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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Darstellung von
Körperstrukturen,
bei dem
- – ein
erster Bilddatensatz mittels eines ersten Tomographieverfahrens
erfasst wird,
- – ein
zweiter Bilddatensatz mittels eines zweiten Tomographieverfahrens,
welches eine höhere Auflösung als
das erste Verfahren hat, erfasst wird, wobei die Bilddaten des ersten
und zweiten Bilddatensatzes zumindest teilweise räumlich zusammenfallen,
- – ein
Bild aus dem ersten Bilddatensatz rekonstruiert wird und
- – die
darzustellenden Bilddaten mit Hilfe des zweiten Bilddatensatzes
ausgewählt
werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur selektiven Darstellung
von Körperstrukturen nach
dem beschriebenen Verfahren und ein Computerprogramm zum Ablauf
auf einem Computer, umfassend Programmmittel zur Ausführung der
beschriebenen Verfahrensschritte.
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Viele
Tomographieverfahren, insbesondere nuklearmedizinische Tomographieverfahren,
wie SPECT (Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie) oder PET
(Positronen-Emissionstomographie), weisen den Vorteil auf, dass
sie dem Betrachter des tomographisch erzeugten Bildes eine über die reine
Morphologie hinausgehende Information bereitstellen und gegebenenfalls
auch physiologische Vorgänge
bildlich darstellen. Nachteilig bei diesen Tomographieverfahren
ist jedoch, dass sie eine nur geringe räumliche Auflösung aufweisen
und somit häufig eine
nur geringe Abbildungsqualität,
insbesondere für
feine Strukturen, erreicht wird.
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Zur
Vermeidung dieses Nachteils ist es bekannt, die genannten Tomographieverfahren
mit einem weiteren Tomographieverfahren zu kombinieren. Hierbei
wird mittels des zweiten Tomographieverfahrens der gleiche Bereich
abgebildet wie mit dem zuvor beschriebenen Tomographieverfahren
mit geringer Auflösung.
Der Betrachter kann dann anhand des zweiten, höher auflösenden Tomographieverfahrens
einen bestimmten, ihn interessierenden Bereich aus dem gesamten
Bild auswählen,
wobei aufgrund der hohen Auflösung
des zweiten Verfahrens eine sehr präzise Auswahl, eine sogenannte Segmenta tion,
vorgenommen werden kann. Danach wird der diesem ausgewählten Bereich
des hochauflösenden
Tomographiebildes entsprechende Bereich des niedrig auflösenden Tomographiebildes,
welches durch das erste, gering auflösende Tomographieverfahren
erstellt wurde, mittels einer Bildregistrierung diesem ausgewählten Bereich
zugeordnet und nur dieser Bereich abgebildet. Ein Verfahren dieser
Art ist in dem Artikel „Iterative
Reconstruction of Emission Tomography Data with A Priori Information", Vollmar St. et
al., Transactions on Medical Imaging, 1999 beschrieben.
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Diese
Art der Kombination zweier Tomographieverfahren hat den Nachteil,
dass hierbei das ursprüngliche,
mit dem gering auflösenden
Tomographieverfahren gewonnene Bild konventionell rekonstruiert
wird und erst nachträglich
mit Hilfe des hochauflösenden
Verfahrens ein Ausschnitt aus diesem Bild gewählt wird. Bei der konventionellen
Rekonstruktion des Bildes erfolgt regelmäßig eine Rückprojektion der erfassten
Bilddaten, bei der die bei der Bildaufnahme mittels Vorwärtsprojektion
gemessenen Signale entlang der jeweiligen Projektionslinie über den
gesamten Bildbereich verteilt werden. Diese Verteilung über den
gesamten Bildbereich führt dazu,
dass die Signale unscharf werden und der Rauschabstand gering wird.
Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von einer sogenannten
Ausschmierung.
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Besonders
nachteilig ist diese Ausschmierung, wenn für die Rückprojektion ein iteratives
Verfahren verwendet wird, da durch die Ausschmierung und den großen zu bemessenden
Bildbereich eine hohe Anzahl von Iterationen benötigt wird, was die Rechenzeit
bzw. die benötigte
Rechenleistung erhöht.
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In „Expectation
Maximization Reconstruction of Positron Emission Tomographic Images
Using Anatomical Magnetic Resonance Information", IEEE Transactions on Metal Imaging,
Bd. 16, Nr. 2, 1. April 1997, S. 129–136, XP002244909, offenbaren
Lipinski et al. ein Positronen-Emissionstomographie-(PET-)Rekonstruktionsverfahren,
in dem strukturelle Information verwendet wird, die aus Magnetresonanzbildern
(MR-Bildern) erhalten worden ist. Zuerst wird unter Verwendung der
aus MR-Daten erhaltenen strukturellen Information und von Annahmen wie,
dass die Aktivität
innerhalb eines anatomischen Bereiches gleichmäßig verteilt ist, eine A-Priori-Aktivitätsverteilung
ermittelt. Diese A-Priori-Aktivitätsverteilung
wird zusammen mit den PET-Daten zur Rekonstruktion des endgültigen PET-Bildes
genutzt. Die Ermittlung der A-Priori-Aktivitätsverteilung und die Berücksichtigung
dieser Verteilung während
der Rekonstruktion des endgültigen
PET-Bildes erfordert
einen hohen Rechenaufwand. Darüber
hinaus tritt, da der gesamte PET- Bildbereich
rekonstruiert werden muss, der Ausschmiereffekt ziemlich ausgeprägt auf und
setzt die Bildqualität
herab.
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In "Incorporating MRI
region information into SPECT reconstruction using joint estimation", Acoustics, Speech,
and Signal Processing, 1995, ICASSP-95, International Conference
on Detroit, 9.–12. Mai
1995, New York, NY, USA, IEEE, US, 9. Mai 1995, S. 2307–3210, XP010151802,
ISBN: 0-7803-2431-5, beschreiben Yong Zhang et al. einen Algorithmus,
in dem MR-Bildinformation für
die statistische Rekonstruktion von Single-Photon-Emissions-Computer-Tomographie-(SPECT-)Daten
verwendet wird. Dieser Algorithmus umfasst eine iterative Rückprojektion über den
gesamten Bildbereich. Auch dieser Algorithmus erfordert einen hohen
Rechenaufwand und erzeugt die Ausschmiereffekte, die die Bildqualität herabsetzen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen,
das eine höhere
Abbildungsqualität
bei einem gering auflösenden Tomographieverfahren
ermöglicht.
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und
ein Computerprogramm zur Ausführung
des genannten Verfahrens bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem
zur Bildrekonstruktion aus dem ersten Bilddatensatz
- – zunächst aus
dem zweiten Bilddatensatz mindestens ein darzustellender Bildbereich
ausgewählt
wird, wobei der ausgewählte
Bildbereich kleiner als ein gesamter Bildbereich ist, der mit dem
ersten Bilddatensatz rekonstruierbar ist, und
- – danach
die Bildrekonstruktion ausschließlich aus den Bilddaten des
ersten Bilddatensatzes berechnet wird, welche in dem ausgewählten Bildbereich
liegen. Das erfindungsgemäße Verfahren berechnet
daher bei der Bildrekonstruktion nicht eine Rückprojektion über den
gesamten Bildbereich. Vielmehr wird zuvor ein Bildbereich ausgewählt, welcher
für den
Betrachter von Interesse ist. Diese Auswahl wird anhand von Bilddaten
vorgenommen, die mittels eines zweiten Tomographieverfahrens, welches
eine höhere
Auflösung als
das erste Tomographieverfahren hat, erfasst wurden. Dabei können insbesondere
Bereiche des Bildes ausgewählt
werden, die den darzustellenden Gegenstand oder Teile davon beinhalten. Weiterhin
können
auch mehrere Bereiche ausgewählt
werden, die auch zusammenhängend
sein können,
wie z.B. Gefäßsysteme.
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Durch
die Rückprojektion
der Bilddaten über den
ausgewählten
Bildbereich wird erreicht, dass die Bildwerte nicht über den
gesamten Bildbereich ausgeschmiert werden, sondern nur über einen
kleineren Bildbereich, nämlich
den ausgewählten
Bildbereich. Dadurch wird erreicht, dass das Signal-Rausch-Verhältnis (Signal
to Noise Ratio, SNR) erhöht
wird und die Qualität
der Abbildungen der darzustellenden Strukturen verbessert wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das erste Tomographieverfahren
ein nuklearmedizinisches Tomographieverfahren ist, insbesondere
SPECT- oder PET. Bei diesen Verfahren wird dem Patienten vor der
tomographischen Erfassung der Bilddaten ein Kontrastmittel verabreicht.
Dieses Kontrastmittel konzentriert sich in bestimmten Strukturen
des Körpers,
gegebenenfalls in Abhängigkeit
von bestimmten physiologischen Vorgängen, und wird durch das nuklearmedizinische
Tomographieverfahren kontrastreich abgebildet. SPECT und PET haben
dabei eine nur geringe räumliche
Auflösung
von etwa 5 bis 15 mm. Zur Verbesserung der Bildqualität kann insbesondere ein
Magnetresonanztomographieverfahren oder ein Röntgentomographieverfahren (MR
bzw. CT) verwendet werden. Diese Tomographieverfahren haben Auflösungen im
Bereich von 0,5 bis 1 mm. Besonders vorteilhaft ist der Einsatz
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dann, wenn zur tomographischen Abbildung ein kombiniertes CT/PET-System
benutzt wird oder Tomographiegeräte
benutzt werden, die andere tomographische Verfahren kombinieren.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform des
Verfahrens erfolgt die Auswahl des Bildbereichs mittels eines automatischen
Segmentierungsverfahrens.
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Neben
der manuellen Segmentierung durch den Betrachter, beispielsweise
durch die Definition von Bildgrenzen oder die Auswahl von Bildeckpunkten,
sind insbesondere automatische Auswahlverfahren vorteilhaft. Bei
den automatischen Auswahlverfahren kann beispielsweise eine Auswahl
der darzustellenden Bildelemente anhand deren Bildwerte (z.B. Grautöne) erfolgen.
So ist es beispielsweise möglich,
anhand der Bildwerte eines computertomographischen Röntgenbildes
(sog. HU-Werte) bestimmte Körpergewebe
auszuwählen,
die dann dargestellt werden oder von der Darstellung ausgeschlossen
werden. Weiterhin ist es denkbar, bei einem automatischen Segmentierungsverfahren
Bereiche auszuwählen,
die den gleichen oder einen ähnlichen
Bildwert aufweisen und zusammenhängend sind.
Hier können übliche Segmentierungsverfahren, wie
z.B. das Verfahren des Bereichswachstums („regional growing"), verwendet werden.
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass für die automatische Auswahl eines
Bildbereichs andere Verfahren wie morphologische Öffnung oder Ähnliches
angewendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann dabei insbesondere vorsehen, dass die erforderliche Zuweisung
der Bilddaten des ersten und zweiten Bilddatensatzes zueinander,
also die sogenannte Registrierung, vereinfacht oder beschleunigt
wird, indem nur darzustellende Bilddaten des ersten Bilddatensatzes
dem zweiten Bilddatensatz zugeordnet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird insbesondere dann vorteilhaft verwendet, wenn die Bildrekonstruktion
mittels iterativer Rückprojektion erfolgt.
Eine iterative Berechnung läuft
dabei grundsätzlich
in solcher Weise ab, dass die Differenz von Zwischenergebnissen
einer sich periodisch in gleicher Weise wiederholenden Bildberechnung
gebildet wird und anhand der Höhe
der Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Berechnungszyklen
die Qualität
des berechneten Bildes bewertet wird. Dabei wird üblicherweise
ein Grenzwert festgelegt (Konvergenzkriterium), der erreicht werden
muss.
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Da
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der
Abstand zwischen Signal und Rauschwert von Anfang an vergrößert ist,
ermöglicht
das erfindungsgemäße Verfahren
eine Reduzierung der Anzahl der benötigten Iterationsschritte bis
zum Erreichen eines Konvergenzkriteriums im Vergleich zum konventionellen
Verfahren mit Ausschmierung über
den gesamten Bildbereich. In gleicher Weise kann, wenn die Anzahl
der Iterationsschritte beim erfindungsgemäßen Verfahren gleich groß ist wie
bei konventionellen Verfahren, die Bildqualität des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erstellten Bildes im Vergleich zur Bildqualität des konventionell rekonstruierten
Bildes erhöht
werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zur selektiven
Darstellung von Körperstrukturen,
welche Vorrichtung erste tomographische Bilddatenerfassungsmittel,
zweite tomographische Bilddatenerfassungsmittel, deren Auflösung höher ist als
die der ersten tomographischen Bilddatenerfassungsmittel, Mittel
zur Bildrekonstruktion mittels Rückprojektion
eines Bildes, insbesondere aus einem ersten Bilddatensatz, welcher
mit Hilfe der ersten tomographischen Bilddatenerfassungsmittel erfasst
wurde und Auswahlmittel zum Auswählen
mindestens eines Bereichs des darzustellenden Bildes, vorzugsweise
durch Auswahl eines oder mehrerer Bereiche eines Bildes, welches
aus dem zweiten Bilddatensatz gewonnen wurde, umfasst. Der ausgewählte Bildbereich
ist kleiner als ein gesamter Bildbereich, der mit dem ersten Bilddatensatz
rekonstruierbar ist. Die Rückprojektionsmittel
wirken so mit den Auswahlmitteln zusammen, dass bei der Rückprojektion
der Bilddaten nur diejenigen Bilddaten projiziert werden, welche
in dem ausgewähl ten
Bildbereich liegen, der mit den Auswahlmitteln mit Hilfe des zweiten Bilddatensatzes
ausgewählt
wurde.
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Schließlich ist
ein letzter Aspekt der Erfindung ein Computerprogramm mit Programmmitteln zur
Veranlassung eines Computers zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch
1, wenn das Computerprogramm auf einem Rechner läuft.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung soll im Folgenden anhand der Figuren näher beschrieben
werden. Es zeigen darin:
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1 einen
Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 eine
schematische Darstellung des Zusammenwirkens der Mittel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und
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3 einen
Ablaufplan eines Verfahrens zur iterativen Rückprojektion.
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Wie
in 1 gezeigt, wird bei der bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zunächst
eine computertomographische Aufnahme S1 einer Körperregion gemacht; hierbei
werden mehrere Schnittaufnahmen dieser Körperregion in bestimmtem Abstand
zueinander erfasst. Aus dieser computertomographischen Aufnahme
ergibt sich ein CT-Bilddatensatz R1. Vor oder nach der computertomographischen
Aufnahme wird dem Patienten ein Kontrastmittel verabreicht und eine
SPECT-Aufnahme S2 gemacht, als deren Ergebnis ein SPECT-Bilddatensatz
R2 erhalten wird. Die SPECT-Aufnahme
S2 wird vorzugsweise für
die gleiche Körperregion
und mit gleichem Schnittebenenabstand vorgenommen wie die CT-Aufnahme
S1.
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Für den CT-Bilddatensatz
R1 und dem SPECT-Bilddatensatz R2 wird eine Bildüberlagerung bzw. Registrierung
S3 vorgenommen, bei der die Bilddaten des CT-Bilddatensatzes R1, welche geometrisch
an der gleichen Stelle liegen wie die Bilddaten des SPECT-Bilddatensatzes
R2, jeweils einander zugeordnet werden. Bei dieser Zuordnung können bekannte
Verfahren, z.B. Fiducial Marker, verwendet werden. Die CT-Aufnahme
S1 und die SPECT-Aufnahme S2 müssen
dabei nicht einen identischen Bildbereich abdecken, sondern es ist
ausreichend, wenn sich die beiden Aufnahmen in dem darzustellenden
Bereich überschneiden.
Des weiteren ist es nicht erforderlich, dass der Schichtabstand
der beiden Aufnahmen gleich ist, sondern es ist auch denkbar, dass
der Schichtabstand der einen Aufnahme ein ganzzahliges Vielfaches
des Schichtabstands der anderen Aufnahme ist.
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Aus
dem CT-Bilddatensatz R1 wird nun ein Bild rekonstruiert, S4, wobei übliche Verfahren
wie iterative oder analytische Rückprojektion
angewendet werden können.
In dem so erstellten CT-Bild R3 wird eine Segmentation des darzustellenden
Bereichs S5 vorgenommen. Diese Segmentation kann sowohl in einer
Richtung orthogonal als auch in einer Richtung parallel zur Projektionsrichtung
erfolgen, insbesondere gleichzeitig in beiden Richtungen. So kann
beispielsweise ein darzustellender Bereichs durch Setzen mehrerer
Eckpunkte eines darzustellenden Bereichs oder durch Umfahren eines
Bereichs mit einer Grenzlinie definiert werden. Dabei können auch
mehrere darzustellende Bereiche, welche miteinander verbunden oder
nicht miteinander verbunden sind, ausgewählt werden. Weiterhin ist denkbar,
die Segmentation automatisch ablaufen zu lassen, indem Bildelemente
mit einem bestimmten Bildwertbereich ausgewählt werden oder indem zusammenhängende Bereiche
mit einem ähnlichen Bildwertbereich,
beispielsweise durch das Verfahren des Bereichswachstums, ausgewählt werden.
Weiterhin ist denkbar, Strukturen in dem Bild mit, unterhalb oder
oberhalb einer bestimmten Größe auszuwählen, wobei übliche Verfahren
wie z.B. das Verfahren der morphologischen Öffnung, angewandt werden können. In
gleicher Weise ist denkbar, einen oder mehrere Bildbereiche durch
Filterung aus dem darzustellenden Bereich zu entfernen.
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Das
so erstellte, segmentierte CT-Bild R4 wird nun in einer numerischen
Vorwärtsprojektion
S6 in einen segmentierten CT-Bilddatensatz R5 gewandelt. Bei diesem
Schritt können
in vereinfachter Weise die ausgewählten Bildelemente, d.h. der
segmentierte, darzustellende Bereich, den Bilddaten des ursprünglichen
CT-Bilddatensatzes wieder zugeordnet werden.
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Die
Bilddaten des segmentierten CT-Bilddatensatzes werden in einem nächsten Schritt
S7 den Bilddaten des SPECT-Bilddatensatzes zugewiesen, was einen
segmentierten SPECT-Bilddatensatz R6 ergibt. Dieser segmentierte
SPECT-Bilddatensatz R6 enthält
nur noch die Bilddaten, welche für
den darzustellenden Bereich, welcher anhand des CT-Bilddatensatzes
ausgewählt
wurde, relevant sind. Aus dem segmentierten SPECT-Bilddatensatz wird
nun in einem weiteren Schritt S8 ein Bild rekonstruiert, vorzugsweise
durch eine iterative Rückprojektion
des segmentierten SPECT-Bilddatensatzes. Bei dieser iterativen Rückprojektion
werden somit die Bilddaten nur über
den darzustellenden Bereich, also regelmäßig über einen wesentlich kleineren
Bereich als den Gesamtbildbereich, ausgeschmiert, wodurch das Signal-Rausch-Verhältnis erhöht wird.
Das auf solche Art rekonstruierte Bild R7 ist somit randschärfer und kontrastreicher.
Hierdurch wird die Anzahl der benötigten Iterationsschritte für ein Bild,
welches einem mit konventioneller Rekonstruktionstechnik gewonnnen
Bild qualitativ etwa gleichwertig ist, verringert, d.h. benötigte Rechenzeit
und Rechenleistung sind geringer. In gleicher Weise kann, wenn die
Anzahl der Iterationsschritte des konventionellen Verfahrens beibehalten
wird, d.h. bei gleicher Rechenzeit und Rechenleistung, ein qualitativ
wesentlich besseres Bild erzeugt werden.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw.
der Programmiermittel des erfindungsgemäßen Computerprogramms.
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Die
Vorrichtung umfasst CT-Bilderfassungsmittel M1 und SPECT-Bilderfassungsmittel
M2, welche mit Bildüberlagerungsmitteln
bzw. Registrierungsmitteln M4 zusammenwirken. Die CT-Bilderfassungsmittel
M1 wirken mit Bildrekonstruktionsmitteln M3 für das CT-Bild zusammen, welche
aus dem CT-Bilddatensatz ein CT-Bild erstellen. Dieses CT-Bild wird
mittels manueller Segmentationsmittel M5, welche von einem Benutzer
der Vorrichtung gesteuert werden, segmentiert und hierbei ein darzustellender
Bereich ausgewählt.
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Die
manuellen Segmentationsmittel wirken mit Mitteln zur numerischen
Vorwärtsprojektion
M7 der ausgewählten
CT-Bildelemente zusammen, welche einen Bilddatensatz aus dem segmentierten
Bild erstellen.
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Alternativ
können,
wie mit den unterbrochenen Linien in 2 gezeigt,
die CT-Bilderfassungsmittel mit automatischen Segmentationsmitteln
M6 zusammenwirken, welche anhand vorgegebener oder vom Benutzer
der Vorrichtung beeinflussbarer Parameter bestimmte Bilddaten automatisch
auswählen.
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Die
mittels der automatischen Segmentationsmittel M6 ausgewählten Bilddaten
bzw. die mittels der numerischen Vorwärtsprojektionsmittel erzeugten
Bilddaten wirken mit Bildrekonstruktionsmitteln M8 für die SPECT-Bilddaten
zusammen. Die Bildrekonstruktionsmittel für die SPECT-Bilddaten wirken mit
den Bildüberlagerungsmitteln/Registrierungsmitteln
zusammen, um die ausgewählten
CT-Bilddaten den entsprechenden, geometrisch gleich angeordneten
SPECT-Bilddaten zuzuordnen.
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Alternativ
kann auch vorgesehen werden, die Bildüberlagerung bzw. Registrierung
mit Hilfe der Bildüberlagerungsmittel
M4 erst zu einem Zeitpunkt vorzunehmen, an dem bereits eine manuelle
(M5) oder automatische (M6) Segmentation und somit Auswahl der darzustellenden
Bildelemente erfolgt ist. Hierbei findet keine Überlagerung von Bildbe reichen bzw.
Registrierung von Bilddaten statt, die in einem nicht darzustellenden
Bereich liegen.
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Die
Bildrekonstruktionsmittel SPECT M8 erzeugen aus den ausgewählten Bilddaten
eine qualitativ hochwertige, nuklearmedinzische Darstellung des
segmentierten Bildbereichs.
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Die
Rekonstruktion eines Bildes aus dem segmentierten SPECT-Bilddatensatz S8
mittels iterativer Rückprojektion
wird anhand 3 beschrieben. Die Iteration
besteht darin, dass zunächst,
durch Rückprojektion
der darzustellenden Bilddaten des ersten Bilddatensatzes R6, welche
anhand des zweiten Bilddatensatzes bzw. Bildes R1, R3 ausgewählt wurden,
in einer Rückprojektion
S10 ein Iterationsbild R11 berechnet wird und nachfolgend in einem
Berechnungsschritt S11 aus diesem Iterationsbild R11 ein Iterationsbilddatensatz
R12 numerisch erstellt wird. Dieser Iterationsbilddatensatz R12
stellt somit das Ergebnis einer numerischen Vorwärtsprojektion S11 des berechneten
Bildes dar. Nachfolgend wird aus dem numerisch erstellten Iterationsbilddatensatz R12
und dem ersten Bilddatensatz R10 eine Differenz gebildet. Diese
Differenz ist ein Maß für die Abweichung
des Iterationsbilddatensatzes R12 von dem Iterationsstartbilddatensatz
R10. Ist diese Differenz besonders klein, so stellt das berechnete
Bild keine wesentliche qualitative Verbesserung gegenüber dem
anfänglich
berechneten Bild dar. In diesem Fall wird das iterative Berechnungsverfahren
beendet und das berechnete Bild R11, R7 mittels einer Ausgabe S20
dargestellt.
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Unterschreitet
die Differenz jedoch nicht einen vorbestimmten Wert (das Konvergenzkriterium), so
wird die Differenz zu dem Iterationsbilddatensatz S11 hinzuaddiert
und ein neuer Iterationsstartbilddatensatz R14 berechnet. Mit diesem
berechneten Iterationsstartbilddatensatz R14, welcher den neuen Iterationsstartbilddatensatz
R10 darstellt, wird nachfolgend wiederum ein Iterationsvorgang gestartet,
an dessen Ende wiederum die Differenz zur Beurteilung der Konvergenz
herangezogen wird und die Differenz, falls das Konvergenzkriterium
nicht erfüllt
wird, wiederum zu dem Iterationsbilddatensatz R12 addiert wird,
um einen Iterationsstartbilddatensatz R14 zu erstellen.
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Die
obigen Iterationsschritte werden solange wiederholt, bis das Konvergenzkriterium
erfüllt
wird und das zuletzt berechnete Bild R11 dem Betrachter als segmentiertes
SPECT-Bild R7 ausgegeben wird.
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Inschrift
der Zeichnung
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1
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- S1
- CT-Aufnahme
- R1
- CT-Bilddatensatz
- S2
- SPECT-Aufnahme
- R2
- SPECT-Bilddatensatz
- S3
- Bildüberlagerung/Registrierung
- S4
- Rekonstruktion eines
Bildes aus dem CT-Bilddatensatz
- R3
- CT-Aufnahme
- S5
- Segmentation des darzustellenden
Bereichs
- R4
- segmentierter CT-Bildbereich
- S6
- numerische Vorwärtsprojektion
des segmentierten CT-Bildbereichs
- R5
- segmentierter CT-Bilddatensatz
- S7
- Zuweisen des segmentierten
CT-Bilddatensatzes zu dem SPECT-Bilddatensatz
- R6
- segmentierter SPECT-Bilddatensatz
- S8
- Rekonstruktion eines
Bildes aus dem segmentierten SPECT-Bilddatensatz
- R7
- segmentiertes SPECT-Bild
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2
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- M1
- CT-Bilderfassungsmittel
- M2
- SPECT-Bilderfassungsmittel
- M3
- Bildrekonstruktionsmittel
für CT
- M4
- Bildüberlagerungsmittel/Registrierungsmittel
- M5
- manuelle Segmentationsmittel
- M6
- automatische Segmentationsmittel
- M7
- Mittel zur numerischen
Vorwärtsprojektion
für CT
- M8
- Bildrekonstruktionsmittel
für SPECT
-
3
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- R6
- darzustellende Bilddaten
des ersten Bilddatensatzes
- R10
- Iterationsstartbilddatensatz
- R14
- Iterationsstartbilddatensatz
- S14
- Addition der Differenz
zum Iterationsstartbilddatensatz
- S10
- Berechnung eines Bildes
durch Rückprojektion
- R11
- Iterationsbild
- S11
- Berechnung eines Iterationsbilddatensatzes
- R12
- Iterationsbilddatensatz
- S12
- Berechnung der Differenz
- S13
- Differenz < Konvergenzkriterium
- no
- nein
- yes
- ja
- S20
- Ausgabe des Iterationsbildes
- R7
- segmentiertes SPECT-Bild