DE60312243T2 - Explosives Geschoss und Verfahren zum Neutralisieren dieses Geschosses - Google Patents

Explosives Geschoss und Verfahren zum Neutralisieren dieses Geschosses Download PDF

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Description

  • Das technische Gebiet der Erfindung bezieht sich auf Explosiv-Munitionen, das heißt Munitionen, die eine Explosivladung umfassen, die geeignet ist, durch ein Zündmittel initiiert zu werden.
  • Diese Munitionen sind hinreichend bekannt. Der Begriff Munition deckt beispielsweise verschiedene Produkte in Abhängigkeit der operationellen Notwendigkeiten ab: Gefechtsköpfe, Raketen, Luft/Boden-Bomben, Flugkörper, Torpedos, Granaten, Minen...
  • Ein zunehmend kritischeres Problem, dem man mit Explosiv-Munitionen begegnet, ist die Reduzierung der Nebenschäden. Eine Munition ist dafür entworfen, um eine genau definierte Mission zu erfüllen und es steht außer Frage, dass sie Verwüstungen oder Schäden hervorruft, wenn die notwendigen Bedingungen ihrer Mission nicht erfüllt sind.
  • So werden als Beispiel heute Gefechtsköpfe mit Mitteln zum Bremsen oder zur Modifizierung der Flugbahn versehen. Aufgabe dieser Mittel ist es, die Schussgenauigkeit zu verbessern und es zu ermöglichen, das Eintreffen am Boden des Kopfes in einer genau definierten Zone zu gewährleisten. Falls aus einem unvorhergesehenen Grund die Mittel zum Bremsen nicht funktionieren, liegt die Flugbahn des Kopfes verändert vor und läuft Gefahr, Schäden in einer nicht anvisierten Zone zu erzeugen.
  • Dasselbe Problem ergibt sich mit einem Flugkörper, einer Bombe oder einem Projektil, das mit Mitteln zur Führung sowie Mitteln zur Erfassung eines Ziels versehen ist. Wenn das Ziel nicht erfasst ist oder auch wenn diese Mittel ausgefallen sind, läuft die Munition Gefahr, in einer nicht anvisierten Zone und in gezündetem, also gefährlichem Zustand, wieder auf den Boden herunterzufallen.
  • Es kann ebenfalls der Fall von Land- oder Seeminen genannt werden. Diese Munitionen sind in einer Zone angeordnet, deren Zugang sie verwehren. Wenn am Ende einer gegebenen Periode sie nicht geräumt oder zerstört werden, laufen sie Gefahr, Schäden an Personen oder Fahrzeugen hervorzurufen, die in die Zone eindringen.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden (insbesondere für Minen), eine Funktion zur Selbstzerstörung am Ende einer Verzögerung vorzusehen: US-3667387. Allerdings wird diese Selbstzerstörung durch die Detonation der Mine herbeigeführt, wodurch das Risiko besteht, Schäden zu verursachen.
  • Es ist auch vorgeschlagen worden, eine Mine am Ende einer Periode zu entschärfen, indem ihre Sicherheitsvorrichtung in eine derartige Position geführt wird, dass die pyrotechnische Kette nicht mehr fluchtet. In diesem Fall jedoch schließt die Munition immer einen aktiven, somit potentiell gefährlichen Sprengstoff ein, wenngleich sie sich in einer Sicherheitsposition befindet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Explosiv-Munition vorzuschlagen, die derartige Nachteile nicht aufweist.
  • So ermöglicht es die Munition gemäß der Erfindung, die Risiken von Nebenschäden zu reduzieren, weil sie automatisch inaktiv gemacht wird, wenn ein bestimmter Ausfall erfasst wird oder auch wenn eine Verzögerung abgelaufen ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit eine Explosiv-Munition umfassend eine Explosivladung, die geeignet ist, von einem Zündmittel initiiert zu werden, wobei die Munition dadurch gekennzeichnet ist, dass die Explosivladung wenigstens zwei verschiedene Funktions-Betriebszustände besitzen kann, einen Detonations-Betriebszustand und einen Verbrennungs-Betriebszustand, und dass das Zündmittel geeignet ist, den einen oder den anderen der Funktions-Betriebszustande in Abhängigkeit eines Auswahl-Befehls zu steuern, der von einem Steuermittel bereitgestellt wird.
  • Das Zündmittel kann einen Initiator sowie wenigstens zwei Relais umfassen, ein erstes Relais oder Detonations-Relais, das in der Weise dimensioniert ist, um zu gewährleisten, dass die Explosivladung zur Detonation gebracht wird, und ein zweites Relais oder Verbrennungs-Relais, das in der Weise dimensioniert ist, um zu gewährleisten, dass die Explosivladung zur Verbrennung gebracht wird, wobei die Zündmittel ebenfalls ein Auswahlmittel umfassen, das von dem Steuermittel betätigt wird, und es ermöglichen, den Initiator gegenüber dem ersten oder dem zweiten Relais zu positionieren.
  • Die Explosivladung ist zum Beispiel eine Kompositladung oder auch eine Ladung, die wenigstens 10% in Masse eines Sprengstoffes mit geringer Zerbrechlichkeit wie Oxynitrotriazol, Triaminotrinitrobenzen oder Nitroguanidin vereinigt.
  • Gemäß einer ersten Ausführungsform kann das Auswahlmittel eine bewegliche Bewaffnungsklappe umfassen, die zwischen dem Initiator und der Explosivladung eingefügt ist, wobei die Klappe das erste und das zweite Relais trägt und geeignet ist, wenigstens zwei Positionen einzunehmen, eine Zündposition, in der die Klappe das erste Relais zwischen den Initiator und die Ladung einfügt, und eine Neutralisations-Position, in der die Klappe das zweite Relais zwischen den Initiator und die Ladung einfügt.
  • Gemäß einer zweiten Ausführungsform kann das Auswahlmittel eine bewegliche Platte umfassen, die den Initiator trägt und es ermöglicht, diesen gegenüber dem ersten oder dem zweiten Relais zu positionieren.
  • Vorteilhafterweise kann das Steuermittel, das den Auswahl-Befehl übermittelt, in einen elektronischen Zünder eingebaut sein.
  • Die Munition gemäß der Erfindung kann Mittel umfassen, die wenigstens eine Modifikation ihrer Flugbahn gewährleisten, wobei der elektronische Zünder so definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion auszuwählen, wenn der Befehl der Modifikation der Flugbahn am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer fehlt.
  • Die Munition gemäß der Erfindung kann Mittel zur Erfassung eines Ziels umfassen, wobei der elektronische Zünder definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion auszuwählen, wenn das Ziel am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer nicht erfasst ist oder wenn die Erfassungsmittel ausgefallen sind.
  • Die Munition gemäß der Erfindung kann Verzögerungsmittel umfassen, wobei der elektronische Zünder definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer durch die Verzögerungsmittel automatisch auszuwählen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Neutralisierung einer Explosiv-Munition, umfassend eine Explosivladung, die geeignet ist, durch einen Initiator initiiert zu werden, wobei die Ladung wenigstens zwei verschiedene Funktions-Betriebszustände besitzt, einen Detonations-Betriebszustand und einen Verbrennungs-Betriebszustand, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass:
    • – Wenigstens ein Ausfall eines Organs und/oder wenigstens ein vorgegebenes Zeitintervall erfasst wird,
    • – als Folge dieser Erfassung wird die Positionierung eines Verbrennungs-Relais zwischen den Initiator und die Explosivladung gesteuert, ein Relais, dessen Eigenschaften in der Weise gewählt sind, dass seine Initiierung geeignet ist, die Verbrennung der Explosivladung zu steuern.
  • Die Erfindung wird an Hand der Lektüre der folgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsformen verständlicher sein, wobei die Beschreibung sich auf die beigelegten Abbildungen bezieht, in denen:
  • 1 ein Prinzipschema einer Munition gemäß der Erfindung ist,
  • 2 ein Logikplan einer Einsatzform des Verfahrens zur Neutralisierung gemäß der Erfindung ist,
  • 3 ein Logikplan einer weiteren Einsatzform des Verfahrens zur Neutralisierung gemäß der Erfindung ist,
  • 4 eine schematische Ansicht einer Munition gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist,
  • 5 eine Ansicht der in der Munition gemäß 4 eingesetzten Klappe ist,
  • 6 eine schematische Ansicht einer Munition gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist,
  • 7 eine Ansicht der in der Munition gemäß 6 eingesetzten beweglichen Platte ist.
  • Bezug nehmend auf 1 umfasst eine Munition 1 gemäß der Erfindung eine Explosivladung 2, die in einer Hülle 3 angeordnet ist. Diese Ladung ist geeignet, durch ein Zündmittel 4 initiiert zu werden, das ein Steuermittel 5 (das hier von einem elektronischen Zünder gebildet wird) und ein Auswahlmittel 6 umfasst, das wenigstens zwei pyrotechnische Relais 13 und 14 einschließt.
  • Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung wird die Explosivladung 2 derartig ausgewählt, dass sie wenigstens zwei verschiedene Funktions-Betriebszustände besitzen kann: einen normalen Detonations-Betriebszustand und einen Verbrennungs-Betriebszustand.
  • Die eingesetzte Ladung kann zum Beispiel eine Explosiv-Zusammensetzung werden, das heißt ein Material, das einen Sprengstoff, einen Binder (aktiv oder inaktiv) und einen Zusatzstoff zur Polymerisation verknüpft. Der Binder stellt wenigstens 10% in Masse des Sprengstoffes (vorzugsweise 15% in Masse) dar. Diese Explosiv-Zusammensetzungen sind dem Fachmann hinlänglich bekannt. Es kann zum Beispiel das Patent FR-2782510 zu Rate gezogen werden, das Beispiele von Explosiv-Zusammensetzungen beschreibt.
  • Diese Sprengstoffe haben außerdem die Eigenschaft, dass sie von geringer Zerbrechlichkeit sind, und sie werden beispielsweise verwendet, um so genannte "MURAT" (Munition mit gedämpftem Risiko) Munitionen auszuführen, das heißt die Zerbrechlichkeit gegenüber äußeren Angriffen, zum Beispiel einer langsamen oder schnellen Erwärmung (Feuer von Kraftstoff) oder eines Projektil-Einschlages oder auch eines durch die Detonation einer benachbarten Munition hervorgerufenen Stoßes, stark gedämpft, sogar Null ist.
  • Ein weiterer Typ von Explosivladung mit einem Detonations-Betriebszustand und einem Verbrennungs-Betriebszustand ist eine Ladung, die einen Sprengstoff mit geringer Zerbrechlichkeit einschließt, wie Oxynitrotriazol, Triaminotrinitrobenzen oder Nitroguanidin.
  • Ein derartiger gering zerbrechlicher Sprengstoff ist in einer Ladung in den Verhältnissen von wenigstens 10% (zum Beispiel von 25% bis 60%) in Masse mit einem schmelzbaren Sprengstoff, zum Beispiel einem nitrierten Aromat wie TNT oder 2,4,6-Trinitro-N-Methylanilin, sowie mit Zusatzstoffen (schmelzbarem, phlegmatisierendem Binder, Aluminiumpulver, Emulgator...) verknüpft.
  • Das Patent FR-2750131 beschreibt eine bestimmte Anzahl von schmelzbaren Sprengstoffen, die verwendbar sind, um eine Ladung mit beispielsweise zwei Funktions-Betriebszuständen auszuführen.
  • Die Initiierung gemäß dem einen oder dem anderen der beiden Betriebszustände hängt natürlich von den Initiierungsbedingungen ab. Daher enthält gemäß der Erfindung das Auswahlmittel 6 wenigstens zwei Relais.
  • Ein erstes Relais oder Detonations-Relais ist auf eine herkömmliche Weise dimensioniert, um zu gewährleisten, dass die Explosivladung 2 zur Detonation gebracht wird. Ein derartiges Relais ist hinlänglich bekannt. Es wird zum Beispiel von einem Sekundär-Sprengstoff oder einer Verknüpfung von Sekundär-Sprengstoffen gebildet werden. Es kann zum Beispiel ein Relais eingesetzt werden, das 50% in Masse von Hexogen und 50% in Masse von Triaminotrinitrobenzen verknüpft. Es kann vorteilhafterweise, wenn der Initiator ausreichend kräftig ist (zum Beispiel Initiator mit Wurfschicht, der herkömmlicherweise "Slappers" genannt wird), das Relais mit einem mit dem der Ladung 2 identischen Sprengstoff ausgeführt sein.
  • Ein zweites Relais oder Verbrennungs-Relais ist in der Weise dimensioniert, um zu gewährleisten, dass die Explosivladung 2 zur Verbrennung gebracht wird. Es kann für ein derartiges Relais eine Zusammensetzung ausgeführt werden, die einen MURAT Sprengstoff (Oxynitrotriazol oder ONTA), Aluminium und Wachs verknüpft (zum Beispiel 60% in Masse von ONTA, 20% Aluminium und 20% Wachs).
  • Der Fachmann wird leicht die Relais in der Weise dimensionieren, dass der gewünschte Betriebszustand erzielt wird. Was außerdem die Wahl der Zusammensetzung eines jeden Relais angeht, ist es selbstverständlich möglich, die Massen, Durchmesser und Längen der Relais zu variieren.
  • Das Auswahlmittel 6 wird durch das Steuermittel 5 betätigt und es ermöglicht es, einen Initiator (nicht in 1 dargestellt) mit dem ersten oder dem zweiten Relais und der Explosivladung in der Weise auszurichten, dass wenigstens zwei verschiedene pyrotechnische Ketten gebildet werden, was entsprechend der gewählten Kette zu einer Detonation oder zu einer Verbrennung der Ladung führen wird.
  • Das Steuermittel umfasst zum Beispiel einen Mikroprozessor. Er wird mit verschiedenen Sensoren verbunden, die es ermöglichen, das Vorhandensein und/oder das Fehlen eines oder mehrerer Ereignisse, die zu einem Risiko für Nebenschaden führen, zu erfassen.
  • Entsprechend der Art von Munition, die entwickelt ist, kann zum Beispiel eine Uhr 7 vorgesehen werden (die außerdem im Mikroprozessor integriert sein kann). Es kann auch ein Sensor zur Bestätigung 8 vorgesehen werden, der das Entfalten eines Leitflügels oder eines Bremsmittels der Munition erfasst. Es kann schließlich für die durch ein Ziel ausgelösten Munitionen ein Zieldetektor 9 vorgesehen werden.
  • Die Logikpläne der 2 und 3 zeigen die verschiedenen Schritte des Verfahrens zur Neutralisierung gemäß der Erfindung, Schritte, die konkret durch eine geeignete Programmierung des das Steuermittel 5 bildenden Mikroprozessors gewährleistet werden.
  • 2 entspricht einer Munition, die Mittel enthält, die wenigstens eine Modifikation ihrer Flugbahn gewährleisten. Eine derartige Munition kann ein Gefechtskopf sein, der mit einem Mittel zum Abbremsen auf der Flugbahn versehen ist (ein solcher Kopf wird durch das Patent EP1045221 beschrieben). Eine derartige Munition kann auch eine gelenkte Bombe sein, die mit einem Mittel zur Korrektur der Flugbahn versehen ist, zum Beispiel einer Steuerfläche, die vom elektronischen Zünder gesteuert wird.
  • Der Schritt "Init" entspricht der Initialisierung des Zünders. Dieser Schritt entspricht zum Beispiel einer Erfassung des Abschusses des Kopfes oder des Abwurfes der Bombe. Er umfasst ein Unter-Spannung-Setzen des Zünders (Stapelzünder) und verschiedene Schritte zum Testen und Anheben von elektronischen Sicherheiten. Entsprechend der Art von betrachteter Munition wird der Schritt "Init" von weiteren nicht dargestellten Schritten gefolgt, die der Steuerung des Organs zur Korrektur der Flugbahn durch den Zünder entspricht.
  • Gemäß der Erfindung werden diese Schritte von einem Test "Verif" gefolgt, welcher der Verifizierung entspricht, dass der Befehl zur Veränderung der Flugbahn gegeben und ausgeführt worden ist. Selbstverständlich wird dieser Test verzögert, um jeden ungewollten Übergang zu einem Zustand der Neutralisierung der Explosivladung zu vermeiden. Es wird zum Beispiel berücksichtigt, dass der Test "Verif" negativ ist, wenn der Befehl zur Veränderung der Flugbahn nach einer minimalen Zeitdauer Tm, die vor dem Abschuss der Munition abgespeichert wurde, weder gegeben noch ausgeführt ist.
  • Falls der Test "Verif" positiv ist, steuert der Zünder Schritt "A1", das heißt die Ausrichtung der pyrotechnischen Kette, welche die Detonation steuert.
  • Der Test "CIB" entspricht der herkömmlichen Erfassung eines Ziels oder einer Bedingung zu feuern, sei es durch Einschlag, durch einen optischen oder radioelektrischen Detektor oder durch eine Bodenannäherung. Diese Bedingung führt auf eine herkömmliche Weise zum Schritt "MaF", welcher der Auslösung des Initiators entspricht. Diese Auslösung führt, wenn sie nach einer Ausrichtung der Kette "A1" hervorgerufen wird, zu einer Detonation der Munition.
  • Falls der Test "Verif" negativ ist, steuert der Zünder 5 den Schritt "A2", das heißt die Ausrichtung der pyrotechnischen Kette, welche den Betrieb zur Verbrennung steuert.
  • Unmittelbar nach diesem Schritt "A2" wird der Schritt "MaF" gesteuert, das heißt die Auslösung des Initiators. Da diese Auslösung nun nach einer Ausrichtung der Kette "A2" bewirkt wird, führt sie dazu, dass die Explosivladung der Munition zur Verbrennung, somit ihrer Neutralisierung, gebracht wird, was die Nebenschäden verhindert.
  • 3 entspricht einer Munition deren Auslösung durch die Erfassung eines Ziels bewirkt wird, zum Beispiel ein Flugkörper oder eine Rakete, der/die mit Zielerfassungsmitteln ausgerüstet ist, oder auch eine Land- oder Seemine oder eine Teilmunition, die mit Zielsensoren ausgerüstet ist.
  • Der Schritt "Init" entspricht dabei noch der Initialisierung des Zünders. Dieser Schritt entspricht zum Beispiel einer Erfassung des Abschusses der Munition oder auch dem Legen einer Mine. Er umfasst ein Unter-Spannung-Setzen des Zünders (Stapelzünder) und verschiedene Schritte zum Testen und Anheben von elektronischen Sicherheiten. Der Schritt "Init" wird hier direkt von dem Schritt "A1" gefolgt, dass heißt von der Ausrichtung der pyrotechnischen Kette in ihre Betriebsposition zur Detonation.
  • Der Test "CIB" entspricht der Wartezeit vom Zünder der Munition auf eine Information zur Zielerfassung. Der Test wird von einem Test "Verif" gefolgt, der eine Verifizierung der noch verfügbaren (vorprogrammierten) Betriebszeit ist.
  • Falls die Betriebszeit nicht abgelaufen ist, bleibt der Test "CIS" aktiv und die Erfassung eins Ziels führt zum Schritt "MaF" zur Auslösung des Initiators, somit zum Betrieb zur Detonation der Munition.
  • Falls die vorgesehene Betriebszeit abgelaufen ist (der Test "Verif" negativ ist), steuert der Zünder 5 den Schritt "A2", das heißt die Ausrichtung der pyrotechnischen Kette, welche den Betrieb zur Verbrennung steuert.
  • Unmittelbar nach diesem Schritt "A2" wird der Schritt "MaF" gesteuert, das heißt die Auslösung des Initiators. Da diese Auslösung nun nach einer Ausrichtung der Kette "A2" bewirkt wird, führt sie dazu, dass die Explosivladung der Munition zur Verbrennung, somit ihrer Neutralisierung, gebracht wird, was die Nebenschäden verhindert.
  • Es ist selbstverständlich möglich, die beiden vorangegangenen Logikpläne zu kombinieren. Man kann zum Beispiel den Test "CIB" der 2 von einem anderen Test "Verif" folgen lassen, der einer Kontrolle der verfügbaren (vorprogrammierten) Zeit entspricht.
  • Eine derartige Variante ermöglicht es, falls kein Ziel erfasst ist, eine Rückkehr des Mittels zur Auswahl des Initiierungsmodus der Explosivladung in Position "A2", dann den Befehl zum Verbrennen der Explosivladung zu steuern.
  • Diese Variante ist insbesondere für schwebende Munitionen angepasst, bei denen wenigstens zwei Fehler-Modi geeignet sind, Nebenschäden zu bewirken: Ein Fehler der Mittel zum Lenken/Steuern (die von einem ersten Test "Verif" kontrolliert werden, der für die Kontrolle dieser Mittel angewendet wird) und ein Fehler der Kennzeichnung eines Ziels, der von einem zweiten Test "Verif" detektiert werden wird, der nun für eine Kontrolle der noch verfügbaren Zeit angewendet werden wird.
  • 4 und 5 zeigen eine erste Ausführungsform einer Munition gemäß der Erfindung.
  • Bei dieser ersten Ausführungsform umfasst das Auswahlmittel 6 eine bewegliche Bewaffnungsklappe 10, die zwischen dem Initiator 11 (eine Zünder-Komponente mit elektrischer Steuerung) und der Explosivladung 2 eingefügt ist.
  • Die Klappe 10 ist drehbar in Bezug auf eine Achse 12 montiert. Sie trägt das erste Relais 13 oder Detonations-Relais sowie das zweite Relais 14 oder Verbrennungs-Relais.
  • Die Klappe umfasst einen peripherischen, gezahnten Kranz 15, in den ein Ritzel 16 eingreift, das von einem Getriebemotor 17 angetrieben wird (die Zähne des Kranzes und des Ritzels sind in 5 nicht dargestellt).
  • Die Klappe ist in 5 in ihrer Ruheposition dargstellt, in der sie sich zwischen dem Initiator 11 und der Explosivladung 2 einfügt. Sie gewährleistet nun eine Unterbrechung der pyrotechnischen Kette, somit eine Sicherheit zur Aufbewahrung.
  • Der Getriebemotor 17 wird durch das Steuermittel 5 gesteuert. Entsprechend der Drehrichtung S1 oder S2 des Getriebemotors wird die Klappe 10 in die eine oder die andere Richtung geschwenkt und sie gewährleistet die Ausrichtung des Initiators 11 mit dem ersten Relais 13 oder dem zweiten Relais 14, somit die Wahl des einen oder des anderen der Funktions-Betriebszustände der Explosivladung.
  • Das Steuermittel 5 bewirkt den Übergang der Klappe in die eine oder die andere Position in Abhängigkeit der von den Sensoren 8, 9 empfangenen Informationen.
  • 6 und 7 zeigen eine Munition gemäß einer zweiten Ausführungsform.
  • Diese Munition unterscheidet sich von der vorhergehenden dadurch, dass die Relais 13 und 14 in Bezug auf die Hülle 3 der Explosivladung 2 feste Positionen einnehmen.
  • Das Auswahlmittel 6 umfasst eine bewegliche Platte oder Schubfach 18, die den Initiator 11 trägt und es erlaubt, ihn gegenüber dem ersten Relais 13 oder dem zweiten Relais 14 zu positionieren. Die Platte verschiebt sich in Bezug auf nicht dargestellte, feste Gleitschienen.
  • Die Platte 18 trägt an einer Seite eine Zahnstange 19, an der ein Ritzel 20 eingreift, das von einem Getriebemotor 21 angetrieben wird, der von dem Steuermittel 5 betätigt wird. Gemäß der Drehamplitude des Getriebemotors 21 verschiebt sich die Platte 18 gemäß der Richtung D von einer mehr oder weniger großen Länge, was es ermöglicht, den Initiator 11 gegenüber dem einen oder dem andern Relais zu positionieren.

Claims (10)

  1. Explosiv-Munition (1) umfassend eine Explosivladung (2), die geeignet ist, von einem Zündmittel (4) initiiert zu werden, wobei die Munition dadurch gekennzeichnet ist, dass die Explosivladung (2) wenigstens zwei verschiedene Funktions-Betriebszustände besitzt, einen Detonations-Betriebszustand und einen Verbrennungs-Betriebszustand, und dass das Zündmittel (4) geeignet ist, den einen oder den anderen der Funktions-Betriebszustände in Abhängigkeit eines Auswahl-Befehls zu steuern, der von einem Steuermittel (5) bereitgestellt wird.
  2. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zündmittel (4) einen Initiator (11) sowie wenigstens zwei Relais umfasst, ein erstes Relais (13) oder Detonations-Relais, das in der Weise dimensioniert ist, um zu gewährleisten, dass die Explosivladung (2) zur Detonation gebracht wird, und ein zweites Relais (14) oder Verbrennungs-Relais, das in der Weise dimensioniert ist, um zu gewährleisten, das die Explosivladung (2) zur Verbrennung gebracht wird, wobei die Zündmittel ebenfalls ein Auswahlmittel (6) umfassen, das von dem Steuermittel (5) betätigt wird, und es ermöglichen, den Initiator (11) gegenüber dem ersten oder dem zweiten Relais zu positionieren.
  3. Munition nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Explosivladung (2) eine Kompositladung oder auch eine Ladung ist, die wenigstens 10% in Masse eines Sprengstoffes mit geringer Zerbrechlichkeit wie Oxynitrotriazol, Triaminotrinitrobenzen oder Nitroguanidin.
  4. Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswahlmittel (6) eine bewegliche Bewaffnungsklappe (10) umfasst, die zwischen dem Initiator (11) und der Explosivladung (2) eingefügt ist, wobei die Klappe das erste (13) und das zweite Relais (14) trägt und geeignet ist, wenigstens zwei Positionen einzunehmen, eine Zündposition, in der die Klappe (10) das erste Relais (13) zwischen den Initiator (11) und die Ladung (2) einfügt, und eine Neutralisations-Position, in der die Klappe (10) das zweite Relais (14) zwischen den Initiator (11) und die Ladung (2) einfügt.
  5. Munition nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Auswahlmittel (6) eine bewegliche Platte (18) umfasst, die den Initiator (11) trägt und es ermöglicht, diesen gegenüber des ersten (13) oder des zweiten Relais (14) zu positionieren.
  6. Munition nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuermittel (5), das den Auswahl-Befehl übermittelt, in einen elektronischen Zünder eingebaut ist.
  7. Munition nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel umfasst, die wenigstens eine Modifikation ihrer Flugbahn gewährleisten, wobei der elektronische Zünder (5) definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion auszuwählen, wenn der Befehl der Modifikation der Flugbahn am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer fehlt.
  8. Munition nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel (9) zur Erfassung eines Ziels umfasst, wobei der elektronische Zünder (5) definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion auszuwählen, wenn das Ziel am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer nicht erfasst ist oder wenn die Erfassungsmittel (9) ausgefallen sind.
  9. Munition nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie Verzögerungsmittel umfasst, wobei der elektronische Zünder definiert ist, um eine Verbrennungs-Funktion am Ende einer vorgegebenen Zeitdauer durch die Verzögerungsmittel automatisch auszuwählen.
  10. Verfahren zur Neutralisierung einer Explosiv-Munition, umfassend eine Explosivladung (2), die geeignet ist, durch einen Initiator (11) initiiert zu werden, wobei die Ladung wenigstens zwei verschiedene Funktions-Betriebszustände besitzt, einen Detonations-Betriebszustand und einen Verbrennungs-Betriebszustand, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass: wenigstens ein Ausfall eines Organs und/oder wenigstens ein vorgegebenes Zeitintervall erfasst wird, als Folge dieser Erfassung wird die Positionierung eines Verbrennungs-Relais (14) zwischen den Initiator (11) und die Explosivladung (2) gesteuert, ein Relais, dessen Eigenschaften in der Weise gewählt sind, dass seine Initiierung geeignet ist, die Verbrennung der Explosivladung zu steuern.
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