DE626982C - Anordnung zur Anzeige von durch Isolationsfehler bedingten einpoligen Aufladungen - Google Patents

Description

• Anordnung zur Anzeige von durch Isolationsfehler bedingten einpoligen Aufladungen Bei Oberleitungsomnibussen, die auf Gummirädern auf der Fahrbahn fahren und bei denen demnach das Gestell gegenüber Erde isoliert ist, ist das Gestell an und für sich hinsichtlich elektrischer Spannungen neutral. Soweit also sämtliche Stromzuführungsleitungen dem Gestell gegenüber gleichfalls ausreichend isoliert sind, ist das Gestell von sämtlichen Stromkreisen vollständig unbeeinflußt. Bei geringfügigen, zunächst einpoligen Isolationsfehlern können jedoch allmähliche Rufladungen des Gestelles mit dem Potential des entsprechenden Stromabnehmers erfolgen. In diesem Zusammenhang ist eine Schaltung für Oberleitungsomnibusse bekanntgeworden, bei der das Gestell über Gruppen verschieden gerichteter Elektrolytzellen mit den beiden Spannungspolen verbunden ist, so daß es immer die Spannung des jeweils am negativen Fahrdraht liegenden Stromabnehmers einnimmt. Dieses Potential kann jedoch infolge des Spannungsabfalls in den Zuführungsleitungen dem Erdpotential gegenüber noch einen erheblichen Spannungsunterschied aufweisen. Die vorliegende Erfindung stellt sich nunmehr die Aufgabe, derartige einpolige Rufladungen zu überwachen bzw. zur Anzeige zu bringen. Nach der Erfindung kann die durch Isolationsfehler bedingte Rufladung bei Oberleitungsomnibussen oder anderen Einrichtungen durch ein Zweifaden-Elektrogalvanoskop angezeigt werden, dessen Elektroden sich bei einer Aufladung abstoßen und bei einem bestimmten Ausschlag den Gitterstromkreis eines elektrischen Ventils schließen, dessen Anodenstrom ein Anzeigegerät steuert. An und für sich ist bereits eine Vorrichtung zur Messung elektrischer Ströme mittels eines als Relais ausgebildeten Galvanometers, das eine Elektronenröhre steuert, bekanntgeworden, jedoch handelt es sich dabei nicht um 'die Anzeige von einpoligen Rufladungen, sondern um die Messung schwacher elektrischer Ströme nach dem Impulsfrequenzverfahren. Auch ist dort nicht ein Zweifaden-, sondern ein Einfadenelektrometer angewendet, dessen Zunge in Abhängigkeit von der Stromstärke Schwingungen ausführt.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Mit Z ist das Gestell eines Oberleitungsomnibusses bezeichnet, das über zwei Stromabnehmer z und 3 seine Energie aus einer Oberleitung bezieht. Innerhalb des Gestells ist ein Kasten 4 aus Isoliermaterial aufgestellt, in dem ein (xalvanoskop 5 untergebracht ist. Die als Goldplättchen ausgebildeten Elektroden 6 des Galvanoskops sind hierbei durch die .Durchführung am Kasten 4 mit dem Gestell leitend verbunden. Den beiden Elektroden sind hierbei Kontaktstücke 7 zugeordnet, die bei einem hinreichenden Ausschlag der Elektroden durch diese miteinander leitend verbunden werden. Auf diese Weisewird eine Spannungsquelle an das Gitter 8 eines elektrischen Ventils 9 gelegt und dadurch in dem Anodenstromkreis dieses Gitters 8 ein Strom gezündet. Durch diesen wird ein Relais io, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von mehreren Verstärkerstufen, soweit dies zur Erzielung der erforderlichen Stromstärke notwendig sein sollte, erregt und dadurch ein weiterer Stromkreis außerhalb des Isolierkastens beeinflußt, der Anzeige- oder Überwachungsgeräte steuert, die den Fahrer aufmerksam machen oder selbst durch doppelpolige Ausschaltung oder auch vollständig durch Abziehen der Stromabnehmer die Stromzuführung unterbrechen.
• So ist es also möglich, auch eine einpolige Aufladung, die beispielsweise bei einpoligen Isolationsfehlern auftreten kann, rasch und sicher zur Anzeige zu bringen, bevor infolge dieser Rufladung einunzulässig hohes Potential entsteht. .
• Um jeden Übergang der Rufladungen des Galvanoskops auf die übrigen Einrichtungen zu verhindern, kann dieÜbertragung auf den Gitterstromkreis auch über einen Transformator i i erfolgen, wie dies in Fig: 2 gezeichnet ist. Hierbei kann in den Erregerkreis ein Kondensator 12 eingeschaltet werden, der die Stromquelle gegen Entladung sichert. In Verbindung mit der Überwachung des Aufladezustandes kann es noch eine wesentliche weitere Verbesserung bedeuten, wenn der infolge der Rufladung erreichte Spannungswert außerdem noch mit einem Spannungsmesser überprüft werden kann. Hierbei wird mit besonderem Vorteil ein Umschalter verwendet, der es ermöglicht, einen einzigen Spannungsmesser sowohl zur Prüfung der Spannung zwischen den beiden Stromzuführungsleitungen sowie zwischen diesen und dem Gestell zu verwenden. Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in Fig. 3 dargestellt. Hierbei bedeutet 13 den Spannungsmesser und 1q. den doppelpoligen Umschalter, mit dem der Reihe nach die Prüfung der Spannring zwischen den beiden Stromabnehmern, dem positiven Stromabnehmer und Gestell und dem negativen Stromabnehmer und Gestell möglich ist.
• Die Anwendung des Erfindungsgedankens ist nicht auf das angegebene Ausführungsbeispiel eines Oberleitungsomnibusses beschränkt, sondern erstreckt sich auf alle diejenigen Fälle, in denen eine Überwachung oder eine Durchführung der Schaltung von elektrischen Stromkreisen in Abhängigkeit von dem Aufladezustand eines an sich isolierten Körpers erforderlich ist.

Claims (3)

1. PATENTANSPRGcHE: i. Anordnung zur Anzeige von durch Isolationsfehler bedingten einpoligen Rufladungen bei Oberleitungsomnibussen, gekennzeichnet durch einZweifaden-Elektrogalvanoskop, dessen Elektroden sich bei einer Rufladung abstoßen und bei einem bestimmten Ausschlag den Gitterstromkreis eines elektrischen Ventils schließen, durch dessen Anodenstrom ein Anzeigegerät,gesteuert wird.
2. 2. Anordnung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch die Einschaltung von mehrstufigen Verstärkern zwischen Gitterstrom und Anzeigegerät.
3. 3. Anordnung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Galvanoskop in einem gegenüber den übrigen Teilen abgeschlossenen Kasten aus Isoliermaterial untergebracht und mit dem Wagengestell leitend verbunden ist. q.. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von dem Strom, der das Anzeigegerät durchfließt, eine doppelpolige Abschaltung der Stromzufuhr zu dem Oberleitungsomnibus gesteuert wird.