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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Kraftstoffeinspritzvorrichtungen
(Kraftstoffeinspritzventile), die mit einem piezoelektrischen Aktor
oder Piezostapel betätigt
werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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In
der Automobilindustrie werden bei dem auf schnell betätigende
Kraftstoffeinspritzvorrichtungen bezogenen Stand der Technik piezoelektrische Aktoren
verwendet, da beispielsweise Dieselmotoren heutzutage bis zu fünf kurze
Einspritzvorgänge
während
eines Hubs haben. Neben dem Haupteinspritzvorgang betreffen die
anderen Vorgänge
vorwiegend die Zwecke der Reduzierung des Geräuschpegels und der Emissionswerte.
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Das
US-Patent 6,464,149 beschreibt eine Aktoranordnung, die ein aus
einem piezoelektrischen Material gebildetes piezoelektrisches Element
umfasst, wobei ein erstes Ende des piezoelektrischen Elements mit
einem Geberkolbenelement zusammenwirkt, das in einer dem Geberkolbenelement
zugeordneten Bohrungsoberfläche
verschiebbar ist, die teilweise eine Steuerkammer für den Fluiddruck
in der Steuerkammer definiert, der auf eine einem Nehmerkolbenelement
zugeordnete Oberfläche
wirkt, wobei das Fluid in der Steuerkammer im Wesentlichen inkompressibel
ist, so dass bei der Verwendung die Bewegung des Geberkolbenelements
zum Nehmerkolbenelement übertragen
wird, wobei das piezoelektrische Element so in einer Kammer für das Fluid angeordnet
ist, dass der Fluiddruck in der Kammer auf zumindest einen Teil
der Oberfläche
des piezoelektrischen Elements eine Kraft ausübt, die dazu dient, einer Last
entgegenzuwirken, die wegen des Fluiddrucks in der Steuerkammer
auf das piezoelektrische Element ausgeübt wird, wodurch Verziehungen
im piezoelektrischen Material unterdrückt werden.
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Das
US-Patent 5,779,149 zeigt eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung für einen
Verbrennungsmotor, wobei ein hydraulischer Verstärker zur Vergrößerung des
Stellhubs eines piezoelektrischen Aktors verwendet wird, um eine
normalerweise geschlossene Ablassvorrichtung zu öffnen, das einer hydraulischen
Steuerkammer zugeordnet ist.
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EP 1 209 351 A1 offenbart
eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung für einen Verbrennungsmotor,
die ein Gehäuse
mit einer Aktorkammer, einen in der Aktorkammer angeordneten piezoelektrischen
Aktor, eine Einspritzsteuervorrichtung und ein hydraulisches Hubverstärkermodul
umfasst. Das hydraulische Hubverstärkermodul ist axial zwischen
der Einspritzsteuervorrichtung und dem piezoelektrischen Aktor angeordnet.
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Das
am 19.04.1988 veröffentlichte
Patent JP 63-88246 beschreibt ein Verfahren zur Steuerung einer
elektronisch gesteuerten Kraftstoffeinspritzanlage mit einem piezoelektrischen
Element, wobei nur beim ersten Start des Verbrennungsmotors eine hohe
Spannung an das piezoelektrische Element angelegt wird, um das piezoelektrische
Element zu polarisieren.
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Man
kann die Aktivität
des piezoelektrischen Aktors und insbesondere des im Aktor verwendeten piezoelektrischen
Materials als die Beziehung zwischen der an den Aktor angelegten
Spannung und dem Stellweg der Aktorenden definieren.
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Es
wurde beobachtet, dass die Aktoren mit der Zeit bzw. der Anzahl
der in der Anwendung verwendeten Zyklen eine verringerte Aktivität zeigen. Diese
Verringerung des Wegs/Hubs zwingt den Konstrukteur dazu, die Länge des
im Aktor verwendeten piezoelektrischen Materials zu erhöhen, um
den erforderlichen Gesamtstellweg zu realisieren. Diese Längenvergrößerung führt nicht
nur zu Problemen bei der Auslegung und der mechanischen Integrität, sondern
wirkt sich auch auf die Endkosten des Aktors aus.
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Ziel der Erfindung
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Ein
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegendes technisches Problem
besteht darin, ein Verfahren bereitzustellen, das die Verringerung
des Wegs/Hubs in einem piezoelektrischen Vielschichtaktor minimiert.
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Ziel der Erfindung
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, für das Betreiben einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung,
die einen piezoelektrischen Aktor umfasst, ein besseres Ansteuerungsverfahren
bereitzustellen, das den vorstehend genannten Alterungseffekt minimiert
oder sogar überwindet.
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Dieses
Ziel wird durch ein Verfahren zum Betreiben der den piezoelektrischen
Aktor umfassenden Kraftstoffeinspritzvorrichtungen nach Anspruch
1 erreicht.
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Weitere
bevorzugte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es
wird ein Verfahren zum Betreiben einer Einspritzvorrichtung vorgeschlagen,
die einen piezoelektrischen Aktor zum Verstellen einer Düsennadel umfasst,
um eine Einspritzöffnung
zu öffnen.
Es wird eine Spannung, die in einem Spannungsbetriebsbereich liegt,
an den piezoelektrischen Aktor angelegt, um die Verstellung der
Nadel zu bewirken. Der Spannungsbetriebsbereich kann bipolar sein,
d.h. positive und negative Spannung aufweisen. Dem Piezostapel des
piezoelektrischen Aktors können
mehrere Spannungswerte innerhalb des Betriebsbereichs zugeführt werden.
Der maximale Spannungswert innerhalb des Betriebsbereichs wird durch
die Möglichkeit, den
Ansteuerkreis zu verwenden, und durch den Piezostapel selbst bestimmt.
Gemäß einem
wichtigen Aspekt der Erfindung wird während der Abschaltung des Zylinders,
wenn die Kraftstoffeinspritzvorrichtung keinen Kraftstoff einspritzt,
eine Wiederkehrspannung an den Piezostapel angelegt, die dem umgekehrten
Koerzitivfeldspannungswert gleicht oder höher als dieser ist, der dem
im Aktor verwendeten piezoelektrischen Material entspricht. Der
Koerzitivfeldspannungswert ist der Spannungswert, bei dem das Keramikmaterial
des Piezostapels zu depolarisieren beginnt. Bei Eintreten der Depolarisation
schaltet eine Mehrzahl der Dipole zu ihrer ursprünglichen, zufälligen Ausrichtung
zurück,
d.h. in der sie nicht auf das elektrische Feld ausgerichtet sind.
Die Ausdehnung des Piezostapels kehrt somit fast zu ihrem ursprünglichen
Wert zurück,
so als ob der Piezostapel vorher nie betrieben worden wäre. Der
mit dem Wort „umgekehrt" bezeichnete Koerzitivfeldspannungswert
hat das entgegengesetzte Vorzeichen des Spannungsbereichs, in dem
der piezoelektrische Aktor betrieben wird. Bei einer bevorzugten
Ausführung wird
die Wiederkehrspannung angelegt, wenn die Kraftstoffeinspritzvorrichtung
keinen Kraftstoff einspritzt. Das vorliegende Verfahren wird in
einem Moment des Zyklus der Verwendung der Kraftstoffeinspritzvorrichtung
eingesetzt, wenn keine Einspritzung von Kraftstoff notwendig ist.
Dadurch wird Zeit zur Verfügung
gestellt, damit die Wiederherstellungswirkung stattfinden kann.
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Ein
mehrzylindriger Verbrennungsmotor mit mehreren Brennräumen kann
so betrieben werden, dass ein Brennraum keinen Druckanstieg erzeugt. Dieser
Betrieb, der in der Automobilindustrie üblicherweise als Zylinderabschaltung
bekannt ist, ermöglicht,
dass ein Verbrennungsmotor auf weniger Zylindern laufen kann als
er tatsächlich
hat. Der Verbrennungsmotor erzeugt immer noch Energie und erlaubt
gleichzeitig den Betrieb des nicht angeschalteten Zylinders in anderer
Weise. Die Wiederkehrspannung kann demnach an der Kraftstoffeinspritzvorrichtung
des abgeschalteten Zylinders angelegt werden. Diese Art von Strategie
kann auch angewendet werden, wenn der Aktor seine Alterungsgrenze
erreicht hat und wenn der Motor nicht vor kurzem ausgeschaltet wurde.
Jeder Zylinder kann der Reihe nach abgeschaltet werden, um so die
piezoelektrischen Aktoren jeder Kraftstoffeinspritzvorrichtung in
vorbestimmten Intervallen „rückzustellen". Diese Situation kann
auch bei Verbrennungsmotoren auftreten, die für Anwendungen mit Dauerbetrieb
eingesetzt werden, beispielsweise in der Energiegewinnung.
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Vorteilhafterweise
ist die Kraftstoffeinspritzvorrichtung an einem Verbrennungsmotor
angebracht und wird die Wiederkehrspannung nach Ausschalten des
Verbrennungsmotors angelegt. Sobald der Verbrennungsmotor ausgeschaltet
ist, steht Zeit für
die Durchführung
des Wiederherstellungsvorgangs zur Verfügung. Demzufolge sind alle
Einspritzvorrichtungen eines Verbrennungsmotors für optimales
Verhalten beim nächsten
Motorstart vorbereitet.
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Die
Kraftstoffeinspritzvorrichtung ist vorteilhafterweise eine Dieseleinspritzvorrichtung.
Obwohl der piezoelektrische Aktor bei anderen Arten von Kraftstoffeinspritzvorrichtungen
verwendet werden kann, ist die Dieseleinspritzvorrichtung besonders
für die
Anwendung solcher piezoelektrischen Aktoren geeignet. Dieseleinspritzvorrichtungen
benötigen schnelle
Aktoren, damit ihnen die größte Flexibilität bei der
Ansteuerung ermöglicht
wird, da bessere Strategien der Einspritzverstellung eine beträchtliche Anzahl
von Einspritzvorgängen
während
eines Hubs des Motors vorsehen.
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Der
Verbrennungsmotor ist vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug angebracht.
Die Automobilindustrie ist der größte Verbraucher von Verbrennungsmotoren.
Der Marktanteil von Fahrzeugen, die mit einem Dieselmotor versehen
sind, nimmt zu, da diese Motoren für den Endverbraucher einen
größeren Wertzuwachs
als ihre Benzinpendants darstellen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Die
vorliegende Erfindung wird nun beispielhaft anhand der begleitenden
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1:
einen Stellweg eines Piezostapels im Vergleich zu einer angelegten
Spannung; und
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2:
einen Stellweg eines Piezostapels im Vergleich zu einer angelegten
Spannung, wobei die Darstellung die drei anderen Quadranten des
Diagramms mit negativem x und negativem y umfasst.
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1 zeigt
drei Kurven eines Stellwegs eines piezoelektrischen Aktors im Vergleich
zu einer angelegten Spannung.
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V1
ist die minimale Spannung.
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V2
ist die maximale Spannung.
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V3
ist ein Zwischenspannungsbereich.
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D1
ist der Stellweg des Stapels, der V1 entspricht.
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D2
ist der Stellweg des Stapels, der V2 entspricht, wenn der Piezostapel
neu ist.
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D3
ist der Stellweg des Stapels, der V2 entspricht, wenn der Piezostapel
gealtert ist.
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D4
ist der Stellweg des Stapels, der V2 entspricht, wenn an dem Piezostapel
ein Wiederherstellungsvorgang durchgeführt wurde.
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Ein
erster Blick auf die als „neu" bezeichnete Kurve
(Linie mit Dreiecken) zeigt, dass, wenn die angelegte Spannung von
V1 auf V2 angehoben wird, der Piezostapel sich nicht in der gleichen
Weise ausdehnt wie bei Reduzierung der Spannung von V2 auf V1. Der
Piezostapel zeigt daher ein hystereseartiges Verhalten.
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Darüber hinaus
ist zu erkennen, dass bei einer Spannung V3 beide Teile der als „neu" bezeichneten Kurve
eine Änderung
an ihrem Wendepunkt aufweisen. V3 ist ein Bereich, in dem eine Änderung des
physikalischen Verhaltens des Piezostapels geschieht. Die als „nach 60
Stunden" bezeichnete
Kurve (Linie mit Quadraten) zeigt das Ansprechverhalten des Piezostapels
nach ungefähr
60 Stunden Betrieb, beispielsweise nach ungefähr mehreren Millionen Zyklen
von Ausdehnung und Rückstellung
in unter hohem Druck stehender Umgebung. Vergleicht man den maximalen
Stellweg des Stapels bei der Spannung V2, erkennt man, dass der
Stellweg des Stapels nach 60 Stunden Betrieb ungefähr 12,5%
kleiner ist (siehe 1 – D3 verglichen mit D2 bei
der als „nach 60
Stunden" bezeichneten
Kurve).
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Ein
Hauptnachteil der Alterung des Piezostapels bezieht sich auf die
Kosten, da der Piezostapel gealtert werden muss, bevor er in einer
Einspritzvorrichtung verwendet wird.
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Eine
Vermeidung der Alterung des Piezostapels ist möglich – beispielsweise hat der Piezostapel dann
wieder Eigenschaften in Bezug auf den Vergleich zwischen Stellweg
und angelegter Spannung, die denen sehr ähnlich sind, die er hatte,
bevor er für eine
bestimmte Zeit unter Druck betrieben wurde. Um dies zu realisieren,
muss eine bestimmte Spannung an den Piezostapel angelegt werden.
Diese Spannung muss den umgekehrten Koerzitivfeldwert nahe der Depolarisation
des Piezostapels erreichen.
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Dieser
Vorgang kann in das Steuergerät
der Kraftstoffanlage integriert und durchgeführt werden, wenn die Einspritzvorrichtung
nicht arbeitet. Der Wiederherstellungsbetrieb muss regelmäßig durchgeführt werden.
Ein elektronisches Steuergerät
der Kraftstoffanlage kann ohne weiteres eine Funktion bereitstellen,
die die Gesamtbetriebszeit oder die Gesamtanzahl der Einspritzungen
zählt,
die eine Einspritzvorrichtung seit dem letzten Wiederherstellungsvorgang
vorgenommen hat. Somit lässt
sich die Zeitspanne ohne weiteres bestimmen, wann ein weiterer Wiederherstellungsbetrieb
durchzuführen
ist.
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Der
Stellweg des Piezostapels im Vergleich zur angelegten Spannung des
gleichen gealterten Piezostapels wurde nach der Durchführung eines
Wiederherstellungsvorgangs erneut gemessen. Die als „nach Wiederherstellung" bezeichnete Kurve
(Linie mit Rauten) zeigt den Stellweg des Piezostapels nach dem
Wiederherstellungsvorgang. Der maximale Piezostapel-Stellweg D4
hat um ungefähr
15% im Vergleich zu dem Stapel-Stellweg vor der Wiederherstellung
(D3) zugenommen und ist wieder mit dem Stapel-Stellweg eines neuen
Piezostapels (D2) vergleichbar. Die als „nach Wiederherstellung" bezeichnete Kurve
liegt tatsächlich
sehr nahe an der als „neu" bezeichneten ursprünglichen
Kurve, was darauf hinweist, dass der Piezostapel nach dem Wiederherstellungsvorgang
wieder Stellwege aufweist, die denen sehr ähnlich sind, die er im Neuzustand
hatte.
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2 zeigt
den Stellweg eines Piezostapels im Vergleich zu einer angelegten
Spannung, wobei die angelegte Spannung entweder positiv (rechte Seite
von 2) oder negativ (linke Seite von 2) ist.
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Die
als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichnete
Kurve (Linie mit Rauten) ist das Äquivalent der in 1 als „neu" bezeichneten Kurve.
Sie zeigt den Stellweg des Piezostapels im Vergleich zur angelegten
Spannung.
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V10
ist die minimale negative Spannung.
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V20
ist die maximale positive Spannung.
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V30
ist die maximale negative Spannung.
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V40
ist die minimale positive Spannung.
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Vk ist die Koerzitivfeldspannung.
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Vuk ist die umgekehrte Koerzitivfeldspannung.
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D10
ist der Stellweg des Stapels, der V10 oder V40 entspricht.
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D20
ist der Stellweg des Stapels, der V20 oder V30 entspricht.
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D30
ist der Stellweg des Stapels, der Vk oder Vuk entspricht.
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Die
als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichnete
Hysteresekurve schließt
sich bei V10 und D10 sowie bei V20 und D20.
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Die
als „umgekehrter
Betriebsregelkreis" bezeichnete
Kurve (Linie mit Quadraten) ist mehr oder weniger ein vertikales
Spiegelbild der als „direkter Betriebsregelkreis" bezeichneten Kurve.
Sie zeigt, dass der Piezostapel, wenn eine negative Spannung an
ihn angelegt wird, im Wesentlichen das gleiche Verhalten wie die
entsprechende positive Spannung in Bezug auf seinen Stellweg aufweist.
Dieses Mal reichen die Schließpunkte
von V30 und D20 bis V40 und D10.
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Die
als „umgekehrter
Betriebsregelkreis" bezeichnete
Kurve hat auch einen Koerzitivfeldspannungswert. Dieser Wert entspricht
im Wesentlichen dem Gegenteil des Koerzitivfeldspannungswerts (Vk) der als „direkter Betriebsregelkreis" bezeichneten Kurve
und wird als umgekehrte Koerzitivfeldspannung (Vuk)
bezeichnet.
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Man
kann von der als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve zu der als „umgekehrter Betriebsregelkreis" bezeichneten Kurve
bzw. von der als „umgekehrter
Betriebsregelkreis" bezeichneten Kurve
zu der als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve gelangen, indem man der als „umgekehrte Repolarisation" bezeichneten Kurve
(Kurve mit Dreiecken) bzw. der als „direkte Repolarisation" bezeichneten Kurve
(Kurve mit Kreuzen) folgt.
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Ab
dem Punkt des minimalen Piezoaktor-Stellwegs der als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve, beispielsweise dem Punkt (V10, P10), wird die angelegte Spannung
weiter reduziert und stellt sich der Piezostapel immer mehr zurück, bis
die angelegte Spannung den umgekehrten Koerzitivfeldspannungswert
(Vuk in 2) erreicht.
Bei noch weiterer Verringerung der angelegten Spannung beginnt der
Piezostapel, sich wieder auszudehnen und dabei schnell seinen ursprünglichen
Stellweg D20 bei der angelegten Spannung zu erreichen. Ab diesem
Punkt (V30, D20) kehrt der Stellweg des Piezostapels zu seinem „normalen
Verhalten" zurück, das
durch die als „umgekehrter
Betriebsregelkreis" bezeichnete
Kurve beschrieben wird, wenn eine höhere Spannung angelegt wird,
die beispielsweise höher
als V30 ist.
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Die
gleiche Folgerung kann auf das Erreichen der als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve angewandt werden, indem man bei der als „umgekehrter Betriebsregelkreis" bezeichneten Kurve
anfängt
und der als „direkte
Repolarisation" bezeichneten
Kurve (Linie mit Kreuzen) folgt. Die als „direkte Repolarisation" bezeichnete Kurve
ist im Wesentlichen das vertikale Spiegelbild der als „umgekehrte
Repolarisation" bezeichneten
Kurve.
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Das
hierdurch gebildete Diagramm ist typisch für einen Piezostapel und wird
als „Schmetterlingskurve" bezeichnet.
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Die
Vermeidung der Alterung bzw. die Realisierung der Verjüngung des
Piezostapels kann dadurch erzielt werden, dass man den Piezostapel-Stellweg
bezogen auf die an ihn angelegte Spannung bei der „Schmetterlingskurve" zwischen der als „direkter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve und der als „umgekehrter
Betriebsregelkreis" bezeichneten
Kurve vor- und zurückschaltet.
Durch Umschalten von einer Kurve zur anderen kann der Piezostapel
sehr leicht wiederhergestellt werden. Zur Verjüngung des Piezostapels muss
demnach eine bestimmte Spannung, die dem umgekehrten Koerzitivfeldspannungswert
entspricht, angelegt werden, um den Piezostapel dazu zu zwingen,
den als „direkte Repolarisation" und „umgekehrte
Repolarisation" bezeichneten
Kurven zu folgen. Dieser Betrieb kann in das Steuergerät der Kraftstoffanlage
integriert und durchgeführt
werden, wenn der Piezostapel unter Druck steht, jedoch während des
Zeitraums ohne Einspritzung („Kraftstoff
abgestellt").
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Der
positive Stellweg des Piezostapels, beispielsweise die Ausdehnung,
wird dadurch erreicht, dass man eine positive oder negative Spannung
an den Piezostapel anlegt. Bei beiden Spannungsarten können der
Piezostapel und somit die Einspritzvorrichtung, in dem er eingebaut
ist, genau mit dem gleichen Stellweg bzw. der gleichen Einspritzmenge
betrieben werden.
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Es
ist anzumerken, dass die Ausdehnung des Piezostapels in einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung
verwendet wird, um dessen Öffnen
und Schließen
zu steuern. Je länger
eine Einspritzvorrichtung geöffnet
ist, desto länger
spritzt sie Kraftstoff ein.