DE626668C - Regelvorrichtung fuer die Dosierung von Zusatzmitteln zu stroemenden Fluessigkeiten,insbesondere Faellungsmitteln zu Rohwasser - Google Patents
Regelvorrichtung fuer die Dosierung von Zusatzmitteln zu stroemenden Fluessigkeiten,insbesondere Faellungsmitteln zu RohwasserInfo
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- G05D—SYSTEMS FOR CONTROLLING OR REGULATING NON-ELECTRIC VARIABLES
- G05D11/00—Control of flow ratio
- G05D11/02—Controlling ratio of two or more flows of fluid or fluent material
- G05D11/13—Controlling ratio of two or more flows of fluid or fluent material characterised by the use of electric means
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Description
Es sind Regelvorrichtungen für die Dosierung von Fällungsmitteln zu Rohwasser bekannt,
bei denen ein Mengenregler in Abhängigkeit von der Rohwasserströmung die
Menge des. zugesetzten Fällungsmittels, z. B. Aluminiumsulfat, Eisenchlorid oder Lösungen
dieser Stoffe oder auch Chlorgas, dosiert. Diese bekannten Regelvorrichtungen arbeiten
indessen nur dann einwandfrei, wenn der Grad der Trübung des Rohwassers sich proportional
der Strömungsgeschwindigkeit ändert. Für andere praktisch vorkommende Verhältnisse
sind derartige Einrichtungen ungeeignet. Es ist weiterhin bekannt, einen optischelektrischen
Trübungsmesser zur Steuerung eines Relais o. dgl. zu verwenden, das zur Dosierung des zu Rohwasser zugesetzten
Fällungsmittels dient. Mit einer derartigen Vorrichtung lassen sich u. U. solche Fälle
befriedigend erfassen, in denen entweder bei gleichbleibender Strömungsgeschwindigkeit die
Trübung sich ändert oder bei gleichbleibender Trübung die Strömungsgeschwindigkeit eine
andere wird. Im praktischen Betrieb können
2g aber ganz andere Möglichkeiten auftreten.
Insbesondere kann die Strömungsgeschwindigkeit des Rohwassers zunehmen und gleichzeitig
die Trübung abnehmen. Eine richtige Regelung für dieses Beispiel läßt sich offensichtlich
mit dieser bekannten Einrichtung nicht erreichen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regelvorrichtung für die Dosierung von Zusatzmitteln
zu strömenden Flüssigkeiten, insbesondere FäUungsmitteln zu Rohwasser, welche
im Gegensatz zu den bekannten Regelvorrichtungen in allen praktisch vorkommenden
Fällen einwandfrei arbeitet. Dieser Vorteil wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß in die Rohwasserleitung ein Mengenmesser eingeschaltet ist, der gemeinsam mit
dem Trübungsmesser die Menge des Zusatzmittels selbsttätig regelt. Zweckmäßig wird
die neue Regelvorrichtung so ausgebildet, daß der Trübungsmesser bei sich langsam ändernder
Trübung der zu behandelnden Flüssigkeit hinter und bei sich rasch ändernder Trübung
vor dem Klärbecken angeschlossen ist, während der Mengenmesser stets vor dem Klärbecken
in die Hauptleitung eingeschaltet ist.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt für den Fall,
daß eine stark schwankende Strömung vorhanden ist.
Bei der dargestellten Ausführungsform strömt das Rohwasser durch eine Rohrleitung
ι in ein Absitzbecken 2. An ein Venturirohr 3, das vor dem Absitzbecken
■eingeschaltet ist, wird ein Mengenregler 4 irgendeiner bekannten Ausführung angeschlossen.
In dem Beispiel ist ein Membranregler dargestellt, dessen obere Kammer mittels einer Rohrleitung 5 vor der engsten
Stelle des Venturirohres und dessen untere Kammer mittels Rohrleitungen 6 und 7 an die
engste Querschnittsstelle des Venturirohres
angeschlossen ist. Der Mengenregler 4 verstellt in dem -Beispiel einen kleinen Kolben S,
der mit der Membran 9 gekuppelt ist und die Durchflußmenge in der Zuführungsleitung 10
für ein aus einem Vorratsbehälter 11 entnommenes
flüssiges Fälrungsmittel, z. B. Aluminiumsulfat, verändert.
Um nun bei dieser vorstehend beschriebenen, an sich bekannten Regeleinrichtung eine
Berücksichtigung der Trübung des Rohwassers auf selbsttätigem Wege vorzunehmen, kommt im Sinne der Erfindung ein an sich
bekannter, aus einer elektrischen Glühlampe und einer lichtelektrischen Zelle bestehender
Trübungsmesser 12 zur Anwendung, wie er bereits bei Dosierungsvorrichtungen benutzt
■ wird. Dieser Trübungsmesser besteht in dem Beispiel aus einem Rohr 13, das in einer
Abzweigleitung 14 zu der Rohrwasserleitung 1 eingeschaltet ist. Die beiderseitigen Enden
des Rohres 13 sind durch Glasplatten 15 abgeschlossen.
In der Nähe der einen Glasplatte 15 ist die elektrische Glühlampe 16 angebracht,
die über einen Transformator 17 und einen Eisendrahtwiderstand 18 an ein
Wechselstromnetz 19 angeschlossen ist. Das Licht der' Glühlampe wird mittels eines Hohlspiegels
20 und nicht dargestellter optischer Teile, insbesondere einer Sammellinse, durch
den Flüssigkeitsinhalt des Rohres 13 hindurchgeworfen
und trifft auf die hinter der anderen Glasscheibe 15 angebrachte lichtelektrische
Zelle 21 (Photozelle, Selenzelle, Sperrschichtzelle ο. dgl.). Die Zelle 21 ist
über eine beliebige Verstärkerschaltung 22 an ein 'elektrisches Meßgerät 23 angeschlossen,
dessen Zeiger 24 durch einen Fallbügel 25 mit abgeschrägter Schlagkante abwechselnd
niedergeschlagen und freigegeben wird. Der Antrieb des Fallbügels 25 erfolgt beispielsweise
mit Hilfe eines Elektromagneten 26, dessen Erregerstromkreis über einen in periodischen
Zwischenräumen durch ein Uhrwerk o. dgl. geschlossenen Kontakt 27 geführt ist. Auf der Drehachse 28 des Fallbügels 25 ist
ein Zahnsegment 29 aufgekeilt, welches über ein Ritzel 30 einen Regelwiderstand 31 verstellt.
Der Regelwiderstand 31 ist in dem Beispiel als Quecksilberringrohr dargestellt,
in welchem in einen Hohlring aus Isoliermaterial ein Widerstands draht und eine'den
Hohlring etwa zur Hälfte füllende Quecksilbermenge eingebracht ist. Der elektrische
Regelwiderstand ist mittels Leitungen 32 in den einen Zweig 'einer Wheatstoneschen
Brückenschaltung 33 eingeschaltet, die über eine Gleichrichteranordnung aus dem Wechselstromnetz
19 gespeist wird. Im Diagonalzweig der Brückenschaltung "ist ein Relais 34 eingeschaltet,
das bei Abweichungen aus einer vorgeschriebenen Stellung je nach dem Ausschlagssinn
den einen oder den anderen von zwei Kontakten 3 5 schließt. Das Relais 34 kann ebenfalls als Fallbügelgerät, gegebenenfalls
als Doppelfallbügelgerät, ausgebildet sein. Über die Kontakte 35 ist der Stromkreis
für einen Hilfsmotor 3 6 geführt, der über ein Übersetzungsgetriebe 37 ein in der
Zuflußleitung 7, ro für das Fällungsmittel liegendes Regelventil 38 verstellt. Es empfiehlt
sich, ein Regelventil mit linearer Charakteristik zu verwenden. Die Verstellung des Regelventils 3.8 wird über eine Kettenüb
ertragung 39 gleichzeitig zur Veränderung eines Regelwiderstandes 40 benutzt, der in
dem Beispiel wiederum als Quecksilberringrohr dargestellt ist und in den benachbarten
Zweig der Brücke 33 eingeschaltet ist.
Die Wirkungsweise der dargestellten Einrichtung ist wie folgt:
D er. Mengenregler 4 verändert in Abhängigkeit von Änderungen der die Leitung 1 durchfließenden
Rohwassermenge den Durchflußquerschnitt in der Zuführungsleitung 7, ι ο für
die aus dem Vorratsbehälter 11 entnommene Fällungsflüssigkeit. Gleichzeitig überwacht der
Trübungsmesser 12 fortlaufend die Trübung des Rohwassers. Ändert sich nun die Trübung,
d. h. der Gehalt des Rohwassers an feinen Schwebestoffen oder Farbstoffen, so ändert
sich der Stromfluß in der lichtelektrischen Zelle 21, und demzufolge wird durch das Fallbügelgerät
23, 25 eine Verstellung des Regelwiderstandes 31 bewirkt. Diese Änderung des
Regelwiderstandes 31 hat zur Folge, daß das Gleichgewicht in der Brücke 33 gestört und
der Motor 36 durch einen der Kontakte 3 5 eingeschaltet wird. Der Motor 36 verstellt
dann das Ventil 38 und bewirkt damit eine zusätzliche Veränderung der dem Rohwasser
zugeführten Menge des Fällungsmittels. Bei Anwendung einer linearen Charakteristik läßt
sich erreichen, daß bei einer bestimmten Trübung immer eine bestimmte Ventilstellung
und damit eine bestimmte prozentuale Zusatzmenge eingestellt ist. Das Anlaufen des
Motors 36 erfolgt in solchem Sinne, daß er mittels des Widerstandes 40 das Gleichgewicht
in der Brücke 33 wiederherstellt. Der Motor läuft dabei so lange, bis er eine Ventilvierstellung
herbeigeführt hat, die der im Trübungsmesser 12 gemessenen Trübung !entspricht.
Bleibt die Strömung des Rohwassers praktisch konstant und ätndert sich also nur die
Trübung des Rohwassers, so genügt es, die Regelung der Menge des dem Rohwasser zugeführten Fällungsmittels allein durch den
Trübungsmesser selbsttätig steuern zu lassen. Je nachdem,· ob die Änderung der Trübung
langsam oder schnell verläuft, hat man den Trübungsmesser vor oder hinter dem Klärbecken
anzuschließen.
Für manche Fälle gelangt kein, flüssiges
Fällungsmittel zur Anwendung, sondern ein pulverförmiges. Auch hierfür kann man die Erfindung
vorteilhaft anwenden. Der- Trübungsmesser ändert in diesem Falle die Fördergeschwindigkeit
oder die Schichthöhe in der Fördereinrichtung für die pulverförmigen Fällungsmittel. Ist etwa eine motorisch angetriebene
Förderschnecke vorgesehen, so kann man die Umlaufsgeschwindigkeit des
Antriebsmotors durch den Trübungsmesser selbsttätig verändern oder das Übersetzungsverhältnis
zwischen Motor und Schnecke in Abhängigkeit von der Trübung ändern. Für
ig die gegebenenfaEs anzuwendende gleichzeitige
Steuerung in Abhängigkeit von einem Mengenregler gelten sinngemäß, die gleichen Erwägungen,
die oben mit Bezug auf ein flüssiges Fällungsmittel gegeben sind.
Das Anwendungsgebiet der Erfindung ist nicht auf die Dosierung des Zusatzes von
Fällungsmitteln zu Rohwasser beschränkt. Die Erfindung kann auch für sonstige technische
Zwecke Anwendung finden, bei denen es sich darum handelt, zu einer strömenden Flüssigkeit
irgendwelche flüssigen oder trockenen Zusatzmittel hinzuzufügen, z. B. für chemische
Prozesse, wie Titrationsverfahren usw.
Claims (2)
1. Regelvorrichtung für die Dosierung
von Zusatzmitteln zu strömenden Flüssigkeiten, insbesondere Fällungsmitteki zu
Rohwasser, bei welcher ein in einer elektrischen Widerstandsschaltung liegender optisch-elektrischer Trübungsniesser verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in die Rohwasserleitung (1) ein Mengenmesser
(3) eingeschaltet ist, der gemeinsam mit dem Trübungsmesser (12) die
Menge des Zusatzmittels selbsttätig regelt.
2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trübungsmesser (12) bei sich langsam ändernder
Trübung der zu behandelnden Flüssigkeit hinter und bei sich rasch ändernder Trübung vor dem Klärbecken angeschlossen
ist, während der Mengenmesser (3) stets vor dem Klärbecken (2) in die Hauptleitung eingeschaltet ist.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110491D DE626668C (de) | 1933-08-05 | 1933-08-05 | Regelvorrichtung fuer die Dosierung von Zusatzmitteln zu stroemenden Fluessigkeiten,insbesondere Faellungsmitteln zu Rohwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES110491D DE626668C (de) | 1933-08-05 | 1933-08-05 | Regelvorrichtung fuer die Dosierung von Zusatzmitteln zu stroemenden Fluessigkeiten,insbesondere Faellungsmitteln zu Rohwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE626668C true DE626668C (de) | 1936-02-29 |
Family
ID=7530276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES110491D Expired DE626668C (de) | 1933-08-05 | 1933-08-05 | Regelvorrichtung fuer die Dosierung von Zusatzmitteln zu stroemenden Fluessigkeiten,insbesondere Faellungsmitteln zu Rohwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE626668C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19754055C2 (de) * | 1997-12-05 | 2002-06-27 | Juergen Kampe | Dosiervorrichtung für Flüssigkeiten |
-
1933
- 1933-08-05 DE DES110491D patent/DE626668C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19754055C2 (de) * | 1997-12-05 | 2002-06-27 | Juergen Kampe | Dosiervorrichtung für Flüssigkeiten |
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