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Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Di(ketenacetalen).
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Beschreibung der verwandten Technik
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Corey
et al., J. Org. Chem., 38, 3224 (1973), offenbaren die Isomerisierung
von Allyllethern of Menthol, Decanol und Cholesterol zu den entsprechenden
1-Propenylethern unter neutralen aprotischen Bedingungen katalysiert
mit Tris(triphenylphosphin)rhodiumchlorid und die rasche Hydrolyse
dieser 1-Propenylether zu den ursprünglichen Alkoholen bei pH 2.
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Das
US-Patent Nr. 4304767 offenbart
die Herstellung einer Reihe von Di(ketenacetalen), wie 3,9-Dimethylen-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan
(das Di(ketenacetal) von Pentaerythrit), 2,6-Dimethylenhexahydrobenzo[1,2-d,4,5-d']bis-1,3]dioxol (das Di(ketenacetal)
von 1,2,4,5-Cyclohexantetraol), 1,2-Ethylenbis(2-methylen-[1,3]dioxolan] (das Di(ketenacetal)
von 1,2,5,6-Hexanetetraol), und alkylierten Di(ketenacetalen), wie
2,6-Diisopropylidenhexahydrobenzo[1,2-d,4,5-d']bis-[1,3]dioxol,
3,9-Di-sek.-butyliden-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan und 3,9-Diisopropyliden-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan,
durch Verfahren, die die Isomerisierung der Di(vinylacetale) beinhalten;
und die Herstellung von Poly(orthoestern) daraus und damit verbundene
Di- und Triketenacetale) durch Reaktion der Verbindungen mit Diolen
oder Polyolen.
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Das
US-Patent Nr. 4513143 offenbart
die Herstellung von Ketenacetalen und Di(ketenacetalen), wie 3,9-Diethyliden-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan
(DETOSU), durch die Isomerisierung der entsprechenden Di(vinylacetale)
in Alkalimetall-nieder-n-alkyl/wasserlöslichen primären Aminlösungen.
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Das
US-Patent Nr. 4532335 offenbart
die Herstellung von Ketenacetalen und Di(ketenacetalen), wie DETOSU
und 3,9-Diisopropyliden-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan, durch
die Isomerisierung der entsprechenden Di(vinylacetale) in Alkalimetallalkoxid/Ethylenamin-Lösungen.
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Crivello
et al., J. Polymer Sci., Part A: Polymer Chemistry, 34, 3091–3102 (1996),
offenbart die Herstellung einer Reihe von Ketenacetalen und Di(ketenacetalen),
einschließlich
2,2'-Diethyliden-4,4'-bis-[1,3]dioxolan)
und DETOSU, in jedem Fall durch die Herstellung des entsprechenden
Di(vinylacetals) aus dem betreffenden Tetraol und Acrolein und Isomerisierung
mit Tris(triphenylphosphin)rutheniumdichlorid.
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Das
DE-Patent Nr. 2331675 (Chem.
Abs., 81:63153v (1974)) offenbart die Herstellung von aliphatischen
Ketenacetalen durch die Isomerisierung von ungesättigten Aldehydacetalen mit
einer Doppelbindung in α-, β- oder γ-Position
der Acetalgruppe mit Eisencarbonylen und/oder aktinischem Licht.
In sechs Beispielen wurde 2-Vinyl-[1,3]-dioxolan in Anwesenheit
von Eisenpentacarbonyl und N,N-Dimethylanilin;
Dieisennonacarbonyl, N,N-Dimethylanilin und Hydrochinonmonomethylether;
Eisenpentacarbonyl und n-Octan; und Trieisendodecacarbonyl zu Methylketenethylenketal
photoisomerisiert; während
Acroleindimethylacetal in Anwesenheit von Eisenpentacarbonyl und
Trieisennonacarbonyl zu Methylketendimethylacetal photoisomerisiert
wurde.
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Zusammenfassung
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Hier
wird ein Verfahren zur Herstellung von Di(ketenacetalen) durch Photoisomerisierung
der entsprechenden Di(vinylacetale) bereitgestellt.
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Ausführliche
Beschreibung
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Ausgangsmaterialien
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Die
Di(vinylacetale), bei denen es sich um die Ausgangsmaterialien für das hier
bereitgestellte Verfahren handelt, können im Handel erhältlich sein
oder durch dem Fachmann bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Di(vinylacetale)
von besonderem Interesse sind jene, die zur Bildung von Di(ketenacetalen)
verwendet werden, die zur Herstellung von Poly(orthoestern) und
Copolymeren, die diese Poly(orthoester) enthalten, geeignet sind.
Solche Di(vinylacetale) beinhalten Verbindungen der Formeln:
worin:
R eine Bindung,
-(CH
2)
a- oder -(CH
2)
b-O-(CH
2)
c- ist; worin a
eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist und b und c unabhängig ganze
Zahlen von 1 bis 5 sind;
R
1 Wasserstoff
oder ein C
1-C
2-Alkyl
ist und
R
2 Wasserstoff oder ein C
1-C
2-Alkyl ist.
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Ein
typisches Verfahren für
die Synthese dieser Di(vinylacetale) ist die Kondensation von einem
Bis(diol) der Formeln IV, V oder VI:
mit zwei Äquivalenten eines Vinylaldehyds,
wie Acrolein oder Crotonaldehyd, oder deren Dialkylacetalen, wie Acroleindimethylacetal
oder Diethylacetal, und solche Kondensationsreaktionen sind gut
bekannt und werden in den Literaturstellen, die im Abschnitt "Beschreibung der
verwandten Technik" dieser
Anmeldung aufgeführt sind,
erörtert.
Crivello et al. offenbaren z. B. die Synthese der Verbindung der
Formel I, worin R
1 jeweils Wasserstoff ist,
und die Synthese der Verbindung der Formel III, worin R eine Bindung
ist und R
1 jeweils Wasserstoff ist.
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Das
Bis(diol) der Formel IV ist Pentaerythrit. Dessen Reaktionsprodukt
mit Acrolein, 3,9-Divinyl-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan, ist
von Händlern,
wie Aldrich Chemical Co. und TCI America, erhältlich.
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Das
Bis(diol) der Formel V, worin R eine Bindung ist und R1 jeweils
Wasserstoff ist, kann hergestellt werden durch die Reduktion von
Tetramethyl-1,1,2,2-ethantetracarboxylat,
erhältlich
von Aldrich, mit einem Reduktionsmittel, wie LiAlH4,
in einem Lösungsmittel,
wie Diethylether, um das Bis(diol) zu ergeben. In bestimmten Ausführungsformen
wird die Reduktion bei verringerter Temperatur, wie 0°C, durchgeführt. Eine
Reduktion dieses Typs wird in Haydock et al., J. Med. Chem., 15:447–448 (1972)
für die
Reduktion von Tetraethyl-1,1,4,4-butantetracarboxylat beschrieben.
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Das
Bis(diol) der Formel V, worin R -(CH2)a- ist, und R1 jeweils
Wasserstoff ist, kann hergestellt werden durch die Reaktion von
einem α,ω-Dihalogenalkan
der Formel X-(CH2)a-X,
worin X Cl oder Br ist, wie 1,3-Dibrompropan oder 1,5-Dibrompentan,
mit einem Dialkylmalonat der Formel CH2(COOR3)2, worin R3 C1-C4-Alkyl ist,
in Anwesenheit einer starken Base, wie Alkalimetall- oder Erdalkalimetallalkoxide
(z. B. Natrium- oder Magnesiumethoxid) in einem Lösungsmittel,
wie einem niederen Alkanoyl (z. B. Ethanol), um das Tetraalkyl-α,α,ω,ω-alkantetracarboxylat
zu ergeben. Eine Kupplung dieses Typs wird in Meincke et al., J.
Amer. Chem. Soc., 57, 1133 (1935) für die Herstellung von Tetraethyl-1,1,4,4-butantetracarboxylat
aus Diethylmalonat und 1,2-Dibromethan in Anwesenheit von Magnesiumethoxid
in Ethanol beschrieben. Das so gebildete Tetracarboxylat wird dann
reduziert, um das Bis(diol) zu ergeben. Andere Bis(diole), worin
R2 jeweils Nicht-Wasserstoff ist, können hergestellt
werden aus den entsprechenden Dialkylalkylmalonaten, die auch von
Aldrich erhältlich
sind. Das Bis(diol) der Formel IV, worin R -CH2-
ist und R1 jeweils Wasserstoff ist, kann
auch hergestellt werden durch die Reaktion von Formaldehyd und einem
Dialkylmalonat, wie Diethylmalonat, wie von Haworth, J. Chem. Soc.,
73: 330–345
(1898), beschrieben, gefolgt von der Reduktion des so gebildeten
Tetraethyl-1,1,3,3-propantetracarboxylat, um das Bis(diol) zu ergeben.
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Die
Bis(diole) der Formel V, worin R -(CH2)b-O-(CH2)c- ist, können
hergestellt werden durch ein ähnliches
Verfahren, wobei das α,ω-Dihalogenalkan
durch ein Di(ω-halogenalkyl)ether
der Formel X-(CH2)b-O-(CH2)c-X, worin X Cl
oder Br ist, ersetzt wird.
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Das
Bis(diol) der Formel V, worin R -CH
2-O-CH
2- ist und R
2 jeweils
Ethyl ist, ist Di(trimethylolpropan) und ist von Aldrich und von
Perstorp erhältlich.
Di(vinylacetale) der Formel II, worin R -CH
2-O-CH
2- ist und R
2 jeweils
Wasserstoff, Methyl oder Ethyl ist, können auch hergestellt werden
aus im Handel erhältlichem
Trimethylolmethan, Trimethylolethan und Trimethylolpropan auf folgende
Weise:
wobei
das Trimethylolalkan zunächst
umgewandelt wird in das Vinylacetal durch Reaktion mit einem Vinylaldehyd
oder dessen Dialkylacetal (Acroleindiethylacetal ist gezeigt), dann
ein Teil des sich ergebenden Alkohols umgewandelt wird in eine Abgangsgruppe,
wie das Tosylat (gezeigt) oder ein anderes Alkan- oder Arensulfonat,
und diese Verbindung mit Base und dem Alkohol behandelt wird, um
das Di(vinylacetal) zu bilden.
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Das
Bis(diol) der Formel VI, worin R eine Bindung ist, ist Erythrit.
Das Bis(diol) der Formel VI, worin R -(CH2)a- ist, kann hergestellt werden durch die
Oxidation von einem α,ω-Dien, wie
1,3-Butadien oder 1,5-Hexadien, mit einem Oxidationsreagenz, wie
Osmiumtetroxid/Wasserstoffperoxid, oder durch andere in der Technik
bekannte Verfahren, um das Bis(diol) zu ergeben. Das Bis(diol) der
Formel VI, worin R -(CH2)b-O-(CH2)c- ist, kann hergestellt werden durch die
Reaktion von einem ω-Hydroxy-α-olefin, wie Allylalkohol,
mit einem ω-Halogenalkyloxiran,
wie Epichlorhydrin, um ein ω-Epoxy-α-olefin mit
einem Grundgerüst
zu bilden, das durch eine Sauerstoffatom unterbrochen ist, wie 2-Allyloxymethyloxiran,
welches dann mit einem Oxidationsreagenz, wie Osmiumtetroxid/Wasserstoffperoxid,
oder durch andere in der Technik bekannte Verfahren oxidiert wird,
um das Bis(diol) zu ergeben.
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Variationen
zu diesen Verfahren und andere geeignete Verfahren für die Herstellung
von den Bis(diolen) und den Di(vinylacetalen) stehen dem Fachmann
unter Berücksichtigung
seines Fachwissens und dieser Offenbarung zur Verfügung.
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Lösungsmittel
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird die Photoisomerisierung zweckmäßig in einem inerten Lösungsmittel
durchgeführt,
womit ein Lösungsmittel
gemeint ist, dass für
das Ausgangs-Di(vinylacetal), das Sensibilisierungsmittel, das Produkt-Di(ketenacetal) und
andere Zwischenprodukte und Produkte, die während der Photoisomerisierung
gebildet werden, unter den Reaktionsbedingungen inert ist, dass
photochemisch inert ist und das UV-Licht bei über etwa 300 nm nicht signifikant
absorbiert. Ein zweckmäßiges Lösungsmittel
ist eines, dass abgesehen von der Inertheit ein wirksames Lösungsmittel
für die
Reaktionsmischung ist, ohne weiteres entgast wird (weil das Eisenpentacarbonyl-Sensibilisierungsmittel
durch Sauerstoff zerstört
wird) und ohne weiteres aus dem Produkt-Ketenacetal entfernt wird.
In bestimmten Ausführungsformen
ist das Lösungsmittel
ein Kohlenwasserstoff. In einer anderen Ausführungsform ist das Lösungsmittel
ein aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie ein Alkan ausgewählt aus
geradkettigem, verzweigtem und cyclischem Alkan. In einer Ausführungsform
ist das Lösungsmittel
ein C5-C8-Alkan.
In einer anderen Ausführungsform
ist das Lösungsmittel ausgewählt aus
Pentanen, Hexanen, Heptanen und Octanen und Mischungen davon. In
bestimmten Ausführungsformen
ist das Lösungsmittel
Ether ausgewählt
aus Diethylether, Tetrahydrofuran und Dioxan.
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Sensibilisierungsmittel
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Sensibilisierungsmittel
für die
Photoisomerisierung sind jene, die die Isomerisierung des Di(vinylacetals)
zum entsprechenden Di(ketenacetal) bei minimaler Katalyse von Nebenreaktionen,
wie die Bildung von unerwünschten
isomeren Produkten oder Polymeren, aktivieren können. Geeignete Sensibilisierungsmittel sind
organometallische Übergangsmetallverbindungen,
wie organometallische Eisenverbindungen. Die Sensibilisierungsmittel
zur Verwendung beinhalten, ohne darauf beschränkt zu sein, Übergangsmetallcarbonyle
(wie die Eisencarbonyle, z. B. Eisenpentacarbonyl, Dieisennonacarbonyl
und Trieisendodecacarbonyl) und gemischte Carbonyle (z. B. gemischte π-Cyclopentadienylcarbonyle,
wie Cyclopentadienylmangantricarbonyl). In einer Ausführungsform
ist das Sensibilisierungsmittel Eisenpentacarbonyl wegen seiner
geringen Kosten, der Effizienz in der Katalyse und seiner einfachen
Zerstörung
durch Oxidation mit Luft nach Vervollständigung der Photoisomerisierung.
Das Sensibilisierungsmittel kann in jeder notwendigen oder zweckmäßigen Menge für die Geschwindigkeit
und Selektivität
der Photoisomerisierung eingesetzt werden. In einer Ausführungsform ist
die Menge des eingesetzten Sensibilisierungsmittels etwa 0,001 mol-%
bis zu 10,0 mol-%. In einer anderen Ausführungsform ist die Menge des
eingesetzten Sensibilisierungsmittels etwa 0,01 bis zu 1,0 mol-%.
In einer anderen Ausführungsform
ist die Menge des eingesetzten Sensibilisierungsmittels etwa 0,1
mol-% bis zu 0,5 mol-%, bezogen auf das Di(vinylacetal).
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Die Photoisomerisierung
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Die
Einzelheiten zum eingesetzten Photoisomerisierungsschritt und zur
eingesetzten Vorrichtung hängen
etwas vom Maßstab
der ins Auge gefassten Reaktion ab, aber im allgemeinen läuft die
Reaktion zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des in der Photoisomerisierung
eingesetzten Lösungsmittels
ab, unter inerter Atmosphäre,
wie unter Stickstoff oder Argon. Die Reaktionsmischung wird während der
Reaktion typischerweise gerührt
oder in anderer Weise bewegt. Eine geeignete Lichtquelle für den Photoisomerisierungsschritt
ist eine Mitteldruck-Quecksilberlampe
des gewöhnlich
für photochemische
Reaktionen eingesetzten Typs oder eine Hochdruck-Quecksilber- oder
Xenonlampe, die in bestimmten Ausführungsformen Licht von 200
bis 700 nm Wellenlänge
emittiert. In anderen Ausführungsformen
hat das Licht eine Wellenlänge
von 200 bis 550 nm. Eine geeignete handelsübliche Vorrichtung für die Durchführung der
photochemischen Reaktionen ist ohne weiteres von Lieferanten wie
Ace Glass Incorporated, Vineland N. J., USA, oder über Chemikalienhändlern wie
Aldrich Chemical Company im Handel erhältlich.
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Typischerweise
werden das Di(vinylacetal) und ein Sensibilisierungsmittel in einem
geeigneten Lösungsmittel,
wie einem Alkan, gelöst
und die Mischung wird unter Rückfluss
unter Stickstoff erwärmt,
währenddessen
sie mit einer Mitteldruck-Quecksilberlampe
für einige
Minuten bis einige Stunden, z. B. 30 min bis 2 h, bestrahlt wird.
Der Fortschritt der Reaktion kann durch Analysetechniken, die Gaschromatographie,
HPLC, NMR und IR beinhalten, aber nicht darauf beschränkt sind, überwacht
werden, wobei nach dem Verschwinden von Signalen, die für das Ausgangs-Di(vinylacetal)
oder dessen Vinylgruppe(n) charakteristisch sind, und dem Erscheinen
von Signalen, die für
das Produkt-Di(ketenacetal) oder dessen Ketengruppe(n) charakteristisch sind,
geschaut wird und die Bestrahlungsdauer dementsprechend verlängert oder
verkürzt
wird.
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Die
Reaktionsmischung enthält
auch gegebenenfalls ein tertiäres
Amin. In bestimmten Ausführungsformen
ist der Aminstickstoff substituiert mit C1-C6-Alkyl, C5-C8-Cycloalkyl
oder Phenyl. In bestimmten Ausführungsformen
ist das tertiäre
Amin Tributylamin, Trimethylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin oder
N,N-Dimethylanilin. In anderen Ausführungsformen ist das tertiäre Amin
heterocyclisches Amin, wie N-Methylpyrrolidin und
Diazabicyclo[2.2.2]octan. In bestimmten Ausführungsformen ist die Aminkonzentration
bis zu 5 Gew.-% bezüglich
des Ausgangs-Di(vinylacetals). In anderen Ausführungsformen ist die Aminkonzentration
0,5 bis zu 5 Gew.-% bezüglich
des Ausgangs-Di(vinylacetals). Sie enthält auch gegebenenfalls einen
Polymerisationsinhibitor mit einer Konzentration bis zu 1 Gew.-%,
z. B. 0,01 bis 1 Gew.-%, bezüglich
des Ausgangs-Di(vinylacetals). Geeignete Polymerisationsinhibitoren,
falls vorhanden, sind solche Verbindungen, die gewöhnlich zur Stabilisierung
von reaktiven Monomeren verwendet werden, wie Hydrochinon und dessen
Monomethylether.
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Nach
Vervollständigung
der Photoisomerisierung wird das Sensibilisierungsmittel typischerweise
entfernt oder im Fall von Eisencarbonylen durch Oxidation mit trockener
Luft zerstört.
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Reinigung der Di(ketenacetale)
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Die
Reinigung der Di(ketenacetale), die das Produkt des hier bereitgestellten
Photoisomerisierungsverfahren sind, können durch jedes geeignete
Verfahren unter den dem Fachmann bekannten Reinigungsverfahren für organische
Verbindungen bewerkstelligt werden. Typische Reinigungsverfahren
beinhalten Konzentration des Produkts in der Reaktionsmischung durch
Destillation des Lösungsmittels
(z. B. unter Atmosphären-
oder vermindertem Druck) und Reinigung durch Chromatographie, Kurzwegdestillation
und Kristallisation, je nach Eignung für das herzustellende Di(ketenacetal).
Die Reinheit der Di(ketenacetale) kann durch übliche Analyseverfahren wie
Gaschromatographie, HPLC, NMR und durch Vergleich von Schmelz- oder
Siedepunkten oder Spektraldaten mit authentischen Proben der Di(ketenacetale),
die durch andere Verfahren hergestellt wurden, bestimmt werden.
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Die
folgenden Beispiele sind hier nur zur Erläuterung aufgenommen und sollen
den Umfang des hier beanspruchten Gegenstands nicht beschränken.
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Beispiele
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Beispiel
1: Herstellung von 3,9-Diethyliden-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan,
DETOSU, 1
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In
einen sauberen, trockenen 22 l photochemischen Reaktor, der mit
einem Temperaturmeßstutzen, einem
Kühler
und einem mechanischen Rührer
versehen war, wurden unter Stickstoffatmosphäre 10 l Pentan und 2.072 g
(9,76 mol) 3,9-Divinyl-2,4,8,10-tetraoxaspiro[5.5]undecan,
2, zugegeben. Die Mischung wurde unter Rückfluss für 40 min gerührt, um
das Lösungsmittel
zu entgasen, dann wurden 5,9 ml (8,79 g, 44,9 mmol, 0,45 mol-%)
Eisenpentacarbonyl zugegeben und die Lösung für weitere 15 min unter Rückfluss
gehalten. Die sich ergebende Lösung
wurde unter Bestrahlung mit einer 450 W Mitteldruck-Quarz-Quecksilberdampf-UV-Lampe
(Ace-Hanovia) in
einem Reflektorgehäuse
für 30
min unter Rückfluss
gehalten, ohne Bestrahlung für
90 min unter Rückfluss
gehalten, mit Bestrahlung für
40 min unter Rückfluss
gehalten und ohne Bestrahlung für
6 h unter Rückfluss
gehalten, wonach GC zeigte, dass das Ausgangsmaterial verbraucht
worden war und die Menge an teilweise isomerisiertem Material weniger
als 5% war. Man ließ die
Reaktionsmischung über
Nacht immer noch unter Stickstoffatmosphäre unter Rühren abküh len. Etwa 10% (1 l) der gekühlten Reaktionsmischung
wurde entfernt und für
die In-Prozeß-Analyse
verwendet. Zu dem Reaktor, der die restlichen 90% der Reaktionsmischung
enthielt, wurden 50 ml Triethylamin gegeben und der größte Teil
des Pentans wurde durch Destillation unter Stickstoffatmosphäre bei Atmosphärendruck
bei einer Topftemperatur von 30 bis 40°C entfernt. Das unaufbereitete
DETOSU, 1, nass mit Lösungsmittel,
etwa 3,5 l, wurde getrocknet (Druck 1 bis 3 mbar, Topftemperatur
45 bis 50°C),
um 1,9 kg getrocknetes unaufbereitetes DETOSU zu ergeben (100% Rohausbeute,
5% teilweise isomerisiertes Material gemäß GC); und dies wurde in einer
Kurzwegdestillationsvorrichtung mit Siedesteinen destilliert (Druck
~3 mbar, Topftemperatur 124 bis 165°C, Kopftemperatur 121 bis 129°C), um 1.762
g destilliertes rohes DETOSU zu ergeben.
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In
einen sauberen, trockenen 22 l Kolben, der mit einem Temperaturmeßstutzen,
einem Kühler
und einem mechanischen Rührer
versehen war, wurden unter Stickstoffatmosphäre das destillierte rohe DETOSU aus
dem vorhergehenden Abschnitt, 10,6 l Heptan und 10 ml Triethylamin
gegeben. Die Mischung wurde zur Auflösung unter Rühren erwärmt (~80°C) und man
ließ über Nacht
immer noch unter Stickstoffatmosphäre unter Rühren abkühlen. Etwas gummiartiges braunes
Material wurde festgestellt, das an den Wänden des Kolbens und dem Temperaturmeßstutzen
haftete; daher wurde die Lösung
dekantiert und die Vorrichtung gereinigt bevor die Lösung in
den Kolben zurückgegeben
wurde. Die Lösung
wurde erneut auf 80°C
erwärmt,
was zu einer leicht trüben
Lösung
führte,
dann auf –10°C abgekühlt und
die Kristallisation begann durch Kratzen an der Innenseite der Kolbenwände mit
einem Glasstab. Die Lösung
erwärmte
sich etwa 4°C
während
der Kristallisation bevor auf –10°C über etwa
1 h zurückgebracht
wurde. Die Mischung wurde bei –10°C für eine weitere
Stunde belassen, dann auf –20°C gekühlt und
für 15
min gehalten. Das kristalline DETOSU wurde durch Zentrifugation
in der Kälte
unter Verwendung einer Laborzentrifuge mit perforiertem Korb Western
States, Modell 1000–1476,
die mit einem 60 μm
Filterbeutel versehen war, unter Stickstoffatmosphäre gesammelt.
Die Zentrifuge wurde mit 4 l Pentan von –30°C unter Rotieren vorgekühlt, dann
wurde die kristalline DETOSU-Aufschlämmung bei 100 bis 160 × g zugegeben,
wobei sichergestellt wurde, dass sich überschüssige Flüssigkeit nicht im Korb anreicherte.
Die Zentrifugengeschwindigkeit wurde auf ~1000 × g erhöht, um den Filterkuchen zu
trocknen, der dann mit 2,5 l Pentan von –30°C gewaschen wurde, und die Zentrifugation
wurde für
weitere 30 min fortgesetzt. Ein erster Anschuß von 927 g (54% Ausbeute,
2,8% teilweise isomerisiertes Material gemäß GC) kristallines DETOSU wurde
erhalten. Ein zweiter Anschuß von
527 g wurde von der Mutterlösung durch
ein ähnliches
Verfahren erhalten, was insgesamt 1.513 g (82% Ausbeute) kristallines
DETOSU ergab. Das kristalline DETOSU wurde mit 8,5 l Pentan und
8,5 ml Triethylamin umkristallisiert, um 982 g umkristallisiertes
DETOSU im ersten Anschuß zu
ergeben; und dies wurde destilliert (Druck ~3 mbar, Topftemperatur 129
bis 145°C,
Kopftemperatur 121 bis 129°C),
um 879 g gereinigtes DETOSU, 1, zu ergeben (51% Gesamtausbeute, 1H-NMR konsistent mit der Struktur von reinem
gewünschtem
Produkt, 1,7% teilweise isomerisiertes Material gemäß GC).
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Beispiel
2: Herstellung von Di[(5-ethyl-2-ethyliden-[1,3]dioxan-5-yl)methyl]ether,
3
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Zu
300 ml Toluol in einem 500 ml Kolben mit Kühler unter Stickstoffatmosphäre wurden
30 g (120 mmol) Di(trimethylolpropan), 4, 45,6 ml (38,9 g, 300 mmol)
Acroleindiethylacetal und 1,5 g (6 mmol) Pyridinium-p-toluolsulfonat
gegeben. Die Mischung wurde für
4 h unter Rückfluss
erwärmt,
dann auf Raumtemperatur abgekühlt
und es wurden 0,67 g (6 mmol) Kalium-tert.-butoxid zugesetzt. Das
Toluol wurde durch Verdampfung unter vermindertem Druck entfernt
und der Rest in einer Kugelrohr-Apparatur destilliert (Druck 1 bis
3 mbar, Topftemperatur 142 bis 180°C), um 35,35 g (91% Ausbeute)
rohes Di[(5-ethyl-2-vinyl-[1,3]dioxan-5-yl)methyl]ether, 5, als
hellgelbes Öl
zu ergeben. Das Rohprodukt, 30 g, wurde durch Chromatographie auf
1 kg Merck Silica Gel 60 in einem 2 l Glasfrittentrichter unter
Elution mit 20:80 Ethylacetat/Heptan gereinigt, um 27,8 g (71% Ausbeute)
reineres Produkt zu erhalten, das dann erneut durch eine zweite
Chromatographie auf 1 kg Merck Silica Gel 60 in einem 2 l Glasfrittentrichter
unter Elution mit 10:90 Ethylacetat/Heptan gereinigt wurde, um 16,44
g (42% Ausbeute) von im wesentlichen reinem Di[(5-ethyl-2-vinyl-[1,3]dioxan-5-yl)methyl]ether
zu ergeben. Dieses Material wurde für die Photoisomerisierung verwendet.
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Zu
220 ml Pentan in einem 500 ml photochemischen Reaktor wurden 14,32
g (43,9 mmol) Di[(5-ethyl-2-vinyl-[1,3]dioxan-5-yl)methyl]ether
aus dem vorherigen Schritt gegeben. Die Lösung wurde heftig für 20 min
zum Rückfluss
gebracht, um sie zu entgasen, dann wurden 115 μl (171 μg, 0,87 μmol, 0,2 mol-%) Eisenpentacarbonyl
zugegeben und die Lösung
wurde für
weitere 20 min unter Rückfluss
versetzt. Die sich ergebende Lösung
wurde 1 h bestrahlt, wonach das NMR keine Vinylsignale zeigte. Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur und Zugabe von 0,5 ml Triethylamin wurde die
Lösung
mit trockener Luft für
4 h gespült.
Das Pentan durch Verdampfung unter vermindertem Druck entfernt und
das restliche Öl
in einer Kugelrohr-Apparatur destilliert (Topftemperatur 220°C, Druck
1 bis 3 mbar), um 9,04 g (63% Ausbeute) von Di[(5-ethyl-2-ethyliden-[1,3]dioxan-5-yl)methyl]ether,
3, als ein farbloses Öl
zu ergeben. Die Identität
des Produkts wurde durch 1H-NMR und Massenspektren
(beobachtet: 363, 345, berechnet für C18H35O7 (M + 2H2O + H+): 363; berechnet für C18H33O6 (M
+ H2O + H+): 345)
bestätigt.