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Die
Erfindung bezieht sich auf eine schwingungsdämpfende Rohrschelle zum schwingungsdämpfenden
Befestigen eines Rohrs an einem Träger, insbesondere an einer
Gebäudewand
oder -decke.
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Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf das schwingungsdämpfende Teil einer Rohrschelle dieser
Art, das zwischen dem Rohr und dem Rohrschellenkörper angeordnet ist. Das schwingungsdämpfende
Teil soll die Übertragung
von Schwingungen vom Rohr an den Rohrschellenkörper und damit an den Träger verringern.
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Die
US 592 755 beschreibt eine
große
Anzahl unterschiedlicher schwingungsdämpfender Teile für eine Rohrschelle.
In der
US 592 755 wird
vorgeschlagen, das schwingungsdämpfende
Teil so zu gestalten, daß einer
oder mehrere innere Durchlässe, die
in Umfangsrichtung verlaufen, im schwingungsdämpfenden Teil vorhanden sind.
Zusätzlich
zur Lösung
der Bereitstellung von inneren Durchlässen ist es auch bekannt, Nuten
und Rippen am Innenumfang und/oder Außenumfang der schwingungsdämpfenden
Teile anzuordnen, wie dies z. B. in der
EP 0 413 883 gezeigt ist.
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Das
Vorsehen von inneren Durchlässen
und von Nuten und Rippen sind allgemein bekannte Maßnahmen
auf dem Gebiet schwingungsdämpfender Teile
für Rohrschellen.
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Schwingungsdämpfende
Rohrschellen mit einem schwingungsdämpfenden Teil, das aus einem geschäumten Gummi
mit einer Struktur aus offenen und/oder geschlossenen Zellen und
dazwischenliegenden Zellwänden
mit Filmdicke gefertigt ist, sind ebenfalls bekannt. Ein Nachteil
dieser bekannten Rohrschellen besteht darin, daß die Zellwände mit Filmdicke nur einer
sehr geringen wiederholten Belastung standhalten können, und,
wenn diese Belastung überschritten
wird, ausbeulen, d. h. sie sind dann dauerhaft kollabiert. Auch
eine übermäßige statische
Belastung kann bewirken, daß die
Zellwände brechen.
Dies bedeutet, daß Schaumgummis
langfristig für
diese Anwendung unzureichend stabil sind, und ferner sind solche
Materialien auch in unerwünschter
Weise temperaturempfindlich. In der Praxis sind Rohrschellen mit
einem schwingungsdämpfenden
Teil aus geschäumtem
Gummi nur für
relativ anspruchslose Anwendungen unter leichten Belastungen geeignet.
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Aus
der
EP 1 106 900 A1 ,
auf welcher der Oberbegriff des Anspruchs 1 beruht, ist eine Rohrschelle
bekannt, die einen Rohrschellenkörper
umfaßt,
welcher aus zwei Schellenhälften
zusammengesetzt ist, wobei eine der Hälften mit einer Mutter versehen
ist, mit welcher die Rohrschelle über einen Gewindestift oder
dergleichen an einem Träger
befestigt werden kann.
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Die
Rohrschelle weist ein schwingungsdämpfendes Teil auf, das am Innenumfang
des Rohrschellenkörpers
anliegt. Das bekannte schwingungsdämpfende Teil wird bei Gebrauch
zwischen dem Außenumfang
des Rohrs und dem Rohrschellenkörper angeordnet.
Es umfaßt
eine Lastverteilungsschicht auf der Rohrseite und eine Schicht aus
elastischem Material, bei dem es sich um einen Schaumgummi oder
ein (Gummi) Material mit einer porigen Struktur handeln kann.
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Die
oben erwähnten
schwingungsdämpfenden
Teile werden in Rohrschellen mit schwingungsdämpfender Wirkung eingesetzt.
Diese Wirkung ist z. B. im Fall von Medien führenden Leitungen, wie Wasserrohren,
Zentralheizungsrohren und dergleichen, in Gebäuden wichtig, wobei in diesem
Zusammenhang die Übertragung
von Schwingungen von diesen Leitungen an die Wände und Decken, an denen die Leitungen
mit der Rohrschelle befestigt sind, ein Problem darstellt.
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Um
die beabsichtigte schwingungsdämpfende
Wirkung sicherzustellen, ist es bekannt, daß der Hersteller der Rohrschelle
für jede
Rohrschelle eine maximal zulässige
Gebrauchslast angibt, die durch das Rohr unter gleichzeitigem Beibehalten
der schwingungsdämpfenden
Wirkung des schwingungsdämpfenden
Teils auf das schwingungsdämpfende
Teil in radialer Richtung ausgeübt
werden kann. Diese maximale Gebrauchslast ist eine statische Last,
die anhand des Gewichtes des gefüllten Rohres
berechnet wird.
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Es
ist z. B. aus der
DE 199 26
952 allgemein bekannt, daß bei einer stärkeren Kompression
des schwingungsdämpfenden
Teils die schwingungsdämpfende
Wirkung abnimmt. In diesem Zusammenhang ist es bereits bekannt,
daß im
Falle einer Rohrschelle mit einem schwingungsdämpfenden Teil zwei unterschiedliche
maximale Gebrauchslasten angegeben sind, nämlich eine maximale Gebrauchslast, die
dergestalt ist, daß die
schwingungsdämpfende Wirkung
erhalten bleibt, und eine deutlich höhere maximale Gebrauchslast,
bei der es keine Schwingungsdämpfung
mehr gibt. Ein Hersteller ist bekannt, bei dem letzterer Wert um
einen Faktor von 5 höher als
ersterer Wert ist. Es versteht sich, daß ein solch großer Unterschied
bedeutet, daß eine
sehr große Anzahl
Rohrschellen erforderlich ist, um ein Rohr zu stützen, was zu unerwünscht großen Schwierigkeiten bei
der Installation führt.
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Ein
weiterer Nachteil einer niedrigen maximalen Gebrauchslast zur Beibehaltung
einer Schwingungsdämpfung
besteht darin, daß in
der Praxis eine beträchtliche
Gefahr vorhanden ist, daß das
schwingungsdämpfende
Teil tatsächlich
schwereren Lasten als der statischen Gebrauchslast, die bei der
Konstruktion der Installation berechnet wurde, ausgesetzt wird.
Dies ist dadurch begründet,
daß die
tatsächliche
Last auf das schwingungsdämpfende
Teil auch noch durch eine Reihe anderer Faktoren festgelegt ist,
die meist bei der Berechnung auf Papier nicht berücksichtigt
werden. Diese Faktoren umfassen unter anderem Wärmeeffekte, z. B. die Aufweitung
des Rohrs, vor allem aber die sogenannten Montageeffekte. Zu diesen
zählen
z. B. die Ausrichtung der Rohrschelle, wenn, wie üblich, ein
Rohr von mehreren in einem Abstand voneinander angeordneten Rohrschellen
abgestützt
wird. Wenn eine Rohrschelle geringfügig ungenau zum Rohr angeordnet
ist, was in der Praxis nahezu unvermeidbar ist, führt dies
zu einer zusätzlichen
Last auf das schwingungsdämpfende
Teil. Ebenso besteht in der Praxis ein beträchtliches Risiko, daß der ringförmige Schellenkörper der Rohrschelle
um das Rohr herum zu fest angezogen wird, insbesondere da nun häufig leistungsfähige elektrische
Schraubendreher verwendet werden, um die Schraube(n) der Rohrschelle
anzuziehen. Ein (übermäßiges) Anziehen
der Rohrschelle führt
auch zu einer zusätzlichen
statischen Last auf das schwingungsdämpfende Teil. Diese Effekte
bewirken, daß die
schwingungsdämpfende
Wirkung nachläßt oder vollständig verloren
geht. Bisher wurden diese Effekte nicht berücksichtigt, wenn die schwingungsdämpfende
Wirkung der Rohrschellen mittels Versuchen im Labormaßstab bestimmt
wurde.
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Ein
Ziel der Erfindung ist es, eine verbesserte Rohrschelle vorzuschlagen,
die unter Berücksichtigung
der tatsächlichen
Praxissituation, wenn Rohre mit Hilfe von Rohrschellen installiert
werden, die gewünschte
Schwingungsdämpfung
bietet.
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Die
Erfindung stellt eine Rohrschelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 bereit, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das schwingungsdämpfende Teil
aus einem porigen, vulkanisierten Gummi mit geschlossenen Hohlräumen und
Trennwänden
zwischen diesen gefertigt ist.
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Durch
die Verwendung von porigem, vulkanisiertem Gummi anstelle von Vollgummi
oder Schaumgummi, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ist es
möglich,
die vorteilhaften Eigenschaften von Vollgummi – insbesondere bezüglich der
elastischen Verformbarkeitseigenschaften – optimal zu nutzen und darüber hinaus
gleichzeitig das gewünschte „weiche
Verhalten" des schwingungsdämpfenden
Teils aufgrund der Porigkeit zu erhalten.
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Die
Erfindung beruht unter anderem auf der Einsicht, daß der sogenannte „Formfaktor" eines schwingungsdämpfenden
Teils für
die erreichbare Schwingungsdämpfung
relevant ist. Schließlich
ist vulkanisierter Gummi nicht komprimierbar, d. h. eine Kompression
in einer bestimmten Richtung ist mit der Bildung einer Ausbauchung
in einer anderen Richtung verbunden.
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Im
Falle von Rohrschellen, bei denen der steife, im wesentlichen ringförmige Rohrschellenkörper um
die Außenseite
des im wesentlichen ringförmigen
schwingungsdämpfenden
Teils herum liegt, kann diese Ausbauchung in der Praxis nur in der
seitlichen Richtung (in Richtung der Achse des Rohrs) entstehen.
Die bekannten Formen des schwingungsdämpfenden Teils mit inneren
Durchlässen
und/oder äußeren Rippen
und Nuten sollen diesen Mechanismus der lokalen Kompression unter
dem Einfluß des Rohrs
und der seitlichen Ausbauchung fördern
und auf diese Weise die Kompression des schwingungsdämpfenden
Teils erleichtern.
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Der
Formfaktor ist der Quotient mit einer Last beaufschlagten Fläche einerseits
und der freien Fläche
des schwingungsdämpfenden
Teils andererseits. Im Falle eines bekannten schwingungsdämpfenden Teils,
das aus Vollgummi gefertigt ist und einem massiven Querschnitt aufweist,
können
im Falle einer Kompression des schwingungsdämpfenden Teils zwischen dem
Rohr und dem Rohrschellenkörper
nur die freien Ränder
des schwingungsdämpfenden
Teils als freie Fläche
betrachtet werden, was bedeutet, daß der Formfaktor hoch ist.
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Die
bekannten schwingungsdämpfenden Teile
für Rohrschellen,
die mit über
den Umfang verlaufenden inneren Durchlässen und/oder mit Nuten und
Rippen über
den Umfang an den äußeren Rändern versehen
sind, haben aufgrund der größeren freien
Fläche
einen günstigeren
Formfaktor als die oben beschriebenen festen schwingungsdämpfenden
Teile.
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Durch
die Verwendung von porigem Elastomermaterial, vorzugsweise porigem
vulkanisiertem Gummi, als Material für das schwingungsdämpfende Teil
einer Rohrschelle, wie sie gemäß der Erfindung vorgeschlagen
wird, ist es möglich,
eine deutlich größere Fläche zu erreichen
als im Fall der bekannten schwingungsdämpfenden Teile für Rohrschellen,
da die Hohlräume
merklich zur freien Fläche
beitragen. Auf diese Weise ist es möglich, einen deutlich niedrigeren
Formfaktor zu erhalten als mit den bekannten schwingungsdämpfenden
Teilen für
Rohrschellen. Dadurch kann eine Rohrschelle mit besonders günstigen
Isoliereigenschaften erhalten werden, ohne daß die Außenabmessungen des schwingungsdämpfenden
Teils (und daher der Rohrschelle) im Vergleich zu bekannten Rohrschellen
geändert
werden müßten.
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Die
freie Fläche
des porigen Materials, die durch die Hohlräume geschaffen wird, ist zudem
vorteilhaft für
die schwingungsdämpfende
Wirkung, wenn die Scherlast des schwingungsdämpfenden Teils berücksichtigt
wird, da ein schwingendes Rohr auf das schwingungsdämpfende
Teil auch dynamische Kräfte
in Längsrichtung
des Rohrs ausübt,
die zum Abscheren des Dämpfungsteils
führen.
Im Vergleich zu Vollgummi ist die aktive Oberfläche, die im Falle des schwingungsdämpfenden
Teils gemäß der Erfindung
einer Scherkraft unterliegt, merklich kleiner, und daher bietet
das schwingungsdämpfende Teil
einen niedrigeren Scherwiderstand. Dies trägt ebenfalls merklich zu den
Dämpfungseigenschaften der
erfindungsgemäßen Rohrschelle
bei.
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Der
Formfaktor des schwingungsdämpfenden
Teils beträgt
vorzugsweise weniger als 0,2, besonders bevorzugt weniger als 0,1,
wobei der Formfaktor für
den linearen Kompressionsbereich unter Kompression des porigen Elastomers,
vorzugsweise des porigen vulkanisierten Gummis, bestimmt wird.
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Vorzugsweise
haben die Wände
zwischen den Hohlräumen
eine Dicke und die Hohlräume
einen Durchmesser, die dergestalt sind, daß eine elastische Verformung
des schwingungsdämpfenden Teils
unter elastischer Verformung dieser Wände stattfindet, wobei das
Volumen der Hohlräume
verringert wird. Daher ist bei einer Kompression des porigen Gummis
zu beobachten, daß die
Wände in
einer Richtung komprimiert werden und im wesentlichen rechtwinklig
zu dieser Richtung in den Raum der Hohlräume ausbauchen.
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Die
Dicke der Wände
ist vorzugsweise dergestalt, daß bei
einer elastischen Verformung des schwingungsdämpfenden Teils die zwischengeschalteten
Wände ein
Verformungsverhalten zeigen, das im wesentlichen dem Verformungsverhalten
von festem Material entspricht, wie dies oben erläutert wurde.
Diese Wände
zwischen den Hohlräumen
des porigen Materials haben eine Dicke, die merklich größer als
die der filmdünnen
Wände ist,
die von Schaumgummi bekannt sind, und verhält sich auch unter Last deutlich
anders. Dies ist dadurch bedingt, daß gerade diese Wände in dem
erfindungsgemäßen schwingungsdämpfenden
Teil die elastische Lagerkraft des schwingungsdämpfenden Teils ergeben. Das
Material, vorzugsweise der vulkanisierte Gummi, der Wände dieses
schwingungsdämpfenden
Teils ist an sich nicht komprimierbar, aufgrund des Vorliegens von Hohlräumen im
gesamten porigen Material können die
Wände jedoch
unter Einwirkung einer darauf ausgeübten Kraft ausbauchen, wobei
die Größe der Hohlräume dann
verringert wird. Wenn das schwingungsdämpfende Teil unter dem Einfluß der maximal zulässigen Gebrauchslast,
die unter Beibehaltung der schwingungsdämpfenden Wirkung des schwingungsdämpfenden
Teils von dem Rohr in radialer Richtung auf das schwingungsdämpfende
Teil ausgeübt
werden kann, komprimiert wird, sind im Material noch immer Hohlräume vorhanden.
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Bevorzugt
sind die Hohlräume
im wesentlichen druckfrei, so daß bei einer Verringerung des
Volumens der Hohlräume
unter dem Einfluß einer
Verformung des schwingungsdämpfenden
Teils kein merklicher Druckanstieg im Inneren der Hohlräume erfolgt.
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Die
Dicke der zwischengeschalteten Wände ist
vorzugsweise größer oder
gleich dem Durchmesser der Hohlräume.
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Vorteilhafterweise
liegt der Durchmesser der Hohlräume
im Bereich von 0,03 bis 0,7 mm, vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 mm.
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Die
Anzahl der Hohlräume
pro mm3 liegt vorzugsweise im Bereich von
75 bis 350 Hohlräumen, besonders
bevorzugt von 100 bis 275 Hohlräumen.
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Der
vulkanisierte, porige Gummi ist vorzugsweise ausgewählt aus
der Gruppe, die aus Materialien besteht, welche mittels Abspaltung
von Wasser (gegebenenfalls bei einer Vulkanisierungstemperatur)
aus einer wasserhaltigen Chemikalie erhältlich sind (Beispiele für diese
Materialien umfassen vulkanisierte Gummis).
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Der
poröse
Gummi ist bevorzugt aus der Gruppe der EPDM-Polymere ausgewählt.
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Bei
der wasserhaltigen Chemikalie handelt es sich vorzugsweise um ein
hydratisiertes Salz.
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Das
schwingungsdämpfende
Teil hat vorzugsweise einen langgestreckten, streifenartigen Körper, der
entlang dem Innenumfang des ringförmigen Körpers verläuft. Der streifenartige Körper ist vorzugsweise
extrudiert.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
ist der Körper
des schwingungsdämpfenden
Teils mit Halterändern
versehen, die in kraftschlüssiger
Weise mit dem Rohrschellenkörper
in Wechselwirkung stehen. Die Halteränder verlaufen vorzugsweise
entlang den Seitenrändern
des Rohrschellenkörpers,
z. B. umgreifen die Halteränder
den Rohrschellenkörper.
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Die
Halteränder
weisen vorzugsweise eine weniger porige Struktur auf als der dazwischen
liegende porige Streifen. Besonders bevorzugt haben die Halteränder eine
durchgängige
Struktur.
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Die
Seitenränder
werden vorzugsweise in einem Koextrusionsverfahren einstückig auf
dem dazwischen liegenden porigen Streifen ausgebildet.
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Im
Vergleich zu bekannten Rohrschellen wurde festgestellt, daß die Wahl
der Materialien gemäß der Erfindung
Vorteile, insbesondere im Niedrigfrequenzbereich, vor allem bei
Schwingungen unterhalb von 250 Hz, bietet. Dies ist beispielsweise
bei Rohrsystemen mit einer elektrisch angetriebenen Pumpe mit Flügelrädern wichtig.
Die Lauffrequenz der Flügelräder führt dabei
zu einer Schwingung im Rohrsystem im Bereich unterhalb 250 Hz. In
diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß Niedrigfrequenzgeräusche, selbst
wenn sie für
das menschliche Ohr nicht oder kaum wahrnehmbar sind, gesundheitsschädlich sind.
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Es
versteht sich, daß die
Wahl der Materialien gemäß der Erfindung
mit bekannten Maßnahmen
auf dem Gebiet der Umformung kombiniert werden kann.
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Das
schwingungsdämpfende
Teil hat vorzugsweise eine Kennlinie, welche die Beziehung zwischen
einer Druckbeanspruchung (N), die auf das schwingungsdämpfende
Teil ausgeübt
wird, und der resultierenden relativen Kompression des schwingungsdämpfenden
Teils (%) darstellt, wobei die Kennlinie bei zunehmender Druckbeanspruchung eine
erste Zone mit einer im wesentlichen linearen Beziehung zwischen
der Druckbeanspruchung und der relativen Kompression, eine daran
anschließende
zweite Zone mit einer verminderten Zunahme der relativen Kompression
bei weiter steigender Kompression und möglicherweise eine dritte Zone
mit einer relativen Kompression aufweist, die bei weiter steigender
Druckbeanspruchung im wesentlichen konstant bleibt, wobei die Kennlinie
des schwingungsdämpfenden
Teils bei einer relativen Kompression des schwingungsdämpfenden
Teils von mindestens 50% einen Übergang
von der ersten zur zweiten Zone aufweist.
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Die
Dicke der bekannten schwingungsdämpfenden
Teile sowie bevorzugter Ausführungsformen gemäß der Erfindung
liegt im Bereich von 3 bis 10 mm. Versuche haben gezeigt, daß bei den
bekannten schwingungsdämpfenden
Teilen, die eine ähnliche Kennlinie
haben, der Übergang
von der ersten zur zweiten Zone bei einer relativen Kompression
des schwingungsdämpfenden
Teils von etwa 25% zu finden ist. Dies bedeutet, daß die schwingungsdämpfende
Wirkung bereits bei einer Kompression von etwa 1 bis 2,5 mm verloren
gegangen ist. Dieser Kompressionsgrad tritt aus den oben angegebenen Gründen häufig auf.
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Bei
der erfindungsgemäßen Rohrschelle
ist ein deutlich breiterer Bereich für die Kompression des schwingungsdämpfenden
Teils verfügbar.
Der Hersteller kann nun einfach die maximal zulässige Gebrauchslast wählen, die
durch das Rohr in radialer Richtung auf das schwingungsdämpfende
Teil ausgeübt
werden kann, wobei die schwingungsdämpfende Wirkung des schwingungsdämpfenden
Teils noch soweit beibehalten wird, daß genug Spielraum für eine weitere
Kompression des schwingungsdämpfenden
Teils in Folge von Montageeffekten bleibt, ohne daß die relative
Kompression 50% überschreitet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
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1a eine
Rohrschelle, die mit einem erfindungsgemäßen schwingungsdämpfenden
Teil versehen ist, sowie ein von der Rohrschelle getragenes Rohr,
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1b einen
anderen Querschnitt durch die Rohrschelle und das Rohr, die in 1a gezeigt
sind,
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2a–b einen
Querschnitt durch ein Beispiel eines schwingungsdämpfenden
Teils gemäß der Erfindung
bei verschiedenen Kompressionsgraden,
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3 eine
Tabelle, die Meßergebnisse
unter Verwendung einer Rohrschelle nach dem Stand der Technik zeigt,
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4 die
Tabelle aus 3 in Form eines Graphs,
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5 eine
Tabelle, die Meßergebnisse
unter Verwendung einer erfindungsgemäßen Rohrschelle darstellt,
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6 die
Tabelle aus 5 in Form eines Graphs.
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Die 1a und 1b zeigen
schematisch einen Querschnitt durch eine schwingungsdämpfende
Rohrschelle 1 gemäß der Erfindung
zum Befestigen eines Rohrs 6 an einem Träger, insbesondere zur
Befestigung eines ein Medium führenden
Rohres 6 an einer Wand oder Decke eines Gebäudes.
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Die
Rohrschelle 1 weist einen im wesentlichen steifen, ringförmigen Rohrschellenkörper 2 auf, der
aus einer ersten Schellenhälfte 3 und
einer zweiten Schellenhälfte 4 besteht
und mit Befestigungsmitteln versehen ist, in diesem Beispiel mit
einer Mutter 5, um den Rohrschellenkörper an einem Träger zu befestigen.
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Es
versteht sich, daß der
Begriff ringförmig nicht
bedeutet, daß der
Rohrschellenkörper
kreisförmig
ausgebildet ist, z. B. ist es auch denkbar, daß der Rohrschellenkörper eine
quadratische oder vieleckige Gestalt aufweist.
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Ferner
weist die Rohrschelle 1 ein im wesentlichen ringförmiges,
schwingungsdämpfendes Teil 10 auf,
das am Innenumfang des Rohrschellenkörpers 2 anliegt und
während
der Montage letztlich zwischen dem Außenumfang des Rohrs 6 und
dem Rohrschellenkörper 2 angeordnet
wird. In diesem Beispiel hat das schwingungsdämpfende Teil 10 einen
langgestreckten, streifenartigen Körper, der entlang dem Innenumfang
des ringförmigen
Rohrschellenkörpers 2 verläuft.
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Das
schwingungsdämpfende
Teil 10 ist aus einem porigen, vulkanisierten Gummi mit
geschlossenen Hohlräumen
und mit Trennwänden
zwischen diesen gefertigt.
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Dabei
weisen die Wände
zwischen den Hohlräumen,
die in den 1a und b in übertriebenem Maßstab gezeigt
sind, eine solche Dicke und die Hohlräume einen solchen Durchmesser
auf, daß eine
elastische Verformung des schwingungsdämpfenden Teils unter elastischer
Verformung dieser Wände
erfolgt, wobei das Volumen der Hohlräume verringert wird.
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Ferner
ist die Dicke der Wände
dergestalt, daß im
Falle einer elastischen Verformung des schwingungsdämpfenden
Teils die dazwischenliegenden Wände
ein Verformungsverhalten haben, das im wesentlichen dem Verformungsverhalten
von Vollgummi entspricht.
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Beispielshalber
ist das Teil 10 durch Extrudieren oder (Spritz-)Gießen und
Vulkanisierung aus einem Gummi hergestellt, der aus der Gruppe ausgewählt ist,
welche aus vulkanisierten Gummis besteht, die durch Abspalten von
Wasser aus einer wasserhaltigen Chemikalie bei einer Vulkanisationstemperatur
erhalten werden.
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Beispielshalber
ist der porige Gummi aus der Gruppe der EPDM-Polymere ausgewählt.
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Die
wasserhaltige Chemikalie ist beispielsweise ein hydratisiertes Salz.
Während
der Vulkanisierung wird das Wasser dann von dem Salz befreit und
verdampft, was zur Bildung der Hohlräume führt. Beim Abkühlen kondensiert
der Wasserdampf, so daß im
wesentlichen nur eine minimale Menge an Wasser und Dampf in den
Hohlräumen
zurückbleibt. Dies
führt dazu,
daß die
Hohlräume
im wesentlichen druckfrei sind, so daß bei einer Verringerung des
Volumens der Hohlräume
unter dem Einfluß einer
Verformung des schwingungsdämpfenden
Teils kein merklicher Druckanstieg erfolgt.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
sind aufgrund des Herstellverfahrens Blasen und Taschen an der Außenfläche des
schwingungsdämpfenden Teils 10 sichtbar.
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Die
Hohlräume
bewirken, daß der
Formfaktor des schwingungsdämpfenden
Teils, der als der Quotient der mit Last beaufschlagten Fläche und
der freien Fläche
definiert ist, deutlich niedriger ist, als wenn das Teil 10 einen
massiven Querschnitt hat, und sogar deutlich niedriger als bei bekannten
Ausführungsformen
mit Rippen/Nuten und Durchlässen.
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Es
ist anzumerken, daß die
Erfindung natürlich
auch das Vorsehen von Rippen/Nuten und inneren Durchlässen dieser
Art im schwingungsdämpfenden
Teil zuläßt.
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Der
Formfaktor des schwingungsdämpfenden
Teils beträgt
vorzugsweise weniger als 0,2, insbesondere weniger als 0,1.
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Die
Dicke der zwischengeschalteten Wände ist
vorzugsweise größer oder
gleich dem Durchmesser der Hohlräume.
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Bevorzugt
liegt der Durchmesser der Hohlräume
zwischen 0,03 und 0,7 mm, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 mm.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
beträgt
die Anzahl der Hohlräume
pro mm3 75 bis 350 Hohlräume, vorzugsweise 100 bis 275
Hohlräume.
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Bei
einer nicht in 1 gezeigten Ausführungsform
ist der Körper
des schwingungsdämpfenden
Teils an seinen Seitenkanten mit Halterändern versehen, die formschlüssig mit
dem Rohrschellenkörper
in Wechselwirkung treten sollen, z. B. Seitenränder, die entlang den Seitenkanten
des ringförmigen
Rohrschellenkörpers
verlaufen oder diese umgreifen.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
haben diese Halteränder
eine weniger porige Struktur als der dazwischen liegende porige
Streifen, z. B. eine massive Struktur.
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Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform werden
die Halteränder
auf dem dazwischen liegenden porigen Streifen einstückig in
einem Koextrusionsverfahren ausgebildet.
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Die 2a–b zeigen
in deutlich vergrößertem Maßstab einen
Schnitt durch ein schwingungsdämpfendes
Teil einer Rohrschelle gemäß der Erfindung
in verschiedenen Zuständen.
Dabei handelt es sich in diesem Fall um ein schwingungsdämpfendes Teil 10,
das ursprünglich
einen rechteckigen Querschnitt hatte und das, wie oben beschrieben,
aus porigem, vulkanisiertem EPDM-Gummi hergestellt ist. Die Qualität des gezeigten
Beispiels ist mäßig. Insbesondere
sind die Größenverteilung
und die Verteilung der Hohlräume
nicht optimal. Die Qualität
ist zur Klarstellung der Erfindung angemessen.
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In 2a ist
der porige Gummi unbelastet, und die Hohlräume und dazwischen liegenden
Wände sind
deutlich sichtbar.
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In 2b wurde
der porige Gummi mit einer Kompression beträchtlicher Stärke beaufschlagt.
Es ist ersichtlich, daß das
Material der Wände
sich im wesentlichen wie Vollgummi verhält, wobei die Ausbauchung des
Gummis zwischen den Hohlräumen
in die Hohlräume
hinein erfolgt, die dadurch kleiner werden.
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Eine
Vergleichsuntersuchung, die sich auf die Schwingungsdämpfung einer
Rohrschelle bezieht, wird nun anhand der 3–6 erläutert, die einen
Vergleich zwischen einer bekannten Rohrschelle, die mit einem schwingungsdämpfenden
Teil versehen ist, und einer Rohrschelle, die mit einem schwingungsdämpfenden
Teil gemäß der Erfindung versehen
ist, darstellt.
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Die
Studie wurde mittels Vergleichsversuchen durchgeführt, die
vom Fraunhofer Institut für Bauphysik
(DE) vorgenommen wurden. Für
diese Versuche wurde ein Stahlrohr mit einem Außendurchmesser von 33 mm mittels
Rohrschellen an einer Meßwand
befestigt. In einer Aufnahmekammer wurde auf einer Seite der Meßwand ein
Mikrofon und auf ihrer anderen Seite das Rohr angebracht. Die Messungen
wurden gemäß DIN 52219
durchgeführt.
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Die
Meßergebnisse
beziehen sich auf Differenzmessungen bezüglich eines Referenzversuchs, bei
dem das Rohr mittels Metallrohrschellen ohne schwingungsdämpfende
Teile an der Meßwand
befestigt war.
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Die
Tabellen in den 3 und 5 zeigen die
Meßdifferenz
des Lärmpegels
(in dB) bei Ein-Drittel-Oktavband-Mittenfrequenzen
im Bereich von 100 bis 5.000 Hz, die durch INS (International Noise
Standard) gemäß ISO 3822-1:
1999 erzeugt wurden. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse unter Verwendung
von Rohrschellen des Typs „BISMAT
2000", wie sie von der
Anmelderin kommerziell erhältlich
sind, und Tabelle 5 stellt die Ergebnisse mit Rohrschellen dar,
die mit erfindungsgemäßen schwingungsdämpfenden Teilen
versehen sind. Dabei stellt der in 4 gezeigte
Graph die Meßergebnisse
aus 3 und der in 6 gezeigte
Graph die Meßergebnisse
aus 5 dar.
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Aus
den Tabellen und Kurven ist klar ersichtlich, daß unter Verwendung der mit
dem erfindungsgemäßen schwingungsdämpfenden
Teil versehenen Rohrschellen eine sehr deutliche Verbesserung der Geräuschdämpfung,
insbesondere im Frequenzbereich von 125 bis 250 Hz, erreicht wird.