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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue fungizide Zusammensetzung,
die mindestens eine wirkungsverstärkende Verbindung, eine Elicitorverbindung
für die
pflanzliche Pathogenabwehr und eine fungizide Verbindung enthält sowie
ein Verfahren zur Behandlung von Pflanzen gegen phytopathogene Pflanzenkrankheiten
unter Verwendung dieser Zusammensetzung.
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Die
Patentanmeldung WO 97/01277 offenbart synergistische fungizide Zusammensetzungen
auf der Grundlage von Acibenzolar-S-methyl (oder Derivaten) und
einer fungiziden Verbindung aus einer beschränkten Aufzählung von Verbindungen. Von
dieser Zusammensetzung wird beschrieben, daß sie gleichzeitig als Mittel,
das die Pathogenabwehr von Pflanzen aktiviert, und auch direkt auf
den Pilz wirkt. Die phosphorige Säure oder eines ihrer Derivate
werden nicht erwähnt.
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Die
Patentanmeldung WO 98/46078 offenbart die Kombination von zwei Verfahrenen
für die
Bekämpfung
von phytopathogenen Krankheiten, nämlich eines direkten Verfahrens
für die
Bekämpfung
des Pilzes selbst und eines Verfahrens für die Aktivierung der natürlichen
Pathogenabwehr der Pflanzen. Diese Wirkungskombination wird dadurch
erzielt, daß man
die DL-3-Aminobuttersäure
oder eines ihrer N-Benzoyloctylesterderivate mit einer oder mehreren
fungiziden Verbindungen, unter denen auch Fosetyl-Al genannt wird, mischt.
Bei den in dieser Schrift offenbarten Zusammensetzungen handelt
es sich um Zweikomponentenzusammensetzungen.
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In
der Patentanmeldung WO 98/29537 wird eine synergistische Wirkung
auf die Widerstandsfähigkeit der
Pflanze gegenüber
Krankheiten durch Ausbringung eines Mikrobizids auf eine Pflanze
erwähnt,
der "SAR-on" (bzw. "Systemic Acquired
Resistance-on")
erwähnt,
wobei solch eine Pflanze unter anderem durch Ausbringung eines Elicitors
(bzw. "pflanzenaktivierendes
Mikro bizid") erhalten
werden kann. Diese Patentanmeldung offenbart daher ein Verfahren
zum Schutz von Pflanzen durch Ausbringung von Elicitoren (bzw. "pflanzenaktivierendem
Mikrobizid") wie
Benzo(1,2,3)thiadiazol-7-thiocarbonsäure-S-methylester,
auch BTH genannt, 2,6-Dichlorisonicotinsäure, auch INA genannt, oder
Salicylsäure,
auch SA genannt, sowie eines "traditionellen" Mikrobizids, darunter
Fosetyl-Al. Die Mischungen gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nicht offenbart.
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In
der Patentanmeldung WO 99/53761 wird die Rolle des von Fosetyl-Al
gespielten Potenzierungsmittels (Wirkungsverstärkers) in Kombination mit einem
Elicitor für
die pflanzliche Pathogenabwehr sowie synergistische fungizide Zusammensetzungen
im Zusammenhang mit dieser Erfindung beschrieben. Es werden nur Zweikomponentenzusammensetzungen
erwähnt.
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Ziel
der in den obigen Schriften offenbarten fungiziden Zusammensetzungen
ist die Verbesserung der Wirksamkeit der fungiziden Verbindung für die Behandlung
von Krankheiten, von denen bereits bekannt ist, daß die Verbindung
ausreichend genug ist, um vom Landwirt verwendet werden zu können. Es
ist nämlich
in der Landwirtschaft immer wünschenswert,
das Wirkungsspektrum eines Fungizids dadurch zu verbessern, daß man es
auf Krankheiten ausdehnt, bei denen seine Wirksamkeit nicht gestattet,
vom Landwirt verwendet zu werden.
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Es
wurde nun gefunden, daß man
mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
völlig überraschenderweise
das Wirkungsspektrum der Fungizide auf Krankheiten ausweiten konnte,
bei denen ihre Wirksamkeit es nicht gestattet hat, vom Landwirt
verwendet zu werden. Man hat nämlich
gefunden, daß die
Zusammensetzungen, die mindestens eine wirkungsverstärkende Verbindung
und mindestens eine Elicitorverbindung für die pflanzliche Pathogenabwehr
enthalten, es ermöglicht
haben, die Wirksamkeit von Fungiziden, mit denen sie kombiniert
wurden, zu verbessern und daß sie
die Verwendung von diesen Fungiziden für die Behandlung von phytopathogenen
Krankheiten, gegen die ihre eigentliche Wirksamkeit nicht ausreichend
ist, durch den Landwirt gestattet haben.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine fungizide Zusammensetzung,
die mindestens folgendes enthält:
- – eine
wirkungsverstärkende
Verbindung A aus der Reihe Phosphorsäure, ihre Alkali- oder Erdalkalimetallsalze
und ihre Derivate;
- – eine
Elicitorverbindung B für
die pflanzliche Pathogenabwehr aus der Reihe Proteine, Oligosaccharide, Polysaccharide,
Lipide, Glycolipide, Glycoproteine, Peptide, Zellwandextrakte aus
pflanzlichem Material und/oder Pilzen, Pilze, Acibenzolar-S-methyl
oder eines seiner Analoge, 2,6-Dichlorisonicotinsäure (auch INA
genannt), β-Aminobuttersäure (auch
BABA genannt), Hefeextrakte, Salicylsäure oder einer ihrer Ester, Jasmonsäure oder
einer ihrer Ester, Algenextrakt;
- – eine
fungizide Verbindung C aus der Verbindungsreihe der Verbindungen,
die den Elektronentransport der Atmungskette der mitochondrialen
Ubichinon-Ferricytochrom-c-Oxidoreduktase der phytopathogenen pilzlichen
Organismen zu hemmen vermögen,
Verbindungen, die die Ergosterolbiosynthese zu hemmen vermögen, Verbindungen,
die die Melaninbiosynthese zu hemmen vermögen, Verbindungen, die die
Methioninbiosynthese zu hemmen vermögen sowie Verbindungen, die
dadurch, daß sie
auf verschiedene Stoffwechselwege einwirken, die Sporenkeimung zu
hemmen vermögen.
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Unter
dem Begriff "Wirkungsverstärker" versteht man im
Rahmen der vorliegenden Erfindung jegliche Verbindung, die die natürliche Abwehrreaktion
einer Pflanze, die von einem Elicitor ausgelöst wird, zu potentialisieren
vermag.
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Die
Verbindungen, die den Elektronentransport der Atmungskette der mitochondrialen
Ubichinon-Ferricytochrom-c-Oxidoreduktase
der phytopathogenen pilzlichen Organismen zu hemmen vermögen, werden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Komplex-III-Hemmer genannt.
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Die
Verbindungen, die dadurch, daß sie
auf verschiedene Stoffwechselwege einwirken, die Sporenkeimung zu
hemmen vermögen,
werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch multi-site-Hemmer
der Sporenkeimung genannt.
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Die
wirkungsverstärkende
Verbindung A der vorliegenden Erfindung stammt aus der Reihe phosphorige
Säure,
ihre Alkali- oder Erdalkalimetallsalze und ihre Derivate.
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Als
wirkungsverstärkende
Verbindung A bevorzugt man die phosphorige Säure oder gewisse Derivate davon,
wie die Metallphosphite. Unter den Metallphosphiten sind Fosetyl-Al
und Fosetyl-Na stärker
bevorzugt.
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Die
Elicitorverbindung B für
die pflanzliche Pathogenabwehr stammt aus der Reihe Proteine, Oligosaccharide,
Polysaccharide, Lipide, Glycolipide, Glycoproteine, Peptide, Zellwandextrakte
aus pflanzlichem Material und/oder Pilzen, Pilze, Acibenzolar-S-methyl
oder eines seiner Analoge, Hefeextrakte, Salicylsäure oder
einer ihrer Ester, Algenextrakt.
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Als
Elicitorverbindung B bevorzugt man die Polysaccharidverbindungen.
Eine stärker
bevorzugte Verbindung ist das Produkt ElexaTM.
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Ebenfalls
bevorzugt als Elicitoren B ausgewählte Verbindungen sind die
Oligosaccharidverbindungen. Unter diesen Verbindungen ist Laminarin
stärker
bevorzugt.
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Ebenfalls
bevorzugt als Elicitoren B ausgewählte Verbindungen sind die
Algenextrakte. Unter diesen Verbindungen sind Produkte wie β1-3(1-6)Glucan,
Agrocean, Agrimer 540 und Agrotonic stärker bevorzugt.
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Die
fungizide Verbindung C der vorliegenden Erfindung stammt aus der
Verbindungsreihe der Verbindungen, die den Elektronentransport der
Atmungskette der mitochondrialen Ubichinon-Ferricytochrom-c-Oxidoreduktase
der phytopathogenen pilzlichen Organismen zu hemmen vermögen, Verbindungen,
die die Ergosterolbiosynthese zu hemmen vermögen, Verbindungen, die die
Melaninbiosynthese zu hemmen vermögen, Verbindungen, die die
Methioninbiosynthese zu hemmen vermögen sowie Verbindungen, die
dadurch, daß sie auf
verschiedene Stoffwechselwege einwirken, die Sporenkeimung zu hemmen
vermögen.
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Unter
den Verbindungen, die als Komplex-III-Hemmer wirken, bevorzugt man
die Verbindungen, die zu der Familie der Strobilurinderivate oder
auch Fenamidon oder Famoxadon gehören. Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ist Fenamidon besonders bevorzugt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sind auch die Verbindungen, die
zur Familie der Strobilurinderivate gehören, bevorzugt. Unter den Verbindungen,
die zu der Familie der Strobilurinderivate gehören, sind beispielsweise, jedoch
nicht beschränkend,
Azoxystrobin, Dimoxystrobin, Fluoxastrobin, Kresoxim-methyl, Metominostrobin,
Trifloxystrobin, Pyraclostrobin und Picoxystrobin zu nennen. Unter
diesen Verbindungen sind Azoxystrobin oder Fluoxastrobin bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die als Ergosterolbiosynthesehemmer wirken, bevorzugt
man die Verbindungen, die zur Familie der Triazole oder der Familie
der Imidazole gehören
oder Spiroxamin.
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Unter
den Verbindungen, die zur Familie der Triazole gehören, sind
vorzugsweise, jedoch nicht beschränkend, folgende zu nennen:
Azaconazol, Bitertanol, Bromuconazol, Cyproconazol, Difenoconazol,
Diniconazol, Epoxiconazol, Fenbuconazol, Fluquinconazol, Flusilazol,
Flutriafol, Hexaconazol, Imibenconazol, Ipconazol, Metconazol, Myclobutanil,
Penconazol, Propiconazol, Prothioconazol, Tebuconazol, Tetraconazol, Triadimefon,
Triadimenol, Triticonazol, Diclobutrazol, Ectaconazol, Fluotrimazol,
Furconazol, Furconazol-cis, Triamiphos und Triazbutil. Unter diesen
Verbindungen sind Fluquinconazol, Prothioconazol oder Tebuconazol bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die als Ergosterolbiosynthesehemmer wirken, sind
auch die Verbindungen, die zur Familie der Imidazole gehören, bevorzugt.
Unter den Verbindungen ist Prochloraz bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die als Melaninbiosynthesehemmer wirken, ist Tricyclazol
bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die als Methioninbiosynthesehemmer wirken, ist
Pyrimethanil bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die als multi-site-Hemmer der Sporenkeimung wirken,
sind die Verbindungen, die zur Familie der Phthalimide (auch Dicarboximide
genannt) gehören,
Tolylfluanid oder Fenhexamid bevorzugt.
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Unter
den Verbindungen, die zur Familie der Phthalimide gehören, sind
Captan, Folpet oder Iprodion bevorzugt.
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Die
Verbindungen, die als Komplex-III-Hemmer wirken, sind die Verbindungen
C, die vorzugsweise im Rahmen der vorliegenden Erfindung gewählt werden.
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Vorzugsweise
liegen die Verbindungen A, B und C in einem Gewichtsverhältnis A:B:C
im Bereich 0,1-20:0,1-20:1 vor. Stärker bevorzugt liegen die Verbindungen
A, B und C in einem Gewichtsverhältnis
A:B:C im Bereich 0,5-10:0,5-10:1 vor; die Verhältnisse der Verbindungen A
und B können
unabhängig
voneinander gewählt
werden.
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Unter
den erfindungsgemäß bevorzugten
Zusammensetzungen sind die folgenden Zusammensetzungen beispielsweise,
jedoch nicht beschränkend,
zu nennen:
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Allgemein
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
0,05 bis 99 (Gew.-)% Wirkstoff, einen oder mehrere feste oder flüssige Träger oder
gegebenenfalls ein oder mehrere Tenside enthalten.
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Unter
dem Begriff "Träger" versteht man in
der vorliegenden Darstellung eine organische oder anorganische,
natürliche
oder synthetische Substanz, mit der der Wirkstoff zusammengegeben
wird, um seine Ausbringung auf die Pflanzenteile zu erleichtern.
Dieser Träger
ist daher im allgemeinen inert und muß landwirtschaftlich annehmbar
sein. Der Träger
kann fest (Tone, natürliche
oder synthetische Silicate, Silica, Harze, Wachse, feste Dünger) oder
flüssig
(Wasser, Alkohole, insbesondere Butanol, organische Lösungsmittel,
mineralische und pflanzliche Öle
und ihre Derivate) sein. Mischungen von solchen Trägern können ebenfalls
verwendet werden.
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Unter
Tensid versteht man im Rahmen der vorliegenden Erfindung jegliches
Emulgier-, Dispergier- oder Netz mittel des ionischen oder nichtionischen
Typs oder eine Mischung von solchen Tensiden. Zu nennen sind zum
Beispiel: Salze der Polyacrylsäuren,
Salze der Lignonsulfonsäuren,
Salze der Phenolsulfonsäuren oder
Naphthalinsulfonsäuren,
Polykondensationsprodukte des Ethylenoxids mit Fettalkoholen oder
Fettsäuren oder
Fettaminen, substituierte Phenole (insbesondere Alkylphenole oder
Arylphenole), Salze der Sulfobernsteinsäureester, Taurinderivate (insbesondere
Alkyltaurate), Phosphorsäureester
von polyethoxylierten Phenolen oder Alkoholen, Fettsäure- und
Polyolester, sowie Derivate der genannten Verbindungen mit Sulfat-,
Sulfonat- und Phosphatfunktionen. Das Vorhandensein von mindestens
einem Tensid ist im allgemeinen unabläßlich, wenn der Wirkstoff und/oder
der inerte Träger
nicht wasserlöslich
sind und wenn das Ausbringungsmedium Wasser ist.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Form von zahlreichen Formulierungstypen vorliegen, unter denen
zu nennen sind: ölige
Lösungen,
Emulsionskonzentrate, netzbare Pulver, flüssige Formulierungen, insbesondere
wäßrige Suspensionen
oder wäßrige Emulsionen,
Granulate, Pulver, Aerosole, Räucherformulierungen,
darunter selbstbrennbare Räucherformulierungen
oder Räucherformulierungen
mit chemischer Reaktion, Vernebelungsformulierungen, insbesondere
Nebelformulierungen, ULV-Formulierungen, Pasten, Emulsionen, Suspensionskonzentrate,
sowie gegebenenfalls Mischungen, Assoziationen oder Kombinationen
von diesen verschiedenen Formen.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden nach traditionellen Methoden, mit denen der Fachmann vertraut
ist, hergestellt.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren für die präventive
oder kurative Behandlung gegen phytopathogene Pflanzenkrankheiten
mit Hilfe einer wirksamen, nichtphytotoxischen Menge einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
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Unter "wirksamer, nichtphytotoxischer
Menge" versteht
man im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
in solch einer Menge, die ausreicht, um die Bekämpfung oder Abtötung der
an den Kulturen vorhandenen Pilze bzw. der Pilze, die an den Kulturen
auftreten können,
zu gewährleisten,
wobei bei diesen Kulturen keine deutlichen Phytotoxizitätssymptome
auftreten. Solch eine Menge kann je nach dem zu bekämpfenden
Pilz, der Art der Kultur, den Klimabedingungen und den Verbindungen, die
in der erfindungsgemäßen fungiziden
Zusammensetzung vorhanden sind, in weiten Bereichen schwanken. Diese
Menge kann mittels systematischer Feldversuche, mit denen der Fachmann
vertraut ist, bestimmt werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht man unter Verfahren für die Behandlung
von Pflanzen jegliche Ausbringung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
auf den Boden, wo Pflanzen wachsen oder wachsen können, mit
Hilfe von fachbekannten Verfahren, sowie die Behandlung der Pflanzen
selbst.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
für die
Behandlung von Pflanzen kann für
die Behandlung von Vermehrungsmaterial, zum Beispiel Samen, Knollen
und Rhizome, sowie Saatgut, Sämlinge
oder Pikiersämlinge, Pflanzen
oder Verschubpflanzen, angewandt werden.
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Das
Verfahren kann auch für
die Behandlung von Wurzeln angewandt werden.
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Das
Verfahren kann auch für
die Behandlung der oberirdischen Teile von Pflanzen, zum Beispiel
Stämmen,
Stengeln, Blättern,
Blüten
und Früchten,
angewandt werden.
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Unter
den Pflanzen, die erfindungsgemäß behandelt
werden können,
sind zu nennen: Baumwolle, Lein, Reben, Obstkulturen wie Rosaceae
(insbesondere Kernobst wie Äpfel
und Birnen, Steinobst wie Aprikosen, Mandeln und Pfirsiche), Ribesioidae,
Juglandaceae, Betulaceae, Anacardiaceae, Fagaceae, Moraceae, Oleaceae,
Actinidaceae, Lauraceae, Musaceae (insbesondere Bananen und Mehlbananen),
Rubiaceae, Theaceae, Sterculiceae, Rutaceae (insbesondere Zitronen,
Orangen und Grapefruit), Gemüsekulturen
wie Solanaceae (insbesondere Tomaten), Liliaceae, Asteraceae (insbesondere
Salatarten), Umbelliferae, Cruciferae, Chenopodiaceae, Cucurbitaceae,
Papilionaceae (insbesondere Erbsen), Rosaceae (insbesondere Erdbeeren),
Hauptkulturen wie Graminae (insbesondere Mais, Getreide wie Weizen,
Reis, Gerste und Triticale), Asteraceae (insbesondere Sonnenblume),
Cruciferae (insbesondere Raps), Papilionaceae (insbesondere Soja), Solanaceae
(insbesondere Kartoffel), Chenopodiaceae (insbesondere Zuckerrübe), gartenbauliche
und waldbauliche Kulturen, sowie die genetisch modifizierten Homologe
dieser Kulturen.
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Als
nichteinschränkende
Beispiele für
Pflanzen und Krankheiten, die diese Pflanzen befallen können und
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelt werden können,
sind zu nennen:
- – Weizen, für die Bekämpfung der folgenden Samenkrankheiten:
Fusariosen (Microdochium nivale und Fusarium roseum), Steinbrandkrankheiten
(Tilletia caries, Tilletia controversa oder Tilletia indica), Septoriose (Septoria
nodorum), Flugbrand (Ustilago tritici);
- – Weizen,
für die
Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Halmbruchkrankheit
(Tapesia yallundae, Tapesia acuiformis), Schwarzbeinigkeit (Gaeumannomyces
graminis), Stengelfusariose (F. culmorum, F. graminearum), Ährenfusariose
(F. culmorum, F. graminearum, Micro dochium nivale), Rhizoctonia
(Rhizoctonia cerealis), Echter Mehltau (Erysiphe graminis forma
specie tritici), Rostkrankheiten (Puccinia striiformis und Puccinia
recondita) und Septoriosen (Septoria tritici und Septoria nodorum), Helminthosporiose
(Drechslera tritici-repentis);
- – Weizen
und Gerste, für
die Bekämpfung
von Bakterienkrankheiten und Viruskrankheiten, zum Beispiel die Gelbverzwergung
der Gerste;
- – Gerste,
für die
Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Helminthosporiosen (Pyrenophora
graminea, Pyrenophora teres und Cochliobolus sativus), Flugbrand
(Ustilago nuda) und Fusariosen (Microdochium nivale und Fusarium
roseum);
- – Gerste,
für die
Bekämpfung
der folgenden Krankheiten von oberirdischen Pflanzenteilen: Halmbruch (Tapesia
yallundae), Helminthosporiosen (Pyrenophora teres und Cochliobolus
sativus), Echter Mehltau (Erysiphe graminis forma specie hordei),
Zwergrost (Puccinia hordei) und Rhynchosporiose (Rhynchosporium
secalis);
- – Kartoffel,
für die
Bekämpfung
von Knollenkrankheiten (insbesondere Helminthosporium solani, Phoma
tuberosa, Rhizoctonia solani, Fusarium solani), Knollenfäule (Phytophthora
infestans) und gewisse Viruserkrankungen (Y-Virus);
- – Kartoffel,
für die
Bekämpfung
der folgenden Blattkrankheiten: Dürrfleckenkrankheit (Alternaria
solani), Krautfäule
(Phytophthora infestans);
- – Baumwolle,
für die
Bekämpfung
der folgenden samenbürtigen
Jungpflanzenkrankheiten: Umfallkrankheit und Halsfäule (Rhizoctonia
solani, Fusarium oxysporum), Schwarzfäule der Wurzeln (Thielaviopsis
basicola);
- – Eiweißkulturen,
zum Beispiel Erbse, für
die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Brennfleckenkrankheit (Ascochyta
pisi, Mycosphaerella pinodes), Fusariose (Fusarium oxysporum), Grau schimmel
(Botrytis cinerea), Falscher Mehltau (Peronospora pisi);
- – Ölkulturen,
zum Beispiel Raps, für
die Bekämpfung
der folgenden Samenkrankheiten: Phoma lingam, Alternaria brassicae
und Sclerotinia sclerotiorum;
- – Mais,
für die
Bekämpfung
von Samenkrankheiten: (Rhizopus sp., Penicillium sp., Trichoderma
sp., Aspergillus sp. und Gibberella fujikuroi);
- – Lein,
für die
Bekämpfung
von Samenkrankheiten: Alternaria linicola;
- – Waldbäume, für die Bekämpfung von
Umfallkrankheiten (Fusarium oxysporum, Rhizoctonia solani);
- – Reis,
für die
Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Reisfleckenkrankheit
(Magnaporthe grisea), Rhizoctonia (Rhizoctonia solani);
- – Gemüsekulturen
für die
Bekämpfung
der folgenden samenbürtigen
Samen- oder Jungpflanzenkrankheiten: Umfallkrankheiten und Halsfäule (Fusarium
oxysporum, Fusarium roseum, Rhizoctonia solani, Pythium sp.);
- – Gemüsekulturen,
für die
Bekämpfung
der folgenden Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Grauschimmel
(Botrytis sp.), Echte Mehltaupilze (insbesondere Erysiphe cichoracearum,
Sphaerotheca fuliginea, Leveillula taurica), Fusariosen (Fusarium
oxysporum, Fusarium roseum), Cladosporium-Krankheiten (Cladosporium sp.), Alternaria-Krankheiten
(Alternaria sp.), Anthraknosen (Colletotrichum sp.), Septoriosen (Septoria
sp.), Rhizoctonia (Rhizoctonia solani), Falsche Mehltaupilze (zum
Beispiel Bremia lactucae, Peronospora sp., Pseudoperonospora sp.,
Phytophthora sp.);
- – Obstbäume, für Krankheiten
der oberirdischen Pflanzenteile: Monilia-Krankheiten (Monilia fructigenae,
M. laxa), Schorf (Venturia inaequalis), Mehltau (Podosphaera leucotricha);
- – Rebe,
für Blattkrankheiten:
insbesondere Grauschimmel (Botrytis cinerea), Oidium-Krankheit (Uncinula necator),
Schwarzfäule
(Guignardia biwelli), Falscher Mehltau (Plasmopara viticola);
- – Zuckerrübe für die folgenden
Krankheiten der oberirdischen Pflanzenteile: Blattfleckenkrankheit
(Cercospora beticola), Mehltau (Erysiphe beticola), Ramularia-Blattfleckenkrankheit
(Ramularia beticola).
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Unter
den vorzugsweise für
die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gewählten
Pflanzen sind die Getreide oder der Reis zu nennen. Unter den Getreiden
ist Weizen stärker
bevorzugt.
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Die
folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, stellen
jedoch keinerlei Einschränkung dar.
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Beispiel 1
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In
diesem Beispiel wird die Wirksamkeit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die Azoxystrobin als fungizide Verbindung C enthält, gegen den Echten Mehltau
des Weizens (Erysiphe graminis) gezeigt.
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Es
wurden die folgenden Feldversuche durchgeführt. Die Basisoberfläche der
Parzelle beträgt
5 m2.
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Alle
Versuche wurden unter natürlichen
Kontaminationsbedingungen durchgeführt.
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Jeder
Versuch beinhaltet vier Wiederholungen und zur Bestimmung der Befallsstärke werden
unbehandelte Vergleichsparzellen in die Versuchsanordnung mit einbezogen.
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Die
erzielten Ergebnisse stammen aus im Feld durchgeführten Kontrollen
durch Bestimmung der infizierten Blätter (% infizierte Blätter) an
einer aus 25 Blättern
bestehenden Probe. Die Ergebnisse der Varianzanalyse stammen aus
einem Newmann-Keuls-Test.
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Diese
Bestimmung wurde an den F4-Blättern
14 Tage nach der ersten Behandlung (B1) durchgeführt.
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Bei
diesen Tests wurden die folgenden Testprodukte verwendet:
- – wirkungsverstärkende Verbindung
A: Fosetyl-Al (1000 g/ha)
- – Elicitorverbindung
B: ElexaTM (1000 g/ha) (mit Netzmittel versetzt:
Triton R56)
- – fungizide
Verbindung C: Azoxystrobin (250 g/ha)
- – Zusammensetzung
A + B + C (4:4:1)
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Die
bei diesen Tests erzielten Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Man
bemerkt, daß bei alleiniger
Verwendung von Azoxystrobin zur Behandlung des Echten Mehltaus des
Weizens der Prozentsatz kranker Blätter nur auf 74,5% (statt 96,7%
kranke Blätter
ohne Behandlung) verringert ist, was für einen wirksamen Schutz der
Kultur gegen dieses Pathogen nicht ausreichend ist. Im Gegensatz
dazu wird völlig überraschenderweise
festgestellt, daß bei
Abmischung mit Fosetyl-Al und ElexaTM, deren
jeweilige Wirkung gegen diese Krankheit sehr schwach ist (da nach
der Behandlung noch 93,3% bzw. 90% kranke Blätter verbleiben), der Prozentsatz
kranker Blätter
nur noch 6,7% beträgt.
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Beispiel 2
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In
diesem Beispiel wird die Wirksamkeit einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die als fungizide Verbindung C Azoxystrobin enthält, gegen Weizenseptoriose
(Septoria tritici, auch Mycosphaerella graminicola genannt) gezeigt.
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Es
wurden die folgenden Feldversuche durchgeführt. Die Basisoberfläche der
Parzelle beträgt
5 m2.
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Alle
Versuche wurden unter natürlichen
Kontaminationsbedingungen durchgeführt.
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Jeder
Versuch beinhaltet vier Wiederholungen und zur Bestimmung der Befallsstärke werden
unbehandelte Vergleichsparzellen in die Versuchsanordnung mit einbezogen.
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Die
erzielten Ergebnisse stammen aus im Feld durchgeführten Kontrollen
durch Auswertung der befallenen Oberfläche an einer aus 25 Blättern bestehenden
Probe. Die Ergebnisse der Varianzanalyse stammen aus einem Newmann-Keuls-Test.
Diese Bestimmung wurde an den F1-Blättern 19
Tage nach der zweiten Behandlung (B2) durchgeführt.
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Bei
diesen Tests wurden die folgenden Testprodukte verwendet:
- – wirkungsverstärkende Verbindung
A: Fosetyl-Al (1000 g/ha)
- – Elicitorverbindung
B: ElexaTM (1000 g/ha) (mit Netzmittel versetzt:
Triton R56)
- – fungizide
Verbindung C: Azoxystrobin (125 g/ha)
- – Zusammensetzung
A + B + C (8:8:1)
- – Referenzverbindung
für die
Behandlung von Septoria tritici: Epoxyconazol + Kresoxim-methyl
(150 g/ha).
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Unter
diesen Bedingungen beträgt
der Prozentsatz an befallenen F1-Blättern nach der Behandlung mit der
Referenzverbindung 3,9%. Es ist anzumerken, daß die Wirksamkeit von Azoxystrobin
bei alleiniger Verwendung für
die Behandlung der Weizenseptoriose nicht mit der des für die Behandlung
dieser Krankheit verwendeten Referenzprodukts vergleichbar ist,
da der Prozentsatz befallener Blätter
nach Behandlung unter identischen Bedingungen mehr als 27,6 beträgt. Azoxystrobin
ist daher bei alleiniger Verwendung nicht ausreichend wirksam, um
die Kultur wirksam gegen dieses Pathogen zu schützen. Im Gegensatz dazu wird
völlig überraschenderweise
festgestellt, daß bei
Abmischung mit Fosetyl-Al und ElexaTM, deren
Wirksamkeit gegen diese Krankheit sehr schwach ist (da noch 93,3
kranke Blätter
nach Behandlung mit dem einen oder dem anderen dieser Produkte verbleiben),
der Prozentsatz noch durch Septoriose nach Behandlung unter identischen Bedingungen
befallener Blattoberfläche über 6,4%
beträgt,
was mit dem Ergebnis der Referenzbehandlung vergleichbar ist.