DE633131C

DE633131C - Aus Luftfahrzeugen mittels Fallschirm abwerfbarer bemannter Gefechtsturm

Info

Publication number: DE633131C
Application number: DEE44135D
Authority: DE
Original assignee: GRAF GIOVANNI EMANUELE ELIA
Current assignee: GRAF GIOVANNI EMANUELE ELIA
Priority date: 1932-12-13
Filing date: 1933-04-08
Publication date: 1936-07-20
Also published as: GB420160A

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein aus einem Luftfahrzeug mittels Fallschirm abwerfbarer bemannter Gefechtsturm. Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß dieser Turm mit Mitteln, z. B. mit Rädern, mit Raupenketten, Schraubenpropellern o. dgl., ausgestattet ist, die von einem Motor angetrieben werden und dadurch seine Fortbewegung auf dem Erdboden oder im Wasser ermöglichen.

Der mit Maschinengewehren, Bombenabwurfvorrichtungen, Flammenwerfern, Stickgasflaschen, Beobachtungs-, Empfangsgeräten" o. dgl. ausgerüstete Gefechtsturm ist auch selbsttätig oder mittels drahtloser Wellen steuerbar. Er wird vom Luftfahrzeug abgeworfen, um z. B. in einer Gruppe von Soldaten, Pferden oder Flugzeugen niederzugehen und dort in unerwarteter und rascher Weise in Tätigkeit zu treten.

Außer den Waffen und der Munition sowie der Bemannung kann der Turm-auch Lebensmittel, Wasser, Heilmittel usw. aufnehmen.

In der Zeichnung, die beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch veranschatüicht, zeigt

Abb. ι den offenen mit dem Turm niedergehenden Fallschirm,

Abb. 2 den auf dem Wasser ruhenden Turm,

Abb. 3 einen auf dem Gelände niedergegangenen Turm und

Abb. 4 im senkrechten Schnitt einen schwimmenden, vom Fallschirm befreiten Turm im Augenblick des Feuerns.

Es ist bekannt, die Gondel von Flugzeugen und andere Gegenstände aus Luftfahrzeugen mit Fallschirmen abzuwerfen. Man hat jedoch bisher diese Maßnahme nicht dazu benutzt, Gefechtstürme besonderer Ausbildung im Gelände abzusetzen.

In den Zeichnungen sind die Mittel zur selbständigen Fortbewegung des Gefechtsturms nicht dargestellt, da ihre Ausführung an sich bekannt ist.

Der Gefechtsturm wird zweckmäßig zum Überwachen des, Horizontes mit einem Sehrohr versehen, um der Bemannung die Möglichkeit zu geben, nach allen Seiten zu beobachten, ohne auf den Schutz des Turms 5" verzichten zu müssen.

Sobald der Turm das Gelände oder die Oberfläche des Wassers berührt, löst sich der Fallschirm selbsttätig ab oder er wird mittels besonderer Steuerungen ausgelöst und dem Wind überlassen, der ihn wegtreibt. Es kann aber auch vorkommen, daß der Fallschirm beispielsweise infolge Windstille auf den Turm fällt oder Teile desselben (z. B. das Sehrohr) verdecken, so daß dadurch die So Beobachtung behindert wird. Um in einem solchen Fall die Beobachtung möglichst rasch wieder herzustellen, ist eine Vorrichtung vorgesehen, welche vom Innern des Gefechts-

turms bedient werden kann und außen eine Flamme zum Aufflackern bringt, die den verdeckenden Teil schnell zerstört. Beispielsweise ist eine Benzinflamme, die nach Art eingJ-Lötbrenners ausgestaltet sein kann, vorgts· sehen, um den Fallschirm im Bedarfsfall eritr zünden zu können.

Mitunter können die an Bord des Gefechtsturms befindlichen Personen die erforderliche

ίο Fortbewegungsrichtung nicht erkennen, weil der Turm beispielsweise in einer Mulde gelandet ist. Um in diesem Fall den Gefechtsturm richtig leiten zu können, ist im Gefechtsturm eine Einrichtung vorgesehen, mit deren Hilfe man ihn vom. Luftfahrzeug aus durch elektrische Wellen steuern kann.

Der Gefechtsturm enthält ferner Mittel, die es gestatten, seine Stellung in bezug auf die Senkrechte zu verändern, um ein genaues Zielen mit den Waffen und eine sichere Boden- oder Wasserlandung zu ermöglichen.

Claims

Pat entan Sprüche:

i. Aus Luftfahrzeugen mittels Fallschirm abwerfbarer bemannter, mit Beobachtungs-, Steuergeräten, Kampfmitteln o. dgl. ausgerüsteter Gefechtsturm, dadurch gekennzeichnet, daß der Turm mit Mitteln, wie Rädern, Raupenketten oder einem Schraubenpropeller, versehen ist, die seine mechanische Fortbewegung auf dem Erdboden ; oder im Wasser ermöglichen.
2. Gefechtsturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Überwachen des Horizontes ein Sehrohr vorgesehen ist.
3. Gefechtsturm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von innen her zu betätigende Mittel, beispielsweise eine Benzinflamme, vorgesehen sind, um eine Sichtbehinderung zu beseitigen, wenn der Fallschirm oder Teile desselben sich über den Gefechtsturm gelegt haben.
4. Gefechtsturm nach Anspruch 1 bis 3, dadurch -gekennzeichnet, daß er mit Einrichtungen versehen ist, die seine Steuerung durch elektrische Wellen vom abwerfenden Luftfahrzeug gestatten.
5. Gefechtstürm nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, welche es gestatten, die Stellung des Gefechtsturms in bezug auf die Senkrechte zu verändern, um ein genaues Zielein mit den Waffen und eine sichere Landung zu ermöglichen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen