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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines piezoelektrischen
Aktors insbesondere einer Kraftstoffeinspritzanlage eines Kraftfahrzeugs, bei
dem an den piezoelektrischen Aktor eine elektrische Spannung angelegt
wird, die zu einer Längenausdehnung
bzw. Verkürzung
des piezoelektrischen Aktors führt.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Steuergerät für eine Kraftstoffeinspritzanlage
eines Kraftfahrzeugs, eine Kraftstoffeinspritzanlage eines Kraftfahrzeugs
sowie ein Computerprogramm für
ein Steuergerät
und ein Speichermedium für
ein Steuergerät.
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Ein
derartiges Verfahren zum Betreiben eines piezoelektrischen Aktors
ist allgemein bekannt. Üblicherweise
wird bei einem derartigen Verfahren eine positive Spannung an den
piezoelektrischen Aktor angelegt, die eine Längenausdehnung des Aktors zur
Folge hat. Danach wird die Spannung wieder vermindert, so dass sich
der Aktor wieder verkürzt.
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Wird
ein derartiger piezoelektrischer Aktor bei einer Kraftstoffeinspritzanlage
eines Kraftfahrzeugs eingesetzt, so wird die Längenausdehnung dazu verwendet,
ein Einspritzventil zu öffnen
und damit Kraftstoff einzuspritzen. Der Aktor wird damit nur eine
sehr kurze Zeitdauer mit der positiven Spannung beaufschlagt, während er
sich die meiste Zeit in einem nicht-angesteuerten Ruhezustand befindet,
in dem kein Kraftstoff eingespritzt wird.
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Wird
umgekehrt die Längenausdehnung
des Aktors dazu verwendet, das Einspritzventil in seinem geschlossenen
Zustand zu halten, so hat dies zur Folge, dass die positive Spannung über eine
längere Zeitdauer
an den Aktor angelegt werden muss. Es ist bekannt, dass dies zu
Veränderungen
der Eigenschaften des piezoelektrischen Aktors führen kann, insbesondere zu
Veränderungen
der Kapazität
des Aktors. Damit ist eine reproduzierbare Einspritzung von Kraftstoff
nicht mehr möglich.
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Aufgabe und
Vorteile der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines piezoelektrischen
Aktors zu schaffen, das keine Veränderungen der Eigenschaften
des Aktors zur Folge hat.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die an den piezoelektrischen Aktor angelegte Spannung in positiver
Richtung erhöht
und wieder vermindert wird, dass aufgrund der Veränderung der
Spannung eine Längenausdehnung
und eine Verkürzung
des piezoelektrischen Aktors bewirkt wird, und dass die an den piezoelektrischen
Aktor angelegte Spannung nach der Verminderung in negativer Richtung
vermindert und wieder erhöht
wird.
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Der
piezoelektrische Aktor wird also nicht fortlaufend nur mit einer
positiven Spannung beaufschlagt. Statt dessen wird auch eine negative
Spannung an den Aktor angelegt. Dieser Wechsel zwischen der positiven
Spannung und der negativen Spannung hat zur Folge, dass sich die
Eigenschaften des Aktors nicht oder nur geringfügig verändern. Selbst wenn jedoch Veränderungen
der Eigenschaften des Aktors stattfindet, so werden diese Veränderungen
nach einem Wechsel der Spannung wieder kompensiert.
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Insgesamt
wird durch die Erfindung somit erreicht, dass beim Betrieb des piezoelektrischen
Aktors keine Veränderungen
der Eigenschaften des Aktors entstehen, insbesondere keine Veränderungen der
Kapazität
des Aktors. Bei einer Kraftstoffeinspritzanlage eines Kraftfahrzeugs
ist damit eine reproduzierbare Einspritzung von Kraftstoff gewährleistet.
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Bei
einer vorteilhaften ersten Ausgestaltung der Erfindung wird bei
der Verminderung der an den piezoelektrischen Aktor angelegten Spannung
in negativer Richtung eine Umpolarisierung des piezoelektrischen
Aktors bewirkt. Es wird also die Längenausdehnung des Aktors abwechselnd
mit einer positiven Spannung und einer negativen Spannung erreicht.
Dazwischen wird der Aktor immer umpolarisiert. Veränderungen
der Eigenschaften des Aktors werden damit sicher vermieden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung werden die Erhöhung und die Verminderung der
an den piezoelektrischen Aktor angelegten Spannung in positiver
Richtung mehrfach durchlaufen, und es werden ebenfalls die Verminderung
und die Erhöhung
der an den piezoelektrischen Aktor angelegten Spannung in negativer
Richtung mehrfach durchlaufen. Besonders vorteilhaft ist es dabei,
wenn die Anzahl der Durchläufe
in positiver Richtung etwa gleich ist der Anzahl der Durchläufe in negativer
Richtung. Damit wird erreicht, dass einerseits der Wechsel zwischen der
positiven und der negativen Spannung und damit die Umpolarisierung
nicht nach jeder Längenausdehnung
und Verkürzung
vorgenommen wird, und dass andererseits die genannten Umpolarisierungen gleichmäßig erfolgen.
Damit werden Veränderungen der
Eigenschaften des piezoelektrischen Aktors noch besser vermieden.
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Bei
einer vorteilhaften zweiten Ausgestaltung der Erfindung wird bei
der Verminderung der an den piezoelektrischen Aktor angelegten Spannung
in negativer Richtung keine Umpolarisierung des piezoelektrischen
Aktors bewirkt. Zweckmäßigerweise wird
die Verminderung und Erhöhung
der an den piezoelektrischen Aktor angelegten Spannung in negativer
Richtung mindestens ein Mal durchlaufen. Die in negativer Richtung
angelegte Spannung dient damit im wesentlichen nur dazu, entstandene
Veränderungen
der Eigenschaften des piezoelektrischen Aktors wieder zu kompensieren.
Danach wird der Betrieb des Aktors wieder mit der positiven Spannung
fortgesetzt.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig von
ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in
der Zeichnung.
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzanlage
eines Kraftfahrzeugs mit einem einen piezoelektrischen Aktor aufweisenden
Einspritzventil,
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2 zeigt
ein schematisches Diagramm der Hysteresekurve eines piezoelektrischen
Aktors bei doppelter Umpolarisierung,
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3 zeigt
ein schematisches Diagramm eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hysteresekurve
des piezoelektrischen Aktors der 1,
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4 zeigt
ein schematisches Diagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Hysteresekurve
des piezoelektrischen Aktors der 1, und
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5 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Kraftstoffeinspritzanlage
eines Kraftfahrzeugs mit einem einen piezoelektrischen Aktor aufweisenden
Einspritzventil.
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In
der 1 ist eine Kraftstoffeinspritzanlage eines Kraftfahrzeugs
dargestellt, die ein Steuergerät 10 und
ein Einspritzventil 1 aufweist. Das Einspritzventil 11 ist
mit einem piezoelektrischen Aktor 12 versehen, der von
dem Steuergerät 10 angesteuert
wird. Weiterhin weist das Einspritzventil 11 eine Ventilnadel 13 auf,
die auf einem Ventilsitz 14 im Inneren des Gehäuses des
Einspritzventils 11 aufsitzen kann.
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Ist
die Ventilnadel 13 von dem Ventilsitz abgehoben, so ist
das Einspritzventil 11 geöffnet und es wird Kraftstoff
eingespritzt. Dieser Zustand ist in der 1 dargestellt.
Sitzt die Ventilnadel 13 auf dem Ventilsitz 14 auf,
so ist das Einspritzventil 11 geschlossen. Der Übergang
von dem geschlossenen in den geöffneten
Zustand wird mit Hilfe des piezoelektrischen Aktors 12 bewirkt.
Hierzu wird eine elektrische Spannung an den Aktor 12 angelegt,
die eine Längenänderung
eines Piezostapels hervorruft, die ihrerseits zum Öffnen bzw.
Schließen
des Einspritzventils 11 ausgenutzt wird.
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In
der 2 ist der Zusammenhang zwischen der an einem piezoelektrischen
Aktor angelegten Spannung U und der daraus resultierenden Längenänderung
bzw. Verkürzung
x des Aktors dargestellt. Dieser Zusammenhang stellt eine Hysteresekurve 20 des
Aktors dar. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Aktor im Nullpunkt
der Hysteresekurve 20 befindet, dass also keine Spannung
an dem Aktor anliegt, und dass der Aktor weder eine Längenausdehnung,
noch eine Kürzung
aufweist. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass der Aktor momentan
in Richtung der positiven Spannung polarisiert ist.
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Wird
nunmehr die Spannung an dem Aktor in negativer Richtung verändert, so
hat dies eine Verkürzung
des Aktors zur Folge. Dies ergibt sich aus dem Ast 21 der
Hysteresekurve 20. Wird die negative Spannung –UK erreicht,
die der sogenannten Koerzitivfeldstärke entspricht, so beginnt
sich der Aktor umzupolarisieren. Bei dieser negativen Spannung –UK weist
der Aktor seine größte Verkürzung –x2 auf.
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Wird
nunmehr die der Koerzitivfeldstärke entsprechende
Spannung –UK
unterschritten, so nimmt die Länge
des Aktors wieder zu. Dies wird aus dem Ast 22 der Hysteresekurve 20 ersichtlich.
Bei der negativen Spannung –U1
besitzt der Aktor dann seine größte Längenausdehnung
x1. Weiterhin führt das
Durchlaufen des Astes 22 der Hysteresekurve 20 zu
einem Wechsel der Polarisation des Aktors.
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Wird
nunmehr die an dem Aktor angelegte Spannung wieder in positiver
Richtung erhöht,
so wird der Ast 23 der Hysteresekurve 20 durchlaufen. Die
Länge des
Aktors verändert
sich von der Längenausdehnung
x1 wieder zu der Verkürzung –x2. Diese
größte Verkürzung –x2 weist
der Aktor bei der positiven Spannung UK auf.
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Nach
einem Überschreiten
der positiven Spannung UK erfolgt erneut eine Umpolarisierung des
Aktors, so dass bei einer weiteren Erhöhung der Spannung der Ast 24 durchlaufen
wird. Dieser Ast 24 endet bei der positiven Spannung U1,
bei der der Aktor die größte Längenausdehnung
x1 aufweist.
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Wird
nunmehr wieder die an dem Aktor angelegte Spannung vermindert, so
vermindert sich die Längenausdehnung
des Aktors. Dies ergibt sich aus dem Ast 25 der Hysteresekurve 20.
Der Ast 25 geht dann im Bereich des Nullpunkts wieder in
den Ast 21 der Hysteresekurve 20 über.
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In
der 3 ist eine Hysteresekurve 30 eines piezoelektrischen
Aktors dargestellt, die auf der Hysteresekurve 20 der 2 basiert,
bei der jedoch die einzelnen Äste
andersartig durchlaufen werden.
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Es
wird wiederum davon ausgegangen, dass sich der Aktor im Nullpunkt
der Hysteresekurve 30 befindet, dass also keine Spannung
an dem Aktor anliegt, und dass der Aktor weder eine Längenausdehnung,
noch eine Kürzung
aufweist. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass der Aktor momentan
in Richtung der positiven Spannung polarisiert ist.
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Es
wird dann die an dem Aktor angelegte Spannung in positiver Richtung
erhöht.
Dies hat eine Längenausdehnung
des Aktors zur Folge. Es wird der Ast 31 der Hysteresekurve 30 durchlaufen.
Die Spannung an dem Aktor kann so lange erhöht werden, bis beispielsweise
die Spannung U1 und damit die Längenausdehnung
x1 erreicht ist, wie dies anhand der 2 bereits
erläutert
wurde.
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Danach
wird die Spannung wieder vermindert. Die Längenausdehnung geht damit ebenfalls zurück. Es wird
der Ast 32 durchlaufen und etwa der Nullpunkt der Hysteresekurve 30 wieder
erreicht.
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Dieser
Durchlauf der Äste 31, 32 kann
mehrfach nacheinander erfolgen. Die an dem Aktor anliegende Spannung
ist dabei positiv. Der Aktor erfährt bei
jedem Durchlauf eine Längenausdehnung
und Verkürzung.
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Nach
jedem Durchlauf oder nach einer vorgebbaren Anzahl von Durchläufen durch
die Äste 31, 32 wird
die an dem Aktor angelegte Spannung nach Erreichen des Nullpunkts
der Hystereskurve 30 weiter vermindert, so dass die Spannung
negativ wird. Gemäß den Erläuterungen
zur Hysteresekurve 20 der 2 hat dies
zur Folge, dass sich der Aktor zuerst weiter verkürzt, um
dann nach seiner Umpolarisierung wieder eine Längenausdehnung zu erfahren. Dies
ist bei der Hysteresekurve 30 der 3 gestrichelt
als Wechselkurve 33 eingezeichnet. Die Spannung an dem
Aktor kann so lange in negativer Richtung vermindert werden, bis
beispielsweise die Spannung –U1
und damit wieder die Längenausdehnung x1
erreicht ist.
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Nunmehr
wird die an dem Aktor anliegende negative Spannung wieder in positiver
Richtung erhöht.
Dies führt
zu einer Verkürzung
des Aktors. Es wird der Ast 34 durchlaufen, bis etwa der
Nullpunkt der Hysteresekurve 30 wieder erreicht ist.
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Danach
wird die Spannung an dem Aktor wieder in negativer Richtung vermindert.
Der Aktor erfährt
eine Längenausdehnung.
Es wird der Ast 35 durchlaufen. Die Spannung an dem Aktor
kann so lange in negativer Richtung vermindert werden, bis beispielsweise
die Spannung –U1
und damit wieder die Längenausdehnung
x1 erreicht ist.
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Dieser
Durchlauf der Äste 35, 34 kann
mehrfach nacheinander erfolgen. Die Anzahl der Durchläufe durch
die Äste 35, 34 kann
dabei etwa der Anzahl der Durchläufe
durch die Äste 31, 32 entsprechen.
Die an dem Aktor anliegende Spannung ist bei den Durchläufen durch
die Äste 35, 34 negativ.
Der Aktor erfährt
bei jedem Durchlauf eine Längenausdehnung
und Verkürzung.
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Nach
jedem Durchlauf oder nach einer vorgebbaren Anzahl von Durchläufen durch
die Äste 35, 34 wird
die an dem Aktor angelegte Spannung nach Erreichen des Nullpunkts
der Hystereskurve 30 weiter erhöht, so dass die Spannung positiv
wird. Gemäß den Erläuterungen
zur Hysteresekurve 20 der 2 hat dies
zur Folge, dass sich der Aktor zuerst weiter verkürzt, um
dann nach seiner Umpolarisierung wieder eine Längenausdehnung zu erfahren. Dies
ist bei der Hysteresekurve 30 der 3 gestrichelt
als Wechselkurve 36 eingezeichnet. Die Spannung an dem
Aktor kann so lange in positiver Richtung erhöht werden, bis beispielsweise
die Spannung U1 und damit wieder die Längenausdehnung x1 erreicht
ist.
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Danach
kann der Aktor wieder die Äste 31, 32 durchlaufen.
Die an dem Aktor anliegende Spannung ist positiv.
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Mit
Hilfe der Wechselkurven 33, 36 wird somit der
Aktor abwechselnd mit einer positiven und einer negativen Spannung
angesteuert. In beiden Fällen
erfährt
der Aktor laufend aufeinanderfolgende Längenausdehnungen und Verkürzungen.
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Bei
der Kraftstoffeinspritzanlage einer Brennkraftmaschine gemäß der 1 kann
der Aktor 12 derart ausgebildet sein, dass in dem Nullpunkt der
Hysteresekurve 30 sich der angesteuerte Zustand S des zugehörigen Einspritzventils 11 befindet, in
dem Kraftstoff eingespritzt wird. In diesem angesteuerten Zustand
S ist die Ventilnadel 13 von dem Ventilsitz 14 abgehoben,
so dass das Einspritzventil 11 geöffnet ist. Das Abheben der
Ventilnadel 13 von dem Ventilsitz 14 wird dabei
durch die erläuterte
Verkürzung
des Aktors bei dem Durchlauf durch einen der Äste 32, 34 erreicht.
In den beiden Ruhezuständen
R1, R2, in denen der Aktor 12 seine größte Längenausdehnung x1 aufweist,
sitzt die Ventilnadel 13 auf dem Ventilsitz 14 auf
und das Einspritzventil 11 ist geschlossen. Der angesteuerte
Zustand S ist dabei zeitlich wesentlich kürzer als die Ruhezustände R1, R2,
in denen das Einspritzventil 11 geschlossen ist.
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Dies
bedeutet, dass der Aktor in seinen Ruhezuständen R1, R2 mit einer wechselnden
Spannung angesteuert wird, nämlich
mit der positiven Spannung U1 oder der negativen Spannung –U1. Veränderungen
des piezoelektrischen Aktors, die beispielsweise aufgrund einer
längeren
Ansteuerung nur mit einer positiven oder nur mit einer negativen Spannung
entstehen können,
werden damit aufgrund des wiederholten Wechsels zwischen einer positiven und
einer negativen Spannung vermieden.
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Der
Wechsel zwischen der Ansteuerung des Aktors mit einer positiven
Spannung und der Ansteuerung mit einer negativen Spannung kann nach
jedem Durchlauf durch eine Längenausdehnung
mit nachfolgender Verkürzung
des Aktors erfolgen oder nach einer vorgegebenen Anzahl derartiger
Durchläufe
oder nach einer vorgebbaren Zeitdauer oder in Abhängigkeit
von einem vorgebbaren Betriebszustand der Kraftstoffeinspritzanlage
oder des Kraftfahrzeugs. So kann der Wechsel beispielsweise erfolgen,
wenn das Kraftfahrzeug vorübergehend
abgestellt wird.
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In
der 4 ist eine Hysteresekurve 40 eines piezoelektrischen
Aktors dargestellt, die auf der Hysteresekurve 20 der 2 basiert,
bei der jedoch die einzelnen Äste
andersartig durchlaufen werden.
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Es
wird wiederum davon ausgegangen, dass sich der Aktor im Nullpunkt
der Hysteresekurve 40 befindet, dass also keine Spannung
an dem Aktor anliegt, und dass der Aktor weder eine Längenausdehnung,
noch eine Kürzung
aufweist. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass der Aktor momentan
in Richtung der positiven Spannung polarisiert ist.
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Es
wird dann die an dem Aktor angelegte Spannung in negativer Richtung
vermindert. Dies hat eine Verkürzung
des Aktors zur Folge. Es wird der Ast 41 der Hysteresekurve 40 durchlaufen.
Die Spannung an dem Aktor kann so lange vermindert werden, bis beispielsweise
die negative Spannung –U2
erreicht ist, die betragsmäßig kleiner
ist als die negative Spannung –UK.
Es findet damit keine Umpolarisierung des piezoelektrischen Aktors
statt.
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Danach
wird die Spannung wieder in positiver Richtung erhöht. Die
Verkürzung
geht damit ebenfalls zurück.
Es wird der Ast 42 durchlaufen und etwa der Nullpunkt der
Hysteresekurve 40 wieder erreicht. Dieser Durchlauf der Äste 41, 42 wird
zumindest ein einziges Mal durchgeführt.
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Nunmehr
wird die an den Aktor angelegte Spannung weiter in positiver Richtung
verändert.
Es wird der Ast 43 durchlaufen. Dies hat eine Längenausdehnung
des Aktors zur Folge. Beispielsweise kann die Spannung so lange
erhöht
werden, bis die bereits erläuterte
positive Spannung U1 erreicht ist. Bei dieser positiven Spannung
U1 weist der Aktor eine Längenausdehnung
x1 auf.
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Danach
wird die an dem Aktor anliegende Spannung wieder in negativer Richtung
verändert, also
vermindert. Dies ergibt sich aus dem Ast 44 der 4.
Der Aktor erfährt
eine Verkürzung.
Die Spannung wird dabei so lange verändert, bis etwa der Nullpunkt
der Hysteresekurve 40 wieder erreicht wird.
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Dieser
Durchlauf durch die Äste 43, 44 kann ein
Mal oder mehrmals hintereinander erfolgen. Bei jedem Durchlauf erfolgt
eine Längenausdehnung
und nachfolgende Verkürzung
des Aktors.
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Nach
jedem Durchlauf der Äste 43, 44 oder nach
einer Mehrzahl von Durchläufen
können
durch eine an dem Aktor angelegte negative Spannung die Äste 41, 42 durchlaufen
werden. Dies kann einfach oder mehrmals erfolgen. Danach können dann
wiederum die Äste 43, 44 durchlaufen
werden.
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Werden
die Äste 43, 44 mehrmals
hintereinander durchlaufen, so hat dies eine Verschiebung dieser Äste zur
Folge. Dies ist in der 4 durch die Äste 43', 44' dargestellt. Nach einer Anzahl
von Durchläufen,
werden also nicht mehr die Äste 43, 44, sondern
die Äste 43', 44' durchlaufen.
Nach dieser Anzahl von Durchläufen
ist damit auch nicht mehr die Längenausdehnung
x1 erreichbar, sondern nur noch die geringere Längenausdehnung x1'.
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Wird
nach einem Durchlauf durch den Ast 44' die Spannung weiter vermindert,
so werden die Äste 41', 42' durchlaufen.
Auf diese Weise wird durch die beim Durchlauf durch die Äste 41', 42' anliegende negative
Spannung –U2
eine Verschiebung der Äste 43', 44' zurück zu den Ästen 43, 44 erreicht.
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Bei
der Kraftstoffeinspritzanlage einer Brennkraftmaschine kann der
Aktor 12 derart ausgebildet sein, dass in dem Nullpunkt
der Hysteresekurve 40 sich der angesteuerte Zustand S des
zugehörigen
Einspritzventils 11 befindet, in dem die Ventilnadel 13 von
dem Ventilsitz 14 abgehoben ist und damit Kraftstoff eingespritzt
wird. Bei der erläuterten
Verschiebung der Äste
der Hysteresekurve 40 wird dieser Zustand S ebenfalls verschoben.
Dies ist in der 4 durch den Zustand S' kenntlich gemacht.
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In
dem Zustand S bzw. S' ist
das Einspritzventil 11 also geöffnet. Das Abheben der Ventilnadel 13 von
dem Ventilsitz 14 wird dabei durch die erläuterte Verkürzung des
Aktors 12 bei dem Durchlauf durch den Ast 44 erreicht.
In dem Ruhezustand R, in dem der Aktor 12 seine Längenausdehnung
x1 bzw. x1' aufweist,
sitzt die Ventilnadel 13 auf dem Ventilsitz 14 auf.
Das Einspritzventil 11 ist damit geschlossen und es wird
kein Kraftstoff eingespritzt.
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Dies
bedeutet, dass der Aktor in seinem Ruhezustand R mit einer Spannung
angesteuert wird, nämlich
insbesondere mit der positiven Spannung U1. Damit können Veränderungen
des piezoelektrischen Aktors auftreten, die beispielsweise aufgrund einer
längeren
Ansteuerung nur mit einer positiven oder nur mit einer negativen
Spannung entstehen können.
Treten derartige Veränderungen
auf, so können
sie mit Hilfe des ein- oder mehrmaligen Durchlaufs der Äste 41, 42 bzw. 41', 42' vermieden bzw. kompensiert
werden.
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Der
Wechsel zwischen der Ansteuerung des Aktors mit einer positiven
Spannung und dem Durchlauf durch die Äste 41, 42 bzw. 41', 42' kann nach einem
oder einer vorgegebenen Anzahl von Durchläufen durch die Äste 43, 44 bzw. 43', 44' oder nach einer
vorgebbaren Zeitdauer oder in Abhängigkeit von einem vorgebbaren
Betriebszustand der Kraftstoffeinspritzanlage oder des Kraftfahrzeugs
erfolgen. So kann der Wechsel beispielsweise erfolgen, wenn das Kraftfahrzeug
vorübergehend
abgestellt wird.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
kann der Aktor 12 bei der Kraftstoffeinspritzanlage der Brennkraftmaschine
derart ausgebildet sein, dass in dem Nullpunkt der Hysteresekurve 40 die
Ventilnadel 13 des Einspritzventils 11 auf dem
Ventilsitz 14 aufsitzt und das Einspritzventil 11 damit
geschlossen ist. Durch Anlegen einer negativen Spannung, die niemals
kleiner als die negative Spannung –UK ist, werden die Äste 41, 42 der
Hysteresekurve 40 durchlaufen. Damit wird der Aktor 12 verkürzt und
die Ventilnadel 13 wird von dem Ventilsitz 14 abgehoben.
Das Einspritzventil 11 wird damit geöffnet.
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In
der 5 ist eine Kraftstoffeinspritzanlage eines Kraftfahrzeugs
dargestellt, die weitgehend der Kraftstoffeinspritzanlage der 1 entspricht.
Es werden deshalb nachfolgend nur die Unterschiede der 5 im
Vergleich zu der 1 erläutert. Gleiche Bauteile sind
in der 5 in gleicher Weise bezeichnet wie in der 1.
Insoweit wird auf die Erläuterungen
zu der 1 verwiesen.
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Im
Unterschied zur 1 weist das Einspritzventil 11 der 5 einen
hydraulischen Koppler 15 auf. Zu diesem Zweck ist innerhalb
des Einspritzventils 11 ein Kopplergehäuse 16 vorhanden,
in dem zwei Kolben 17, 18 geführt sind. Der Kolben 17 ist
mit dem Aktor 12 und der Kolben 18 ist mit der
Ventilnadel 13 verbunden. Zwischen den beiden Kolben 17, 18 ist
ein Volumen 19 eingeschlossen, das die Übertragung der von dem Aktor 12 ausgeübten Kraft
auf die Ventilnadel 13 bewerkstelligt.
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Der
Koppler 15 ist von unter Druck stehendem Kraftstoff umgeben.
Das Volumen 19 ist ebenfalls mit Kraftstoff gefüllt. Über die
Führungsspalte zwischen
den beiden Kolben 17, 18 und dem Kopplergehäuse 16 kann
sich das Volumen 19 über
einen längeren
Zeitraum hinweg an die jeweils vorhandene Länge des Aktors 12 anpassen.
Bei kurzzeitigen Änderungen
der Länge
des Aktors 12 bleibt das Volumen 19 jedoch nahezu
unverändert
und die Änderung
der Länge
des Aktors 12 wird auf die Ventilnadel 13 übertragen.
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Bei
dieser Ausführungsform
befindet sich das Einspritzventil 11 unabhängig vom
Arbeitspunkt des Aktors 12 immer dann in seinem geschlossenen Zustand,
wenn der Aktor 12 über
einen längeren
Zeitraum hinweg unverändert
an einem beliebigen Punkt der Hysteresekurve 40 verbleibt.
Ein Öffnen
des Einspritzventils 11 erfolgt dann durch eine vergleichsweise
schnelle Verkürzung
des Aktors 12 aus diesem Punkt der Hysteresekurve 40 heraus.
Ein Schließen des
Einspritzventils 11 wird durch die Rückkehr des Aktors 12 in
seinen vor Beginn der Einspritzung vorliegenden Arbeitspunkt erreicht.
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Bei
der Ausführungsform
der 5 kann beispielsweise im geschlossenen Zustand
des Einspritzventils 11 der Aktor 12 mit der positiven
Spannung U1 beaufschlagt sein und die Längenausdehnung x1 aufweisen.
Ein Öffnen
des Einspritzventils 11 kann dann durch einen Durchlauf
durch die Äste 44, 43 der
Hysteresekurve 40 erfolgen.
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Ein
Wechsel des Arbeitspunkts des Aktors 12 kann beispielsweise
durch ein langsames Absenken der positiven Spannung U1 im geschlossenen Zustand
des Einspritzventils 11 erreicht werden. Danach kann das Öffnen des
Einspritzventils 11 durch einen Durchlauf durch die Äste 41, 42 der
Hysteresekurve 40 ausgelöst werden.
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Beim
Betrieb des Aktors 12 in den Ästen 41, 42 werden
Veränderungen
des Aktors 12, die sich gegebenenfalls durch den längeren Betrieb
in den Ästen 43, 44 ergeben
können,
wieder rückgängig gemacht.
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Der
Wechsel zwischen der Ansteuerung des Aktors mit einer positiven
Spannung und dem Durchlauf durch die Äste 41, 42 kann
nach einem oder einer vorgegebenen Anzahl von Durchläufen durch
die Äste 43, 44 oder
nach einer vorgebbaren Zeitdauer oder in Abhängigkeit von einem vorgebbaren
Betriebszustand der Kraftstoffeinspritzanlage oder des Kraftfahrzeugs
erfolgen. So kann der Wechsel beispielsweise erfolgen, wenn das
Kraftfahrzeug vorübergehend
abgestellt wird.
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Von
besonderer Bedeutung ist die Realisierung des beschriebenen Verfahrens
in der Form eines Computerprogramms, das auf einem Computer ablauffähig und zur
Ausführung
des Verfahrens geeignet ist. Das Computerprogramm kann auf einem Speichermedium
abgespeichert sein, wobei das Speichermedium seinerseits in einem
Steuergerät enthalten
sein kann.