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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gen, das an der Synthese von
Brassinosteroid beteiligt ist, insbesondere ein neues Gen (CYP90D1,
SEQ ID NO: 1), welches den letzten Schritt der Synthese von Brassinosteroid
in Kombination mit dem ROT3-Gen (= CYP90C1, Nr. 51 bis Nr. 1625
von SEQ ID NO: 3) kontrolliert.
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Stand der
Technik
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Brassinosteroide
sind eine Art von Pflanzenhormonen, die ubiquitär im ganzen Pflanzenreich verbreitet
sind und bei extrem niedrigen Konzentrationen in der Zellverlängerung
und Zellteilung wirksam sind, wobei es sich um den generischen Namen
für mehr
als 40 Arten von Analoga handelt.
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Aufgrund
ihrer starken Wirkung auf Pflanzen konnte man davon ausgehen, dass
die Verwendung von Brassinosteroiden für die landwirtschaftliche Industrie
eine wichtige Rotte spielen könnte,
und es wurden viele mit ihnen zusammenhängende Patente offenbart (z.B.
Japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichungen 5-222090,
6-98648, 6-340689,
8-59408, 8-81310, 8-113503, 9-97).
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Forschungsarbeiten über die
Brassinosteroid-Biosynthese wurden mit großem Einsatz durchgeführt, wobei
die zunehmende Aufklärung
der Biosynthesewege (z.B. Fujioka et al., „Brassinosteroid biosynthesis
and signal transduction",
in: Signal Transduction of Plant Hormones, S. 180-189, Cell Technology
Supplement, Plant Cell Technology Series 10, Shujunsha Co. Ltd.
(1998)) vermuten lässt,
dass Proteine vom Typ Cytochrom P450 die Brassinosteroid-Biosynthese
in Pflanzen regulieren.
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Die
Erfinder haben bereits das Gen ROTUNDIFOLIA3 (ROT3), das zu einer
Familie von Cytochromen P450 gehört,
in Arabidopsis identifiziert (Gene & Development 12: 2381-2391 (1998))
und gezeigt, dass eine Modulation der Expression des ROT3-Gens zu morphologischen
Veränderungen
von Blättern
und Blüten
führte
(Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 96: 9433-9437 (1999)).
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Probleme die durch die
Erfindung gelöst
werden mussten
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Wie
vorstehend beschrieben wurden Nucleinsäuremoleküle identifiziert, die Proteine
vom Typ Cytochrom P450 codieren, welche an der Brassinosteroid-Biosynthese Biosynthese
beteiligt sind (veröffentlichte Japanische Übersetzung
der PCT Internationalen Veröffentlichung
für Patentanmeldung
(WO 97135986) Nr. 2000-508524). Jedoch sind Nucleinsäuremoleküle, die
früher
für den
Biosyntheseweg bekannt waren, an der Regulation der Schritte in
einem vergleichsweise frühen
Stadium der Brassinosteroid-Biosynthese
beteiligt. Deshalb war es schwierig, die Wirkung der vorstehend
beschriebenen Nucleinsäuremoleküle auf die
Organ-spezifische Kontrolle oder auf die quantitative Regulation
zu beziehen. Weiterhin waren weder die Enzymproteine noch Nucleinsäuren, welche
die Proteine codieren, die den letzten Schritt der Brassinosteroid-Biosynthese regulieren,
bekannt. Mit dem letzten Schritt, wie hier verwendet, ist der Schritt
gemeint, mit dem Brassinolid (der nachstehend angegebenen Formel)
aus Castasteron synthetisiert wird (der gesamte Syntheseweg von
Brassinosteroid ist in 1 dargestellt).
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Mittel und Wege zum Lösen der
Probleme und genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfinder suchten homologe Nucleotidsequenzen zu ROT3, welches die
Erfinder vorher entdeckt hatten, und fanden eine Nucleotidsequenz,
die eine Identität
von 51 % zu dem ROT3-Gen zeigt. Beim Untersuchen der Sequenz entdeckten
die Erfinder, dass die Sequenz ein neues Gen ist (CYP90D1, SEQ ID
NO: 1), welches einen Faktor codiert, der den letzten Schritt der
Brassinosteroid-Biosynthese reguliert und der beim Regulieren der
Größe der Pflanze
physiologisch wirksam ist. Weiterhin haben die Erfinder entdeckt,
dass das Gen CYP90D1 den letzten Schritt der Brassinosteroid-Biosynthese in Kombination
mit dem Gen ROT3 (= CYP90C1) reguliert, wodurch sodann die vorliegende
Erfindung zustande gebracht wurde.
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Die
vorliegende Erfindung macht es möglich,
den Biosyntheseweg von physiologisch aktivem Brassinosteroid unter
Verwendung von ROT3 (= CYP90C1) und CYP90D1 zu regulieren, und diese
Möglichkeit
der Regulation ist die einzigartige Tatsache, welcher die Erfindung
von früheren
Entdeckungen unterscheidet.
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Mit
anderen Worten ist die Expression von ROT3 (= CYP90C1) alleine in
einer ganzen Pflanze nur an Blättern
und Blütenorganen
wirksam, insbesondere ist sie auf die Längsrichtung wirksam. Blütenorgane
stammen von deformierten Blättern
ab, wobei es bei ihnen in der morphologischen Regulation durch Gene
gemeinsame Wege gibt. Andererseits ist die Kombination von ROT3
(= CYP90C1) und CYP90D1 an einer ganzen Pflanze wirksam. Durch Manipulieren
von Nucleinsäuremolekülen von
ROT3 (= CYP90C1) und CYP90D1 und Proteinen, die durch diese Gene
codiert sind, kann die Form von Blättern und Blüten nach
Belieben und gleichzeitig verändert
werden, und außerdem
kann lediglich die Form von Blüten
verändert
werden, ohne dass der Großteil
der Höhe
von Pflanzen und der Form von Blättern
verändert
wird.
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Das
heißt,
dass die vorliegende Erfindung ein Polynucleotid darstellt, das
die Nucleotidsequenz von (1) oder (2) oder die von (3) oder (4)
aufweist:
- (1) Nucleotidsequenz von SEQ ID NO:
1;
- (2) Nucleotidsequenzen, die eines der folgenden Proteine codieren,
- (a) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
aufweist;
- (b) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
aufweist, in der eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder angefügt ist, und dessen Expression
die Brassinosteroid-Biosynthese stimuliert;
- (3) Nucleotidsequenz von Nr. 51 bis Nr. 1625 von SEQ ID NO:
3;
- (4) Nucleotidsequenz, die eines der folgenden Proteine codiert,
- (c) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 4
aufweist;
- (d) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 4
aufweist, in der eine oder einige Aminosäuren deletiert, substituiert
oder angefügt
sind, und dessen Expression die Brassinosteroid-Biosynthese stimuliert.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein Polynucleotid dar, umfassend einen
Promotor und das Polynucleotid, in dem die beiden vorstehend beschriebenen
Nucleotidsequenzen an den Promotor in Vorwärtsrichtung gebunden sind;
oder ein Polynucleotid, umfassend einen Promotor und das Polynucleotid,
in dem mindestens eine Nucleotidsequenz der vorstehend beschriebenen
Nucleotide an den vorstehend beschriebenen Promotor in umgekehrter
Richtung gebunden ist.
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Der
hier verwendete Promotor wird später
genau beschrieben und schließt
den Blumenkohlmosiakvirus-35S-Promotor, Hitzeschockpromotor, chemisch-induzierbare
Promotoren und andere ein. Das Koppeln kann unter geeigneter Verwendung
herkömmlicher
Verfahren der Gentechnik durchgeführt werden.
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Plasmid dar, das die vorstehend
beschriebenen Polynucleotide enthält, und sie stellt außerdem eine
Pflanze dar, die mit den vorstehend beschriebenen Polynucleotiden transformiert
ist.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung ein Plasmid dar, welches das vorstehend
beschriebene Polynucleotid enthält.
Die hier verwendeten Plasmide schließen solche binären Vektoren,
wie pBl-121-Plasmid, Ti-Plasmid und andere, ein.
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Außerdem umfassen
die Pflanzen, die für
die vorliegende Erfindung eingesetzt werden können, einen ganzen Spermatophyten.
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Zum
Transformieren solcher Pflanzen wurde das Polynucleotid der vorliegenden
Erfindung in das vorstehend beschriebene Plasmid eingefügt, mit
welchem die vorstehend beschriebenen Pflanzen unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren der Gentechnik transformiert werden können.
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Weiterhin
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verändern der
Morphologie einer Pflanze dar, umfassend die Schritte des Transformierens
einer Pflanze durch das Polynucleotid und des Verstärkens oder
Unterdrückens
der Expression des vorstehend beschriebenen Polynucleotids. Ferner
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verändern der
Morphologie einer Pflanze dar, die durch ein beliebiges der vorstehend
beschriebenen Polynucleotide transformiert ist, umfassend den Schritt
des Stimulierens des verantwortlichen Promotors in der transformierten
Pflanze. Und außerdem
stellt die vorliegende Erfindung die Pflanze mit einer Morphologie
dar, die durch ein beliebiges der vorstehend beschriebenen Verfahren
verändert
ist.
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Außerdem stellt
die vorliegende Erfindung ein Gemisch oder einen Komplex aus einem
Protein des folgenden (a) oder (b) und einem Protein des folgenden
(c) oder (d) dar:
- (a) ein Protein, das die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 aufweist;
- (b) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
aufweist, in der eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder angefügt ist, und dessen Expression
die Brassinosteroid-Biosynthese stimuliert;
- (c) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 4
aufweist;
- (d) ein Protein, das die Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 4
aufweist, in der eine Aminosäure
deletiert, substituiert oder angefügt ist, und dessen Expression
die Brassinosteroid-Biosynthese stimuliert.
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Es
ist möglich,
Nucleinsäuremoleküle von CYP90D1
und ROT3 (= CYP90C1) und Proteine, die durch diese codiert werden,
unter Verwendung der folgenden Verfahren zu manipulieren:
- (1) Das Verfahren umfasst die Schritte des
Koppelns eines manipulierbaren Promotors mit DNA-Molekülen von
CYP90D1 (SEQ ID NO: 1) und ROT3 (= CYP90C1, Nr. 51 bis Nr. 1625
von SEQ ID NO: 3), des Transduzierens dieser in eine Pflanze anhand
eines geeigneten herkömmlichen
Verfahrens, wie Ti-Plasmid, und des Erteilens einer externen Stimulation
an den Promotor, um die Expression der vorstehend beschriebenen
Gene zu regulieren. Die Beispiele der Promotoren, die hier verwendet
werden können,
sind wie folgt:
ein 35S-Promotor (ermöglicht eine konstitutive Expression);
ein
Hitzeschock-Promotor (ermöglicht
eine Temperatur-abhängige
Expression);
ein Dex-induzierbarer Promotor (ermöglicht eine
Expression durch Exposition gegenüber Dexamethason);
ein
CHS-A-Promotor von Petunia (Kronblatt-spezifische Expression in
Pflanzen mit gefärbten
Kronblättern und
Zucker-abhängige
Expression, die nicht für
Kronblatt, sondern für
Blattknospe spezifisch ist, in Arabidopsis.
Zusätzlich zu
diesen Promotoren können
andere herkömmliche
Promotoren für
Pflanzen verwendet werden.
- (2) Ein Verfahren zum Unterdrücken der Funktion von ROT3
oder CYP90D1:
Es ist möglich,
Funktionen eines spezifischen Gens durch ein Antisense-RNA-Verfahren (ein Verfahren zum
Transduzieren eines veränderten
Gens, wobei es in umgekehrter Richtung transkribiert werden soll) oder
durch ein RNAi-Verfahren (ein Verfahren zum Transduzieren eines
veränderten
Gens, wobei ein Teil eines Gens in Tandemanordnung vorwärts und
rückwärts ligiert
und ganz transkribiert werden soll) zu unterdrücken. Das vorstehend beschriebene
Verfahren kann angewendet werden, um die genetischen Expression
zu unterdrücken.
Da die Zielgene CYP90D1 (SEQ ID NO: 1) und ROT3 (= CYP90C1, Nr.
51 bis Nr. 1625 von SEQ ID NO: 3) sind, die aufgeklärt sind,
ist eine gezielte Unterdrückung
ihrer Expression möglich.
- (3) Ein Kombinationsverfahren:
Die Voraussetzung ist, dass
einzeln veränderte
Stämme
von CYP90D1 und ROT3 (= CYP90C1, Nr. 51 bis Nr. 1625 von SEQ ID
NO: 3) unabhängig
voneinander hergestellt werden, und anschließend sind zwei Verfahren möglich: entweder
das Kreuzen untereinander durch klassische Genetik oder eine direkte
Transduktion von beiden veränderten
Genen, wodurch doppelt veränderte
Stämme
entstehen sollten.
- (4) Ein Verfahren der Vorläufer-Fermentation:
Es
gibt erfolgreiche Beispiele für
mindestens einen Teil von für
die Brassinosteroid-Biosynthese verantwortlichen Genen, die eine
enzymatische Aktivität
zeigen, wenn diese Gene in Hefezellen exprimiert werden. Unter Verwendung
der Verfahren dieser Beispiele und unter Bereitstellung geeigneter
Vorläufer
ist es möglich,
Castasteron oder Brassinolid (das End- und aktive Produkt) in Hefezellen
oder in eukaryotischen Zellen künstlich
zu synthetisieren, wobei eine Kombination von ROT3 und CYP90D1 oder
eines der vorstehend beschriebenen Gene exprimiert wird.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
den gesamten Weg der Brassinosteroid-Biosynthese.
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2 zeigt
die Morphologie von Blättern
von Wildtyp (Ws-2) (Nr. 1), eines Stamms von Bezugsbeispiel 1 (Unterdrückung der
Funktion von ROT3) (Nr. 2), eines Stamms von Bezugsbeispiel 2 (Unterdrückung der Funktion
von sowohl ROT3 als auch CYP90D1) (Nr. 3 und 4) von Arabidopsis,
die unter den gleichen Bedingungen gezüch tet wurden. Nr. 3 und Nr.
4 zeigen einen teilweise effektiven bzw. einen sehr effektiven Stamm.
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3 zeigt
die Morphologie von Blättern
von Stämmen
ohne Funktion von ROT3 und CYP90D1 nach der Behandlung mit Zwischenprodukten
der Brassinosteroid-Synthese
und Brassinolid. Kontrolle: keine Behandlung; 6-D-CT: behandelt
mit (nachstehend das gleiche) 6-Deoxocathasteron; 6-D-TE: 6-Deoxoteasteron; 6-D-3DT:
3-Dehydro-6-deoxoteasteron;
6-D-TY: 6-Deoxotyphasterol; 6-D-CS: 6-Deoxocastasteron; CT: Cathasteron;
TE: Teasteron; 3DT: 3-Dehydroteasteron; TY: Typhasterol; CS: Castasteron;
BL: Brassinolid.
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Effekte der Erfindung:
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In
der Praxis zeigen frühere
Erfindungen über
die Regulation von Schritten im Biosyntheseweg von Steroidverbindungen,
die eine bestimmte physiologische Aktivität in Pflanzen besitzen, verschiedene
Mängel.
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So
ist der früher
aufgeklärte
regulatorische Faktor der Brassinosteroid-Biosynthese an den frühen Schritten
des Biosynthesewegs beteiligt, und eine gesteigerte Expression des
Faktors in transgenen Pflanzen führt
zu einem spindeldürren
Wachstum der ganzen Pflanze und vergrößert die Pflanze. Deshalb hat
der vorstehend beschriebene regulatorische Faktor keinen praktischen
Nutzen, außer
einer gelegentlichen Anwendung. Wenn man andererseits einen Biosyntheseweg
in einer transgenen Pflanze stoppte, führte das zu einer Verkleinerung
der ganzen Pflanze, und dies hat wieder keinen praktischen Nutzen,
außer
einer gelegentlichen Anwendung. Mit anderen Worten verändern herkömmliche
Verfahren die gesamte Form einer Pflanze, wobei dies praktisch keinen
Wert hat. Praktisch einsetzbare und nützliche transgene Pflanzen
werden durch die folgenden Beispiele gezeigt: Im Gartenbau soll
nur die Größe der Blütenorgane
groß oder
nur die Größe der Blätter klein
sein, oder zur Verbesserung von Gemüsepflanzen soll nur die Größe von Blättern groß sein.
Deshalb hat man bei herkömmlichen
Verfahren Schwierigkeiten, wenn man sie für das Biodesign von Pflanzen
verwenden will und sie nicht mit einem speziellen Expressions-Regulationssystem
kombiniert. Im Gegensatz hierzu wird es gemäß der Erfindung möglich gemacht,
unter Verwendung der Kombination von ROT3 (= CYP90C1) mit CYP90D1
die Größe eines
spezifischen Organs in einer spezifischen Richtung (insbesondere
in Längsrichtung)
und die ganze Größe einer
Pflanze zu kontrollieren.
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Weiterhin
wurde durch die vorliegende Erfindung aufgeklärt, dass ROT3 (= CYP90C1) und
CYP90D1 gemeinsam den letzten Schritt der Brassinosteroid-Biosynthese kontrollieren.
Deshalb könnte
die Erfindung für verschiedene
industrielle Anwendungen eingesetzt werden, die zur chemischen Synthese
von Brassinosteroid dienen.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung, sie sollen jedoch in keiner Weise den
Umfang der Erfindung einschränken.
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Herstellungsbeispiel 1
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Die
Erfinder verwendeten die rot3-1-Null-Mutante von Arabidopsis (Tsuge
et al., Development 122: 1589-1600 (1996)), eine funktionelle Defektmutante
von ROT3, als den Stamm, bei dem die Funktion von ROT3 ausgeschaltet
war. Die mutierte Zelllinie wurde unter sterilen Bedingungen ausgesät und bei
23°C unter dauernder
Belichtung gezüchtet.
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Herstellungsbeispiel 2
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Um
den Stamm zu bekommen, bei dem die Funktion sowohl von ROT3 als
auch von CYP90D1 ausgeschaltet war, haben die Erfinder zuerst cDNA
von CYP90D1 aus Arabidopsis unter Verwendung eines Primersatzes,
ROT3h-cDNA-for:
5'-GTTAAAACACTAATGGACAC-3'(SEQ ID NO: 5);
ROT3h-cDNA-rev:
6'-TGATTTATATTCTTTTGATCC-3'(SEQ ID NO: 6),
isoliert,
durch den spezifisch das ROT3-Homologon (CYP90D1) amplifiziert werden
konnte. Danach wurde der vorstehend beschriebene CYP90D1-Clon (SEQ
ID NO: 1) in den Vielzweck-Vektor pBl121 so eingefügt, dass er
in umgekehrter Richtung vom 35S-Promotor
des Blumenkohlmosaikvirus aus transkribiert wurde, wobei das Hygromycin-Resistenz-Gen als
Selektionsmarker eingefügt
und eine GUS-Protein-codierende Region entfernt wurde. Das Konstrukt
wurde in Agrobacterium (C58C1 Rif-resistent) transduziert und in
Arabidopsis rot3-1 durch ein in-planta-Verfahren eingeführt, wobei
ein herkömmlicher
Weg mit Suspensionskulturmedium von Agrobacterium verwendet wurde.
Nachdem die Transformanten durch Hygromycin selektiert worden waren, wurden
Transformanten mit homozygoten eingefügten Genen durch Selbstbestäubung isoliert.
Danach wurde der Stamm unter sterilen Bedingungen ausgesät und bei
23°C unter
dauernder Belichtung gezüchtet.
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Beispiel 1
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2 zeigt
die Morphologie von Blättern
von Wildtyp-Arten (Ws-2) (Nr. 1), von einem Stamm von Bezugsbeispiel
1 (Unterdrückung
der Funktion von ROT3) (Nr. 2) und von einem Stamm von Bezugsbeispiel
2 (Unterdrückung
der Funktion von sowohl ROT3 als auch CYP90D1) (Nr. 3 und 4) von
Arabidopsis, die unter den gleichen Bedingungen gezüchtet wurden.
Während
die Blätter
des Stamms mit der unterdrückten
Funktion von ROT3 (2–2) im Vergleich
zu denen des Wildtyps (2–1) in Längsrichtung
kürzer
sind, sind die Blätter
des Stamms mit der unterdrückten
Funktion von sowohl ROT3 als auch CYP90D1 (2–3 und 4) noch kürzer als diejenigen der vor stehenden
Stämme.
Kurz gesagt sind ROT3 und CYP90D1 Gene, die gemeinsam an dem Biosyntheseweg
von Brassinosteroid beteiligt sind.
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Beispiel 2
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Der
in Bezugsbeispiel 2 hergestellte Stamm mit unterdrückter Funktion
von sowohl ROT3 als auch CYP90D1 wurde aus Samen unter sterilen
Bedingungen gezüchtet.
Die Samen des vorstehend beschriebenen Stamms wurden auf dem MS-Medium
(verfestigt durch 0,2 % Gelrite), angereichert mit 2 % (Gew./Vol.) Saccharose,
ausgesät
und herkömmlich
bei 23°C
unter dauernder Belichtung nach dem Aussäen unter sterilen Bedingungen
gezüchtet.
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Andererseits
wurden wässrige
Lösungen
(0,1 μM)
von Zwischenprodukten der Brassinosteroid-Biosynthese zubereitet
(z.B. 6-D-CT: 6-Deoxocathasteron; 6-D-TE: 6-Deoxoteasteron; 6-D-3DT: 3-Dehydro-6-deoxoteasteron;
6-D-TY: 6-Deoxotyphasterol; 6-D-CS: 6-Deoxocastasteron; CT: Cathasteron;
TE: Teasteron; 3DT: 3-Dehydroteasteron;
TY: Typhasterol; CS: Castasteron) und Brassinolid (BL) (BL wurde
von WAKO Pharmaceutical Co. bezogen (hergestellt durch FujiKagaku
Industry, Co.), und andere Brassinosteroide waren Geschenke von
Dr. Shouzou Jujioka, RIKEN und Dr. Tohide Takatsu, Jouetsu University
of Education).
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Die
vorstehend beschriebenen Pflanzen (Stämme mit unterdrückter Funktion
von sowohl ROT3 als auch CYP90D1) wurden in der vorstehend beschriebenen
wässrigen
Lösung,
als Submerskultur in der Lösung,
unter vorsichtigem Schütteln
gezüchtet.
Im Fall der Behandlung von Blättern
mit den vorstehend beschriebenen Zwischenprodukten oder Brassinolid
wurden Blattstiele mit einem chirurgischen Messer ausgeschnitten,
nachdem die Pflanzen unter sterilen Bedingungen entnommen worden
waren, und in gleicher Weise behandelt. 3 zeigt
die Fotos dieser Blätter.
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Wie
in 3 dargestellt ist, war jedes Brassinosteroid-Zwischenprodukt
bei Pflanzen ohne die Funktion von ROT3 und CYP90D1 nicht wirksam,
jedoch induzierte Brassinolid (BL), das Endprodukt, eine große Größe von Blättern und
zeigte deutliche Effekte. Das heißt, dass ROT3 und CYP90D1 gemeinsam
an der Synthese von Brassinolid, dem Endprodukt des Biosynthesewegs
von Brassinosteroiden, beteiligt sind.
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Beispiel 3
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Die
Konzentrationen von Brassinosteroiden wurden in Wildstämmen (Ws-2),
in dem Stamm von Bezugsbeispiel 1 (rot3-1 und rot3-5, unterdrückte Funktion
von ROT3) und in dem Stamm von Bezugsbeispiel 3 (rot3/CYP90D1, unterdrückte Funktion
von ROT3 und CYP90D1) von Arabidopsis bestimmt. Die Konzentration
wurde bestimmt, indem jeweils der am Boden befindliche Teil („ground
part") der Pflanzen
zum Zeitpunkt der Rosettenbildung durch Abschneiden geerntet wurde,
dieser sodann eingefroren und getrocknet wurde und ein Nachweis
unter Verwendung von HPLC und GC-MS durchgeführt wurde. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle
1
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Anmerkung:
(-) in der Tabelle gibt an, dass der Wert unter der Nachweisgrenze
liegt (0,001 ng/g).
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Wie
in der Tabelle gezeigt wird, nahm in dem Stamm (rot3-1 und rot3-5)
mit dem unterdrückten
ROT3 die Produktion von Brassinolid deutlich ab, und als Folge hiervon
stieg die Produktion von Brassinosteroiden im vorangehenden Stadium
(insbesondere Castasteron) an. Jedoch blockierte die Unterdrückung von
ROT3 die Produktion von Brassinolid nicht vollständig. Mit anderen Worten reguliert
ROT3 selbst nicht vollständig
die Biosynthese von Brassinolid.
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Andererseits
nahm in dem Stamm (rot3/CYP90D1) mit unterdrückter Funktion von sowohl ROT3
als auch CYP90D1 die Menge von Brassinolid unter den Zwischenprodukten
der Brassinosteroid-Biosynthese extrem ab, dies zeigt, dass der
Syntheseweg von Brassinolid aus Castasteron durch die gleichzeitige
Unterdrückung
von sowohl ROT3 als auch CYP90D1 vollständig blockiert wird. Mit anderen
Worten wird die Produktion von Brassinolid durch die kombinierte
Wirkung von ROT3 und CYP90D1 vollständig reguliert.
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