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Auslösbare Verdunklungseinrichtung Zur Verdunkelung von Räumen nach
außen hin kennt die Technik zwei Möglichkeiten r. das Abblenden der nach außen gerichteten
Fenster und Gebäudeöffnungen, z. die Verdunkelung der Räume selbst durch die Herabsetzung
der Innenbeleuchtung auf ein Mindestmaß an Leuchtkraft.
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Für beide Möglichkeiten gibt es die verschiedenartigsten Vorrichtungen,
mit deren Hilfe sich eine zum Teil jedoch sehr behelfsmäßige Abblendung erzielen
läßt.
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Die Absicht, alle Glasdächer mit lichtdämpfendem Glas zu versehen
oder farbig zu streichen und die Fenster durch lichtdichte Vorhänge abzublenden,
scheitert in vielen Fällen an den hohen Kosten, ganz abgesehen davon, daß die Tageshelligkeit
der betreffenden Räume erheblich unter einem dauernd gefärbten Glasdach und ebensolchen
Fenstern leidet. ,Als ebenfalls sehr kostspielig ist das Verlegen eines zweiten
Stromkreises, dem nur farbige Lampen oder solche mit geringerer Leuchtkraft angeschaltet
sind, zu bezeichnen. Weiterhin steht im Falle einer plötzlichen Verdunkelung auch
meist die Zeit nicht mehr zur Verfügung, die erforderlich ist, um alle Glühbirnen
in durcharbeitenden Betrieben durch farbige Birnen auszuwechseln, was dann auch
selten ohne erheblichen Bruch durchführbar ist. Es ist weiterhin bekannt, die Lichtquelle
in Raumleuchten durch Vorschalten von zusätzlichen lampionartigen oder jalousieartigenAbblendvorrichtungen
in ihrer Wirkungsweise zu beeinflussen.
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Alle diese Abblendvorrichtungen erfüllen ihren Zweck in Wohnungen,
Treppenhäusern oder Fabrikräumen, in denen eine verhältnismäßig geringe Anzahl Leuchten
vorübergehend abgeblendet werden sollen. Die räumliche Anordnung dieser Leuchten
ist in diesen Fällen auch meist so, daß die jedesmalige Anbringung und Inbetriebsetzung
der Abblendvorrichtungen in kurzer Zeit durchführbar ist. Ganz anders liegen jedoch
die Verhältnisse, wenn es sich darum handelt, die hohen und ausgedehnten Maschinen-
und Montagehallen der großen industrieellen Betriebe dann abzublenden, wenn eine
ausreichende Verdunkelung nach außen hin für unbestimmte Zeit gefordert wird, andererseits
aber aus technischen Gründen der- uneingeschränkte Betrieb unter allen Umständen
auf-Zechterhalten werden muß. Auch eine ausreichende und doch verkehrssichere Verdunkelung
der hohen und- langgestreckten Bahnsteige verkehrswichtiger Bahnhöfe wird sich nur
mit zuverlässigen Vorrichtungen, deren Konstruktion jeder Witterung standhält, durchführen
lassen. Diese Beispiele ließen sich erheblich vermehren durch die Erwähnung der
Verdunkelungsschwierigkeiten in den zahlreichen und den verschiedenartigsten
Zwecken
dienenden öffentlichen Gebäuden, die zur Tages- und Nachtzeit eine Vielzahl von
Menschen beherbergen.
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Bei der Durchführung von gesetzlichen-Verdunkelungsmaßnahmen, die
in wenigen . Augenblicken beendet und evtl. in sehr kurzen Zeiträumen hintereinander.
erfolgen müssen;-.` ist es in vorstehend erwähnten Fällen nicht angängig, alle in
Frage kommenden Lampen, die in der Mehrzahl in .beträchtlicher Höhe hängen, jedesmal
mit Abblendvorrichtungen zu versehen. _ ' Von den zur Zeit bekannten Blenden unterscheidet
sich die vorgeschlagene Vorrichtung durch nachstehend aufgeführte grundsätzliche
Eigenschaften.
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i. Sie ist keine zusätzliche Abblendvorrichtung, die nach ihrer Befestigung
an einer Raumleuchte letztere verunstaltet und evtl. jedesmal wieder entfernt werden
muß (lampionartige Verdunkelungsgeräte), sondern eine selbständige formschöne Raumleuchte,
die sich im Normalzustand von anderen ampelartigen Leuchten kaum unterscheidet.
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z. Sie-ist in jeder beliebigen Höhe schlagartig schnell und zuverlässig
vom Boden aus in eine Blendlampe zu verwandeln, ohne daß ein umständliches Herablassen
oder gar ein Hinaufklettern erforderlich ist. Auf die gleiche Art und Weise wie
das Abblenden wird auch der Normalzustand der Leuchte wiederhergestellt.
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3. Ihre Konstruktion und Wirkungsweise ist unempfindlich gegen Witterungseinflüsse,
Staub oder säurehaltige Dämpfe. ' 4.. Ihre Seitenwände sind in Abblendstellung vollkommen
undurchscheinend. -5. Die Vorschaltung eines beliebig dichten Farbfilters vor den
nach unten fallenden Lichtkegel erfolgt zwangsläufig und wird gewährleistet durch
das Eigengewicht der drehbaren Konstruktionsteile und durch die Einwirkung zusätzlicher
Federn.
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In nachstehendem und an Hand der Abbildungen wird die Wirkungsweise
der Blendlampe beschrieben.
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Abb. I zeigt die Außenansicht der Leuchte, wie sie für die tägliche
Benutzung Anwendung findet. Der allseitig durch eine Mattglasglocke ausstrahlende
Lichtkegel ist weiß.
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Abb.II gibt einen Schnitt durch die Leuchte. Grundriß und Seitenansicht
des Gehäuses sind im gezeichneten Falle nahezu quadratisch, können aber -auch eine
andere Form aufweisen. Die Fassung der Glühbirne ist in einen kastenförmigen Schirm
a eingelassen. An diesem Schirm sind in diesem balle vier auf der Zeichnung senkrecht
nach oben stehende Seitenwände b aus Blech mittels Scharniere ,c drehbar angelenkt.
An zwei gegenüberliegenden Seitenwänden- ist je eine Tafel d aus farbigem Glas oder
eines ähnlich lichtdurchlässigen Stoffes ebenfalls durch Scharniere drehbar angelenkt.
Die Fläche jeder dieser beiden Tafeln ist in diesem Falle '. dje Hälfte des Leuchtenquerschnittes.
Die `,Größe dieser Tafeln hängt immer von der '`-Form des Leuchtenquerschnittes
und der Zahl der damit zu -versehenden Seitenwände ab. Im gezeichneten Zustande
werden die ausschwenkbaren Seitenwände b durch je eine Feder e nach außen gedrückt.
Diesem Druck entgegen wirkt ein Zugorgan f, welches an jeder der Seitenwände befestigt
ist und- in diesem Falle nach der Decke und von dort wieder nach unten oder über
eine zweite Rolle an eine .nahe gelegene Wand oder Säule geleitet wird. An einer
beliebigen Stelleg kann das Zugorgan verstellbar befestigt werden. Die Deckplatte
h beugt der Verstaubung des Leuchtenkörpers vor und kann aus Schönheitsgründen vielgestaltig
ausgeführt sein.
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Abb. IU zeigt die eingeleitete Abblendung. Das Zugorgan ist gelöst
worden, und die Federn e haben die Seitenwände b nach außen gedrückt. Die lichtdurchlässigen
Scheibyn d haben infolge -ihres Schwergewichtes ihre senkrechte Stellung beibehalten.
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Abb. IV zeigt den Zustand der fortgeschrittenen Abblendung. Die Seitenwände
b sind bereits schräg nach unten ausgeschwenkt. Die Färbfilter d sind jedoch durch
eine Anschlagfläche i daran gehindert, ihre senkrechte Stellung beizubehalten, und
stehen in einem bestimmten Winkel; der in diesem Falle 9o° beträgt, zu den Seitenwänden.
Das Zugorgan f gleitet dabei über kleine Rollen k, die in einem bestimmten Abstand
von den Scharnieren an den Seitenwänden angebracht sind Abb. V zeigt die vollständige
Abblendung der Lampe. Die Federn e liegen auf den herabgefallenen Wänden und drücken
die beiden lichtdurchlässigen Scheiben d unterhalb der Glühbirne aneinander. Die
Seitenwände b überragen den kastenförmigen Schirm a ein Stück und verkleinern auf
diese Weise den jetzt nur nach unten fallenden farbigenLiehtkegel.
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Nach Aufhebung der Verdunkelung kann der Normalzustand der- Leuchte
durch Herunterziehen des Zugorgans in wenigen Augen-, blicken wiederhergestellt
werden.