DE650241C - Futterring fuer Kolbenringe bei Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

850241

Bei Hochleistungsmotoren, besonders solchen mit Leichtmetallkolben, neigen bekanntlich die Kolbenringnuten, insbesondere die Nut für den oberen Kolbenring, stark zum S Ausschlagen, da die Warmfestigkeit des Kolbenbaustoffs bei höheren Temperaturen stark abnimmt. Man hat schon auf verschiedene Art versucht, die obere Kolbenringnut gegen das Ausschlagen zu schützen, beispielsweise dadurch, daß man Ringträger aus härterem Baustoff als dem Kolbenbaustoff eingoß oder aufschrumpfte. Es zeigte sich jedoch, daß infolge der stärkeren Wärmeausdehnung des Kolbenbaustoffs gegenüber dem Futterringbaustoff der Ringträger oder der Kolben bleibend verformt werden, so daß schließlich der Ring bei der Außerbetriebsetzung des Motors und der Abkühlung des Kolbens lose wurde. Ein geschlitzter Futterring andererseits bringt den Nachteil mit sich, daß bei einer Vergrößerung des Kolbendurchmessers infolge Erwärmung des Kolbens sich die Stoßfuge in unerwünschter Weise vergrößert.

Die genannten Nachteile werden auf einfache Weise gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß der geschlitzte [-förmige Futterring den Nutengrund mit Spiel umschließt und daß zwei radial in den Nutengrund eingesetzte, in den Futterring beiderseits der Schlitzstelle eingreifende Stifte vorgesehen sind, die den Abstand der Trennflächen an der Schlitzstelle des Ringes im Betrieb unverändert erhalten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Abbildungen dargestellt. Es ist 1 der Kolben, 2 die · Zylinderwandung, 3 der Kolbenring, der in dem erfindungsgemäß ausgebildeten Futterring 6 gelagert ist. Der Futterring 6 ist in die Kolbenringnut 5 eingesetzt, wobei die Auskleidung der Kolbenringnut nur für den dem Kolbenboden am nächsten liegenden Ring vorgesehen ist, da hier die Gefahr des Ausschiagens der Kolbenringnut am größten ist. Erforderlichenfalls kann naturgemäß die Ausfütterung auch für weitere¹ Ringe zur Anwendung gebracht werden. Der Futterring 6 ist, ähnlich wie es bei Kolbenringen geschieht, geschlitzt; die Schlitzstelle ist mit 8 bezeichnet. Er wird, bevor der Kolbenring 3 eingesetzt wird, aufgespreizt, über den Kolben 5<> herübergeschoben und springt dann auf Grund seiner Eigenfederung in die Nut S hinein. Die Abmessungen sind so getroffen, daß der Futterring 6 in der Bewegungsrichtung des Kolbens ohne Spiel in der Nut zur Anlagekommt, während er in radialer Richtung den Nutengrund mit Spiel umschließt. Ferner sind zwei radial in den Nutengrund eingesetzte Stifte 7 vorgesehen, welche in den Futterring beiderseits der Schlitzstelle eingreifen. Nach dem Einsetzen des Futterringes 6 wird der ebenfalls geschlitzte Kolbenring 3. herübergestreift und in dem Futterring in die in der Abbildung dargestellte Betriebsstellung gebracht. Der Kolbenring 3 ist in der üblichen Weise so bemessen, daß er -mit allseitigem Spiel in dem Futterring lagert.

Dehnt sich bei der gezeigten Ausführungsform des Futterringes der Kolben im Betrieb aus, so bleibt der Schlitz des Futterringes unverändert. Gemäß Fig. 2 kann der Abstand der Stifte 7 so gehalten sein, daß beim Einbau des Futterringes der Schlitz ganz verschwindet und die Ringenden·aneinanderstoßen. Durch das Spiel hinter dem Ring ist der Kolben in der Lage, sich frei auszudehnen und zusammenzuziehen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Geschlitzter [-förmiger Futterring für Kolbenringe bei Brennkraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß der Futterring

   (6) den Nutengrund mit Spiel umschließt und daß zwei radial in den Nutengrund eingesetzte, in den Futterring (6) beiderseits der Schlitzstelle (8) eingreifende Stifte

   (7) vorgesehen sind, die den Abstand der Trennflächen an der Schlitzstelle (8) des Ringes (6) im. Betrieb unverändert erhalten,

   *) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

   Dipl.-Ing. Johannes Lussnat in Stuttgart-Zuffenhausen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen