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Stehbolzen für Dampfkessel Es sind Stehbolzen für Dampfkessel bekannt,
die aus zwei ineinanderliegenden Teilen, einem inneren Teil (Kern.) aus widerstandsfähigem
Metall von großer Festigkeit, z. B. weichem Stahl, und einem äußeren Teil (Mantel)
aus nicht oxydierbarem und geschmeidigem Metall, z. B. Kupfer, bestehen. Es ist
ferner schon vorgeschlagen worden, als Baustoff für Stehbolzen ein Doppelmetall
zu verwenden, das aus einem miteinander verschweißten Kernmetall von großer Festigkeit
und einem überzugmetall von hoher Biegungsfestigkeit besteht.
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Von den bekannten Stehbolzen aus zwei verschiedenen Metallen unterscheidet
sich ein Stehbolzen nach der Erfindung dadurch, daß der Stehbolzen aus zwei ineinandergesteckten
und dann über ihre ganze Länge im kalten Zustand gegeneinander festgepreßten Teilen
des rohr- oder stangenförmigen Doppelmetalls besteht und daß der an der Feuerbuchswand
anliegende Teil des Nietkopfes im wesentlichen aus dem Mantelbaustoff gebildet ist.
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Das feste Gegeneinanderpressen der beiden Teile des rohrförmigen oder
stangenförmigen Doppelmetalls eines Stehbolzens nach der Erfindung kann z. B. dadurch
geschehen, daß eine Stahlstange oder ein Stahlrohr von dem gewünschten Enddurchmesser
in kaltem Zustande in ein Kupferrohr von geeigneten Abmessungen hineingeführt wird
und dann das .Kupferrohr im kalten Zustande auf die innere Stange aufgewalzt wird.
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Bei einem derart hergestellten Doppelmetall sind die beiden Metalle
zwar fest gegeneinandergepreßt, doch nicht so innig miteinander verbunden, wie dies
bei einer Verschweißung der beiden Metalle miteinander erreicht wird.
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Ein Stehbolzen nach der Erfindung läßt sich in genau so einfacher
Weise wie ein @einmetalliger Stehbolzen mit den Wänden der Feuerbuchse vernieten,
und da der an der Feuerbuchswand anliegende Teil des Nietkopfes im wesentlichen
aus dem nichtoxydierbaren Mantelbaustoff besteht, so schützt dieser Ringteil des
Nietkopfes aus dem Mantelbaustöff, wie insbesondere Kupfer, den mittleren aus Stahl
bestehenden Teil des Stehbolzens gegen die Angriffe des Feuers. Weiterhin besitzt
ein Stehbolzen nach der Erfindung den Vorteil, daß in dem Mantel- bzw. Überzugmetall
des Stehbolzens auftretende Risse sich nicht in den aus Stahl bestehenden Kern des
Stehbolzens fortsetzen können, da hierzu die Verbindung der beiden Metalle des Stelibolzens
nicht innig genug ist.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
eines Stehbolzens nach der Erfindung dargestellt.
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Die Fig. z und a zeigen im Längsschnitt und Querschnitt eine Stange
aus Doppelmetall, wie sie zur Eierstellung des Stehbolzens Verwendung findet.
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Fig. 3 zeigt in Ansicht und teilweise im Schnitt einen 'fertiggestellten
Sehbolzen vor seiner Anbringung in der Feuerbuchse.
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Fig. ¢ zeigt den in die Kesselwandungen eingeschraubten und mit den
Kesselwandungen vernieteten Stehbolzen.
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Der dargestellte Stehbolzen besteht aus einem über seine ganze Länge
fest ineinandergepreßten rohr- oder stangenförmigen Doppelmetall, und in den Fig.
r und a ist der innenliegende Teil dieses Metalls, nämlich die stangen- oder rohrförmige
Seele mit a und der 'Mantel mit b bezeichnet. Die Stange oder das Rohr a besteht
aus besonders weichem Stahl, während der Mantel oder die Hülse b aus Kupfer
besteht. Beide Teile a
und b sind .dadurch fest miteinander verbunden, daß,
wie es an sich bei der Herstellung von Doppelmetall bekannt ist, der Mantel oder
die Hülse b, nachdem das Rohr a in sie hineingesteckt worden ist,
auf das Rohr a in kaltem Zustande festgepreßt worden ist.
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Der auf die gewünschte Länge geschnittene Stehbolzen wird, wie dies
Fig. 3 zeigt, an seinen beiden Enden mit Gewinde versehen. Der Stehbolzen wird dann
an Ort und Stelle seiner :Verwendung gebracht und in der üblichen Weise mit den
beiden Platten c und d (Fsg. ¢) vernietet, und zwar derart, daß der an den Wänden
c und d anliegende Teil des Nietkopfes im wesentlichen allein aus dem Mantelmaterial
b, also aus Kupfer gebildet wird, Die aus dem Mantelmaterial, also aus Kupferbestehenden
Teile der Nietköpfe sind gegenüber den längs der Wände der Feuerbuchse entlang streichenden
Feuerzungen besonders widerstandsfähig und schützen gleichzeitig den inneren Teil
a des Stehbolzens gegen Angriffe der längs der Wände der Feuerbuchse entlang streichenden
Feuerzungen, was sehr zweckmäßig ist, weil hierdurch die Lebensdauer des- Stehbolzens
in erheblichem Maße verlängert wird.
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Die genügend feste Verbindung zwischen dem inneren Stahlrohr und dem
äußeren Kupfermantel des Stehbolzens hat außerdem den Vorteil, daß die Zugbeanspruchungen
verringert werden, die auf den aus Kupfer bestehender äußeren -Teil des Stehbolzens
durch den Druck zwischen den beiden Wänden der Feuerbüchse ausgeübt werden.