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Vorrichtung zur Zündpunktverstellung an Magnetzündapparaten Die Erfindung
bezieht sich auf Zündpunktverstellvorrichtungen von Zündapparaten für Verbrennungsmotoren,
die :eine Verstellung des auf der Antriebswelle drehbar angeordneten Läuferkörpers
und der von diesem angetriebenen Teile, z. B. Unterbrecher und Verteiler, bewirken,
wobei der Läuferkörper als Anker oder Magnetsystem des Zündapparates ,ausgebildet
sein kann.
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Es sind Verstellvorrichtungen bekannt, bei denen ein mit der Antriebswelle
gleichachsig gelagertes Steuerorgan vermittels eines im Läufer angeordneten St:eilgewindemechanismus
die Längsbewegung des Steuerorgans in eine Drehbewegung des Läuferkörpers umsetzt.
Derartige Einrichtungen erfordern infolge des schlechten Wirkungsgrades des Steilgewindes
eine erhebliche Betätigungskraft. Da auf Grund des für die Längsbewegung des Steuerorgans
zur Verfügung stehenden geringen Raumes das Steilgewüide nicht selbsthemmend ausgeführt
werden kann, wird fast in allen Betriebsstellungen eine Komponente der Antriebskraft
auf das Verstellg@estänge übertragen. Ein weiterer Nachteil der Steilgewindekonstruktion
ist der Umstand, daß solche Zündapparate einen anderen Aufbau erfordern, wenn sie
statt für Handverstellung für automatische Zündpunktverstellung gebaut werden sollen.
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Bei einem anderen Magnetzündapparat mit ,einer Zündpunktverstellung
mit Hilfe eines Fliehkraftreglers ist auf der Antriebswelle ein konischer Teil vorgesehen,
durch dessen Verschiebung eine exzentrisch angeordnete Platte um ihren Schwenkpunkt
verdreht wird und hierdurch seine Verdrehung der Verstellgrundplatbe bewirkt.
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Die Erfindung bezieht sich auf solche Zündapparate, bei denen die
Verstellung mit Hilfe eines Fliehkraftreglers vorgenommen wird. Dabei werden mit
der Verstellvorrichtung die Antriebswelle gegen den Läuferkörper und die von diesem
angetriebenen Teile verstellt, indem ein dem Läufer gleichachsig längs bewegliches,
mit deinem Fliehkraftregler in Eingriff stehendes Steuerorgan eine Drehb:ewegung
des Läufers hervorruft. Die Erfindung besteht darin, daß bei einer solchen Vorrichtung
das- Steuerorgan aus @eihem auf der einen Seite unter Federdruck, auf der anderen
Seite mit :einem Betätigungsglied in Eingriff stehenden Dorn mit einem die symmetrisch
hierzu liegeirden, durch Fliehkraft beenflußten Lenkerteile der Verstellvorrichtung
betätigenden Kegel besteht, und daß die gesamte Verstellvorrichtu;ng in @ein-en
aus der Läuferwelle gebildeten zylindrischen Hohlraumeingesetzt ist.
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Durch diese Anordnung wird gegenüber den Vorrichtungen mit einer exzentrisch
angeordneten umlaufenden Platte eine einseitige Belastung der Vorrichtung, die leicht
zu Störungen Veranlassung geben kann, unterbunden.
Da beim -Gegenstand
der Erfindung weiter der zylindrische Dorn nur die Fliehgewichte selbst verstellt,
ist eine bedeutend geringere Verstellkraft erforderlich, als -wenn die Fliehkraftgewichte
über eine Verstellgrundplatte verstellt weiten. Daraus folgt, daß !eine Überregelung
bei Überschreitung deiner dem größten Durchmesser des konischen Dornteiles entsprechenden
Drehzahl nicht möglich ist, da sich dann die Fliehgewichte selbsttätig vom Dorn
,abheben und deren Beeinflussung durch den Dorn somit selbsttätig aufgehoben wird.
Bei der eben erwähnten bekannten -Einrichtung wird dagegen die von außen
eingeleitete Vorvzrstellung der Verstellgrundplatte bei jeder Drehzahl beibehalten
und kann durch Ausschlag der Fliehgewichte ,nicht wirkungslos gemacht werden, so
daß beim Überschreiten einer bestimmten Drehzahl mit einem Überregeln zu rechnen
ist.
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Weiterhin hat die Vorrichtung nach der Erfindung folgenden Vorteil:
i. Der gleiche Aufbau des Zündapparates kann durch geringfügige Änderungen wahlweise
für Handverstellung oder für automatische Zündpunktverstellung eingerichtet werden.
Diese Eigenschaft des Zündapparate ist fabrikationstechnisch von großer Wichtigkeit.
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2. Die von bestimmten Lenkerteilen erzeugten Fliehkräfte können zur
Unterstützung der Handverstellung herangezogen werden, -wodurch sich bei den vorliegenden
Zündapparaten die erforderlichen Verstellkräfte gegenüber den bisher bekanntgewordenen
Antriebsverstellern für Fremdbetätigung (Handverstellung, Unterdruckverstellung
o. dgl.) stark verringern lassen.
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3. Ordnet man in den Grenzstellungen (also bei Spät- und Frühzündung)
den Anlagepunkten der Lenker 6 zylindrische Flächen des Steuerorgans zu, so wird
.eine Rückwirkung der Kräfte des Verstellmechanismus auf das Steuerorgan gänzlich
aufgehoben. In beiden Grenzstellungen -wirkt als Längskraft in dem Steuerorgan mithin
nur die verhältnismäßig geringe Kraft der RücksteIlfeder des Steuerorgans. In den
Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Abb.
i einen Längsschnitt durch einen Läufer, dessen Verstellmechanismus auf Spätzündung
eingestellt ist, die Abb.2 bis ¢ Querschnitte, wie angegeben. Aufbau und Wirkungsweise
der Zündpunktverstellvorrichtung wird im folgenden beschrieben Die Läuferwelle besteht
aus zwei Teilen i und 2, die durch mehrere Schraubenbolzen 3 und Muttern 4 zusammengehalten
werden. Der Teil i der Läuferwelle besitzt eine kelchartige Erweiterung 5, die mit
dem Teil 2 zusammen einen zylindrischen Hohlraum zur Aufnahme des Verstellmechanismus
bildet. Die Lenkerteile 6 und 7 sind um zwei gegenüberliegende Bolzen 3 drehbar
angeordnet. Auf der Welle i sitzt drehbar mittels einer eingegossenen Nabe 8 der
Läuferkörper 9. In dem Ausführungsbeispiel trägt die Nabe 8 außerdem das für den
Antrieb der - Verteilerwelle dienende Ritze- 17. Das Steuerorgan io besitzt in der
Mitte einen kegeligen Teil i i und daran anschließend einen zylindrischen Teil 12.
Das untere Ende des Steuerorgans trägt eine Muffe 13, die zur Abstützung einer Feder
14 dient. Die Muffe 13 ist in einer Bohrung der Welle i längs verschiebbar gelagert.
Das obere Ende des Steuerorgans ist durch ein Drucklager 15 begrenzt, das in einer
Muffe 16 angeordnet ist. Diese Muffe ist in dem Hals i 8 längs verschiebbar gelagert
und steht mittels ihrer außen angebrachten Ringverzahnung mit dem Zahnsegment i
9 in Eingriff.
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Die Muffe 13 mit der Feder i ¢ kann auch fortfallen, wobei dann zur
Betätigung des Steuerorgans io an dessen oberem Ende ein in beiderlei Richtung wirkendes
Glied (Kammlager, doppelt wirkendes Druckkugellager o. dgl.) angreifen müßte.
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Bringt man den Hebel 2o in die in Abb. i angedeutete Stellung »Frühzündung«,
so spreizt der Kegel i i die Lenkerteile 6 auseinandor. Die Reibung zwischen Kegel
und Lenkerteilen wird durch die Rollen 21 verringert. Die Lenkerteile 6 greifen
ihrerseits über Gleitstücke 22 an Bolzen 23 an, die in den Lenkstücken 7 eingenietet
sind. Die Lenkstücke 7 übertragen ihre Bewegung über die Zahnsegmente 24, Ritze-
25, Platte 26 und Stifte 27 auf die Nabe 8 und damit auf den Läuferkörper 9.
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Bringt man den Hebel 2o in die Stellung »Spätzündung«, so wird das
Steuerorgan io durch die Feder 14 nach oben gedrückt, wodurch der Verstellmachanismus
unter der Wirkung der Zugfedern 28 wieder in die in den Abb.2 bis 4 gezeichnete
Stellung gebracht wird. Die Stifte 27 ragen durch nierenförmige Schlitze 29 der
Stirnfläche des kelchartigen Teiles 5.
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In den beiden Endstellungen »Frühzündung« und »Spätzündung« findet
keine Rückwirkung der Kräfte des Verstellmechanismus auf das Steuerorgan zo statt,
da die Rollen 2 i der Lenkerteile 6 an einer zylindrischen Fläche ia bzw. dem unteren
zylindrischen Schaft des Steuerorgans i o anliegen. In der Endstellung »Frühzündung«
ist am Hebel 2o lediglich die von der Rückstellfeder 14 stammende, verhältnismäßig
geringe Kraft aufzunehmen.
Die erfindungsgemäße Ziüidpunktverstellvorrichtung
kann auch so ausgebildet «erden, daß die in Abb. i gezeichnete Stellung der Vorrichtung
der Frühzündung und 'die entgeg:e:ngesetzte Endstellung der Spätzündung entspricht.
Es fällt ferner in den Bereich der Erfindung, durch entsprechende Ausbildung und
Anordnung der Einzelteile des Verstellmechanismus deren Rückwirkung infolge Fliehkraft
auf den Kegeln des Steuerorgans io zu verringern oder ganz aufzuheben. In diesem
Falle würde das Steuerorgan nur wenig oder gar nicht durch Fliehkräfte des Verstellmechanismus
beeinflußt werden.