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Die
Erfindung betrifft das automatische Identifizieren und/oder Sortieren
von Gegenständen.
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Cellulosehaltiges
Abfallmaterial umfasst weißes
Papier, farbiges Papier, Pappe und Wellpappe. Diese können bedruckt
sein, beispielsweise mit CMYK oder schwarzer Tinte, wie bei Zeitungen,
illustrierten Magazinen und Büchern
der Fall.
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Gegenwärtig wird
der Sortiervorgang in hohem Maße
manuell durchgeführt.
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WO-A-01/57497
beschreibt ein Papiersortiersystem, das einzelne Papierbögen in einem Hochgeschwindigkeitsstrom
von Abfallpapier auf der Basis der Farbe des Papiers, des Glanzes
des Papiers und des Vorhandenseins von Druck auf dem Papier sortiert.
Das System umfasst eine Licht emittierend Anordnung, die aus einer
Reihe infraroter LEDs, einer Reihe roter LEDs, einer Reihe grüner LEDs
und einer Reihe blauer LEDs besteht, die nacheinander aufleuchten,
um Licht unterschiedlicher Wellenlängen auf den Abfallpapierstrom
zu emittieren. Das System umfasst ferner eine Empfangsanordnung,
die mehrere Paare von Linsen und Photodioden aufweist, um von dem
Abfallpapier reflektiertes Licht zu empfangen, und ein Papieranalysesystem. Das
Papieranalysesystem weist eine Farbbestimmungskomponente, eine Glanzbestimmungskomponente
und eine Druckbestimmungskomponenten auf. Die Farbbestimmungskomponente
bestimmt die Farbe des Papiers basierend auf den Ausgangssignalen der
Empfangsanordnung, welche das reflektierte Licht wiedergeben, das
ursprünglich
von den roten, grünen
und blauen LEDs emittiert wurde. Die Glanzbestimmungskomponente
verwendet die Ausgangssignale der Empfangsanordnung, welche das
ursprünglich
von den infraroten LEDs emittierte Infrarotlicht wiedergeben. Die
Druckbestimmungskomponente bestimmt das Vorhandensein von Druck
auf dem zu sortierenden Papier durch das Messen von Unterschie den
in der Farbintensität
zwischen benachbarten Zielbereichen auf einem einzelnen Stück Abfallpapier.
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DE-A-19751862
beschreibt ein System zum Identifizieren und Sortieren von durch
ein Band geförderten
Gegenständen,
insbesondere zum Sortieren von Abfall, bei dem Materialcharakteristiken
der Gegenstände
spektroskopisch mittels eines NIR-Messinstruments bestimmt werden
und das Sortieren in Abhängigkeit
von dem Spektroskopieerergebnis durch Entfernen von Gegenständen von
dem Förderband
erfolgt. Darüber
hinaus erfolgt stromaufwärts der
NIR-Spektralanalyse
eine Bildanalyse, vorzugsweise eine Farbbildanalyse zur Ortsbestimmung,
einschließlich
einer optionalen Form- und/oder Größenbestimmung der zu identifizierenden
Gegenstände.
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DE-A-10059034
beschreibt ein Verfahren zum automatischen Sortieren von Abfallpapier,
bei dem ein gemischter Abfallpapieranteil in verschiedene Klassen,
wie Zeitungen, Magazine, Pappe, durchgehend gefärbtes Papier und braune Pappe
sortiert wird, indem das Abfallpapier als eine Schicht mechanisch
auf ein Forderband gelegt wird, die volle Breite des Förderbandes
mittels optischer Sensoren abgetastet wird, Daten über die
in der einen Schicht auf dem Förderband
befindlichen Gegenstände
gesammelt werden, und die Daten unter Verwendung von Algorithmen
der digitalen Bildverarbeitung analysiert werden, um jedem Gegenstand
mindestens eine der Eigenschaften Färbung, Homogenität, Textur,
Reflexionsgrad, Fläche,
Vielfarbigkeit, Rechteckigkeit, Verhältnis der Höhe zur Breite, und Randcharakteristiken.
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Nach
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Separieren von Objekten mit einer auf die Farbe der Objekte
bezogenen spezifischen Spektralcharakteristik von einer Mischung
von Objekten vorgesehen, wobei die Charakteristik durch Spektralanalyse,
jedoch nicht durch das bloße
Auge oder eine Farbkamera erkennbar ist, umfassend das Vorbewegen
der Mischung, das mittels Strahlung erfolgende Bestimmen, ob ein
Teil der Mischung die Charakteristik aufweist, und das Separieren
der die Charakteristik aufweisenden Objekte von der Mischung als
gewünschte
Teile der Mischung, wobei das Bestimmen das Analysieren der durch
den Teil veränderten
Strahlung in einer Vielzahl von schmalen Wellenlängenbändern im sichtbaren Spektrum
umfasst.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist ein Gerät vorgesehen, mit einer Vorrichtung
zum Vorwärtsbewegen
einer Mischung von Objekten, einer Bestimmungsanordnung, die Strahlung
verwendet, um zu bestimmen, ob ein Teil der Mischung ein Objekt
ist, das eine spezifische, auf die Farbe des Objekts bezogene Spektralcharakteristik
zeigt, wobei die Charakteristik durch Spektralanalyse, jedoch nicht
mit dem bloßen
Auge oder einer Farbkamera erkennbar ist, und einer Separiervorrichtung
zum Separieren der die Charakteristik aufweisenden Objekte von der
Mischung als gewünschte
Teile der Mischung, wobei die Bestimmungsanordnung eine Erkennungsanordnung,
die dem Erkennen von durch den Teil veränderter Strahlung dient, und
eine Analyseanordnung, die dem Analysieren der veränderten Strahlung
in einer Vielzahl von schmalen Wellenlängenbändern im sichtbaren Spektrum
dient.
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Aufgrund
dieser beiden Aspekte ist es möglich,
automatisch Objekte mit spezifischen farbbezogenen Charakteristiken,
welche durch Spektralanalyse, jedoch nicht mit dem bloßen Auge
oder einer Farbkamera erkennbar sind, zu sortieren.
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In
einigen Fällen
ist es vorteilhaft, eine Erkennungsanordnung, die dem Detektieren
von durch die sich vorwärts
bewegenden Objekte veränderter Strahlung
dient, und eine Analyseanordnung, die dem Analysieren der veränderten
Strahlung in einer Vielzahl von schmalen Wellenlängenbändern im sichtbaren Spektrum
dient, zu verwenden, um die Farbcharakteristik und/oder die Zusammensetzung der
Objekte zu bestimmen.
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Die
Analyse der veränderten
Strahlung in einer Vielzahl schmaler Wellenlängenbänder im sichtbaren Spektrum
ermöglicht
die genaue Bestimmung der Farbe und/oder der Zusammensetzung der
Gegenstände
auf automatische Weise.
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Vorzugsweise
kann die Analyse der veränderten
Strahlung in der Vielzahl schmaler Wellenlängenbänder im sichtbaren Spektrum
dazu verwendet werden, um zu erkennen, ob ein Objekt ein CMYK-bedruckter
Gegenstand ist.
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Bei
der Erkennung von CMYK-bedruckten Gegenständen wird die emittierte Strahlung
durch die Gegenstände
anders verändert,
wenn die Gegenstände
CMYK-bedruckt sind, als wenn die Gegenstände nicht CMYK-bedruckt sind,
und die Bestimmungsanordnung dient der automatischen Bestimmung,
ob die veränderte
Strahlung CMYK-bedruckten Gegenständen entspricht.
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Wenn
CMYK-bedruckte Objekte erkannt wurden, können sie darüber hinaus
von der Mischung unter Verwendung einer Trennvorrichtung als erwünschte Teile
der Mischung getrennt werden.
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Es
ist daher möglich,
CMYK-bedruckte Objekte automatisch aus anderen Objekten heraus zu sortieren
und solchermaßen
manuelles Sortieren zu vermeiden, das nicht nur kostspielig, sondern
auch eine unattraktive Arbeit ist. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird ein Förderband,
das einen Strom von cellulosehaltigem Abfallmaterial transportiert, über seine
gesamte Breite von einem CMYK-Sensor abgetastet. Die Art des Druckmaterials
und des Druckverfahrens ist dann zuverlässig bestimmbar. Bedruckte
graue und braune Pappe und Karton sind oft nur in drei Farben oder
weniger (üblicherweise
vorgemischte Farben) bedruckt. Ein CMYK-Sensor kann zuverlässig die
Anzahl der Druckschichten und auch die Zusammensetzung der Farben
erkennen. Somit kann erwünschtes
Papier, beispielsweise Magazine, klar von bedruckter Pappe oder
bedrucktem Karton unterschieden werden.
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Das
Trennen kann "positiv" sein, d.h. es erfolgt
ein Entfernen der gewünschten
Teile aus dem Strom, oder es kann "negativ" sein, d.h. es erfolgt ein Entfernen
der unerwünschten
Teile aus dem Strom. So dass die erwünschten Teile in dem Strom
belassen werden.
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Vorteilhafterweise
handelt es sich bei dem Sortieren einer Mischung von Objekten um
ein Sortieren in jeweilige Anteile, die jeweils ein oder mehrere
Charakteristiken aufweisen, die dem Anteil gemeinsam sind, wobei
die Charakteristiken oder eines der Charakteristiken mindestens
eines der Anteile auf die Farbe des Anteils bezogen ist, und es
umfasst das Bestimmen des Anteils, zu dem ein beliebiges Objekt
gehört,
indem die Objekte einer Strahlung ausgesetzt werden, welche von
dem Objekt verändert
wird, und indem die veränderte
Strahlung einer Kamerabildinterpretation zum Bestimmen der Farbe und/oder
der Zusammensetzung und/oder der Text- und Druckverteilung und einer
Spektralanalyse im sichtbaren Wellenlängenspektrum unterzogen wird.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
durch Kombinieren der Spektralanalyse im sichtbaren Wellenlängenspektrum
und durch Kamerabildinterpretation die Mischung der Objekte zuverlässiger in
separate Anteile zu sortieren.
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Wenn
es gewünscht
ist, eine oder mehr oder gar die meisten oder sämtliche der im allgemeinen auftretenden
Anteile in einem Abfallstrom, beispielsweise einem cellulosehaltiges
Abfallmaterial enthaltenden Strom, zu identifizieren, und insbesondere
die Anteile, wie Zeitungen, Magazine, weißes Buchungspapier und Bücher, zu
identifizieren und trennen, die zur Herstellung von deinkbarer Pulpe
von Interesse sind, können
die Spektralanalyse im sichtbaren Spektrum und eine Farbbildaufzeichnungsvorrichtung,
beispielsweise eine CCD (ladungsgekoppelte Vorrichtung) verwendet
werden. Die Farbbildaufzeichnungsvorrichtung kann zum Bestimmen
eines oder mehrerer, oder gar der meisten oder sämtlicher folgender Bildcharakteristiken
der Abfallobjekte durch Bildverarbeitung von Datensignalen der Vorrichtung
verwendet werden:
Vielfarbigkeit,
Homogenität,
Text-
und Druckverteilung,
Oberflächenreflexionsgrad,
Fläche,
Farbfülle,
Geradheit
der Ecken,
Randverhältnisse,
Randeigenschaften.
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Eine
derartige Kamerabildinterpretation ist in DE-A-10059034 beschrieben.
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Würde eine
derartige Kamera allein verwendet, wäre sie selten in der Lage,
zuverlässig
farbige Pappe von illustrierten Magazinen zu unterscheiden, da diese
für die
Kamera sehr ähnlich
aussehen. Ähnlich
hat sich das Trennen von grauem cellulosehaltigem Material von braunem
cellulosehaltigem Material allein auf der Basis von Kamerabildinterpretationen
als schwierig erwiesen.
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Ein
anderes der bisherigen Hauptprobleme ist das Unterscheiden zwischen
grauem und weißem Papier
ohne Druck.
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Durch
Ergänzen
der Kamerabildinterpretation durch eine Spektralanalyse im sichtbaren
Wellenlängenspektrum
ist es möglich,
zahlreiche der vorgenannten Probleme zu lösen.
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Wenn
zusätzlich
angestrebt wird, festzustellen, ob ein Objekt aus einem Material
besteht, das nicht durch Spektralanalyse im sichtbaren Wellenlängenspektrum
oder durch Kamerabildinterpretation erkennbar ist, wie beispielsweise
Polymer oder polymerbeschichtetes Material, mit oder ohne den Zweck des
Trennens des betreffenden Objekts aus einer Mischung, kann NIR-Spektralerkennung
(Nahinfrarot-Spektralerkennung) verwendet werden. Auf diese Weise
ist es möglich,
Polymer oder polymerbeschichtete Objekte durch Spektralanalyse im
nicht sichtbaren Wellenlängenspektrum
zu erkennen, die unerwünscht
sind oder eine gewünschte
Materialklasse darstellen.
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Das
Förderband
wird daher über
seine ganze Breite auch mittels eines NIR-Sensors abgetastet. Derartige Sensoren
sind aus dem Sortieren von Polymer und Kunststoff bekannt. Auf diese
Weise wird nicht-cellulosehaltiges Material erkannt, wobei Getränkekartons
und Kunststoffe zu dieser Kategorie gehören.
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Insbesondere
können
Polymerbeschichtungen auf cellulosehaltigem Material erkannt werden. Mit
der NIR-Sensortechnik kann eine Anzahl von Materialeigenschaften
erkannt und unterschieden werden.
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Im
folgenden wird eine Anzahl von Beispielen dafür angeführt, wie eine Kamerabildinterpretation
die Spektralanalyse im sichtbaren Wellenlängenspektrum bei der Erkennung
und dem Heraussortieren von CMYK-bedrucktem Material bei der Abfallsortierung
ergänzen
kann. Die vorgenannten Bildcharakteristiken sind wie folgt definiert:
"Vielfarbig" bezeichnet den Grad,
in dem Farben wie rot, grün
und blau auftreten, und deren relative Anteile an der Fläche.
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"Homogenität" bezeichnet die Farbeinheitlichkeit
und die Leuchtkraft über
das Objekt.
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"Text- und Druckverteilung" bezeichnet das Bestimmen
von Mustern auf der Oberfläche,
wie die statistische Verteilung von schwarzen und weißen Pixeln,
das Auftreten von Spaltentext, Schlagzeilen, Bildern und Illustrationen.
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"Oberflächenreflexionsgrad" bezeichnet des Grad,
in dem einfallendes Licht von der Oberfläche eines Objekts reflektiert
wird.
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"Fläche" bezeichnet die Grundfläche des
Objekts.
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"Farbfülle" bezeichnet die Anzahl
der auftretenden Farben und deren Oberflächenverhältnis zueinander sowie den
gegenseitigen Unterschiedsgrad (Kontrast). Dies erfordert das Einordnen
der Pixel in verschiedene Farbklassen.
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"Eckengeradheit" bezeichnet den Grad,
in dem die Form des Objekts von einem dieses umgebenden Rechteck
abweicht.
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"Randverhältnisse" bezeichnet das Längenverhältnis zwischen
den längeren
und den kürzeren Rändern des
umgebenden Rechtecks.
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"Randeigenschaften" bezeichnet hauptsächlich die
Glätte
der Ränder
und ist ein Maß für die Gleichmäßigkeit
und Glätte
der Erstreckung der Ränder.
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Es
folgen Beispiele für
Interpretationen dieser Charakteristiken für ein effektives Sortieren
von cellulosehaltigem Abfallmaterial:
Aus dem Charakteristikum
der "Vielfarbigkeit" kann eine Entscheidung
darüber
getroffen werden, ob das erkannte Objekt ein farbiges Papier ist.
Das Fehlen von "Farbfülle" und ein hohes Maß an "Homogenität" geben an, dass es
sich bei dem Objekt um Pappe, insbesondere um Wellpappe und Verpackungspappe,
handelt. Ein ergänzendes
Charakteristikum kann auch der Oberflächenreflexionsgrad" sein, der für nahezu
sämtliche
Pappen und Kartons recht niedrig erwartet werden kann. "Text- und Druckverteilung" umfasst Charakteristiken
von Text, Illustrationen, etc. Insbesondere Schlagzeilen, Charakteristiken
von Illustrationen und von Bereichen ohne Druck können bei
der Entscheidung darüber
behilflich sein, ob es sich bei dem Objekt um Zeitung handelt. "Vielfarbigkeit" gibt ebenfalls einen
Hinweis darauf, ob es sich bei dem Objekt um ein illustriertes Magazin
handelt. Die "Eckengeradheit" kann ebenfalls bestätigen, dass
es sich um ein Magazin oder eine Zeitung handelt. "Das Randverhältnis" kann gleichermaßen dahingehend
zu einer weiteren Einschränkung
der möglichen
Klassifizierungswahl führen,
dass beispielsweise Magazine normalerweise ein Standardformat, beispielsweise
das A4-Format in Europa, aufweisen. Karton und Pappe können normalerweise auf
der Basis der "Randeigenschaften" erkannt und von
Papier unterschieden werden. Papier hat normalerweise glatte Ränder, während Karton
und Pappe zackige oder gefranste Ränder haben.
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Die
Farbe in Bereichen des Objekts ohne Druck kann in vielen Fällen für den Papiertyp
kennzeichnend sein. Dies ist oft bei Zeitungspapier der Fall. Mehrere
Arten von Karton und Pappe haben ebenfalls sehr charakteristische
Grundfar ben. Leicht gefärbtes
(getöntes)
Papier weist üblicherweise
Pastellfarben (pink, gelb) mit einem geringen Sättigungsgrad auf.
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Kamerabildinterpretation,
NIR-Erkennung und CMYK-Erkennung können in einem einzigen System
kombiniert werden. In diesem Zusammenhang ist die Reihenfolge der
Abtastung durch die Sensoren unerheblich, wenn diese nicht gleichzeitig erfolgt.
Bei einem Ausführungsbeispiel
tasten sämtliche
Detektoren (nämlich
die NIR- und die CMYK-Sensoren sowie die Bildaufzeichnungsvorrichtung)
die gleiche Querlinie über
das Förderband ab.
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Sämtliche
Informationen von den verschiedenen Detektoren werden an einen Hochleistungsrechner
zur Verarbeitung übertragen.
Es werden Algorithmen angewandt, um die Objekte zu identifizieren
und deren jeweiligen Kategorien und Anteile zu definieren.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Sortiervorgang normalerweise "negativ" (d.h. unerwünschte Objekte werden aus dem
Strom entfernt), und ist in die folgenden drei Schritte unterteilt:
- 1. Die genaue Position des Objekts wird bestimmt.
Dies kann durch die abtastenden CMYK- oder NIR-Sensoren oder gegebenenfalls
mittels der Kamera geschehen. Eine Farbbildinterpretation, CMYK-
und NIR-Sensoren liefern die erforderlichen Objektdaten.
- 2. Die erkannten Objekte werden charakterisiert und den verschiedenen
Abfallanteilen zugeordnet.
- 3. Die erkannten unerwünschten
Objekte werden schließlich
automatisch mittels einer Anordnung kontrollierter Luftstrahlen,
die am Ende des Förderbands
angeordnet sind, aus dem Strom ausgestoßen.
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Die
Erkennung der Positionen von Objekten auf dem Förderband und das Ausstoßen gezielter Luftstrahlen
ist aus dem Sortieren von Kunststoffen und Po lymeren bekannt und
in DE-C-19751862 beschrieben, wobei die Objekterkennung ohne mechanische
Berührung über die
Breite des Förderbandes, die
1400 mm oder 2800 mm betragen kann, durchgeführt wird.
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Für eine klare
und vollständige
Offenbarung der vorliegenden Erfindung wird im folgenden beispielhaft
auf die zugehörigen
Zeichnungen bezug genommen, welche zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Systems zum Erkennen eines CMYK-bedruckten
Papierobjekts im Hinblick auf das Trennen desselben von Objekten,
die nicht CMYK-bedruckt oder keine Papierobjekte sind,
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2 eine
Kurve der normalisierten Lichtintensität gegenüber der Wellenlänge, wobei
diese Absorptionsspektren sichtbaren Lichts für die Grundfarben Cyan, Gelb
und Magenta des CMYK-Farbbereich zeigt,
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3 und 4 Kurven
jeweiliger Beispiele für
Spektren kombinierter CMYK-Farben,
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5 und 6 Kurven
jeweiliger Beispiele für
Spektren von Nicht-CMYK-Farben;
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7 und 8 Kurven
zur Darstellung von Spektren für
braune Pappe und graue Pappe,
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9 eine
Kurve zur Darstellung einer Spektralantwort in einem Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren,
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10 eine
schematische Darstellung einer modifizieren Version des Systems,
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11 eine
schematische Darstellung einer Analyseeinheit zur Verwendung in
dem System der 1 und 10 und
zum Analysieren von Strahlung im sichtbaren Spektrum, und
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12 eine
schematische Darstellung eines Teils der Einheit von 11.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 bis 9 wird ein
Verfahren zum Unterscheiden zwischen verschiedenen Klassen von Recyclingpapier,
beispielsweise der deinkbaren Klasse und dem unerwünschten
Material, basierend auf den Spektraleigenschaften im sichtbaren
Bereich der CMYK-Farben beschrieben. CMYK ist nach den Farben Cyan,
Magenta, Gelb und Schwarz benannt, die sich aus dem in den meisten
der heutigen abbildenden Druckverfahren verwendeten Farbentrennverfahren
ergeben. Die durch den CMYK-Druckvorgang erhaltenen Farben können weitgehend
durch Eigenschaften im sichtbaren Spektrum identifiziert werden,
welche sie von Farben getönter
Papiermaterialien und von Papierobjekten unterscheidet, welche durch
ein Vormischverfahren bedruckt sind. Dieses Farbenunterscheidungsverfahren
kann ein System verwenden, wie es in der Internationalen Patentanmeldungsveröffentlichung
WO96/06689 beschrieben ist; selbstverständlich wird eher sichtbares
als Infrarotstrahlung verwendet. Ferner ist dieses Farbenunterscheidungsverfahren
mit einem IR-(Infrarot)-Eigenschaften
verwendenden Verfahren kombinierbar, um Pappobjekte (hauptsächlich Nahrungsmittelbehälter) zu
entfernen, die im CMYK-Verfahren
bedruckt wurden, jedoch eine Art von Kunststoffbeschichtung aufweisen. Bei
dem letzteren Verfahren kann es sich um das in WO96/06689 beschriebene
Verfahren handeln. Ein beide Verfahren kombinierendes Abtastsystem
ist in 1 dargestellt. Bei dem dargestellten System wird eine
Mischung aus verschiedenen cellulosehaltigen Bahnen (S) kontinuierlich
auf einem Förderband 1 an einer
Erkennungsstation 2 vorbeibewegt, die einen Scanner 3 aufweist,
der den Strom der sich bewegenden Mischung quer zum Band 1 abtastet
und zwei Analyseeinheiten 4 und 5 aufweist. Das
sichtbare Lichtspektrum der Strahlung in dem Strahl B, der von dem
Band 1 und den Bahnen (S) reflektiert wird, wird von der
Einheit 4 zur Erkennung der CMYK- bedruckten cellulosehaltigen Bahnen
verwendet, und das IR-Spektrum wird von der Einheit 5 zum
Erkennen von Bahnen wie kunststoffbeschichtete cellulosehaltige
Bahnen verwendet. Auf diese Weise ist es möglich, als Hauptstrom nur CMYK-bedruckte
Papierbahnen, schwarzweiße
Papierbahnen und weiße Papierbahnen
zu belassen.
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Zeitungen
und Magazine sind zum großen Teil
CMYK-bedruckt oder in Schwarz gedruckt. Somit sind diese von den
meisten anderen farbigen Papierobjekten durch Erkennen des CMYK-Drucks
unterscheidbar. Wie erwähnt,
kann CMYK von den meisten anderen Farben durch die Charakteristiken
des Spektrums im sichtbaren Bereich unterschieden werden. 2 zeigt
Spektra für
die drei Grundfarben Cyan (gestrichelte Linie), Gelb (durchgezogene
Linie) und Magenta (strichpunktierte Linie). Die 3 und 4 zeigen
Beispiele für
Spektren von Bildern, die mit CMYK-Farben gedruckt wurden, während die 5 und 6 Spektren
von Nicht-CMYK-Farben zeigen, wobei 7 ein typisches
Spektrum von brauner Pappe und 8 ein typisches
Spektrum von grauer Pappe zeigt.
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Als
Maß des "CMYK-Gehalts" einer Farbe werden
die Unterschiede der Spektrumintensitäten zwischen zwei oder mehr
aus einer Vielzahl schmaler Frequenzbandkanäle erkannt. Die Kanäle können durch
Lichtsensoren erzeugt werden, die mit Schmalbandpassfiltern versehen
sind, oder durch Anordnen von Sensoren an ausgewählten Positionen entlang eines
Spektrums, das durch ein streuendes Element, beispielsweise ein
Gitter oder ein Prima, erzeugt wird. Die Anzahl der Kanäle beträgt vorteilhafterweise
5, 6 oder mehr und höchst
vorzugsweise 16. 9 zeigt die spektrale Antwort
eines praktischen Beispiels mit 5 Kanälen, das Spektren eines typischen
CMYK-Farbspektrums (gestrichelte Linie) und einem Nicht-CMYK-Spektrum
(durchgezogene Linie) eines farbigen Papiers überlagert ist.
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Ein
Kriterium zum Unterscheiden zwischen CMYK- und Nicht-CMYK-Farben
sind die Unterschiede zwischen den Intensitätspegeln in zwei oder mehr der
Kanäle,
beispielsweise (Ich2-Ich1), (Ich4-Ich3) und (Ich5-Ich4). Ichn bedeu tet
hier die im Kanal n gemessene Intensität. Andere Kombinationen von Summen
und Differenzen von Kanalintensitäten können entsprechend dem Typ und
der Zahl der zu sortierenden Papierqualitäten gewählt werden.
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Das
in 1 dargestellte System, das NIR-Erkennung und CMYK-Erkennung
verwendet, kann sehr vorteilhaft sein. Es hat jedoch einige Einschränkungen
hinsichtlich des Abdeckens des gesamten Bereichs der Anforderungen
an das Sortieren von cellulosehaltigen Abfallmaterialien. Das in 10 dargestellte
System ist besser in der Lage, diesen Gesamtbereich abzudecken,
da es zusätzlich eine
Farbkamera, insbesondere eine CCD-Kamera (ladungsgekoppelte Vorrichtung)
verwendet.
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Wie
in 10 dargestellt, transportiert das Förderband 101 das
cellulosehaltige Abfallmaterial unter eine CCD-Kamera 102,
die in einem Gehäuse 103 enthalten
ist, das ebenfalls einen CMYK-Sensor 104, einen NIR-Sensor 105 und
einen Computer 106 aufweist, dem die Ausgangssignale der
Elemente 102, 104 und 105 zugeführt werden.
Die Sensoren 104 und 105 empfangen die von dem
Abfallstrom reflektierte Strahlung der Lampen 107 über einen Strahlteiler 108.
der Computer 106 steuert den Betrieb von Luftventilen für Druckluftdüsen 109,
um unerwünschtes
Material, wie Pappe, farblich gesättigte Objekte und Kunststoff,
aus dem Strom auszustoßen,
der als gewünschtes
Material von deinkbarer Qualität
weiterläuft.
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Die
CMYK- und NIR-Sensoren 104 und 105 und die Farbkamera 102 tasten
die gesamte Breite des Förderbandes 101 ab.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Kamera 102 stromaufwärts der anderen Abtastsensoren 104 und 105 angeordnet
und weist eine Auflösung
auf, die für
das Erkennen von gedrucktem Text auf den Objekten ausreicht.
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Als
optische Farbkamera 102 wird eine drei CCD aufweisende
Zeilenkamera (rot, grün
und blau) empfohlen. Die Auflösung
kann in diesem Fall 2000 Pixel pro Zeile betragen und es können theoretisch bis
zu 8000 Pixel pro Sekunde abgetastet werden, obwohl die Abtastgeschwindigkeit
aufgrund der begrenzten Verarbeitungskapazität des Bildanalysecomputers 106 wahrscheinlich
etwas geringer ist.
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Diese
Technik ermöglicht
ferner zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Zeitung und grauer Pappe,
die normalerweise sehr schwer zu treffen ist. Die Basis hierfür ist die
statistische Verteilung von schwarzen und nicht schwarzen Pixeln,
wodurch Bereiche mit bestimmten Verteilungen als Textbereiche klassifiziert
werden können.
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Das
System nach 10 kann automatisch Abfall in
verschiedene Anteile mit hoher Reinheit sortieren. Beispielsweise
hat ein Bediener des Systems die Möglichkeit, nur das Aussortieren
von Zeitungspapier oder Pappe und Karton oder jedes anderen gewünschten
Anteils zu wählen.
Es ist ebenfalls möglich,
unterschiedliche Qualitäts-
und Reinheitsstandards einzustellen.
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Das
System nach 10 ist zum Erkennen der folgenden
cellulosehaltigen Materialanteile ausgebildet:
- – braunes
cellulosehaltiges Material (Erkennung spezifischer Farben wie braun,
hellbraun, dunkelbraun, mittels der Kamera und/oder der CMYK- und/oder
(wenn das Material beschichtet ist) der NIR-Sensoren);
- – graues
cellulosehaltiges Material (Erkennung spezifischer Farben wie grau,
hellgrau, dunkelgrau, mittels der Kamera und/oder der CMYK- und/oder
(wenn das Material beschichtet ist) der NIR-Sensoren. Mit einer
hochauflösenden
Kamera können
Zeitungen von grauem cellulosehaltigem Material unterschieden werden);
- – Zeitungen
(die statistische Verteilung von schwarzen und weißen Pixeln
in einem Kamerabild ermöglicht
die zuverlässige
Erkennung von Zeitungen. Wenn zusätzlich zu grauem Druck Farbdruck
vorhanden ist, kann der CMYK-Sensor derartigen
Farbdruck eindeutig identifizieren und so die Kamerabildinterpretation
ergänzen.
Diese Informationen werden zum eindeutigen Unter scheiden zwischen
grauer Pappe oder Karton und Zeitungen angewandt. Falls der Bediener
dies wünscht,
kann lediglich ein Anteil aussortiert werden, der nur Zeitungen
umfasst);
- – bedruckte
Pappe (hierbei handelt es sich um Pappe mit Druck, die von einer
Farbkamera allein nicht erkannt werden kann. Ein CMYK-Sensor kann
zusätzliche
Informationen liefern, basierend auf der Tatsache, dass illustrierte
Magazine stets vier Druckfarbenlagen aufweisen, so dass sie von der
bedruckten Pappe unterschieden werden können);
- – farbiges
Papier (dies kann durch die Kamera aufgrund seiner typischen Farben
wie pink und gelb und deren Verteilung über die Fläche erkannt werden. Ein CMYK-Sensor
liefert ebenso eine eindeutige Erkennung von farbigem Papier. Diese Erkennung
erfolgt am besten mit einer Kombination aus einer Kamera und einem
CMYK-Sensor);
- – Nicht-Papier
(durch Verwenden eines NIR-Sensors können sämtliche Objekte, die nicht
aus cellulosehaltigem Material bestehen und nicht zu den Papieranteilen
gehören,
erkannt werden. Diese Kategorie umfasst die meisten Polymere wie PVC,
PP, PE, PET, PS, Kunststofffolien und Getränkekartons sowie Nahrungsmittelkartons
mit Polymerbeschichtungen).
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Um
eine optimale Leistung des Systems mit einer hohen "Trefferquote" und einem geringen
Gehalt an Verunreinigungen in dem sortierten Anteil zu gewährleisten,
muss das eingebrachte Material bestimmte Anforderungen erfüllen. Der
Eingangsstrom trifft oft in Haufen und Bündeln ein, weshalb er ballistische
Separatoren, Sternsiebe, Siebtrommeln und/oder ähnliche Maschinen durchlaufen
sollte, um zu versuchen, zu gewährleisten,
dass das Material in einer einzelnen Schicht ankommt und dass Verunreinigungen
und Fragmente, die kleiner als 80-100 mm sind, metallische Verunreinigungen
und Objekte, die größer als
600 mm sind, vorab entfernt werden. Idealerweise sollte die Grundfläche der
Objekte auf dem Förderband 101 dem
Größenbereich
des deinkbaren Anteils entsprechen. Ferner sollte der Strom der
Objekte gut über die
Förderbandfläche in einer
einzelnen Schicht und mit begrenzter Überlappung der Objekte verteilt
sein. Das System wird vorzugsweise mit einer Bandgeschwindigkeit
von ungefähr
2,5 m/s betrieben. Eine gleichmäßige Eingangszuführrate in
die Sortierstation ist wesentlich für ein optimales Funktionieren
des Systems mit einer hohen "Trefferquote" und einer hohen
Reinheit des sortierten Anteils. Darüber hinaus ist es wichtig,
dass das Band 101 ohne Störung durch Vibrationen arbeitet.
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Werden
diese Anforderungen erfüllt,
kann ein Systemdurchsatz von etwa 3 bis 4 Tonnen pro Stunde bei
einer Bandbreite von 14000 mm erwartet werden. Die Materialverteilung
sollte nahezu optimal sein, so dass das Ausstoßen von grauer und brauner Pappe
oder Karton mindestens 80% betragen kann. Der Verlust an deinkbarem
Material, bezogen auf den Eingangsstrom vor dem Sortieren, beträgt ungefähr 4 bis
5%.
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Wie
in den 11 und 12 dargestellt, empfängt eine
Analyseeinheit zum Analysieren von Strahlung im sichtbaren Spektrum,
wie die Einheit 4 in 1 oder die
Einheit 104 in 10, Strahlung
R in Form von Licht im sichtbaren Spektrum, das von dem Band und
dem Material auf dem Band reflektiert wird und durch eine konvexe
Objektivlinse 200 geht, welche den Strahl der Strahlung
R in Richtung auf eine Abdeckung 202 mit einem Schlitz 204 konvergieren
lässt.
Die Abdeckung 202 ist in einem Abstand von der Linse 200 angeordnet,
der gleich dem Brennpunkt F der Linse ist, so dass der Strahl der
Strahlung R am Brennpunkt F durch den Schlitz 204 geht.
Sobald die Strahlung R den Schlitz 204 passiert hat, divergiert
der Strahlungsstrahl zu einer Kollimierlinse 206, welche
den Strahl parallelisiert. Der parallele Strahl trifft sodann auf
ein Streuelement in Form eines Gitters 208. Das Gitter 208 reflektiert
den Strahl der Strahlung R als mehrere schmale Wellenlängenband-Strahlen 209,
die zueinander parallel und über das
sichtbare Spektrum verteilt sind, wobei jeder der schmalen Wellenlängenband-Strahlen 209 entlang einem
geringfügig
anderen Weg reflektiert wird. Der Abstand zwischen der Objektivlinse 200 und
dem Gitter beträgt
ungefähr
200 mm.
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Die
von dem Gitter 208 reflektierte Strahlung passiert eine
konvexe Fokussierlinse 210, welche die Lichtstrahlen auf
einen Detektor 212 fokussiert. Der Detektor 212 weist
mehrere Sensoren 214 auf, wie in 12 dargestellt.
Einzelne schmale Wellenlängenband-Strahlen 209 werden
von der Linse 210 auf einzelne Sensoren 214 fokussiert,
die jeweils ein Signal erzeugen, das der Intensität der Strahlung
entspricht, welche der Sensor empfängt. Die Signale der Sensoren 214 werden
einem Computer, beispielsweise dem in Zusammenhang mit 10 beschriebenen Computer 106,
zugeführt.
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Der
Schlitz 204 hat eine optimale Breite von 0,4 mm, was zu
einer Erkennungsauflösung
von 20 nm, d.h. es ist möglich,
Differenzen zwischen Strahlungsintensitäten zu unterscheiden, die nur
20 nm voneinander entfernt sind. Eine größere Schlitzbreite führt zu einer
Verringerung der Auflösung
und kann so die zuberlässige
Erkennung des Material beeinträchtigen.
Umgekehrt erhöht
ein schmalerer Schlitz die Erkennungsauflösung, derart dass Unterschiede in
den Strahlungsintensitäten
erkannt werden können,
die weniger als 20 nm voneinander beabstandet sind. In diesem Fall
besteht jedoch eine erhebliche Verringerung der von den Sensoren 214 empfangenen
Signalintensität.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.