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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Diamanten
bilden sich in der Erdkruste unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen.
Rohdiamantkristalle können
Millionen von Jahren brauchen, um sich bilden. Rohdiamanten gelangen
durch Vulkanausbrüche
an die Erdoberfläche
und sind in Kraterröhren
und alluvialen Ablagerungen (Flüssen und
Meeren) zu finden, wo sie gewonnen werden.
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Ein
großer
Teil der gefundenen Diamanten ist von industrieller Qualität. Sie können nicht
als Schmucksteine verwendet werden, da sie voller Verunreinigungen
und Risse sind. Aufgrund ihrer Härte können diese
Diamanten aber noch für
industrielle Schneid- und Bohrwerkzeuge verwendet werden.
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Ein
kleinerer Teil der gefundenen Rohdiamanten hat Schmucksteinqualität. Diese
Steine werden geschliffen und poliert, um für kostbare Schmuckstücke oder
andere Luxusgüter
verwendet zu werden. Aufgrund ihres Wertes und ihres Glanzes gibt
es einen Markt für
polierte Diamanten.
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Es
ist klar, dass die Seltenheit der Schmucksteinqualität Rohdiamanten
wertvoll macht. Es ist die Aufgabe eines guten Schleifers, einen
Rohstein derart zu schleifen und zu polieren, dass der Materialverlust
minimal ist und das polierte Resultat den größtmöglichen Wert hat (siehe zum
Beispiel
US 5,072,549
A ).
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Der
Wert eines polierten Diamanten wird durch vier Faktoren bestimmt,
die als die vier Cs bezeichnet werden, nämlich Karat (Carat), Reinheit (Clarity),
Farbe (Colour) und Schliff (Cut). Jeder dieser Faktoren wird in
einem Zertifikat bewertet.
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Schliff:
Ein guter Schliff verleiht einem Diamanten seinen Glanz, das heißt seine
Leuchtkraft, die aus dem innersten Kern eines Diamanten zu kommen
scheint. Es sind die Winkel und die Oberflächenbeschaffenheit jedes Diamanten,
die seine Fähigkeit
bestimmen, Licht anzunehmen, was zu seinem Glanz führt. Die
Qualität
des „Schliffs" verändert das
Aussehen eines Diamanten.
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Reinheit:
Die meisten Diamanten enthalten innere Mängel oder Einschlüsse, die
während
des Bildungsprozesses entstehen. Die Sichtbarkeit, Anzahl und Größe dieser
Einschlüsse
bestimmen das, was als die Reinheit eines Diamanten bezeichnet wird.
Diamanten, die rein sind, erzeugen mehr Glanz, und sind demnach
hoch im Preis. Wenn von der Reinheit eines Diamanten die Rede ist,
ist damit das Vorhandensein von identifizierenden Charakteristiken
auf und im Stein gemeint. Obwohl die meisten dieser Charakteristiken
dem Rohdiamanten innewohnende Eigenschaften sind und seit den frühesten Stadien
des Kristallwachstums unter der Erde vorhanden waren, sind einige
eigentlich eine Folge der harten Beanspruchung, der ein Diamant
während des
Schleifprozesses selbst ausgesetzt ist.
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Wenn
der unglaublich starke Druck in Betracht gezogen wird, der benötigt wird,
um einen Diamanten zu erzeugen, ist es keine Überraschung, dass viele Diamanten
Einschlüsse – Kratzer,
Flecken, Luftbläschen
oder nichtdiamantenes mineralisches Material – auf ihrer Oberfläche oder
in ihrem Inneren aufweisen. Demnach sind Diamanten ohne oder mit
wenigen Einschlüssen
und Flecken von höherem
Wert als jene mit einer geringeren Reinheit, und zwar nicht nur,
weil sie für
das Auge gefälliger sind,
sondern auch weil sie seltener sind.
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Farbe:
Farblose Diamanten sind die am meisten begehrten, da sie die stärkste Lichtbrechung (Funkeln)
ermöglichen.
Cremefarbene Diamanten absorbieren Licht, was Glanz verhindert.
Wenn Juweliere von der Farbe eines Diamanten sprechen, beziehen
sie sich normalerweise auf das Vorhandensein oder die Abwesenheit
von Farbe in weißen Diamanten.
Die Farbe ist eine Folge der Zusammensetzung des Diamanten, und
sie verändert
sich im Laufe der Zeit nie.
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Da
ein farbloser Diamant, wie ein sauberes Fenster, mehr Licht durchtreten
lässt als
ein farbiger Diamant, strahlen farblose Diamanten ein stärkeres Funkeln
und Feuer aus. Der Bildungsprozess eines Diamanten gewährleistet,
dass nur einige seltene Diamanten wirklich farblos sind. Demnach
ist der Wert eines Diamanten umso höher, je weißer seine Farbe ist.
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Karat:
Ein Karat ist die Gewichtseinheit, mit welcher ein Diamant gemessen
wird. Da große
Diamanten für
gewöhnlich
seltener zu finden sind als kleine Diamanten, erhöht sich
der Preis eines Diamanten exponentiell mit seiner Größe. Ein
Karat ist eine Maßeinheit.
Sie ist die Einheit, die zum Wiegen eines Diamanten verwendet wird.
Ein Karat entspricht 200 Milligramm oder 0,2 Gramm. Der Prozess,
der einen Diamanten bildet, tritt nur unter sehr seltenen Umständen ein,
und die dafür
erforderlichen natürlichen
Materialien kommen normalerweise nur in kleinen Mengen vor. Dies
bedeutet, dass größere Diamanten
schwerer zu finden sind als kleine. Demnach sind große Diamanten
selten und haben einen höheren
Wert je Karat. Aus diesem Grund erhöht sich der Preis eines Diamanten
exponentiell mit seiner Größe.
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Die
Herausforderung für
den Schleier ist es, einen Diamanten im Hinblick auf die vier Cs
zu optimieren. Dieser Optimierungsprozess erfolgt in erster Linie
durch Handwerkskunst und hängt
vom handwerklichen Geschick und der Erfahrung des Handwerkers ab.
Dies hat jedoch den Nachteil, dass der Handwerker die verschiedenen
Möglichkeiten
zum Schleifen des Diamanten sichtbar machen und über den am besten optimierten
Schleifzustand entscheiden muss. Obwohl außerdem die Beziehungen zwischen
dem Wert und den vier Cs bekannt sind, sind diese nichtlinear und
voneinander abhängig.
Wenn die Maximierung des Wertes des Diamanten entscheidend ist,
kann es sein, dass der Handwerker die Möglichkeit von anderen, wertvolleren
Schleifzuständen
infolge der mehrfachen damit verbundenen Faktoren nicht erkennt.
In den meisten Fällen
wird mehr als ein Stein aus demselben Rohstein poliert, was das
optimale Schleifen noch schwieriger macht.
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Außerdem könnte es
sein, dass die Diamanten, die aus einem optimierten Schleifzustand
resultieren, für
den Kunden nicht von Interesse sind. Es könnte sein, dass ein Kunde bereit
ist, Zusatzkosten für
einen Diamanten mit besonderer Reinheit und Farbe sowie besonderem
Schliff und Karat zu übernehmen.
Wäre der
Handwerker in der Lage, einen Kunden mit einem Mittel zu versehen,
um den Rohdiamanten und die Schleifmöglichkeiten zu sehen, bevor
der Diamant tatsächlich
geschliffen wird, wäre dem
Kunden damit besser gedient, und der Wert des Rohdiamanten würde sich
erhöhen.
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Außerdem ist
der Besitz eines Diamanten eine Genugtuung und ein Grund zum Stolz
für den Kunden.
Das Echtheitszertifikat, das gegenwärtig einen Diamanten begleitet,
gibt gewisse messbare Parameter des Diamanten an, und ist beinahe
ebenso wichtig wie der Diamant selbst, um dem Besitzer seinen Wert
zu versichern. Ein anderer Parameter, der nicht auf dem Zertifikat
angezeigt wird, der aber für den
Kunden von gleichem Wert sein kann, ist die Geschichte des Diamanten.
Ein Kunde könnte
sich noch sicherer sein, wenn er wüsste, von welchem Rohstein
der Diamant stammt und wie der Diamant zum Schleifen und Polieren
optimiert wurde. Außerdem würde sich
der Wert eines Diamanten, der von dieser Information begleitet wird,
gegenüber
demselben Diamanten, der über
keine solche Information verfügt, erhöhen.
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AUFGABEN DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Optimierung des
Schleifens eines Rohdiamanten bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel bereitzustellen,
um einen oder mehr Schleifzustände
in einem Rohdiamanten im Voraus zu sehen, bevor der Diamant geschliffen
wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mittel für den Besitzer
eines geschliffenen Diamanten bereitzustellen, um zu sehen, von
welchem Diamanten der geschliffene Diamant stammt und welcher Schleifzustand
dabei verwendet wurde.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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In
einer ersten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz zum Sichtbarmachen
eines Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend:
- (a) eine feste, lichtdurchlässige
Substanz, in welche dreidimensionale Bilder markiert werden, wobei
die Markierungen anzeigen:
(i) die Außenfläche des ursprünglichen
Rohdiamanten,
(ii) optional die inneren Fehler des Rohdiamanten, wobei
die Markierungen die Position und die Form der Fehler in Bezug auf
den Rohdiamanten anzeigen,
(iii) optional die Außenfläche eines
oder mehrerer geschliffener Diamanten, wobei die Markierungen die
Position und die Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf den
Rohdiamanten anzeigen, und
- (b) feste, physische Darstellungen eines oder mehrerer Diamanten,
die durch die Markierungen von Punkt (iii) angezeigt werden, und/oder
eine
feste, physische Darstellung des Rohdiamanten, die den Markierungen
von Punkt (i) entspricht, und/oder
einen oder mehr echte geschliffene
Diamanten, die durch die Markierungen von Punkt (iii) angezeigt
werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz zum Sichtbarmachen
eines Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend:
- (a) ein Hologramm, das Markierungen darstellt, welche anzeigen:
(i)
die Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten,
(ii) optional innere Fehler des Rohdiamanten,
wobei die Markierungen die Position und die Form der Fehler in Bezug
auf den Rohdiamanten anzeigen,
(iii) optional die Außenfläche eines
oder mehrerer geschliffener Diamanten, wobei die Markierungen die
Position und die Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf den
Rohdiamanten anzeigen, und
- (b) feste, physische Darstellungen eines oder mehrerer Diamanten,
wobei die Diamanten den Markierungen von Punkt (iii) entsprechen, und/oder
eine
feste, physische Darstellung des geschliffenen Rohdiamanten, die
den Markierungen von Punkt (i) entspricht, und/oder
einen oder
mehr echte geschliffene Diamanten, die durch die Markierungen von
Punkt (iii) angezeigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Sichtbarmachen
eines Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend eine feste,
lichtdurchlässige
Substanz, in welche drei dimensionale Bilder markiert werden, wobei
die Markierungen anzeigen:
- (i) die Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten,
- (ii) optional innere Fehler des Rohdiamanten, wobei die Markierungen
die Position und die Form der Fehler in Bezug auf den Rohdiamanten
anzeigen,
- (iii) optional die Außenfläche eines
oder mehrerer geschliffener Diamanten, wobei die Markierungen die
Position und die Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf den
Rohdiamanten anzeigen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei die Form der festen, lichtdurchlässigen Substanz ein Kubus,
eine Kugel oder eine Box ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei die Form der festen, lichtdurchlässigen Substanz dieselbe wie
die der Außenfläche des Rohdiamanten
mit oder ohne die Merkmale irgendeines der Punkte (i), (ii) und/oder
(iii) ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
ferner umfassend ein computerlesbares Speichermedium, auf welchem
Daten bezüglich
eines oder mehrerer der Folgenden gespeichert sind: Zertifizierung
des Diamanten, Geschichte des Steines, Geschichte der Mine, Herstellungsgeschichte, Handelsgeschichte.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei die feste, lichtdurchlässige
Substanz Glas oder Kristall ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei feste, physische Darstellungen von Punkt (b) aus Glas oder
Kristall hergestellt sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei feste, physische Darstellungen von Punkt (b) ferner Markierungen
umfassen, welche die dreidimensionalen Grenzen von Fehlern anzeigen und/oder
wo die Außenkontur
des Rohdiamanten die des geschliffenen Diamanten berührt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Bausatz, wie zuvor beschrieben,
wobei eine feste, lichtdurchlässige
Substanz von (a) fehlt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung eines
Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen
Darstellung des Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen Darstellung
der Fehler darin,
- (c) Ändern
der Positionen, Größen und
Orientierungen von Modellen eines oder mehrerer Diamanten, so dass
der maximale Wert der Sammlung von auf diese optimierten Diamanten
erhalten wird, wobei der Wert auf Reinheit, Schliff, Farbe und Karat
basiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung eines
Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen
Darstellung des Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen Darstellung
der Fehler darin,
- (c) Anordnen eines Modells eines geschliffenen Diamanten darin,
- (d) maßstäbliches
Vergrößern des
Modells, bis das Modell eine Außenfläche oder
einen Fehler berührt,
- (e) Versetzen und/oder Drehen des Modells,
- (f) Wiederholen der Schritte (d) bis (f), bis keine weitere
maßstäbliche Vergrößerung mehr
möglich
ist,
- (g) Speichern der Größe und Position
des Modells,
- (h) Neupositionieren des Modells von Schritt (c) und Wiederholen
der Schritte (d) bis (h), bis kein größeres Modell gefunden wird,
- (i) Erhalten der Größe und der
Koordinaten des größten Modells
durch Vergleichen der in Schritt (g) gespeicherten Größen, und
- (j) Wiederholen der Schritte (c) bis (i), um die Größe und Position
von nachfolgenden Modellen zu bestimmen, wobei außerdem das
maßstäbliche Vergrößern von
Schritt (d) bei Berühren
irgendeines des oder der vorherigen Modell(e), die in Schritt (i)
bestimmt wurden, beendet wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung eines
Schleifzustands eines Rohdiamanten, umfassend die folgenden Schritte:
- (a) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen
Darstellung des Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen Darstellung
der Fehler darin,
- (c) Erzeugen einer Population von Konfigurationen,
- (d) Berechnen des maximalen Skalierfaktors für jede Konfiguration in der
Population,
- (e) Erzeugen einer neuen Population auf der Basis der Ergebnisse
der ersten Population,
- (f) Wiederholen der Schritte (d) bis (f), bis sich der Wert
der geschliffenes Steine einem Maximum nähert, und
- (g) Erhalten der Größe und der
Koordinaten der geschliffenen Diamanten, die den maximalen Wert
von geschliffenen Diamanten bereitstellen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegenden Erfindung ein Computerprogramm, das auf
einem computerlesbaren Medium gespeichert ist und das zum Durchführen eines
Verfahrens, wie zuvor beschrieben, imstande ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, die eine feste,
lichtdurchlässige
Substanz umfasst, in welche ein dreidimensionales Bild der Außenfläche des
ursprünglichen Rohdiamanten
derart markiert wird, dass das Bild sichtbar gemacht werden kann.
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Die
Substanz kann jede beliebige feste, lichtdurchlässige Substanz sein und umfasst,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Glas, Kristall, Polycarbonat, Polypropylen, Harz und Kunststoff.
Die Substanz kann klar oder lichtdurchlässig sein. Die Substanz kann
farblos oder farbig sein.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist die Vorrichtung eine regelmäßige Form, wie beispielsweise
die eines Kubus, einer Kugel, eines Zylinders, einer Kuppel, einer
Pyramide, eines Eis, eines Prismas oder einer Box auf. Alternativ
könnte die
Vorrichtung eine unregelmäßige Form
aufweisen, wobei die unregelmäßige Form
nicht dieselbe wie die Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten ist.
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Der
Markierungsprozess zeigt das dreidimensionale Bild der Außenfläche des
ursprünglichen Rohdiamanten
innerhalb der Vorrichtung an, ohne die äußere Form der Vorrichtung zu
verändern.
Gemäß der Erfindung
kann der Markierungsprozess die Farbe der Substanz an der Stelle
der Markierung verändern.
Alternativ kann der Markierungsprozess die Trübheit der Substanz an der Stelle
der Markierung ändern.
Der Markierungsprozess führt
zu jeder beliebigen Änderung
der Substanz an der Stelle der Markierung, so dass er zu einer Anzeige
des dreidimensionalen Bildes der Außenfläche des ursprünglichen Rohdiamanten
führt.
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Mittel
zum Markieren von festen, lichtdurchlässigen Substanzen unter ihrer
Oberfläche
sind in der Technik bekannt und umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Laser, Röntgenstrahlen,
Ultraschall und Licht (siehe zum Beispiel
US 5,637,244 A und
US 2002/0018255 A ).
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung bilden die Markierungen ein Muster, wie beispielsweise
ein durchsichtiges Drahtgeflecht, eine Punktwolke oder eine Farbwand,
in der Formaußenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden die Markierungen unter Verwendung
eines wissenschaftlichen Lasers gemacht, der von einem Computersoftwareprogramm gesteuert
wird, wobei die feste Substanz ein fehlerfreies Stück optisch
klaren Vollkristalls oder Vollglases ist. Ein fokussierter Laserstrahl wird
so programmiert, dass er in das Kristall eindringt und ein Minipünktchen
darin erzeugt. Einer genauen Sequenz folgend bilden zehntausende
dieser Pünktchen
ein vorzügliches
Design.
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Licht
ist eigentlich eine elektromagnetische Welle und weist demnach ein
elektrisches Feld auf. Ein Laserstrahl, auch als kohärentes Licht
bekannt, erzeugt ein elektrisches Feld von mehr als 10 Millionen
Volt je Zentimeter. Der Fokus des Laserstrahls erzeugt „freie" oder ungebundene
Elektronen. Die „freien" Elektronen, die
durch das vom Laserstrahl erzeugte elektrische Feld beschleunigt
werden, bewirken, dass hoch energetischen Elektronen mit den Atomen
und Ionen im Fokusbereich kollidieren. Wenn der Prozess fortgesetzt
wird, löst
er eine Kettenreaktion aus und erzeugt etwa 1 Trillion freier Elektronen
je Kubikzentimeter in etwa 1 Billionstel Sekunde. Dieses Phänomen wird „Multiphotonabsorption" genannt.
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Der
Laser wird auf einen Punkt (von etwa einem Zehntel des Durchmessers
eines menschlichen Haares) innerhalb eines Blocks von optisch vollkommenem
Kristall oder Glas fokussiert. Der Laser emittiert dann einen Kurzimpulsstrahl
(einige Milliardstel Sekunden) und erzeugt einen winzigen Mikroriss,
der eine Markierung bereitstellt. Das System richtet dann Zehntausende
von zusätzlichen
Mikrorissen perfekt aus und positioniert sie so, dass zwei- oder dreidimensionale
Bilder erzeugt werden. Obwohl der Laser Leistungsdichten von 10
Milliarden Watt je Quadratzentimeter erzeugt, wird die Oberfläche des
Kristalls infolge der hochtransparenten Beschaffenheit des optisch
vollkommenen Kristalls nicht beschädigt. Das resultierende Bild
scheint innerhalb des Kristalls zu schweben.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist, dass die Form der Außenfläche des
Rohdiamanten, die in die Vorrichtung markiert wird, dieselbe Größe wie der ursprüngliche
Rohdiamant aufweist. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass
die Form der Außenfläche des
Rohdiamanten, die in die Vorrichtung markiert wird, proportional
größer oder
kleiner als die Form des ursprünglichen
Rohdiamanten ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Außenfläche der
Vorrichtung dieselbe Form wie die Außenfläche des ursprünglichen
Rohdiamanten auf.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist, dass die Vorrichtung ferner eine
Basis umfasst. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die Vorrichtung
außerdem
ein Greifmittel umfasst. Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist,
dass die Vorrichtung zudem ein Identifikationsmittel, wie beispielsweise
eine Platte oder eine Region, umfasst, um eine Präge-, Kerb- oder
Druckbeschriftung aufzunehmen. Diese Identifikation kann auf der
Oberfläche
der Vorrichtung sein, oder sie kann innerhalb der Vorrichtung markiert
sein.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist, dass die Vorrichtung ferner zusätzliche
Markierungen umfasst, die innere Fehler (z. B. Einschlüsse) des
Rohdiamanten anzeigen. Die Markierungen zeigen die Position und
die Form der Fehler in Bezug auf den Rohdiamanten an. Die Markierungen
können
von jeder beliebigen Form, wie hierin offenbart, sein. Vorzugsweise
weisen die Markierungen von inneren Fehlern eine Farbe und/oder
Trübheit
auf, die von jenen der Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten verschieden sind.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist, dass die Vorrichtung außerdem zusätzliche
Markierungen umfasst, welche die Außenfläche eines oder mehrerer geschliffener
Diamanten anzeigen. Die Markierungen zeigen die Position und die
Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf den Rohdiamanten an.
Die Markierungen können
von jeder beliebigen Form, wie hierin offenbart, sein. Vorzugsweise
weisen die Markierungen der geschliffenen Diamanten eine Farbe und/oder
Trübheit
auf, die von jenen der Außenfläche und
inneren Fehler des ursprünglichen Rohdiamanten
verschieden sind.
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Demnach
stellt die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung ein skalierte,
dreidimensionale Anzeige des Rohdiamanten, der Fehler darin und
der daraus geschliffenen Diamanten bereit. Eine oder mehr Vorrichtungen
können
mehrere mögliche
Schleifzustände
anzeigen, die an die Kunden weitergegeben werden können, bevor
der Rohdiamant tatsächlich geschliffen
wird. Die Vorrichtung kann ferner einen Handwerker mit einer Anzeige
des kostengünstigsten
Schleifzustands versehen. Die Vorrichtung kann außerdem einen
Diamantenbesitzer mit einer Anzeige des Ursprungs des Diamanten
versehen, was den Wert des echten Diamanten erhöhen könnte. Da die Möglichkeit
bereitgestellt wird, der Vorrichtung Textinformation hinzuzufügen, können weitere
Zertifizierungsinformationen hinzugefügt werden, wie beispielsweise
das Logo des Unternehmens, das den Stein geschliffen hat, das Gewicht
des oder der rohen und polierten Steine, Ursprung des Steins, Zertifikatnummer
und die Klassierergebnisse (vier Cs).
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind Daten, welche das Sichtbarmachen
eines Schleifzustands eines Rohdiamanten ermöglichen und eine Anzeige der
Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten umfassen. Die Daten können ferner innere Fehler des
Rohdiamanten mit einer Anzeige der Position und der Form der Fehler in
Bezug auf den Rohdiamanten anzeigen. Die Daten können außerdem die Außenfläche eines
oder mehrerer geschliffener Diamanten mit einer Anzeige der Position
und der Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf den Rohdiamanten
anzeigen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Hologramm zum Sichtbarmachen
eines Schleifzustands eines Rohdiamanten, wobei das Hologramm die
Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten darstellt. Das Hologramm kann ferner innere Fehler
des Rohdiamanten anzeigen, wobei die Markierungen die Position und die
Form der Fehler in Bezug auf den Rohdiamanten anzeigen. Das Hologramm
kann außerdem
die Außenfläche eines
oder mehrerer geschliffener Diamanten anzeigen, wobei die Markierungen
die Position und die Form der geschliffenen Diamanten in Bezug auf
den Rohdiamanten anzeigen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Bausatz, der eine Vorrichtung
und/oder ein Hologramm, wie hierin erwähnt, zusammen mit einem oder
mehr echten geschliffenen Diamanten umfasst, wobei der geschliffene
Diamant einem geschliffenen Diamanten entspricht, dessen Form in
der festen Substanz markiert ist. Eine weitere Ausführungsform
der vorlegenden Erfindung ist ein Bausatz, der eine Vorrichtung
und/oder ein Hologramm, wie hierin erwähnt, zusammen mit einer oder
mehr physischen Darstellungen eines oder mehrerer geschliffenen
Diamanten umfasst, wobei die Darstellung einem geschliffenen Diamanten
entspricht, dessen Form in der festen Substanz markiert ist. Die
physische Darstellung ist hierbei als „Edelstein-Avatar" bekannt.
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Gemäß der Erfindung
stellt ein Edelstein-Avatar einen Diamanten dar, der aus dem Rohstein
geschliffen wurde, und zeigt die Form und die Größe des geschliffenen Diamanten
maßstabsgetreu an.
Seine Position im Rohdiamanten wird durch eine der Formen angezeigt,
die in der festen, lichtdurchlässigen
Substanz der Vorrichtung markiert sind.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Bausatz, der eine Vorrichtung und/oder
ein Hologramm, wie hierin erwähnt,
und eine oder mehr physische Darstellungen eines Rohdiamanten umfasst,
wobei die Darstellung dem Rohdiamanten entspricht, dessen Form in
der festen Substanz markiert ist. Die physische Darstellung ist hierbei
als „Rohdiamantmodell" bekannt.
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Der
Edelstein-Avatar oder das Rohdiamantmodell können aus jedem festen beliebigen
lichtdurchlässigen
oder lichtundurchlässigen
festen Material hergestellt sein. Beispiele für solche Materialien umfassen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Glas, Polypropylen, Polycarbonat, Metall, Holz und Harz.
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Verfahren
zur Herstellung von Edelstein-Avataren und Rohdiamantmodellen sind
allgemein bekannt und umfassen Laserschneiden, Fräsen, Gießen und
Formen.
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Ein
Bausatz der Erfindung, der eine greifbare Anzeige eines geschliffenen
Diamanten in Form eines Edelstein-Avatars und/oder eines Rohdiamantmodells,
eine Anzeige des Rohdiamanten, aus dem er geschliffen wurde, seine
Position darin und Fehler bereitstellt, ermöglicht es einem Kunden, einen
Diamanten zu sehen, bevor er geschliffen wird. Ein Bausatz der Erfindung
ermöglicht
es einem Käufer
oder Besitzer eines geschliffenen Diamanten außerdem über eine Anzeige des Rohdiamanten,
von dem er stammt, und optional des Schleifzustands, der dabei verwendet
wird, zu verfügen.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Bausatz, der eine Vorrichtung, wie
hierin beschrieben, zusammen mit einem computerlesbaren Medium (CLM)
umfasst. Das CLM kann jedes beliebige sein, wie beispielsweise eine
CD, DVD, Diskette, Speicherkarte oder optische Scheibe. Das CLM
kann auch von Lesevorrichtungen, wie beispielsweise DVD-Playern,
Spielemaschinen, Pocket Organisern und CD-Playern, gelesen werden.
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Ein
Aspekt der Erfindung ist, dass das CLM solche Informationen enthält wie
- – eine
numerische Darstellung des Rohdiamanten, von Fehlern davon und daraus
geschliffenen Diamanten
- – Information über die
Mine, in welcher der Stein gefunden wurde,
- – allgemeine
Informationen über
die Beschaffenheit des Diamanten (die vier Cs, Eigenschaften, die
Gewinnung, das Polieren und die Vermarktung)
- – Information über den
ursprünglichen
Rohstein (Bilder, Karat)
- – Information
darüber,
wie der Stein untersucht und optimiert wurde,
- – Information über das
Sägen und
Schleifen, und
- – Bilder,
Filmsequenzen, Text in Bezug auf das Vorhergesagte.
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Ein
Bausatz der Erfindung, der ein CLM umfasst, verleiht dem Diamanten
einen Mehrwert. Der Bausatz kann viel mehr Information liefern,
als in einem standardmäßigen Echtheitszertifikat
enthalten ist. Der Bausatz verleiht außerdem dem Besitzer eines Diamanten
Sicherheit bezüglich
seines Wertes. Der Bausatz kann außerdem den Wert des Diamanten
erhöhen,
indem der dem Besitzer ein Vermarktungswerkzeug für den Zeitpunkt
liefert, an dem er den Diamanten zu verkaufen wünscht.
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Das
dreidimensionale (3D-)Bild der Außenfläche des ursprünglichen
Rohdiamanten, das in die Vorrichtung der Erfindung markiert ist
oder die Form davon bildet, oder dazu verwendet wird, ein Hologramm
der Erfindung anzufertigen, stammt von einem Prozess der Abbildung
des Rohdiamanten. Der Abbildungsprozess erzeugt ein „virtuelles
Modell" des Rohdiamanten.
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Es
stehen mehrere Techniken zur Verfügung, um virtuelle Modelle
von Objekten zu erzeugen. Eine Vielfalt von handelsüblichen
Technologien kann zum Digitalisieren von physischen Objekten verwendet
werden.
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Der
Prozess des 3D-Digitalisierens umfasst üblicherweise eine Abtastphase,
auf die eine Rekonstruktionsphase folgt. Die Abtastphase sammelt
oder erfasst die Rohdaten üblicherweise
als ein zweidimensionales (2D-)Grenzobjekt oder eine 3D-Punktwolke. Die Rekonstruktionsphase
ist die interne Verarbeitung dieser Daten in ein herkömmliches
computergestütztes
3D-Design (CAD) und Animations-Geometrie-Daten,
wie beispielsweise NURBS, Punktwolken, Gitterdarstellungen und Polygonreihen.
Anspruchsvolle Rekonstruktionssoftware-Pakete sind von Scanner-Anbietern
und Fremdsoftwarehäusern
erhältlich.
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Ein
Beispiel für
ein Verfahren zur Digitalisierung eines Objekts in drei Dimensionen
ist die Magnetresonanz bildgebung (MRI). Die MRI ist eine Bildgebungstechnik,
die hauptsächlich
im medizinischen Umfeld verwendet wird, um hochwertige Bilder des Inneren
des menschlichen Körpers
zu erzeugen. Die MRI basiert auf den Grundsätzen der kernmagnetischen Resonanz
(NMR), einer spektroskopischen Technik, die von Wissenschaftlern
verwendet wird, um mikroskopische chemische und physikalische Informationen über Moleküle zu erhalten.
Die Technik wurde aufgrund der negativen Konnotationen in Verbindung
mit dem Wort „nuclear" in den späten 1970ern
Magnetic Resonance Imaging (Magnetresonanzbildgebung) statt Nuclear
Magnetic Resonance Imaging (NMRI, kernmagnetische Resonanzbildgebung)
genannt. Die MRI begann als eine tomografische Bildgebungstechnik,
das heißt,
sie erzeugte ein Bild des NMR-Signals in einer dünnen Scheibe durch den menschlichen
Körper.
Die MRI hat sich über
eine tomografische Bildgebungstechnik hinaus zu einer Volumenbildgebungstechnik
weiterentwickelt.
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Das
kernmagnetische Resonanzphänomen kann
in aller Kürze
folgendermaßen
beschrieben werden. Wenn eine Probe in einem Magnetfeld angeordnet
und einer Radiofrequenz (RF)-Strahlung
(Energie) mit einer geeigneten Frequenz ausgesetzt wird, können Kerne
in der Probe die Energie absorbieren. Die Frequenz der Strahlung,
die zur Absorption von Energie erforderlich ist, hängt von
drei Dingen ab: von der Art des Kerns (z. B. 1H
oder 13C), der chemischen Umgebung des Kerns
und der räumlichen Lage
im Magnetfeld, wenn dieses Feld nicht gleichmäßig ist. Diese letzte Variable
liefert die Basis für
die Magnetresonanzbildgebung (MRI).
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Diese
Technik kann nicht verwendet werden, wenn der Edelstein nicht hauptsächlich aus
Atomen mit einem Kernspin besteht. Zum Beispiel kann ein Diamant
nicht gemessen werden.
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Wenn
nur die äußere 3D-Kontur
gewünscht wird,
kann die inneren Strukturinformation außer Acht gelassen werden.
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Daher
wird gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung die MRI verwendet, um ein dreidimensionales
Bild der Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein Verfahren zur Digitalisierung eines Objekts in drei Dimensionen
ist die Verwendung eines mechanischen Verfolgungssystems. Hierbei
wird das Objekt durch eine scharfe Nadel sondiert. Die mechanische
Verschiebung der Sonde wird registriert, wenn sie sich über die
Objektoberfläche
bewegt.
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Daher
wird gemäß einem
Aspekt der Erfindung ein mechanisches Verfolgungssystem verwendet,
um ein dreidimensionales Bild der Außenfläche des ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein Verfahren zur Digitalisierung eines Objekts in drei Dimensionen
ist die Verwendung eine optischen Abtastsystems. Gemäß diesem
Verfahren kann ein Rohdiamant zwischen einer Lichtquelle (vorzugsweise
paralleler Lichtstrahl) und einem Abbildungssystem (vorzugsweise
eine Digitalkamera) angeordnet werden. Ein Schattenbild des Steines
wird auf der Abbildungsvorrichtung erzeugt. Es muss nur die Außenkontur
des Schattenbildes (die Grenze zwischen dem Diamanten und der Luft)
gespeichert werden. Bei Drehen des Steines um 180 Grad in kleinen
Schritten unter Erfassung einer großen Anzahl von Schattenkonturen
kann ein digitales 3D-Modell des Diamanten rekonstruiert werden.
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Der
Nachteil dieses optischen Abtastens ist, dass Oberflächenlöcher und
einige andere konkave Oberflächenmerkmale
nicht registriert werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein optisches System verwendet, um ein
dreidimensionales Bild der Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein Verfahren zur Digitalisierung eines Objekts in drei Dimensionen
ist die Verwendung eines Laserabtastsystems. Ein Laserstrahl kann
verwendet werden, um die Oberfläche des
Diamanten abzutasten. Eine Punktwolke wird erzeugt, und es kann
ein digitales 3D-Modell generiert werden.
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Dieses
Verfahren ist zwar besser als die zuvor erwähnte optische Abtasttechnik,
es ist aber noch immer nicht in der Lage, alle Oberflächenlöcher sowie
alle anderen konkaven Oberflächenmerkmale korrekt
zu erfassen.
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Eine
Laserdiode und ein Streifengenerator werden verwendet, um eine Laserlinie
auf ein Objekt zu projizieren. Die Linie wird von Kameras in einem Winkel
betrachtet, so dass Höhenunterschiede
im Objekt als Änderungen
in der Form der Linie erkannt werden können. Die resultierende Bildaufnahme
des Streifens ist ein Profil, das die Form des Objekts enthält.
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Die
resultierende Punktwolke kann verwendet werden, um CAD-Elemente
zu extrahieren oder – durch
Verwenden einer Punkttriangulation – ein 3D-Oberflächenmodell
zu erzeugen. Außerdem
können
Bilder auf das Modell abgebildet werden, um eine virtuelle Kopie
des realen Objekts zu erhalten.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Laserabtastsystem verwendet, um ein
dreidimensionales Bild der Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Ein
weiteres Beispiel für
ein Verfahren zur Digitalisierung eines Objekts in drei Dimensionen
ist die Verwendung der Computer-Mikrotomografie (microCT). Die beste
Art und Weise, die genaue Oberflächenkontur
einschließlich
aller Oberflächenlöcher sowie
aller anderen konkaven Oberflächenmerkmale zu
erfassen, ist die Verwendung eines Mikrotomografiescanners (microCT).
Die Mikrotomografie ist die Hochauflösungsversion eines medizinischen CT-Scanners.
Unter Verwendung von Röntgenstrahlen
können
Scheiben durch ein Objekt auf eine zerstörungsfreie Weise sichtbar gemacht
werden. Wenn die verschiedenen Scheiben gestapelt werden, wird ein
3D-Bild des Objekts erhalten, das die Innenstruktur umfasst. Wenn
nur die äußere 3D-Kontur
gewünscht
wird, kann die Innenstrukturinformation außer Acht gelassen werden.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein microCT-System verwendet, um ein dreidimensionales
Bild der Außenfläche des
ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Die
inneren Fehler eines Rohdiamanten können durch Abbilden des Rohsteins
bestimmt werden. Die Abbildung kann durch eine geeignete Technik
erfolgen. Bekannte Techniken sind:
- (a) Verwenden
eines Mikroskops, um die Position eines inneren Fehlers in Bezug
auf die Außenfläche des
Rohsteins zu lokalisieren. Zuerst kann die Oberfläche des
Steins fokussiert werden, und dann kann gemessen werden, um wie
viel der Fokus bewegt werden muss, um ein scharfes Bild des Fehlers
zu erhalten. Unter Verwendung dieser Information ist es möglich, den Einschluss
im digitalen 3D-Modell der Außenform
des Rohsteins zu positionieren.
- (b) Verwenden der MRI, um Fehler nicht invasiv zu lokalisieren,
wie zuvor beschrieben,
- (c) Verwenden der microCT, wie zuvor beschrieben.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die microCT verwendet, um ein dreidimensionales
Bild der Außenfläche des
ursprüngliches Rohdiamanten
zu erzeugen und ein dreidimensionales Bild der Fehler des ursprünglichen
Rohdiamanten zu erzeugen.
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Die
Erfinder haben festgestellt, dass die microCT genaue dreidimensionale
Koordinaten der Außenfläche des
ursprüngliche
Rohdiamanten und/oder der Fehler darin liefert. Außerdem ist
der Prozess des Erlangens der Koordinaten wesentlich schneller,
automatisiert und infolgedessen wirtschaftlicher als andere Verfahren.
Die Kombination aus Kosteneinsparung und Genauigkeit bei Verwenden der
microCT liefert ein bevorzugtes Verfahren zur Erlangung von dreidimensionalen
Bilddaten für
die vorliegende Erfindung.
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Sobald
ein digitales 3D-Modell des Rohdiamanten, das die inneren Fehler
umfasst, zur Verfügung
steht, kann ein Verfahren verwendet werden, um die beste Lösung zum
Schleifen und Polieren zu berechnen. Der Algorithmus berechnet verschiedene Lösungen,
um den höchsten
Wert von polierten Steinen zu erreichen. Die Optimierung erfolgt
gemäß dem Gesamtwert
der erhaltenen geschliffenen Diamanten und nicht nach der Größe der Steine.
Das Verfahren berücksichtigt
alle Aspekte der Bewertung eines polierten Diamanten, einschließlich der
Größe, Farbe,
Reinheit und des Schliffs.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Optimierung
des Schleifzustands eines Rohdiamanten, um den Wert der auf diese
Weise geschliffenen Diamanten zu maximieren.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
Bestimmung eines Schleifzustands eines Rohdiamanten, das die folgenden Schritte
umfasst:
- (a) Erhalten einer dreidimensionalen
numerischen Darstellung des Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen Darstellung
der Fehler darin,
- (c) Ändern
der Positionen, Größen und
Orientierungen von Modellen eines oder mehrerer Diamanten, so dass
der maximale Wert der Sammlung von auf diese optimierten Diamanten
erhalten wird, wobei der Wert auf Reinheit, Schliff, Farbe und Karat
basiert.
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Solch
ein Optimierungsverfahren ist für
einen Handwerker aufgrund der mehrfachen Faktoren, die mit der Bestimmung
des Wertes eines geschliffenen Diamanten verbunden sind, und der
Tatsache, dass in den meisten Fällen
mehr als ein Diamant aus einem Rohstein optimiert wird, nicht einfach.
Die Beziehungen zwischen Wert und Reinheit, Wert und Schliff, Wert
und Karat sowie Wert und Farbe sind nicht linear, weshalb ein Beurteilen
des optimalen Schliffs infolge der untereinander in Beziehung stehenden
unregelmäßigen und
mehrfachen Variablen eine schwierige Aufgabe wäre. Solch eine Aufgabe wäre mehrfach
kompliziert, wenn mehr als ein Diamant optimiert werden muss. Da
ein Verfahren der Erfindung imstande ist, den Schleifzustand für einen oder
mehr Diamanten ausgehend von nur einer numerischen Darstellung der
Außenfläche des Rohdiamanten
und einer numerischen Darstellung der Fehler darin zu optimieren,
ist ein Verfahren der Erfindung schneller, praktischer und kostengünstiger
als jene des Standes der Technik.
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Bei
den 3D-Optimierungsverfahren gemäß der Erfindung
sind verschiedene Ansätze
möglich. Es
kann ein kleines poliertes Modell innerhalb des Rohsteins angeordnet
werden. Dann kann das Modell des polierten Steines vergrößert werden,
bis die Kontur auf die Außenkontur
des Mutterkristalls oder einen seiner Einschlüsse trifft. Dann kann der Stein
in einer Position versetzt und/oder gedreht werden, in der die maßstäbliche Vergrößerung wieder
möglich ist.
Dieser Wiederholungsprozess ermöglicht
es, das größte polierte
Modell innerhalb des Rohseins unter Berücksichtigung der Reinheit zu
bestimmen. Es ist wichtig, diesen Optimierungsprozess an verschiedenen
Stellen im Inneren zu beginnen, um zu vermeiden, in örtliche
Optima zu geraten. Sobald der Hauptstein gefunden ist, kann der
Algorithmus im restlichen Volumen wiederholt werden, um einen zweiten,
dritten oder weitere polierte Steine zu finden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Optimierung des Schleifzustands
eines Rohdiamanten, um den Wert der auf diese Weise geschliffenen
Diamanten zu maximieren, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Erhalten einer numerischen 3D-Darstellung des
Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer numerischen 3D-Darstellung der Fehler darin,
- (c) Anordnen eines Modells eines geschliffenen Diamanten darin,
- (d) maßstäbliches
Vergrößern des
Modells, bis das Modell eine Außenfläche oder
einen Fehler berührt,
- (e) Versetzen und/oder Drehen des Modells,
- (f) Wiederholen der Schritte (d) bis (f), bis kein weiteres
maßstäbliches
Vergrößern mehr
möglich ist,
- (g) Speichern der Größe und Position
des Modells,
- (h) Neupositionieren des Modells von Schritt (c) und Wiederholen
der Schritte (d) bis (h), bis kein größeres Modell gefunden wird,
- (i) Erhalten der Größe und der
Koordinaten des größten Modells
durch Vergleichen der in Schritt (g) gespeicherten Größen, und
- (j) Wiederholen der Schritte (c) bis (i), um die Größe und Position
von nachfolgenden Modellen zu bestimmen, wobei außerdem das
maßstäbliche Vergrößern von
Schritt (d) bei Berühren
irgendeines des oder der vorherigen Modell(e), die in Schritt (i)
bestimmt wurden, beendet wird.
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Ein
fortschrittlicherer Ansatz für
Optimierungsverfahren ist die Verwendung eines genetischen Wachstumsverfahrens.
Gemäß dem genetischen
Wachstumsverfahren ist der Ausgangspunkt eine Population von Sätzen von
polierten Steinen innerhalb des Rohdiamanten. Eine Population enthält mehrere
Konfigurationen, und jede Konfiguration besteht aus der Position,
Größe und Orientierung
eines oder mehrerer geschliffener Diamantmodelle. Für jede Konfiguration
wird der maximale Wachstumsfaktor berechnet. Aus den Ergebnissen der
ersten Population wird eine neue Generation auf der Basis der besten
Individuen erzeugt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegende Erfindung ist ein Verfahren zur Optimierung des Schleifzustands
eines Rohdiamanten, um den Wert der auf diese Weise geschliffenen
Diamanten zu maximieren, das die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen
Darstellung des Rohdiamanten,
- (b) Erhalten einer dreidimensionalen numerischen Darstellung
der Fehler darin,
- (c) Erzeugen einer Population von Konfigurationen,
- (d) Berechnen des maximalen Skalierfaktor für jede Konfiguration in der
Population,
- (e) Erzeugen einer neuen Population auf der Basis der Ergebnisse
der ersten Population,
- (f) Wiederholen der Schritte (d) bis (f), bis sich der Wert
der geschliffenen Steine einem Maximum nähert, und
- (g) Erhalten der Größe und der
Koordinaten der geschliffenen Diamanten, die den maximalen Wert
von geschliffenen Diamanten liefern.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung ist ein Computerprogramm, das auf einem
computerlesbaren Medium gespeichert ist und zum Durchführen eines
Verfahrens der Erfindung imstande ist.
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Die
Beschreibung der vorliegenden Erfindung, wie hierin offenbart, erfolgte
in Bezug auf Diamanten, es versteht sich jedoch von selbst, dass
die Erfindung auch auf das Schleifen und die Wertschöpfung jedes
beliebigen Edelsteins angewendet werden kann.
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FIGUREN
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1:
Eine Gitterdarstellung eines Rohdiamanten und von vier geschliffenen
und polierten Diamanten, die in eine lichtdurchlässige, feste Substanz markiert
ist.
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2:
Eine Darstellung eines Rohdiamanten und von vier geschliffenen und
polierten Diamanten, die aus einer lichtdurchlässigen, festen Substanz erzeugt
ist, wobei die Form der Außenfläche der
lichtdurchlässigen,
festen Substanz dieselbe wie die des Rohdiamanten ist.
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3:
Vier physische Objekte (Edelstein-Avatare), welche die vier geschliffenen
und polierten Diamanten darstellen, die aus dem Rohdiamanten erhalten
werden können,
der in 1 und 2 dargestellt ist.
-
4:
Eine Darstellung eines Rohdiamanten, die aus einer lichtundurchlässigen,
festen Substanz gebildet ist, wobei die Form der Außenfläche der
lichtundurchlässigen,
festen Substanz dieselbe wie die des Rohdiamanten ist.
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5:
Eine Vorrichtung der Erfindung, die eine Gitterdarstellung eines
Rohdiamanten umfasst, die in eine lichtdurchlässige, feste Substanz markiert ist.
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6:
Ein Bausatz gemäß der Erfindung, der
eine Gitterdarstellung eines Rohdiamanten und von vier geschliffenen
und polierten Diamanten umfasst, die in eine lichtdurchlässige, feste
Substanz markiert ist, zusammen mit einem Edelstein-Avatar.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 veranschaulicht
eine boxförmige,
lichtdurchlässige,
feste Substanz 1, in welche eine dreidimensionale Darstellung
der Oberfläche
eines geschliffenen Rohdiamanten markiert ist, dessen Kontur durch
eine gestrichelte Linie 2 angezeigt ist. Außerdem sind
die Positionen, Größen und
Orientierungen von vier geschliffenen Diamanten 3, 4, 5, 6 in
das feste Substrat 1 markiert, wobei die Markierungen die Kanten
der geschliffenen Diamanten anzeigen. Ferner ist eine von mehreren
kleinen Verunreinigungen 7 als ein Pünktchen markiert; die Verunreinigungen begrenzen
die Größe des geschliffenen
Diamanten. Darüber
hinaus ist eine Grenze 8 markiert, an der ein polierter
Stein 4 die Oberfläche
des Rohsteins berührt.
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2 veranschaulicht
eine lichtdurchlässige,
feste Substanz 9, deren Form dieselbe wie die Oberfläche des
geschliffenen Rohdiamanten 2 ist, den sie darstellt. Die
Kontur der Form ist durch eine gestrichelte Linie angezeigt. Außerdem sind
die Positionen, Größen und
Orientierungen von vier geschliffenen Diamanten 3, 4, 5, 6 in
das feste Substrat 9 markiert, wobei die Markierungen die
Kanten der geschliffenen Diamanten anzeigen. Ferner ist eine von
mehreren kleinen Verunreinigungen 7 markiert, welche die
Größe des geschliffenen
Diamanten begrenzen. Darüber
hinaus ist eine Grenze 8 markiert, an der ein polierter
Stein 4 die Oberfläche
des Rohsteins berührt.
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3 veranschaulicht
vier physische Edelstein-Avatare 10, 11, 12, 13 der
Diamanten, die aus einem Rohdiamanten 2 erhalten werden
können,
der in 1 und 2 dargestellt ist. Die Edelstein-Avatare
entsprechen den geschliffenen Diamanten, die in 1 und 2 die
Bezugszeichen 3, 4, 6 beziehungsweise 6 tragen.
Außerdem
ist in den Edelstein-Avataren eine Grenze 15 markiert,
an der ein polierter Stein die Oberfläche des Rohsteins 15 berührte.
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4 veranschaulicht
ein Rohdiamantmodell 18, das in diesem Fall aus einem festen,
lichtundurchlässigen
Material hergestellt ist.
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5 veranschaulicht
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung,
die eine boxförmige,
lichtdurchlässige,
feste Substanz 20 umfasst, in welche eine dreidimensionale
Darstellung der Oberfläche
eines geschliffenen Rohdiamanten 19 markiert ist.
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6 veranschaulicht
einen Bausatz 17 gemäß der Erfindung,
der eine boxförmige,
lichtdurchlässige,
feste Substanz 1 umfasst, in welche eine dreidimensionale
Darstellung der Oberfläche
eines geschliffenen Rohdiamanten 2 markiert ist. Außerdem sind
die Positionen, Größen und
Orientierungen von vier geschliffenen Diamanten 3, 4, 5, 6 in
das feste Substrat 1 markiert, wobei die Markierungen die Kanten
der geschliffenen Diamanten anzeigen. Ferner sind eine kleine Verunreinigung 7,
welche die Größe des geschliffenen
Diamanten begrenzt, sowie eine Grenze 8 markiert, an der
ein polierter Stein 4 die Oberfläche des Rohsteins berührt. Der
Bausatz umfasst darüber
hinaus einen Edelstein-Avatar 10, eine physische Darstellung
des geschliffenen Diamanten, der das Bezugszeichen 3 trägt. Alternativ kann
der Bausatz anstelle des Edelstein-Avatars den echten geschliffenen
Diamanten umfassen, der das Bezugszeichen 3 trägt. Alternativ
kann der Bausatz ein Rohdiamantmodell 18 anstelle eines
Edelstein-Avatars 10 umfassen.