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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Produzieren (authoring) komplexer audiovisueller Produkte.
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Im
allgemeinen ist es wünschenswert,
viele kleine Abschnitte von rohen Audio- und Videoinhalten (d.h. Audio-Clips
und Video-Clips) zusammenzustellen, um durch ein Produktionsverfahren
ein fertiges audiovisuelles Produkt herzustellen. In vielen Fällen ist
jedoch ein beträchtliches
know-how von Spezialisten erforderlich, und es muß viel Zeit
in das Produktionsverfahren (authoring process) investiert werden,
um ein gewünschtes,
endgültiges
audiovisuelles Produkt zu schaffen. Diese Probleme vergrößern sich,
wenn das audiovisuelle Produkt eine komplexe Menüstruktur hat oder viele getrennte
Rohinhalte erfordert.
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Als
einfaches Beispiel sei ein Spielfilm oder Fernsehprogramm angeführt, das
typischerweise eine direkte lineare Menüfolge von einzelnen Szenen hat.
Im Gegensatz hierzu ist es nun erwünscht, neue Kategorien von
audiovisuellen Produkten zu entwickeln, die eine viel komplexere
Menüstruktur
aufweisen, wie ein Film, der viele Szenen oder verschiedene Filmenden
bietet, und/oder Produkte, die eine große Anzahl von einzelnen Szenen
aufweisen, wie ein interaktives Quizspiel mit z.B. eintausend einzelnen Quizfragen.
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In
einer bevorzugten Ausführung
bezieht sich die Erfindung auf das Zusammenstellen eines audiovisuellen
Inhaltes in einer Form, die einer Spezifikation für DVD-Videoaufzeichnungen
entspricht und die auf einem optischen Platten-Speichermedium aufgezeichnet werden
kann.
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Eine
optische Platte (Disk) ist ein zweckmäßiges Speichermedium für viele
verschiedene Zwecke. Es wurde eine DVD (digitale vielseitige Disk) entwickelt
mit einer Kapazität
von bis zu 4,7 GB auf einer einschichtigen Platte und bis zu 17
GB auf einer doppelseitigen und doppelschichtigen Platte. Es gibt heute
viele verschiedene Formate zum Aufzeichnen von Daten auf eine DVD-Disk,
einschließlich
unter anderen DVD-Video, DVD-Audio und DVD-RAM. Von diesen ist DVD-Video
im besonderen gedacht für voraufgezeichneten
Video-Inhalt wie Spielfilmen. Wegen der großen Speicherkapazität und der
einfachen Benutzung sind DVD-Disks populär und wirtschaftlich interessant
geworden. Zweckmäßigerweise
wird eine DVD-Video-Disk auf einer besonderen Wiedergabevorrichtung
mit verhältnismäßig einfachen
Bedienungsorganen abgespielt, und DVD-Abspielgeräte zum Abspielen von DVD-Video-Disks sind
inzwischen verhältnismäßig weit
verbreitet. Weitere detaillierte Hintergrundinformationen zur DVD-Video-Spezifikation
sind aus dem DVD-Forum unter www.dvdforum.org zu finden.
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Obwohl
DVD-Video-Disks und DVD-Video-Abspielgeräte inzwischen populär und weit
verbreitet sind, ist heute nur ein begrenzter Bereich von Inhalten
entwickelt worden. Insbesondere besteht ein Problem darin, dass
die DVD-Spezifikation zwar sehr flexibel, aber auch sehr komplex
ist. Der Vorgang des Zusammenstellens von Inhalten in einem kompatiblen
Format eines DVD-Video ist verhältnismäßig teuer
und zeitraubend. Die durch die DVD-Video-Spezifikation möglichen
Vorteile von Flexibilität
und Funktionen werden durch den teuren und zeitaufwändigen Produktionsvorgang
wieder zunichte gemacht. Deshalb sind derzeitige DVD-Video-Disks
verhältnismäßig einfach
in ihrer Menükomplexizität. Eine
solche Einfachheit kann die Freude des Benutzers an einer DVD-Video-Disk
beeinträchtigen
und die Entwicklung von neuen Kategorien von DVD-Video-Produkten
verhindern.
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Ein
Beispiel eines DVD-Produktionswerkzeuges ist in WO 99/38098 (Spruce
Technologies) mit einer interaktiven graphischen Produktionsschnittstelle
und Datenmanagementmaschine beschrieben. Dieses bekannte Produktionswerkzeug erfordert
eine verhältnismäßig gut
ausgebildete und erfahrene Bedienungskraft und führt zu Schwierigkeiten, wenn
versucht wird, ein audiovisuelles Produkt mit einer komplexen Menüstruktur
zu entwickeln. Obwohl eine graphische Benutzerschnittstelle vorgesehen
ist, muß insbesondere
die Menüstruktur
des gewünschten
DVD-Video-Produktes ausdrücklich durch
den Author definiert werden. Daher ist die Produktion eines DVD-Video-Produktes
mit einer komplexen Menüstruktur
teuer, zeitraubend und fehleranfällig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes
und einfaches Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung zum
Produzieren eines audiovisuellen Produktes vorzuschlagen.
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Bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung vorzuschlagen, das bzw. die in der Lage ist,
ein audiovisuelles Produkt herzustellen, das eine komplexe Menüstruktur und/oder
viele einzelne Inhaltsobjekte hat, wobei die zum Produzieren erforderliche
Zeit reduziert und die Notwendigkeit von hoch qualifizierten Bedienungskräften minimiert
wird.
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Ein
anderes bevorzugtes Ziel besteht darin, ein Produktionswerkzeug
zu schaffen, das intuitiv benutzt werden kann und sehr flexibel
ist.
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Eine
Aufgabe besonders bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
besteht darin, eine effiziente Herstellung eines audivisuellen Produktes wie
eines DVD-Video-Produktes
zu ermöglichen,
das auf üblichen
DVD-Abspielgeräten
abgespielt werden kann.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung entsprechend den beigefügten Ansprüchen vorgeschlagen.
Bevorzugte Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung hervor.
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In
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Produktionsverfahren
zum Erzeugen eines audiovisuellen Produktes vorgeschlagen mit folgenden
Verfahrensschritten: Bereitstellen eines Satzes explizit realisierter
AV-Inhalte, von denen die AV-Inhalte jedes ein Video-Objekt, Null
oder mehr Audio-Objekte und Null oder mehr Sub-Bild-Objekte entsprechend
einem vorbestimmten Ausgabeformat und einer expandierten Zwischendatenstruktur
von Knoten und Verbindungen enthalten, wobei jeder Knoten einem
explizit realisierten AV-Inhalt des Satzes zugeordnet ist und die
Verbindungen eine navigatorische Bewegung von einem Knoten zu einem anderen
Knoten während
einer Wiedergabe der AV-Inhalte
darstellen; und Erzeugen eines audiovisuellen Produktes in einem
vorbestimmten Ausgabeformat durch Erzeugen von Objekten in einer
hierarchischen Datenstruktur wie durch das vorbestimmte Ausgabeformat
definiert mit Objekten in Ebenen der Datenstruktur entsprechend
der Zwischendatenstruktur von Knoten und Verbindungen, und wobei die
Objekte in der hierarchischen Datenstruktur die explizit realisierten
AV-Inhalte enthalten; dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren
folgende Schritte enthält:
Definieren einer Mehrzahl von Komponenten einschließlich Definieren
von mindestens einer Wahlkomponente mit einer Referenz zu einer
Mehrzahl von Rohinhaltsobjekten und mindestens einem Produktionsparameter
sowie einer Mehrzahl von Übergängen, die
navigatorische Bewegungen zwischen der Mehrzahl von Komponenten
darstellen; Expandieren der Mehrzahl von Komponenten und der Mehrzahl
von Übergängen einschließlich der
mindestens einen oder mehreren Wahlkomponenten, Bilden eines oder
mehrerer der Sätze
von explizit realisierten AV-Inhalten aus einer oder mehreren Rohinhaltsobjekten
entsprechend dem mindestens einen Produktionsparameter, die die
Zwischendatenstruktur erzeugen, wobei jeder Knoten einen AV-Inhalt
des Satzes darstellt und den Satz von Verbindungen zwischen den
Knoten entsprechend der Mehrzahl von Übergängen erzeugt.
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In
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Produktionsverfahren
zum Erzeugen eines optischen Disk-Produktes vorgeschlagen, das die
Schritte der Aufzeichnung eines audiovisuellen Produktes nach einem
oder mehreren der hierin definierten Verfahren auf eine optische
Disk enthält.
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In
einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Computerplattform
vorgeschlagen, die programmiert ist, die hierin definierten Verfahren durchzuführen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Aufzeichnungsmedium vorgeschlagen,
auf dem computer-lesbare Befehle gespeichert sind, mit denen die
hierin definierten Verfahren ausgeführt werden können.
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Schließlich wird
gemäß eines
weiteren Aspektes der vorliegenden Erfindung ein Aufzeichnungsmedium
vorgeschlagen, auf dem ein audiovisuelles Produkt gespeichert ist,
das nach einem oder mehreren der hierin definierten Verfahren produziert (authored)
wurde.
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Zum
besseren Verständnis
der Erfindung und um zu zeigen, wie die Ausführungsformen sich auswirken
können,
wird nachfolgend beispielsweise Bezug genommen auf die beigefügten Zeichnungsdiagramme.
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1 zeigt
eine Übersicht über ein
Produktionsverfahren gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer einfachen Abstraktion eines
gewünschten
audiovisuellen Produktes,
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3 zeigt
einen Teil der Abstraktion nach 2 als Komponente
im Detail,
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4 zeigt ein Produktionsverfahren des Standes
der Technik als Beispiel im Vergleich zu dem Beispiel einer bevorzugten
Ausführungsform
des vorliegenden Produktionsverfahrens,
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5 zeigt
eine andere Ausführungsform als
Beispiel des vorliegenden Produktionsverfahrens, das Komponenten
und Übergänge benutzt,
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6 zeigt
das Beispiel nach 5 in tabellarischem Format,
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7 zeigt
eine Übersicht
eines Verfahrens zum Auswerten von Komponenten und Übergängen,
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8 zeigt
die Auswertung von Komponenten im Detail,
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9 zeigt
die Auswertung von Übergängen im
Detail,
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10 zeigt
einen Teil einer expandierten Datenstruktur während der Auswertung von Komponenten
und Übergängen,
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11 zeigt
eine Übersicht über ein
bevorzugtes Verfahren zum Erzeugen von DVD-Video-Strukturen aus
einer expandierten Datenstruktur,
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12 zeigt
einen Schritt zum Erzeugen von DVD-Video-Struktur-Plätzen mit
mehr Details, und
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13 zeigt
einen Schritt der Erzeugung von DVD-Video-kompatiblen Datenstrukturen
in mehr Details.
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1 zeigt
eine Übersicht über ein
Produktionsverfahren entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Die vorliegende Erfindung ist anwendbar,
wenn viele Typen von audiovisuellen Produkten produziert werden
und insbesondere wenn komplexe Navigationsstrukturen oder Inhalte
im Spiel sind.
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Als
ein Beispiel ist die vorliegende Erfindung anwendbar auf das Produzieren
von auf Anforderung sofort lieferbaren Video-Produkten, die von
einem Serviceprovider zu einem Benutzer fernübertragen werden, z.B. über ein
Computernetzwerk oder andere Telekommunikationsnetzwerke. In diesem
Fall ist die Erfindung besonders nützlich beim Produzieren von
interaktiven Produkten, bei denen Wahlmöglichkeiten der Benutzer und
Reaktionen während
der Wiedergabe des Produktes den Navigationsfluß oder die Inhaltsauswahl erfordern.
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In
einem anderen Beispiel ist die vorliegende Erfindung besonders geeignet
zur Benutzung beim Produzieren eines audiovisuellen Produktes, das
einer DVD-Video-Spezifikation
entspricht. Dieses Beispiel wird nachfolgend noch detaillierter
beschrieben, um die bevorzugten Vorkehrungen der vorliegenden Erfindung
zu beschreiben. Das audiovisuelle Produkt ist auf geeignete Weise
auf einem Aufzeichnungsmedium wie einer optischen Disk aufgezeichnet.
Die DVD-Video-Spezifikation
definiert eine Serie von Datenobjekten, die in einer hierarchischen
Struktur angeordnet sind, mit engen Grenzen für die Maximalanzahl von Objekten,
die für
jede Ebene der Hierarchie existieren. Dementsprechend ist es in
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung erwünscht,
ein audiovisuelles Produkt zu schaffen, das diese und andere Grenzen
der Spezifikation erfüllt.
Insbesondere ist es erwünscht,
dass das resultierende audiovisuelle Produkt auf allgemein erhältlichen
DVD-Abspielgeräten
abgespielt werden kann. Es ist jedoch auch erwünscht, ein audiovisuelles Produkt
mit einer komplexen Menüstruktur
zu erzeugen, um die Freude eines Benutzers an dem Produkt zu erhö hen und um
die Schaffung von neuen Kategorien von audiovisuellen Produkten
zu ermöglichen.
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Auf
dem Gebiet von DVD-Videos wird der audiovisuelle Gesamtinhalt anhand
der audiovisuellen Inhalte (auch AV-Inhalt oder Darstellungsobjekte genannt)
betrachtet. Entsprechend der DVD-Video-Spezifikation enthält jeder
AV-Inhalt mindestens ein Video-Objekt, Null oder mehr Audio-Objekte
und Null oder mehr Sub-Bild-Objekte. Dies bedeutet, dass ein Abschnitt
von Video-Daten zusammen mit synchronisierten Audio-Spuren und optionalen Sub-Bild-Objekten
dargestellt wird. Die derzeit gültige
DVD-Video-Spezifikation erlaubt das Vorsehen von bis zu acht verschiedenen
Audio-Spuren (Audio-Ströme)
in Verbindung mit bis zu neun Video-Objekten (Video-Winkel-Ströme). Typischerweise
stellen die Video-Ströme verschiedene
Kamerawinkel dar, während
die Audio-Ströme
verschiedene Sprachversionen einer Tonspur enthalten wie z.B. englisch,
französisch,
arabisch usw. Normalerweise wird nur einer der verfügbaren Video-
und Audio-Ströme ausgewählt und
wiedergegeben, wenn das DVD-Video-Produkt abgespielt wird. Auf ähnliche
Weise erlaubt die gültige
Spezifikation bis zu 32 Sub-Bild-Ströme, die
für Funktionen
wie z.B. Sprachuntertitel benutzt werden. Typischerweise wird wieder
nur einer der Sub-Bild-Ströme
ausgewählt
und wiedergegeben, um z.B. ein Filmvideo-Clip mit englischen Untertiteln
von einem Sub-Bild-Strom
wiederzugeben, der in Kombination mit einem französischen
Audio-Strom wiedergegeben
wird. Auch diese verhältnismäßig einfache
Kombination von Video-, Audio- und Sub-Bild-Strömen erfordert einen hohen Grad
an Koordination und Aufwand während
der Produktion, um ein Endprodukt wie einen Spielfilm herzustellen.
Wegen des arbeitsaufwändigen
und teuren Produktionsprozesses besteht eine starke Abneigung gegen
die Entwicklung eines hochqualitativen audiovisuellen Produktes
entsprechend den DVD-Video-Spezifikationen. Die Entwicklung von
audiovisuellen Produkten mit komplexen Menüschritten oder die Benutzung
einer großen
Anzahl von einzelnen Roh-Inhalts-Objekten wird sogar noch stärker behindert.
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Zweckmäßigerweise
wird das Produktionsverfahren der vorliegenden Erfindung als Programm oder
als Folge von Programmen ausgeführt.
Das Programm oder die Programme sind auf einem geeigneten Speichermedium
aufgezeichnet, einschließlich
einem herausnehmbaren Speicher wie einer Magnetplatte, Festplatte oder
Halbleiterspeicherkarte, oder als ein auf einen Träger moduliertes
Signal zur Übertragung über ein
geeignetes Datennetzwerk wie dem Internet.
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Im
Betrieb wird das Produktionsverfahren zweckmäßigerweise auf einer Computerplattform ausgeführt, Idealerweise
auf einer Allzweckcomputerplattform wie einem PC oder einem Kunden-Server-Computernetzwerk.
Alternativ kann das Verfahren ganz oder teilweise auf einer dedizierten
Produktions-Hardware ausgeführt
werden.
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Wie
in 1 gezeigt, enthält das Produktionsverfahren
gemäß einer
vorteilhaften Ausführung der
vorliegenden Erfindung drei Hauptschritte, nämlich: Erzeugen einer Abstraktion
auf höchster
Ebene (oder Storyboard), die funktionale Sektionen eines audiovisuellen
Produktes in Schritt 101 darstellt; automatisches Auswerten
der Abstraktion höchster Ebene,
um eine voll expandierte Zwischenstruktur und einen Satz von AV-Inhalten
im Schritt 102 zu produzieren; und Erzeugen einer Ausgangs-Datenstruktur,
die der DVD-Video-Spezifikation entspricht, unter Benutzung der
expandierten Zwischenstruktur und der AV-Inhalte im Schritt 103.
Zweckmäßigerweise wird
die Ausgangs-Datenstruktur dann auf einem Aufzeichnungsmedium aufgezeichnet,
im vorliegenden Fall einem Rohling einer optischen Disk, um ein DVD-Video-Produkt
herzustellen.
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Das
in 1 dargestellte Verfahren soll nun im Detail näher beschrieben
werden.
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Wird
als erstes der Schritt 101 der 1 betrachtet,
so wird die Abstraktion auf höchster
Ebene durch Bildung einer Mehrzahl von Komponenten erzeugt, die
implizit funktionale Elemente eines gewünschten DVD-Video-Produktes
darstellen, und eines Satzes von Übergängen, die Bewegungen zwischen
den Komponenten darstellen, die während der Wiedergabe auftreten.
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2 ist
eine schematische Darstellung, die eine einfache Abstraktion eines
gewünschten
audiovisuellen Produktes zeigt. In dem Beispiel nach 2 sind
drei Komponenten 201 vorgesehen, die durch zwei Übergänge 202 miteinander
verbunden sind. Die Komponenten 201 stellen funktionale
Elemente des gewünschten
audiovisuellen Produktes dar, wobei ein oder mehrere Teile des AV- Inhalts (Kombinationen
von Video-Clips, Audio-Clips usw.) während des Abspielens wiedergegeben
werden sollen. Die Übergänge 202 zeigen
erlaubte Wege an, auf denen sich das Produkt bei der Wiedergabe
von einer Komponente zu einer anderen bewegen darf. In dem Beispiel
nach 2 sind die Übergänge 202 alle ausdrücklich definiert.
Zweckmäßigerweise
ist jeder Übergang 202 einem
Ereignis 203 zugeordnet, das die Umstände anzeigt, die zu dem Übergang
führen. Ein
Ereignis 203 ist eine Auslöseaktion wie der Empfang eines
Benutzerbefehls oder der Ablauf eines Zeitgebers, die die Bewegung
durch die Sektionen des AV-Inhalts während der Wiedergabe beeinflußt. Wird
in 2 bei der Komponente begonnen und sind alle möglichen
Aktionen gegeben, wird genau ein Ereignis 203 erfüllt, so
dass ein Übergang 202 von
der derzeitigen Komponente A zur nächsten Komponente B oder C
erlaubt wird.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
erlaubt drei verschiedene Typen von Komponenten. Es sind dies eine
Informationskomponente, eine Wahlkomponente und eine Metakomponente.
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Eine
Informationskomponente stellt etwas dar, was zu gegebener Zeit ein
einziger AV-Inhalt in dem audiovisuellen Produkt werden wird. Zweckmäßigerweise
enthält
eine Informationskomponente einfach einen Bezug auf ein Rohinhaltsobjekt
oder eine Sammlung von Rohinhaltsobjekten (d.h. Rohvideo- und -audio-Clips), die benutzt
werden, einen AV-Inhalt in dem audiovisuellen Produkt zu erzeugen.
Zum Beispiel bezieht sich eine Informationskomponente auf eine Willkommensfolge,
die angezeigt wird, wenn das Videoprodukt in einem DVD-Video-Abspielgerät wiedergegeben
wird. Dieselbe Willkommensfolge wird jedes Mal gespielt, wenn die
Wiedergabe beginnt. Es ist erwünscht,
die Willkommensfolge anzuzeigen und dann mit der nächsten Komponenten
fortzufahren. Eine Informationskomponente (die auch als einfache
Komponente bezeichnet werden kann) wird prinzipiell benutzt, Darstellungsdaten
in dem gewünschten
DVD-Video-Produkt
zu definieren.
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Eine
Wahlkomponente stellt etwas dar, was eine Mehrzahl von AV-Inhalten
in dem audiovisuellen Produkt werden wird. In der bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Wahlkomponente (alternativ als Multikomponente bezeichnet) einen
Bezug auf mindestens ein Rohinhaltsobjekt und einen oder mehrere
Parameter.
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Hier
ist es z.B. wünschenswert,
eine Willkommensfolge in einer von mehreren Sprachen abhängig von
einem Sprachparameter anzuzeigen. Das heißt, dass sowohl das Bild des
Sprechers (Video-Strom) als auch die Sprachspur (Audio-Strom) entsprechen
der gewünschten
Wiedergabesprache gewechselt werden. Zweckmäßigerweise wird eine Wahlkomponente
benutzt, einen Satz von gewünschten
AV-Inhalten in dem endgültigen
audiovisuellen Produkt darzustellen, in dem ein Wert von einem oder
mehreren Parametern benutzt wird, um zwischen jedem Teil des Satzes
zu unterscheiden. Dementsprechend stellt jede Wahlkomponente hauptsächlich Darstellungsdaten
in dem gewünschten DVD-Video-Produkt dar,
aber auch eine Art Menüstruktur
(d.h. sie wählt
zwischen verschiedenen verfügbaren
AV-Inhalten entsprechend einem Sprachwiedergabeparameter aus).
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Eine
Meta-Komponente enthält
eine durch eine Prozedur definierte Struktur, die einen Satz von Informationskomponenten
und/oder einen Satz von Wahlkomponenten und zugeordneten Übergängen darstellt.
Zweckmäßigerweise
kann eine Meta-Komponente selbst untergeordnete Meta-Komponenten definieren.
Eine Meta-Komponente wird prinzipiell unter Darstellung anderer
Komponenten und Übergänge benutzt,
die Menüstruktur
in dem gewünschten
audiovisuellen Produkt zu definieren.
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3 zeigt
eine Wahlkomponente oder Informationskomponente 201 im
Detail. Die Komponente wird erreicht, indem einem Übergang
eines Satzes von ankommenden Übergängen 202,
mit Ti(1...n) bezeichnet, gefolgt wird und verlassen wird durch
das Folgen eines Überganges
aus einem Satz von abgehenden Übergängen To(1..m).
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Die
Komponente 201 wird unter Bezug auf Null oder mehrere Parameter 301 definiert,
die nur während
des Produktionsverfahrens benutzt werden. Die Komponente kann jedoch
auch unter Bezug auf Null oder mehrere Spielzeitvariable 302 definiert
werden. Jede Variable 302 zeichnet Zustandsinformationen
auf, die während
der Wiedergabe des audiovisuellen Produktes in einem Standard-DVD-Abspielgerät gelesen
und innerhalb des Bereiches jeder Komponente modifiziert werden
können.
Zweckmäßigerweise
wird die Komponente 201 mit einem Label 303 zur
Erleichterung der Handhabung während
des Produktionsverfahrens versehen.
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Die
Komponente 201 enthält
Bezüge
auf einen oder mehrere Anteile des Inhalts 304. Die Anteile des
Inhalts sind Roh-Multimedia-Objekte (Standbilder, Video-Clips, Audio-Clips,
Textdaten usw.), die in einem oder mehreren Quellenspeichersystemen
gespeichert sind, wie einem Ablagesystem einer Datenbank, einem
Inhaltsmanagementsystem oder einem Asset-Managementsystem in einem
gegebenen Format, wie unter anderem .gif, .tif, .bmp, .txt, .rtf,
.jpg, .mpg, .qtf, .mov, .wav, .rm, qtx. Es ist klar, dass diese Rohinhaltsteile
in dieser Stufe nicht notwendigerweise in einem geeigneten Format
für die
Benutzung in einem DVD-Video-Spezifikation
vorliegen, die verlangt, dass Video-, Audio- und Sub-Bild-Objekte in ausgewählten, vorbestimmtem
Formaten (d.h. MPEG) vorliegen.
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Jede
Komponente 201 benutzt die Referenzen als Schlüssel oder
Index, der es erlaubt, dieses Inhaltsteil aus den Quellen-Speichersystemen
zu lesen. Die Referenzen können
ausdrücklich
(d.h. ein ausdrücklicher
Ablagepfad) oder implizit bestimmt werden, wie z.B. unter Bezug
auf die Werte der Parameter 301 und/oder auf die Variablen 302 (d.h.
unter Benutzung der Parameter 301 und/oder Variablen 302,
um einen ausdrücklichen
Ablagepfad zu konstruieren).
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Zweckmäßigerweise
enthält
die Komponente 201 auch einen Bezug auf eine Schablone 305. Die
Schablone 305 bietet z.B. eine Definition für eine Präsentation,
ein Layout und ein Format einer gewünschten Sektion eines auf einem
Bildschirm während
der Wiedergabe anzuzeigenden AV-Inhalts. Eine Schablone 305 bezieht
sich auf einen oder mehrere Inhaltsteile 304, um die Schablone
anzureichern. Typischerweise ist für jede Komponente 201 eine
Schablone 305 vorgesehen. Jedoch können sich mehrere Komponenten 201 eine
einzige Schablone 305 teilen, und umgekehrt. Eine Schablone 305 ist
in beliebiger geeigneter Form, zweckmäßigerweise als ausführbares
Programm, als Zusatzmodul oder als aktives Objekt, vorgesehen. Eine
Schablone wird zweckmäßigerweise
unter Benutzung einer Programmiersprache wie C++, Visual Basic,
Shockwave oder Flash erzeugt, oder durch Benutzung eines Skript
wie unter anderem HTML oder Python. Es wird deshalb klar, dass eine
Schablone einen hohen Grad an Flexibilität bei der Erzeugung von AV-Inhalten
für ein
DVD-Video-Produkt erlaubt. Au ßerdem
können Schablonen,
die bereits für
andere Produkte (wie z.B. für
eine Webseite) erzeugt wurden, direkt für die Erzeugung einer anderen
Form eines audiovisuellen Produktes, in diesem Fall eines DVD-Video-Produktes,
wieder verwendet werden.
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Die
Parameter 301, die Spielzeitvariablen 302, die
Inhaltsteile 304 und die Schablone 305 erlauben
es zusammen, einen oder mehrere AV-Inhalte für die Benutzung in dem gewünschten
audiovisuellen Produkt zu produzieren. Vorteilhafterweise erlaubt
die Erzeugung einer Komponente 201 in dieser parametrisierten
Form, dass eine große
Anzahl von AV-Inhalten auf einfache Weise und leicht durch eine einzige
Komponente dargestellt wird.
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Um
die Leistung und Vorteile bei der vorstehend beschriebenen Erzeugung
der Komponenten 201 und Übergänge 202 zu illustrieren,
wird nachfolgend Bezug genommen auf 4,
in der ein typisches Verfahren nach dem Stand der Technik zur Produktion
eines audiovisuellen Produktes mit der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verglichen wird. In diesem Beispiel wird
gewünscht,
ein audiovisuelles Produkt zu entwickeln, mit dem der Benutzer ein
einfaches Quizspiel spielen kann.
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In 4a muß jeder
AV-Inhalt 401, der in dem endgültigen audiovisuellen Produkt
vorkommen soll, vorher produziert werden, und die Navigation zwischen
den definierten Inhalten erfolgt durch Menüverbindungen, die durch Pfeile 402 dargestellt werden.
Bei dem Spiel geht es um die Beantwortung einer ersten Frage (F1),
und wenn diese korrekt ist, um die Beantwortung einer zweiten Frage
(F2). Die Antwort auf jede Frage ist zufällig gegeben in einer Spielzeit
unter Benutzung einer Spielzeitvariablen in der Weise, dass eine
der Antworten A, B und C richtig ist und die anderen beiden falsch
sind. Aus diesem einfachen Beispiel der 4a ist
zu erkennen, dass eine große
Anzahl von Inhalten mit einer noch größeren Anzahl von Menüverbindungen
erzeugt werden muss. Somit ist das Verfahren verhältnismäßig teuer, zeitraubend
und neigt zu Fehlern.
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4b zeigt
eine Abstraktion, die hierin beschriebene Komponenten und Übergänge für ein äquivalentes
Quizspiel benutzt. Es ist zu erkennen, dass die in 4b gezeigte
Abstraktion gleich bleibt, auch wenn die Anzahl von Fragen auf zehn,
zwanzig und sogar fünfzig
Fragen erhöht
wird, während
die Darstellung nach 4a bei jeder zusätzlichen
Frage komplexer wird.
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5 zeigt
ein anderes Abstraktionsbeispiel unter Benutzung von Komponenten
und Übergängen. 5 zeigt
ein Abstraktionsbeispiel für
ein audiovisuelles Produkt, das einen Katalog von Waren enthalten
wird, die durch einen Einzelhändler
verkauft werden. Eine Willkommensfolge ist als Informationskomponente 201a enthalten.
Wahlkomponenten 201b werden benutzt, um einen Satz von ähnlichen AV-Inhaltssektionen,
wie Inhaltsseiten von Produktinformationen einschließlich Photographien
und Bewegungsfilm, für
jedes Produkt des Kataloges zur Verfügung zu stellen. Hier enthält der Katalog
zum Beispiel etwa eintausend einzelne Produkte, von denen jedes zu
einem getrennten AV-Inhalt in dem gewünschten DVD-Video-Produkt führt. Meta-Komponenten 201c liefern
Funktionen wie die Auswahl von Produkten per Kategorie, Namen oder
Produktcode. Diese Meta-Komponenten werde durch eine Prozedur definiert.
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6 zeigt
eine tabellarische Darstellung für die
schematisch in 5 gezeigte Abstraktion.
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In
der Benutzung stellen Produktionsverfahren und Vorrichtung auf geeignete
Weise eine praktische Benutzerschnittstelle zum Erzeugen von Komponenten
und Übergängen der
Abstraktion auf hoher Ebene dar. Idealerweise ist eine graphische
Benutzerschnittstelle vorgesehen, die die Definition von Komponenten, Übergängen und
Ereignissen zuläßt, ähnlich wie
in der schematischen Darstellung nach 5. Besonders
zweckmäßig ist
es, dass die Benutzerschnittstelle eine graphische Kreation von Komponenten
wie das Zeichnen von Kästen
und das Hinzufügen
von zu den Kästen
gehörenden
Details sowie das Definieren von Übergängen durch Zeichnen von Pfeilen
zwischen den Kästen
und Zuordnen von Ereignissen zu den Pfeilen zuläßt. Alternativ ist eine tabellarische
Textschnittstelle ähnlich
zu der Tabelle nach 6 vorgesehen.
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Wie
aus 1 hervorgeht, ist die im Schritt 101 erzeugte
Abstraktion ein nützliches
Ausgangssignal. Die erzeugte Abstraktion kann für die spätere Benutzung gespeichert
oder zu einem anderen Teilnehmer für die weitere Bearbeitung transferiert
werden. In vielen Fällen
jedoch wird das Produktionsverfahren be nutzt, automatisch ein endgültiges audiovisuelles
Produkt, wie ein DVD-Video-Produkt,
aus der Abstraktion zu kreieren.
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Wie
aus 1 hervorgeht, enthält das Verfahren zusätzlich den
Schritt 104 zum Prüfen
der Verträglichkeit
mit der DVD-Spezifikation. Es ist wünschenswert vorher zu wissen,
ob das resultierende DVD-Video-Produkt mit einer gewünschten
Ausgabe-Spezifikation übereinstimmt,
im vorliegenden Fall der DVD-Video-Spezifikation. Zum Beispiel hat die DVD-Video-Spezifikation
eine hierarchische Struktur mit engen Grenzen für die maximale Anzahl von Objekten,
die sich auf jeder Ebene befinden, und Grenzen für die maximale Datenmenge,
die auf einer DVD-Video-Disk gespeichert werden kann.
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In
einer Ausführungsform
wird der Prüfschritt 104 unter
Benutzung der erzeugten Komponenten 201 und Übergänge 202 durchgeführt. Wie
oben erwähnt,
enthalten die Komponenten 201 Bezüge auf die AV-Rohinhaltsobjekte 304 und
Schablonen 305 sowie auf die Produktionsparameter 301 und 302,
die das Produzieren von AV-Inhalten zulassen. Der Prüfschritt 104 schließt die Vorhersage
einer erforderlichen Anzahl von Objekten auf jeder Ebene der hierarchischen
Struktur ein, indem die Anzahl der potentiellen AV-Inhalte betrachtet
wird, die bei gegebenen möglichen
Werten der Produktionsparameter (d.h. Nur-Produktionsparameter 301 und
Spielzeitvariable 302) produziert werden, und liefert eine
Anzeige, ob die Grenzen der maximalen Anzahl von Objekten überschritten
werden wird. Wenn eine Komponente einen Satz von ähnlichen
AV-Inhalten definiert, dann ist es ebenfalls nützlich, die physische Größe solcher AV-Inhalte
vorherzusagen, um hierdurch abschätzen zu können, ob das audiovisuelle
Produkt wohl innerhalb der verfügbaren
Kapazität
einer DVD-Disk liegt. Vorteilhafterweise wird die Konformitätsprüfung des Schrittes 104 ohne
detaillierte Realisierung jedes AV-fnhalts durchgeführt und
liefert der Bedienungsperson dennoch eine ausreichend genaue Schätzung der
zu erwartenden Konformität.
Wird Nichtkonformität
festgestellt, muß die
Bedienungsperson zu diesem frühen
Zeitpunkt Schritte unternehmen, um die Situation zu korrigieren.
Das Resultat ist, dass es möglich
ist, unnötigen
Zeit- und Kostenaufwand bei der Herstellung eines nicht-konformen,
vollständigen audiovisuellen
Produktes zu vermeiden.
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Wie 1 zeigt,
werden im Schritt 102 die Komponenten 201 und Übergänge 202 der
Abstraktion 200 auf hoher Ebene automatisch ausgewertet und
expandiert, um AV-Inhalte und eine Zwischen-Datenstruktur von Knoten
und Verbindungen herzustellen. 7 zeigt
mehr Details des Schrittes 102.
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Die
Komponenten 201 und Übergänge 202 können in
beliebiger Reihenfolge ausgewertet werden, es ist jedoch von Vorteil,
zuerst die Komponenten und dann die Übergänge auszuwerten. Idealerweise
werden irgendwelche Meta-Komponenten
in der Abstraktion zuerst ausgewertet. Führt eine Meta-Komponente zu neuen
Komponenten und Übergängen, werden
diese der Abstraktion hinzugefügt bis
alle Meta-Komponenten ausgewertet worden sind, so dass nur Informationskomponenten
und parameterisierte Wahlkomponenten übrig bleiben.
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Eine
expandierte Zwischen-Datenstruktur wird erzeugt, um die Abstraktkomponenten 201 und Übergänge 202 in
der neu ausgewerteten Form darzustellen. Diese expandierte Datenstruktur
enthält Verzweigungslogik,
die aus den Ereignissen 203 abgeleitet wurde, die an die Übergänge 202 (die
später Navigationsdaten
in dem gewünschten
audiovisuellen Produkt werden) und an den den AV-Inhalten zugeordneten Knoten angehängt werden.
Die AV-Inhalte sind hierbei aus den Komponenten 202 (die
später die
Präsentationsdaten
in dem audiovisuellen Produkt werden) abgeleitet. Es ist jedoch
nicht beabsichtigt, dass sich die expandierte Datenstruktur schon
in einer geeigneten Form zum Erzeugen eines audiovisuellen Produktes
in eingeschränktem
Format wie ein DVD-Video-Produkt befindet, da bei dieser Stufe kein
Mapping der hierarchischen Struktur und anderen Grenzen der DVD-Video-Spezifikation
existiert.
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8 zeigt
den Schritt 701 im Detail, um das bevorzugte Verfahren
zum Auswerten der Komponenten 201 zu erläutern. Wie 8 zeigt,
wird jede Informationskomponente 201a und jede Wahlkomponente 201b jeweils
im Schritt 801 ausgewählt.
Jede Komponente 201 wird ausgewertet, um einen oder mehrere
AV-Inhalte im Schritt 802 zu liefern. In einer Informationskomponente
enthält
diese Auswertung das Erzeugen eines AV-Inhalts aus den Rohinhalts-Objekten 304,
auf die Bezug genommen wurde. In einer Wahlkomponente enthält dieser
Auswertungsschritt zweckmäßigerweise
die Auswertung einer Schablone 305 sowie eines oder mehrerer
Rohinhaltsobjekte 304 entsprechend den Verfahrensparametern 301/302,
um einen Satz von AV-Inhalten zu liefern. Zweckmäßigerweise wird in der expandierten Datenstruktur
im Schritt 803 ein Knoten erzeugt, um einen AV-Inhalt darzustellen.
Im Schritt 804 wird eine Eingangslogik und/oder eine Ausgangslogik
erzeugt, um eine Verbindung zu und von einem Knoten derart darzustellen,
dass jeder AV-Inhalt unter geeigneten Spielzeitbedingungen erreicht
oder verlassen wird.
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9 zeigt
ein bevorzugtes Verfahren zum Auswerten von Übergängen im Schritt 702 der 7. Im
Schritt 901 wird jeder Übergang 202 in
jeder geeigneten Reihenfolge ausgewählt. Im Schritt 902 werden
die Bedingungen des einem bestimmten Übergang 202 zugeordneten
Auslöse-Ereignisses 203 dazu
benutzt, eine Eingangs- und/oder Ausgangslogik für jeden Knoten der expandierten
Datenstruktur zu erzeugen. Im Schritt 903 werden explizite Verbindungen
zwischen den Knoten geliefert.
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10 ist
eine schematische Darstellung einer Komponenten 201 während der
Auswertung, um einen Satz von Knoten 110, von denen jeder
einem AV-Inhalt 120 zugeordnet ist, zusammen mit einer Eingangslogik 132 und
einer Ausgangslogik 134 zu erzeugen, die die Bewegung zwischen
einem Knoten 110 und dem nächsten definiert. Die Eingangslogik 132 und
die Ausgangslogik 134 beziehen sich auf Spielzeitvariable 302,
die während
der Wiedergabe verfügbar
sind (d.h. Zeitgeberereignisse, Status des Abspielgerätes und
Wiedergabezustände)
sowie auf den Empfang von Benutzerbefehlen. Vorteilhafterweise verbraucht
der Auswerteschritt jeden der den Abstraktkomponenten zugeordneten
Nur-Produktions-Parameter 301,
so dass nur die Spielzeitvariablen 302 und die Spielzeitaktionen
wie Zeitgeberereignisse und Benutzerbefehle übrig bleiben.
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Nachfolgend
wird wieder Bezug genommen auf 1. Ein Konformitätsprüfungsschritt 105 kann nach
dem Auswerteschritt 102 zusätzlich zu dem Prüfschritt 104 durchgeführt werden.
Die Auswertung der Abstraktion im Schritt 102 zur Erzeugung
der expandierten Datenstruktur 100 erlaubt eine genauere Vorhersage
der erwarteten Übereinstimmung
mit einer besonderen Ausgabespezifikation. Insbesondere stellt jeder
Knoten der expandierten Datenstruktur einen AV-Inhalt dar, so dass
die Gesamtanzahl von AV-Inhalten und Objektplätzen genau vorher gesagt werden
kann, und der Satz von AV-Inhalten sind erzeugt worden ist, so dass
eine genaue Vorhersage der erforderlichen Kapazität zum Halten
dieser Inhalte möglich
ist. Vorteilhafterweise wird die Information über Konformität oder Nichtkonformität einer
Bedienungsperson wieder zugeleitet. Änderungen an der Struktur des
Produktes können
dann vorgeschlagen und in der Abstraktion durchgeführt werden,
um die Übereinstimmung
zu verbessern.
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In 1 wird
im Schritt 103 die expandierte Datenstruktur des Schrittes 102 benutzt,
ein audiovisuelles Produkt entsprechend einem vorbestimmten Ausgabeformat
zu erzeugen, in diesem Fall durch Erzeugen spezifischer Strukturen
entsprechend einer gewünschten
DVD-Video-Spezifikation.
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11 zeigt
ein Beispiel eines Verfahrens zum Erzeugen der DVD-Video-Strukturen. Im Schritt 1101 werden
die Knoten 110 der expandierten Datenstruktur in eine Liste
eingetragen, beispielsweise in der Reihenfolge, in der sie aus den
abstrakten Komponenten 201 entstanden sind, und in der
Reihenfolge der Nähe
dieser Komponenten zu benachbarten Komponenten in der Abstraktion.
Als Resultat ergibt sich, dass Sprünge zwischen Plätzen der
DVD-Video-Struktur während
der Wiedergabe minimiert und örtlich
begrenzt werden, um die Wiedergabegeschwindigkeit und den Zusammenhang
zu verbessern.
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Jeder
Knoten wird benutzt, im Schritt 1102 einen Platz der DVD-Video-Struktur
zu erzeugen. Wenn im Schritt 1103 die Anzahl der Plätze der DVD-Video-Struktur die angegebene
Grenze in der DVD-Video-Spezifikation überschreitet, wird im Schritt 1104 die
Erzeugung optional angehalten und ein Fehler angezeigt. Angenommen,
die Anzahl von Strukturen liegt innerhalb der spezifizierten Grenze, dann
werden DVD-Video kompatible Datenstrukturen im Schritt 1105 erzeugt.
Letztendlich wird im Schritt 1106 ein DVD-Video-Disk-Bild
erzeugt. Vorteilhafterweise werden kommerziell verfügbare Werkzeuge
zur Durchführung
des Schrittes 1106 verwendet, so dass diese hier nicht
im Detail beschrieben werden müssen.
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Schritt 1102 ist
in 12 detaillierter gezeigt. In diesem Beispiel stellt
die Variante T eine Nummer eines Videotitelsatzes VTS dar (d.h.
von 1 bis 99), während
die Variable P eine Programmkette PGC (d.h. von 1 bis 999) innerhalb
eines Videotitelsatzes darstellt. Wie in 12 gezeigt,
werden die Knoten 110 der expandierten Datenstruktur 100 dazu
benutzt, Plätze
in den Videotitelsätzen
und Programmketten zu definieren. Da die verfügbaren Programmketten innerhalb
jedes Videotitelsatzes verbraucht werden, werden dann die Plätze zu dem
nächsten
Videotitelsatz bewegt. Es sind hier viele alternative Verfahren
verfügbar,
um die Zuordnung von physischen Plätzen zu den Knoten der expanierten
Datenstruktur zu optimieren.
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Schritt 1105 der 11 ist
detaillierter in 13 dargestellt. 13 zeigt
ein bevorzugtes Verfahren zum Erzeugen von DVD-Video kompatiblen Datenstrukturen,
indem die AV-Inhalte 120, die jedem Knoten 110 zugeordnet
sind, in den diesem Knoten zugeordneten Strukturplatz eingefügt werden
und die Verbindungen zwischen den Knoten durch explizite Bezüge auf Zielplätze ersetzt
werden. Im Schritt führt dies
zu einer expliziten DVD kompatiblen Datenstruktur, die dann benutzt
werden kann, ein DVD-Disk-Bild zu erzeugen. Schließlich wird
das DVD-Disk-Bild dazu
benutzt, eine DVD-Disk als neues audiovisuelles Produkt aufzuzeichnen.
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Das
vorstehend beschriebene DVD-Produktionsverfahren und die entsprechende
Vorrichtung haben eine Vielzahl von Vorteilen. Das Erzeugen von Komponenten,
die parameterisierte Sektionen von audiovisuellem Inhalt darstellen,
erlaubt es, viele einzelne AV-Inhalte implizit zu definieren und
dann automatisch zu erzeugen. Wiederholte manuelle Aufgaben, die
früher
zeitaufwändig,
teuer und fehlerbehaftet waren, werden vermieden. Das Produktionsverfahren
und die entsprechende Vorrichtung verbessern den Bereich von Eigenschaften
deutlich, die in existierenden Kategorien von audiovisuellen Produkten
wie Filmdarstellungen möglich
sind. Sie ermöglichen
auch, neue Kategorien von audiovisuellen Produkten zu produzieren.
Diese neuen Kategorien schließen
sowohl Unterhaltungsprodukte wie quiz-basierte Spiele und Puzzle-Spiele
ein, als auch Informationsprodukte wie Kataloge, Verzeichnisse, Nachschlagewerke,
Wörterbücher und
Enzyklopädien.
In jedem Fall erlauben das hierin beschriebene Produktionsverfahren
und die Vorrichtung eine vollständige
Benutzung der Video- und Audio-Möglichkeiten
von DVD-Spezifikationen wie DVD-Video. Benutzer können eine
Wiedergabe durchführen
unter Benutzung eines Standard-DVD-Abspielgerätes mit üblichen Bedienelementen wie
einer Fernsteuereinrichtung. Ein DVD-Video- Produkt mit hoch-komplexem Menüinhalt wird
auf eine Weise erzeugt, die einfach, effizient, kostensparend und
zuverlässig
ist.
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Obwohl
einige bevorzugte Ausführungsbeispiele
gezeigt und beschrieben wurden, ist es den Fachleuten klar, dass
viele Änderungen
und Modifikationen gemacht werden könnten, ohne sich von dem Inhalt
der in den Ansprüchen
definierten Erfindung zu entfernen.