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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein schnelles Verfahren zum Herstellen
von fotoreaktiven Polymeren und zum Immobilisieren von Biomolekülen auf
diesen Polymeren. Fotoreaktive Polymere sind Polymere, welche hoch
reaktionsfähig
werden, wenn sie dem Licht von einer spezifischen Wellenlänge ausgesetzt
werden, und welche sich auf kovalente Weise mit den Biomolekülen verbinden.
Dieses Verfahren zum Immobilisieren ist sanft, einfach und unabhängig von
dem pH-Wert und der Temperatur. Der Vorteil der Erfindung besteht
darin, dass die Foto-Immobilisierungstechnik leicht beeinflusst
und gesteuert werden kann.
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TECHNISCHER HINTERGRUND DER
ERFINDUNG
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Die
Nachfrage nach einer Immobilisierung von Biomolekülen auf
einem organischen oder anorganischen Polymer hat sich in den jüngsten Jahren
dramatisch erhöht,
insbesondere in der Post-Genomära. Immobilisierte
Biomoleküle
finden vielseitige Anwendungen in klinischen Laboratorien, bei Biosensoren,
bei Membranbioreaktoren, in der Diagnostik, in der Genomik, in der
Proteomik, bei der Klassierung von Arzneimitteln, in der Affinitätschromatographie
und auf vielen anderen damit zusammenhängenden Gebieten. Es gibt verschiedene
Ansätze,
um ein Biomolekül
auf einer inerten Oberfläche
zu immobilisieren um etwa (i) die Polymeroberfläche zu aktivieren, (ii) das
Biomolekül
zu aktivieren oder (iii) beides vor dem Immobilisieren zu aktivieren.
Vom praktischen Standpunkt aus ist der Ansatz (i) eine bessere Wahl,
weil in den meisten der Fälle die
Biomoleküle
wertvoll und empfindlich gegenüber
von Chemikalien sind und weil während
der Aktivierung ein Teil derselben verloren gehen kann.
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Biomoleküle, die
auf den Polymeroberflächen
immobilisiert sind, finden vielseitige Anwendungen in der Diagnostik,
als Biosensoren, als Membranbioreaktoren, in der Genomik, in der
Proteomik, bei Verfahren zum Klassieren von Arzneimitteln, in der
Affinitätschromatographie
und auf vielen anderen damit zusammenhängenden Gebieten [Krysteva,
et al., Covalent binding of enzymes to synthetic membrane containing
acrylamide units, using formaldehyde, Biotechnol. Appl. Biochem.
13: 106–111
(1991); Pandey, et al., Amperometric enzyme sensor for glucose based
an graphite Paste-modified electrodes, Appl. Biochem. Biotechnol.
33: 139–144
(1992)].
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Die
Nachfrage nach einfachen und schnellen Verfahren zum Immobilisieren
von Biomolekülen
auf Polymeroberflächen
wächst
weiterhin in der Post-Genomära.
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Es
sind verschiedene Verfahren verfügbar
für das
Immobilisieren von Biomolekülen
auf den Polymeroberflächen.
Eine kovalente Immobilisierung kann zu einer besseren Biomolekülaktivität, zu einer
verminderten nicht spezifischen Adsorption und zu einer größeren Stabilität führen [Tiller,
J. et al., A novel efficient enzyme-immobilization Reaktion an NH2 polymers by means of L-ascorbic acid, Biotechnol.
Appl. Biochem. 30, 155–162
(1992)]
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Es
gibt eine Anzahl von Wegen für
die kovalente Immobilisierung von Biomolekülen auf verschiedenen Polymerträgern. Glukoseoxydase,
Uricase, Xanthinoxydase und Penicillinazylase werden immobilisiert
auf Alkylaminglas oder auf Kieselgel durch das Kopplungsverfahren
mit Glutaraldehyd [Guo, et al., Immobilization of glucose oxidase
and peroxidase and their application in flow injection analysis
for glucose in serum, Appl. Biochem. Biotechnol. 23(1): 15–24 (1990);
Nakamura, et al., Immobilization of uricase an protamin bound to glass
beads and its application to determination of mit acid, Anal. Biochem. 152(2):
386–390
(1986); Tawa, et al., Immobilization of xanthine oxidase to controlled
pore-glass. Application to high-performance liquid chromatography,
Nucleic Acids Symp. Ser. 12: 107–110 (1983)]. Auf Glas mit
kontrollierten Poren immobilisierte Glukoseoxydase, Cholesteroloxydase
und Uricase werden angewendet für
die Bestimmung von Glukose, Cholesterol bzw. Harnstoff in dem Serum.
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Mit
Thionylchlorid aktiviertes Succinamidpropylglas mit kontrollierten
Poren wird verwendet, um ein Kaninchen-Anti-Rind-IgG kovalent zu
immobilisieren [Stabel, et al., Anti-IgG immobilized controlled
Pore glass. Thionyl chloride-activated succinamidopropyl glass as
a covalent immobilization matrix, Appl. Biotechnol. 36(2): 87–96 (1992)].
Enzyme wie etwa das Acetylcoenzym.
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Eine
Synthetase wird auf CNBr-aktiviertem Glas mit gesteuerten Poren
immobilisiert. Es ist berichtet worden, dass eine Aktivierung von
einer inerten, organischen Polymeroberfläche wie etwa Polystyrol, Polypropylen
oder Polyethylen eintritt durch eine Strahlungspfropfpolymerisation
oder durch eine Technik mit gasförmigem
Plasma [de Queiroz, et al., Surface studies of albumin immobilized
onto PE and PVC films, J. Biomater. Sci. Polym. 8: 667–681 (1997);
Siephia, et al., Immobilization of enzymes an polypropylene bead
surfaces by anhydrous ammonia gaseous plasma technique. J Biomed.
Mater. Res. 22(5): 417–22
(1988)].
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Alle
diese Verfahren leiden jedoch unter einer oder unter mehreren Unzulänglichkeiten
wie etwa darunter, dass (i) sie umständlich sind, (ii) sie zeitraubend
sind, (iii) sie gefährliche
Chemikalien erfordern oder (iv) sie raue Reaktionsbedingungen erfordern.
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Die
mit Hilfe eines Fotoverbindungsmittels bzw. Fotolinkers vermittelte
Technik erlaubt es eine kovalente Bindung eines Biomoleküls an eine
feste Oberfläche
unter einer sachten Reaktionsbedingung zu verwirklichen. Dieses
Verfahren basiert gewöhnlich
auf einem Fotoverbindungsmittel, das mindestens zwei funktionelle
Gruppen aufweist, von denen eine im Wesentlichen aus einer fotoaktivierbaren
Gruppe besteht.
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Es
gibt verschiedene Verfahren, die für das Immobilisieren eines
Biomoleküls
durch ein Fotoverbindungsmittel zur Verfügung stehen. Elsner et al.
beschreibt in dem
US Pat. No.
5427779 ein Verfahren für
das Aktivieren einer inerten Oberfläche durch ein aus zwei Ringen
bestehendes heterozyklisches Fotoverbindungsmittel wie etwa Psorlen
durch eine fotochemische Reaktion.
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Jacobsen
et al. offenbaren in dem
US Pat.
No. 6033784 ein Verfahren für ein fotochemisches Aktivieren
einer Polymeroberfläche
unter Verwendung von Chinon. Unter Verwendung von einem primären Amino, das
ein Chinonderivat enthält,
wird die Aminogruppe auf die Polystyroloberfläche eingeführt. Diese Gruppen können jedoch
nicht leicht mit dem Protein binden ohne die Zugabe von einem oder
mehreren aktivierenden Reagenzien. Die Herstellung von solchen Platten
und Fotoverbindungsmitteln ist auch zeitraubend und beschwerlich.
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Jüngst haben
Nahar et al. und Bora etal [Nahar, et al., Light-induced activation
of an inert surface for covalent immobilization of a Protein ligand,
Anal. Biochem. 294: 148–153
(2001); Nahar, P. US Patentanmeldung No. US-A-2003/0228410, Method
for photochemical activation of polymer surface and immobilization
of biomolecules onto activated surface; Bora et al., Covalent immobilization
of Proteins onto photoactivated polystyrene microtiter plates (2002)]
und später
Naqvi et al. [Naqvi, et al., Introduction of functional groups onto polypropylene
and polyethylene surfaces for immobilization of enzymes, Anal.,
Biochem. 306: 74–78
(2002)] ein einfaches, schnelles und leichtes Verfahren für eine lichtinduzierte Aktivierung
von inerten Polymeren wie etwa Polystyrol, Polypropylen und Polyethylen
unter Verwendung von 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol beschrieben.
Dieses Verfahren wird in dem Test verwendet, der in
WO-A-02/14868 (Scientific and
Industrial Research Council) offenbart worden ist.
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In
den meisten dieser mit Hilfe eines Fotoverbindungsmittels vermittelten
Verfahren werden die Oberflächen
durch eine fotochemische Reaktion aktiviert, wobei die Biomoleküle durch
eine thermochemische Reaktion immobilisiert werden. Daher müssen die
Biomoleküle
eine oder mehrere funktionelle Gruppen für die Reaktion mit der aktivierten
Oberfläche
aufweisen, was zu einer kovalenten Verbindung führt. Im Gegensatz dazu kann
in der fotochemischen Immobilisierungstechnik ein Biomolekül immobilisiert
werden ohne Berücksichtigung
ihrer funktionellen Gruppe. Es gibt nur sehr wenige Berichte über ein
fotochemisches Immobilisieren eines Biomoleküls.
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Sigrist,
H. et al. immobilisieren ein Biomolekül auf einer inerten Oberfläche, indem
sie ein Polymerfotoverbindungsmittel verwenden, das aus der Reaktion
von BSA und 3-(Triethylamin)-3-(m-isothiocyanophenyldiazirin) hergestellt
ist. Ein Polymerfotoverbindungsmittel wird dann verwendet, um sowohl
die Streptavidin- als auch die Polystyroloberfläche gleichzeitig zu binden,
indem man sie dem Licht gegenüber
aussetzt, [Sigrist, et al., Light dependent, Covalent immobilization
of biomolecules an inert surface, Biotechnology 10: 1026–1028 (1992)].
Die Herstellung dieses Fotoverbindungsmittels selbst ist jedoch
ein zeitraubendes, mehrstufiges Verfahren.
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Guire,
U. S. Pat. Nr. 3959078 offenbart
ein Verfahren, bei welchem die Immobilisierung eines Enzyms durchgeführt wird
unter Verwendung eines Fotoverbindungsmittels, 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol. Bei
diesem Verfahren wird die amino-tragende Matrix aktiviert durch
1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol
im Rahmen einer bei 37°C
während
einer Zeitdauer von 20 Stunden ablaufenden thermochemischen Reaktion.
In dem nachfolgenden Schritt wird das Enzym während einer Zeitdauer von 16
Stunden auf der aktivierten Oberfläche durch eine fotochemische
Reaktion immobilisiert. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt in
seiner langen Reaktionszeit in den beiden Schritten. Keines der
oben genannten Verfahren liefert eine einfache und schnelle Herstellung einer
fotoreaktiven Oberfläche
und eine schnelle Immobilisierung eines Biomoleküls auf dieser fotoreaktiven Oberfläche.
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Die
folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die
Nachteile der Verfahren nach dem Stand der Technik. TABELLE I
S.
No | Stand
der Technik | Nachteile |
1 | Die
C-H tragende Matrix wird fotochemisch mit 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol aktiviert,
gefolgt von der Bindung des Enzyms durch die thermochemische Reaktion
(Nahar et al, 2001). | Das
Verfahren ergab die begrenzende Wahl des Biomoleküls, d. h. das
gewünschte
Biomolekül
muss eine Aminogruppe oder eine andere nukleophile Gruppe für die Reaktion
mit der aktivierten Oberfläche
aufweisen. |
2 | Jorg
Tiller (Tiller et. al, 1999) beschreibt das Verfahren der Aktivierung
von NH2 Polymerfilmen, indem i) der Film
so lange in eine konzentrierte L-Ascorbinsäurelösung eingetaucht wird, bis
der Film sichtbar geschwollen ist. Das Enzym wird dann auf dem aktivierten
Film während
16 Stunden immobilisiert.
ii) oder der Film wird in Dimethylacetamid
anschwellen gelassen und anschließend in 10 ml eisgekühlte 0,5
M HCl gelegt, und es wird dabei 1 ml einer IM NaNO2 Lösung tropfenweise
hinzugefügt.
Das Enzym wird dann bei 4°C
während
einer Zeitdauer von 12 Stunden immobilisiert. | Das
Aktivierungsverfahren des Aminopolymerfilms ist beschwerlich. Der
Schritt der Immobilisierung ist zeitraubend. |
3 | Das
Biomolekül
wird auf einer inerten Oberfläche
immobilisiert unter Verwendung eines Fotoverbindungsmittel-Polymers,
das durch die Reaktion von BSA und 3-(Triethylamin)-3-(m-isothiocyanophenyldiazirin)
hergestellt wird. Das Fotoverbindungsmittel-Polymer wird dann dazu
verwendet, um sowohl Streptavidin als auch die Polystyroloberfläche gleichzeitig
zu binden, wenn Aussetzung gegenüber
dem Licht erfolgt, Sigrist, H. et al, (1992) | Die
Herstellung von diesem Fotoverbindungsmittel selbst ist ein langwieriges
und zeitraubendes, mehrstufiges Verfahren. |
4 | Guir
et al beschreiben in dem U. S.
Pat. Nr. 5002582 ein Verfahren zum Andern des einen Alkohol
tragenden Polymers während
einer Zeitdauer von 16 Stunden bei Raumtemperatur in der Dunkelheit
unter Verwendung eines | Das
Aktivierungsverfahren ist zeitraubend. |
5 | Das U. S. Patent Nr. 3959078 beschreibt
die Änderung
eines ein Amino tragenden Polymers durch ein Fotoverbindungsmittel,
das eine Azidogruppe enthält,
während
einer Zeitdauer von 20 Stunden. Die Immobilisierung auf diesem Polymer
wird bei 0°C–15°C während einer
Zeitdauer von 16 Stunden in einer fotochemischen Reaktion unter
Verwendung einer 40-Watt Wolframlampe durchgeführt. | Sowohl
das Verfahren der Aktivierung als auch das der Immobilisierung ist
zeitraubend. |
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ZIELE DER ERFINDUNG
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Das
Hauptziel der Erfindung besteht darin, ein einfaches und schnelles
Verfahren zur Herstellung von fotoreaktiven Polymeren und zur schnellen
Immobilisierung von Biomolekülen
auf solchen Polymeren zu liefern.
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Noch
ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, ein fotoreaktives
Polymer durch eine mikrowellenvermittelte Reaktion von 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol
mit dem Polymer zu liefern. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, ein einfaches, leichtes und schnelles Verfahren zur
Immobilisierung des Biomoleküls
ungeachtet seiner funktionellen Gruppe durch eine fotochemische
Reaktion zu liefern.
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Noch
ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine fotoreaktive
Polymeroberfläche
für eine
effiziente und schnelle Immobilisierung des Biomoleküls durch
UV Licht zu liefern.
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Noch
ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, eine fotoreaktive
Polymeroberfläche
herzustellen, die nützlich
ist für
eine lichtinduzierte Immobilisierung eines Biomoleküls, das
für die
chemische Industrie, für die
pharmazeutische Industrie, für
die Diagnostik, für
die Separationstechnik und für
viele damit zusammenhängende
Gebiete erforderlich ist.
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Die
Neuheit der vorliegenden Erfindung liegt in der schnellen Herstellung
des fotoreaktiven Polymers, die in Abhängigkeit von dem Polymer eine
Minute bis zu zehn Minuten dauert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Um
die Ziele der vorliegenden Erfindung zu erreichen und um die Nachteile
der nach dem Stand der Technik bekannten Verfahren zu überwinden,
wird ein schnelles, einfaches und effizientes Verfahren offenbart für eine vorzugsweise
mikrowellenvermittelte Herstellung eines fotoreaktiven Polymers
und für
eine schnelle lichtinduzierte Immobilisierung eines Biomoleküls ungeachtet
seiner funktionellen Gruppe auf dem Polymer.
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Entsprechend
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von
fotoreaktiven Polymeren mit darauf immobilisierten Molekülen, welches
Verfahren umfasst:
- (a) ein Reagieren eines
Polymers mit einer nukleophilen Gruppe mit einem Fotoverbindungsmolekül, das in
einem geeigneten Lösungsmittel
aufgelöst
ist,
- (b) ein Waschen des Polymers durch ein geeignetes Lösungsmittel,
gefolgt von einem Trocknen des gewaschenen Polymers bei Umgebungstemperatur,
um ein fotoreaktives Polymer zu erzielen,
- (c) ein Hinzufügen
eines in einem geeigneten Puffer aufgelösten Moleküls auf das fotoreaktive Polymer,
- (d) ein Unterwerfen der Mischung einer Quelle von Fotoenergie
während
einer Zeitdauer, die von 2 Minuten bis zu 2 Stunden reicht, um das
Molekül
auf dem fotoreaktiven Polymer zu immobilisieren, und
- (e) ein Waschen des Polymers mit dem immobilisierten Molekül mit einem
geeigneten Puffer, gefolgt von einem Trocknen des Polymers bei Umgebungstemperatur,
um fotoreaktive Polymere mit immobilisierten Molekülen darauf
zu erzielen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung weist das Fotoverbindungsmittel eine thermochemische
Gruppe auf, die ausgewählt
ist aus einer Gruppe, die in der Lage ist, eine kovalente Bindung
mit der nukleophilen Gruppe des Polymers zu bilden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die thermochemische Gruppe des Fotoverbindungsmittels
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aldehyd, Carbonyl, Isothiocyanat, Halogenid
und Isocyanat.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung weist das Fotoverbindungsmittel eine fotochemische Gruppe
auf, die fotoreaktiv ist und die in der Lage ist, eine kovalente
Bindung in einer fotochemischen Reaktion mit dem Molekül ohne die
Zugabe irgendeines anderen Reagens zu bilden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist die fotochemische Gruppe des Fotoverbindungsmittels
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den Vorläufern von Carben, den Vorläufern von
Nitren und eines Sauerstoffradikals.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Fotoverbindungsmittel 1-Fluor-2-nitro-4-azidobenzol
(FNAB).
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Polymer irgendein Polymer mit Amino, Hydroxyl,
Thiol oder mit irgendeiner anderen reaktiven nukleophilen Gruppe
wie etwa Kieselgel, ein langkettiges Alkylaminoglas mit kontrollierten
Poren, Polyvinylalkohol, Aminopolystyrol und Alkylaminokieselgel.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird die Reaktion in dem Schritt (a) durchgeführt, indem
die Mischung aus dem Fotoverbindungsmittel, dem Polymer und dem
Lösungsmittel
einer Mikrowellenstrahlung ausgesetzt wird oder durch eine thermische
Inkubation bei 37°C
erfolgt, wobei die Mikrowellenstrahlung vorzugsweise durchgeführt wird
bei einer Frequenz von 2000 Hz bis 2600 Hz mit einer Leistungsabgabe in
dem Bereich von 100 Watt bis 1000 Watt während einer Zeitdauer in dem
Bereich von 10 Sekunden bis 20 Minuten.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst das für
das Waschen des in dem Schritt (a) erzielten Polymers verwendete
Lösungsmittel
ein Lösungsmittel,
das in der Lage ist, das Fotoverbindungsmittel und seine degradierten
Produkte ohne Verzerrung des Polymers aufzulösen, wie etwa Methanol und
Ethanol.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das in dem Schritt (a) verwendete Lösungsmittel ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Dimethylformamid und Toluol.
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Vorzugsweise
wird die Reaktion in dem Schritt (a) durchgeführt in Gegenwart eines Katalysators
wie etwa 30% KOH.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird das Polymer ausgewählt in der Form einer Perle,
eines Schachtes, einer Folie, eines Pulvers, eines Stabes, einer
Platte, eines Streifens oder eines Rohres.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das auf dem fotoreaktiven Polymer immobilisierte Molekül ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einem organischen Molekül, einem organischen Polymer, einem
Biomolekül
und irgendeinem Molekül
mit einer C-H Verbindung.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird das Biomolekül
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Protein, Nukleinsäuren, Kohlenhydrat,
Oligonukleiden, Enzym, Antigen, Antikörper und aus einem Peptid.
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Das
Enzym ist vorzugsweise eine Rettichperoxidase.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist die Quelle der Fotoenergie ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus UV Licht, Sonnenlicht, ebenem Licht und aus
einem Laserstrahl.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist das als Quelle der Fotoenergie verwendete UV-Licht
eine Wellenlänge
in dem Bereich von 300 nm bis 400 nm auf und die Aussetzung, um
das Molekül zu
immobilisieren, wird durchgeführt
während
einer Zeitdauer in dem Bereich von 2 Minuten bis 2 Stunden.
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Die
Reaktion zwischen der nukleophilen Gruppe des Polymers und dem Fotoverbindungsmittel
in dem Schritt (a) wird vorzugsweise in einem Mikrowellenofen in
Gegenwart eines Lösungsmittels
durchgeführt.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines fotoreaktiven
Polymers mit einem darauf immobilisierten Molekül in der Diagnostik, in der
Affinitätschromatographie,
in der Proteomik, in der Genomik und bei Verfahren zum Screenen
von Arzneimitteln.
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KURZE BESCHREIBUNG DER BEILIEGENDEN
ZEICHNUNGEN
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FIGURE 1. OPTIMIERUNG DER MENGE VON FNAB
ZUR HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM KIESELGEL (BEISPIEL 1)
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Die
Optimierung der Menge von FNAB zur Herstellung von fotoreaktivem
Kieselgel wird bewerkstelligt, indem man verschiedene Mengen von
FNAB (0, 6,25, 12,5, 25, 50, 75 und 100 mg) in jeder Reaktion mit
50 mg Alkylaminokieselgel hinzufügt
und dies dann einer Mikrowellenbestrahlung während einer Zeitdauer von 60
Sekunden aussetzt.
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Das
so in jeder Reaktion hergestellte fotoreaktive Alkylaminokieselgel
wird überprüft, indem
man HRP (1 μg)
auf dem Träger
(50 mg) durch eine fotochemische Reaktion immobilisiert. Die Absorption
wird aufgezeichnet nach einer kolorimetrischen Prüfung des
immobilisierten Enzyms.
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FIGURE 2. OPTIMIERUNG DER MENGE VON FNAB
ZUR HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM LCAA-CPG (BEISPIEL 2)
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Die
Optimierung der Menge von FNAB, die zur Herstellung von fotoreaktivem
LCAA-CPG benötigt wird,
wird bestimmt, indem man die Konzentrationen von FNAB (0, 6,25,
12,5, 25 und 50 mg) in jeder Reaktion mit 50 mg LCAA-CPG ändert und
dies dann einer Mikrowellenbestrahlung während einer Zeitdauer von 60
Sekunden aussetzt. Das so in jeder Reaktion hergestellte LCAA-CPG
wird überprüft, indem
man HRP (1 μg)
mit 50 mg des Trägers
fotobestrahlt und das immobilisierte Enzym kolorimetrisch prüft.
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FIGURE 3. OPTIMIERUNG DER MENGE VON FNAB
ZUR HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM PVA (BEISPIEL 3)
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Die
Optimierung der Menge von FNAB zur Herstellung von fotoreaktivem
PVA wird bestimmt, indem man verschiedene Mengen von FNAB (12,5,
25, 50 und 75 mg) zu dem Reaktionsgemisch aus 50 mg PVA und 6,5 μl von 30%
KOH und 5 ml Toluol hinzufügt.
Die Reaktionsgemische wurden eine Stunde lang bei Zimmertemperatur
gehalten. Der so in jeder Reaktion hergestellte PVA wird überprüft, indem
man HRP (16 μg)
mit 50 mg des Trägers
bestrahlt. Die Absorption wird aufgezeichnet nach einer Zugabe eines
Substrats zu dem immobilisierten Enzym.
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FIGURE 4. OPTIMIERUNG DER AUSSETZUNGSZEIT
FÜR EINE
MIKROWELLENBESTRAHLUNG ZUR HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM ALKYLAMINOKIESELGEL
(BEISPIEL 4)
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Die
Zeitdauer der Mikrowellenaussetzung zur Herstellung des fotoreaktiven
Alkylaminokieselgels wird optimiert durch eine Veränderung
der Zeitdauer der Mikrowellenaussetzung (30, 50, 60 und 70 Sekunden)
in der Reaktion von 50 mg Alkylaminokieselgel mit 50 mg FNAB. Die
so in jeder Reaktion hergestellte fotoreaktive Oberfläche wird überprüft, indem
man 1 μg
HRP mit 50 mg des Trägers
bestrahlt und das immobilisierte Enzym kolorimetrisch prüft.
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FIGURE 5. OPTIMIERUNG DER MIKROWELLENAUSSETZUNGSZEIT
FÜR DIE
AKTIVIERUNG VON AMINOPOLYSTYROL (BEISPIEL 5)
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Die
Zeitdauer der Mikrowellenaussetzung zur Herstellung von fotoreaktivem
Aminopolystyrol wird optimiert durch eine Veränderung der Zeitdauer der Mikrowellenaussetzung
(40, 50 und 60 Sekunden) in jeder Reaktion von 20 mg Aminopolystyrol
mit 20 mg FNAB. Die so in jeder Reaktion hergestellte fotoreaktive
Oberfläche
wird überprüft, indem
man HRP (35 μg)
mit 20 mg des Trägers
bestrahlt. Die Absorption wird aufgezeichnet nach einer Zugabe eines
Substrats zu dem immobilisierten Enzym.
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FIGURE 6. OPTIMIERUNG DER KOH KONZENTRATION
FÜR DIE
HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM PVA (BEISPIEL 6)
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Die
KOH Konzentration für
die Herstellung von fotoreaktivem PVA wird optimiert durch ein Hinzugeben unterschiedlicher
Mengen einer 30% KOH Lösung
(1,62, 3,25, 6,5, 13 und 20 μl)
zu dem Reaktionsgemisch aus 50 mg PVA und 50 mg FNAB in 5 ml Toluol.
Die so in jeder Reaktion hergestellte fotoreaktive Oberfläche wird überprüft, indem
man HRP (16 μg)
mit 50 mg des Trägen
bestrahlt und das immobilisierte Enzym kolorimetrisch prüft.
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FIGURE 7. OPTIMIERUNG DER AKTIVIERUNGSZEIT
FÜR PVA
BEI RAUMTEMPERATUR (BEISPIEL 7)
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Die
Aktivierungszeit für
die Herstellung von fotoreaktivem PVA wird optimiert, indem man
eine unterschiedliche Inkubationszeit (5, 10, 60, 180 und 300 Minuten)
für jedes
Reaktionsgemisch aus 50 mg PVA, 50 mg FNAB in 5 ml Toluol und 6,5 μl von 30%
KOH nimmt. Der so in jeder Reaktion hergestellte PVA wird überprüft, indem
man HRP (16 μg)
mit 50 mg des Trägen
bestrahlt und das immobilisierte Enzym kolorimetrisch prüft.
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FIGURE 8. OPTIMIERUNG DER BESTRAHLUNGSZEIT
FÜR DIE
IMMOBILISIERUNG EINES ENZYMS AUF DEM ALKYLAMINOKIESELGEL (BEISPIEL
8)
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Die
Zeitdauer der Immobilisierung wird optimiert durch ein Mischen von
HRP (1 μg)
mit 50 mg fotoreaktivem Alkylaminokieselgel und durch ein Verändern der
Zeitdauer der UV Bestrahlung (2, 5, 10, 20, 40, 60 und 80 Minuten)
für jede
Reaktion. Die Absorption wird aufgezeichnet nach einer Zugabe eines
Substrats zu dem immobilisierten Enzym.
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FIGURE 9. OPTIMIERUNG DER FOTOBESTRAHLUNGSZEIT
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM FOTOREAKTIVEN LCAA-CPG (BEISPIEL 9)
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Die
Zeitdauer der Immobilisierung wird optimiert durch ein Mischen von
50 mg fotoreaktivem LCAA-CPG mit HRP (1 μg) und durch ein Bestrahlen
dieser Mischung durch UV mit unterschiedlichen Zeitdauern (2, 10,
20, 40 und 60 Minuten) für
jede Reaktion. Das immobilisierte Enzym wird dann nach einer Zugabe eines
Substrats kolorimetrisch geprüft.
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FIGURE 10. OPTIMIERUNG DER UV BESTRAHLUNGSZEIT
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DER FOTOREAKTIVEN PVA OBERFLÄCHE (BEISPIEL
10)
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Die
Zeitdauer der Immobilisierung wird optimiert durch ein Mischen von
50 mg fotoreaktivem PVA mit HRP (16 μg) und durch ein UV Bestrahlen
dieser Mischung mit unterschiedlichen Zeitdauern (5, 20, 30, 60, 120
und 180 Minuten) für
jede Reaktion. Die Absorption wird aufgezeichnet nach einer Zugabe
eines Substrat-Farbstoffpuffers zu dem immobilisierten Enzym.
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FIGURE 11. OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM FOTOREAKTIVEN PVA (BEISPIEL 11)
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Die
HRP Konzentration wird optimiert, indem man verschiedene Mengen
eines Enzyms (0,25, 0,5, 1,0, 2,0, 4,0, 8,0 und 16,0 μg) für jede 50
mg an fotoreaktivem PVA nimmt und das Ganze dann während einer
Zeitdauer von 30 Minuten durch UV Licht bestrahlt. Das immobilisierte
Enzym wird dann nach einer Zugabe eines Substrats kolorimetrisch
geprüft.
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FIGURE 12. OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM DURCH EINE MIKROWELLE AKTIVIERTEN LCAA-CPG
(BEISPIEL 12)
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Die
HRP Konzentration wird optimiert, indem man verschiedene Mengen
eines Enzyms (0,2, 0,5, 1, 2 und 4 μg) für 50 mg an fotoreaktivem LCAA-CPG
nimmt und das Ganze dann während
einer Zeitdauer von 20 Minuten durch UV Licht bestrahlt. Die Absorption
wird aufgezeichnet nach einer Zugabe eines Substrat-Farbstoffpuffers
zu dem immobilisierten Enzym.
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FIGURE 13. OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM DURCH EINE MIKROWELLE AKTIVIERTEN ALKYLAMINOKIESELGEL
(BEISPIEL 13)
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Die
Optimierung der HRP Konzentration von 50 mg fotoreaktives Alkylaminokieselgel
wird durchgeführt,
indem man verschiedene Mengen eines Enzyms (0,5, 1,0, 2,0, 4,0 und
6,0 μg)
für jede
Reaktion nimmt und das Ganze während
einer Zeitdauer von 20 Minuten durch UV Licht bestrahlt. Das immobilisierte
Enzym wird dann nach einer Zugabe eines Substrats kolorimetrisch
geprüft.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein schnelles und effizientes Verfahren
für die Änderung
der Polymeroberfläche
für die
Einführung
einer latent reaktiven Gruppe darauf und für die Immobilisierung von Biomolekülen auf
der modifizierten Polymeroberfläche
durch Lichtenergie. Genauer gesagt wird die Polymeroberfläche mit
einer latent fotoreaktiven Gruppe schnell durch eine mikrowellenvermittelte
Reaktion von 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol mit einem Polymer hergestellt,
das eine reaktive, nukleophile Gruppe aufweist. Das so modifizierte
Polymer (fotoreaktives Polymer) weist eine fotoreaktive Azido-Gruppe auf, welche
unter UV Licht hoch reaktives Nitren erzeugt, das zur Bindung mit
dem Biomolekül
fähig ist.
-
Die
Konzentration eines Fotoverbindungsmittels spielt eine wichtige
Rolle bei der Herstellung des fotoreaktiven Polymers. Das beste
Ergebnis wird erhalten, wenn das Verhältnis des Fotoverbindungsmittels
(FNAB) und des Polymer 1:1 beträgt
(Gew./Gew.). Eine weitere Zunahme des FNAB erhöht nicht die fotoreaktive Gruppe
in einem Polymer. Die Wirksamkeit der fotoreaktiven Oberfläche wird
bestimmt, indem man HRP auf derselben immobilisiert und anschließend das
immobilisierte Enzym prüft.
Wenn eine unbehandelte Oberfläche
(FNAB: 0 mg) verwendet wird, dann gibt es praktisch keine Immobilisierung
des Biomoleküls
darauf (1, 2 und 3)
-
Man
hat herausgefunden, dass Mikrowellen ein ausgezeichnetes Instrument
zur Herstellung der fotoreaktiven Oberfläche darstellen. Somit hat man
herausgefunden, dass fotoreaktives LCAA-CPG, das in einer 70 Sekunden
langen Mikrowellenbestrahlung hergestellt wird, bessere Ergebnisse
ergibt als die fotoreaktive Oberfläche, die man nach dem bisherigen
Stand der Technik erhält,
d. h. bei 37°C
während
einer Zeitdauer von 20 Stunden (Tabelle 1).
-
Man
hat auch herausgefunden, dass eine Mikrowellenstrahlung während einer
Zeitdauer von 60 Sekunden auch fotoreaktives Aminosilikat mit guten
Ergebnissen ergibt (4). Für Aminopolystyrol erweist sich eine
Mikrowellenbestrahlung während
einer Zeitdauer von 60 Sekunden auch als ausreichend für die Reaktion des
Polymers und des FNAB, um ein fotoreaktives Aminopolystyrol zu produzieren
(5). Im Gegensatz zu einem Aminopolymer braucht
ein eine Hydroxylgruppe tragendes Polymer einen basischen Katalysator
für die Reaktion
mit FNAB. Die Optimierung der Menge von KOH (Katalysator) wird ausgeführt durch
einen Verlauf der Reaktion von PVA und FNAB durch ein Umrühren bei
Raumtemperatur während
einer Zeitdauer von einer Stunde in Gegenwart von Toluol und verschiedenen
Mengen von KOH in wässriger
Lösung.
Man hat 6,5 μl
von 30% KOH als optimal für
die Reaktion von PVA und FNAB (jeweils 50 mg) in Gegenwart von 5
ml Toluol (6) herausgefunden. Die Anmelder
optimierten auch die Zeit, die für
die Herstellung von fotoreaktivem PVA unter Verwendung von KOH bei
Raumtemperatur erforderlich ist. Die optimale Zeit beträgt 60 Minuten
(7). Vergleichbare Resultate werden jedoch durch
eine Mikrowellenbestrahlung während
einer Zeitdauer von 10 Minuten erhalten.
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In
dem Verfahren der Fotoaktivierung wird PVA aktiviert, indem man
mit FNAB beschichteten PVA dem UV Licht aussetzt. Der fotoaktivierte
PVA wird dann dazu verwendet, um eine Rettichperoxidase bei 37°C während einer
Zeitdauer von 1 Stunde zu immobilisieren. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird fotoreaktiver PVA durch die Reaktion von PVA und FNAB durch
die Mikrowellenbestrahlung (oder durch eine thermische Inkubation
bei 37°C)
hergestellt. Eine Rettichperoxidase-Immobilisierung auf diesem fotoreaktiven
PVA wird dadurch vollzogen, dem man sie dem UV Licht aussetzt. Die
Ergebnisse in der Tabelle 2 zeigen, dass ein fotoreaktives Polymer
(thermisch aktivierte Oberfläche)
eine bessere Immobilisierung eines Biomoleküls ergibt als eine thermoreaktive
Oberfläche
(Oberfläche,
die von Licht aktiviert wird). Daher ist ein fotochemisches Immobilisierungsverfahren
(thermochemische Aktivierung und fotochemische Immobilisierung),
wie es in diesem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben ist, eine bessere Option als das thermochemische Immobilisierungsverfahren
(fotochemische Aktivierung und thermochemische Immobilisierung).
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Die
Anmelder haben die Konzentration des Verbindungsmittels (Linker)
(FNAB) und die Zeit der Inkubation mit dem Polymer (PVA) zur Herstellung
eines fotoreaktiven Polymers optimiert. In dem zweiten Schritt wird
das Enzym (HRP) auf dem Polymer durch seine fotoreaktive Gruppe
durch Lichtenergie immobilisiert. Somit wird die Immobilisierung
des Enzyms auf dem Alkylaminokieselgel durchgeführt durch UV Licht in einem UV
Schichtenverbindungsmittel (Stratalinker) in verschiedenen Zeiten.
Als die optimale Zeit für
das Fotoimmobilisieren eines Enzyms auf fotoreaktivem Alkylaminokieselgel
hat man 10 Minuten herausgefunden. Eine Zunahme der UV Bestrahlungszeit über 10 Minuten
hinaus erhöht
jedoch die Immobilisierung nicht (8). Man hat
herausgefunden, dass die Immobilisierung von HRP auf fotoreaktivem
LCAA-CPG während
einer Zeitdauer von 20 Minuten optimal ist (9). Der
fotoreaktive PVA erfordert jedoch eine Zeitdauer von 60 Minuten
der UV Bestrahlungszeit für
eine optimale Immobilisierung des HRP. Eine weitere Zunahme der
UV Bestrahlungszeit verringert die Absorption, was auf die Deaktivierung
einiger immobilisierter Enzyme zurückzuführen sein kann (10).
Die Enzymkonzentration ist auch ein wichtiger Faktor für die Immobilisierung.
2 μg HRP/50
mg fotoreaktiver PVA werden als optimal für die Immobilisierung auf PVA
befunden und eine weitere Zunahme führt nicht zu einer merklichen
Zunahme der Immobilisierung (11). Die
optimale Menge von HRP beträgt jedoch
4 μg/50
mg Träger
für die
Immobilisierung auf fotoreaktivem LCAA-CPG (12) und
Alkylaminokieselgel (13). Man hat herausgefunden,
dass das aktive Gesamtenzym, das auf 20 mg LCAA-CPG bzw. Alkylaminokieselgel
immobilisiert ist, 160 U (U = Units = Einheiten) bzw. 120 U beträgt.
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Somit
ist in der vorliegenden Erfindung dieses Verfahren zur Herstellung
von fotoreaktiven Trägem
einfach, schnell und es überwindet
die Nachteile der erwähnten
Verfahren, über
die berichtet worden ist. Auch ist die Immobilisierung von Biomolekülen auf
den fotoreaktiven Oberflächen
einfach und schnell.
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Die
Vorteile des Verfahrens der Erfindung sind unten in der Tabelle
gegeben. TABELLE II VORLIEGENDE ERFINDUNG UND IHRE VORTEILE
S.
Nr. | Vorliegende
Erfindung | Vorteil |
1 | Die
vorliegende Erfindung liefert ein schnelles, mikrowellenvermitteltes
Verfahren zur Herstellung von fotoreaktiven Polymeren, die fähig sind,
eine kovalente Bindung mit den Biomolekülen ungeachtet der funktionellen
Gruppe des Biomoleküls
zu bilden. | Das
erfindungsgemäße Verfahren kann
die Amino-Polymere in etwa 50 Sekunden und die einen Alkohol tragenden
Polymere in etwa 10 Minuten durch eine Mikrowellenbestrahlung aktivieren.
Daher überwindet
das erfindungsgemäße Verfahren
das langatmige Verfahren, ein fotoreaktives Polymer herzustellen. |
2 | Die
vorliegende Erfindung liefert auch eine schnelle Technik, deren Länge in dem
Bereich von 10–70 Minuten
für die
Immobilisierung von Biomolekülen
auf dem fotoreaktiven Polymer variiert. | 1)
In der vorliegenden Erfindung beträgt die optimale Zeit für die Immobilisierung
des Biomoleküls 10–70 Minuten,
was weit weniger ist als die Zeit nach dem bisherigen Stand der
Technik (12–16 Stunden)
unter Verwendung desselben Fotoverbindungsmittels.
2) Die aktivierten
Oberflächen
finden eine potenzielle Anwendung in chromatographischen Separationstechniken,
in der Genomik und in der Proteomik, wo immobilisierte Moleküle erforderlich
sind.
3) Das als Fotoverbindungsmittel verwendete 1-Fluoro-2-nitro-4-azidobenzol
kann leicht hergestellt werden. |
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Eine
Rettichperoxidase, ein langkettiges Alkylaminglas mit gesteuerten
Poren (normaler Durchmesser 500 Å Maschenweite: 80–120), o-Phenylendiamin
wird von Sigma, USA, gekauft. Das Kieselgel LR (100–200 Masche)
wird von S. D Fine Chemicals gekauft. H2O2, Methanol, Dimethyformamid, Toluol und
3-Aminopropyltriethoxysilan, Natriumchlorid, Dinatriumhydrogenorthophosphat,
Natriumdihydrogenorthophosphat, Zitronensäure werden von analytischer
Qualität
von Merck, Indien, gekauft. FNAB wird aus 4-Fluoro-3-nitroanilin
durch eine Diazotierungsreaktion hergestellt, wie früher berichtet
worden ist [15]. Die mikrowellenvermittelten Reaktionen werden in
einem BPL Sanyo Mikrowellenofen durchgeführt, der bei einer Frequenz
von 2450 Hz mit einer Leistungsabgabe von 700 Watt arbeitet. Die
Fotoimmobilisierung wird bei einer Wellenlänge von 365 nm in einem UV
Schichtenverbindungsmittel (Stratalinker) durchgeführt; Modell
2400, (Stratagene, USA), ausgestattet mit fünf 15-Watt Rohren. Alle Lösungen werden
vor dem Gebrauch frisch hergestellt in dreifach destilliertem Wasser.
Mit Phosphat gepuffertes Salin (PBS = Phosphat buffered Saline)
wird hergestellt, indem man 0,85% NaCl mit 0,01 M-Phosphatpuffer
mischt (pH 7,2). Ein Waschpuffer wird hergestellt durch Hinzufügen von
0,1% Tween 20 in PBS. Ein frisch hergestellter Substratfärbungspuffer
umfasst 12 ml Zitratpuffer (0,025 M Zitronensäure und 0,5 M Na2HPO42H2O, pH 5), 5 μl H2O2 (30% Gew./Vol.)
und 4 mg o-Phenylendiamin.
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BEISPIEL 1: OPTMIERUNG DER MENGE VON 1-FLUORO-2-NITRO-4-AZIDOBENZOL
ZUR HERSTELLUNG VON FOTOREAKTIVEM KIESELGEL (FIGUR 1)
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5
g trockenes (frei von Feuchtigkeit) Kieselgel, das mit 10 ml 3-Aminopropyltriethoxysilan
und 80 ml Toluol gemischt ist, werden bei 28°C während einer Zeitdauer von 3
Stunden gerührt.
Die Mischung wird filtriert und mit Methanol, Wasser, Methanol:
Wasser (1:1) bzw. Methanol gewaschen. Der Träger wird dann getrocknet und
für die
Aminogruppe durch einen Ninhydrintest geprüft. Ein positiver Test für Ninhydrin
bestätigt
die Verbindung der Aminogruppe an das Kieselgel. Ein konischer Glaskolben,
der 50 mg Alkylaminokieselgel, 6,25 mg FNAB und 10 ml DMF enthält, wird
gegenüber
Mikrowellen während
einer Zeitdauer von 60 Sekunden ausgesetzt. Danach wird der Träger aus
dem konischen Glaskolben mit Methanol gewaschen, getrocknet und
in einer Petrischale gehalten. Die FNAB-Konzentration wird optimiert,
indem man die gleichen Experimente mit verschiedenen Mengen von
FNAB durchführt
(12,5, 25, 50, 75 bzw. 100 mg). HRP (1 μg/80 μl PBS) wird dann zu 50 mg des
fotoreaktiven Kieselgels hinzugefügt und in einem UV Schichtenverbindungsmittel
bei 365 nm während
einer Zeitdauer von 20 Minuten bestrahlt. Der Träger wird mit einem Waschpuffer
gewaschen, gefolgt von der Zugabe von 300 μl eines Substratfärbungspuffers.
Die farbige Lösung
wird in die jeweiligen Löcher
der Polystyrolmikrotitrierplatten übertragen und die Absorption
wird bei 490 nm mit einem ELISA-Lesegerät aufgezeichnet. Ein Kontrollexperiment
wird mit unbehandeltem Alkylaminokieselgel (FNAB: 0 mg) in der ähnlichen Art
und Weise durchgeführt.
-
BEISPIEL 2: OPTIMIERUNG DER 1-FLUORO-2-NITRO-4-AZIDOBENZOL
KONZENTRATION ZUR HERSTELLUNG DES FOTOREAKTIVEN, LANGKETTIGEN ALKYLAMINGLASES
MIT GESTEUERTEN POREN (FIGUR 2)
-
50
mg LCAA-CPG, 6,25 mg FNAB und 10 ml DMF werden in einen konischer
Glaskolben getan und während
einer Zeitdauer von 60 Sekunden den Mikrowellen ausgesetzt. Die
FNAB-Konzentration wird optimiert, indem man dasselbe Experiment
mit verschiedenen Mengen von FNAB durchführt (12,5, 25 bzw. 50 mg).
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Die
Enzymimmobilisierung und ihre Prüfung
werden ähnlich
durchgeführt
wie in dem Beispiel 1 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit
unbehandeltem LCAA-CPG (FNAB: 0 mg) durchgeführt.
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BEISPIEL 3: OPTIMIERUNG DER 1-FLUORO-2-NITRO-4-AZIDOBENZOL
KONZENTRATION ZUR HERSTELLUNG DES FOTOREAKTIVEN PVA (FIGUR 3)
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Ein
konischer Glaskolben, der 50 mg PVA, 50 mg FNAB, 6,5 μl von 30%
KOH und 5 ml Toluol umfasst, wird zum Umrühren im Dunkeln bei Raumtemperatur
(28°C) während einer
Zeitdauer von 1 Stunde gehalten. Drei weitere konische Glaskolben
werden genommen und Reaktionsgemische werden ähnlich hergestellt, aber mit
der FNAB-Konzentration von 12,5, 25 bzw. 75 mg. Nach 1 Stunde werden
die Träger
aus dem konischen Glaskolben mit Methanol gewaschen, getrocknet
und in einer Petrischale gehalten. HRP (1 μg/80 μl von PBS) wird zu jedem fotoreaktiven
PVA (50 mg) hinzugefügt
und in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 30 Minuten bestrahlt. Das Enzym wird ähnlich,
wie in Beispiel 1 beschrieben, geprüft. Ein Kontrollexperiment
wird mit unbehandelten PVA Perlen in der ähnlichen Art und Weise durchgeführt.
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BEISPIEL 4: OPTIMIERUNG DER ZEITDAUER
DER MIKROWELLENAUSSETZUNG FÜR
DIE AKTIVIERUNG DES ALKYLAMINOKIESELGELS (FIGUR 4)
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Vier
konische Glaskolben, von denen ein jeder 50 mg Alkylaminokieselgel,
50 mg FNAB und 10 ml DMF umfasst, werden der Mikrowelle während einer
Zeitdauer von 30, 50, 60 bzw. 70 Sekunden ausgesetzt. Nach der vorgesehenen
Zeit werden die Träger
von jedem konischen Glaskolben getrennt mit Methanol gewaschen,
getrocknet und auf vier Petrischalen gehalten. HRP wird dann ähnlich immobilisiert
wie in Beispiel 1 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandelten
Perlen aus Alkylaminokieselgel auf ähnliche Art durchgeführt.
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BEISPIEL 5: OPTIMIERUNG DER ZEITDAUER
DER MIKROWELLENAUSSETZUNG FÜR
DIE AKTIVIERUNG VON AMINOPOLYSTYROL (FIGUR 5)
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20
mg Aminopolystyrol, 20 mg FNAB und 10 ml Ethanols werden in einen
50 ml großen
konischen Glaskolben genommen und den Mikrowellen während einer
Zeitdauer von 40 Sekunden ausgesetzt. Weitere zwei Experimente werden
in einer ähnlichen
Art und Weise durchgeführt,
aber mit der Mikrowellenexpositionsdauer von 50 bzw. 60 Sekunden.
Nach der vorgesehenen Zeitdauer der Mikrowellenaussetzung wird der
Träger
von den konischen Glaskolben mit Ethanol gewaschen, getrocknet und
auf vier Petrischalen gehalten. HRP (35 μg/80 μl von PBS) werden zu jedem fotoreaktiven
Aminopolystyrol hinzugefügt
(50 mg) und in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 20 Minuten bestrahlt. Das Enzym wird ähnlich geprüft, wie
in Beispiel 1 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandeltem
Aminopolystyrol auf ähnliche
Art durchgeführt.
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BEISPIEL 6: OPTIMIERUNG DER KOH KONZENTRATION
ZUR THERMOAKTIVIERUNG DES PVA (FIGUR 6)
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Ein
konischer Glaskolben, der 50 mg PVA, 50 mg FNAB, 1,62 μl von 30%
KOH und 5 ml Toluol umfasst, wird während einer Zeitdauer von 1
Stunde im Dunkeln gehalten, wobei bei Raumtemperatur kontinuierlich
umgerührt
wird. Vier weitere Experimente werden ähnlich durchgeführt, aber
mit verschiedenen Mengen von 30% KOH Lösung, (3,25, 6,5, 13 beziehungsweise
20 μl).
Nach einer Stunde werden die Träger
von den konischen Glaskolben mit Methanol getrennt gewaschen, getrocknet
und in Petrischalen gehalten. HRP (16 μg/80 μl von PBS) wird zu jedem fotoreaktiven
PVA (50 mg) hinzugefügt
und in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 30 Minuten bestrahlt. Die Träger werden mit einem Waschpuffer
gewaschen, gefolgt von der Zugabe von 300 μl eines Substratfärbungspuffers.
Die farbige Lösung
wird in die jeweiligen Löcher
der Polystyrolmikrotitrierplatten übertragen und die Absorption
wird bei 490 nm mit einem ELISA-Lesegerät aufgezeichnet. Ein Kontrollexperiment
wird mit unbehandelten PVA Perlen auf ähnliche Art und Weise durchgeführt.
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BEISPIEL 7: OPTIMIERUNG DER ZEITDAUER
FÜR DIE
THERMISCHE AKTIVIERUNG VON PVA (FIGUR 7)
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Vier
konische Glaskolben, von denen ein jeder 50 mg PVA, 50 mg FNAB,
6,5 μl von
30% KOH und 5 ml Toluol umfasst, werden im Dunkeln gehalten und
bei Raumtemperatur während
einer Zeitdauer von 5, 10, 60, 180 bzw. 300 Minuten umgerührt. HRP
wird auf dem fotoreaktiven PVA immobilisiert und so, wie in Beispiel 6
beschrieben, geprüft.
Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandelten PVA Perlen in einer ähnlichen
Art und Weise durchgeführt.
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BEISPIEL 8: OPTIMIERUNG DER UV BESTRAHLUNGSZEIT
ZUR IMMOBILISIERUNG EINES ENZYMS AUF DEM DURCH DIE MIKROWELLE AKTIVIERTEN,
FOTOREAKTIVEN ALKYLAMINOKIESELGEL (FIGUR 8)
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300
mg Alkylaminokieselgel wird aktiviert unter Verwendung von 300 mg
FNAB in 10 ml DMF durch eine Mikrowellenbestrahlung während einer
Zeitdauer von 70 Sekunden. Sechs Petrischalen, von denen eine jede
50 mg fotoreaktives Alkylaminokieselgel und HRP (1 μg/80 μl von PBS)
enthält,
werden in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 2, 5, 10, 20, 40, 60 bzw. 80 Minuten bestrahlt. Die
Träger
werden mit einem Waschpuffer gewaschen, gefolgt von der Zugabe von 300 μl eines Substratfärbungspuffers.
Die farbige Lösung
wird in die jeweiligen Löcher
der Polystyrolmikrotitrierplatten übertragen und die Absorption
wird bei 490 nm mit einem ELISA-Lesegerät aufgezeichnet. Ein Kontrollexperiment wird
mit unbehandeltem Alkylaminokieselgel auf ähnliche Art und Weise durchgeführt.
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BEISPIEL 9: OPTIMIERUNG DER BESTRAHLUNGSZEIT
ZUR IMMOBILISIERUNG EINES ENZYMS AUF DEM DURCH DIE MIKROWELLE AKTIVIERTEN,
FOTOREAKTIVEN LCAA-CPG (FIGUR 9)
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300
mg LCAA-CPG werden aktiviert unter Verwendung von 300 mg FNAB in
10 ml DMF durch eine Mikrowellenbestrahlung während einer Zeitdauer von 70
Sekunden. Sechs Petrischalen, von denen eine jede 50 mg fotoreaktives
LCAA-CPG und HRP (1 μg/80 μl von PBS)
enthält,
werden in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 2, 10, 20, 40, bzw. 60 Minuten bestrahlt. Das immobilisierte
Enzym wird geprüft
wie in Beispiel 8 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandeltem LCAA-CPG
auf ähnliche
Art durchgeführt.
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BEISPIEL 10: OPTIMIERUNG DER UV BESTRAHLUNGSZEIT
ZUR ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM DURCH DIE MIKROWELLE AKTIVIERTEN,
FOTOREAKTIVEN PVA (FIGUR 10)
-
300
mg PVA wird aktiviert unter Verwendung von 300 mg FNAB, das in 10
ml DMF aufgelöst
ist, durch eine Mikrowellenbestrahlung während einer Zeitdauer von 10
Minuten. Sechs Petrischalen, von denen eine jede 50 mg fotoreaktiven
PVA enthält,
der mit HRP (16 μg/80 μl von PBS)
gemischt ist, werden in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei
365 nm während
einer Zeitdauer von 5, 20, 30, 60, 120 bzw. 180 Minuten bestrahlt.
Die Träger
werden mit einem Waschpuffer gewaschen, gefolgt von der Zugabe von
300 μl eines
Substratfärbungspuffers.
Die farbige Lösung
wird in die jeweiligen Löcher
der Polystyrolmikrotitrierplatten übertragen und die Absorption
wird bei 490 nm mit einem ELISA-Lesegerät aufgezeichnet. Ein Kontrollexperiment wird
mit unbehandeltem PVA auf ähnliche
Art und Weise durchgeführt.
-
BEISPIEL 11: OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
ENZYMIMMOBILISIERUNG AUF DEM FOTOREAKTIVEN PVA (FIGUR 11)
-
Die
Ausgangslösung
wird hergestellt, indem man 1 mg HRP in 100 ml PBS nimmt. Sieben
Petrischalen, von denen eine jede 50 mg fotoreaktiven PVA und verschiedene
Konzentrationen an HRP umfasst, d. h. 2,5, 5, 10, 20, 40, 80 bzw.
160 μl entsprechend
0,25, 0,5, 1,0, 2,0, 4,0, 8,0 bzw. 16,0 μg von HRP, werden in einem UV
Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer Zeitdauer von 30
Minuten bestrahlt. Der Träger
wird mit einem Waschpuffer gewaschen, gefolgt von der Zugabe von
300 μl eines
Substratfärbungspuffers. Das
Enzym wird ähnlich
geprüft
wie in Beispiel 1 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird ähnlich mit
unbehandeltem PVA durchgeführt.
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BEISPIEL 12: OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
IMMOBILISIERUNG AUF DEM DURCH DIE MIKROWELLE AKTIVIERTEN LCAA-CPG
(FIGUR 12)
-
Fünf Petrischalen,
von denen eine jede 50 mg fotoreaktives LCAA-CPG und jeweils 10,
25, 50, 100 oder 200 μl
HRP Lösung
umfasst entsprechend jeweils 0,2, 0,5, 1,0, 2,0 oder 4,0 μg von HRP,
werden in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 nm während einer
Zeitdauer von 20 Minuten bestrahlt. Das auf dem fotoreaktiven LCAA-CPG
immobilisierte Enzym wird dann geprüft wie in Beispiel 8 beschrieben.
Ein Kontrollexperiment wird ähnlich
mit unbehandeltem LCAA-CPG durchgeführt.
-
BEISPIEL 13: OPTIMIERUNG DER ENZYMKONZENTRATION
FÜR DIE
IMMOBILISIERUNG AUF DEM DURCH DIE MIKROWELLE AKTIVIERTEN, FOTOREAKTIVEN
ALKYLAMINOKIESELGEL (FIGUR 13)
-
Fünf Petrischalen,
von denen eine jede 50 mg durch die Mikrowelle aktiviertes, fotoreaktives
Alkylaminokieselgel und jeweils 0,5, 1,0, 2,0, 4,0 oder 6,0 μg HRP enthält, werden
in einem UV Schichtenverbindungsmittel bei 365 mit während einer
Zeitdauer von 20 Minuten bestrahlt. Das immobilisierte Enzym wird
geprüft wie
in dem Beispiel 8 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandeltem
Alkylaminokieselgel in ähnlicher
Weise durchgeführt.
-
BEISPIEL 14: OPTIMIERUNG DER ZEITDAUER
DER MIKROWELLENAUSSETZUNG FÜR
DIE ANBINDUNG DES PHOTOVERBINDUNGSMITTELS AN LCAA-CPG (TABELLE 1)
-
Vier
konische Glaskolben, von denen ein jeder 50 mg LCAA-CPG, 50 mg FNAB
und 10 ml DMF umfasst, werden der Mikrowelle während einer Zeitdauer von 30,
50, 60 bzw. 70 Sekunden ausgesetzt. Nach der vorgesehenen Zeit wird
der Träger
von jedem konischen Glaskolben getrennt mit Methanol gewaschen,
getrocknet und auf vier Petrischalen gehalten. HRP wird dann ähnlich immobilisiert
wie in Beispiel 1 beschrieben. Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandelten
Perlen aus LCAA-CPG auf ähnliche
Art durchgeführt.
-
BEISPIEL 15: OPTIMIERUNG DER AKTIVIERUNGSZEIT
FÜR LCAA-CPG
BEI 37°C
(TABELLE 1)
-
Vier
konische Glaskolben, von denen ein jeder 50 mg LCAA-CPG, 50 mg FNAB
und 10 ml DMF umfasst, werden während
einer Zeitdauer von 5, 10, 15 bzw. 20 Stunden bei 37°C umgerührt. Nach
der vorgesehenen Zeit wird der Träger von jedem konischen Glaskolben
getrennt mit Methanol gewaschen, getrocknet und auf einer Petrischale
gehalten. HRP wird dann immobilisiert und in ähnlicher Weise wie in Beispiel
1 beschrieben geprüft.
Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandelten Perlen aus LCAA-CPG
auf eine ähnliche
Art durchgeführt.
-
BEISPIEL 16: VERGLEICH ZWISCHEN DER FOTOCHEMISCHEN
UND THERMOCHEMISCHEN AKTIVIERUNG VON PVA (TABELLE 2)
-
Fotochemische
Aktivierung von PVA: 250 mg PVA und 250 mg FNAB in 2500 μl Methanol
werden in einer Petriplatte gemischt. Nach dem Verdunsten von Methanol
wird das Reaktionsgemisch in einem UV Schichtenverbindungsmittel
bei 365 nm während
einer Zeitdauer von 60 Minuten bestrahlt. Danach wird der Träger mit
Methanol gewaschen und getrocknet. Vier Petriplatten, von denen
eine jede 50 mg thermoreaktiven PVA umfasst, werden mit 2, 4, 8
beziehungsweise 16 μg
HRP gemischt und bei 37°C
während
einer Zeitdauer von 60 Minuten inkubiert. Das Enzym wird wie in
Beispiel 1 geprüft.
Ein Kontrollexperiment wird mit unbehandeltem PVA auf ähnliche
Art und Weise durchgeführt.
-
Thermochemische
Aktivierung von PVA: Die thermische Aktivierung von PVA und die
HRP Immobilisierung auf diesem fotoreaktiven PVA werden durchgeführt, indem
man dieselbe Menge PVA, FNAB und HRP wie oben und gemäß dem in
dem Beispiel 3 beschriebenen Verfahren verwendet.
-
BEISPIEL 17: BESTIMMUNG DER AKTIVITÄT VON IMMOBILISIERTEM
HRP AUF DEM FOTOREAKTIVEN LCAA-CPG UND AUF DEM ALKYLAMINOKIESELGEL
-
HRP
wird auf dem fotoreaktiven LCAA-CPG immobilisiert, indem man das
Reaktionsgemisch (1 μg HRP/50 μl PBS und
50 mg fotoreaktives LCAA-CPG) in einem UV Schichtenverbindungsmittel
während
einer Zeitdauer von 20 Minuten bestrahlt Die Aktivität des immobilisierten
HRP wird bestimmt, indem man die Geschwindigkeit der Farbentwicklung
bei 490 nm misst unter Verwendung von Dianisidin als Wasserstoffdonator und
von Wasserstoffperoxid als Substrat Die Standardkurve wird gezeichnet
unter Verwendung von verschiedenen Mengen von HRP (0,5, 1, 2, 4,
8, 16, 32 und 64 ng). Die Absorption wird in 1-Minuten Intervallen
während
einer Zeitdauer von 10 Minuten aufgezeichnet und die Geschwindigkeit
der Änderung
der Absorption pro Minute wird bestimmt. Die Aktivität des immobilisierten
HRP auf dem fotoreaktiven Alkylaminokieselgel wird wie oben bestimmt.
-
BEISPIEL 18: VERGLEICH ZWISCHEN DER MIKROWELLENAKTIVIERUNG
UND DER THERMISCHEN AKTIVIERUNG VON PVA
-
PVA
(50 mg) wird mit FNAB (50 mg), Toluol (5 ml) und 6,5 μl von 30%
KOH gemischt und zum Rühren bei
Raumtemperatur während
einer Zeitdauer von 1 Stunde gehalten. Ein ähnliches Reaktionsgemisch wird der
Mikrowellenstrahlung während
einer Zeitdauer von 10 Minuten ausgesetzt.
-
Nach
der Reaktion wird der Träger
mit Methanol gewaschen und getrocknet. 50 mg fotoreaktives Alkylaminokieselgel,
das bei Raumtemperatur hergestellt worden ist, wird mit 1 μl HRP in
einer Petriplatte gemischt und in einem UV Schichtenverbindungsmittel
bei 365 nm während
einer Zeitdauer von 30 Minuten bestrahlt. Ein ähnliches Experiment wird durch
den fotoreaktiven PVA ausgeführt,
der durch Mikrowellen hergestellt worden ist. Das immobilisierte
HRP wird wie oben beschrieben geprüft. Ein Kontrollexperiment
wird mit unbehandeltem PVA auf ähnliche
Art und Weise durchgeführt. TABELLE 1
Zeit
(Sekunden/Stunden) | Verfahren
der Aktivierung | +FNAB | –FNAB |
30
Sekunden | Mikrowelle | 0,823 | 0,215 |
50
Sekunden | Mikrowelle | 1,021 | 0,311 |
60
Sekunden | Mikrowelle | 1,722 | 0,320 |
70
Sekunden | Mikrowelle | 1,960 | 0,415 |
5
Stunden | 37°C | 0,885 | 0,337 |
10
Stunden | 37°C | 0,966 | 0,321 |
15
Stunden | 37°C | 0,998 | 0,331 |
20
Stunden | 37°C | 1,368 | 0,320 |
TABELLE 2
HRP (μg) | Verfahrensart
zur Aktivierung von PVA |
Thermoaktivierung | Fotoaktivierung |
+L | –L | +L | –L |
2 | 0,992 | 0,177 | 0,359 | 0,181 |
4 | 1,447 | 0,221 | 0,482 | 0,211 |
8 | 1,742 | 0,335 | 0,831 | 0,320 |
16 | 1,791 | 0,411 | 1,317 | 0,359 |
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TABELLE 1. WIRKSAMKEITSSTUDIEN VON FOTOREAKTIVEM
LCAA-CPG, DAS DURCH MIKROWELLENBESTRAHLUNG UND DURCH EINE 37°C INKUBATION
IN VERSCHIEDENEN ZEITEN HERGESTELLT WIRD (BEISPIEL 14, 15)
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Fotoreaktives
LCAA-CPG wird in verschiedenen Mikrowellenexpositionsdauern (30,
50, 60 und 70 Sekunden) und bei verschiedenen Inkubationszeiten
(5, 10, 15 und 20 Stunden) bei 37°C
hergestellt. Die fotoreaktive-Oberfläche wird überprüft durch ein Fotobestrahlen
von 1 μg
HRP mit 50 mg Träger
und durch ein kolorimetrisches Prüfen des immobilisierten Enzyms.
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TABELLE 2. VERGLEICH DER WIRKSAMKEIT DER
IMMOBILISIERUNG AUF THERMOCHEMISCH UND FOTOCHEMISCH AKTIVIERTEM
PVA (BEISPIEL 16)
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Fotoreaktive
und thermoreaktive PVAs werden durch thermochemische bzw. fotochemische
Reaktionen hergestellt. Ihre Wirksamkeit der Immobilisierung wird
verglichen durch ein Immobilisieren verschiedener Mengen von HRP
(2, 4, 8 und 16 μg)
auf ihnen und durch ein anschließendes Prüfen des immobilisierten Enzyms.
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VORTEILE
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- 1. Ein einfaches, schnelles und effizientes
Verfahren zur Herstellung eines fotoreaktiven Polymers und zur schnellen
Immobilisierung eines Biomolekül
durch UV Licht auf dieser Oberfläche
ist erfunden.
- 2. Jedes Polymer mit einer reaktiven, nukleophilen Gruppe kann
durch das erfindungsgemäße Verfahren aktiviert
werden.
- 3. Die Aktivierung des Polymers kann in 50 Sekunden für die ein
Amino tragenden Polymere und in 10 Minuten für die eine Hydroxylgruppe und
einen Alkohol tragenden Polymere durch das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt
werden.
- 4. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Aktivierung durch eine Mikrowellenstrahlung durchgeführt.
- 5. Die erfindungsgemäße fotoreaktive
Oberfläche
kann potenziell für
die Immobilisierung von Biomolekülen verwendet
werden, die in der Diagnostik, in der Affinitätsschromatographie, in der
Proteomik, in der Genomik, bei Verfahren zum Screenen bzw. Klassieren
von Arzneimitteln und in damit zusammenhängenden Gebieten verwendet
werden.
-
REFERENZEN
-
- 1. Krysteva, et al., "Covalent
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enzyme sensor for glucose based an graphite paste-modified electrodes", Appl. Biochem.
Biotechnol. 33, 139–144
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by means of L-ascorbic acid",
Appl. Biochem. 30, 155–162
(1992).
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- 10. Nahar, et al., "Light-induced
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Anal. Biochem. 30, 74–78
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- 12. Bora, et. al, "Covalent
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- 13. Nahar, P. A method for photochemical activation of polymer
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Anhängiges
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1026–1028
(1992).
-
ANDERE REFERENZEN
-
- U. S. Patentdokumente
- 5427779 1995 H.
Elsner, et al.
- 60337842000 M.
Jacobsen, et al.
- 3959078 1976 P.
E. Guire
- 5002582 1991 P.
E. Guire, et al.
- Internationale Patentanmeldung
- WO-A-02/14868 (Scientific
and Industrial Research Council)
- U. S. Patentanmeldung
- US-A-2003/0228410 (P. Nahar)