DE62183C

DE62183C - Blitzsicherung für elektrische Anlagen

Info

Publication number: DE62183C
Application number: DENDAT62183D
Authority: DE
Original assignee: Thomson-Houston international electric company, 620 Atlantic Avenue, Boston, Mass., V. St. A
Anticipated expiration: 1911-06-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand dieser Erfindung bildet eine Einrichtung, welche es ermöglicht, an elektrische Leitungen angeschlossene Maschinen bezw. Vorrichtungen (Stromerzeugungsmaschinen , Kraftmaschinen, Apparate u. s. w.) gegen Blitzschläge und andere in den Leitungen stattfindende elektrische Entladungen von hohem Potential zu sichern. Zu dem Ende wird die in üblicher Weise nach der Erde abgeleitete Entladung zur Erzeugung von elektromotorischer Kraft in der Art benutzt, dafs letztere dem Flufs der beregten Entladung durch die zu sichernde Maschine u. s. w. entgegenwirkt.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist diese Einrichtung in mehreren Abänderungen dargestellt.

In allen Figuren bedeutet L einen Theil einer Leitung mit daran angeschlossener Stromerzeugungsmaschine D.

In Fig. ι hat die Leitung L an der Stromerzeugungsmaschine zwei Erdverbindungen; die eine wird von der gewöhnlichen Blitzleitung mit den Blitzplatten P* und Erdplatten E gebildet; die andere geht hinter der Stromerzeugungsmaschine zur Erde. In jede dieser beiden Erdverbindungen ist eine gut isolirte, aus wenigen Windungen bestehende Spule C¹ bezw. C eingeschaltet, und zwar sind diese beiden Spulen in einander gesteckt, C¹ in C. Ferner sind die Spulen so gewunden bezw. die Verbindungen so gewählt, dafs ihre Windungen von der Linie als Ausgangspunkt in derselben Richtung verlaufen. Findet nun atmosphärische bezw. Blitzentladung in die Linie statt, so fliefst sie unmittelbar durch den nur geringe Selbstinduction besitzenden Weg C¹ zur Erde ab, erzeugt jedoch gleichzeitig in der Spule C durch Induction eine elektromotorische Kraft, deren Richtung von der Maschine nach der Leitung, also in entgegengesetztem Sinne, geht.

In Fig. 2 wird die Blitzableitung C¹ durch ein die Stromerzeugungsmaschine umschliefsendes Gehäuse aus metallenem Flechtwerk gebildet und die Gegenkraftspule C von der Bewickelung der Maschine selbst. Die Verbindung des Blitzgehäuses mit der Linie und Erde ist entweder unmittelbar oder sie wird vermittelt durch einen Satz isolirter Platten P bezw. P¹, wobei die Platten eines jeden solchen Satzes, um die Bildung des Volta'schen Bogens zu vermeiden, durch enge Zwischenräume von einander getrennt sind; im Falle unmittelbarer Verbindung wird zwischen Gehäuse und Erdplatte noch eine Vorrichtung zum Unterbrechen des Volta'schen Bogens eingeschaltet.

Bei der Abänderung Fig. 3 sind die beiden Spulen C und C¹, in Hintereinanderschaltung und dabei C in C¹ gesteckt, zwischen der Stromerzeugungsmaschine D und der Leitung L angeordnet. Die Blitzableitung geht zwischen beiden Spulen zur Erde ab. Ferner ist auch zwischen der Spule C und der Stromerzeugungsmaschine D eine Ableitung P** angeordnet, um bei sehr heftigen Blitzschlägen die in C¹ inducirte starke Entladung an der Stromerzeugungsmaschine vorbeizuleiten.

Das Verhältnifs zwischen der Windungszahl der beiden Spulen hängt ab von der Gröfse, Art und gegenseitigen Beziehung der Spulen und wird am besten durch Versuche bestimmt; sehr gute Erfolge haben sich bei Anwendung der doppelten Windungszahl in der Spule C ergeben.

Die beschriebene Einrichtung ist unabhängig von der besonderen Art der zu sichernden Vorrichtung. Ferner ist klar, dafs an Stelle der beschriebenen elektromagnetischen Induction auch deren bekannte Ersatzmittel anwendbar sind.

Claims

- Patent-Anspruch:

Eine Blitzsicherung für elektrische Anlagen, bestehend in der Verbindung der in die bekannte Blitzleifung eingeschalteten Spule C¹ mit der Spule C einer zweiten durch die zu sichernde Vorrichtung gehenden Erdleitung, zum Zwecke, elektromotorische Gegenkraft durch Induction der Spule C vermittelst der Spule C\ zu erzeugen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.