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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich auf Antitumormittel. Besonders bezieht sich
die Erfindung auf Analoga von Epothilon B, trans-12,13-Cyclopropylepothilon
B als Antitumormittel.
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung ist gerichtet auf Analoga von Epothilon B trans-12,13-Cyclopropylepothilon
B, die stark cytotoxisch wirksam sind gegen eine Varietät an Zelllinien
unter Einschluss von Tumorzellen, die gegen Taxol® resistent
sind. Zu Beispielen für
Ausführungsformen
der Erfindung gehört
die in der 1 illustrierte Verbindung 12.
Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist auf die Verwendung solcher
Verbindungen als cytotoxische Mittel gerichtet.
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Ein
Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Verbindung der folgenden
Formel I
oder ein Salz einer Verbindung
der Formel I, worin eine Salz bildende Gruppe vorhanden ist.
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Wird
die Pluralform für
Verbindungen, Salze und dergleichen verwendet, dann soll davon auch
eine einzelne Verbindung, ein einzelnes Salz oder dergleichen darunter
verstanden werden, nämlich
eine als ein undefinierter Artikel oder als eine numerische Bedeutung
ein oder eins.
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Salze
sind primär
die pharmazeutisch akzeptablen Salze von Verbindungen der Formel
I.
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Solche
Salze werden gebildet beispielsweise als Säureadditionssalze, vorzugsweise
mit organischen oder anorganischen Säuren, aus Verbindungen der
Formel I mit einem basischen Stickstoffatom, besonders die pharmazeutisch
akzeptablen Salze. Zu geeigneten anorganischen Säuren gehören beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren, wie
Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure
oder Phosphorsäure.
Geeignete organische Säuren
sind beispielsweise Carbonsäure,
Phosphonsäure,
Sulfonsäure
oder Sulfaminsäure,
beispielsweise Essigsäure,
Propionsäure,
Octansäure,
Decansäure,
Dodecansäure,
Glycolsäure,
Milchsäure,
2-Hydroxybuttersäure,
Gluconsäure,
Glucosemonocarbonsäure,
Fumarsäure,
Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Pimelinsäure,
Suberinsäure,
Azelainsäure,
Apfelsäure,
Weinsäure,
Citronensäure,
Glucarsäure,
Galactarsäure,
Aminosäuren,
wie Glutaminsäure,
Asparaginsäure,
N-Methylglycin, Acetylaminoessigsäure, N-Acetylasparagin oder
N-Acetylcystein, Pyruvasäure
(Brenztraubensäure),
Acetoessigsäure,
Phosphoserin, 2- oder 3-Glycerophophorsäure, Maleinsäure, Hydroxymaleinsäure, Methylmaleinsäure, Cyclohexancarbonsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, 1-
oder 3-Hydroxynaphthyl-2-carbonsäure,
3,4,5-Trimethoxybenzoesäure,
2-Phenoxybenzoesäure,
2-Acetoxybenzoesäure,
4-Aminosalicylsäure,
Phthalsäure,
Phenylessigsäure,
Glucuronsäure,
Galacturonsäure,
Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
2-Hydroxyethansulfonsäure,
Ethan-1,2-disulfonsäure, Benzolsulfonsäure, 2-Naphthalinsulfon säure, 1,5-Naphthalindisulfonsäure, N-Cyclohexylsulfaminsäure, N-Methyl-,
N-Ethyl- oder N-Propylsulfaminsäure
oder andere organische Protonensäuren,
wie Ascorbinsäure.
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Salze
von Verbindungen der Formel I mit einer Salz bildenden Gruppe können in
an sich bekannter Weise hergestellt werden. Säureadditionssalze von Verbindungen
der Formel I lassen sich daher erhalten beispielsweise durch Behandlung
mit einer Säure
oder einem geeigneten Anionenaustauschreagenz.
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Salze
können
gewöhnlich
in freie Verbindungen umgewandelt werden, beispielsweise durch Behandlung
mit geeigneten basischen Mitteln, beispielsweise mit Alkalimetallcarbonaten,
Alkalimetallhydrogencarbonaten oder Alkalimetallhydroxiden, typisch
mit Kaliumcarbonat oder Natriumhydroxid.
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Zu
Zwecken einer Isolierung oder Reinigung können auch pharmazeutisch nicht
akzeptable Salze verwendet werden, wie beispielsweise Picrate oder
Perchlorate. Nur die pharmazeutisch akzeptablen Salze oder die freien
Verbindungen (falls sich die Gelegenheit ergibt in der Form pharmazeutischer
Zubereitungen) werden für
therapeutische Zwecke verwendet, so dass diese bevorzugt sind.
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Im
Hinblick auf die enge Verwandtschaft zwischen den neuen Verbindungen
in freier Form und in der Form ihrer Salze, einschließlich der
Salze, die als Zwischenprodukte verwendet werden können, beispielsweise
zur Reinigung oder Identifizierung der neuen Verbindungen, ist hierin
oben und im Folgenden irgendeine Bezugnahme auf die freien Verbindungen
so zu verstehen, dass sie sich auch auf die entsprechenden Salze bezieht,
falls geeignet und zweckdienlich.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Synthese irgendwelcher
Verbindungen, wie sie oben beschrieben sind, oder von Zwischenprodukten
hiervon, wie sie in der Beschreibung beschrieben sind, besonders
ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formeln I, II,
III, IV oder V, das gekennzeichnet ist
durch in einer ersten
Stufe eine Kondensation durch eine Veresterungsreaktion optional
in Gegenwart eines Katalysators, einer Verbindung der Formel VI
worin X für CH
2 steht
und R für
steht und PG eine Schutzgruppe
für eine
Hydroxyfunktion ist,
und in einer zweiten Stufe die Abspaltung
der Schutzgruppe unter Erhalt eines Lactons der Formel I.
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Die
Bezeichnung Schutzgruppen für
eine Hydroxygruppe, wie sie hierin verwendet wird, bezieht sich auf
Säure-labile
Schutzgruppen für
eine Hydroxygruppe, wobei solche Gruppen an sich bekannt sind. Es
ist ein Charakteristikum von Schutzgruppen, dass sie sich mühelos, nämlich ohne
unerwünschte
Sekundärreaktionen,
entfernen lassen, typisch durch Solvolyse, Reduktion, Photolyse
oder auch eine Enzymaktivität,
beispielsweise unter Bedingungen, die zu physiologischen Bedingungen
analog sind, und dass sie nicht in den Endprodukten vorhanden sind.
Der Fachmann weiß oder
kann ohne weiteres erkennen, welche Schutzgruppen im Zusammenhang
mit den oben und im Folgenden erwähnten Reaktionen geeignet sind.
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Der
Schutz von Hydroxygruppen durch Schutzgruppen, nämlich die Schutzgruppen selbst,
und die Reaktionen zur Abspaltung solcher Gruppen, werden beispielsweise
in Standardwerken beschrieben, wie von J. F. W. McOmie in Protective
Groups in Organic Chemistry, Plenum Press, London und New York 1973,
von T. W. Greene in Protective Groups in Organic Synthesis, Wiley,
New York 1981, in The Peptides, Band 3 (Herausgeber E. Gross und
J. Meienhofer), Academic Press, London und New York 1981, in Methoden
der organischen Chemie (Methods of organic chemistry), Houben Weyl,
4. Auflage, Band 15/l, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1974, von
H.-D. Jakubke und H. Jescheit in Aminosäuren, Peptide, Proteine (Amino
acids, peptides, proteins), Verlag Chemie, Weinheim, Deerfield Beach,
und Basel, 1982, und von Jochen Lehmann in Chemie der Kohlenhydrate:
Monosaccharide und Derivate (Chemistry of carbohydrates: monosaccharides
and derivatives), Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1974.
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Bevorzugte
Schutzgruppen sind Silylether, die Säure-labil sind, wie tert-Butyldimethylsilylether
(TBS), Triethylsilylether (TES), Triisopropylsilylether (TIPS),
Diethylisopropylsilylether (DEIPS), Isopropyldimethylsilylether
(IPDMS) oder Thexyldimethylsilylether (TDS).
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Kurze Beschreibung der Figuren, die Folgendes
zeigt:
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1 die
Strukturen selektierter natürlicher
und synthetischer Epothilone. Graue Boxen bedeuten Verbindungen,
die für
dieses Studium synthetisiert worden sind.
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4 eine
retrosynthetische Analyse von Analoga von trans-Cyclopropylepothilon
B 12.
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5 die
Konstruktion eines Aldehyds 32.
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6 die
Konstruktion von Vinyliodiden 20e.
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7 die
Synthese von Epothilonanaloga 12.
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8 eine
Tabelle mit den Cytotoxizitätsdaten
von Epothilonen 1, 2 und 12 und Paclitaxel gegen humane Ovarialkarzinomzellen
1A9 und β-Tubulin-mutante
Zelllinien, die mit Paclitaxel oder Epothilon A ausgewählt sind.
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9 eine
Tabelle mit Daten der Stärke
der Tubulinpolymerisation und der Cytotoxizität von Epothilonen 1 bis 2 und
12 gegen humane epidermoide Krebszelllinien.
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10 eine
Tabelle mit den Bindungsaffinitäten
von Epothilonanaloga an die Taxoidbindestelle von Mikrotubuli.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist gerichtet auf eine pharmazeutische
Zusammensetzung, enthaltend eine therapeutische Dosis einer Verbindung
innerhalb irgendeiner der oben angegebenen Formeln I, II, III, IV
oder V zur Behandlung einer proliferativen Krankheit bei einem Säuger, wobei
der Säuger
vorzugsweise ein Mensch ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Hierin
wird die Konstruktion einer Reihe von Epoxidepothilonen und Cyclopropanepothilonen
mit unterschiedlichen Ketten durch chemische Synthese und unter
einer biologischen Evaluierung beschrieben. Der Aufbau der vorliegend
fokussierten Epothilonbibliothek beruht auf der heutigen Kenntnis
der Struktur-Aktivität-Beziehungen
(SAR), speziell der Fakten, dass (1) Epothilon B (2) als stärker erachtet
ist als Epothilon A (1), (2) ein Thiomethylersatz für die Methylgruppe
am Thiazolrest die Stärke
verbessert (K. C. Nicolaou et al., Angew. Chem. 1998, 100, Seiten
2120 bis 2153, Angew. Chem. Int. 1998, 37, Seiten 2014 bis 2045,
K. C. Nicolaou et al., Tetrahedron 2002, 58, Seiten 6413 bis 6432,
K. C. Nicolaou et al., Angew. Chem. 1998, 110, Seiten 89 bis 42
und Angew. Chem. Int 1998, 37, Seiten 84 bis 87), (3) ein Heterocyclusersatz,
wie Pyridin (K. C. Nicolaou et al., Chem. Biol. 2000, 7, Seiten
593 bis 599) für
den Thiazolring erforderlich ist für die saubere Position des
Stickstoffs für
eine biologische Aktivität,
und (4) ein Cyclopropanring den Epoxidrest ersetzen kann, ohne einen
Verlust an Aktivität
(K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, Seiten 9313
bis 9323, K. C. Nicolaou et al., ChemBioChem 2001, 2, Seiten 69
bis 75, und J. A. Johnson et al., Org. Lett. 2000, 2, Seiten 1537
bis 1540). Aus diesen Betrachtungen ist Epothilon 12 (1)
als ein primärer
Kandidat für
eine chemische Synthese und eine biologische Evaluation angesehen.
Die biologische Evaluation dieser Verbindungen hat zur Identifikation
der Thiomethylthiazolseitenkette als eine wünschenswerte pharmakophore
Gruppe geführt,
welche die biologische Aktivität
der Epothilone bezüglich
der Cytotoxizität
und der Eigenschaften einer Tubulinpolymerisation verbessern. Die
verbesserte Aktivität
wird durch drei distinkte biologische Assays bestätigt, durch
welche die Einflüsse
der geprüften
Verbindungen sowohl in Zellen als auch in vitro bestimmt werden.
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Auslegung und chemische Synthese von Epothilonanaloga
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Als
ein initialer Beutezug ist beschlossen worden, die Verbesserung
der Stärke,
die dem Epothilongerüst
verliehen ist durch die Methylthiogruppe im Vergleich zum Methylsubstituenten
in der Serie von Epothilon B zu bestätigen. Hierzu wird das Methylthiothiazolepothilon
B (3) durch eine Kupplung nach Stille von Stannan 16 (K. C. Nicolaou
et al., Bioorg. Med. Chem. 1999, 7, Seiten 665 bis 697) mit Vinyliodid
15 (K. C. Nicolaou et al., Chem. Eur. J. 2000, 6, Seiten 2783 bis
2800) synthetisiert (80%), wie dies in 3 gezeigt
ist. Die dabei beobachtete hohe Stärke des Analogs 3 gegen eine
Reihe an Tumorzelllinien (siehe Tabelle 1) ermutigte zur Durchführung des
Aufbaus und der Synthese für
eine ganze Familie an Methylthioanaloga und auch eine Reihe an neuen
Pyridin-enthaltenden Epothilonen.
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Die 4 zeigt
in retrosynthetischem Format den Weg, der für die Konstruktion von Analoga
von Cyclopropylepothilon B befolgt wird. Auf Basis der diesseitigen
früher
berichteten Strategie erfordert die adoptierte Frequenz eine Cyclopropanierungsreaktion
nach Charette (K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 2001, 123,
Seiten 9313 bis 9323; A. B. Charette et al., J. Am. Chem. Soc. 1998,
120, Seiten 11943 bis 11952), um früh in der Synthese der 12,13-Cyclopropylstelle
eine Aldolreaktion entsprechend dem diesseitigen optimierten Verfahren
(K. C. Nicolaou et al., Chem. Eur. J. 2000, 6, Seiten 2783 bis 2800)
zu optimieren und die C6-C7-Bindung
mit dessen zwei Stereozentren zu konstruieren, eine Kupplung nach
Nozaki-Hiyama-Kishi (K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 2001,
123, Seiten 9313 bis 9323, K. Takai et al., Tetrahedron Lett. 1983,
24, Seiten 5281 bis 5284, H. Jin et al., J. Am. Chem. Soc. 1986,
108, Seiten 5644 bis 5646) zur Einführung einer Seitenkette, und
eine Makrolactonisierung nach Yamaguchi (J. Inanaga et al., Bull.
Chem. Soc. Jpn. 1979, 52, Seiten 1989 bis 1993, J. Mulzer et al.,
Synthesis 1992, Seiten 215 bis 228, und K. C. Nicolaou et al., J.
Am. Chem. Soc. 1997, 199, Seiten 7974 bis 7991), um die makrocyclische
Struktur zu komplettieren. Die Schlüsselbaublöcke 18 oder 69 und 19, und
20 sind somit als die Ausgangspunkte für diese Konstruktionen definiert
worden. Eine Konstruktion der entsprechenden Analoga von Epothilon
A soll in der gleichen Art und Weise durchgeführt werden, wie dies diesseits
früher
berichtet worden ist (K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 2001,
124, Seiten 9313 bis 9323).
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Die 5 und 14 zeigen die Synthese des erforderlichen
Aldehyds 32 oder 82 aus dem leicht verfügbaren Geraniol (18 oder 69).
Hierdurch wird durch eine Cyclopropanierung von 18 nach Charette
(Et2Zn-CH2I2 in Gegenwart eines chiralen Liganden 21)
(A. B. Charette et al., J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, Seiten 11943 bis
11952) ein Cyclopropylalkohol 22 in einer Ausbeute von 87% und 93%
ee oder Cyclopropylalkohol 71 in einer Ausbeute von 80% und 95%
ee erhalten. Ein Schutz der Hydroxygruppe in 22 oder 71 (NaH-BnBr)
(zu den Abkürzungen
der Reagenzien und Schutzgruppen wird auf die Legenden in den Reaktionsschemata
verwiesen) und eine anschließende
Ozonolyse (O3, NaBH4)
der verbleibenden Doppelbindung führt zu einer Verbindung 23
oder 72 in einer Gesamtausbeute von 89% oder von 83%. Anschließend erfolgt
eine Umwandlung eines Alkohols 23 oder 72 zum entsprechenden Iodid
(Ausbeuten von 24,95% bzw. 73,91%) nach einer Mesylierung und anschließenden Umsetzung
mit NaI. Anschließend
erfolgt eine Alkylierung von (–)-Propionaldehyd-SAMP-Hydrazon
(25) (K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 1997, 119, Seiten
7974 bis 7991, D. Enders, Asymmetric Synth. 1984, 3, Seiten 275
bis 339, D. Enders, M. Klatt, Synthesis 1996, Seiten 1403 bis 1418)
mit einem Iodid 24 oder 73 unter dem Einfluss von LDA unter Erhalt
einer Verbindung 26 oder 75 (Ausbeuten von 84% bzw. 87%), deren
Spaltung (MeI, HClaq) zu einem Aldehyd 17
in einer Ausbeute von 86% oder 76 in einer Ausbeute von 91 % führt. Das
Verhältnis
der erhaltenen C-8 Epimeren wird durch eine 1H
NMR Analyse der von einem Aldehyd 17 abgeleiteten MTPA Ester auf
etwa 97:3 bestimmt (M. Tsuda, T. Endo, J. Kobayashi, J. Org. Chem.
2000, 65, Seiten 1349 bis 1352 und die darin zitierten Literaturhinweise).
Die Aldolkondensation zwischen einem Keton 19 und einem Aldehyd
17 unter den vorher definierten Bedingungen [LDA (2,4 Äquiv.),
mit einem Keton 19 (2,3 Äquiv.),
bei –78
bis –40°C und 30
min, und dann mit einem Aldehyd 17 oder 76 bei –78°C und 5 min] (K. C. Nicolaou
et al., Chem. Eur. J. 2000, 6, Seiten 2783 bis 2800) führt zu einem Aldolprodukt
27 oder 78, das in einer an Diastereomeren reinen Form isoliert
wird (81%). Ein anschließender Schutz
des sekundären
Alkohols in 27 oder 78 als ein TBS Ether (TBSOTf, 2,6-Lutidin) gefolgt
durch eine selektive Spaltung der primären TBS Gruppe (HF·py) ergibt
dann einen Alkohol 28 in einer Gesamtausbeute von 88% oder einen
Alkohol 79 in einer Gesamtausbeute von 86%. Sodann wird die Verbindung
stufenweise zur Carbonsäure
(DMP, dann NaClO2) oxidiert, die anschließend geschützt wird
als der TMSE Ester 29 oder 80 (TMSE-OH, EDC, 4-DMAP), der in einer
Gesamtausbeute von 75% oder 73% erhalten wird. Durch eine Hydrogenolyse
des Benzylethers in 29 oder 80, gefolgt von einer Oxidation mit
DMP ergibt sich ein Aldehyd 30 oder 82 (in Ausbeuten von 84% oder
87%), dessen Homologisierung (NaHMDS-MeOCH2PPh3Cl, dann PPTS) zum gewünschten höheren Aldehyd 32 oder 83 über einen
Vinylether 31 (E:Z Verhältnis
etwa 1:1) glatt unter einer Gesamtausbeute von 82% abläuft.
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Die
Seitenketten (20e, Schema 4) werden aus den entsprechenden Arylhalogeniden
(33 (J. W. Ellingboe et al., J. Med. Chem. 1994, 37, Seiten 542
bis 550) synthetisiert, wie dies im Schema 4 gezeigt ist. Ein Schutz
des 4-Hydroxymethyl-2-pyridylbromids 33 als ein Tritylether (TrCl,
4-DMAP, 100%) gefolgt von einer Sonogashira-Kupplung (A. Arcadi
et al., Tetrahedron 1994, 50, Seiten 437 bis 452) des erhaltenen
Arylbromids 34 mit Propin [Pd(PPh3)2Cl2-CuI, 96%] ergibt
die Acetylenverbindung 35 als Vorläufer für Vinyliodid 20c (n-BuLi, dann
(n-Bu3Sn)2, CuCN,
MeOH, dann I2, 80%). Ein Austausch der Tritylgruppe
gegen einer MOM Gruppe innerhalb von 35 [HCl(g), CHCl3,
dann NaH, MOM-Cl, Gesamtausbeute 34%] (J.-F. Betzer et al., Tetrahedron Lett.
1997, 38, Seiten 2279 bis 2282) erlaubt einen Zugang zum Vinyliodid
20d (67%), indem das erhaltene Zwischenprodukt 36 den gleichen Bedingungen
ausgesetzt wird, wie sie oben für
die Umwandlung von 35 zu 20c beschrieben sind. Eine ähnliche
Chemie wird auch angewandt zur Konstruktion des Vinyliodids 20e
aus 37, wie dies in Schema 4 gezeigt ist.
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Zwei
kritische Bindungsbildungen und zwei begleitende Schutzgruppenabspaltungen
führen
zu einer Abtrennung der Schlüsselblöcke 32 (hergestellt
in dieser Studie aus den Epothilon B Analoga), 40 (hergestellt wie
oben für
die Epothilon A Analoga beschrieben) (K. C. Nicolaou et al., J.
Am. Chem. Soc. 2001, 123, Seiten 9313 bis 9323) und 20a bis 20g
(für die
Seitenketten) aus den das Ziel bildenden Epothilonanaloga. Die erste Operation
ist eine Nozaki-Hiyama-Kishi-Kupplung (K. Takai et al., Tetrahedron
Lett. 1983, 24, Seiten 5281 bis 5284, und H. Jin et al., J. Am.
Chem. Soc. 1986, 108, Seiten 5644 bis 5646) der Aldehyde 32 und
40 mit Vinyliodiden 20e. Diese Reaktion zur Bildung einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
verläuft
im vorliegenden Fall bewundernswert (CrCl2,
NiCl2, 4-t-BuPy, DMSO) und ergibt nach einer
durch TRAF induzierten Bildung einer Carbonsäure die Kupplungsprodukte (41e)
in den in den Schemata 5 angegebenen Ausbeuten (als etwa 1:1 Gemische
von C-15 Diastereomeren). Jedes Gemisch an Hydroxysäurediastereomeren
(41e) wird dann einer Yamaguchi-Makrocyclisierung unterzogen (2,4,6-Trichlorbenzoylchlorid,
4-DMAP) (J. Inanaga et al., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1979, 52, Seiten
1989 bis 1993, und J. Mulzer et al., Synthesis 1992, Seiten 215
bis 228), wodurch das gewünschte
15(S) Lacton in den angegebenen (nicht optimierten) Ausbeuten zusammen
mit seinem 15(R) Epimer erhalten wird. Die Auftrennung der beiden
Epimeren an dieser Stelle wird erleichtert durch ihre ziemlich drastisch
unterschiedlichen Rf Werte auf Silicagel.
Eine abschließende
Schutzgruppenabspaltung von geschützten Derivaten entweder mit
20% TFA in CH2Cl2 (43e)
ergibt das Epothilon 12 in den angegebenen (nicht optimierten) Ausbeuten
(Schemata 5). Chromatographisch und spektroskopisch reine Verbindungen werden
dann biologischen Evaluationen unterzogen, wie sie im Folgenden
beschrieben sind.
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Chemische Biologie
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Die
biologischen Aktivitäten
der synthetisierten Epothilone werden evaluiert durch Cytotoxizitätsassays,
durch in vitro Tubulinpolymerisationsassays und durch Tubulinbindeassays.
Zuerst wird die Cytotoxizität evaluiert
in einem Satz an Ovarialkarzinomzelllinien unter Einschluss einer
Parentalzelllinie (IA9) und von drei Arzneimittel-resistenten Zelllinien,
nämlich
den Paclitaxel-resistenten Stämmen
(P. Giannakakou et al, J. Biol. Chem. 1997, 272, Seiten 17118 bis
17125), IA9/PTX10 und IA9/PTX22 und des Epothilon-resistenten Stamms (P.
Giannakakou et al., Proc. Natl., Acad. Sci. U.S.A. 2000, 97, Seiten
2904 bis 2909) 1A9/A8. Diese resistenten Zelllinien beherbergen
distinkte erhaltene β-Tubulinmutationen,
die eine Wirkstoff-Tubulin-Wechselwirkung beeinflussen und zu einer
geschädigten
Taxanpolymerisation und Epothilon-getriebenen Tubulinpolymerisation
führen.
Die Ergebnisse dieser biologischen Untersuchungen sind in Tabelle
1 zusammengefasst (P. Shekan et al., J. Natl. Cancer Inst. 1990,
82, Seiten 1107 bis 1112). Weitere Cytotoxizitätsassays und in vitro Tubulinpolymerisationsassays
werden durchgeführt
unter Verwendung eines Satzes humaner Epidermoidkrebszelllinien
unter Einschluss einer Parentalzelllinie (KB-31) und einer infolge
einer Pgp Überexpression
Paclitaxel-resistenten Zelllinie (KB-8511). Die bei diesen Studien
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst (K. C. Nicolaou
et al., Chem. Biol. 2000, 7, Seiten 593 bis 599 und T. Meyer et
al., Int. J. Cancer 1989, 43, Seiten 851 bis 856).
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Im
Allgemeinen besteht eine gute Übereinstimmung
zwischen der in vitro Tubulinpolymerisationsstärke und dem Cytotoxizitätsprofil
der getesteten Verbindungen gegen die humanen Ovarialkarzinomzellen
1A9 und die humanen Epidermoidkarzinomzellen KB-31. In Übereinstimmung
mit den ursprünglichen
Beobachtungen mit den natürlich
vorkommenden Epothilonen A und B scheint keines der hierin getesteten
Analoga von Epothilon A oder Epothilon B ein gutes Substrat für die Arzneimitteleffluxpumpe
P-Glycoprotein (Pgp) zu sein. Dies ist evident durch das Fehlen
einer Kreuzresistenz eines jeden dieser Analoga infolge der Pgp
exprimierenden Zelllinie KB-8511, im Gegensatz zu Paclitaxel – einem
bekannten Pgp Substrat –,
das 214mal weniger aktiv ist gegen KB-8511 Zellen (siehe 9 und 17). Zu bemerken ist auch, dass alle Analoga
von Epothilon wirksamer gegen die β-Tubulinmutanten zu sein scheinen
als gegen Epothilon A (1) und Epothilon B (2) (siehe 8 und 16, RR Werte). Dies ist stärker ausgeprägt bei der
Verbindung 12, für
welche die relativen Resistenzwerte (RR) im Bereich von 1,6 bis
9,3 liegen, gegen PTX10 Zellen (β270)
und A8 Zellen (β274) im
Vergleich zu den RR Werten von 9,4 bis 24,9 für Epo A (1) und für Epo B
(2) (8). Weiter hat sich beim derzeitigen Studium und
in Übereinstimmung
mit früheren
Berichten (K. C. Nicolaou et al., ChemBioChem 2001, 2, Seiten 69
bis 75, P. Giannakakou et al., J. Biol. Chem. 1997, 272, Seiten
17118 bis 17125, und P. Giannakakou et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A. 2000, 97, Seiten 2904 bis 2909) gezeigt, dass die Paclitaxel-selektierte
Mutante PTX22 (β324)
nahezu ihre gesamte Sensitivität
gegen die Epothilone und gegen alle Analoga von Epothilon behalten,
die bei diesem Bericht getestet worden sind (RR Werte æ 3,3).
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Es
besteht eine allgemeine Übereinstimmung
in der relativen Stärke
der substituierten Analoga von Epothilon B gegen die humanen Ovarialkrebszellen
1A9 und die humanen Epidermoidalkrebszellen KB-31. Kollektiv sind
die Ergebnisse dieser Cytotoxizitätsassays eine interessante
Information zur Struktur-Aktivitäts-Beziehung
innerhalb der Familie der Epothilone. Zuerst ist zu bemerken, dass
die Verbindungen 4 und 6, bei denen der C12-C13-Epoxidteil durch einen Cyclopropanring
ersetzt ist, die stärksten
Verbindungen unter allen hierin gezeigten Analoga von Epothilon
B sind. Dies bestätigt,
dass der C12-C13-Epoxidteil für eine biologische
Aktivität
nicht notwendig ist, was bereits früher bemerkt worden ist (K.
C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, 9313 bis 9323,
K. C. Nicolaou et al., ChemBioChem. 2001, 2, 69 bis 75 und J. A.
Johnson et al., Org. Lett. 2000, 2, 1537 bis 1540). Die Verbindung
4 ist 6mal wirksamer als das Parentalepothilon B (2) gegenüber humanen
Ovarialkarzinomzellen 1A9 (8), was
weiter bestätigt,
dass der Ersatz der Methylgruppe an der Thiazolseitenkette durch
eine Thiomethylgruppe zu einer erhöhten Aktivität führt. Dieses
Ergebnis ist in Übereinstimmung
mit früheren
Daten über
eine ähnliche
Substitution im Epothilon B ohne einen Ersatz des C12 bis
C13-Epoxids der Verbindung (3) (K. C. Nicolaou
et al., Tetrahedron 2002, 58, 6413 bis 6432). Die letztgenannte
Verbindung (3) ist etwa 2mal wirksamer als das Parentalepothilon
B, während
die Verbindung 4 6mal stärker
ist als das Epothilon B. Dieses Ergebnis macht die Verbindung 4
zum stärksten
Analogon von Epothilon B gegen die Zelllinie 1A9, die bis dato synthetisiert
worden ist, und legt nahe, dass ein Ersatz des Epoxidteils durch
einen Cyclopropanteil zusammen mit dem Ersatz des Methylsubstituenten
am Thiazolteil durch eine Thiomethylgruppe synergistisch wirkt und
somit zur beobachteten Verbesserung der biologischen Wirksamkeit
führt.
Interessanterweise führt
ein Ersatz der Methylgruppe des Thiazolrings mit größeren Resten (Verbindung
12) zu einer niedrigeren biologischen Aktivität im Vergleich zu Epothilon
B (8 und 9).
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Zusätzlich zu
den obigen biologischen Assays ist auch die relative Stärke jedes
Epothilonanalogons durch den Fluoreszenztaxoidaustauschassay gemessen
worden (J. M. Andreu, I. Barasoain, Biochemistry 2001, 40, 11975
bis 11984). Zweck dieser Experimente war ein Vergleich der Gleichgewichtskonstanten,
mit denen Mikrotubuli an ihrer Taxanstelle die untersuchten Epothilonanaloga
bindet. Die Inhibition der Bindung des gut charakterisierten Fluoreszenztaxoids
Flutax-2 (A. A. Souto et al., Angew. Chem. Int. Ed. Engt. 1995, 34,
2710 bis 2712, J. F. Diaz et al., J. Biol. Chem. 2000, 275, 26265
bis 26276 und M. Abal et al., Cell. Motil. Cytoskeleton 2001, 49,
1 bis 15) an Mikrotubuli durch jedes der Analoga von Epothilon wird
bei 37°C
gemessen (10). Die dabei erhaltenen Dissoziationskonstanten
im Gleichgewicht, die in der Tabelle gezeigt sind, belegen, dass
Epothilon A (1) die niedrigste Bindungsaffinität unter den getesteten Epothilonanaloga
hat (Kd = 34 Å 4).
Der bei diesem Assay gemessene stärkste Ligand ist die Verbindung
3 mit einem Kd Wert von 0,64 Å 0,24
nmol, gefolgt von der Verbindung 12 mit einem ähnlichen Kd Wert n von 1,8
nmol, wobei die Bindungsaffinitäten
der getesteten Analoga ihre jeweiligen Aktivitäten sowohl in den Zellwachstumsinhibitionsassays
als auch den in vitro Tubulinpolymerisationsassay spiegeln.
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Aus
allen drei hierin verwendeten biologischen Assays kann kollektiv
eine Anzahl an Schlussfolgerungen in den Struktur-Aktivitäts-Beziehungen
innerhalb der Familie der Epothilone gezogen werden. Als erstes ist
zu bemerken, dass die Addition der C12-Methylgruppe keine Verbesserung
der Aktivität
in der trans-Cyclopropylreihe ergibt (Verbindungen 5 vs. 6, 7 vs.
8, 9 vs. 10), was im Gegensatz steht zum Ergebnis in der cis-Epoxidreihe,
worin das Epothilon B (2) wenigstens 10mal wirksamer ist als das
Epothilon A (1). Dies könnte
eine Folge der unterschiedlichen Orientierung der C12-Methylgruppe
bei den cis- und trans-Verbindungen oder der Gesamtdifferenzen in
Konformation zwischen den cis- und trans-Verbindungen sein, obgleich die diesbezüglichen
Details noch aufzuklären
sind. Als zweites ist zu bemerken, dass die Einführung der 2-Thiomethylthiazolseitenkette
die Aktivität
im Vergleich zur natürlichen
2-Methylthiazolseitenkette verbessert (Verbindungen 2 vs. 3, 5 vs.
11 und 6 vs. 12). Dieser Effekt ist bereits für die Analoga von Epothilon
C und Epothilon D beobachtet worden (K. C. Nicolaou et al., Angew.
Chem. 1997, 109, 2181 bis 2187, und Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 1997,
36, 2097 bis 2103, wozu auch hingewiesen wird auf S. C. Sinha et
al., ChemBioChem 2001, 2, 656 bis 665). Drittens ist zu bemerken,
dass der Ersatz einer Methylgruppe durch eine Thiomethylgruppe in
der Pyridinseitenkettenreihe (Verbindungen 8 vs. 13) zu einer Reduktion
der Stärke
führt,
was im Gegensatz zu den für
die obigen Thiazolseitenketten erhaltenen Ergebnissen steht. Dieser
Schluss beruht auf Zelltoxizitätsdaten und
in vitro Tubulinpolymerisationsdaten, während beim Fluoreszenztaxoidaustauschassay
der Ersatz der Methyl gruppe durch eine Thiomethylgruppe in der Pyridinseitenkette
bezüglich
der Bindungsaffinität
different ist. Diese Diskrepanz kann einfach unterschiedlich in
der Zellaufnahme und der Permeabilität der getesteten Verbindungen
oder den Unterschieden in der Sensitivität der beiden Tubulinassays
reflektieren. Trotz dieser Diskrepanz machen diese Daten aber klar,
dass die Einführung
einer Thiomethylgruppe an der Thiazolseitenkette eine günstigere
Modifikation ist als die Einführung
einer Thiomethylgruppe an der Pyridinseitenkette, was zurückgeführt werden
kann auf unterschiedliche sterische Erfordernisse durch die beiden
Seitenkettengerüste. In Übereinstimmung
mit früher
mit cis-Pyridinepothilonanaloga erhaltenen Daten (K. C. Nicolaou
et al., Chem. Biol. 2000, 7, 593 bis 599) ist eine Verlagerung der
Thiomethylgruppe der Pyridinseitenkette von der Position 5 (Verbindung
13) zur Position 6 (Verbindung 14) mit einem signifikanten Aktivitätsverlust
verbunden. Viertens ist zu bemerken, dass gemischte Ergebnisse mit
Verbindungen 7 vs. 9 und 8 vs. 10 erhalten werden, bei denen die
5-Methylpyridinseitenkette (Verbindungen 7 und 8) ersetzt ist durch
die 5-Hydroxymethylpyridinseitenkette (Verbindungen 9 und 10). Diese
Substitution scheint in den Cytotoxizitätsassays indifferent zu sein
gegen die humanen Ovarialkarzinomzellen 1A9 (Tabelle 1), wo sehr ähnliche
IC50 Werte für jedes Verbindungspaar erhalten
werden, beispielsweise Werte von 0,6 und 0,7 nmol für die Verbindungen
7 und 9, und ein Wert von 1,7 nmol für die Verbindungen 8 und 10.
Andererseits ist in den humanen Epidermoidkarzinomzellen KB-31 die Verbindung
10 2mal wirksamer als die ihr Gegenstück bildende Verbindung 8 mit
IC50 Werten von 0,44 vs. 0,9 nmol. Aus den
gegebenen kleinen Unterschieden in der Wachstumsrate der beiden
humanen Krebszelllinien, die für
die unterschiedlichen Ergebnisse verantwortlich sein könnten, konnte
geschlossen werden, dass die Einführung der 5-Hydroxymethylpyridinseitenkette
wahrscheinlich zu keinerlei Verbesserung der Aktivität führt, was
wenigstens für
die trans-12,13-Cyclopropylanaloga der Familie der Epothilone gelten
sollte.
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Aufgrund
dieser Eigenschaften eignen sich die Verbindungen für die Behandlung
proliferativer Krankheiten, besonders Tumorkrankheiten, unter Einschluss
von Metastasen, beispielsweise solider Tumoren, wie Lungentumoren,
Brusttumoren, Colorektaltumoren, Prostatatumoren, Melanomen, Brusttumoren,
Pankreastumoren, Halstumoren, Blasentumoren, Neuroblasmen oder Halstumoren,
aber auch zur Behandlung proliferativer Krankheiten von Blutzellen,
wie Leukämie,
und zur Behandlung anderer Krankheiten, die auf eine Behandlung
mit Mikrotubulidepolymerisationsinhibitoren antworten, wie Psoriasis.
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Eine
Verbindung der Formel I kann allein oder in Kombination mit ein
oder mehr anderen Therapeutika verabreicht werden, möglich als
Kombinationstherapie in der Form fixer Kombinationen oder durch
Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung mit ein oder
mehr anderen Therapeutika, die gestaffelt oder voneinander unabhängig gegeben
werden, oder durch eine kombinierte Verabreichung fixer Kombinationen
mit ein oder mehr anderen Therapeutika. Eine Verbindung der Formel
I kann neben oder zusätzlich
auch verabreicht werden für
eine Tumortherapie in Kombination mit einer Chemotherapie, Radiotherapie,
Immuntherapie, chirurgischen Intervention oder einer Kombination
hiervon. Eine Langzeittherapie ist genauso gut möglich wie eine adjuvante Therapie
im Kontext mit sonstigen Behandlungsstrategien, wie dies oben beschrieben
worden ist. Andere mögliche
Behandlungen sind eine Therapie zur Aufrechterhaltung des Status
des Patienten nach einer Tumorregression oder sogar eine chemopräventive
Therapie, beispielsweise bei Risikopatienten.
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Therapeutika
für eine
mögliche
Kombination sind besonders ein oder mehr antiproliferative, zytostatische
oder zytotoxische Verbindungen, beispielsweise ein oder mehr Chemotherapeutika,
die ausgewählt
sind aus der Gruppe, die umfasst die klassischen Chemotherapeutika,
Inhibitoren für
eine Polyaminbiosynthese, Inhibitoren für Proteinkinase, besonders
für Serin/Threonin
Proteinkinase, wie Proteinkinase C, oder für Tyrosinproteinkinase, wie
eine epidermalen Wachstumsfaktorrezeptorproteintyrosinkinase, eines
Cytokins, eines negativen Wachstumsregulators, wie TGF-β oder IFN-β, eines Aromataseinhibitors
und eines klassischen Zytostatikums.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind nicht nur für
die – prophylaktische
und vorzugsweise therapeutische – Behandlung von Menschen,
sondern eignen sich auch für
die Behandlung anderer warmblütiger Tiere,
beispielsweise wirtschaftlich brauchbarer Tiere, beispielsweise
von Nagern, wie Mäusen,
Hasen oder Ratten, oder auch Meerschweinchen. Sie können auch
verwendet werden als Bezugsstandard in den oben beschriebenen Testsystemen,
um so einen Vergleich mit anderen Verbindungen zu ermöglichen.
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Eine
Verbindung der Formel I kann auch für diagnostische Zwecke angewandt
werden, beispielsweise bei Tumoren, die von Wirten warmblütiger Tiere,
besonders Menschen, erhalten und in Mäuse implantiert worden sind,
um diese bezüglich
Abnahmen im Wachstum nach einer Behandlung mit einer solchen Verbindung zu
testen, und hierdurch ihre Sensitivität auf die jeweilige Verbindung
zu untersuchen und somit die Detektion und Bestimmung möglicher
therapeutischer Verfahren für
neoplastische Krankheiten im ursprünglichen Wirt zu verbessern.
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Stereoisomere
Gemische, beispielsweise Gemische von Diastereoisomeren, können in
ihre entsprechenden Isomere in an sich bekannter Weise mittels geeigneter
Auftrennverfahren aufgetrennt werden. Die Auftrennung solcher diastereoisomerer
Gemische in ihre einzelnen Diastereoisomeren kann beispielsweise
erfolgen durch fraktionierte Kristallisation, Chromatographie, Lösemittelverteilung
und ähnliche
Verfahren. Die Auftrennung kann vorgenommen werden entweder an der
Stufe einer der zu verwendenden Ausgangsverbindungen oder bei einer
Verbindung der Formel I selbst. Enantiomere können durch die Bildung diastereoisomerer
Salze aufgetrennt werden, beispielsweise durch eine Salzbildung
mit einer Enantiomer-reinen chiralen Säure oder durch Chromatographie,
beispielsweise durch HPLC, unter Verwendung chromatographischer Substrate
mit chiralen Liganden. Normalerweise wird eine Enantiomertrennung
an der Stufe eines Zwischenprodukts vorgenommen.
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Pharmazeutische Präparate, Verfahren und Anwendungen
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf pharmazeutische Präparate,
die eine Verbindung der Formel I als Wirkstoff enthalten und die
besonders zur Behandlung der oben erwähnten Krankheiten verwendet
werden können.
Präparate
für eine
enterale Verabreichung, wie eine nasale, buccale, rektale oder besonders
orale Verabreichung, und für
eine parenterale Verabreichung, wie eine intravenöse, intramuskuläre oder subkutane
Verabreichung, an warmblütige
Tiere, besonders an Menschen, sind speziell bevorzugt. Diese Präparate können den
Wirkstoff allein oder vorzugsweise zusammen mit einem pharmazeutisch
akzeptablen Träger
enthalten. Die Dosis des Wirkstoffs ist unter anderem abhängig von
der zu behandelnden Krankheit und der jeweils zu behandelnden Spezies
einschließlich
dem jeweiligen Alter, Gewicht und individuellen Zustand, den individuellen
pharmakokinetischen Daten und der Verabreichungsart.
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Die
präzise
Dosis der Verbindungen der Formel I, die zur Inhibition proliferativer
Krankheiten angewandt werden sollen, vorzugsweise von Tumoren, ist
von mehreren Faktoren abhängig
unter Einschluss des Wirts, der Natur und der Schwere des zu behandelnden
Zustands, der Art der Verabreichung und der verwendeten besonderen
Verbindung. Im Allgemeinen lässt
sich jedoch eine zufriedenstellende Inhibition von Tumoren erreichen,
wenn eine Verbindung der Formel I parenteral, beispielsweise intraperitoneal,
intravenös,
intramuskulär,
subkutan, intratumoral oder rektal oder auch enteral, beispielsweise
oral, vorzugsweise intravenös oder
oral, bevorzugter intravenös,
als Einzeldosis von 1 bis 300 mg/kg Körpergewicht pro Zyklus (Zyklus
= 3 bis 6 Wochen) oder für
die meisten größeren Primaten
als eine Einzeldosis von 50 bis 5000 mg pro Behandlungszyklus, verabreicht
wird. Eine bevorzugte intravenöse
Einzeldosis pro Behandlungszyklus von 3 bis 6 Wochen ist 1 bis 75
mg/kg Körpergewicht
oder, für
die meisten größeren Primaten,
eine tägliche
Dosis von 50 bis 1500 mg. Eine typische intravenöse Dosis beträgt 45 mg/kg
einer einmaligen Verabreichung alle drei Wochen.
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Gewöhnlich wird
initial eine kleine Dosis verabreicht und die Dosis dann allmählich so
lange erhöht, bis
eine optimale Dosis für
den zu behandelnden Wirt bestimmt ist. Die Obergrenze der Dosierung
wird vorgegeben durch Nebeneffekte und kann durch Ausprobieren für den zu
behandelnden Wirt bestimmt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf pharmazeutische Zusammensetzungen
zur Verwendung bei einem Verfahren für die prophylaktische oder
speziell die therapeutische Behandlung des menschlichen oder tierischen
Körpers,
ein Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen, besonders
in der Form von Zusammensetzungen für die Behandlung von Tumoren,
und ein Verfahren für
die Behandlung der oben erwähnten
Krankheiten, primär
neoplastischer Krankheiten und speziell der oben erwähnten Krankheiten.
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Weiter
bezieht sich die Erfindung auf Verfahren und auf die Verwendung
von Verbindungen der Formel I zur Herstellung pharmazeutischer Präparate,
die Verbindungen der Formel I als Wirkkomponente (aktiven Bestandteil)
enthalten.
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Bevorzugt
ist eine pharmazeutische Zusammensetzung, die sich für eine Verabreichung
an einen Warmblüter,
besonders an einen Menschen oder an einen kommerziell brauchbaren
Säuger
eignet, der an einer Krankheit leidet, die responsiv ist auf die
Inhibition einer Mikrotubulidepolymerisation, beispielsweise Psoriasis
oder speziell eine neoplastische Krankheit, umfassend eine entsprechend
wirksame Menge einer Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes hiervon, wenn Salz-bildende Gruppen vorhanden
sind, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch akzeptablen Träger.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung für die prophylaktische oder
speziell die therapeutische Behandlung neoplastischer oder sonstiger
proliferativer Krankheiten bei einem warmblütigen Tier, speziell bei einem
Menschen oder bei einem kommerziell brauchbaren Säuger, der
einer solchen Behandlung bedarf und der speziell an einer solchen
Krankheit leidet, umfassend eine neue Verbindung der Formel I oder
ein akzeptables Säureadditionssalz,
als Wirkstoff in einer Menge, die prophylaktisch oder speziell therapeutisch
wirksam ist gegen die genannten Krankheiten, ist ähnlich bevorzugt.
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Die
pharmazeutischen Präparate
enthalten etwa 0,000001% bis 95% Wirkstoff, wobei Einzeldosierungsformen
einer Verabreichung vorzugsweise etwa 0,00001% bis 90% und multiple
Dosisformen einer Verabreichung vorzugsweise etwa 0,0001% bis 0,5%
Wirkstoff im Fall von Präparationen
für eine
parenterale Verabreichung, oder 1% bis 20% Wirkstoff im Fall von
Präparationen
für eine
enterale Verabreichung enthalten. Einheitsdosierungsformen sind
beispielsweise beschichtete oder unbeschichtete Tabletten, Ampullen,
Phiolen, Suppositorien oder Kapseln. Weitere Dosierungsformen sind
beispielsweise Salben, Cremes, Pasten, Schäume, Tinkturen, Lippenstifte,
Tropfen, Sprays, Dispersionen und dergleichen. Beispiele sind Kapseln
mit einem Wirkstoffgehalt von etwa 0,0002 g bis etwa 1,0 g.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Präparationen
werden in an sich bekannter Weise hergestellt, beispielsweise mittels
herkömmlicher
Verfahren zur Vermischung, Granulation, Beschichtung, Auflösung oder
Lyophilisation.
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Die
für eine
parenterale Verabreichung brauchbaren Formulierungen sind primär wässrige Lösungen (oder
beispielsweise physiologische Kochsalzlösungen, die erhältlich sind
durch Verdünnung
von Lösungen
in Polyethylenglycol, wie Polyethylenglycol (PEG) 300 oder PEG 400)
als Wirkstoff in einer wasserlöslichen Form,
beispielsweise einem in Wasser löslichen
Salz, oder injizierbare Suspensionen, die die Viskosität erhöhende Mittel
enthalten, beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose, Sorbit
und/oder Dextran, und die geeignetenfalls auch Stabilisatoren enthalten.
Der Wirkstoff kann erforderlichenfalls zusammen mit Exzipientien auch
in der Form eines Lyophilisats vorliegen und kann vor einer parenteralen
Verabreichung durch Zusatz geeigneter Lösemittel in Lösung gebracht
werden.
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Lösungen,
wie sie beispielsweise für
eine parenterale Verabreichung verwendet werden, können auch als
Infusionslösungen
angewandt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich ähnlich
auch auf ein Verfahren oder eine Methode für die Behandlung der oben erwähnten pathologischen
Zustände,
speziell einer Krankheit, die auf eine Inhibition einer Mikrotubulidepolymerisation
antwortet, speziell auf eine entsprechende neoplastische Krankheit.
Eine Verbindung der Formel I kann als solche oder in der Form pharmazeutischer
Zusammensetzungen prophylaktisch oder therapeutisch, vorzugsweise
in einer Menge, die gegen diese Krankheiten effektiv ist, an einen
Warmblüter
verabreicht werden, beispielsweise einen Menschen, der einer solchen
Behandlung bedarf, wobei die Verbindungen speziell in der Form pharmazeutischer
Zusammensetzungen verwendet werden. Im Fall eines Individuums mit
einem Körpergewicht
von etwa 70 kg beträgt
die zu verabreichende Dosis etwa 0,1 mg bis etwa 1 g, vorzugsweise
etwa 0,5 mg bis etwa 200 mg, einer erfindungsgemäßen Verbindung. Eine Verabreichung
erfolgt vorzugsweise beispielsweise alle ein bis vier Wochen, beispielsweise
wöchentlich,
alle zwei Wochen, alle drei Wochen oder alle vier Wochen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Verwendung einer
Verbindung der Formel I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes
hiervon, speziell einer Verbindung der Formel I, die als eine bevorzugte
Verbindung bezeichnet ist, oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes hiervon als solche(s) oder in Form einer pharmazeutischen
Formulierung, die wenigstens einen pharmazeutisch ver wendbaren Träger enthält, für die therapeutische
und auch prophylaktische Behandlung von ein oder mehr der obigen
Krankheiten.
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Weiter
bezieht sich die Erfindung vor allem auf die Verwendung einer Verbindung
der Formel I oder eines pharmazeutisch akzeptablen Salzes hiervon,
speziell einer Verbindung der Formel I, die als eine bevorzugte
Verbindung bezeichnet wird, oder eines pharmazeutisch akzeptablen
Salzes hiervon, zur Herstellung einer pharmazeutischen Formulierung
für die
therapeutische und auch die prophylaktische Behandlung von ein oder
mehr der obigen Krankheiten.
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Experimenteller Teil
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Allgemeines
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Alle
Reaktionen werden unter Argonatmosphäre mit trockenen Lösemitteln
unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt, sofern nichts anderes
gesagt ist. Wasserfreie Lösemittel
werden erhalten, indem sie durch im Handel erhältliche aktivierte Aluminiumoxidsäulen geschickt
werden. Alle Reagenzien werden mit höchster kommerzieller Qualität gekauft
und ohne weitere Reinigung verwendet. Die Reaktionen werden allgemein
durch Dünnschichtchromatographie überwacht,
die durchgeführt
wird mit 0,25 mm Silicagelplatten von E. Merck (60F-254). Silicagel
(60, Teilchengröße 0,040
bis 0,063 mm) von E. Merck wird auch zur Befüllung von Säulen für eine Blitzchromatographie
verwendet. Abtrennungen durch präparative
Dünnschichtchromatographie
(PTLC) werden auf 0,25 mm, 0,50 mm oder 1 mm Silicagelplatten von
E. Merck (60F-254) durchgeführt.
Die Schmelzpunkte (Smp.) sind unkorrigiert und auf einer Kapillarschmelzpunktapparatur
von Thomas-Hoover Unimelt aufgezeichnet. Die optischen Drehwerte
sind auf einem Polarimeter 241 von Perkin-Elmer aufgezeichnet. Die
NMR Spektren sind auf Instrumenten DRX-600, DRX-500, AMX-400 oder AC-250 von Bruker
aufgezeichnet und unter Verwendung restlicher nicht deuterierter
Lösemittel
als eine innere Referenz kalibriert. Alle Markierungen von Kohlenstoffatomen,
beispielsweise von C15, beziehen sich auf die Nummerierung von Epothilon
A (1) (siehe 1). Die IR Spektren sind auf
einem FT-IR-Spektrometer 1600 von Perkin-Elmer aufgezeichnet. Die
Hochauflösungsmassenspektren
sind auf einem Massenspektrometer PerSeptive Biosystems Voyager® IonSpec
(MALDI-FTMS) oder auf einem Massenspektrometer API 100 von Perkin-Elmer
(ESI) aufgezeichnet.
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Synthese von Epothilon 3
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Stille Kupplung von Vinyliodid 15 mit
Stannan 16
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Eine
Lösung
des Pd2(dba)3(CHCl3) (3,9 mg, 3,8 μmol), AsPH3 (4,6
mg, 15 μmol)
und CuI (7,2 mg, 38 μmol)
in DMF (entgast, 0,5 ml) wird bei 25°C zu einer Lösung von Iodid 15 (10 mg, 19 μmol) (K.
C. Nicolaou et al., Chem. Eur. J. 2000, 6, 2783 bis 2800) und Stannan
16 (11 mg, 38 μmol)
(K. C. Nicolaou et al., Bioorg. Med. Chem. 1999, 7, 665 bis 697)
in DMF (entgast, 0,5 ml) gegeben, und die erhaltene Lösung wird
2 h gerührt.
Das nach Zusatz von Wasser (10 ml) erhaltene Gemisch wird mit EtOAc
(3 (10 ml) extrahiert. Die vereinigte organische Phase wird mit
Wasser (30 ml) und Kochsalzlösung
(30 ml) gewaschen und getrocknet (Na2SO4). Der nach Verdampfung der flüssigen Bestandteile
erhaltene Rückstand
wird durch eine Blitzsäulenchromatographie
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 2:1 (1:1) gereinigt, wodurch Epothilon
3 als ein weißer
Feststoff erhalten wird (7,2 mg, 72%). Der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,29 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 1:1),
der [α]D Wert beträgt 22 bis 53 (c 0,51, CH2Cl2), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 3472 (br), 2967,
2920, 1731, 1684, 1461, 1420, 1378, 1249, 1143, 1032, 973, 879,
732 und 667 cm–1, der MALDI-FTMS Wert
m/z beträgt
562,2267 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C27H41NO6S2Na zufolge bei 562,2267.
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Konstruktion des Aldehyds 32
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Alkohol 23
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Eine
Lösung
des Cyclopropylalkohols 22 (4,08 g, 24 mmol) (AB. Charette et al.,
J. Am. Chem. Soc. 1998, 120, 11943 bis 11952) in DMF (40 ml) wird
portionsweise unter Rührung
bei 0°C
mit Natriumhydrid (1,45 g, 36 mmol, 60% in Mineralöl) versetzt.
Nach einer Rührung
für 0,5
h bei 25°C
wird das Gemisch auf 0°C
abgekühlt,
während
2 min mit Benzylbromid (4,3 ml, 36 mmol) versetzt und weitere 12
h bei 25°C
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit NH4Cl (gesättigt, 50
ml) abgeschreckt und mit EtOAc (3 (50 ml) extrahiert, und der vereinigte
Extrakt wird mit Kochsalzlösung
(2 (100 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Der Rückstand wird in CH2Cl2:MeOH 4:1 (60 ml) gelöst, und die Lösung wird
21 min bei –78°C ozonisiert
(100 l/h, etwa 5 g O3/h). (Beachte: längere Reaktionszeiten
müssen
zur Verhinderung einer Oxidation des Benzylethers zum entsprechenden
Benzoat vermieden werden.) Der Überschuss
an Ozon wird durch Spülung
mit N2 während
1 min entfernt, worauf zuerst in kleinen Anteilen NaBH4 (2,75
g, 73 mmol) (Achtung! Exotherme Reaktion!) und dann Methanol (20
ml) zugegeben werden. Das Gemisch wird während 1 h auf 25°C erwärmt, und
die Reaktion wird hierauf durch Zugabe von NH4Cl
(gesättigt,
20 ml) abgeschreckt. Das Gemisch wird mit CH2Cl2 (2 (50 ml) extrahiert, worauf der vereinigte
Extrakt mit Kochsalzlösung
(100 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft wird. Der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:2)
gereinigt, wodurch 23 als ein gelbes Öl (5,07 g, 89%) erhalten wird.
Der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,20
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 3:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 7,5 (c 1,76, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 3390 (br), 2933,
2859, 1452, 1070, 739 und 698 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
257,1519 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C15H22O2Na
zufolge bei 257,1512.
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Iodid 24
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Ein
Lösung
des Cyclopropylalkohols 23 (10,08 g, 43,0 mmol) in trockenem CH2Cl2 (100 ml) wird
bei 0°C
tropfenweise zuerst mit Methansulfonylchlorid (4,2 ml, 54 mmol)
und dann mit Triethylamin (9,0 ml, 65 mmol) versetzt. Hierdurch
beginnt sich unmittelbar ein weißer Niederschlag zu bilden.
Das Gemisch wird 1 h bei 25°C
gerührt
und dann mit NH4Cl (gesättigt, 50 ml) und Wasser (50
ml) versetzt, worauf die Phasen getrennt werden. Die wässrige Phase
wird mit EtOAc (100 ml) extrahiert, und die vereinigte organische
Phase wird mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Der Rückstand
wird in trockenem Aceton (200 ml) gelöst und die Lösung mit
Natriumiodid (19,3 g, 129 mmol) versetzt. Die anfänglich nahezu klare
Lösung
wird 40 min unter Rückfluss
gehalten, wobei sich während
dieser Zeit ein weißer
Niederschlag bildet. Nach Zusatz von Wasser (100 ml) wird das Gemisch
mit Ether (500 + 250 ml) extrahiert. Der vereinigte Extrakt wird
getrocknet und eingedampft, und der Rückstand wird durch Blitzchromatographie
gereinigt (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), wodurch 24 als ein
farblo ses Öl
(14,16 g, 95%) erhalten wird. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,66 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 16 (c 2,05, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2916, 2848,
1453, 1217, 1098, 1073, 735 und 697 cm–1, der
ESI-MS Wert m/z beträgt
367 (MNa+), und liegt einer Berechnung für C15H21IONa zufolge
bei 367.
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Hydrazon 26
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Eine
Lösung
von LDA wird hergestellt durch Zusatz von n-BuLi (13,1 ml, 21,0
mmol, 1,6 mol in Hexanen) zu Diisopropylamin (2,94 ml, 21,0 mmol)
in THF (10 ml) bei –78°C, worauf
die Lösung
auf 0°C
erwärmt und
10 min gerührt
wird. Sodann wird diese LDA Lösung
mit Propionaldehyd-SAMP-Hydrazon 25 (3,32 g, 19,5 mmol) versetzt
(K. C. Nicolaou et al., J. Am. Chem. Soc. 1997, 199, 7974-7991,
D. Enders, Asymmetric Synth. 1984, 3, 275 bis 339 und D. Enders
et al., Synthesis 1996, 1403 bis 1418), und das Gemisch wird 6 h
bei 0°C gerührt, wobei
sich während
dieser Zeit ein weißer
Niederschlag bildet. Das Gemisch wird auf –78°C gekühlt (MeOH/N2(I)
Bad), worauf während
0,5 h eine Lösung
von Iodid 24 (5,16 g, 15,0 mmol) in THF (20 ml) zugegeben wird.
Das Reaktionsgemisch wird während
14 h auf –10°C erwärmt und
dann mit NH4Cl (gesättigt, 10 ml) abgeschreckt.
Das Gemisch wird mit EtOAc (100 ml + 2 (50 ml) extrahiert, und der
vereinigte Extrakt wird getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 6:1
(4:1)) gereinigt, wodurch Hydrazon 26 als ein gelbes Öl (4,88
g, 84%) erhalten wird. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,38 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 61 (c 1,45, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2926, 1454,
1097, 736 und 697 cm–1, der MALDI-FTMS Wert
m/z beträgt
387,3008 (MH+), und liegt einer Berechnung
für C24H39N2O2 zufolge bei 387,3006.
-
Aldehyd 17
-
Eine
Lösung
des Hydrazons 26 (3,82 g, 9,9 mmol) in Iodmethan (10 ml) wird während 3
h auf 60°C (Rückflusskondensator)
erhitzt und dann auf 25°C
abgekühlt.
Der Überschuss
an Iodmethan wird verdampft, und die Spuren hiervon werden unter
einem Ölpumpenvakuum
entfernt. Der zurückbleibende
gelbe Sirup wird kräftig
mit 3 N HCl (190 ml) und Pentan (190 ml) während 3 h bei 25°C gerührt, worauf
die Phasen getrennt werden und die wässrige Phase mit Pentan (100
ml) extrahiert wird. Die vereinigte organische Phase wird getrocknet
(Na2SO4, NaHCO3) und eingedampft, wodurch der Aldehyd 17
als ein gelbes Öl
(2,38 g, 88%) erhalten wird. Der [α]D Wert
beträgt
22 + 2 (c 1,3, CHCl3), das IR Spektrum (Film)
zeigt vmax Werte von 2931, 2856, 1724, 1454,
1095, 1074, 736 und 698 cm–1, der MALDI-FTMS Wert
m/z beträgt
297,1830 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C18H26O2Na
zufolge bei 297,1825.
-
Infolge
der konfigurationalen Labilität
am C8 (Epothilonnummerierung) soll der Aldehyd unmittelbar bei der
nächsten
Stufe verwendet werden. Der dr Wert am C8 wird wie folgt ermittelt:
Eine Probe von 17 wird während
10 min mit überschüssigem NaBH4 in Methanol behandelt. Die Reaktion wird
mit NH4Cl (gesättigt) abgeschreckt, worauf
das Gemisch mit EtOAc extrahiert wird und der Extrakt getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft wird.
Der Rückstand
wird 3 h mit (R)-(–)-MTPACl
(2 bis 3 Äquiv.), überschüssigem Triethylamin
und 4-DMAP in CH2Cl2 behandelt.
Eine anschließende
Reinigung durch präparative
TLC ergibt eine Probe des (S)-MTPA Esters, die bei der 1H
NMR Analyse einen dr Wert von 97:3 zeigt, wobei die korrekte absolute
Stereochemie am C8 das überwiegende
Isomer ist (M. Tsuda et al., J. Org. Chem. 2000, 65, 1349 bis 1352).
Analoge Ergebnisse werden unter Verwendung von (S)-(+)-MTPACl erhalten.
-
Aldolprodukt 27
-
Eine
Lösung
des IDA wird hergestellt durch Zusatz von n-BuLi (7,5 ml, 12 mmol,
1,6 mol in Hexanen) zu Diisopropylamin (1,68 ml, 12 mmol) in THF
(12 ml) bei –78°C, worauf
die Lösung
kurz auf 0°C
erwärmt
und schließlich
wieder auf –78°C abgekühlt wird.
Sodann wird während
2 min tropfenweise eine Lösung
des Ketons 19 (4,63 g, 11,5 mmol) (K. C. Nicolaou et al., J. Am.
Chem. Soc. 1997, 199, 7974 bis 7991) in THF (12 ml) zugegeben, worauf
das Gemisch zuerst 1 h bei –78°C und dann
während
0,5 h bei –40°C gerührt wird.
Nach erneuter Abkühlung
auf –78°C wird über eine
Kanüle
während
1 min eine Lösung
des Aldehyds 17 (1,37 g, 5,0 mmol) in THF (25 ml), das auf –78°C vorgekühlt ist,
zugesetzt, wobei darauf zu achten ist, dass während des Transfers für eine minimale
Erwärmung
gesorgt ist. Das Gemisch wird 5 min gerührt, und die Reaktion wird dann
durch rasche Injektion einer Lösung
von AcOH (1,4 ml) in THF (4,2 ml) abgeschreckt. Nach 5 min bei –78°C wird das
Gemisch auf 25°C
erwärmt
und zwischen NH4Cl (gesättigt, 50 ml) und Ether (50
ml) verteilt. Die wässrige
Phase wird mit Ether (2 (50 ml) extrahiert, der vereinigte Extrakt
wird getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft, und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:Ether 20:1
(6:1) gereinigt, wodurch das Keton 19 (1,71 g, 4,25 mmol) und dann
das Aldolprodukt 27 in einer an Diastereomeren reinen Form (2,73
g, 81%) erhalten wird. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,34 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 40 (c 1,0, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 3502 (br), 2954,
2928, 2856, 1681, 1472, 1255, 1098, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt 699,4796
(MNa+), und liegt einer Berechnung für C39H72O5Si2Na zufolge bei 699,4816.
-
Alkohol 28
-
Eine
Lösung
des Aldolprodukts 27 (2,71 g, 4,0 mmol) und 2,6-Lutidin (1,40 ml,
12 mmol) in CH2Cl2 (25 ml)
wird auf –20°C gekühlt und
dann tropfenweise mit TBSOTf (1,84 ml, 8,0 mmol) versetzt. Das Gemisch
wird 1 h bei –20°C gerührt, und
die Reaktion wird dann durch Zusatz von NH4Cl
(gesättigt,
25 ml) abgeschreckt. Das Gemisch wird auf 25°C erwärmt, worauf die Phasen getrennt
werden und die wässrige
Phase mit CH2Cl2 (25
ml) und Ether (25 ml) extrahiert wird. Die vereinigte organische
Phase wird getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft, und der Rückstand
wird durch einen Siliciumdioxidpfropfen filtriert, wobei eine Elution
mit Hexan:Ether 10:1 vorgenommen wird. Das Filtrat wird eingedampft,
und der erhaltene rohe Silylether (3,14 g, 4,0 mmol, 99%) wird in
THF (40 ml) gelöst.
Diese Lösung
wird mit einer kalten (0°C)
Lösung
eines HF·Pyridinkomplexes
(6,4 ml) und Pyridin (18 ml) in THF (32 ml) bei 0°C versetzt,
wobei diese Lösung
hergestellt wird durch langsame Zugabe des HF·Pyridinkomplexes zu einer
Lösung
von Pyridin in THF bei 0°C.
Dabei ist zu beachten, dass das HF·Pyridin hoch korrosiv ist.
Die Zugabe von HF-Pyridin zur THF Lösung des Pyridins ist hoch exotherm
und muss unter Rührung
und Kühlung
in einem Eisbad vorgenommen werden, um ein Spritzen zu vermeiden,
worauf die erhaltene Lösung
4 h bei 25°C
gerührt
wird. Das Gemisch wird mit EtOAc (100 ml) verdünnt, in ein Eisbad gegeben und
durch vorsichtige Zugabe von NaHCO3 (gesättigt, 100
ml) und möglichst
viel an festem NaHCO3 abgeschreckt, um eine
vollständige
Neutralisation sicherzustellen (Achtung! Schäumung!). Das Gemisch wird mit
EtOAc (3 (100 ml) extrahiert, und der vereinigte Extrakt wird getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft,
worauf der Rückstand
durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1) gereinigt wird
und die Verbindung 28 als ein farbloses Öl (2,40 g, 89%) erhalten wird.
Der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,39
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 26 (c 1,1, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 3458 (br), 2929,
2856, 1693, 1472, 1462, 1255, 1093, 986, 836 und 775 cm–1, der
MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
699,4807 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C39H72O5Si2Na zufolge bei 699,4816.
-
Ester 29
-
Der
Alkohol 28 (2,40 g, 3,5 mmol), Periodinan nach Dess-Martin (3,75
g, 8,8 mmol), NaHCO3 (0,74 g, 8,8 mmol)
und Wasser (76 μl,
4,2 mmol) werden in CH2Cl2 (80
ml) vermischt, und die erhaltene Suspension wird 1 h gerührt. Das
Gemisch wird mit Ether (200 ml), Wasser (100 ml) und NaHCO3 (gesättigt,
100 ml) verdünnt
und dann filtriert. Die Phasen werden getrennt, die wässrige Phase
wird mit Ether (2 (100 ml) extrahiert. Der vereinigte Extrakt wird
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft, und der Rückstand
wird durch einen Siliciumdioxidpfropfen filtriert, wobei eine Elution
mit Hexanen:EtOAC 6:1 erfolgt. Das Filtrat wird eingedampft, und der
erhaltene rohe Aldehyd (2,15 g, 3,2 mmol, 90%) wird in einem Gemisch
von THF (80 ml), t-BuOH (145 ml) und 2-Methyl-2-buten (25 ml) gelöst. Diese
Lösung
wird mit einer Lösung
von NaH2PO4 (0,95
g, 6,7 mmol) und mit NaClO2 (1,14 g, 10
mmol) in Wasser (31 ml) versetzt, und das erhaltene Gemisch wird
kräftig
während
1 h gerührt.
Die flüchtigen
Bestandteile werden durch Verdampfung entfernt, und der Rückstand
wird zwischen EtOAc (100 ml) und Kochsalzlösung (100 ml) verteilt. Die
Phasen werden getrennt, und die wässrige Phase wird mit EtOAc
(3 (100 ml) extrahiert. Der vereinigte Extrakt wird getrocknet (Na2SO4) und eingedampft,
worauf der Rückstand
in DMF (5 ml) gelöst
und zur Entfernung von Spuren an t-BuOH erneut eingedampft wird.
Die so erhaltene rohe Säure
(2,4 g, etwa 3,2 mmol, > 100%)
wird erneut in DMF (10 ml) gelöst,
worauf diese Lösung
mit 2-(Trimethylsilyl)ethanol (1,83 ml, 12,7 mmol), EDC (0,92 g,
4,8 mmol) und 4-DMAP (40 mg, 0,33 mmol) versetzt wird. Die erhaltene
Suspension wird 14 h gerührt,
worauf eine klare Lösung
erhalten wird. Diese Lösung
wird mit Wasser (10 ml) versetzt, und das Gemisch wird mit Ether
(3 (50 ml) extrahiert. Der vereinigte Extrakt wird mit einem Gemisch
von Wasser und Kochsalzlösung
(100 + 100 ml) gewaschen, getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Der Rückstand wird durch Blitzchromatographie
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 10:1) gereinigt, wodurch der Ester
29 als ein viskoses fahlgelbes Öl
(2,08 g, 74%) erhalten wird. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,57 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 10:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 33 (c 1,2, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2954, 2930,
2856, 1735, 1695, 1472, 1385, 1252, 1090, 988, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
813,5315 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C44H82O6Si3Na zufolge bei 813,5311.
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Aldehyd 30
-
Eine
Lösung
des Benzylethers 29 (2,08 g, 2,63 mmol) in EtOH:EtOAc 1:1 (50 ml)
wird zu 20%igem Pd(OH)2 auf Kohle (2,1 g,
60% Feuchtigkeit) gegeben, und das Gemisch wird 1 h hydriert. Sodann
wird der Katalysator durch Celite filtriert, das Filtrat eingedampft
und der Rückstand
zur Entfernung von Spuren an EtOH mit Benzol gemeinsam verdampft.
Der erhaltene rohe Alkohol (1,89 g, etwa 2,6 mmol, > 100%), wird in CH2Cl2 (60 ml) gelöst, und
diese Lösung
wird mit Periodinan nach Dess-Martin (2,76 g, 6,5 mmol), NaHCO3 (0,55 g, 6,5 mmol) und Wasser (56 μl, 3,1 mmol)
versetzt, worauf die erhaltene Suspension 1 h gerührt wird. Das
Gemisch wird mit Ether (150 ml), Wasser (75 ml) und NaHCO3 (gesättigt,
75 ml) verdünnt
und dann filtriert. Die Phasen werden getrennt, und die wässrige Phase
wird mit Ether (2 (75 ml) extrahiert. Der Extrakt wird getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft,
und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 15:1)
gereinigt, wodurch der Aldehyd 30 als ein viskoses Öl (1,55
g, 84%) erhalten wird. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,24 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 15:1), der [α]D,
Wert beträgt
22 bis 47 (c 1,3, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2954, 2856,
1734, 1703, 1251, 1173, 1084, 988, 837 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
721,4671 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C37H74O6Si3Na zufolge bei 721,4685.
-
Enolether 31
-
Eine
Suspension von MeOCH2PPh3Cl
(3,09 g, 9,0 mmol) in THF (20 ml) wird bei 0°C tropfenweise mit NaHMDS (8,5
ml, 8,5 mmol, 1 mol in THF) versetzt, wodurch sich eine rote Farbe
entwickelt. Das Gemisch wird 0,5 h bei 0°C gerührt und dann auf –40°C gekühlt. Sodann
wird eine Lösung
des Aldehyds 30 (2,12 g, 3,0 mmol) in THF (7 ml) zugesetzt, und
das Gemisch während
2 h auf –10°C erwärmt. Die
Reaktion wird mit NH4Cl (gesättigt, 15
ml) abgeschreckt, die Phasen werden getrennt, und die wässrige Phase
wird mit EtOAc (2 (75 ml) extrahiert. Der vereinigte Extrakt wird
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft, und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 30:1)
gereinigt, wodurch der Enolether 31 als ein farbloses viskoses Öl erhalten
wird (1,85 g, 84%, Olefin cis:trans etwa 1:1 durch 1H
NMR). Der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,23
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 30:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 36 (c 1,2, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2954, 2930,
2856, 1735, 1695, 1251, 1171, 1105, 988, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
749,4996 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C39H78O6Si3Na zufolge bei 749,4998.
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Aldehyd 32
-
Eine
Lösung
des Enolethers 31 (847 mg, 1,16 mmol) in einem 9:1 Gemisch von Dioxan
und Wasser (12 ml) wird mit Pyridinium-para-toluolsulfonat (2,34
g, 9,31 mmol) versetzt, und das Gemisch wird so lange bei 70°C gerührt, bis
eine TLC die Beendigung der Reaktion (6 bis 10 h) zeigt. Sodann
wird die Reaktion mit NaHCO3 (gesättigt, 15
ml) abgeschreckt und das Gemisch mit EtOAc (3 (50 ml) extrahiert.
Der vereinigte Extrakt wird getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 15:1)
gereinigt, wodurch der Aldehyd 32 als ein farbloses viskoses Öl erhalten
wird (681 mg, 82%). Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,29 (Silici umdioxid, Hexane:EtOAc 15:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 34 (c 1,0, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 2954, 2856,
1731, 1695, 1251, 1086, 988, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
735,4823 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C38H76O6Si3Na zufolge bei 735,4842.
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Konstruktion von Vinyliodiden 20e
-
Sonogashira-Kupplung von Arylbromiden
(38) mit Propin (allgemeines Verfahren).
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Eine
kurz deoxygenierte (Einleitung von Ar) Lösung des Arylbromids 38 (3,5
mmol) in DMF (3 ml) und Diisopropylamin (2,5 ml) wird unter Argon
mit Pd(PPH3)2Cl2 (25 mg, 36 μmol) und CuI (13 mg, 70 μmol) versetzt,
worauf die Inertatmosphäre
durch Propin (1 atm, Ballon) ersetzt wird. Das Gemisch wird 3 h
bei 25°C gerührt. Während dieser
Zeit wird ein Niederschlag gebildet, wobei sich das Reaktionsgemisch
in dunkelbraun verändert.
Nach Zusatz von Wasser (15 ml) wird das Gemisch mit EtOAc extrahiert,
worauf der vereinigte Extrakt getrocknet (Na2SO4) und eingedampft wird. Durch anschließende Blitzchromatographie
(Siliciumdioxid, Gemische von Hexan:EtOAc) wird das reine 1-Arylpropin
erhalten.
-
Sonogashira Kupplungsprodukt von 38
-
Braunes Öl (97%);
der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,21
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 5:1), das IR Spektrum (Film) zeigt
vmax Werte von 2908, 2227, 1567, 1531, 1461,
1431, 1361, 1108, 1008 und 832 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
164,0527 (MH+), und liegt einer Berechnung
für C9H10NS zufolge bei 164,0528.
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Hydrostannylierungsiodierung (allgemeines
Verfahren)
-
Dies
ist eine Anpassung des früher
berichteten Verfahrens (J.-F. Setzer et al., Tetrahedron Lett. 1997, 38,
2279 bis 2282).
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Eine
Lösung
von Hexabutyldizinn (10,1 ml, 20 mmol) in trockenem THF (40 ml)
wird bei –78°C mit n-BuLi
(12,9 ml, 20 mmol, 1,55 mol in Hexanen) versetzt und die erhaltene
klare Lösung
wird 30 min bei –40°C gerührt. Sodann
wird diese Lösung
mit einer Kanüle
in eine Suspension von CuCN (0,90 g, 10 mmol) in THF (2 ml) bei –78°C übertragen.
Die dabei gebildete klare gelbe Lösung wird 5 min bei –40°C gerührt und
dann wiederum auf –78°C abgekühlt. Die
nach Zusatz von trockenem Methanol (23 ml, 0,57 mol) erhaltene rote
Lösung
wird 15 min bei –40°C gerührt, worauf
eine Lösung
des Arylpropins (5,0 mmol) in THF (5 ml) zugesetzt wird. Die erhaltene
orangerote Lösung
wird über
Nacht bei –10°C gerührt (es
fällt eine
gewisse Menge an Cu und/oder Cu2+ Salzen
aus), wobei dann nach Kühlung
auf –20°C ein Zusatz
von Methanol (10 ml) erfolgt. Nach 15 min bei –20°C wird Wasser (10 ml) zugesetzt
und dieses Gemisch unter Erwärmung
auf 25°C
weitere 15 min gerührt.
Das Gemisch wird mit Ether extrahiert, und die organische Phase
wird mit Kochsalzlösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Das nach einer Blitzchromatographie (Siliciumdioxid,
Gemische von Hexanen:EtOAc) als Zwischenprodukt erhaltene Vinylstannan
wird in CH2Cl2 (5
ml) gelöst.
Sodann wird diese Lösung
bei 0°C
tropfenweise mit einer Lösung
von Iod (1,05 Äquiv.)
in CH2Cl2 (40 ml
pro g I2) versetzt. Nach Zugabe der letzten
wenigen Tropfen bleibt die Farbe von I2 bestehen,
worauf die Reaktion weitere 5 min bei 0°C fortgesetzt wird. Das Lösemittel
wird verdampft, und der Rückstand
in Ether gelöst.
Sodann erfolgt ein Zusatz von KF (1 mol Lö sung in Wasser, 3 Äquiv.) und
Na2S2O3 (gesättigt, 10
ml pro mmol Substrat), und das Gemisch wird 15 min bei 25°C gerührt, wonach
sich ein weißer
Niederschlag gebildet hat. Das Gemisch wird durch Celite filtriert,
und die organische Phase wird getrocknet (Na2SO4) und eingedampft. Eine anschließende Reinigung
des Rückstands
durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Gemische von Hexanen:EtOAc)
ergibt das gewünschte
Vinyliodid.
-
Vinyliodid 20e
-
Das
als Zwischenprodukt erhaltene Vinylstannan wird mühelos Protodestannyliert,
so dass eine Blitzchromatographie dieses Zwischenprodukts unter
Verwendung von Hexanen:EtOAc:Et3N 50:1:1
als Elutionsmittel durchgeführt
werden muss, worauf das so erhaltene Vinylstannan andere Butylzinnverbindungen
enthält.
Nach dem allgemeinen Verfahren wird das Gemisch mit so viel I2 behandelt, dass die braune Farbe am Ende
der Zugabe (etwa 2 Äquiv.
an I2) bestehen bleibt. Nach einer Blitzchromatographie
(Hexane:EtOAc 50:1) wird das Vinyliodid 20e als ein gelbes Öl (74%)
erhalten. Der durch TLC erhaltene Rf Wert
beträgt
0,41 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 50:1), das IR Spektrum (Film)
zeigt vmax Werte von 3102, 2923, 1620, 1423,
1300, 1065, 1035, 964, 863, 723 und 562 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
297,9215 (MH+), und liegt einer Berechnung
für C7H9INS2 zufolge
bei 297,9216.
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Synthese von Epothilonanaloga 8-144
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Nozaki-Hiyama-Kishi-Kupplung von Aldehyden
(34, 40) mit Vinylstannanen (20a–g) (allgemeines Verfahren)
-
Eine
kurz durch Vakuum entgaste Lösung
des Aldehyds 32 (107 mg, 0,15 mmol), des entsprechenden Vinyliodids
20 (0,45 mmol) und von 4-tert-Butylpyridin (665 μl, 4,5 mmol) in DMSO (3 ml)
wird mit wasserfreiem CrCl2 (184 mg, 1,5
mmol) und wasserfreiem NiCl2 (4 mg, 0,03
mmol) versetzt. Das Gemisch wird 3 h bei 25°C gerührt, worauf eine weitere Menge
an Vinyliodid (0,45 mmol) zugegeben und das Ganze weitere 3 h gerührt wird.
All dies wird einmal wiederholt, worauf über Nacht weiter gerührt wird.
Sodann wird die Reaktion mit Wasser (5 ml) abgeschreckt, mit Pyridin
(1 ml) versetzt, um eine Extraktion von Cr Produktkomplexen in die
Wasserphase zu vermeiden, und das Gemisch mit EtOAc (3 (25 ml) extrahiert.
Der vereinigte Extrakt wird mit Kochsalzlösung (2 (100 ml) gewaschen,
getrocknet (Na2SO4)
und eingedampft. Eine anschießende
Chromatographie (Siliciumdioxid, Gemische von Hexanen:EtOAc) ergibt
das Kupplungsprodukt, das in den meisten Fällen nicht von überschüssigem 4-tert-Butylpyridin getrennt
werden kann.
-
Produkt von 20e und 32
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Gelbes
Glas (78%, etwa 1:1 Gemisch von C15 Epimeren). Der durch TLC erhaltene
Rf Wert beträgt 0,40 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc
5:1), der [α]D Wert beträgt 22 bis 28 (c 2,0, CHCl3), das IR Spektrum (Film) zeigt vmax Werte von 3416 (br), 2929, 2856, 1732,
1694, 1472, 1251, 1037, 988, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
906,5021 (MH+), und liegt einer Berechnung
für C45H85NO6S2Si3Na zufolge bei 906,5018.
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Schutzgruppenentfernung von TRAF (allgemeines
Verfahren)
-
Das
Produktgemisch der Nozaki-Hiyama-Kishi-Kupplung wird in THF (1,5
ml) gelöst
und bei 0°C
mit TRAF (1 mol in THF, 0,30 ml, 0,30 mmol) versetzt. Nach 1 h bei
0°C wird
eine weitere Portion an TRAF (0,30 ml, 0,30 mmol) zugegeben, und
das Gemisch 1 h bei 25°C
gerührt.
Sodann wird die Reaktion mit NH4Cl (gesättigt, 5
ml) abgeschreckt und das Gemisch mit EtOAc (4 (20 ml) extrahiert.
Der vereinigte Extrakt wird getrocknet (Na2SO4) und eingedampft, und der Rückstand
wird durch Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Gemische von Hexanen:EtOAc)
gereinigt, wodurch die gewünschte
Hydroxysäure
als ein etwa 1:1 Gemisch von C15 Epimeren erhalten wird, die an
dieser Stufe nicht aufgetrennt werden können.
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Hydroxysäure 41e
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Gelber
Feststoff (79%, etwa 1:1 Gemisch von C15 Epimeren). Der durch TLC
erhaltene Rf Wert beträgt 0,37 (Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc
2:1), der [α]D Wert beträgt 22 bis 23 (c 2,3, CHCl3), das IR Spektrum (Film) zeigt vmax Werte von 3356 (br), 2929, 2856, 1712,
1472, 1253, 1085, 1038, 988, 836 und 776 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
806,4282 (MNa+), und liegt einer Berechnung
für C40H73NO8S2Si2Na zufolge bei 806,4315.
-
Yamaguchi Makrolactonisierung (allgemeines
Verfahren)
-
Eine
Lösung
der Hydroxysäure
(95 μmol)
in trockenem THF (8 ml) wird bei 0°C mit Triethylamin (79 μl, 0,57 mmol)
und 2,4,6-Trichlorbenzoylchlorid (40 μl, 0,23 mmol) versetzt. Nach
einer Rührung
bei 0°C
während
1 h wird die erhaltene Lösung
während
2 h zu einer Lösung
von 4-DMAP (26 mg, 0,21 mmol) in Toluol (20 ml) bei 75°C unter Verwendung
einer Spritzenpumpe gegeben. Nach einer Rührung bei 75°C während einer
weiteren Stunde wird das Toluol unter verringertem Druck verdampft
und der Rückstand
direkt einer Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Gemische von
Hexanen:EtOAc) unterzogen, wodurch das Makrolacton und sein (15R)-Epimer
erhalten wird, das leicht abtrennbar ist. In allen Fällen wird
das gewünschte
(15S)-Epimer nach dem weniger polaren (15R)-Epimer eluiert.
-
Makrolacton 43e
-
Dieses
Produkt wird als ein rohes Gemisch isoliert, das direkt den globalen
Desilylierungsbedingungen (siehe unten) ohne weitere Reinigung unterzogen
wird.
-
Globale Desilylierung (allgemeines Verfahren)
-
Das
Makrolacton wird in 20% Vol./Vol. TFA in CH2Cl2 gelöst,
und die Lösung
wird 3 h auf 25°C
gehalten, worauf die flüchtigen
Bestandteile ohne Erhitzung verdampft werden. Der Rückstand
wird in EtOAc gelöst, und
die Lösung
wird mit NaHCO3 (gesättigt) gewaschen, getrocknet
(Na2SO4) und eingedampft.
Eine anschließende
Blitzchromatographie (Siliciumdioxid, Gemische von Hexanen:EtOAc)
ergibt das reine Epothilon.
-
Epothilon 12
-
Viskoses Öl (17% von
41e). Der durch TLC erhaltene Rf Wert beträgt 0,38
(Siliciumdioxid, Hexane:EtOAc 2:1), der [α]D Wert
beträgt
22 bis 52 (c 0,50, CHCl3), das IR Spektrum
(Film) zeigt vmax Werte von 3490 (br), 2933,
1732, 1686, 1255, 1038 und 756 cm–1,
der MALDI-FTMS Wert m/z beträgt
538,2666 (MH+), und liegt einer Berechnung
für C28H44NO5S2 zufolge bei 538,2655.
-
Beispiel: Weichkapseln
-
5000
Weichgelatinekapseln, die als Wirkstoff jeweils 0,05 g einer der
Verbindungen der Formel I enthalten, wie sie in den vorherigen Beispielen
bezeichnet sind, werden wie folgt hergestellt:
Zusammensetzung | Menge |
Wirkstoff | 250
g |
Lauroglycol | 2
l |
-
Herstellungsverfahren:
Der pulverisierte Wirkstoff wird in Lauroglykol® (Propylenglycollaurat,
Gattefossé S.A.,
Saint Priest, Frankreich) suspendiert und auf dem Nasspulverisator
auf eine Korngröße von etwa
1 bis 3 μm
vermahlen. Portionen, die jeweils 0,419 g des Gemisches enthalten,
werden dann mit einer Kapselfüllmaschine
in Weichgelatinekapseln abgefüllt.
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Detaillierte Beschreibung der Figuren
-
Die 1 zeigt
die Strukturen ausgewählter
natürlicher
und entworfener Epothilone. Die grauen Boxen zeigen Verbindungen,
die für
diese Studie synthetisiert worden sind.
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Die 4 zeigt
die retrosynthetische Analyse des Analogen von trans-Cyclopropylepothilon
B (12).
-
Die 5 zeigt
die Konstruktion des Aldehyds 32. Bezüglich der Reagenzien und Bedingungen
wird hingewiesen auf (a) K. C. Nicolaou et al., ChemBioChem 2001,
2, 69 bis 75 und A. B. Charette et al., J. Am. Chem. Soc. 1998,
120, 11943 bis 11952, (b) NaH (1,5 Äquiv.), BnBr (1,5 Äquiv.),
DMF, 0 → 25°C, 12 h,
(c) O3, CH2Cl2:MeOH 4:1, –78°C, 21 min, dann NaBH4 (3,0 Äquiv.), –78 → 25°C, 1 h, 89%
für 2 Stufen,
(d) MsCl (1,3 Äquiv.),
Et3N (1,5 Äquiv.), CH2Cl2, 25°C,
1 h, (e) NaI (3,0 Äquiv.),
Aceton, Rückfluss,
40 min, 95% für
2 Stufen, (f) LDA (1,4 Äquiv.),
25 (1,3 Äquiv.),
THF, 0°C,
6 h, dann 24, –98 → –10°C, 14 h,
84%, (g) MeI, 60°C,
3 h, (h) 3 N HCl:Pentan 1:1, 25°C,
3 h, 88% für
2 Stufen, (i) LDA, (2,4 Äquiv.),
19 (2,3 Äquiv.),
THF, –78°C, 1 h, dann –40°C, 0,5 h,
dann 17 bei –78°C, 5 min,
81%, (j) TBSOTf (2,0 Äquiv.),
2,6-Lutidin (3,0 Äquiv.),
CH2Cl2, –20°C, 1 h, (k)
HF·py,
Pyridin, THF, 25°C,
4 h, 89% für
2 Stufen, (I) DMP (2,5 Äquiv.),
NaHCO3 (2,5 Äquiv.), H2O, CH2Cl2, 25°C, 1 h, (m)
NaClO2 (3,1 Äquiv.), NaH2PO4 (2,1 Äquiv.),
2-Methyl-2-buten (74 Äquiv.),
t-BuOH, THF, H2O, 25°C, 1 h, (n) 2-(Trimethylsilyl)ethanol
(4,0 Äquiv.),
EDC (1,5 Äquiv.),
4-DMAP (0,1 Äquiv.),
DMF, 25°C, 14
h, 74% für
3 Stufen, (o) 20% Pd(OH)2/C, H2 (1
atm), EtOH:EtOAc 1:1, 25°C,
1 h, (p) DMP (2,5 Äquiv.), NaHCO3 (2,5 Äquiv.),
H2O, CH2Cl2, 25°C,
1 h, 84% für
2 Stufen, (q) MeOCH2PPh3Cl
(3,0 Äquiv.),
NaHMDS (2,8 Äquiv.),
THF, –40 → –10°C, 2 h, 84%,
(r) PPTS (8,0 Äquiv.),
Dioxan:H2O 9:1, 70°C, 6 h, 82%, wobei die genannten
Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen haben:
- 4-DMAP
- = 4-(Dimethylamino)-pyridin,
- DME
- = 1,2-Dimethoxyethan,
- DMP
- = Periodinan nach
Dess-Martin,
- EDC
- = 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimidhydrochlorid,
- HF·py
- = Hydrogenfluorid-Pyridin-Komplex,
- NaHMDS
- = Natriumhexamethyldisilazid,
- PPTS
- = Pyridinium-para-toluolsulfonat,
- TMS
- = 2-Trimethylsilylethyl.
-
Die 6 zeigt
die Konstruktion von Vinyliodiden 20e. Bezüglich der Reagenzien und Bedingungen wird
hingewiesen auf (b) Pd(PPh3)2Cl2 (0,01 Äquiv.),
CuI (0,02 Äquiv.),
HCeCCH3 (1 atm), DMF, i-Pr2NEt,
25°C, 3
h, 35: 96%, (c) n-BuLi (4,0 Äquiv.),
(n-Bu3Sn)2 (4,0 Äquiv.),
CuCN (2,0 Äquiv.),
MICH, THF, –10°C, 12 h,
(ii) I2 (1,05 Äquiv.), CH2Cl2, 0°C,
5 min, 20e: 37% von 37, wobei die genannten Abkürzungen die folgenden Bedeutungen
haben:
- TrCl
- = Triphenylmethylchlorid,
- 4-DMAP
- = 4-(Dimethylamino)-pyridin,
- MOMCl
- = Chlormethylmethylether.
-
Die 7 zeigt
die Synthese von Epothilonanaloga 12. Reagenzien und Bedingungen:
(a) CrCl2 (10 Äquiv.), NiCl2 (0,2 Äquiv.),
4-t-Butylpyridin (30 Äquiv.),
20 (3,0 Äquiv.),
DMSO, 25°C, über Nacht,
(b) TRAF (4,0 Äquiv.),
THF, 0°C,
1 h, dann 25°C,
1 h, (c) Et3N (6,0 Äquiv.), 2,4,6-Trichlorbenzoylchlorid
(2,4 Äquiv.),
41 oder 42, THF, 0°C,
1 h, dann 4-DMAP (2,2 Äquiv.),
Toluol, 75°C,
3 h, (d) 20 Vol./Vol.% TFA in CH2Cl2, 25°C,
3 h (mit Ausnahme von 43d), (e) ermittelt durch 1H
NMR, (f) Schutzgruppenabspaltung von 43d: TMSBr (10 Äquiv.),
4 Å MS,
CH2Cl2, –30°C, 1 h, dann
20 Vol./Vol.% TFA in CH2Cl2,
25°C, 3
h, wobei die darin genannten Abkürzungen
die folgenden Bedeutungen haben:
- TRAF
- = Tetrabutylammoniumfluorid,
- 4-DMAP
- = 4-(Dimethylamino)-pyridin,
- TFA
- = Trifluoressigsäure,
- TMSBr
- = Trimethylsilylbromid,
- MS
- = Molekularsiebe.
-
Die 8 zeigt
eine Tabelle über
die Cytotoxizität
von Epothilonen 1 bis 14 und von Paclitaxel gegen humane Ovarialkarzinomzellen
1A9 und β-Tubulinmutantenzelllinien,
die selektiert sind mit Paclitaxel oder Epothilon A. Die antiproliferativen
Effekte der getesteten Verbindungen gegen das Parental 1A9 und die
durch Paclitaxel und Epothilon selektierten Pharmaka-resistenten
Klone (PTX10, PTX22 und A8) werden bestimmt in einem 72 h Wachstumsinhibitionsassay
unter Anwendung des SRB-Assays (Sulforhodamin-B), wie dies von P.
Skehan et al. in J. Natl. Cancer Inst. 1990, 82, 1107 bis 1112,
beschrieben ist. Die IC50 Werte einer jeden Verbindung
sind in nmol angegeben und repräsentieren
das Mittel aus 3 bis 9 unabhängigen
Experimenten aus dem Standardfehler Å des Mittelwertes. Die relative
Resistenz (RR) wird als ein IC50 Wert für jede resistente
Unterlinie dividiert durch den Wert für die Parentalzelllinie (1A9)
berechnet. Dabei haben die folgenden Abkürzungen die jeweils angegebenen
Bedeutungen:
- CP
- = Cyclopropyl,
- py
- = 5-Methylpyridinseitenkette,
- pyOH
- = 5-Hydroxymethylpyridinseitenkette,
- 5tmpy
- = 5-Thiomethylpyridinseitenkette,
- 6tmpy
- = 6-Thiomethylpyridinseitenkette,
- tmt
- = 2-Thiomethylthiazolseitenkette.
-
Die 9 zeigt
eine Tabelle über
die Tubulinpolymerisationsstärke
und die Cytotoxizität
von Epothilonen 1 bis 8 und 10 bis 14 und von Paclitaxel gegen humane
epidermoide Krebszelllinien wie folgt:
- (a)
Das Ausmaß einer
Polymerisation von Schweinetubulin (TP) durch 4 μmol einer Verbindung wird in
Abhängigkeit
vom Effekt von 25 μmol
Epothilon B, das als 100% definiert ist, wie in K. C. Nicolaou et
al., Chem. Biol. 2000, 7, 593 bis 599, beschrieben, bestimmt.
- (b) Die für
eine maximale Inhibition eines Zellwachstums, in nmol angegebene
IC50 Werte erforderliche Wirkstoffkonzentration
wird nach einer 96 h dauernden Einwirkung des Wirkstoffs durch Quantifizierung
der Zellmasse unter Anwendung eines Verfahrens zur Anfärbung von
Protein bestimmt, wie dies beschrieben ist von T. Meyer et al.,
Int. J. Cancer 1989, 43, 851 bis 856. KB-31: Gegenüber dem
Epidermoid Taxol® sensitive Zellen, KB-8511:
gegenüber
dem Epidermoid Taxol® resistente Zellen (infolge
einer Pgp Überexpression).
Die relative Resistenz (RR) wird berechnet durch Division des IC50 Werts für die resistente Zelllinie durch
den IC50 Wert für die sensitive Zelllinie.
- (c) Die Daten der Referenz 3 (% TP Werte für Taxol®, Epo
A und Epo B sind 49, 69 und 90). Dabei haben die folgenden Abkürzungen
die jeweils angegebenen Bedeutungen:
- CP
- = Cyclopropyl,
- py
- = 5-Methylpyridinseitenkette,
- pyOH
- = 5-Hydroxymethylpyridinseitenkette,
- 5tmpy
- = 5-Thiomethylpyridinseitenkette,
- 6tmpy
- = 6-Thiomethylpyridinseitenkette,
- tmt
- = 2-Thiomethylthiazolseitenkette.
-
Die 10 zeigt
eine Tabelle über
die Bindungsaffinitäten
von Analoga von Epothilon an die Taxoidbindestelle von Mikrotubuli.
- (a) Die Bindung der verschiedenen Liganden
an die Taxoidstelle von Mikrotubuli wird gemessen durch die Verschiebung
eines fluoreszierenden Taxol® Derivats (Flutax-2) von
seiner Bindestelle (2), wie dies von J.
F. Diaz et al. in J. Biol. Chem. 2000, 275, 26265 bis 26276, beschrieben
ist. Die Verschiebungsisotherme von Flutax-2 eines jeden Liganden
wird wenigstens zweimal mit einem Fluoreszenzpolarisationsmikroplattenablesegerät in einem
gegenüber
dem früheren
Bericht modifizierten Verfahren gemessen, wozu auf J. M. Andreu
und I. Barasoain in Biochemistry 2001, 40, 11975 bis 11984, hingewiesen
wird. Hierzu werden vernetzte stabilisierte Mikrotubuli verwendet,
die unter flüssigem
Stickstoff aufbewahrt worden sind. Die Bindungskonstante des Referenzliganden
Flutax-2 wird gemessen durch Zentri fugation und Fluoreszenzanisotropie
bei jeder Temperatur, wozu hingewiesen wird auf J. F. Diaz et al.,
J. Biol. Chem. 2000, 275, 26265 bis 26276. Der dabei erhaltene Referenzwert
beträgt
2,2 (107 mol–1 bei
37°C).
- (b) Die Gleichgewichtsdissoziationskonstanten (Kd) sind in nmol
angegeben.
- (c) Die freien Energieveränderungen
der Standardbindung (DG0 app)
sind in kJ mol–1 angegeben.