DE620043C

DE620043C - Photographische Kammer mit einer im Bereich des Suchers angeordneten Entfernungsskala

Info

Publication number: DE620043C
Application number: DEH137330D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-09-01
Filing date: 1933-09-01
Publication date: 1935-10-12

Description

Photographische Kammern mit einer im Bereich des Suchers angeordneten Entfernungsskala sind bekannt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Klappkammern, sondern um kastenförmige Kammern, bei denen das Objektiv durch Verdrehung in einem Gewinde seine Entfernungseinstellung erhält, so daß man die Drehbewegung des Objektives durch ein einfaches Räderwerk auf eine von der Rückseite der Kammer aus beim Durchblicken durch den Rahmensucher sichtbare Skalenscheibe übertragen kann.

Die Erfindung bezweckt demgegenüber, die Vereinigung von Sucher und Entfernungsskala auch bei Laufbodenkammern zu ermöglichen. Sie besteht darin, daß die Verschiebung der Standarte bei Einstellung der Entfernungsskala mittels Bowdenzuges. auf die im Bereich des Suchers angeordnete Entfernungsskala übertragen wird.

Nach der Erfindung wird weiterhin die Entfernungsskala in an sich bekannter Weise mit einer Einrichtung zum Ablesen der Tiefenschärfe versehen, so daß man, ohne seine Haltung ändern zu müssen, gleichzeitig oder unmittelbar nacheinander den Aufnahmegegenstand erfassen, die Tiefenschärfe ablesen und die Einstellungsentfernung vornehmen kann.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt die Einstellvorrichtung nach der Erfindung.

Abb. 2 zeigt einen photographischen Apparat mit der Einstellvorrichtung in Seitenansieht.

Abb. 3 ist eine Oberansicht des Apparates nach Abb. 2.

Die Linse 1 des Suchers 2, der bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel an einer Seitenwand 3 des Gehäusekastens angebracht ist, trägt in ihrem unteren Teil eine Entfernungsskala 4. Eine Skala 5 zur Ermittlung der Blendeneinstellung, die gleichzeitig die Marke für die Entfernungseinstellung trägt, wird in einem parallel zur Linse 1 angeordneten Schlitz 6 durch einen Schieber 7 geführt. Die Übertragung der Bewegung der Standarte 11 auf diesen Schieber erfolgt durch einen Bowdenzug, der an einem an dem Sucher 2 befestigten Winkel 8 festgeschraubt wird. Der Kopf 9 des Gleitstückes dieses Bowdenzuges wird an dem Schieber 7 beispielsweise durch eine Schraube befestigt. Die Skala 5 ist so angeordnet und ausgebildet, daß sie ein Heranklappen der Linse 1 und der Visiervorrichtung nicht hindert.

Auf dem aus dem Apparatkasten herausklappbaren Laufboden 10 für die Standarte ir ist eine Platte 12 festgeschraubt. Auf dieser Platte ist bei 13 eine Gleitbahn 14 für einen Schieber 15 schwenkbar angeordnet. Der Schieber 15 wird in einem Schlitz 16 der Gleitbahn 14 geführt. Auf dem Schieber 15 ist der eine Teil 16 des Bowdenzuges befestigt, während sich der andere Teil 17 gegen

einen Anschlag 18 der Gleitbahn 14 stützt Ferner trägt der Schieber 15 einen Anschlagstift 19, durch den er mittels einer Nase oder eines Zeigers von der Standarte 11 beim Einstellen mitgenommen wird.

Die Platte 12 ist mit einem Schlitz 20 versehen", in den der Schieber 15 mit einem Führungsstift 22 eingreift. Dieser Schlitz ist in seinem vorderen Teil bei 21 kreisförmig erweitert." Eine in der Gleitbahn 14 angeordnete Feder ist bestrebt, die Gleitbahn im Sinne des Pfeiles, also nach außen, zu verdrehen. Der Schieber 15 gleitet also auf der Gleitbahn 14 und wird durch den Stift 22 in dem Schlitz 20 der festen Platte 12 geführt. Sobald der Stift 22 in den Bereich der Erweiterung 21 des Schlitzes 20 kommt, wird die Gleitbahn 14 und damit der Schieber 15 und der Anschlagstift 19 durch die Feder nach außen verschwenkt.

Die Vorrichtung arbeitet nun wie folgt: Die Standarte 11 wird zur Einstellung auf der Mattscheibe in üblicher Weise mittels Ritzel und Zahnstange verschoben. Bei dieser Verschiebung wird der Schieber 15 durch eine an der Standarte 11 angebrachte Nase an dem Anschlagstift 19 mitgenommen. Dadurch wird der an dem Schieber 15 befestigte Teil 16 des Bowdenzuges gegen den Teil 17 verschoben bzλv. der Teil 17 in die Hülle des Bowdenzuges hineingeschoben. Um ein entsprechendes Stück wird der Schieber^ und damit die Skala 5 an dem Sucher 2 verschoben. Mittels der auf dieser Skala angebrachten Marke kann man nun den Entfernungswert und mittels der weiteren Einteilung dieser Skala die entsprechende Blendeneinstellung ablesen.

Soll nun die Standarte 11 weiter hinausgeschoben werden, als es bei einer gradlinigen Führung des Schiebers 15 und damit des Anschlagstiftes 19 möglich wäre, beispielsweise wenn mit doppeltem Bodenauszug photographiert werden soll, so gelangt bei dem 'weiteren Herausschieben der Standarte 11 der Führungsstift 19 des Schiebers 15, der in dem Schlitz 20 der festen Platte 12 gleitet, wodurch eine gradlinige Führung des Schiebers 15 bis zur Erschöpfung der Entfernungsskala gewährleistet wird, in den Bereich der Erweiterung 21 dieses Schlitzes. Infolge der in der Gleitbahn 14 angeordneten Feder wird diese nunmehr nach außen geschwenkt. Der Anschlagstift 19 gibt damit die an der Standarte befestigte Nase frei, und das Objektiv kann weiterverschoben werden.

Auf der Gleitbahn 14 kann ebenfalls eine Entfernungsskala 23 vorgesehen werden, bei der vorzugsweise der Teil 16 des Bowdenzuges als Marke dienen kann.

Die Einstellung des Apparates kann in gleicher Weise mit dem Sucher erfolgen, indem zunächst die Entfernung abgemessen oder abgeschätzt wird. Dann wird die Standarte in der üblichen Weise so· weit herausgedreht, bis die auf der Skala 5 angebrachte Marke die ermittelte Entfernung auf der Entfernungsskala 4 anzeigt, wobei gleichzeitig die entsprechende Blendeneinstellung abgelesen werden kann. ■

Claims

Patentansprüche:

1. Photographische Kammer mit einer im Bereich des Suchers angeordneten Entfernungsskala, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung der Standarte bei Einstellung der Entfernung mittels Bowdenzuges auf die im Bereich des Suchers angeordnete Entfernungsskala übertragen wird.

2. Photographische Kammer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernungsskala in an sich bekannter Weise mit einer Einrichtung zum Ablesen der Tiefenschärfe versehen ist.

3. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich " der -eine Teil (17) von dem Ende des Bowdenzuges gegen einen festen Anschlag go (18) stützt, während der andere Teil (16) auf einem Schieber (15) befestigt ist, der in einer Gleitbahn (14) geführt und durch einen Anschlagstift (19) von einer an der Standarte (11) befestigten Nase mitgenommen wird.

4. Einstellvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitbahn (14) auf einer auf dem Lauf-

_f boden befestigten Platte (12) bei (13) schwenkbar angeordnet ist, die mit einem Schlitz (20) versehen ist, in dem der Schieber (15) mit einem Stift (22) geführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen