DE652161C - Verfahren zur elektrothermischen Reduktion magnesiahaltiger Rohstoffe - Google Patents

Verfahren zur elektrothermischen Reduktion magnesiahaltiger Rohstoffe

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DE652161C DEI53854D DEI0053854D DE652161C DE 652161 C DE652161 C DE 652161C DE I53854 D DEI53854 D DE I53854D DE I0053854 D DEI0053854 D DE I0053854D DE 652161 C DE652161 C DE 652161C
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B26/00Obtaining alkali, alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/20Obtaining alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/22Obtaining magnesium

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Description

  • Verfahren zur elektrothermischen Reduktion magnesiahaltiger Rohstoffe Zur Gewinnung von Magnesium durch Reduktion magnesiahaltiger Rohstoffe ist u. a. auch die Verwendung eines Lichtbogenofens bereits vorgeschlagen worden. Dabei wurde vorgesehen, eine Mischung von Magne'siumoxyd oder Magnesiumcarbonat mit Kohle, gegebenenfalls unter Zugabe von Teer als Bindemittel, als Elektrode zu verwenden und in einer Wasserstoff- oder Kohlenwasserstoffatmosphäre zu arbeiten, wobei Magnesiumdampf und gleichzeitig Wasserdampf gebildet und durch im Überschuß verwendeten Wasserstoff .aus dem Ofen weggeführt werden sollte. Die Kondensation des Magnesiumdampfes sollte unterhalb r2oo° C erfolgen und das Metall so von den übrigen Gasen bzw. dem Wasserdampf getrennt werden.
  • Dieser Vorschlag stellte sich von vornherein als ein technisch hoffnungsloses Unterfangen dar, da Magnesium bekanntlich sowohl durch Wasserdampf wie auch durch das bei der Reaktion einer -kohlenstoffhaltigen Elektrode sich notwendigerweise bildende Kohlenstoffmonoxyd alsbald reoxydiert werden mußte.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reduktion von magnesiahaltigen Rohstoffen im elektrischen Ofen durch Silicium (Ferrosilicium) und/oder Aluminium oder andere keine gasförmigen Oxydationsprodukte liefernde Reduktionsmittel, bei dem die Einführung des Reaktionsgemisches in den Ofen durch eine metallische Hohlelektrode erfolgt.
  • Die Umsetzung von Magnesia bzw. magnesiahaltigen Rohstoffen mit Hilfe von Silicium (Ferrosilicium) undioder Aluminium ist än sich bekannt. Soweit man aber für die Durchführung dieser die Anwendung von Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Reaktionsrückstände, also das Arbeiten mit flüssiger Schlacke, in Vorschlag brachte, wurde die Verwendung eines elektrischen Schachtofens vorgeschlagen, in dem das Reaktionsgemisch zwischen einer eisernen Bodenelektrode und' einer stabförmigen Kopfelektrode aus Kohle durch Widerstandsbeheizung zum Schmelzen bzw, auf die Reaktionstemperatur gebracht wurde. Die Einführung des Reaktionsgemisches erfolgte dabei durch eine seitliche Öffnung unterhalb des Schlackenspiegels mit Hilfe eines sich hin und her bewegenden Kolbens.
  • Es hat sich nun überraschenderweise ergeben, daß die kontinuierliche Einführung des Reaktionsgemisches durch eine in der Achse des Ofens, also-, senkrecht zum Schlackenspiegel angeordnete, metallische, vorzugsweise eiserne Hohlelektrode möglich ist. Dabei beginnt nämlich die Reaktion bereits im untersten Teil der Elektrode, also dicht oberhalb der Übergangsstelle des Stromes zum flüssigen Schlackenspiegel bzw. der Ansatzstelle des Lichtbogens unter Bildung einer Verschlußkuppe aus gesinterten bäw. geschmolzenen Reaktionsrückständen, die einerseits ein Herabfallen.-der darüberlagernden Mischung in den Schlackensumpf auch ohne Anwendung besonderer Bindemittel verhindert, andererseits aber infolge ihrer verhältnismäßig guten Leitfähigkeit einen Stromübergang bzw. ein Ansetzen des Lichtbogens auf der ganzen Querschnittsfläche der Elektrode gewährleistet.
  • Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber.; dem Bekannten bestehen einmal darin, daß die -Reaktionszone frei über der Schlacken---, schmelze steht, so daß die sich entwickelnden:. Magnesiumdämpfe rasch und ungehindert entweichen bzw. in an sich bekannter Weise durch einen Wasserstoffstrom aus -dem Ofen in den Kondensationsraum geführt werden können. Weiter sind im Reaktionsrauxri keinerlei kohlenstoffhaltige Teile' (Graphitelektroden) vorhanden, so daß die Möglichkeit einer Reoxydation des gebildeten Magnesiumdampfes durch Kohlenoxyd vollkommen entfällt. Endlich erfolgt auch der Nachschub des Reaktionsgemisches selbsttätig im Maße der Nachstellung der Elektrode unter Fortfall mechanisch bewegter, schwierig abzudichtender Teile, zumal die Reaktionsmischung in der Hohlelektrode selbst abdichtend wirkt. Die Umsetzung erfolgt, wie die Erfahrung gezeigt hat, vollkommen ruhig und gleichmäßig. -Die gemahlene und gut gemischte Beschickung kann lose in die Hohlelektrode eingefüllt werden. Ein Feststampfen oder die Zugabe besonderer Bindemittel ist im allgemeinen nicht erforderlich; doch können gegebenenfalls zweckmäßig wasserfreie, anorganische Salze, insbesondere Chloi-icle, wie Mg Cl, in geringen Mengen als solche Verwendung finden. Im allgemeinen erweist es sich als zweckmäßig, im Interesse einer einfachen Entfernung der oxydischen Reaktionsprodukte aus dein Ofen auf eine dünnflüssige, abstechbare Schlacke hinzuarbeiten, was am einfachsten dadurch geschieht, daß dein Reaktionsgemisch ohne Änderung des günstigsten Verhältnisses von 4. Mol Base (MgO bzw. Mg O + Ca O) auf 1 Mol Silicium Kieselsäure (Sand) oder Tonerde bzw. Ton, gegebenenfalls auch Flußspat zugesetzt wird. Hierdurch wird gleichzeitig eine gute Ausbildung der Verschlußkuppe am unteren Ende der Elektrode begünstigt. Auf eine Abbindung des Reaktionsgemisches mit den sonst üblichen kohlenstoffhaltigen Stoffen, wie Teer, i'!ech u. ä., wird jedoch bewußt verzichtet, um die Entstehung von Kohlenoxyd unter allen Umständen zu vermeiden. Während in Hohlelektroden geringeren Durchmessers die sich bei der Reaktion ausbildende Ver schlußkuppe ohne weiteres imstande ist, die Last der darüberlagernden, noch nicht umgesetzten losen Beschickung zu tragen, erweist sich bei größerem Elektrodendurchmesser die Zumischung metallischer Stoffebzw.Einlagen (Magnesium-, Eisen- oder Aluminiumspäne, Blechstreifen u. ä.) zur Beschickung zwecks Erhöhung des Zusammenhaltes derselben und zur Verbesserung des Lichtbogenansatzes als nützlich.
  • . Die Hohlelektrode selbst besteht zweckmäßig aus Eisen oder Aluminium und wird im Maße des Abschmelzens am unteren Rande derselben in den Ofen vorgeschoben, wobei man sie in an sich bekannter Weise durch Aufschweißen von Ergänzungsstücken am oberen Rande endlos verlängert. Der Ofen kann entweder unter Vakuum betrieben oder mit !einer Inertgasatmosphäre (Wasserstoff), zweckmäßig unter geringem Überdruck, beschickt werden; die sich am Boden sammelnde Schlacke und das von der Elektrode abschmelzende Metall werden von Zeit zu Zeit abgestochen. Beispiel In einen mit einer Bodenelektrode aus Eisen ausgerüsteten geschlossenen elektrischen Schachtofen, der vor Inbetriebnahme mittels einer durch die Decke eingeführten Kohleelektrode auf etwa laoo° C vorgeheizt wurde, wird ein mit der Reaktionsmischung gefülltes, zunächst am unteren Ende mit einer Blechscheibe verschlossenes Eisenblechrohr an Stelle der Kohleelektrode eingeführt und mit der Stromleitung verbunden. Die fein gemahlene Reaktionsmischung besteht aus a5 Teilen Ferrosilicium (9oprozentig) und, 1oo Teilen gebranntem Dolomit mit 380o Mg O und @o Teilen Kieselsäure (Sand). Bei Anlegung einer Spannung von 5o Volt tritt sofort Stromleitung ein, und es findet ein kontinuierliches Abschmelzen der Elektrode unter gleichmäßiger Entwicklung von Ma.-gnesiumdampf statt. Die Hohlelektrode wird im Maße des Verbrauchs nachgestellt, derart, daß die Stromstärke auf möglichst gleichmäßiger Höhe gehalten wird. Gleichzeitig wird dem Ofen durch eine seitliche Zuleitung Wasserstoff zugeführt; die sich entwickelnden Magnesiumdämpfe werden durch diesen in einen Kondensationsraum geführt, wo sie in an sich bekannter Weise zu metallischem Magnesium verdichtet werden. Auf Zoo Teile Dolomit ergab sich eine Ausbeute von 16 Teilen metallisches Magnesium. Der Stromverbrauch belief sich auf 12,5 kWh/kg Mg.' Die sich bildende Schlacke bestand im wesentlichen aus Calciumsilicaten und enthielt nur noch wenige Prozent Mg0. .
  • Die Einführung der Beschickung in elektrische Öfen durch eine Hohlelektrode aus Kohlenstoff ist an sich bekannt. Bei der bekannten Arbeitsweise vollzieht sich jedoch die Umsetzung der Beschickung, die durch die Elektrode- als loses Gemisch in kontinuierlichem Strom in den Ofen eingeführt wird, im Ofenherd, so daß die Hohlelektrode im übrigen lediglich als Stromzuführung dient und entsprechend auch nur im Maße ihres Verbrauschs als.solche nachzustellen ist. Im Gegensatz hlarzu bilden bei dem vorliegenden Verfahren der metallische, also schmelzbareElektrodenmantel und die Bieschickung, wenigstens an der Ansatzstelle des Lichtbogens, ein einheitliches Ganzes; die Umsetzung geht am unteren Ende der Elektrode vor sich, von dem die geschmolzenen Schlackenrückstände in den Ofenherd abfließen, und die Nachstellung der Elektrode muß dementsprechend im Maße des Verbrauchs der Beschickung erfolgen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reduktion von magnesiahaltigen Rohstoffen im elektrischen Ofen mit Hilfe von Silicium (Ferro-Silicium) und/oder Aluminium u. ä. keine gasförmigen Oxydationsprodukte liefernden Reduktionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Eirnführung des Reaktionsgemisches in den Ofen durch eine metallische Hohlelektrode erfolgt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch den Zusammenhalt der Elektrodenfüllung erhöhende Stoffe, wie anorganische Salze, insbesondere Chloride, und/oder metallische Beimischungen, wie Magnesium-, Alurninium- oder Eisenspäne u. dgl., zugesetzt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch schmelzpunkterniedrigende Stoffe, wie Kieselsäure (Sand), Tonerde (Ton) oder Flüßspat, zugesetzt werden.
DEI53854D 1935-12-12 1935-12-12 Verfahren zur elektrothermischen Reduktion magnesiahaltiger Rohstoffe Expired DE652161C (de)

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