DE63323C - Masse für Lager und dergl. und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Masse für Lager und dergl. und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die neue zusammengesetzte Masse eignet sich zur Herstellung von Lagern, Packungen,
Geschofsbekleidungen, Stromsammlerbürsten und den verschiedensten anderen Gegenständen, bei
denen Theile einer Reibung ausgesetzt sind.
Zu diesem Zweck wird nach vorliegender Erfindung Graphit, zweckmäfsig fein zerkleinert
und behufs Reinigung geschlemmt, mit vortheilhaft ebenfalls fein zertheiltem Fasermaterial
gemengt.
Das Mengenverhä'ltnifs dieser beiden Materialien kann je nach dem herzustellenden Gegenstande
verschieden sein, aber in allen Fällen mufs der Graphit vorwiegen, um bei haltbarem Gefüge
eine möglichst wirksame schmierende Oberfläche zu erhalten. Für Lagerschalen oder Spurlager kann man zweckmäfsig zwischen
4 und 35 Theilen Graphit auf 1 Theil Fasermaterial anwenden. Man kann diese Verhältnisse
abändern und dennoch gute Resultate erzielen. Wenn man Holzfaser oder ähnliche Pflanzenfaser anwendet, so wird dieselbe fein
zertheilt und mit dem Graphit in Wasser gemischt; die mehr oder weniger plastische
Mischung wird in eine dem herzustellenden Gegenstand entsprechende Form gebracht und
hier einem kräftigen Druck ausgesetzt, um das Wasser auszutreiben und der Masse die gewünschte
Gestalt zu geben. Die Faser wirkt als Verfilzungs- bezw. Verbindungsmaterial für
das feine Graphitpulver und bei dem Formprocefs aufserdem gewissermafsen als Filter,
indem es beim Pressen verhindert, dafs durch die Oeffnungen der Form herausgedrücktes
Wasser Graphit mit entführt.
Nach dieser Formung unter Druck und nachdem die Hauptwassermasse ausgetrieben
ist, wird der geformte Gegenstand getrocknet und alsdann mit einem trocknenden OeI getränkt,
zweckmäfsig durch Eintauchen in ein heifses Oelbad. Der Gegenstand kann je nach seinem Verwendungszweck mehr oder weniger
durchtränkt werden; so ist für gewisse Zwecke eine völlige Durchtränkung, in anderen Fällen
wiederum eine weniger gründliche erforderlich.
Leinöl hat sich hierfür als sehr zweckentsprechend erwiesen, aber man kann auch andere
OeIe verwenden.
Oefters mag es vortheilhaft sein, die mit OeI
getränkten Gegenstände in einem geschlossenen Behälter zu erwärmen, um das Eindringen des
Oeles in die Poren der Mischung zu fördern; die Gegenwart der Faser in sämmtlichen
Theilen der Graphitmasse ist jedoch das wichtigste Mittel, das OeI in der geformten
Masse zu vertheilen:
Das so mit trocknendem OeI durchtränkte Material wird dann in einer Retorte oder in
einem Ofen hehufs Erhärtung erwärmt, so dafs das trocknende OeI, welches die Poren
zwischen den Graphit- und Fasertheilchen ausfüllt und die einzelnen Theilchen mit einer
dünnen Schicht umgiebt, erhärtet, die einzelnen Theilchen fest mit einander verkittet und so
das Festwerden der Masse bewirkt. Dieselbe erhält dadurch eine solche Festigkeit und
Zähigkeit, dafs sie bei ihrer späteren Benutzung genügend widerstandsfähig ist.
Das zur Formung benutzte Wasser kann man selbstverständlich auch durch jede andere
Flüssigkeit, z. B. Spiritus, ersetzen, da dieselbe lediglich zur Formung dient und durch Pressen
und Trocknen ja wieder entfernt wird.
Der Hauptbestandtheil der so hergestellten Masse ist Graphit, welcher infolge seiner hervorragenden
Schmierfähigkeit ganz besonders für Lagerschalen und andere der Abnutzung durch Reibung ausgesetzte Gegenstände geeignet
ist, und aufserdem weil er lange in fortwährender Benutzung sein kann, ohne sich in erheblichem
Mafse abzunutzen. Der Graphit ist vortheilhaft in einem solchen Ueberschufs in
der Masse vorhanden, dafs man an dem Gegenstande weder einen Faser- noch OeI-gehalt
bemerken kann.
Die Faser (vorzugsweise fein zertheilte weiche Holzfaser), welche mit dem Graphit
innig gemischt ist, dient als Bindemittel, indem sie den fein gepulverten Graphit durch und
durch zusammenbindet und dem geformten Gegenstande Festigkeit und Widerstandsfähigkeit
verleiht. Dieses bewirkt die fein zertheilte Faser dadurch, dafs sie in inniger Mischung
mit dem Graphitpulver ein Bindemittel bildet, welches die Graphittheilchen in ihrer · Beweglichkeit
hindert, und dafs die Faser mit dem erhärteten trocknenden OeI ein fein verzweigtes,
die ganze Masse durchziehendes festes Skelett bildet, wodurch die so hergestellten
Gegenstände fest und zähe werden und ihre Gestalt auch beibehalten, selbst wenn sie bei ihrer Benutzung starkem Druck oder
starker Reibung ausgesetzt sind.
Die geformten und erhärteten Lager von der beschriebenen Zusammensetzung sind aufserdem
wegen der Gegenwart von Firnifs sowohl wasser- als auch öldicht, was als eine werthvolle
und wichtige Verbesserung anzusehen ist, da infolge dessen Wellen oder Spindeln in
OeI oder Wasser laufen können, ohne die Graphitlager in irgend einer Weise zu schädigen.
Zur Ausführung der Erhitzung wendet man zweckmäfsig eine Form an, welche für die zur
Mischung der Faser mit dem Graphit benutzte und bei der Formpressung herausgedrückte
Flüssigkeit Ablauföffhungen besitzt. Diese Oeffnungen sind vortheilhaft derart angeordnet,
dafs die Flüssigkeit im allgemeinen in verticaler Richtung zur Reibungsfläche der herzustellenden
Lager etc. abgezogen wird und infolge dessen auch die Fasern mit ihren Enden gegen
diese Reibungsfläche gerichtet sind.
Claims (3)
1. Eine geformte und erhärtete Masse für Lager u. dergl., bestehend aus einer Mischung
von Graphit, vegetabilischer Faser und einem trocknenden OeI.
2. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus der in Anspruch i. gekennzeichneten
Masse, darin bestehend, dafs man Graphit und Fasermaterial mit einer Flüssigkeit zu
einem Brei zusammenmischt, die Mischung in einer Prefsform unter Druck formt, wodurch
die Flüssigkeit möglichst entfernt wird, die geformte Masse trocknet, mit
einem trocknenden OeI tränkt und erhärten läfst.
3. Für das in Anspruch 2. gekennzeichnete Verfahren die Anwendung von Prefsformen
mit derartig gerichteten Flüssigkeitsablauföffnungen, dafs die Flüssigkeit möglichst
senkrecht zur Oberfläche des zu formenden Gegenstandes aus letzterem austritt und demzufolge
die Fasern der Masse sich ebenfalls möglichst gegen diese Oberfläche richten.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=337256
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT63323D Expired - Lifetime DE63323C (de) | Masse für Lager und dergl. und Verfahren zur Herstellung derselben |
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