittens
durch den Umstand, daß das Henkelband bedeutend stärker als dasjenige das Ersatzhenkels
ist, so daß bei gewaltsamer Überbeanspruchung unbedingt in erster Linie das Band
des letzteren zerreißt.
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Hinsichtlich der Befestigungsart an das Kleidungsstück eignet sich
der neue Henkel sowohl zum Annähen von Hand als auch zur Befestigung mittels Hohlnieten,
Ringösen o. dgl.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung wie folgt dargestellt:
Abb. i zeigt in Vorderansicht den Henkel mit dem Ersatzhenkel.
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Abb. 2 zeigt eine Draufsicht des Henkels. Abb. 3 zeigt einen Ersatzhenkel
in Vorderansicht, und Abb. q. zeigt die Draufsicht desselben.
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Abb. 5 zeigt eine Ausführungsart mit aufknöpfbaren Lagerschlaufen
und elastischen, abfedernden Ösen.
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Der Henkel 2 besteht aus einem besonders starken und zähen Henkelband
i, das an seinen beiden Enden zu Lagerschlaufen 3, q.. und zu Verstärkungen 5, 6,
die die Brückenpfeiler bilden, abgebogen ist. In den beiden Lagerschlaufen ist je
eine Rahmenöse in Rechteckform 7,8 gelagert, welche beiden Teile zur Aufnahme
des Ersatzhenkels 9 dienen.
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Die Befestigung des Henkels 2 bzw. dessen Verstärkungen
5,6 mit dem Kleiderstoff io erfolgt entweder durch Annähen von Hand oder
durch Maschinennaht. Für gewerbliche Verwendung des Henkels in Kleiderfabriken,
Maßschneidereien usw. ist eine raschläufigere Befestigungsart nach Abb. i vorgesehen;
dabei ist der Henkel mit dem Kleidungsstück durch zwei Paar Hohlnieten 1i, 12 besonders
dauerhaft und so verbunden, daß der Henkel 2 lose am Stoff des Kleidungsstückes
aufliegt. Damit die beiden Lagerschlaufen 3, q., die der stärksten .Beanspruchung
ausgesetzt sind, vor dem Ausreißen an den Lochungsstellen geschützt sind und ganz
allgemein die denkbar größte Festigkeit der Verbindung, unter Ausschaltung der Gefahr,
daß Stoffteile mit dem Henkel aus dem Kleidungsstück herausgerissen werden, gewährleistet
ist, sind zwischen dem Henkel 2 und den Hohlnietteilen 12 vorsorglich Unterlegscheiben
13,14 vorgesehen, mit deren Hilfe nach erfolgter Vernietung die gesamten Stoffteile
fest zusammengepreßt sind. Diese Unterlegscheiben, zweckdienlich aus einem nichtmetallischen,
durchsichtigen Baustoff bestehend, sind zur Aufnahme der Lagerschlaufen mit einem
länglichen Schlitz 15 und zur Aufnahme der Nietschäfte ii mit je zwei runden Aussparungen
16 versehen. Der Ersatzhenkel 9 besteht aus einem im Verhältnis zum Henkel 2 etwas
schwächeren und schmäleren Henkelband. Seine beiden Endteile =7, 1ß sind mit Druckknöpfen
i9, 2o versehen. Die Enden des Ersatzhenkels mit den Druckknopfteilen werden in
die Rahmenösen 7, 8 des Henkels 2 eingeführt, zu Schlaufen umgelegt und durch die
Druckknöpfe geschlossen. Wie Abb. 3 zeigt, kann der Ersatzhenkel mit einem über
seinem Mittelteil lose liegenden Gummiband 21 versehen sein, dessen beide Enden
zugleich mit den Druckknopfteilen 2o an den Ersatzhenkel angenietet sind. Wenn nun
das Band eines solchen Ersatzhenkels nach längerem Verschleiß oder infolge Gewalt
bricht, wobei die Bruchstelle erfahrungsgemäß zumeist in der Mitte des Henkels liegt,
verhindert das elastische Gummiband, nachdem die erste Zerreißwucht gemildert ist,
das Herabfallen des Kleidungsstückes vom Haken und bewirkt außerdem, daß der beschädigte
Ersatzhenkel noch beschränkte Zeit seinem Zwecke dient, weil das Gummiband mit den
Henkelteilen 17, 18 und diese mit dem Henkelband i verbunden bleiben.
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Durch Abb. 5 ist eine Ausführungsart des Kleiderhenkels dargestellt,
bei welcher ebenfalls ein ständiger auswechselbarer Ersatzhenkel vorgesehen und
somit der leitende Grundgedanke der Erfindung beibehalten ist. Bei dieser Ausführung
ist nur der eine innere Teil der Lagerschlaufen 3, ¢ fest mit der Stofflage verbunden,
während das äußere Bandende der Schlaufe und somit diese selbst mittels Druckknöpfe
i9', 2o' verschließbar bzw. lösbar ist. Als Verbindungsmittel zwischen dem Henkel
.2 und dem Ersatzhenkel 23 sind hierbei endlose Ringe aus elastischem Werkstoff
(Gummi o. dgl.) 22 verwendet, in welche die Enden des Ersatzhenkels 23 rückläufig
zu Schlaufen gelegt und durch Ringösen 24 befestigt sind. Die elastischen Ringe
22 dienen somit als Bindeglied zwischen den Lagerschlaufen und dem Ersatzhenkel
mit dem besonderen Zweck, starke Zerreißwuchten zumeist abzufedern bzw. aufzufangen
und dadurch das Zerreißen der Bandteile in vielen Fällen zu verhindern.
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Es ist durch die vorliegende Erfindung ein Kleiderhenkel geschaffen,
welcher sich dem stofflichen Gepräge eines Kleidungsstückes anpaßt und durch eine
Vereinigung verschiedener Schutzvorrichtungen (und zwar erstens verschiedene starke
Bänder, zweitens sich bei starker Wucht öffnende Druckknöpfe oder Lagerschlaufen,
drittens besonders sorgfältige und dauerhafte Verbindung des Henkels mit der Stofflage
und viertens elastische Lagerung des Ersatzhenkels) eine unbedingt sichere Gewähr
gegen das Zerreißen des Kleiderstoffes bietet.
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Durch einen fertiggearbeiteten, leicht und rasch auswechselbaren Ersatzhenkel
sowie einen dauernd vorhandenen festen Ersatzhenkel ist unter allen Umständen das
Aufhängen eines ,damit versehenen Kleidungsstückes gesichert.