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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich auf substituierte ringkondensierte Imidazolderivate.
Spezieller bezieht sie sich auf ringkondensierte Imidazolylmethylimidazolverbindungen.
Die Erfindung bezieht sich ebenso auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
umfassend diese Verbindungen, und auf die Verwendung dieser Verbindungen
bei der Behandlung von Krankheiten des Zentralnervensystems (ZNS).
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QUERVERWEIS
ZU VERWANDTEN ANMELDUNGEN
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Anmeldung 60/381,302,
eingereicht am 17. Mai 2002.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
GABAA-Rezeptor-Überfamilie stellt eine der
Klassen von Rezeptoren dar, mittels dessen der hauptinhibierende
Neurotransmitter, γ-Aminobuttersäure, oder
GABA, agiert. Weit, aber ungleichmäßig durch das Säugergehirn
verteilt vermittelt GABA viele seiner Wirkungen durch einen Komplex
aus Proteinen, genannt GABAA-Rezeptor, der
Alteration der Chloridleitfähigkeit
und Membranpolarisation verursacht. Zusätzlich dazu, daß er eine
Stelle der Neurotransmitterwirkung ist, bindet eine Anzahl an Arzneimitteln,
einschließlich der
anxiolytischen und sedierenden Benzodiazepine, an diesen Rezeptor.
Der GABAA-Rezeptor umfaßt einen Chloridkanal, der
sich im allgemeinen, aber nicht ausnahmslos, als Reaktion auf GABA öffnet, wodurch
Chlorid in die Zelle eindringen kann. Dies bewirkt wiederum ein
Verlangsamen der neuronalen Aktivität durch Hyperpolarisation des
Zellmembranpotentials.
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GABAA-Rezeptoren bestehen aus fünf Proteinuntereinheiten.
Eine Vielzahl von cDNAs für
diese GABAA-Rezeptoruntereinheiten sind
geklont und ihre primären
Strukturen bestimmt worden. Während
sich diese Untereinheiten ein Grundstrukturprinzip von 4 membranspannenden
Helices teilen, gibt es eine ausreichende Sequenzdiversität, um diese
in mehrere Gruppen zu klassifizieren. Bis heute sind mindestens
6α-, 3β-, 3γ-, 1ε-, 1δ- und 2ρ-Untereinheiten
identifiziert worden. Native GABAA-Rezeptoren
bestehen typischerweise aus 2α-,
2β- und
1γ-Untereinheiten
(Pritchett & Seeburg
Science 1989; 245: 1389 – 1392,
und Knight et. al., Recept. Channels 1998; 6: 1 – 18). Verschiedene Beweisketten
(wie Message-Verteilung, Genomlokalisierung und Ergebnisse biochemischer
Studien) lassen darauf schließen,
daß die
hauptsächlich
natürlich
vorkommenden Rezeptorkombinationen α1β2γ2, α2β3γ2, α3β3γ2 und α5β3γ2 (Mohler
et al. Neuroch. Res. 1995; 20(5): 631 – 36) sind.
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Die
GABAA-Rezeptor-Bindungsstellen für GABA (2
pro Rezeptorkomplex) werden durch Aminosäuren aus den α- und β-Untereinheiten
gebildet. Aminosäuren
aus den α-
und β-Untereinheiten
bilden zusammen eine Benzodiazepinstelle pro Rezeptor. Benzodiazepine üben ihre
pharmakologischen Wirkungen durch Interaktion mit den Benzodiazepinbindungsstellen,
die mit dem GABAA-Rezeptor in Verbindung
stehen, aus. Zusätzlich
zu der Benzodiazepinstelle (manchmal als der Benzodiazepin- oder
BDZ-Rezeptor bezeichnet) enthält der
GABAA-Rezeptor Interaktionsstellen für mehrere
andere Klassen von Arzneimitteln. Diese umfassen eine Steroidbindungstelle,
eine Picrotoxinstelle und eine Barbituratstelle. Die Benzodiazepinstelle
des GABAA-Rezeptors ist eine deutlich ausgeprägte Stelle
an dem Rezeptorkomplex, die nicht mit der Interaktionsstelle für andere
Klassen von Arzneimitteln, die an den Rezeptor binden, oder für GABA überlappt
(siehe beispielsweise Cooper, et al., The Biochemical Basis of Neuropharmacology,
6. Aufl., 1991, S. 145 – 148,
Oxford University Press, New York).
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Bei
einem klassischen allosterischen Mechanismus erhöht das Binden eines Arzneimittels
an die Benzodiazepinstelle die Affinität des GABA-Rezeptors für GABA.
Benzodiazepine und verwandte Arzneimittel, die die Fähigkeit
von GABA, die GABAA-Rezeptorkanäle zu öffnen, erhöhen, sind
bekannt als Agonisten oder Teilagonisten in Abhängigkeit des Niveaus an GABA-Erhöhung. Andere
Klassen an Arzneimitteln, wie β-Carbolin-Derivate,
die dieselbe Stelle einnehmen und die Wirkung von GABA negativ modulieren,
werden inverse Agonisten genannt. Es existiert eine dritte Klasse
von Verbindungen, die dieselbe Stelle wie sowohl die Agonisten als
auch die inversen Agonisten einnimmt und außerdem wenig oder keinen Einfluß auf die
GABA-Aktivität
hat. Diese Verbindungen werden jedoch die Wirkung der Agonisten
oder inversen Agonisten blockieren und werden daher als GABAA-Rezeptor-Antagonisten bezeichnet.
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Die
wichtigen allosterischen Modulationswirkungen von Arzneimitteln,
die an der Benzodiazepinstelle wirken, wurden früh erkannt, und die Verteilung
von Aktivitäten
bei unterschied lichen Subtyprezeptoren ist ein Bereich intensiver
pharmakologischer Entdeckungen gewesen. Agonisten, die an der Benzodiazepinstelle agieren,
zeigen bekanntermaßen
anxiolytische, sedative und hypnotische Wirkungen, während Verbindungen, die
als inverse Agonisten an dieser Stelle agieren, anxiogene, wahrnehmungssteigernde
und krampffördernde Wirkungen
hervorrufen. Während
Benzodiazepine lange pharmazeutische Verwendung als Anxiolytika
genossen, ist es bekannt, daß diese
Verbindungen eine Vielzahl von unerwünschten Nebenwirkungen zeigen.
Diese können
Wahrnehmungsbeeinträchtigung,
Sedierung, Ataxie, Potenzierung von Ethanolwirkungen und eine Tendenz
für Toleranz
und Abhängigkeit
von Arzneimitteln umfassen.
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GABAA-selektive Liganden können ebenso die Wirkungen von
bestimmten anderen ZNS-Wirkstoffen potenzieren.
Beispielsweise gibt es einen Beweis dafür, daß selektive Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren (SSRIs)
größere antidepressive
Aktivität
zeigen können,
wenn sie in Kombination mit GABAA-selektiven
Liganden verwendet werden, als wenn sie allein verwendet werden.
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Benzimidazole,
Pyridylimidazole und verwandte bicyclische Heteroarylverbindungen
werden in WO 02/50062 offenbart. Die Verbindungen binden mit hoher
Selektivität
und hoher Affinität
an die Benzodiazepinstelle von GABAA-Rezeptoren.
Pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend diese Verbindungen
und die Verwendung dieser Verbindungen bei der Behandlung von bestimmten
Krankheiten des Zentralnervensystems (ZNS) werden ebenso beschrieben.
Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I werden zusammen
mit der Verwendung von Benzimidazolen, Pyridylimidazolen und verwandten
bicyclischen Heteroarylverbindungen in Kombination mit einem oder
mehreren anderen ZNS-Mitteln offenbart, um die Wirkungen der anderen
ZNS-Mittel zu potenzieren. Diese Verbindungen sind als Sonden für die Lokalisierung
von GABAA-Rezeptoren in Gewebeschnitten
nützlich.
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Weitere
Verbindung werden in WO 96/39404 offenbart. Die Verbindungen sind
stark selektive Agonisten, Antagonisten oder inverse Agonisten für GABAA-Gehirnrezeptoren oder Prodrugs von Agonisten,
Antagonisten oder inversen Agonisten für GABAA-Gehirnrezeptoren.
Diese Verbindungen sind bei der Diagnose und Behandlung von Angst-,
Schlaf- und Krampfleiden, Überdosis
mit Benzodiazepinarzneimitteln und zur Steigerung des Gedächtnisses
nützlich.
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WO
97/26243 offenbart Verbindungen, die stark selektive Agonisten,
Antagonisten oder inverse Agonisten für GABAA-Gehirnrezeptoren
sind. Diese Verbindungen sind bei der Diagnose und Behandlung von Angst-,
Schlaf- und Krampfleiden, Überdosis
mit Benzodiazepinarzneimitteln und zur Steigerung des Gedächtnisses
nützlich.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt substituierte ringkondensierte Imidazolderivate
bereit. Die Verbindungen der Erfindung binden an GABAA-Rezeptoren,
einschließlich
menschliche GABAA-Rezeptoren, und agieren als Agonisten,
Antagonisten oder inverse Agonisten von diesen Rezeptoren. Diese
Verbindungen sind daher bei der Behandlung einer Vielzahl von ZNS-Störungen nützlich.
Bevorzugte Verbindungen binden mit hoher Selektivität und/oder
hoher Affinität
an GABAA-Rezeptoren.
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In
einem breiten Aspekt stellt die Erfindung Verbindungen, dargestellt
durch die Formel I, und ihre pharmazeutisch zulässigen Salze oder Prodrugs
bereit.
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In
Formel I:
stellt R
1 5- bis 10-gliedriges
Aryl oder Heteroaryl dar, das unsubstituiert oder mit 1 bis 4 unter
R
5 unabhängig ausgewählten Gruppen
substituiert ist;
stellt R
2 C
1-C
8-Alkyl, C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl, C
3-C
10-Cycloalkyl
oder (C
3-C
10-Cycloalkyl)-C
1-C
8-alkyl dar, von
denen jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 3 unter R
5 unabhängig ausgewählten Substituenten
substituiert ist;
entweder: (a) A CH
2 ist
und B NR
3 oder CR
3R
6 ist; oder
(b) B CH
2 ist
und A NR
3 oder CR
3R
6 ist;
ist R
3 ausgewählt unter:
(a)
Wasserstoff, Halogen, Nitro und Cyano; und
(b) Gruppen der
Formel:
worin:
(i) G eine Bindung,
C
1-C
8-Alkylen, -NH-,
-N(R
B)-, -(R
B)N-,
-O-, -C(=O)-, -C(=O)NH-, -C(=O)NR
B-, -S(O)
m-, -CH
2C(=O)-, -S(O)
mNH-, -S(O)
mNR
B-, -NHC(=O)-, -C(=NR
B)-,
HC=N-, -NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist;
(ii) R
A und
R
B unabhängig
ausgewählt
sind unter C
1-C
8-Alkyl,
C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl und 3- bis
12-gliedrigen gesättigten,
teilweise ungesättigten
und aromatischen Carbocyclen und Heterocyclen mit 1 Ring oder 2 kondensierten,
aneinanderhängenden
und/oder Spiro-Ringen, von denen jeder unsubstituiert oder mit 1
bis 4 unter R
5 unabhängig ausgewählten Substituenten substituiert
ist; und
(iii) m 0, 1 oder 2 ist;
unter der Bedingung,
daß, wenn
A oder B NR
3 ist, R
3 nicht
Halogen ist und G nicht -NH-, -N(R
B)-, -O-, -NHC(=O)-,
-NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist,
ist R
5 unabhängig unter
Halogen, Hydroxy, Nitro, Cyano, Amino, C
1-C
8-Alkyl, C
1-C
8-Alkoxy,
Mono- und Di(C
1-C
8-Alkyl)amino,
C
3-C
10-Cycloalkyl,
(C
3-C
10-Cycloalkyl)alkyl,
(C
3-C
10-Cycloalkyl)alkoxy,
C
3-C
9-Heterocycloalkyl,
C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl, Halogen(C
1-C
8)alkyl, Halogen(C
1-C
8)alkoxy, Oxo,
Amino(C
1-C
8)alkyl
und Mono- und Di(C
1-C
8-alkyl)amino(C
1-C
8)alkyl ausgewählt; und
ist
R
6 Wasserstoff oder C
2-C
6-Alkyl.
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Die
Erfindung stellt außerdem
pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, umfassend eine Verbindung,
wie oben beschrieben, in Kombination mit einem physiologisch zulässigen Träger, Lösungsmittel
oder Trägerstoff.
Verpackte pharmazeutische Präparate
werden ebenso bereitgestellt, umfassend eine solche pharmazeutische
Zusammensetzung in einem Behälter
und Anweisungen zur Verwendung der Zusammensetzung, um einen Patienten,
der unter einer ZNS-Störung,
wie Angst, Depression, einer Schlafstörung, Störung mit Aufmerksamkeitsmangel
oder Alzheimerscher Demenz leidet, zu behandeln oder um das Kurzzeitgedächtnis zu
verbessern.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind in Verfahren zur Behandlung von Patienten nützlich, die unter bestimmten
ZNS-Störungen
leiden (wie Angst, Depression, einer Schlafstörung, Störung mit Aufmerksamkeitsmangel
oder Alzheimersche Demenz), umfassend das Verabreichen an einen
Patienten, der eine derartige Behandlung bedarf, einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Verbindung, wie oben beschrieben. Der Patient
kann ein Mensch oder ein anderer Säuger sein. Die Behandlung von
Menschen, Haustiere (Heimtiere) oder Vieh, die unter bestimmten
ZNS-Störungen
leiden, mit einer wirksamen Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
wird von der Erfindung umfaßt.
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Sie
sind ebenso in den Verfahren zur Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisses
bei einem Patienten nützlich,
umfassend das Verabreichen an einen Patienten, der eine derartige
Behandlung bedarf, einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung,
wie oben beschrieben. Der Patient kann ein Mensch oder anderer Säuger sein.
Die Verbindungen sind ebenso in den Verfahren zum Potenzieren einer
therapeutischen Wirkung eines ZNS-Mittels nützlich, umfassend das Verabreichen
an einen Patienten eines ZNS-Mittels und einer Verbindung, wie oben
beschrieben.
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Verfahren
zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit von GABAA-Rezeptor in einer Probe (beispielsweise
einem Gewebeschnitt) werden außerdem
bereitgestellt, umfassend die Schritte: (a) Kontaktieren einer Probe
mit einer Verbindung, wie oben beschrieben, unter Bedingungen, die
die Bindung der Verbindung an GABAA-Rezeptor
gestatten; und (b) Feststellen des Spiegels der an GABAA-Rezeptor
gebundenen Verbindung.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind außerdem
bei Verfahren zur Änderung
der signalübertragenden
Aktivität
von GABAA-Rezeptor nützlich, umfassend das Kontaktieren
einer den GABAA-Rezeptor exprimierenden
Zelle mit einer Verbindung, wie oben beschrieben, in einer Menge,
die ausreichend ist, um die Elektrophysiologie der Zelle nachweisbar
zu ändern.
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Diese
und andere Aspekte der Erfindung werden durch den Bezug auf die
folgende ausführliche
Beschreibung offensichtlich.
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AUSFÜHRLICHE BESCHEIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
oben angemerkt, stellt die Erfindung substituierte ringkondensierte
Imidazolderivate bereit, die (bevorzugt mit hoher Affinität und/oder
hoher Selektivität)
an GABAA-Rezeptor, einschließlich menschlichen GABAA-Rezeptor binden. Ohne an eine spezielle
Theorie gebunden zu sein, wird angenommen, daß die Interaktion der hierin
bereitgestellten Verbindungen mit der Benzodiazepinstelle zu der
biologischen Aktivität
von diesen Verbindungen führt.
Die hierein bereitgestellten Verbindungen können in einer Vielzahl von
in vivo- und in in vitro-Kontexten verwendet werden, wie nachstehend
ausführlicher
erläutert.
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DEFINITIONEN
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
werden im allgemeinen unter Verwendung der Standardnomenklatur beschrieben.
Der Verweis auf eine Verbindungsstruktur umfaßt im allgemeinen Additionssalze,
Hydrate und acylierte Prodrugs der angegebenen Struktur. Die hierein
beschriebenen Verbindungen können
ein oder mehrere Asymmetriezentren oder -ebenen aufweisen. Viele
geometrische Isomere von Olefinen, C=N-Doppelbindungen und dergleichen
können
ebenso in den hierin beschriebenen Verbindungen vorliegen, und all
diese stabilen Isomere werden in der vorliegenden Erfindung in Betracht
gezogen. Geometrische cis- und
trans-Isomere der erfindungsgemäßen Verbindungen
werden beschrieben und können
als ein Gemisch aus Isomeren oder als getrennte isomere Formen isoliert
werden. Es sind alle chiralen (enantiomeren und diastereomeren)
und racemischen Formen sowie alle geometrischen isomeren Formen
einer Struktur gemeint, sofern die spezifische Stereochemie oder
isomere Form nicht speziell angegeben ist.
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Bestimmte
Verbindungen werden hierin unter Verwendung einer allgemeinen Formel,
die Variablen umfaßt,
beschrieben. Wenn nicht anders angegeben, ist jede Variable innerhalb
einer solchen Formel unabhängig
von allen anderen Variablen definiert, und jede Variable, die mehr
als einmal innerhalb einer Formel auftritt, ist unabhängig bei
jedem Auftreten definiert. Daher kann beispielsweise, wenn beschrieben
ist, daß eine
Gruppe mit 0 bis 2 R* substituiert ist, dann die Gruppe unsubstituiert
oder mit bis zu zwei R*-Gruppen substituiert sein, und die Definition
von irgendeinem R* ist unabhängig
von der Definition irgendeines anderen R* ausgewählt. Außerdem wird es offensichtlich
sein, daß Kombinationen
von Substituenten und/oder Variablen nur zulässig sind, wenn diese Kombinationen
zu stabilen Verbindungen führen.
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Wenn
irgendeine Gruppe, wie eine Arylgruppe, Heteroarylgruppe, ein Carbocyclus
oder ein Heterocyclus, „durch
einen oder mehrere Substituenten substituiert" sein soll, kann diese Gruppe 1 bis
zu der maximalen Anzahl an Substituenten enthalten, die möglich ist,
ohne die Valenz der Atome der substituierten Gruppe zu überschreiten.
In bestimmten Ausführungsformen
sind diese Gruppen mit 1 bis 4 Substituenten oder 1 bis 3 Substituenten
substituiert.
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In
weiteren Ausführungsformen
sind diese Gruppen unsubstituiert oder mit einem Oxosubstituenten substituiert.
Eine „gegebenenfalls
substituierte" Gruppe
kann unsubstituiert oder mit 1 bis zu der maximalen Anzahl an angegebenen
Substituenten substituiert sein.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Alkyl" auf verzweigt- und geradkettige Kohlenwasserstoffgruppen. Alkylgruppen
umfassen C1-C8-Alkyl
(d. h., Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen), wie C1-C6-Alkyl und C1-C4-Alkyl. Beispiele
von Alkylgruppen umfassen Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl,
s-Butyl, t-Butyl, n-Pentyl, Isopentyl, s-Pentyl, Hexyl, 2-Hexyl,
3-Hexyl und 5-Methylpentyl, sind aber nicht darauf beschränkt. Eine
Alkylgruppe kann an ein Atom innerhalb eines Moleküls von Interesse über jeden
chemisch geeigneten Teil der Alkylgruppe gebunden sein.
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Der
Ausdruck „Cycloalkyl" umfaßt gesättigte Ringgruppen
mit der spezifizierten Anzahl an Kohlenstoffatomen, wie Cyclopropyl,
Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl. C3-C10-Cycloalkylgruppen haben 3 bis 10 Ringglieder;
bestimmte Cycloalkylgruppen haben 4 bis 8 oder 5 bis 7 Ringglieder.
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„Heterocycloalkyl" bezieht sich auf
gesättigte
Ringgruppen, die mindestens ein Heteroatom umfassen (d. h., N, S
oder O), wobei der Rest der Ringglieder Kohlenstoff ist. Heterocycloalkylgruppen
haben typischerweise 3 bis 10, 4 bis 8 oder 5 bis 7 Ringglieder.
Heterocycloalkylgruppen enthalten typischerweise 1, 2 oder 3 Heteroatome;
bevorzugt liegt nicht mehr als ein S-Atom und ein O-Atom in der
Heterocycloalkylgruppe vor. Heterocycloalkylgruppen umfassen beispielsweise
Morpholinyl, Piperidinyl, Piperazinyl, Thiomorpholinyl und Pyrrolidinyl.
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Bei
dem Ausdruck „(Cycloalkyl)alkyl" oder (C3-C10-Cycloalkyl)C1-C8-alkyl sind Cycloalkyl und Alkyl wie oben
definiert, und der Anlagerungspunkt ist an der Alkylgruppe. Dieser
Ausdruck umfaßt
Cyclopropylmethyl, Cyclobutylmethyl, Cyclopentylmethyl, Cyclohexylmethyl
und Cycloheptylmethyl, ist aber nicht darauf beschränkt. „(Heterocycloalkyl)alkyl" bezieht sich auf
die Gruppen, die mindestens ein Heteroatom innerhalb des Rings umfassen,
wie oben beschrieben.
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Wie
hierin verwendet, stellt „Alkoxy" eine Alkylgruppe
dar, wie oben definiert, die über
eine Sauerstoffbrücke
gebunden ist. Bestimmte Alkoxygruppen haben 1 bis 8 Kohlenstoffatome
(d. h., C1-C8-Alkoxy),
1 bis 6 Kohlenstoffatome (C1-C6-Alkoxy)
oder 1 bis 4 Kohlenstoffatome (C1-C4-Alkoxy). Beispiele von Alkoxy umfassen
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, i-Propoxy, n-Butoxy, 2-Butoxy, t-Butoxy,
n-Pentoxy, 2-Pentoxy, 3-Pentoxy, Isopentoxy, Neopentoxy, n-Hexoxy,
2-Hexoxy, 3-Hexoxy und 3-Methylpentoxy, sind aber nicht darauf beschränkt.
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"Alkenyl" soll Kohlenwasserstoffketten
mit entweder einer geraden oder verzweigten Konfiguration umfassen,
umfassend eine oder mehrere ungesättigte Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen, die an
jedem stabilen Punkt entlang der Kette auftreten können, wie
Ethenyl und Propenyl. Alkenylgruppen haben typischerweise 2 bis
etwa 8 Kohlenstoffatome, typischer 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatome.
Ein „stabiler
Punkt" ist gebunden,
der, wenn ungesättigt,
zu einer chemisch stabilen Verbindung führt (d. h. eine Verbindung,
die hinsichtlich der biologischen Aktivität isoliert, charakterisiert
und getestet werden kann).
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„Alkinyl" soll Kohlenwasserstoffketten
mit entweder einer geraden oder verzweigten Konfiguration umfassen,
umfassend eine oder mehrere Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindungen,
die in jedem stabilen Punkt entlang der Kette auftreten können, wie
Ethinyl und Propinyl. Alkinylgruppen werden typischerweise 2 bis
etwa 8 Kohlenstoffatome, typischerweise 2 bis etwa 6 Kohlenstoffatome
haben.
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Ein „Carbocyclus" ist eine Gruppe,
die mindestens einen Ring umfaßt,
der vollständig
durch Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen gebildet ist (hierin als
carbocyclischer Ring bezeichnet). Wenn nicht anders angegeben, kann
ein solcher Ring aromatisch oder nicht-aromatisch sein. Ein Carbocyclus
weist im allgemeinen 1 bis 3 kondensierte oder aneinanderhängende carbocyclische
Ringe, bevorzugt einen Ring oder zwei kondensierte carbocyclische
Ringe auf. Typischerweise enthält
jeder Ring 3 bis 8 (bevorzugt 5 bis 7) Ringglieder; Carbocyclen,
die kondensierte oder aneinanderhängende Ringsysteme umfassen,
enthalten typischerweise 9 bis 12 Ringglieder. Bestimmte Carbocyclen
sind gesättigte
Cycloalkylgruppen, wie oben beschrieben. Andere Carbocyclen sind „teilweise
gesättigt" (d. h. umfassen
ein oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen innerhalb eines
Rings, sind aber nicht aromatisch) oder Arylgruppen (d. h. aromatische
Gruppen mit 1 oder mehreren Ringen, wobei alle Glieder des aromatischen
Rings oder der Ringe Kohlenstoff sind). Bevorzugte Arylgruppen umfassen
5- bis 10gliedrige
Gruppen (d. h. einzelne 5- bis 7gliedrige Ringe oder 7- bis 10gliedrige
bicyclische Gruppen), wie Phenyl und Naphthyl. „Arylalkyl"-Gruppen (worin Aryl und Alkyl wie oben
definiert sind und der Anlagerungspunkt an der Alkylgruppe ist)
sind ebenso durch den Ausdruck „Carbocyclus" eingeschlossen. Diese
Gruppen umfassen Benzyl und Phenethyl, sind aber nicht darauf beschränkt. Kohlenstoffatome,
die innerhalb eines carbocyclischen Rings vorliegen, können natürlich weiter
an eine Vielzahl von Ringsubstituenten gebunden sein, wie (aber
nicht darauf beschränkt)
Wasserstoff, ein Halogen, Hydroxy, Nitro, Cyano, Amino, C1-C8-Alkyl, C1-C8-Alkoxy, Mono-
und Di(C1-C8-alkyl)amino,
C3-C10-Cycloalkyl,
(C3-C10-Cycloalkyl)alkyl, (C3-C10-Cycloalkyl)alkoxy,
C2-C9-Heterocycloalkyl,
C1-C8-Alkenyl, C1-C8-Alkinyl, Halogen(C1-C8)alkyl, Halogen(C1-C8)alkoxy, Oxo,
Amino(C1-C8)alkyl
und Mono- und Di(C1-C8-alkyl)amino(C1-C8)alkyl.
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Ein „Heterocyclus" ist eine Gruppe,
die mindestens einen Ring umfaßt,
wobei mindestens ein Ringatom ein Heteroatom ist (d. h. N, O oder
S), und der Rest der Ringatome Kohlenstoff ist. Ein solcher Ring
wird als heterocyclischer Ring bezeichnet. Bevorzugt umfaßt ein heterocyclischer
Ring 1 bis 4 Heteroatome; innerhalb bestimmter Ausführungsformen
sind 1 oder 2 Heteroatome bevorzugt. Ein Heterocyclus weist im allgemeinen
1 bis 3 kondensierte oder aneinanderhängende Ringe auf (von denen
mindestens einer heterocyclisch ist), bevorzugt einen Ring oder
zwei kondensierte Ringe. Typischerweise enthält jeder Ring 3 bis 8 Ringglieder (bevorzugt
5 bis 7 Ringglieder); Heterocyclen, die kondensierte oder aneinanderhängende Ringe
umfassen, enthalten typischerweise 9 bis 12 Ringglieder. 3- bis
10gliedrige heterocyclische Gruppen, die 1 heterocyclischen Ring
oder 2 kondensierte Ringe enthalten (von denen mindestens einer
heterocyclisch ist; für
insgesamt 3 bis 10 Ringglieder), sind bevorzugt, wobei 5- bis 10gliedrige
heterocyclische Gruppen besonders bevorzugt sind. Heterocyclen können gegebenenfalls
mit einem oder mehreren Substituenten, wie oben für Carbocyclen beschrieben,
substituiert sein. Wenn nicht anders angegeben kann ein Heterocyclus
gesättigt
(d. h., Heterocycloalkyl, wie oben beschrieben), teilweise gesättigt oder
aromatisch sein (Heteroaryl). Wie hierin verwendet, sind unter dem
Ausdruck „Heteroaryl" stabile 5- bis 7gliedrige
monocyclische und 7- bis 10gliedrige bicyclische aromatische Ringe
zu verstehen, die aus Kohlenstoffatomen und aus 1 bis 4 Ringheteroatomen
bestehen, die unabhängig
aus der Gruppe, bestehend N, O und S, ausgewählt sind. Es ist bevorzugt,
daß die
Gesamtzahl an S- und O-Atomen in der Heteroarylgruppe, d. h. in
dem Ringsystem, nicht mehr als 1 beträgt.
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Bei
dem Ausdruck „Heteroarylalkyl" sind Heteroaryl
und Alkyl wie oben definiert und der Anlagerungspunkt an das Stammsystem
ist an der Alkylgruppe.
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Beispiele
von Heteroarylgruppen umfassen Pyrimidinyl, Pyridyl, Chinolinyl,
Benzothienyl, Indolyl, Pyridazinyl, Pyrazinyl, Isoindolyl, Isochinolyl,
Chinazolinyl, Chinoxalinyl, Phthalazinyl, Imidazolyl, Isoxazolyl,
Pyrazolyl, Oxazolyl, Thienyl, Thiazolyl, Indolizinyl, Indazolyl,
Benzothiazolyl, Benzimidazolyl, Benzofuranyl, Benzoisoxolyl, Dihydro-benzodioxinyl,
Furanyl, Pyrrolyl, Oxadiazolyl, Thiadiazolyl, Triazolyl, Tetrazolyl,
Oxazolopyridinyl, Imidazopyridinyl, Isothiazolyl, Naphthyridinyl,
Cinnolinyl, Carbazolyl, beta-Carbolinyl, Isochromanyl, Chromanonyl,
Chromanyl, Tetrahydroisochinolinyl, Isoindolinyl, Isobenzotetrahydrofuranyl,
Isobenzotetrahydrothienyl, Isobenzothienyl, Benzoxazolyl, Pyridopyridinyl,
Benzotetrahydrofuranyl, Benzotetrahydrothienyl, Purinyl, Benzodioxolyl,
Triazinyl, Phenoxazinyl, Phenothiazinyl, Pteridinyl, Benzothiazolyl,
Imidazopyridinyl, Imidazothiazolyl, Dihydrobenzisoxazinyl, Benzisoxazinyl,
Benzoxazinyl, Dihydrobenzisothiazinyl, Benzopyranyl, Benzothiopyranyl,
Cumarinyl, Isocumarinyl, Chromanyl, Tetrahydrochinolinyl, Dihydrochinolinyl,
Dihydrochinolinonyl, Dihydroisochinolinonyl, Dihydrocumarinyl, Dihydroisocumarinyl,
Isoindolinonyl, Benzodioxanyl, Benzoxazolinonyl, Pyrrolyl-N-oxid,
Pyrimidinyl-N-oxid, Pyridazinyl-N-oxid, Pyrazinyl-N-oxid, Chinolinyl-N-oxid, Indolyl-N-oxid,
Indolinyl-N-oxid, Isochinolyl-N-oxid, Chinazolinyl-N-oxid, Chinoxalinyl-N-oxid,
Phthalazinyl-N-oxid, Imidazolyl-N-oxid, Isoxazolyl-N-oxid, Oxazolyl-N-oxid,
Thiazolyl-N-oxid, Indolizinyl-N-oxid, Indazolyl-N-oxid, Benzothiazolyl-N-oxid,
Benzimidazolyl-N-oxid, Pyrrolyl-N-oxid, Oxadiazolyl-N-oxid, Thiadiazolyl-N-oxid,
Triazolyl-N-oxid, Tetrazolyl-N-oxid, Benzothiopyranyl-S-oxid und Benzothiopyranyl-S,S-dioxid,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Heteroarylgruppen umfassen beispielsweise Imidazolyl, Pyrrolyl,
Pyridyl, Thiazolyl, Pyrazolyl, Thiazolyl, Isoxazolyl, Triazolyl,
Tetrazolyl, Oxadiazolyl, Pyrimidinyl und Oxazolyl.
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Der
Ausdruck „Halogen" umfaßt Fluor,
Chlor, Brom und Iod.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Halogenalkyl" auf Alkylgruppen,
die mit 1 oder mehreren Halogen substituiert sind (beispielsweise
-CvFw, wo v eine
ganze Zahl von 1 bis 3 ist und w eine ganze Zahl von 1 bis (2v+1)
ist). Beispiele von Halogenalkylgruppen umfassen Mono-, Di- und
Tri-fluormethyl; Mono-, Di- und Tri-chlormethyl; Mono-, Di-, Tri-,
Tetra und Penta-fluorethyl; und Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und Penta-chlorethyl, sind
aber nicht darauf beschränkt. „Halogen(C1-C8)alkyl"-Gruppen haben 1
bis 8 Kohlenstoffatome. Bevorzugte Halogenalkylgruppen haben 1 bis
4 Kohlenstoffatome.
-
Der
Ausdruck „Halogenalkoxy" bezieht sich auf
eine Halogenalkylgruppe, wie oben definiert, die über eine
Sauerstoffbrücke
gebunden ist. „Halogen(C1-C8)alkoxy"-Gruppen haben 1
bis 8 Kohlenstoffatome. Beispiele von Halogenalkoxygruppen umfassen
Mono-, Di- und Trifluormethoxy, sind aber nicht darauf beschränkt. Bevorzugte
Halogenalkoxygruppen haben 1 bis 4 Kohlenstoffatome.
-
Der
Ausdruck „Oxo", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Keto(C=O)gruppe. Eine Oxogruppe, die ein Substituent
eines nicht-aromatischen Rings ist, führt zu einer Umwandlung von
-CH2- zu -C(=O)-. Es wird offensichtlich
sein, daß die
Einführung
eines Oxosubstituenten an einem aromatischen Ring die Aromatizität zerstört.
-
Ein „Substituent", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine molekulare Einheit, die kovalent an ein Atom
innerhalb eines Moleküls
von Interesse gebunden ist. Beispielsweise kann ein „Ringsubstituent" eine Einheit sein,
wie Halogen, eine Alkylgruppe, Alkoxygruppe, Halogenalkylgruppe
oder andere Gruppe, wie hierin erläutert, die kovalent an ein
Atom gebunden ist (bevorzugt ein Kohlenstoff- oder Stickstoffatom),
das ein Ringglied ist. Der Ausdruck „Substitution" bezieht sich auf
das Ersetzen eines Wasserstoffatoms in einer molekularen Struktur
durch einen Substituenten, wie oben beschrieben, so daß die Valenz
an dem bezeichneten Atom nicht überschritten
wird, und so daß eine
chemisch stabile Verbindung (d. h. eine Verbindung, die hinsichtlich
der biologischen Aktivität
isoliert, charakterisiert und getestet werden kann) aus der Substitution
resultiert. Repräsentative
Substituenten umfassen Halogen, Hydroxy, Nitro, Cyano, Amino, C1-C8-Alkyl, C1-C8-Alkoxy, Mono-
und Di(C1-C8-alkyl)amino,
C3-C10-Cycloalkyl,
(C3-C10-Cycloalkyl)alkyl,
(C3-C10-Cycloalkyl)alkoxy,
C2-C9-Heterocycloalkyl,
C1-C8-Alkenyl, C1-C8-Alkinyl, Halogen(C1-C8)alkyl, Halogen(C1-C8)alkoxy, Oxo,
Amino(C1-C8)alkyl
und Mono- und Di(C1-C8-alkyl)amino(C1-C8)alkyl, sind
aber nicht darauf beschränkt.
-
Ein
Bindungsstrich („-„), der
nicht zwischen zwei Buchstaben oder Symbolen ist, wird verwendet,
um einen Anlagerungspunkt für
einen Substituenten anzugeben. Beispielsweise wird -CONH2 an das Stammsystem durch das Kohlenstoffatom
angelagert.
-
Der
Ausdruck „GABAA-Rezeptor" bezieht sich auf einen Proteinkomplex,
der nachweisbar GABA bindet und eine dosisabhängige Änderung der Chloridleitfähigkeit
und Membranpolarisation vermittelt. Rezeptoren, umfassend natürlich-vorkommende
Säuger-
(speziell Mensch oder Ratte) GABAA-Rezeptor-Unterheiten, sind
im allgemeinen bevorzugt, obwohl Untereinheiten modifiziert werden
können,
vorausgesetzt daß jegliche Modifikationen
nicht im wesentlichen die Fähigkeit
des Rezeptors, GABA zu binden, inhibieren (d. h., mindestens 50
% der Bindungsaffinität
des Rezeptor für
GABA erhalten bleiben). Die Bindungsaffinität eines in Frage kommenden
GABAA-Rezeptors für GABA kann unter Verwendung
eines Standardliganden-Bindungsassays bewertet werden, wie hierin
bereitgestellt. Es wird offensichtlich sein, daß es eine Vielzahl von GABAA-Rezeptorsubtypen gibt, die in den Umfang
des Ausdruckes „GABAA-Rezeptor" fallen. Diese Subtypen umfassen α2ß3γ2-, α3β3γ2-, α5β3γ2- und α1β2γ2-Rezeptorsubtypen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
GABAA-Rezeptoren können aus einer Vielzahl von
Quellen erhalten werden, wie Präparate
von Rattenhirnrinde oder aus Zellen, die geklonte menschliche GABAA-Rezeptoren exprimieren. Besondere Subtypen
können
ohne weiteres unter Verwendung von Standardtechniken hergestellt
werden (beispielsweise durch Einführen von mRNA, die die gewünschten
Untereinheiten kodiert, in eine Wirtszelle, wie hierin beschrieben).
-
Ein „Prodrug" ist eine Verbindung,
die nicht vollständig
die Strukturanforderungen der hierin bereitgestellten Verbindungen
erfüllt,
aber in vivo modifiziert wird nach der Verabreichung an einen Patienten,
um eine aktive Verbindung der vorliegenden Erfindung zu erzeugen.
Beispielsweise kann ein Prodrug ein acyliertes Derivat einer Verbindung
sein, wie hierin bereitgestellt. Prodrugs umfassen Verbindungen,
worin Hydroxy-, Amin- oder Sulfhydrylgruppen an jede Gruppe gebunden
sind, die sich, wenn sie an einen Säugerpatienten verabreicht werden,
spalten, wodurch eine freie Hydroxyl-, Amino- oder Sulfhydrylgruppe
gebildet wird. Beispiele von Prodrugs umfassen Acetat-, Formiat-
und Benzoatderivate von Alkohol- und Amin-funktionellen Gruppen innerhalb
der hierin bereitgestellten Verbindungen, sind aber nicht darauf
beschränkt.
-
Ein „Patient" ist jedes Individuum,
das mit einer hierin bereitgestellten Verbindung behandelt wird.
Patienten umfassen Menschen sowie andere Tiere, wie Haustiere und
Vieh. Patienten können
an einer ZNS-Störung
leiden, oder können
frei von einem solchen Zustand sein (d. h. Behandlung kann prophylaktisch
sein).
-
Eine „ZNS-Störung" ist eine Krankheit
oder ein Zustand des Zentralnervensystems, die/der auf die GABAA-Rezeptormodulation bei dem Patienten reagiert.
Diese Störungen
umfassen Angststörungen
(beispielsweise Panikstörung,
obsessiv-kompulsive Störung,
Agoraphobie, soziale Phobie, spezifische Phobie, Dysthymie, Anpassungsstörung, Trennungsangst,
Cyclothymie und generalisierte Angststörung), Streßkrankheiten (beispielsweise
posttraumatische Streßkrankheit,
Erwartungsneurose-Streßkrankheit
und akute Streßkrankheit),
depressive Störungen
(beispielsweise Depression, atypische Depression, bipolare Störung und
deprimierte Phase der bipolaren Störung), Schlafstörungen (beispielsweise
primäre
Schlaflosigkeit, Tagesrhythmus-Schlafstörung, Dyssomnie-NOS, Parasomnien,
einschließlich
Alptraumstörung,
Schlafstörung
mit Alpträumen,
Schlafstörungen,
sekundär
zu Depression, Angst und/oder andere mentale Störungen und Substanz-induzierte
Schlafstörung),
Wahrnehmungsstörungen
(beispielsweise Wahrnehmungsbeeinträchtigung, milde Wahrnehmungsbeeinträchtigung
(MCI), altersbedingter Wahrnehmungsverfall (ARCD), traumatische Gehirnverletzung,
Down-Syndrom, neurodegenerative Krankheiten, wie Alzheimer-Krankheit
und Parkinson-Krankheit, und Schlafanfall), AIDS-verbundene Demenz,
Demenz, die mit Depression, Angst oder Psychose verbunden ist, Störung mit
Aufmerksamkeitsmangel (beispielsweise Störung mit Aufmerksamkeitsmangel
und Aufmerksamkeitsschwäche
und Hyperaktivitätsstörung), Krampfleiden
(beispielsweise Epilepsie), Benzodiazepinüberdosis und Arzneimittel-
und Alkoholabhängigkeit.
-
Ein „ZNS-Mittel" ist jedes Arzneimittel,
das verwendet wird, um eine ZNS-Störung zu behandeln oder zu verhindern.
ZNS-Mittel umfassen beispielsweise: Serotoninrezeptor- (beispielsweise
5-HT1A) -agonisten und -antagonisten und
selektive Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren (SSRIs); Neurokininrezeptorantagonisten;
Corticotropin-Freisetzungsfaktor-Rezeptor-
(CRF1) -antagonisten; Melatoninrezeptoragonisten;
Nikotinagonisten; Muskarinmittel; Acetylcholinesteraseinhibitoren
und Dopaminrezeptoragonisten.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung binden mit hoher Selektivität und hoher
Affinität
an GABAA-Rezeptoren.
-
Eine
Verbindung soll „hohe
Affinität" haben, wenn der
Ki an einem GABAA-Rezeptor
weniger als 1 mikromolar, bevorzugt weniger als 100 nanomolar oder
weniger als 10 nanomolar ist. Ein repräsentativer Assay zur Bestimmung
des Ki an dem GABAA-Rezeptor
wird hierin in Beispiel 3 bereitgestellt. Es wird offensichtlich sein,
daß der
Ki von dem Rezeptorsubtyp, der in dem Assay
verwendet wird, abhängen
kann. Mit anderen Worten, eine Verbindung mit hoher Affinität kann „Subtyp-spezifisch" sein (d. h. der
Ki ist mindestens das 10fache für einen
Subtyp größer als
für einen
anderen Subtyp). Diese Verbindungen sollen eine hohe Affinität für den GABAA-Rezeptor haben, wenn der Ki für mindestens
einen GABAA-Rezeptorsubtyp die obigen Kriterien
erfüllt.
-
Eine
Verbindung soll „hohe
Selektivität" haben, wenn sie
an einen GABAA-Rezeptor mit einem Ki bindet, der mindestens das 10fache niedriger,
bevorzugt mindestens das 100fache niedriger, als der Ki zum
Binden an andere membrangebundene Rezeptoren ist. Insbesondere sollte
die Verbindung einen Ki haben, der mindestens
das 10fache größer an den
folgenden Rezeptoren als an einem GABAA-Rezeptor
ist: Serotonin, Dopamin, Galanin, VR1, C5a, MCH, NPY, CRF, Bradykinin,
NK-1, NK-3 und Tackykinin. Assays zur Bestimmung des Ki an
andere Rezeptoren können
unter Verwendung von Standardbindungsassayprotokollen durchgeführt werden.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel I sind die, worin R1 ein
5- oder 6gliedriger aromatischer Ring ist, unsubstituiert oder substituiert
mit 1 bis 4 unter R5 unabhängig ausgewählten Gruppen.
Repräsentativ
umfassen diese R1-Gruppen Phenyl, Pyridyl,
Pyrimidyl und Thiazolyl, unsubstituiert oder substituiert mit 1
bis 3 unter Halogen, C1-C6-Alkyl,
Halogen(C1-C6)alkyl,
C1-C6-Alkoxy und
Halogen(C1-C6)alkoxy
unabhängig
ausgewählten Gruppen.
Beispielsweise können
R1-Gruppen einen oder zwei Halogensubstituenten
(beispielsweise Fluor) umfassen.
-
R2 ist in Formel I innerhalb bestimmter Ausführungsformen
C1-C6-Alkyl oder
Halogen(C1-C6)alkyl.
Beispielsweise kann R2 C1-C4-Alkyl (beispielsweise Ethyl oder Propyl)
sein.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist R3 in Formel I aus Wasserstoff, Halogen,
C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkoxy, Halogen-C1-C6-alkyl und 5-
bis 7gliedrigen aromatischen Carbocyclen und Heterocyclen ausgewählt, die unsubstituiert
oder mit 1 bis 3 Halogen, Nitro, Cyano, Triflu ormethyl oder Methyl
substituiert sind. Diese R3-Gruppen umfassen
beispielsweise C1-C4-Alkyl (wie Methyl,
Ethyl und Propyl) sowie Phenyl, Pyridyl oder Pyrimidyl, unsubstituiert
oder mit 1 bis 2 Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl oder Methyl
substituiert.
-
Bestimmte
hierin bereitgestellte Verbindungen erfüllen Formel II, III, IV oder
V, worin variable Stellungen wie oben definiert sind:
-
Innerhalb
bestimmter Ausführungsformen
der Formeln II bis V ist R1 ein Aryl (wie
Phenyl oder Naphthyl) oder 5- oder 6gliedriges Heteroaryl (beispielsweise
Pyridyl, Pyrimidyl oder Thiazolyl), worin jedes gegebenenfalls mit
1 bis 3 unter R5 unabhängig ausgewählten Substituenten substituiert
ist. Bevorzugte R5-Gruppen umfassen Halogen,
C1-C6-Alkyl, Halogen(C1-C6)alkyl, C1-C6-Alkoxy und Halogen(C1-C6)alkoxy.
-
In
einem anderen Aspekt kann R1 Pyridyl, Pyrimidyl
oder Thiazolyl sein, von denen jedes gegebenenfalls mit einem oder
zwei Halogenen substituiert ist.
-
R2 ist in bestimmten Ausführungsformen der Formeln II
bis V C1-C6-Alkyl
oder Halogen(C1-C6)alkyl. Stärker bevorzugt
ist R2 C1-C4-Alkyl.
-
R3 ist in bestimmten Ausführungsformen der Formeln II
bis V Wasserstoff, Halogen, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkoxy, Halogen(C1-C6)alkyl oder ein
aromatischer Carbocyclus (beispielsweise Phenyl) oder ein 5- bis 7gliedriger
Heterocyclus (beispielsweise Pyridyl oder Pyrimidyl), von denen
jedes gegebenenfalls mit 1 bis 3 unter Halogen, Nitro, Cyano, Trifluormethyl
oder Methyl unabhängig
ausgewählten
Substituenten substituiert ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
der Formel II oder IV ist R3 kein Halogen,
oder eine Cyano-, Nitro-, Alkoxy- oder Aminogruppe; R3-Gruppen
umfassen in diesen Ausführungsformen
beispielsweise Wasserstoff und Methyl.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verbindungen der Formeln
II bis V bereit, worin
jedes R5 unter
Halogen, Hydroxy, Nitro, Cyano, Amino, C1-C6-Alkyl, C1-C6-Alkoxy, Mono- und Di-(C1-C6-alkyl)amino, C3-C7-Cycloalkyl, (C3-C7-Cycloalkyl)C1-C4-alkyl, (C3-C7-Cycloalkyl)C1-C4-akoxy, C5-C6-Heterocycloalkyl, C2-C6-Alkenyl, C2-C6-Alkinyl, Halogen(C1-C4)alkyl, Halogen(C1-C4)alkoxy, Oxo, Amino(C1-C6)alkyl und Mono- und Di-(C1-C6-alkyl)amino(C1-C6)alkyl unabhängig ausgewählt ist; und
R6 Wasserstoff oder C1-C6-Alkyl ist.
-
In
einem stärker
bevorzugten Aspekt sind R5 und R6 wie unmittelbar oben definiert und ist
R1 Aryl (wie Phenyl oder Naphthyl) oder
5- oder 6gliedriges Heteroaryl (beispielsweise Pyridyl, Pyrimidyl
oder Thiazolyl), wobei jedes gegebenenfalls mit 1 bis 3 unter R5 unabhängig
ausgewählten
Substituenten substituiert ist.
-
Noch
stärker
bevorzugt sind R5, R6 und
R1 wie unmittelbar oben definiert und ist
R2 C1-C6-Alkyl
oder Halogen(C1-C4)alkyl.
Diese Verbindungen werden hierin nachstehend als Verbindungen der
Formeln IIa bis Va bezeichnet. Stärker bevorzugte Verbindungen
der Formeln IIa bis Va sind Verbindungen, worin R2 C1-C4-Alkyl ist. Noch
stärker
bevorzugt ist R2 Ethyl.
-
Stärker bevorzugte
Verbindungen der Formeln IIa bis Va umfassen Verbindungen, worin
R
3 ausgewählt
ist unter:
(a) Wasserstoff, Halogen, Nitro und Cyano; und
(b)
Gruppen der Formel:
worin:
(i) G eine Bindung
oder C
1-C
8-Alkylen
ist;
(ii) R
A 3- bis 12gliedrige gesättigte,
teilweise ungesättigte
und aromatische Carbocyclen und Heterocyclen mit 1 Ring oder 2 kondensierten,
aneinanderhängenden
oder Spiro-Ringen
ist, wobei jeder Ring unsubstituiert oder mit 1 bis 4 unter R
5 unabhängig
ausgewählten
Substituenten substituiert ist;
unter der Bedingung, daß, wenn
A oder B NR
3 ist, R
3 nicht
Halogen ist und G nicht -NH-, -N(R
B)-, -O-, -NHC(=O)-,
-NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist.
-
Stärker bevorzugt
ist RA unter der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Chinolinyl, Imidazolyl, Indolyl,
Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl oder C3-C6-Cycloalkyl;
wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist. Noch stärker
bevorzugt ist RA Pyridyl, Pyrimidyl oder Phenyl,
worin jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist. Noch stärker
bevorzugt ist G C1-C4-Alkyl.
-
Andere
bevorzugte Verbindungen der Formeln IIa bis Va umfassen Verbindungen,
worin
R
3 ausgewählt ist unter:
(a) Wasserstoff,
Halogen, Nitro und Cyano; und
(b) Gruppen der Formel:
worin:
(i) G eine Bindung,
-NH-, -N(R
B)-, -(R
B)N-,
-O-, -C(=O)-, -C(=O)NH-, -C(=O)NR
B-, -S(O)
m-, -CH
2C(=O)-, -S(O)
mNH-, -S(O)
mNR
B-, -NHC(=O)-, -C(=NR
B)-,
-HC=N-, -NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist;
(ii) R
A und
R
B unabhängig
ausgewählt
sind unter C
1-C
8-Alkyl,
C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl und 3- bis 12gliedrigen
gesättigten,
teilweise ungesättigten
und aromatischen Carbocyclen und Heterocyclen mit 1 Ring oder 2
kondensierten, aneinanderhängenden
oder Spiro-Ringen, von denen jeder unsubstituiert oder mit 1 bis 4
unter R
5 unabhängig ausgewählten Substituenten substituiert
ist; und
(iii) m 0, 1 oder 2 ist;
unter der Bedingung,
daß, wenn
A oder B NR
3 ist, R
3 nicht
Halogen ist und G nicht -NH-, -N(R
B)-, -O-, -NHC(=O)-,
-NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist.
-
Stärker bevorzugt
ist RA unter der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Chinolinyl, Imidazolyl, Indolyl,
Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl oder C3-C6-Cycloalkyl;
wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist. Noch stärker
bevorzugt ist RA Pyridyl, Pyrimidyl oder Phenyl,
wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist.
-
Noch
andere bevorzugte Verbindungen der Formeln IIa bis Va umfassen Verbindungen,
worin
R
3 ausgewählt ist unter:
(a) Wasserstoff,
Halogen, Nitro und Cyano; und
(b) Gruppen der Formel:
worin:
(i) G-NH-, -N(R
B)-, -(R
B)N-, -C(=O)NR
B-, -CH
2C(=O)-, -S(O)
mNH-, -S(O)
mNR
B-, -NHC(=O)-, -C(=NR
B)-,
-HC=N-, -NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist;
(ii) R
A und
R
B unabhängig
ausgewählt
sind unter C
1-C
8-Alkyl,
C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl und 3- bis 12gliedrigen
gesättigten,
teilweise ungesättigten
und aromatischen Carbocyclen und Heterocyclen mit 1 Ring oder 2
kondensierten, aneinanderhängenden
oder Spiro-Ringen, von denen jeder unsubstituiert oder mit 1 bis 4
unter R
5 unabhängig ausgewählten Substituenten substituiert
ist; und
(iii) m 0, 1 oder 2 ist;
unter der Bedingung,
daß, wenn
A oder B NR
3 ist, dann R
3 nicht
Halogen ist und G nicht -NH-, -N(R
B)-, -O-, -NHC(=O)-,
-NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist.
-
Stärker bevorzugt
ist RB unter C1-C8-Alkyl, C2-C8-Alkenyl, C2-C8-Alkinyl ausgewählt. Noch stärker bevorzugt
ist RA dann unter der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Chinolinyl, Imidazolyl, Indolyl,
Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl oder C3-C6-Cycloalkyl; wobei jedes unsubstituiert
oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen substituiert
ist.
-
Noch
stärker
bevorzugt ist RA Pyridyl, Pyrimidyl oder
Phenyl, wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
subsituiert ist.
-
Noch
andere bevorzugte Verbindungen der Formeln IIa bis Va umfassen Verbindungen,
worin
R
3 ausgewählt ist unter:
(a) Wasserstoff,
Halogen, Nitro und Cyano; und
(b) Gruppen der Formel:
worin:
(i) G -O-, -C(=O)-,
-S(O)
m- oder -CH
2C(=O)-
ist;
(ii) R
A unter C
1-C
8-Alkyl, C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl und 3- bis 12gliedrigen gesättigten,
teilweise ungesättigten
und aromatischen Carbocyclen und Heterocyclen mit 1 Ring oder 2
kondensierten, aneinanderhängenden oder
Spiro-Ringen ausgewählt
ist, wobei jeder Ring unsubstituiert oder mit 1 bis 4 unter R
5 unabhängig
ausgewählten
Substituenten substituiert ist; und
(iii) m 0, 1 oder 2 ist;
unter
der Bedingung, daß,
wenn A oder B NR
3 ist, dann R
3 nicht
Halogen ist und G nicht -NH-, -N(R
B)-, -O-, -NHC(=O)-,
-NR
BC(=O)-, -NHS(O)
m-
oder -NR
BS(O)- ist.
-
Stärker bevorzugt
ist RA unter der Gruppe ausgewählt, bestehend
aus Pyridyl, Pyrimidyl, Pyrazinyl, Chinolinyl, Imidazolyl, Indolyl,
Phenyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl oder C3-C6-Cycloalkyl;
wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist. Noch stärker
bevorzugt ist RA Pyridyl, Pyrimidyl oder Phenyl,
wobei jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 4 R5-Gruppen
substituiert ist.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verbindungen der Formel
I bereit, worin R1 Phenyl, Pyridyl oder
Pyrimidyl ist, von denen jedes unsubstituiert oder mit 1 bis 3 unter
Halogen, C1-C6-Alkyl,
Halogen(C1-C6)alkyl,
C1-C6-Alkoxy und
Halogen(C1-C6)alkoxy
unabhängig
ausgewählten
Gruppen substituiert ist;
R2 C1-C4-Alkyl ist;
R3 gegebenenfalls substituiertes Phenyl, Pyridyl
oder Pyrimidyl ist; und
R6 Wasserstoff
ist.
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verbindungen der
Formel I bereit, worin
R1 Thiazolyl
ist;
R2 C1-C4-Alkyl ist;
R3 gegebenenfalls
substituiertes Phenyl, Pyridyl oder Pyrimidyl ist; und
R6 Wasserstoff ist.
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die Erfindung Verbindungen der
Formel I bereit, worin
R1 Phenyl, Pyridyl
oder Pyrimidyl ist, von denen jedes unsubstituiert oder mit 1 bis
3 unter Halogen, C1-C6-Alkyl, Halogen(C1-C6)alkyl, C1-C6-Alkoxy und Halogen(C1-C6)alkoxy unabhängig ausgewählten Gruppen
substituiert ist;
R2 C1-C4-Alkyl ist;
A oder B CR3R6 ist; und
R3 und
R6 unter Wasserstoff und Methyl unabhängig ausgewählt sind
(bevorzugt ist R6 Wasserstoff).
-
Die
hierin bereitgestellten Verbindungen ändern (modulieren) nachweisbar
die Ligandenbindung an GABAA-Rezeptoren,
wie unter Verwendung eines Standard-in-vitro-Rezeptorbindungsassays
bestimmt. Die Verweise hierin auf einen „GABAA-Rezeptor-Ligandenbindungsassay" sollen sich auf
den Standard-in-vitro-Rezeptorbindungsassay beziehen, der in Beispiel
3 bereitgestellt wird. Kurz, es kann ein Konkurrenzassay durchgeführt werden,
bei dem ein GABAA-Rezeptorpräparat mit
markiertem (beispielsweise 3H) Liganden,
wie Flumazenil, und nicht-markierter Testverbindung inkubiert wird.
Die Inkubation mit einer Verbindung, die nachweisbar die Ligandenbindung
an GABAA-Rezeptor moduliert, wird zu einer
Verringerung oder Erhöhung
der Menge an Markierung, die an das GABAA-Rezeptorpräparat gebunden
ist, in bezug auf die Menge an Markierung, die in Abwesenheit der
Verbindung gebunden ist, führen.
Bevorzugt wird eine solche Verbindung einen Ki an
GABAA-Rezeptor von weniger als 1 mikromolar,
stärker
bevorzugt weniger als 500 nM, 100 nM, 20 nM oder 10 nM zeigen. Der
GABAA-Rezeptor, der verwendet wird, um die
in-vitro-Bindung zu bestimmen, kann aus einer Vielzahl von Quellen
erhalten werden, beispielsweise aus Präparaten von Rattenhirnrinde
oder aus Zellen, die geklonte menschliche GABAA-Rezeptoren
exprimieren.
-
Wenn
gewünscht,
können
die hierin bereitgestellten Verbindungen in bezug auf bestimmte
pharmakologische Eigenschaften bewertet werden, einschließlich Löslichkeit,
orale Bioverfügbarkeit,
Toxizität,
Serumproteinbindung, Mangel an klinisch relevanter EKG-Wirkung und
in-vitro- und in-vivo-Halbwertszeit, sind aber nicht darauf beschränkt. Routineassays,
die in der Technik allgemein bekannt sind, können verwendet werden, um diese
Eigenschaften zu analysieren, und bessere Verbindungen für eine spezielle
Verwendung zu identifizieren. Beispielsweise beträgt die Löslichkeit
in wässerigen
Lösungen
bevorzugt mindestens 500 ng/ml. Assays, die verwendet werden, um
die Bioverfügbarkeit
vorherzusagen, umfassen Transport über menschliche Darmzelleinschichten,
einschließlich
Caco-2-Zelleinschichten. Die Toxizität kann unter Verwendung jedes Standardverfahrens
analysiert werden, wie dem Assay, der eine Wirkung auf die zelluläre ATP-Produktion,
die in Beispiel 5 bereitgestellt wird, oder Toxizität auf kultivierte
Hepatozyten nachweist. Die Durchdringung der Blut-Hirn-Schranke
einer Verbindung in Menschen kann aus dem Hirnniveau der Verbindung
bei Labortieren, die die Verbindung intravenös erhielten, vorhergesagt werden.
Serumproteinbindung kann aus Albuminbindungsassays vorhergesagt
werden. Diese Assays werden in einem Überblick von Oravcová, et al.
(Journal of Chromatography B (1996) Band 677, Seiten 1 – 27) beschrieben.
Die Verbindungshalbwertszeit ist umgekehrt proportional zu der Häufigkeit
der Dosierung einer Verbindung. Die in-vitro-Halbwertszeiten von
Verbindungen können
aus Assays von mikrosomaler Halbwertszeit vorhergesagt werden, wie
von Kuhnz and Gieschen (Drug Metabolism and Disposition, (1998)
Band 26, Seiten 1120 – 1127)
beschrieben.
-
Für Nachweiszwecke,
wie nachstehend ausführlicher
erläutert,
können
die hierin bereitgestellten Verbindungen isotopenmarkiert oder radioaktiv
markiert werden. Diese Verbindungen sind identisch zu denen, die oben
beschrieben sind, außer
in bezug auf die Tatsache, daß ein
oder mehrere Atome durch ein Atom mit einer atomaren Masse oder
Massenzahl, die sich von der atomaren Masse oder Massenzahl, die üblicherweise
in der Natur gefunden wird, unterscheidet, ersetzt wird/werden.
Beispiele von Isotopen, die in die hierin bereitgestellten Verbindungen
eingeführt
werden können,
umfassen Isotope von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff,
Phosphor Fluor und Chlor wie 2H, 3H, 11C, 13C, 14C, 15N, 18O, 17O, 31P, 32P, 35S, 18F und 36Cl. Außerdem kann
die Substitution mit schweren Isotopen, wie Deuterium (d. h. 2H), bestimmte therapeutische Vorteile ergeben,
die aus größerer metabolischer
Stabili tät
resultieren, beispielsweise erhöhte
in-vivo-Halbwertszeit oder verringerte Dosierungserfordernisse,
und können
daher in bestimmten Umständen
bevorzugt sein.
-
HERSTELLUNG
DER VERBINDUNGEN
-
Die
hierin bereitgestellten Verbindungen können im allgemeinen unter Verwendung
von Standardsyntheseverfahren hergestellt werden. Ausgangsmaterialien
sind im allgemeinen ohne weiteres aus kommerziellen Quellen erhältlich,
wie Sigma-Aldrich Corp. (St. Louis, MO), oder können wie hierin beschrieben
hergestellt werden. Repräsentative
Verfahrensweisen, die zur Herstellung von Verbindungen der Formel
I geeignet sind, werden in den Schemen I und II dargestellt, die
nicht dazu gedacht sind, die Erfindung im Umfang und Sinn auf die
darin gezeigten speziellen Reagenzien und Bedingungen zu beschränken. Der
Fachmann wird erkennen, daß die
Reagenzien und Bedingungen verändert
und zusätzliche
Schritte eingesetzt werden können,
um Verbindungen herzustellen, die von der Erfindung umfaßt sind.
In einigen Fällen
kann der Schutz von reaktiven Funktionalitäten notwendig sein, um die
gewünschten
Transformationen zu erreichen. Im allgemeinen wird diese Notwendigkeit
für Schutzgruppen
sowie die Bedingungen, die notwendig sind, um diese Gruppen anzulagern
und zu entfernen, dem Fachmann für
organische Synthese offensichtlich sein. Wenn nicht anders in den Schemen
nachstehend angegeben, sind die Variablen wie in Formel I definiert.
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Schema
I stellt die Herstellung von repräsentativen ringkondensierten
Imidazolderivaten dar, worin A oder B N ist. Kurz, die Reaktion
von 2-(1H-Imidazol-4-yl)-ethylamin (Histamindihydrochlorid; Sigma-Aldrich,
St. Louis, MO) mit Formaldehyd erzeugt 4,5,6,7-Tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridindihydrochlorid.
Verschiedene R3-Gruppen können dann
zu der Reaktion mit dem entsprechenden Alkyl- oder Arylelektrophil
in Gegenwart einer Base zugegeben werden (R3-L,
worin L ein Halogen oder eine andere Austrittsgruppe ist). Der Fachmann wird
erkennen, daß eine
breite Vielzahl an R3-Gruppen durch einfache
wechselnde Verfahren eingeführt
werden kann, die 4,5,6,7-Tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridindihydrochlorid
als Ausgangsmaterial einsetzen. R2-Gruppen
können
durch die Reaktion mit einem geeigneten Iodid (beispielsweise Iodethan)
zugegeben werden. Das Erhitzen in Formaldehyd führt zu den gezeigten isomeren
Methanolalkoholen, A-1 und A-2. Diese Isomere können dann abgetrennt werden
(beispielsweise über
Säulenchromatographie
auf Kieselgel). Die Hydroxylgruppe wird dann in eine Austrittsgruppe
umgewandelt, wie beispielsweise ein Halogenid, und die Austrittsgruppe
wird dann durch ein Imidazolderivat, welches die gewünschte R2-Gruppe trägt, verschoben (hergestellt,
wie in Schema III gezeigt).
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Schema
II stellt die Herstellung von repräsentativen ringkondensierten
Imidazolderivaten, worin A CH2 ist und B
CR3R6 ist, worin
R3 und R6 beide
Wasserstoff sind, dar. Kurz, die Reaktion von 4,5,6,7-Tetrahydro-1H-benzoimidazol
(für die
Herstellung siehe Chem. Ber. (1962) 95: 2049, 2052 – 53) mit
einem geeigneten Iodid (beispielsweise Iodethan) führt zur
Addition von R2. Das Erhitzen in Formaldehyd
führt zu
dem Methanolderivat. Wenn R3 nicht Wasserstoff
ist, können
die resultierenden Isomere dann abgetrennt werden (beispielsweise über Säulenchromatographie
auf Kieselgel). Die Hydroxylgruppe wird dann in eine Austrittsgruppe
umgewandelt, wie beispielsweise ein Halogenid, und die Austrittsgruppe
wird dann durch ein Imidazolderivat, welches die gewünschte R1-Gruppe trägt, verschoben (hergestellt,
wie in Schema III gezeigt).
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Schema
III stellt zwei Wege für
die Synthese des R1-Imidazolzwischenproduktes
dar, das in den Schemen I und II verwendet wird. In Schritt 1 wird
ein Aryl- oder Heteroarylaldehyd mit Glyoxal und Ammoniumhydroxid
behandelt, um das R1-Imidazolzwischenprodukt
zu bilden. In Schritt 1' wird
1-Ethoxymethyl-1H-imidazol mit Butyllithium behandelt, gefolgt von
Tri-n-butylzinnchlorid,
um das Tri-n-butylstannanylderivat zu erhalten, welches mit Vorsicht
behandelt werden muß,
um Zersetzung zu vermeiden. In Schritt 2' wird das Tri-n-butylstannanylderivat
in einer Palladiumkreuzkopplungsreaktion mit einem Aryl- oder Heteroarylhalogenid
verwendet, um R1 mit dem Imidazol zu verknüpfen. Die
anschließende
Behandlung mit Säure
in Schritt 3' stellt
das R1-Imidazolzwischenprodukt bereit.
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Schema
IV stellt ein anderes Verfahren zum Herstellen der erfindungsgemäßen Verbindungen
dar. In Schema IV wird das Imidazo[4,5-c]pyridin i alkyliert, um
die Verbindung ii zu bilden. Geeignete Alkylierungsmittel umfassen
Alkylhalogenide, Arylalkylhalogenide, Alkyltriflate, Arylalkyltriflate
und andere Alkylierungsmittel, die für den Fachmann offensichtlich
sind. Das alkylierte Material ii wird dann reduziert, um das Tetrahydroimidazo[4,5-c]pyridin
zu bilden. Geeignete Reduktionsmittel umfassen Hydridreduktionsmittel,
wie Natriumborhydrid oder LiAlH4, oder Übergangsmetallkatalysatoren
und Wasserstoff, wie PtO oder Pd/C. Andere nützliche Reduktionsmittel sind
dem Fachmann bekannt.
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Es
ist offensichtlich, daß die
Ausgangsmaterialien verändert
und zusätzliche
Schritte eingesetzt werden können,
um die veränderten
Verbindungen, die von der Erfindung umfaßt sind, herzustellen.
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In
bestimmten Situationen können
die hierin bereitgestellten Verbindungen ein oder mehrere asymmetrische
Kohlenstoffatome enthalten, so daß die Verbindungen in unterschiedlichen
stereoisomeren Formen existieren können. Diese Verbindungen können beispielsweise
Racemate oder optisch aktive Formen sein. Wie oben erwähnt, sind
alle Stereoisomere von der Erfindung umfaßt. Trotzdem kann es wünschenswert
sein, einzelne Enantiomere (d. h. optisch aktive Formen) zu erhalten.
Standardverfahren zur Herstellung einzelner Enantiomere umfassen
asymmetrische Synthese und die Trennung der Racematen. Die Trennung
der Racematen kann durch konventionelle Verfahren erreicht werden,
wie Kristallisation in Gegenwart eines Trennungsmittels, oder Chromatographie
unter Verwendung von beispielsweise einer chiralen HPLC-Säule.
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Wie
oben erwähnt,
umfaßt
die Erfindung pharmazeutisch zulässige
Salze der hierin beschriebenen Verbindungen. Wie hierin verwendet,
ist ein „pharmazeutisch
zulässiges
Salz" ein Säure- oder
Basensalz, das im allgemeinen in der Technik für die Verwendung im Kontakt
mit Geweben von Menschen oder Tieren ohne übermäßige Toxizität, Reizung,
allergische Reaktion oder ein anderes Problem oder Komplikation,
entsprechend eines zumutbaren Nutzen/Risiko-Verhältnisses geeignet ist. Der
Fachmann wird eine breite Vielzahl an nichttoxischen pharmazeutisch
zulässigen
Additionssalzen, einschließlich
Mineral- und organische Säuresalze
von basischen Resten, wie Amine, sowie Alkali- oder organische Salze
von sauren Resten, wie Carbonsäuren,
erkennen. Spezielle pharmazeutische Salze umfassen Salze von Säuren, wie
Salz-, Phosphor-, Bromwasserstoff-, Äpfel-, Glykol-, Fumar-, Schwefel-,
Sulfamin-, Sulfin-, Sulfanil-, Ameisen-, Toluolsulfon-, Methansulfon-,
Ethandisulfon-, 2-Hydroxyethylsulfon-, Oxal-, Isethion-, Salpeter-,
Benzoe-, 2-Acetoxybenzoe-, Zitronen-, Wein-, Milch-, Stearin-, Salicyl-,
Glutamin-, Ascorbin-, Pamoa-, Bernstein-, Fumar-, Malein-, Propion-, Hydroxymalein-,
Iodwasserstoff-, Phenylessig-, Alkansäure, wie Essigsäure, HOOC-(CH2)n-COOH, wo n 0
bis 4 ist, und dergleichen, sind aber nicht darauf beschränkt. Ebenso
umfassen pharmazeutisch zulässige
Kationen Natrium, Kalium, Calcium, Aluminium, Lithium und Ammonium,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Der Fachmann wird weitere pharmazeutisch zulässige Salze für die hierin
bereitgestellten Verbindungen erkennen, ein schließlich denen,
die von Remington's
Pharmaceutical Sciences, 17. Aufl., Mack Publishing Company, Easton,
PA, S. 1418 (1985) aufgelistet sind. Folglich sollte die vorliegende
Offenbarung alle pharmazeutisch zulässigen Salze der speziell zitierten
Verbindungen umfassen.
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Eine
breite Vielzahl an synthetischen Verfahrensweisen ist für die Herstellung
von pharmazeutisch zulässigen
Salzen verfügbar.
Im allgemeinen kann ein pharmazeutisch zulässiges Salz aus einer Stammverbindung,
die eine basische oder saure Einheit enthält, durch jedes konventionelle
chemische Verfahren synthetisiert werden. Kurz, diese Salze können durch
Umsetzen der freien Säure-
oder Basenform von diesen Verbindungen mit einer stöchiometrischen
Menge der entsprechenden Base oder Säure in Wasser oder in einem
organischen Lösungsmittel
oder in einem Gemisch aus zwei hergestellt werden; im allgemeinen
sind nichtwässerige
Medien, wie Ether, Ethylacetat, Ethanol, Isopropanol oder Acetonitril,
bevorzugt.
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Prodrugs
der hierin bereitgestellten Verbindungen können durch Modifizieren funktioneller
Gruppen, die in den Verbindungen vorliegen, in einer solchen Weise
hergestellt werden, daß die
Modifikationen zu den Stammverbindungen gespalten werden. Prodrugs
umfassen Verbindungen, worin Hydroxy-, Amin- oder Sulfhydrylgruppen
an irgendeine Gruppe gebunden sind, die sich, wenn sie an einen
Säugerpatienten
verabreicht wird, spaltet, wodurch eine freie Hydroxyl-, Amino-
bzw. Sulfhydrylgruppe gebildet wird. Beispiele von Prodrugs umfassen
Acetat-, Formiat- und Benzoatderivate von Alkohol- und Amin-funktionellen
Gruppen innerhalb der hierin bereitgestellten Verbindungen, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Bevorzugte Prodrugs umfassen acylierte Derivate. Der Fachmann wird
verschiedene Syntheseverfahren erkennen, die eingesetzt werden können, um
Prodrugs der hierin bereitgestellten Verbindungen herzustellen.
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Die
Verbindungen können
mittels Durchführung
ihrer Synthese unter Verwendung von Präkursoren, umfassend mindestens
ein Atom, das ein Radioisotop ist, radioaktiv markiert werden. Diese(s)
Radioisop(e) ist/sind bevorzugt aus Kohlenstoff (beispielsweise 14C), Wasserstoff (beispielsweise 3H), Schwefel (beispielsweise 35S)
oder Iod (beispielsweise 125I) ausgewählt. Die
Synthese dieser radioaktiv markierten Verbindungen kann konventionell
durch einen Radioisotopenlieferanten durchgeführt werden, der sich auf die übliche Synthese
von radioaktiv markierten Sondenverbindungen spezialisiert hat,
wie Amersham Corporation, Arlington Heights, IL; Cambridge Isotope
Laboratories, Inc. Andover, MA; SRI Internatio nal, Menlo Park, CA;
Wizard Laboratories, West Sacramento, CA; ChemSyn Laboratories,
Lexena, KS; American Radiolabeled Chemicals, Inc., St. Louis, MO;
und Moravek Biochemicals Inc., Brea, CA. Tritium-markierte Verbindungen
werden ebenso konventionell katalytisch über Platin-katalysierten Austausch
in tritiierter Essigsäure,
Säure-katalysierten
Austausch in tritiierter Trifluoressigsäure oder heterogen-katalysierten
Austausch mit Tritiumgas hergestellt. Diese Herstellungen werden
konventionell als ein übliches
radioaktives Markieren durch jeden der oben aufgelisteten Lieferanten
unter Verwendung der Verbindung als Substrat durchgeführt. Außerdem können bestimmte
Präkursoren
dem Tritium-Halogen-Austausch
mit Tritiumgas, Tritiumgasreduktion von ungesättigten Bindungen oder Reduktion
unter Verwendung von Natriumbortritid, wenn geeignet, unterzogen
werden. 14C-radioaktiv markierte Verbindungen
der Erfindung können
unter Verwendung von 14C-radioaktiv markiertem
Diethyloxalat (AMERICAN RADIOLABELED CHEMICALS, St. Louis, MO, Katalog
Nr. ARC-1127) als ein Ausgangsmaterial für die Synthese, die in Schema
I dargestellt ist, hergestellt werden.
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PHARMAZEUTISCHE
ZUSAMMENSETZUNGEN
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Die
Erfindung stellt ebenso pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
umfassend mindestens eine hierin bereitgestellte Verbindung zusammen
mit mindestens einem physiologisch zulässigen Träger oder Trägerstoff. Diese Verbindungen
können
zum Behandeln von Störungen,
die auf die GABAA-Rezeptor-Modulation reagieren,
verwendet werden (beispielsweise Behandlung von Angst, Depression,
Schlafstörungen
oder Wahrnehmungsbeeinträchtigung
durch GABAA-Rezeptor-Modulation). Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
beispielsweise Wasser, Puffer (beispielsweise neutrale gepufferte
Kochsalzlösung
oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung), Ethanol, Mineralöl, Pflanzenöl, Dimethylsulfoxid,
Kohlenhydrate (beispielsweise Glukose, Mannose, Saccharose oder
Dextrane), Mannitol, Proteine, Hilfsmittel, Polypeptide oder Aminosäuren, wie
Glycin, Antioxidationsmittel, Chelatbildner, wie EDTA oder Glutathion,
und/oder Konservierungsmittel umfassen. Bevorzugte pharmazeutische
Zusammensetzungen werden zur oralen Abgabe an Menschen oder andere
Tiere (beispielsweise Haustiere wie Hunde) formuliert. Wenn gewünscht, können andere
Wirkstoffe ebenso einbezogen werden, wie ZNS-Mittel.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
für jede
entsprechende Verabreichungsweise formuliert werden, einschließlich beispielsweise
topische, orale, nasale, rektale oder parente rale Verabreichung.
Der Ausdruck parenteral, wie hierin verwendet, umfaßt subkutane,
intradermale, intravaskuläre
(beispielsweise intravenöse),
intramuskuläre,
spinale, intrakraniale, intrathekale und intraperitoneale Injektion,
sowie jede ähnliche
Injektions- oder Infusionstechnik. Bei bestimmten Ausführungsformen
sind Zusammensetzungen in einer Form, die zur oralen Verwendung
geeignet ist, bevorzugt. Diese Formen umfassen beispielsweise Tabletten, Pastillen,
Hustenbonbons, wässerige
oder ölige
Suspensionen, dispergierbare Pulver oder Granulate, Emulsionen,
harte oder weiche Kapseln oder Sirups oder Elixiere. Innerhalb noch
anderer Ausführungsformen
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
als ein Lyophilisat formuliert werden.
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Die
Zusammensetzungen, die zur oralen Verwendung gedacht sind, können außerdem eine
oder mehrere Komponenten umfassen, wie Süßungsmittel, Aromastoffe, Farbmittel
und Konservierungsmittel, um ansprechende und schmackhafte Präparate bereitzustellen.
Tabletten enthalten den Wirkstoff in Beimischung mit physiologisch
zulässigen
Trägerstoffen,
die zur Herstellung von Tabletten geeignet sind. Diese Trägerstoffe umfassen
beispielsweise inerte Verdünnungsmittel
(beispielsweise Calciumcarbonat, Natriumcarbonat, Lactose, Calciumphosphat
oder Natriumphosphat), Granuliermittel und Lösungsvermittler (beispielsweise
Maisstärke
oder Alginsäure),
Bindemittel (beispielsweise Stärke,
Gelatine oder Akazie) und Schmiermittel (beispielsweise Magnesiumstearat,
Stearinsäure
oder Talk). Die Tabletten können
unbeschichtet sein oder sie können durch
bekannte Techniken beschichtet sein, um die Auflösung und Absorption in dem
Magendarmtrakt zu verzögern
und dadurch eine anhaltende Wirkung über einen längeren Zeitraum bereitzustellen.
Beispielsweise kann ein zeitverzögerndes
Material, wie Glycerylmonosterat oder Glyceryldistearat, eingesetzt
werden.
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Die
Formulierungen zur oralen Verwendung können ebenso als harte Gelatinekapseln,
wobei der Wirkstoff mit einem inerten festen Verdünnungsmittel
(beispielsweise Calciumcarbonat, Calciumphosphat oder Kaolin) gemischt
wird, oder als weiche Gelatinekapseln vorliegen, wobei der Wirkstoff
mit Wasser oder einem Ölmedium
(beispielsweise Erdnußöl, flüssigem Paraffin
oder Olivenöl)
gemischt wird.
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Wässerige
Suspensionen umfassen die aktiven Materialien in Beimischung mit
einem oder mehreren Trägerstoffen,
die für
die Herstellung von wässerigen
Suspensionen geeignet sind. Diese Trägerstoffe sind Suspendiermittel
(beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose, Methylcellulose,
Hydropropylmethylcellulose, Natriumalginat, Polyvinylpyrrolidon,
Tragantgummi und Gummiarabikum); und Dispergier- oder Benetzungsmittel
(beispielsweise natürlich
vorkommende Phosphatide, wie Lecithin, Kondensationsprodukte eines Alkylenoxids
mit Fettsäuren
wie Polyoxyethylenstearat, Kondensationsprodukte von Ethylenoxid
mit langkettigen aliphatischen Alkoholen, wie Heptadecaethylenoxycetanol,
Kondensationsprodukte von Ethylenoxid mit Teilestern, abgeleitet
von Fettsäuren
und einem Hexitol, wie Polyoxyethylensorbitolmonooleat, oder Kondensationsprodukte
von Ethylenoxid mit Teilestern, abgeleitet von Fettsäuren und
Hexitolanhydriden, wie Polyethylensorbitanmonooleat). Wässerige
Suspensionen können
ebenso ein oder mehrere Konservierungsmittel, beispielsweise Ethyl
oder n-Propyl-p-hydroxybenzoat, ein oder mehrere Farbmittel, ein
oder mehrer Aromastoffe und ein oder mehrere Süßungsmittel, wie Saccharose
oder Saccharin, enthalten.
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Ölige Suspensionen
können
durch Suspendieren der Wirkstoffe in einem Pflanzenöl (beispielsweise Arachisöl, Olivenöl, Sesamöl oder Kokosnußöl) oder
in einem Mineralöl,
wie flüssiges
Paraffin, formuliert werden. Die öligen Suspensionen können ein
Verdickungsmittel, wie Bienenwachs, hartes Paraffin oder Cetylalkohol,
enthalten. Süßungsmittel,
wie die oben dargestellten, und/oder Aromastoffe können zugegeben
werden, um schmackhafte orale Präparate
bereitzustellen. Diese Suspension kann durch die Zugabe eines Antioxidationsmittels
wie Ascorbinsäure
konserviert werden.
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Dispergierbare
Pulver und Granulate, die zur Herstellung einer wässerigen
Suspension durch die Zugabe von Wasser geeignet sind, stellen den
Wirkstoff in Beimischung mit einem Dispergier- oder Benetzungsmittel,
Suspendiermittel und einem oder mehreren Konservierungsmitteln bereit.
Geeignete Dispergier- oder Benetzungsmittel und Suspendiermittel
werden durch die bereits oben erwähnten veranschaulicht. Zusätzliche Trägerstoffe,
wie Süßungsmittel,
Aromastoffe und Farbmittel, können
ebenso vorliegen.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
ebenso in Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen
vorliegen. Die ölige
Phase kann ein Pflanzenöl
(beispielsweise Olivenöl
oder Arachisöl)
oder ein Mineralöl
(beispielsweise flüssiges
Paraffin) oder Gemische davon sein. Geeignete Emulgatoren können natürlich vorkommende
Gummis (beispielsweise Gummiarabikum oder Gummitragant), natürlich vorkommende
Phophatide (beispielsweise Sojabohne, Lecithin und Ester oder Teilester,
abgeleitet von Fettsäuren
und Hexitol), Anhydride (beispielsweise Sorbi tanmonoleat) und Kondensationsprodukte
von Teilestern, abgeleitet von Fettsäuren und Hexitol, mit Ethylenoxid
(beispielsweise Polyoxyethylensorbitanmonoleat) sein. Die Emulsionen
können ebenso
Süßungsmittel
und/oder Aromastoffe enthalten.
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Sirups
und Elixiere können
mit Süßungsmitteln,
wie Glycerol, Propylenglykol, Sorbitol oder Saccharose, formuliert
werden. Diese Formulierungen können
ebenso ein oder mehrere Linderungsmittel, Konservierungsmittel,
Aromastoffe und/oder Farbmittel umfassen.
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Eine
pharmazeutische Zusammensetzung kann als eine sterile injizierbare
wässerige
oder ölige
Suspension hergestellt werden. Die Verbindung kann in Abhängigkeit
des verwendeten Vehikels und der Konzentration entweder in dem Vehikel
suspendiert oder gelöst
werden. Eine solche Zusammensetzung kann gemäß der bekannten Technik unter
Verwendung von geeigneten Dispergier-, Benetzungs- und/oder Suspendiermitteln,
wie den oben erwähnten,
formuliert werden. Unter den zulässigen
Vehikeln und Lösungsmitteln,
die eingesetzt werden können,
sind Wasser, 1,3-Butandiol, Ringer'sche Lösung und isotonische Natriumchloridlösung. Außerdem können sterile
fette Öle
als ein Lösungsmittel
oder Suspendiermedium eingesetzt werden. Für diesen Zweck kann jedes milde
fette Öl
eingesetzt werden, einschließlich
synthetische Mono- oder Diglyceride. Außerdem finden Fettsäuren wie Ölsäure Verwendung
bei der Herstellung von injizierbaren Zusammensetzungen, und Hilfsmittel
wie lokale Anästhetika,
Konservierungsmittel und/oder Puffer können in dem Vehikel gelöst werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
ebenso in Form von Zäpfchen
(beispielsweise zur rektalen Verabreichung) hergestellt werden.
Diese Zusammensetzungen können
durch Mischen des Arzneimittels mit einem geeigneten nicht-reizenden
Trägerstoff,
der bei normalen Temperaturen fest, aber bei der rektalen Temperatur
flüssig
ist, hergestellt werden und werden deshalb in dem Rektum schmelzen,
wodurch das Arzneimittel freigesetzt wird. Geeignete Trägerstoffe
umfassen beispielsweise Kakaobutter und Polyethylenglykole.
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Zur
Verabreichung an nicht-menschliche Tiere kann die Zusammensetzung
ebenso zu Tierfutter oder Trinkwasser zugegeben werden. Es kann
günstig
sein, Tierfutter- und Trinkwasserzusammensetzungen so zu formulieren,
daß das
Tier eine entsprechende Menge der Zusammensetzung zusammen mit seiner
Nahrung aufnimmt. Es kann ebenso günstig sein, daß die Zusammensetzung
als eine Vormischung für
die Zugabe zu Futter oder Trinkwasser vorliegt.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
als Formulierungen mit nachhaltig wirkender Freisetzung formuliert
werden (beispielsweise eine Formulierung wie eine Kapsel, die eine
langsame Freisetzung der Verbindung nach der Verabreichung bewirkt).
Diese Formulierungen können
im allgemeinen unter Verwendung einer allgemein bekannten Technologie
hergestellt und durch beispielsweise orale, rektale oder subkutane
Implantation oder durch Implantation an der gewünschten Zielstelle verabreicht
werden. Träger
zur Verwendung innerhalb dieser Formulierungen sind bioverträglich, und
können
ebenso biologisch abbaubar sein; bevorzugt stellen die Formulierungen
ein relativ konstantes Niveau an Freisetzung des Wirkstoffes bereit.
Die Menge an Verbindung, die in einer Formulierung mit nachhaltig
wirkender Freisetzung enthalten ist, hängt von der Implantationsstelle,
der Rate und erwarteten Dauer der Freisetzung und der Art des Zustandes,
der behandelt oder verhindert werden soll, ab.
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Die
hierin bereitgestellten Verbindungen liegen im allgemeinen in einer
pharmazeutischen Zusammensetzung in einer therapeutisch wirksamen
Menge vor. Eine therapeutisch wirksame Menge ist eine Menge, die zu
einem erkennbaren Patientennutzen führt, wie Verringerung der Symptome
einer ZNS-Störung.
Eine bevorzugte Konzentration ist eine, die ausreichend ist, um
die Bindung von GABAA-Rezeptorligand an
GABAA-Rezeptor in vitro zu inhibieren. Zusammensetzungen,
die Dosisniveaus zwischen etwa 0,1 mg und etwa 140 mg pro Kilogramm
Körpergewicht
pro Tag bereitstellen, sind bevorzugt (etwa 0,5 mg bis etwa 7 g
pro menschlichem Patienten pro Tag). Die Menge an Wirkstoff, der
mit den Trägermaterialien
kombiniert werden kann, um eine Einzeldosisform herzustellen, wird
in Abhängigkeit
des behandelten Wirts und der speziellen Verabreichungsweise variieren.
Dosiseinheitsformen werden im allgemeinen zwischen etwa 1 mg und
etwa 500 mg eines Wirkstoffes enthalten. Es wird jedoch selbstverständlich sein,
daß die
optimale Dosis für
jeden speziellen Patienten von einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich der
Aktivität
der speziellen eingesetzten Verbindung; dem Alter, Körpergewicht,
der allgemeinen Gesundheit, dem Geschlecht und der Ernährung des
Patienten; der Zeit und Verabreichungsweise; der Ausscheidungsrate;
jeglicher gleichzeitiger Behandlung, wie einer Arzneimittelkombination;
und dem Typ und der Schwere der speziellen Krankheit, die behandelt
wird, abhängen
wird. Optimale Dosierungen kön nen
unter Verwendung von Routinetests und -verfahren, die in der Technik
allgemein bekannt sind, etabliert werden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen können
zum Behandeln einer ZNS-Störung,
wie Angst, Depression, einer Schlafstörung, Störung mit Aufmerksamkeitsmangel
oder Alzheimerscher Demenz, verpackt werden. Verpackte pharmazeutische
Präparate
umfassen einen Behälter,
der eine therapeutisch wirksame Menge von mindestens einer Verbindung,
wie hierin beschrieben, und Instruktionen (beispielsweise Etikettierung)
enthält,
die angeben, daß die
enthaltene Zusammensetzung zum Behandeln der ZNS-Störung verwendet
werden soll.
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VERFAHREN
ZUR VERWENDUNG
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Innerhalb
bestimmter Aspekte sind die erfindungsgemäßen Verbindungen bei Verfahren
zur Inhibierung der Entwicklung einer ZNS-Störung nützlich. Mit anderen Worten
können
die hierin bereitgestellten therapeutischen Verfahren verwende werden,
um eine Störung
zu behandeln, oder können
verwendet werden, um den Ausbruch einer solchen Krankheit bei einem
Patienten, der frei von nachweisbarer ZNS-Störung ist, zu verhindern oder
zu verzögern.
ZNS-Störungen
werden nachstehend ausführlicher
erläutert,
und können
unter Verwendung von Kriterien, die in der Technik etabliert worden
sind, diagnostiziert und überwacht
werden. Alternativ oder außerdem
können
die hierin bereitgestellten Verbindungen an einen Patienten verabreicht
werden, um das Kurzzeitgedächtnis
zu verbessern. Patienten umfassen Menschen, Haustiere (Heimtiere
wie Hunde) und Vieh, mit Dosierungen und Behandlungsregimen, wie
oben beschrieben.
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Die
Häufigkeit
der Dosierung kann in Abhängigkeit
der verwendeten Verbindung und der speziellen Krankheit, die behandelt
oder verhindert werden soll, variieren. Im allgemeinen ist für die Behandlung
von den meisten Störungen
ein Dosierungsregime von viermal täglich oder weniger bevorzugt.
Für die
Behandlung von Schlafstörungen
ist eine einzelne Dosis, die schnell wirksame Konzentrationen erreicht,
wünschenswert.
Patienten können
im allgemeinen hinsichtlich der therapeutischen Wirksamkeit unter
Verwendung von Assays überwacht
werden, die für
den Zustand, der behandelt oder verhindert wird, geeignet sind,
was dem Fachmann bekannt ist.
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Die
hierin bereitgestellten Verbindungen können verwendet werden, um Patienten,
die einer derartigen Behandlung bedürfen, in einer Menge zu behandeln,
die ausreichend ist, um die Symptome einer ZNS-Störung zu ändern. Die
Verbindungen, die als Agonisten an α2β3γ2- und α3β3γ2-Rezeptorsubtypen
agieren, sind beim Behandeln von Angststörungen, wie Panikstörung, obsessiv-kompulsive
Störung
und generalisierte Angststörung;
Streßstörungen,
einschließlich
posttraumatischem Streß,
und akuten Streßstörungen,
besonders nützlich.
Verbindungen, die als Agonisten an α2β3γ2-
und α3β3γ2-Rezeptorsubtypen agieren, sind ebenso beim
Behandeln von depressiven oder bipolaren Störungen und beim Behandeln von
Schlafstörungen
nützlich.
Verbindungen, die als inverse Agonisten an dem α5β3γ2-Rezeptorsubtyp
oder α1β2γ2- und α5β3γ2-Rezeptorsubtypen agieren, sind beim Behandeln
von Wahrnehmungsstörungen,
einschließlich
denen, die aus Down-Syndrom, neurodegenerativen Krankheiten, wie
Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Krankheit, und Schlaganfall-verbundender
Demenz resultieren, besonders nützlich.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die als inverse Agonisten an den α5β3γ2-Rezeptor agieren, sind beim Behandeln von
Wahrnehmungsstörungen
durch die Verbesserung des Gedächtnisses
und insbesondere Kurzzeitgedächtnisses
bei Gedächtnis-beeinträchtigten
Patienten besonders nützlich.
Verbindungen, die als Agonisten an dem α1β2γ2-Rezeptorsubtyp
agieren, sind beim Behandeln von Wahrnehmungsstörungen wie Epilepsie nützlich.
Verbindungen, die als Antagonisten an der Benzodiazepinstelle agieren,
sind beim Umkehren der Wirkung von Benzodiazepinüberdosis und beim Behandeln
von Arzneimittel- und Alkoholabhängigkeit
nützlich.
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ZNS-Störungen,
die unter Verwendung der Verbindungen und hierin bereitgestellten
Zusammensetzungen behandelt werden können, umfassen:
Depression,
beispielsweise Depression, atypische Depression, bipolare Störung, deprimierte
Phase der bipolaren Störung.
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Angst,
beispielsweise allgemeine Angststörung (GAD), Agoraphobie, Panikstörung +/– Agoraphobie, soziale
Phobie, spezifische Phobie, posttraumatische Streßstörung, obsessivkompulsive
Störung
(OCD), Dysthymie, Anpassungsstörung
mit Störung
der Stimmung und Angst, Trennungsangststörung, akute Erwartungsneurose-Streßstörung, Anpassungsstörungen,
Zyklothymie.
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Schlafstörungen,
beispielsweise Schlafstörungen,
einschließlich
primäre
Schlaflosigkeit, Tagesrhythmus-Schlafstörung, Dyssomnie-NOS, Parasomnien,
einschließlich
Alptraumstörung, Schlafstörung mit
Alpträumen,
Schlafstörungen,
sekundär
zu Depression und/oder Angst, oder andere mentale Störungen,
Substanz-induzierte Schlafstörung.
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Wahrnehmungsbeeinträchtigung,
beispielsweise Wahrnehmungsbeeinträchtigung, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit,
milde Wahrnehmungsbeeinträchtigung
(MCI), altersbedingter Wahrnehmungsverfall (ARCD), Schlafanfall,
traumatische Gehirnverletzung, AIDS-verbundene Demenz, Demenz, die mit Depression,
Angst oder Psychose verbunden ist (einschließlich Schizophrenie und Halluzinationsstörung).
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Störung mit
Aufmerksamkeitsmangel, beispielsweise Störung mit Aufmerksamkeitsmangel
(ADD) und Aufmerksamkeitsschwäche
und Hyperaktivitätsstörung (ADHD).
Sprachstörungen,
beispielsweise Bewegungstick, klonisches Stottern, Störung des
Sprachflusses, Sprachblockade, Dysarthrie, Tourette-Syndrom und
Logospasmus.
-
Die
hierin bereitgestellten Verbindungen und Zusammensetzungen können ebenso
verwendet werden, um das Kurzzeitgedächtnis (Arbeitsspeicher) bei
einem Patienten zu verbessern. Eine therapeutisch wirksame Menge
einer Verbindung zur Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisverlusts
ist eine Menge, die ausreichend ist, um zu einer statistisch signifikanten
Verbesserung in jedem Standardtest der Kurzzeitgedächtnisfunktion
zu führen,
einschließlich
Zähl-wiederholtest und
Reihenauswendiglernen. Beispielsweise kann ein solcher Test so gestaltet
sein, daß die
Fähigkeit
eines Patienten, sich an Worte oder Buchstaben zu erinnern, bewertet
werden kann. Alternativ kann eine vollständigere neurophysische Bewertung
verwendet werden, um die Kurzzeitgedächtnisfunktion zu analysieren.
Bei Patienten, die behandelt werden, um das Kurzzeitgedächtnis zu
verbessern, kann Gedächtnisbeeinträchtigung
diagnostiziert sein oder sie können
als zur Entwicklung dieser Beeinträchtigung ernsthaft prädisponiert
betrachtet werden, müssen
aber nicht.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
sind bei Verfahren zur Potenzierung der Wirkung (oder therapeutischen
Wirkung) von anderen ZNS-Mittel(n) nützlich. Diese Verfahren umfassen
das Verabreichen einer wirksamen Menge einer hierin bereitgestellten
Verbindung in Kombination mit einem anderen ZNS-Mittel. ZNS-Mittel
umfassen die folgenden, sind aber nicht darauf beschränkt: für Angst,
Serotoninrezeptor- (beispielsweise 5-HT2A)
-agonisten und -antagonisten; für
Angst und Depression, Neurokininrezeptorantagonisten oder Kortikotropin-Freisetzungsfaktorrezeptor-
(CRF1) -antagonisten; für Schlafstörungen, Melatoninrezeptoragonisten;
und für
neurodegenerative Störungen,
wie Alzheimersche Demenz, Niko tinagonisten, Muscarinmittel, Acetylcholinesteraseinhibitoren
und Dopaminrezeptoragonisten. Innerhalb bevorzugter Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Potenzierung der antidepressiven
Aktivität
von selektiven Serotoninwiederaufnahmeinhibitoren (SSRIs) durch
Verabreichen einer wirksamen Menge einer GABA-Agonistenverbindung
der Erfindung in Kombination mit einem SSRI bereit. Eine wirksame
Menge an Verbindung ist eine Menge, die ausreichend ist, um zu einer
nachweisbaren Veränderung
der Symptome des Patienten zu führen, im
Vergleich zu einem Patienten, der mit dem anderen ZNS-Mittel allein
behandelt wird.
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Die
Kombinationsverabreichung kann in einer Weise analog zu der durchgeführt werden,
die in Da-Rocha, et al., J. Psychopharmacology (1997) 11 (3): 211 – 218; Smith,
et al., Am. J. Psychiatry (1998) 155 (10): 1339 – 45; oder Le, et al., Alcohol
and Alcoholism (1996) 31 (Suppl.): 127 – 132 offenbart ist. Siehe
ebenso internationale PCT-Veröffentlichungen
Nr. WO 99/47142; WO 99/47171; WO 99/47131 und WO 99/37303.
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Die
Erfindung betrifft ebenso Verfahren zur Inhibierung der Bindung
von Benzodiazepinverbindungen, wie Ro15-1788 oder GABA, an die GABAA-Rezeptoren. Diese Verfahren umfassen das
Kontaktieren einer hierin bereitgestellten Verbindung mit Zellen,
die den GABAA-Rezeptor exprimieren, wobei die Verbindung
in einer Menge vorliegt, die ausreichend ist, um die Benzodiazepinbindung
oder GABA-Bindung an GABAA-Rezeptoren in
vitro zu inhibieren. Dieses Verfahren umfaßt das Inhibieren der Bindung
von Benzodiazepinverbindungen an GABAA-Rezeptoren
in vivo (beispielsweise bei einem Patienten, der eine Menge einer
hierin bereitgestellten Verbindung erhielt, die ausreichend sein
würde,
um die Bindung der Benzodiazepinverbindungen oder GABA an GABAA-Rezeptoren in vitro zu inhibieren). In
einer Ausführungsform
sind diese Verfahren beim Behandeln von Benzodiazepinarzneimittelüberdosis
nützlich.
Die Menge einer Verbindung, die ausreichend sein würde, um
die Bindung einer Benzodiazepinverbindung an den GABAA-Rezeptor
zu inhibieren, kann ohne weiteres über einen GABAA-Rezeptor-Bindungsassay
bestimmt werden, wie der in Beispiel 3 beschriebene Assay.
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Innerhalb
separater Aspekte stellt die Erfindung eine Vielzahl von in-vitro-Verwendungen
für die
hierin bereitgestellten Verbindungen bereit. Beispielsweise können diese
Verbindungen als Sonden für
den Nachweise und Lokalisierung von GABAA-Rezeptoren
in Proben, wie Gewebeschnitt, als positive Kontrollen in Assays für die Rezeptoraktivität, als Standards
und Reagenzien zur Bestimmung der Fähigkeit eines in Frage kommenden
Mittels, an GABAA-Rezeptor zu binden, oder als radioaktive
Tracer für
Positronen-Emissionstomographie (PET) Bilderzeugung oder für Single-Photonen-Emissionscomputertomographie
(SPECT), verwendet werden. Diese Assays können verwendet werden, um GABAA-Rezeptoren bei lebenden Patienten zu charakterisieren.
Diese Verbindungen sind ebenso als Standards und Reagenzien bei
der Bestimmung der Fähigkeit eines
potentiellen Pharmazeutikums, an GABAA-Rezeptor
zu binden, nützlich.
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Innerhalb
der Verfahren zur Bestimmung der Anwesenheit oder Abwesenheit von
GABAA-Rezeptor
in einer Probe kann eine Probe mit einer Verbindung, wie hierin
bereitgestellt, unter Bedingungen inkubiert werden, die das Binden
der Verbindung an GABAA-Rezeptor ermöglichen.
Die Menge an Verbindung, die an GABAA-Rezeptor
in der Probe bindet, wird dann nachgewiesen. Beispielsweise kann
eine Verbindung unter Verwendung irgendeiner Vielzahl von allgemein
bekannten Techniken markiert werden (beispielsweise radioaktiv markiert
mit einem Radionuklid, wie Tritium, wie hierin beschrieben), und
mit der Probe inkubiert (die beispielsweise ein Präparat aus
kultivierten Zellen, ein Gewebepräparat oder eine Fraktion davon
sein kann). Eine geeignete Inkubationszeit kann im allgemeinen durch
Analysieren der Niveaus an Bindung, die über einen Zeitraum auftritt,
bestimmt werden. Nach der Inkubation wird die nicht-gebundene Verbindung
entfernt, und die gebundene Verbindung unter Verwendung irgendeines
Verfahrens für
die eingesetzte Markierung nachgewiesen werden (beispielsweise Autoradiographie
oder Szintillationszählung
für radioaktiv
markierte Verbindungen; spektroskopische Verfahren können verwendet
werden, um lumineszierende Gruppen und fluoreszierende Gruppen nachzuweisen).
Als eine Kontrolle kann eine abgestimmte Probe gleichzeitig mit
radioaktiv markierter Verbindung und einer größeren Menge an nicht-markierter Verbindung
kontaktiert werden. Nicht-gebundene markierte und nicht-markierte
Verbindung wird dann in derselben Weise entfernt, und gebundene
Markierung wird nachgewiesen. Eine größere Menge an nachweisbarer
Markierung in der Testprobe als in der Kontrolle gibt die Gegenwart
von Capsaicinrezeptor in der Probe an. Die Detektionsassays, einschließlich Rezeptorautoradiographie
(Rezeptor-Mapping) von GABAA-Rezeptoren
in kultivierten Zellen oder Gewebeproben, können durchgeführt werden,
wie von Kuhar in den Abschnitten 8.1.1 bis 8.1.9 von Current Protocols
in Pharmacology (1998) John Wiley & Sons, New York beschrieben.
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Beispielsweise
können
die hierin bereitgestellten Verbindungen für das Nachweisen von GABAA-Rezeptoren in Zell- oder Gewebeproben verwendet
werden. Dies kann durch Herstellen einer Vielzahl von angepaßten Zell-
oder Gewebeproben durchgeführt
werden, wobei zumindest eine von denen als eine experimentelle Probe
hergestellt wird und mindestens eine von denen als Kontrollprobe
hergestellt wird. Die experimentelle Probe wird durch Kontaktieren
(unter Bedingungen, die das Binden von RO15-1788 an GABAA-Rezeptoren innerhalb der Zell- und Gewebeproben
ermöglichen)
von mindestens einer der abgestimmten Zell- oder Gewebeproben hergestellt,
die zuvor nicht mit irgendeiner hierin bereitgestellten Verbindung
mit einer experimentellen Lösung,
umfassend ein nachweisbar markiertes Präparat der ausgewählten Verbindung
bei der ersten gemessenen Molkonzentration, kontaktiert worden ist.
Die Kontrollprobe wird in derselben Weise wie die experimentelle
Probe hergestellt, und enthält
ebenso ein nicht-markiertes Präparat
derselben Verbindung bei einer größeren Molkonzentration.
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Die
experimentellen und Kontrollproben werden dann gewaschen, um die
nicht-gebundene nachweisbar markierte Verbindung zu entfernen. Die
Menge an restlicher gebundener nachweisbar markierter Verbindung
wird dann gemessen, und die Menge an nachweisbar markierter Verbindung
in den experimentellen und Kontrollproben wird verglichen. Ein Vergleich,
der den Nachweis einer größeren Menge
an nachweisbarer Markierung in der mindestens einen gewaschenen
experimentellen Probe angibt, als es in jeder der Kontrollproben nachgewiesen
wird, zeigt die Gegenwart von GABAA-Rezeptor
in der experimentellen Probe.
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Die
nachweisbar markierte Verbindung, die in dieser Verfahrensweise
verwendet wird, kann mit einer radioaktiven Markierung oder einer
direkt oder indirekt lumineszenten Markierung markiert sein. Wenn
Gewebeschnitte in dieser Verfahrensweise verwendet werden und die
nachweisbar markierte Verbindung radioaktiv markiert ist, kann die
gebundene, markierte Verbindung autoradiographisch nachgewiesen
werden, um ein Autoradiogramm zu erzeugen. Die Menge an nachweisbarer
Markierung in einer experimentellen oder Kontrollprobe kann durch
Betrachtung des Autoradiogramms und Vergleichen der Exponierungsdichte
der Autoradiogramme gemessen werden.
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Die
hierin bereitgestellten Verbindungen können ebenso innerhalb einer
Vielzahl von allgemein bekannten Zellkultur- und Zellseparationsverfahren
verwendet werden. Beispielsweise können die Verbindungen mit einer
Innenoberfläche
einer Gewebekulturplatte oder anderem Zellkulturträger zur
Verwendung beim Immobilisieren von GABAA-Rezeptor-exprimierenden Zellen
für Screens,
Assays und Wachstum in Kultur verbunden werden. Diese Verknüpfung kann
durch jede geeignete Technik, wie die oben beschriebenen Verfahren,
sowie andere Standardtechniken durchgeführt werden. Die Verbindungen
können
ebenso verwendet werden, um die Zellidentifikation und -sortierung
in vitro zu erleichtern, was die Wahl an Zellen, die einen GABAA-Rezeptor exprimieren, ermöglicht.
Bevorzugt sind/ist die Verbindung(en) für die Verwendung in diesen Verfahren
markiert, wie oben beschrieben. Innerhalb einer Ausführungsform
wird eine Verbindung, die mit einem fluoreszierenden Marker, wie
Fluorescein, mit den Zellen. kontaktiert, die dann durch Fluoreszenz-aktivierte
Zellsortierung (FACS) analysiert werden.
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Innerhalb
anderer Aspekte werden Verfahren zur Modulation der Bindung von
Ligand an einen GABAA-Rezeptor in vitro
oder in vivo bereitgestellt, umfassend das Kontaktieren eines GABAA-Rezeptors mit einer ausreichenden Menge
einer hierin bereitgestellten Verbindung unter Bedingungen, die
zum Binden des Liganden an den Rezeptor geeignet sind. Der GABAA-Rezeptor kann in Lösung, in einem kultivierten
oder isolierten Zellpräparat
oder innerhalb eines Patienten vorliegen. Bevorzugt liegt der GABAA-Rezeptor im Gehirn eines Säugers vor.
Im allgemeinen sollte die Menge an Verbindung, die mit dem Rezeptor
kontaktiert wird, ausreichend sein, um die Ligandenbindung an GABAA-Rezeptor in vitro innerhalb beispielsweise
eines Bindungsassays, wie in Beispiel 3 beschrieben, zu modulieren.
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Ebenso
werden hierin Verfahren zur Änderung
der signalübertragenden
Aktivität
von zellulärem
GABAA-Rezeptor (speziell die Chloridionenleitfähigkeit)
durch Kontaktieren des GABAA-Rezeptors,
entweder in vitro oder in vivo, mit einer ausreichenden Menge einer
Verbindung, wie oben beschrieben, unter Bedingungen, die für das Binden
von Ligand an den Rezeptor geeignet sind, bereitgestellt. Der GABAA-Rezeptor kann in Lösung, in einem kultivierten
oder isolierten Zellpräparat
oder innerhalb eines Patienten vorliegen, und die Menge an Verbindung
kann eine Menge sein, die ausreichend sein würde, um die signalübertragende
Aktivität
von GABAA-Rezeptoren in vitro zu verändern. Im
allgemeinen sollte die Menge an Verbindung, die mit dem Rezeptor
kontaktiert wird, ausreichend sein, um die Ligandenbin dung an GABAA-Rezeptor in vitro innerhalb beispielsweise
eines Bindungsassays, wie in Beispiel 3 beschrieben, zu modulieren.
Eine Wirkung auf die signalübertragende
Aktivität
kann als eine Änderung
in Elektrophysiologie der Zellen unter Verwendung von Standardtechniken
analysiert werden. Wenn der Rezeptor in einem Tier vorliegt, kann
eine Änderung
in der Elektrophysiologie der Zelle als eine Änderung in dem Freßverhalten
des Tiers nachgewiesen werden. Die Menge einer Verbindung, die ausreichend
sein würde,
um die signalübertragende
Aktivität
von GABAA-Rezeptoren zu ändern, kann über einen
GABAA-Rezeptor-Signalübertragungs-Assay
bestimmt werden, wie der Assay, der in Beispiel 4 beschrieben ist.
Die Zellen, die die GABA-Rezeptoren in vivo exprimieren, können neuronale
Zellen oder Gehirnzellen sein, sind aber nicht darauf beschränkt. Diese
Zellen können
mit Verbindungen der Erfindung durch Kontakt mit einer Körperflüssigkeit,
enthaltend die Verbindung, beispielsweise durch Kontakt mit Hirn-Rückenmark-Flüssigkeit
kontaktiert werden. Die Änderung
der signalübertragenden
Aktivität
von GABAA-Rezeptoren in vitro kann aus einer
nachweisbaren Veränderung
in der Elektrophysiologe von Zellen, die GABAA-Rezeptoren exprimieren,
bestimmt werden, wenn diese Zellen mit einer erfindungsgemäßen Verbindung
in Gegenwart von GABA kontaktiert werden.
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Intrazelluläre Ableitung
oder Patch-Clamp-Ableitung kann verwendet werden, um Änderungen
in der Elektrophysiologie von Zellen quantitativ zu bestimmen. Eine
reproduzierbare Veränderung
im Verhalten eines Tiers, das eine erfindungsgemäße Verbindung erhielt, kann
ebenso verwendet werden, um anzugeben, daß Veränderungen in der Elektrophysiologie
von Tierzellen, die GABAA-Rezeptoren exprimieren,
auftrat.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration und nicht durch Einschränkung dargelegt.
Wenn nicht anders angegeben, sind alle Reagenzien und Lösungsmittel
von kommerzieller Standardqualität
und werden ohne weitere Reinigung verwendet. Ausgangsmaterialien
und verschiedene Zwischenprodukte können aus kommerziellen Quellen
erhalten werden, aus kommerziell erhältlichen organischen Verbindungen
hergestellt werden oder unter Verwendung allgemein bekannter Syntheseverfahren
hergestellt werden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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3-Ethyl-5(3-nitro-pyridin-2-yl)-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-4,5,6,7-tetrahydro-3H-imidazo[4,5-c]pyridin
(Verbindung 1)
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Schritt
1: Ein Gemisch aus 4,5,6,7-Tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridindihydrochlorid
(2,0 g, 12,5 mmol; hergestellt, wie im wesentlichen von Habermehl,
E., Heterocycles 5: 127, 133 (1976) beschrieben), 2-Chlor-3-nitropyridin
(1,7 g, 11,25 mmol) und K2CO3 (5,2
g, 37,5 mmol) in 25 ml DMF wurde bei 50 °C für 4 Stunden erhitzt und dann
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Das Gemisch wurde dann zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt
und die Schichten abgetrennt. Die wässerige Schicht wurde dann
weiter mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten organischen
Extrakte wurden über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel unter
reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie
des Rests auf Kieselgel (5 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab 5-(3-Nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
als gelben Feststoff (1,5 g). 1H NMR δ (CDCl3): 8,34 (d, 1H), 8,16 (dd, 1H), 7,53 (s,
1H), 6,74 (q, 1H), 4,31 (s, 2H), 3,94 (t, 2H) und 2,91 (t, 2H).
MS: 246,3 (m + 1):
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Schritt
2: Zu einer Lösung
aus 5-(3-Nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(400 mg, 1,63 mmol) in 10 ml THF wurden 40 % NaH in Mineralöl (146 mg,
2,45 mmol) zugegeben. Nachdem das Gemisch für 20 Minuten gerührt wurde,
wurde Iodethan (760 mg, 4,89 mmol) zugegeben. Das resultierende Gemisch
wurde bei 50 °C
für 3 Stunden
erhitzt und auf Umgebungstemperatur abgekühlt. Das Gemisch wurde zwischen
Ethylacetat und Wasser verteilt, und die Schichten abgetrennt. Die
wässerige
Schicht wurde weiter mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten
organischen Extrakte wurden über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie des Rests
auf Kieselgel (5 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab ein 4 : 1-Gemisch
aus 1-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5;6,7-tetrahydro-1H-imidazo [4,5-c]pyridin
und 3-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin (289
mg).
-
Schritt
3: Ein Gemisch aus 1-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin und
3-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
in 37 % Formaldehyd (5 ml) in einem Bombenrohr wurde bei 150 °C über Nacht
erhitzt. Das Gemisch wurde auf Umgebungstemperatur abgekühlt und
unter reduziertem Druck eingedampft. Der resultierende Rest wurde
zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt, und die Schichten wurden
abgetrennt. Die wässerige
Schicht wurde weiter mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten
organischen Extrakte über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie des Rests
auf Kieselgel (5 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab [1-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-2-yl]-methanol (80
mg). 1H NMR (CDCl3) δ: 8,33 (d,
1H), 8,15 (dd, 1H), 6,73 (q, 1H), 4,64 (s, 2H), 4,22 (s, 2H), 3,90 – 3,98 (m, 4H),
2,82 (t, 2H) und 1,36 (t, 3H). MS: 304,2 (m + 1).
-
Schritt
4: Eine Lösung
aus [1-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin-2-yl]-methanol
(40 mg) in 1 M SOCl2 in CH2Cl2 (5 ml) wurde bei Raumtemperatur für 1 Stunde
gerührt
und dann unter reduziertem Druck eingedampft. Ein Gemisch aus dem
resultierenden Rest, 2-Thiazol-2-yl-imidazol (20 mg; hergestellt
wie in Beispiel 2 beschrieben) und K2CO3 (90 mg) in 1 ml DMF wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Das Gemisch wurde zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt, und
die Schichten wurden abgetrennt. Die wässerige Schicht wurde weiter
mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten organischen Extrakte
wurden über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie des Rests
auf Kieselgel (10 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab 3-Ethyl-5-(3-nitro-pyridin-2-yl)-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-4,5,6,7-tetrahydro-3H-imidazo[4,5-c]pyridin
(16 mg). 1H NMR (CDCl3) δ: 8,33 (d,
1H), 8,18 (dd, 1H), 7,84 (d, 1H), 7,37 (d, 1H), 7,14 (s, 1H), 7,09
(s, 1H), 6,73 (q, 1H), 4,64 (s, 2H), 4,22 (s, 2H), 3,90 – 3,98 (m,
4H), 2,82 (t, 2H) und 1,36 (t, 3H).
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BEISPIEL 2
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2-[1-Ethyl-2-(6-fluor-pyridin-2-yl)-imidazol-1-ylmethyl)-1,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl]-nicotinonitril
(Verbindung 2)
-
Schritt
1: 2-(1-Ethyl-2-hydroxymethyl-3,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl)-nicotinonitril wurde
gemäß der Verfahrensweisen
der Schritte 1 bis 3 oben hergestellt. 1H
NMR (CDCl3): 8,40 (d, 1H), 7,78 (dd, 1H),
6,70 (m, 1H), 4,60 – 4,70,
4,64 (m, 4H), 4,00 (m, 4H), 2,85 (t, 2H) und 1,38 (t, 3H).
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Schritt
2: Eine Lösung
aus 2-(1-Ethyl-2-hydroxymethyl-3,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl)-nicotinonitril
(40 mg) in 1 M SOCl2 in CH2Cl2 (5 ml) wurde bei Raumtemperatur für 1 Stunde
gerührt und
dann unter reduziertem Druck eingedampft. Ein Gemisch aus dem resultierenden
Rest, 2-(6-Fluor-pyridin-2-yl)-imidazol (25 mg, hergestellt, wie
in Beispiel 2 beschrieben) und K2CO3 (100 mg) in 1 ml DMF wurde bei Raumtemperatur über Nacht
gerührt.
Das Gemisch wurde zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt und die
Schichten wurden abgetrennt. Die wässerige Schicht wurde weiter
mit Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten organischen Extrakte
wurden über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie des Rests
auf Kieselgel (10 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab 2-[1-Ethyl-2-(6-fluor-pyridin-2-yl)imidazol-1-ylmethyl)-1,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl]-nicotinonitril
(15 mg). 1H NMR (CDCl3):
8,38 (d, 1H), 8,18 (dd, 1H), 7,90 (q, 1H), 7,78 (d, 1H), 7,20 (s,
1H), 7,05 (s, 1H), 6,90 (dd, 1H), 6,75 (m, 1H), 6,05 (s, 2H), 4,70
(s, 2H), 4,02 (m, 4H), 2,85 (t, 2H), 1,05 (t, 3H).
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BEISPIEL 3
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2-[1-Ethyl-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl]-nicotinonitril (Verbindung
3)
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2-[1-Ethyl-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1,4,6,7-tetrahydro-imidazo[4,5-c]pyridin-5-yl]-nicotinonitril
wurde gemäß der Verfahrensweise
von Beispiel 1B hergestellt. 1H NMR (CDCl3): 8,31 (d, 1H), 7,85 (d, 1H), 7,78 (m,
2H), 7,38 (d, 1H), 7,16 (s, 1H), 7,09 (s, 1H), 7,70 (m, 1H), 6,70
(m, 1H), 6,10 (s, 2H), 4,71 (s, 2H), 4,03 (t, 2H), 3,90 (q, 2H),
2,84 (t, 2H), 0,96 (t, 3H).
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BEISPIEL 4
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5-Benzyl-1-ethyl-2-(2-pyrimidin-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(Verbindung 4)
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Ein
Gemisch aus 1-Ethyl-2-(2-pyrimidin-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(100 mg, hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben) und Benzylbromid
(42 mg) in 5 ml Aceton in einem Bombenrohr wurde über Nacht
unter Rückfluß erhitzt
und dann abgekühlt.
Das Lösungsmittel
wurde dekantiert und 10 ml MeOH wurden zu dem Rest zugegeben. Die
resultierende Lösung
wurde in einen 25-ml-Kolben übertragen, ein Überschuß NaBH4 wurde zu der Lösung zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde dann bei Raumtemperatur für
etwa eine Stunde gerührt,
mit 5 ml einer 1 N HCl-Lösung
behandelt und eingedampft. Der Rest wurde mit einer 1 N NaOH-Lösung basisch
gemacht und mit CH2Cl2 extrahiert.
Das organische Extrakt wurde über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und die Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Säulenchromatographie des Rests
auf Kieselgel (10 % MeOH in CH2Cl2 als Elutionsmittel) ergab 5-Benzyl-1-ethyl-2-(2-pyrimidin-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(50 mg). 1H NMR (CDCl3):
8,85 (d, 1H), 7,20 – 7,40
(m, 8H), 7,10 (s, H), 6,05 (s, 2H), 3,80 (q, 2H), 3,70 (s, 2H),
3,55 (s, 2H), 2,78 (t, 2H), 2,58 (t, 2H), 0,96 (t, 3H).
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BEISPIEL 5
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1-Ethyl-5-methyl-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-4,5,6,7-tetrahydro-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(Verbindung 5)
-
Zu
einer Lösung
aus 1-Ethyl-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
(58 mg, 0,187 mmol, hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben) in
Aceton wurde Iodmethan (0,013 ml, leicht höher als ein Äquivalent)
zugegeben. Die resultierende Lösung
wurde bei 56 °C
in einem Bombenrohr gerührt,
bis Dünnschichtchromatographie
(DC) das Verschwinden des Ausgangsmaterials und die Bildung eines
Grundlinienfleckens angab. Das Aceton wurde dann eingedampft, und
der Rest wurde in Methanol gelöst
und mit einem Überschuß NaBH4 behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde bei
Raumtemperatur für
3 Stunden gerührt,
und dann mit Aceton behandelt, um den Überschuß NaBH4 zu
quenchen. Nach der Zugabe von 1,0 M wäss. NaOH wurde das Gemisch
kräftig
für 5 Minuten
gerührt
und dann dreimal mit CH2Cl2 extrahiert.
Die vereinigten Extrakte wurden über
K2CO3 getrocknet
und dann konzentriert. Der Rest wurde durch präparative DC unter Entwicklung
mit 15 : 1 CHCl3-MeOH (+ 0,5 % Et3N) gereinigt. Ausbeute: 11 mg (18 %). 1H NMR (400 MHz, CDCl3) 7,84
(d, J = 3,2 Hz, 1H), 7,36 (d, J = 3,2 Hz, 1H), 7,10 (s, 1H), 7,08
(s, 1H), 6,06 (s, 2H), 3,82 (q, J = 7,2 Hz, 2H), 3,51 (s, 2H), 2,76
(t, J = 5,6 Hz, 2H), 2,63 (t, J = 5,6 Hz, 2H), 2,52 (s, 3H), 0,92
(t, J = 7,2 Hz, 3H) ppm. Elektrospray MS: m/z 329 [M + 1].
-
BEISPIEL 6
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3-Ethyl-2-[2-(3-fluor-phenyl)-imidazol-1-ylmethyl]-5-methyl-4,5,6,7-tetrahydro-3H-midazo[4,5-c]pyridin
(Verbindung 6)
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Ein
Gemisch aus 3-Ethyl-2-[2-(3-fluor-phenyl)-imidazol-1-ylmethyl]-3H-imidazo[4,5-c]pyridin
(95 mg, 0,29 mmol; hergestellt wie in Beispiel 2 beschrieben), Methyliodid
(84 mg, 0,59 mmol) und Aceton (8 ml) wurde bei 60 °C für 3 Stunden
erhitzt. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
im Vakuum konzentriert. Der Rest wurde in Ethanol (8 ml) gelöst, portionsweise
mit Natriumborhydrid (27 mg; 0,73 mmol) behandelt und bei Raumtemperatur
für 16
Stunden gerührt.
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Wasser
(2 ml) wurde zugegeben, das Gemisch wurde mit 2 N HCl angesäuert und
bei Raumtemperatur für
1 Stunde gerührt.
Das Gemisch wurde dann mit 2 N NaOH basisch gemacht, mit Dichlormethan
(3 × 80 ml)
extrahiert, die Extrakte wurden mit Wasser (1 × 50 ml) und Salzlösung (1 × 50 ml)
gewaschen, über
Magnesiumsulfat getrocknet und im Vakuum konzentriert, wodurch ein
gelber Gummi erhalten wurde. Die Reinigung durch präparative
Dünnschichtchromatographie über Kieselgel
unter Elution mit 10 % Methanol in Dichlormethan ergab 3-Ethyl-2-[2-(3-fluor-phenyl)-imidazol-1-ylmethyl]-5-methyl-4,5,6,7-tetrahydro-3H-imidazo[4,5-c]pyridin
als hellbraunes Öl
(13 mg). LRMS ber. 339,41, gefunden 340,2 (MH+).
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BEISPIEL 7
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Herstellung von repräsentativen
Zwischenprodukten
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Dieses
Beispiel stellt die Synthese von bestimmten Verbindungen dar, die
bei der Synthese der oben offenbarten Verbindungen verwendet werden.
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Im
allgemeinen können
Zwischenprodukte unter Verwendung von in der Technik bekannten Verfahren synthetisiert
werden. Beispielsweise werden die folgenden Zwischenprodukte, wie
in WO 02/50062 beschrieben, synthetisiert:
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Andere
nützliche
Zwischenprodukte können
folgendermaßen
hergestellt werden.
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BEISPIEL 8
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1-Ethyl-2-(2-pyrimidin-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
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1. (2-Pyrimidin-2-yl-imidazol-1-yl)-essigsäuremethylester
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Zu
einer Suspension aus 2-(1H-Imidazol-2-yl)-pyrimidinhydrochlorid
(1,4 g, 7,7 mmol) in THF (50 ml) wurden 40 % NaH in Mineralöl (675 mg,
15,4 mmol) zugegeben, das Gemisch wurde bei Raumtemperatur für eine Stunde
gerührt,
und Bromessigsäuremethylester
(1,3 g, 8,4 mmol) wurde zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei
Umgebungstemperatur über
Nacht gerührt.
Nachdem die wässerige
NH4Cl-Lösung
(50 ml) zugegeben wurde, wurde das Gemisch mit Ethylacetat (20 ml × 6) und
CH2Cl2 (10 ml × 6) extrahiert.
Die organischen Extrakte wurden vereinigt, über Na2SO4 getrocknet und konzentriert. Der resultierende
Rest wurde auf einer Kieselgelsäule
mit 100 : 10 : 1 CH2Cl2/MeOH/NH4OH als Elutionsmittel gereinigt, wodurch
die Titelverbindung (650 mg) erhalten wurde.
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2. Ethyl-2-(2-pyrimidin-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
-
Zu
einer Lösung
aus N4-Ethyl-pyridin-3,4-diamin (Justus
Liebigs Ann. Chem. (1935) 518, 274, 287) (124 mg, 0,9 mmol) in Dichlorethan
(10 ml) wurde eine Lösung
aus AlMe3 in Toluol (2 M, 1,37 ml) tropfenweise unter
Stickstoff zugegeben. Nach der Zugabe wurde das Gemisch bei Raumtemperatur
für eine
Stunde gerührt und
(2-Pyrimidin-2-yl-imidazol-1-yl)-essigsäuremethylester
(100 mg, 0,45 mmol) wurde in einem Teil zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde unter Rühren
bei 80 °C
für 2 Tage
erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde das Gemisch mit 5 ml Wasser, 2 Tropfen von 5 N NaOH gequencht
und mit CH2Cl2 (10
ml × 5)
extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden über Na2SO4 getrocknet und
konzentriert. Der Rest wurde in 10 ml Essigsäure gelöst und das resultierende Gemisch
wurde bei 100 °C über Nacht
erhitzt. Nach der Entfernung von Essigsäure unter Vakuum wurde der
Rest mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
basisch gemacht und mit CH2Cl2 (10
ml × 5)
extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte wurden über Na2SO4 getrocknet und
konzentriert. Der Rest wurde auf einer Kieselgelsäule mit
10 : 1 CH2Cl2/MeOH
als Elutionsmittel gereinigt, wodurch die Titelverbindung (40 mg)
erhalten wurde. 1H NMR (CDCl3) δ: 9,09 (s,
1H), 8,85 (d, 2H), 8,46 (d, 1H), 7,26 – 7,30 (m, 3H), 7,16 (1H),
6,39 (s, 2H), 4,25 (q, 2H), 1,15 (t, 3H).
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BEISPIEL 9
-
1-Ethyl-2-(2-thiazol-2-yl-imidazol-1-ylmethyl)-1H-imidazo[4,5-c]pyridin
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Die
Titelverbindung wurde aus N4-Ethyl-pyridin-3,4-diamin
und (2-Thiazol-2-yl-imidazol-1-yl)-essigsäuremethylester,
gefolgt von der Verfahrensweise, die in Beispiel 8 angegeben ist,
hergestellt. 1H NMR (CDCl3) δ 9,08 (s,
1H), 8,43 (d, 1H), 7,85 (d, 1H), 7,38 (d, 1H), 7,38 – 7,26 (m,
1H), 7,17 (s, 1H), 7,14 (s, 1H), 6,35 (s, 2H), 4,25 (q, 2H), 1,11
(t, 3H). Elektrospray MS: m/z 311 [M + 1]
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BEISPIEL 10
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3-Ethyl-2-[2-fluor-phenyl)-imidazol-1-ylmthyl]-3H-imidazo[4,5-c]pyridin
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1. Herstellung von 3-Chlor-4-nitro-pyridin-1-oxid
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Wässeriges
30%iges H2O2 (60
ml) wurde tropfenweise zu einer magnetisch gerührten Lösung aus 3-Chlor-pyridin (12
g, 105 mmol) in Essigsäureanhydrid
(60 ml) unter kalten Bedingungen (0 bis 10 °C) zugegeben. Das resultierende
Gemisch wurde auf Raumtemperatur langsam erwärmt und über Nacht gerührt. Das Reaktionsgemisch
wurde mit Wasser (50 ml) gequencht, mit Toluol verdünnt und
konzentriert, wodurch rohes N-Oxid als ein Öl erhalten wurde, das ohne
weitere Reinigung verwendet wurde.
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Rauchende
H2SO4 (25 ml) wurde
tropfenweise zu einer Lösung
aus rohem 3-Chlor-pyridin-1-oxid
in konzentrierter H2SO4 (25
ml) unter Abkühlen
(0 °C) und
Rühren
zugegeben. HNO3 (rauchend, 90 %, 60 ml) wurde
vorsichtig zu dem obigen Gemisch zugegeben, wobei die Kompensation
von irgendeiner Exotherme vorsichtig unter Kontrolle gehalten wurde,
und dann langsam auf Raumtemperatur erwärmt. Das resultierende Gemisch
wurde dann bei 120 °C
für 4 Stunden
unter Rühren
erhitzt, abgekühlt
und in eiskaltes Wasser gegossen und mit CHCl3 extrahiert.
Die vereinigte organische Phase wurde nacheinander mit gesättigtem
wässerigem
NaHCO3, Wasser, Salzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert, wodurch 3-Chlor-4-nitro-pyridin-1-oxid als
ein gelber Feststoff (10 g) erhalten wurde; 1H
NMR (300 MHz, CDCl3): δ 8,31 (d, J = 1,5 Hz, 1H), 8,13
(dd, J = 1,5, 5,4 Hz, 1H), 7,95 (d, J = 7,2 Hz, 1H).
-
2. Herstellung von 3-Ethylamino-4-nitro-pyridin-1-oxid
-
Wasserfreies
K2CO3 (19 g, 144,5
mmol) wurde in einer Lösung
aus 3-Chlor-4-nitro-pyridin-1-oxid
(10 g, 57,8 mmol) in wasserfreiem Acetonitril (100 ml) suspendiert.
Ein Überschuß Diethylamin
(2,0 M) in THF wurde zu der obigen Suspension unter Eisbadkühlung zugegeben.
Nach der vollständigen
Zugabe von Ethylamin wurde das Reaktionsgemisch auf Raum temperatur
erwärmt
und über
Nacht gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, wodurch K2CO3 entfernt wurde, und das Filtrat wurde unter
reduziertem Druck eingedampft, wodurch flüchtige Lösungsmittel entfernt wurden.
Der organische Rest wurde der Chromatographie unter Elution mit
30 % EtOAc-Hexanen unterzogen, wodurch 3-Ethylamino-4-nitro-pyridin-1-oxid als orangefarbener
Feststoff (8,2 g) erhalten wurde; 1H NMR
(300 MHz, CDCl3): δ 8,01 (d, J = 7,5 Hz, 1H), 7,91
(s, 1H), 7,8 (brs, NH), 7,44 (d, J = 7,2 Hz, 1H), 3,30 (t, J = 7,2
Hz, 2H), 1,39 (t, J = 7,2 Hz, 3H), m/z 184 [M + 1].
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3. Herstellung von N3-Ethyl-pyridin-3,4-diamin
-
Eine
Lösung
aus 3-Ethylamino-4-nitro-pyridin-1-oxid (1,5 g, 8,19 mmol) in Methanol
(30 ml) wurde über
10 % Pd-C (1,5 g) bei 50 bis 60 psi für 48 Stunden hydriert. Der
Katalysator wurde durch Filtration durch ein Pad aus Celite entfernt,
und das Lösungsmittel
wurde unter Vakuum eingedampft, wodurch N3-Ethyl-pyridin-3,4-diamin
als weißer
Feststoff (1 g) erhalten wurde; 1H NMR (300
MHz, CDCl3): δ 7,59 (s, 1H), 7,57 (d, J =
2,4 Hz, 1H), 6,56 (d, J = 5,4 Hz, 1H), 3,20 (t, J = 7,2 Hz, 2H),
1,29 (t, J = 7,2 Hz, 3H), m/z 138 [M + 1].
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Die
Titelverbindung, 3-Ethyl-2-{[2-(3-fluorphenyl)-1H-imidazol-1-yl]methyl}-3H-imidazo[4,5-c]pyridin, wurde
aus N3-Ethyl-pyridin-3,4-diamin und (2-(3-Fluorphenyl)-imidazol-1-yl)-essigsäuremethylester,
gefolgt von der Verfahrenweise, die in Beispiel 2A oben angegeben
wird, hergestellt. 1H NMR (CDCl3):
8,78 (s, 1H), 8,47 (d, J = 6 Hz, 1H), 7,68 (d, J = 6 Hz, 1H), 7,37 – 7,50 (m,
3H), 7,16 – 7,20
(m, 2H), 7,04 (s, 1H), 5,52 (s, 2H), 3,89 (q, J = 7 Hz, 2H), 1,08
(t, J = 7 Hz, 3H).
-
BEISPIEL 11
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Ligandenbindungsassay
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Die
hohe Affinität
von erfindungsgemäßen Verbindungen
für die
Benzodiazepinstelle des GABAA-Rezeptors
wurde unter Verwendung eines Bindungsassays bestätigt, der im wesentlichen von
Thomas and Tallman (J. Bio. Chem. (1981) 156: 9838 – 9842,
und J. Neurosci. (1983) 3: 433 – 440)
beschrieben ist.
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Rattenrindengewebe
wurde disseziert und in 25 Volumen (G/V) von Puffer A (0,05 M Tris
HCl-Puffer, pH 7,4 bei 4 °C)
homogenisiert. Das Gewebehomogenat wurde in der Kälte (4 °C) bei 20.000 × g für 20 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wurde dekantiert, das Pellet erneut in demselben Volumen an Puffer
homogenisiert und erneut bei 20.000 × g zentrifugiert. Der Überstand
dieses Zentrifugationsschrittes wurde dekantiert und das Pellet
bei –20 °C über Nacht
gelagert. Das Pellet wurde dann aufgetaut und wieder in 25 Volumen Puffer
A suspendiert (ursprünglich
Gew./Vol.), bei 20.000 × g
zentrifugiert und der Überstand
dekantiert. Dieser Waschschritt wurde einmal wiederholt. Das Pellet
wurde schließlich
wieder in 50 Volumen Puffer A suspendiert.
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Inkubationen
enthielten 100 μl
Gewebehomogenat, 100 μl
Radioligand (0,5 nM 3H-Ro15-1788 [3H-Flumazenil],
spezifische Aktivität
80 Ci/mmol), und Testverbindung oder Kontrolle (siehe nachstehend),
und wurden auf ein Gesamtvolumen von 500 μl mit Puffer A gebracht. Die
Inkubationen wurden für
30 min bei 4 °C durchgeführt und
dann schnell durch Whatman-GFB-Filter
filtriert, um freien und gebundenen Liganden abzutrennen. Die Filter
wurden zweimal mit frischem Puffer A gewaschen und in einem Flüssigszintillationszähler gezählt. Nicht-spezifische
Bindung (Kontrolle) wurde durch Verschiebung von 3H
Ro15-1788 mit 10 μM
Diazepam (Research Biochemicals International, Natick, MA) bestimmt.
Die Daten wurden in dreifacher Ausfertigung gesammelt, gemittelt,
und die prozentuale Inhibierung der gesamten spezifischen Bindung
(gesamte spezifische Bindung = Gesamt – nicht spezifisch) wurde für jede Verbindung
berechnet.
-
Eine
Konkurrenz-Bindungs-Kurve wurde mit bis zu 11 Punkten erhalten,
die sich über
den Verbindungskonzentrationsbereich von 10–2 M
bis 10–5 M
erstrecken, erhalten pro Kurve durch das Verfahren, das oben für die Bestimmung
der prozentualen Inhibierung beschrieben wird. Die Ki-Werte
wurden gemäß der Cheng-Prussof-Gleichung
berechnet. Jede der oben dargestellten Verbindungen wurde in dieser
Weise getestet und jede hatte einen Ki von < 1 μM. Bevorzugte
Verbindungen der Erfindung zeigten Ki-Werte
von weniger als 100 nM und stärker
bevorzugt zeigten die Verbindungen der Erfindung Ki-Werte
von weniger als 10 nM.
-
BEISPIEL 12
-
Elektrophysiolgie
-
Der
folgende Assay wurde verwendet, um zu bestimmen, ob eine erfindungsgemäße Verbindung
als ein Agonist, ein Antagonist oder ein inverser Agonist an der
Benzodiazepinstelle des GABAA-Rezeptors
agiert.
-
Assays
wurden im wesentlichen, wie in White and Gurley (NeuroReport 6:
1313 – 1316,
1995) und White, Gurley, Hartnett, Stirling and Gregory (Receptors
and Channels 3: 1 – 5,
1995) beschrieben, mit Modifikationen durchgeführt. Elektrophysiologische
Aufzeichnungen wurden unter Verwendung der Zweielektroden-Spannungsklemm-Technik
bei einem Membranhaltepotential von –70 mV durchgeführt. Xenopus
Laevis-Oozyten wurden enzymatisch isoliert und mit nicht-polyadenylierter
cRNA, gemischt in einem Verhältnis von
4 : 1 : 4 für α-, β- bzw. γ-Untereinheiten,
injiziert. Von den neun Kombinationen von α-, β- und γ-Untereinheiten, beschrieben
in den Veröffentlichungen
von White et al., sind bevorzugte Kombinationen α1β2γ2, α2β3γ2, α3β3γ2 und α5β3γ2.
Bevorzugt sind alle der Untereinheit cRNAs in jeder Kombination
menschliche Klone oder sind alle Rattenklone. Diese Sequenz von
jeder dieser geklonten Untereinheiten ist erhältlich von GENBANK, beispielsweise
menschliches α1, GENBANK Zugangs-Nr. X14766, menschliches α2,
GENBANK Zugangs-Nr. A28100;
menschliches α3, GENBANK Zugangs-Nr. A28102; menschliches α5,
GENBANK Zugangs-Nr. A28104; menschliches β2, GENBANK
Zugangs-Nr. M82919; menschliches β3, GENBANK Zugangs-Nr. Z20136; menschliches γ2,
GENBANK Zugangs-Nr.
X15376; Ratten-α1, GENBANK Zugangs-Nr. L08490, Ratten-α2,
GENBANK Zugangs-Nr.
L08491; Ratten-α3, GENBANK Zugangs-Nr. L08492; Ratten-α5,
GENBANK Zugangs-Nr.
L08494; Ratten-β2, GENBANK Zugangs-Nr. X15467; Ratten-β3,
GENBANK Zugangs-Nr.
X15468 und Ratten-γ2, GENBANK Zugangs-Nr. L08497. Für jede Untereinheitskombination
wird ausreichend Message für
jede konstituierende Untereinheit injiziert, um Stromamplituden
von > 10 nA bereitzustellen,
wenn 1 μM GABA
angelegt wird.
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Die
Verbindungen werden gegenüber
einer GABA-Konzentration bewertet, die < 10 % des maximal hervorrufbaren GABA-Stroms
hervorruft (beispielsweise 1 μM – 9 μM). Jeder
Oozyt wurde zunehmenden Konzentrationen einer Verbindung, die bewertet
wird (Testver bindung) ausgesetzt, um eine Konzentration/Wirkungs-Beziehung
zu bewerten. Die Testverbindungswirksamkeit wurde als eine prozentuale
Veränderung
der Stromamplitude berechnet: 100·((Ic/I) – 1), wo Ic die GABA-hervorgerufene
Stromamplitude ist, beobachtet in Gegenwart der Testverbindung,
und I die GABA-hervorgerufene Stromamplitude ist, beobachtet in
Abwesenheit der Testverbindung.
-
Die
Spezifität
einer Testverbindung für
die Benzodiazepinstelle wurde nach der Beendigung einer Konzentration/Wirkungs-Kurve
bestimmt. Nach dem ausreichenden Waschen des Oozyten, um die zuvor
aufgebrachte Testverbindung zu entfernen, wurde der Oozyt GABA +
1 μM RO15-1788
ausgesetzt, gefolgt von Aussetzen dem GABA + 1 μM RO15-1788 + Testverbindung.
Die prozentuale Veränderung
aufgrund der Zugabe der Verbindung wurde berechnet, wie oben beschrieben.
Jede prozentuale Veränderung,
beobachtet in Gegenwart von RO15-1788, wurde von den prozentualen
Veränderungen
der Stromamplitude, beobachtet in Abwesenheit von 1 μM RO15-1788,
subtrahiert. Diese Nettowerte werden für die Berechnung der durchschnittlichen
Wirksamkeit und EC50-Werte durch Standardverfahren
verwendet. Um die durchschnittliche Wirksamkeit und EC50-Werte
zu bewerten, werden die Konzentration/Wirkungs-Daten über die
Zellen gemittelt und an die logische Gleichung angepaßt.
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BEISPIEL 13
-
MDCK-Zytotoxizitätsassay
-
Dieses
Beispiel stellt die Bewertung der Verbindungstoxizität unter
Verwendung eines Madin-Darby-Hundenierenzellen-(MDCK)-Zytoxizitätsassays
dar.
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1 μl der Testverbindung
wurde zu jedem Loch einer Klarboden-96-Lochplatte zugegeben (PACKARD, Meriden,
CT), um eine Endkonzentration von Verbindung in dem Assay von 10
mikromolar, 100 mikromolar oder 200 mikromolar zu erhalten. Lösungsmittel
ohne Testverbindung wurde zu den Kontrollöchern zugegeben.
-
MDCK-Zellen,
ATCC Nr. CCL-34 (American Type Culture Collection, Manassas, VA),
wurden in sterilen Bedingungen gemäß den Instruktionen in dem
ATCC-Produktionsinformationsblatt gehalten. Konfluierende MDCK-Zellen
wurden trypsiniert, geerntet und auf eine Konzentration von 0,1 × 106 Zellen/ml mit warmem (37 °C) Medium
(VITACELL Mi nimum Essential Medium Eagle, ATCC Katalog # 30-2003)
verdünnt.
100 μl von
verdünnten
Zellen wurden zu jedem Loch zugegeben, außer für fünf Standardkurven-Kontrollöcher, die
100 μl warmes
Medium ohne Zellen enthielten. Die Platte wurde dann bei 37 °C unter 95
O2, 5 % CO2 für 2 Stunden unter
konstantem Schütteln
inkubiert. Nach der Inkubation wurden 50 μl der Säugerzellysislösung pro
Loch zugegeben, die Löcher
mit PACKARD TOPSEAL Haftstoffen abgedeckt, und die Platten wurden
bei ungefähr 700
U/min auf einer geeigneten Schüttelvorrichtung
für 2 Minuten
geschüttelt.
-
Verbindungen,
die Toxizität
verursachen, werden die ATP-Produktion in bezug auf nicht behandelte Zellen
verringern. Der PACKARD, (Meriden, CT) ATP-LITE-M Luminescent ATP
Detektionskit, Produkt Nr. 6016941, wird im allgemeinen gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet, um die ATP-Produktion in behandelten
und nicht behandelten MDCK-Zellen
zu messen. PACKARD ATP LITE-M Reagenzien wurden auf Raumtemperatur äquilibriert.
Einmal äquilibriert,
wurde die lyophilisierte Substratlösung in 5,5 ml Substratpufferlösung (aus
Kit) rekonstituiert. Lyophilisierte ATP-Standardlösung wurde
in deionisiertem Wasser rekonstituiert, wodurch eine 10 mM Stammlösung erhalten
wurde. Für
die fünf
Kontrollöcher
wurden 10 μl
des reihenverdünnten
PACKARD-Standards zu jedem der Standardkurven-Kontrollöcher zugegeben,
um eine Endkonzentration in jedem anschließenden Loch von 200 nM, 100
nM, 50 nM, 25 nM und 12,5 nM zu erhalten. PACKARD-Substratlösung (50 μl) wurde
zu allen Löchern
zugegeben, welche dann abgedeckt wurden, und die Platten wurden
bei ungefähr
700 U/min auf einer geeigneten Schüttelvorrichtung für 2 Minuten
geschüttelt.
Ein weißer
PACKARD Haftstoff wurde am Boden jeder Platte angeordnet und die
Proben wurden durch Einwickelplatten in Folie und Plazieren in der
Dunkelheit für
10 Minuten dunkeladaptiert. Lumineszenz wurde dann bei 22 °C unter Verwendung
eines Lumineszenzzählers
gemessen (beispielsweise PACKARD TOPCOUNT Microplate Scintillation
and Luminescence Counter oder TECAN SPECTRAFLUOR PLUS), und ATP-Niveaus
aus der Standardkurve berechnet. ATP-Niveaus in Zellen, behandelt
mit Testverbindung(en), werden mit den Niveaus, die für nicht
behandelte Zellen bestimmt werden, verglichen. Die Zellen, behandelt
mit 10 μM
einer bevorzugten Testverbindung, zeigten ATP-Niveaus, die mindestens
80 %, bevorzugt mindestens 90 %, der nicht behandelten Zellen betragen.
Wenn eine 100 μM-Konzentration
der Testverbindung verwendet wird, zeigen die Zellen, die mit bevor zugter
Testverbindung behandelt wurden, ATP-Niveaus, die mindestens 50
%, bevorzugt mindestens 80 %, der ATP-Niveaus, nachgewiesen in den
nicht behandelten Zellen, betragen.