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Innerhalb des Kondensatorgehäuses angeordnete Quecksilberdampfturbine
Es ist bei Kondensationsdampfturbinen bekannt, das Turbinengehäuse innerhalb des
Kondensatorgehäuses anzuordnen, um eine gedrängte Bauart der Gesamtanlage zu erzielen
und um abzudichtende Rohrverbindungen zwischen Turbine und Kondensator infolge der
unmittelbaren Verbindungsmöglichkeit dieser beiden Anlageteile entbehrlich zu machen.
Namentlich diese letztgenannte Möglichkeit ist von erheblicher Bedeutung, wenn die
Turbine nicht mit Wasserdampf, sondern mit Quecksilberdampf gespeist wird, da der
Austritt von Ouecksilberdampf durch unzureichende Abdichtungen nicht nur mit großen
wirtschaftlichen Verlusten, sondein auch mit gesundheitlichen Schäden für die Bedienungsmannschaft
verbunden ist.
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Die Erfindung betrifft eine besondere Lagerung und Abstützung der
Turbine einer Kraftanlage, die aus einer innerhalb des Kondensators angeordneten
Ouecksilberdampfturbine und einem von dieser Turbine angetriebenen Stromerzeuger
besteht. Während man bei einer bekannten Wasserdampfkraftanlage die innerhalb des
Kondensators angeordnete Turbine ausschließlich auf dem Gehäuse des Kondensators
abstützte, das seinerseits mittels Füßen auf dem Fundament ruht, sollen nun, in
der Erkenntnis, daß diese Art der Abstützung der Turbine eine Trennung der Turbine
von dem Kondensator zwecks Überholung beider Teile außerordentlich erschwert, die
beiden Hauptteile der Anlage, nämlich der Kondensator und die Turbine, derart lösbar
miteinander verbunden sein, daß eine Trennung oder ein Auseinandernehmen dieser
Teile ohne Benutzung eines Kranes oder sonstiger werkstattmäßiger Einrichtungen
möglich ist. Der leitende Erfindungsgedanke soll hierbei sein, den von der Turbine
angetriebenen
Stromerzeuger als tragenden Teil für die Turbine mit heranzuziehen.
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Nach der Erfindung ist diese Aufgabe da-,
durch gelöst, daß das Turbinengehäuse 4@,; |
weise auf dem unstarr auf seinem Fup,@'@ |
ment abgestützten Kondensatorgehäuse' '., |
teilweise auf dem verschiebbar auf seineil. Fundament ruhenden Gehäuse des von der
Turbine angetriebenen Stromerzeugers gelagert ist. Hierdurch ist erreicht, daß die
ganze Anlage leicht auseinandergenommen und zusammengesetzt werden kann. Zur Lösung
der Verbindung zwischen dem Kondensator und der Turbine brauchen nur einige Bolzen
entfernt zu werden, worauf das ganze Gewicht des Turbinengehäuses auf den Stromerzeuger
übertragen wird. Die zweckinäßig durch Anordnung von Rollen begünstigte Verschiebbarkeit
des Stromerzeugers auf seinem Fundament gestattet ein leichtes Herausziehen der
Turbine aus dem Kondensator ohne Benutzung eines Kranes oder sonstiger besonderer
Hilfsmittel.
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Ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung nach der Erfindung ist auf
der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch den Kondensator, während
Abb. 2 ein Schnitt nach der Linie A-2 der Abb. i ist.
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Wie Abb. i erkennen läßt, ist die Quecksilberdampfturbine io innerhalb
des zugehörigen Kondensators i i angeordnet. Die Turbine treibt einen Stromerzeuger
12 an. Das kastenartige Gehäuse 13 des Kondensators ruht beiderseits mittels angeschweißter
Flansche 14 lose auf Trägern 15, die auf dem Fundament 16 abgestützt sind. Die Träger
15 bestehen zweckmäßig aus Rohren, die beiderseits in muldenartige Vertiefungen
17, 18 der Flansche 14 und des Fundaments 16 eingreifen. Diese nachgiebige Lagerung
des Kondensators gibt dem Gehäuse bei Dehnungen und Zusammenziehungen eine geringe
Bewegungsfreiheit, so daß keine unzulässigen Beanspruchungen auftreten können. Der
Kondensator ist als Oberflächenkondensator mit zwei Kühlmittelbehältern i9, 2o ausgebildet,
die vorn und hinten aus dem Gehäuse herausragen und innerhalb des Gehäuses durch
reihenweise angeordnete Kühlrohre 21 miteinander verbunden sind. Die Rohre sind
so gebogen, daß sie in der Mitte einen Hohlraum 2 zur völligen oder teilweisen Aufnahme
der Turbine frei lassen. Der Kondensator ist durch eine Zwischenwand 23 in einen
oberen Kondensationsraum und in einen unteren Raum unterteilt, in den das Kondensat
durch Öffnungen 24 fließt. An den Boden des Kondensators ist eine Leitung 25 angeschlossen,
durch die das Kondensat abgeführt wird.
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Das Gehäuse der Turbine besteht aus einem vorderen Dampfeinlaßteil26
und einem Teil 27, der aus einer oberen und einer unteren Hälfte zusammengesetzt
ist und die Turbinenlaufräder enthält. Die beiden Gehäuse= I'@älften dieses Teiles
sind durch Bolzen 28 miteinander verbunden. Der hohl ausgebildete vordere Einlaßtei126
des Turbinengehäuses weist an seiner äußeren Wand 29 eine axiale Einlaßöffnung
30 auf, während die innere Wand 31 überall den gleichen Abstand von der äußeren
Wand 29 hat, so daß ein Ringraum 32 gebildet ist, durch den das Treibmittel der
Turbine zuströmt. Diese: Treibmittel besteht bei der dargestellten :'iusführungsform
aus Quecksilberdampf, der aus dem Ringraum 32 zu einem Düsenkranz 3 3 strömt, der
das Treibmittel einem Laufrad 34 der Turbine zuführt. Die Turbinenwelle ruht fliegend
in einem Lager 35, das zwischen der Turbine und dem Stromerzeuger 12 angeordnet
ist. Das Gehäuse 29 des Einlaßteiles der Turbine ist von einem Zylinder 36 umgeben,
der mittels eines Flansches 37 an dein Gehäuse 29 befestigt ist. Der Flansch 37
ist seinerseits mittels Bolzen 38 an einem Ring 39 befestigt, der an das Kondensatorgehäuse
angeschweißt ist. Der Zylinder 36 trägt also den vorderen Teil des Turbinengehäuses.
Der hintere Teil des Turbinengehäuses ist mittels Bolzen 4o an einem Trägerkörper
4.1 und dessen Flansch 42 mittels Bolzen 43 an einem an das Kondensatorgehäuse angeschweißten
Ring 44 befestigt. Der Trägerkörper 4i ist außerdem mittels Streben 45 an dein Gehäuse
46 des Stromerzeugers 12 befestigt. Die ganze Anlage ist also leicht auseinanderzunehmen
und zusammenzusetzen. Zur Lösung der Verbindung zwischen dem Kondensator und der
Turbine brauchen nur die Bolzeri 38 und 43 entfernt'zu werden, worauf das ganze
Gewicht der Turbine über das Traggerüst 45 auf den Stromerzeuger 12 übertragen wird.
Der Stromerzeuger selbst ruht zweckmäßig mittels Rollen 48 auf einem Fundament 47,
so daß er zusammen mit der Turbine io leicht aus dem Kondensatorgehäuse herausgezogen
werden kann, sobald die Bolzen 38 und 43 gelöst worden sind.
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Um zu verhindern, daß Treibmittelverluste durch Undichtigkeiten längs
der Verbindungsbolzen entstehen, sind sowohl am vorderen als auch am hinteren Ende
der Turbine besondere Abdichtungsmittel vorgesehen. Diese Mittel bestehen am vorderen
Ende der Turbine aus zwei an das Turbinengehäuse 29 und an das Kondensatorgehäuse
angeschweißten konzentrischen Ringen 49, 5o, deren äußere Enden mit einer im Querschnitt
U-förmigen Ringplatte 51 miteinander verschweißt sind. Die Ringe 49, 5o bilden zusammen
finit der Platte 51 einen Ringraum 52 zur _'1ufnahirre
des durch
Undichtigkeiten längs der Bolzen und längs der zugehörigen Flächen des Flansches
37 und des Ringes 39 austretenden Treibmittels. Die Verbindung zwischen dein Tragrahmen
4.1 und dem Kondensatorgehä use ist in gleichartiger Weise durch konzentrisch angeordnete
Ringe 53 und 54. abij; gedichtet, die an das Kondensatorgehäuse oder eine Platte
des Tragrahmens angeschweißt sind. Die Außenkanten der Ringe 53, 54 sind durch einen
im Querschnitt U-förmigen Ring 55 miteinander verbunden. Diese Dichtungen können
leicht durch Abschneiden der Schweißkanten zwischen den Dichtungsringen und den
zugehörigen, im Querschnitt U-förmigen Ringen gelöst werden. Hierauf können die
Bolzen 38 und 4.3 herausgeschraubt werden, worauf die Turbine durch axiales Verschieben
des Stromerzeugers aus dem Kondensatorgehäuse herausgezogen werden kann.
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Der Kondensator zeichnet sich durch eine günstige Kondensationswirkung
aus, da der Abdampf aus der letzten Turbinenstufe frei und unmittelbar in den Kondensator
tritt. _11s Kühlmittel wird zweckmäßig Wasser @-erwendet, das in den unteren Sammelraum
id durch eine Leitung 56 strömt. Auf seinem Wege von dem unteren Sammelraum i9 durch
die Rohre 21 hindurch nach dem oberen Sammelraum 2o erwärmt sich das Kühlmittel
4ind verdampft teilweise. Der Dampf tritt durch eine Auslaßleitung 57 aus, die an
den oberen Sammelraum angeschlossen ist.