DE633612C - Selbstschlussventil mit verlangsamter Schliessbewegung - Google Patents

Description

Man hat bereits Selbstschlußventile in Vorschlag gebracht, bei denen das bewegliche Ventilverschlußstück mit einem Kolben in Verbindung steht, der sich in einer vom Wasserraum des Ventils abgeteilten, mit ihm nur durch eine kleine Öffnung in Verbindung stehenden Kammer bewegt. Diese Verbindungsöffnung ist dabei so angeordnet, daß bei der Schließbewegung des Ventils das Druckwasser in die Kammer eintritt, den Kolben allmählich in seine Ausgangslage zurückführt und damit zugleich auch die Schließung des Ventils herbeiführt. Bei dieser Anordnung steht der Kolben in der Schließstellung unter dem vollen statischen Druck der Zuflußleitung und ist auch bei seiner Rückführung aus der Öffnungsstellung' in die Schließstellung den Schwankungen des Leituhgsdruckes derart unterworfen, daß eine

ao Erhöhung des Leitungsdruckes eine Beschleunigung der Schließgeschwindigkeit zur Folge hat. Man hat auch bereits Selbstschlußventile in Vorschlag gebracht, bei denen die mit dem Wasserraum des Ventils während der Öffnungsbewegung in Verbindung gebrachte Kammer bei der Schließbewegung in die Abflußleitung des Ventils entleert wird. Dabei steht das Ventil verschlußstück wäh-

. rend des Schließens ebenfalls _ unter dem vollen Wasserdruck, so daß plötzlich auftretende Druckstöße zu einer unerwünschten Beschleunigung der Schließbewegung des Ventils führen können.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Selbstschlußventil mit abgebremster Schließbewegung, das so eingerichtet ist, daß die Bremsung durch Druckschwankungen in der Zuflußleitung nicht beeinträchtigt wird. Erfindungsgemäß ist die Verbindungsöffnung zwischen der Zulaufkammer des Ventils und der zusätzlichen Bremskammer derart angeordnet, daß der in Abstand vom Ventilverschlußstück auf die abgefederte Ventilspindel aufgesetzte Bremskolben bei der Schließbewegung des Ventils das Wasser aus der Bremskammer in die Zulaufkammer des Ventils drückt. Bei plötzlich auftretenden Druckstößen in der Zuflußleitung muß daher der Bremskolben gegen einen erhöhten Wasserdruck arbeiten, so daß die Bremsung ver- 5" stärkt und eine unerwünschte Beschleunigung der Schließbewegung des Ventils vermieden wird. Da bei dieser Anordnung das Ventilverschlußstück einerseits und der Bremskolben andererseits nach entgegengesetzten Richtungen vom Wasserdruck belastet sind, wird zugleich in an sich bekannter Weise eine Entlastung des Ventilverschlußstückes durch den Bremskolben herbeigeführt, die das öffnen und Offenhalten des Ventils erleichtert.

Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird die Gefahr hydraulischer Stöße beim Schließen des Ventils herabgesetzt.

Um die durch das Herausdrücken des Wassers aus der Bremskammer verlangsamte Schließbewegung kurz vor dem vollständigen Verschluß der Leitung noch etwas stärker abzubremsen, wird zweckmäßig außer der Hauptverbindungsöffnung zwischen der Bremskammer und dem Wasserraum des Ventils noch ein zusätzlicher Abfluß vorgesehen, beispielsweise durch Belassung eines geringen Spieles zwischen der Ventilspindel und der Bremskammerwandung, und auf dem Bremskolben bzw. seiner Spindel an der beaufschlagten Seite ein abgefederter Verschlußkörper angeordnet, der die Hauptverbindungsöffnung zwischen der Bremskammer und der Ventilkammer vorzeitig abschließt. Dadurch wird also eine Abstufung der Bremsung erreicht.

Um eine Beeinflussung der Bremsung durch Veränderung des Luftdruckes an der Rückseite des Bremskolbens zu verhindern, wird vorteilhaft der vom Wirkraum abgekehrte Teil der Bremskammer durch eine Leitung mit dem Ventilabfluß in Verbindung gebracht. Der langsamen Absperrung des Durchflusses ist- es schließlich förderlich, wenn die Ventilkammer als Zylinder ausgebildet - wird und . ringsherum an ihrer Wandung eine Anzahl von Längsöffnungen unterschiedlicher Länge erhält, die die VeiitfHcammer mit der Zuflußleitung verbinden und von der Mantelfläche des mit der Stirnseite den Verschluß steuernden Ventiltellers gesteuert werden.

Die Zeichnungen zeigen Beispiele für die Ausführung des Erfindungsgegenstandes. 40. Abb. ι und 2 zeigen je einen Längsschnitt durch ein Selbstschlußventil in der Schließstellung und in der Öffnungsstellung,

Abb. 3 und 4 zeigen die Schließstellung und die Öffnungsstellung bei anderer Ausbildung der Ventilkammer.

Abb. 5 zeigt in der Abwicklung des Umfanges der Ventilkammer nach Abb. 3 und 4 die Verbindungsöffnungen zwischen der Ventilkammer und der Zuflußleitung, Das in Abb. 1 und Abb. 2 dargestellte Ventil enthält ein Gehäuse 1, in dem durch eine innere Trennwand 2 die Ventilkammer 3 von der Abflußkammer 4 abgeteilt ist, Unter der Ventilkammer 3 befindet sich in einem angesetzten Gehäuse die Bremskammer 5, die nach unten durch einen Deckel 6 verschlossen ist. An der Ventilspindel 7 ist im Bereich der Ventilkammer 3 der Ventilteller 8 befestigt, der in Abb. 1 an dem auswechselbaren Ventilsitz 9 anliegt. An ihrem unteren Ende trägt die Ventilspindel an einem Bund 10 einen Kolben 11, beispielsweise aus Leder, der an der Wand der Bremskammer 5 abdichtend anliegt. Auf dem Bund 10 ist mittels einer Feder 15 ein Verschlußstück 12 ab-•gestützt, das auf der Spindel 7 gleiten kann und in der Schließstellung des Ventils an der oberen Stirnseite 12' der Bremskammer 5 anliegt. An ihrem außenliegenden oberen Ende trägt die Ventilspindel 7 einen Druckknopf 13, unter dem sich die Rückstellfeder 14 befindet, die das Ventil selbsttätig in die Schließstellung zurückführt. Die Bremskammer 5 ist in ihrem unteren Teil 5' durch eine Leitung 16 mit-der Abflußkammer 4 verbunden. An Stelle dieser Leitung 16 kann aber die Ventilspindel 7 auch mit einer Längsbohrung 7' versehen sein, die den unteren Teil der Bremskammer mit dem Abfluß verbindet, und die Rückführfeder 14 kann statt am oberen Ende auch am linieren Ende der Ventilspindel angeordnet sein, wie es in Abb. 1 und Abb. 2 gestrichelt dargestellt ist. Die Ventilkammer 3 ist schließlich mit der Bremskammer 5 durch eine kleine Öffnung 17 verbunden. Ein schmaler ,Durchlaß zwischen diesen beiden Kammern wird femer von der mit Spiel in die Trennwand eingesetzten Ventilspindel hergestellt.

Das in der Schließstellung nach Abb. 1 in die Ventilkammer 3 eintretende Druckwasser strömt durch den schmalen Spielraum an der Ventilspindel auch in die Bremskammer 5 und füllt sie aus. Öffnet man nun das Ventil durch Herunterdrücken der Ventilstange 7, so wird das im unteren Teil 5' der Bremskammer stehende Wasser durch die Leitung 16 bzw. 7' bei der Abwärtsbewegung des Bremskolbens 11 in den Abfluß gedrückt, während zugleich durch Herabsenken des Verschluß-Stückes 12 der Durchlaß 17 freigegeben wird, so daß der über dem Bremskolben 11 gelegene Teil der Bremskammer 5 mit Wasser gefüllt wird. Läßt man den Druckknopf 13 nun los, so wird das Ventil durch die Feder 14 wieder in die Schließstellung zurückgeführt. Die Rückstellung erfolgt langsam, weil das in der Kammer 5 enthaltene Wasser "nur allmählich ausfließen kann, da die Rückflußöffnung 17 sehr eng ist. Die Ventil- no stange 7 „ wird also bei der Rückbewegung durch den Kolben 11 abgebremst, und zwar ist die Bremsung zunächst schwach, solange der Durchlaß 17 offen ist. Stößt dann das Verschlußstück 12 gegen den Bund 12', so wird der Durchlaß 17 gesperrt und damit die Bremsung verstärkt, weil das Wasser dann bis zum vollständigen Verschluß des Ventils nur noch durch den an der Durchführungsstelle der Ventilstange 7 befindlichen Spiel- raum aus der Bremskammer zurückströmen kann.

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Bei dem Ventil nach Abb. 3 und Abb. 4 ist die Ventilkammer 3 durch eine zylindrische Zwischenwand von dem Ringraum 3' abgeteilt und mit ihm durch eine Anzahl von Wandöffnungen 17' verbunden. Diese Wandöffnungen 17' können zweckmäßig unterschiedlich hoch sein. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine der Öffnungen nach oben hin durch einen verjüngt zulaufenden Einschnitt 18 (Abb. 4 und 5) verlängert. Der Ventilteller 8 dichtet bei dieser Ausführung der Ventilkammer an seinem Umfange mit einer Lederscheibe o. dgl. an dem Umfange der Ventilkammer 3 ab. Die zusammengepaßten Teile des Ventilgehäuses sind mit Dichtungen

19 abgedichtet.

Beim Herunterdrücken der Ventilstange 7

.legt der zugleich auch als Kolben wirkende Ventilteller die Durchlässe 17' frei, so daß

no das Wasser aus der Ringkammer 3' in die Ventilkammer 3 und durch den Durchlaß 20 in die Abflußkammer 4 gelangen kann. Zugleich wird in der bereits geschilderten Weise die Bremskammer 5 gefüllt. Bei der Rück-Stellbewegung der Ventilstange 7 wird nun die Verzögerung des Ventilschlusses noch verstärkt durch die unterschiedliche Höhenlage der öffnungen 17', durch die die Verringerung des Durchlaßquerschnittes unabhängig von der öffnungsweite des Ventildurchlasses

20 beeinflußt werden kann.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   I. Selbstschlußventil mit verlangsamter Schließbewegung, bei dem das bewegliche Ventilverschlußstück mit einem Kolben in Verbindung steht, der sich in einer vom Wasserraum des Ventils abgeteilten, mit ihm nur durch eine kleine Öffnung in Verbindung stehenden Kammer bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsöffnung (17) zwischen der Bremskammer (5) und der Zulauf kammer (3) des Ventils derart angeordnet ist, daß der in Abstand vom Ventilverschlußstück (8) auf die abgefederte Ventilspindel aufgesetzte Bremskolben (11) bei der Schließbewegung des Ventils das Wasser aus der Bremskammer in die Zulaufkammer (3) des Ventils drückt.
2. 2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskolben (11) an der beaufschlagten Seite einen abgefederten Verschlußkörper (12) trägt, der den Hauptdurchlaß (17) zwischen der Bremskammer (5) und der Ventilkammer (3) bei der Schließbewegung vorzeitig abschließt.
3. 3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Wirkraum abgekehrte Teil (5') der Bremskammer durch eine Leitung (16, 7') mit dem Ventilabfluß in Verbindung steht.
4. 4. Ventil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkammer (3) als Zylinder ausgebildet ist und in ihrer Wandung ringsherum Längsöffnungen (17, 18) unterschiedlicher Höhe aufweist, die die Ventilkammer mit der Zuführungsleitung verbinden und von der Mantelfläche des mit der Stirnseite den Verschluß herstellenden Ventilverschlußstückes (8, 8') gesteuert werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   ift der