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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Halbleiterlaser von der im
Oberbegriff von Anspruch 1 beschriebenen Art.
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Es
ist allgemein bekannt, dass der Frequenzbereich von 1–10 THz
(auch als fernes Infrarot definiert) schwer mit Quellen zu erreichen
ist, die auf Halbeitervorrichtungen oder, allgemeiner ausgedrückt, auf
Festkörpervorrichtungen
beruhen (R. E. Miles et al., Terahertz Sources and Systems, NATO
ASI Series, Kluwer 2001). Tatsächlich
können
elektronische Bauelemente, die auf der Oszillation freier Ladungen
beruhen, wie Gunndioden oder Resonanztunneldioden, Frequenzen von
höchstens
etwa einhundert GHz erreichen. Am anderen Ende des Spektrums sind
herkömmliche
Diodenlaser, die auf der Basis optischer Übergänge vom Leitungs- zum Valenzband
arbeiten, typischerweise auf sichtbare oder nahe/mittlere Infrarotfrequenzen
(> 30 THz) begrenzt.
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Es
besteht jedoch ein sehr großes
technisches Interesse an diesem Bereich des Spektrums hinsichtlich
des hohen Bedarfs auf den Gebieten der Spektroskopie, der drahtlosen
Kommunikation und der Erzeugung von Bildern für medizinische Zwecke oder
Sicherheitskontrollen. Tatsächlich
sind die speziellen Transparenz- oder Opazitätseigenschaften verschiedener
Substanzen in diesem Frequenzbereich sehr geeignet für die Untersuchung
biologischer Gewebe (in einer Röntgenstrahlen ähnlichen
und ergänzenden
Weise) oder zur Verwendung bei Kontrollhandlungen, bei denen es
notwendig ist, Gegenstände
zu untersuchen, die durch Kleidungsstücke oder Kunststoffbehälter dem
Blick verborgen sind. Schließlich
macht die Transparenz von Baustoffen und die große verfügbare Bandbreite diese Frequenzen
zu einer optimalen Wahl für
gebäudeinterne Kommunikation
der Zukunft.
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Im
Prinzip bieten die Quantenkaskadenlaser (QKL), die kürzlich entwickelt
worden sind, das Potential, elektromagnetische Strahlung im fernen
Infrarotbereich zu erzeugen. Diese sind faktisch unipolare Vorrichtungen,
deren Funktionsweise auf Übergängen zwischen
Subbändern
von Zuständen,
die zum selben Leitungsband gehören,
beruht, welche von dem Quantenconfinement (Quanteneinschluss) der
Elektronen in einer im wesentlichen zweidimensionalen Heterostruktur
herrühren
(J. Faist et al., Science 264, 553, 1994). Die Energieseparation
zwischen diesen Subbändern
und folglich die Frequenz der emittierten Photonen hängt daher hauptsächlich von
der Dicke der Halbleiterschichten ab, in denen die Elektronen eingeschlossen
sind, und nicht von der elektronischen Struktur des ursprünglichen
Materials. Im gegenwärtigen
Stand der Technik sind QKL hergestellt worden, die den gesamten
mittleren Infrarotbereich bis zu einer maximalen Wellenlänge von 24 μm (12,5 THz)
abdecken (R. Colombelli et al., Appl. Phys. Lett. 78, 2620, 2001).
Jedoch ist die Herstellung eines QKL, der im THz-Bereich arbeitet,
bisher aus verschiedenen Gründen
undurchführbar
geblieben. Erstens ist es erforderlich, Wellenleiter mit Dicken
(etwa 10 μm),
die mit dem QKL-Wachstumssystem (Molekularstrahlepitaxie oder MBE)
kompatibel sind, zu entwickeln, welche die Strahlung viel längerer Wellenlängen (~100 μm) ohne einen
Anstieg optischer Verluste auf unzulässige Werte wirksam einschließen können. Zweitens
ist es notwendig, den aktiven Bereich derart zu konzipieren, dass
die für
den Ausgleich der Resonatorverluste erforderliche Populationsinversion
gewährleistet
ist. Diese letztere Notwendigkeit ist aufgrund der Tatsache, dass
die beteiligten Energien geringer werden als die des optischen Phonons,
komplexer als bei herkömmlichen
QKL. Dies verändert
die Dynamik der nicht-strahlenden
Relaxationsprozesse völlig
und erfordert eine andere Methode als Basis für die Schaffung der elektronischen
Struktur.
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Im
gegenwärtigen
Stand der Technik gibt es daher nur QK-Vorrichtungen, die zu einer
spontanen Emission bei den Frequenzen, die hier von Interesse sind,
in der Lage sind (mit Leistungen in der Größenordnung von mehreren zehn
pW im THz-Bereich),
ohne jegliche Anzeichen einer Laserwirkung oder, noch weniger, einer
Verstärkung
(M. Rochat et al., Appl. Phys. Lett. 73, 3724, 1998 und J. Ulrich
et al., Appl. Phys. Lett. 76, 19, 2000).
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Die
vorliegende Vorrichtung besteht wie andere Halbleiterlaser aus einem
aktiven Material, in dem die elektromagnetische Strahlung mittels
Elektroneninjektion erzeugt wird. Diese wird in einen Wellenleiter
eingekoppelt, der die Strahlung in dem speziellen räumlichen
Bereich einschließt,
welcher von dem aktiven Material eingenommen wird, und der die seitlichen
Abmessungen des optischen Resonators definiert, der für den Betrieb
des Laser erforderlich ist. Angesichts der zweidimensionalen charakteristischen
Struktur der aktiven Bereiche von QKL ist es notwendig, einen planaren
Wellenleiter zu implementieren, der für den Einschluss der Strahlung
in Wachstumsrichtung des Halbleitermaterials sorgt, wobei die Begrenzung
des Resonators in den senkrechten Richtungen einfach den Verfahren überlassen
bleibt, durch welche die Vorrichtung hergestellt wird (Lithographie
etc.). Bei sichtbaren oder nahen und mittleren Infrarotfrequenzen
wird dieser Wellenleiter gewöhnlich
durch Einschließen
des aktiven Materials zwischen zwei oder mehreren Schichten eines
anderen Halbleiters mit einem geringeren Brechungsindex hergestellt.
Bekannterweise wird auf diese Weise kraft des Prinzips totaler interner
Reflexion ein allgemein als dielektrischer Wellenleiter bezeichneter
Wellenleiter mit einer den Lichtleiterfasern ähnlichen Funktionsweise hergestellt.
Jedoch lässt
sich diese Methode nicht für
Frequenzen im THz-Bereich (Wellenlängen von etwa 100 μm) anwenden,
da sie Dicken der Halbleiterschichten erfordern würde, die
in der Größenordnung
der Wellenlängen
oder darüber
lägen und
die bei den gewöhnlich verwendeten
Wachstumstechniken (MBE, MOCVD) absolut unausführbar sind. Da überdies
Injektionsvorrichtungen beteiligt sind, müssen die verwendeten Halbleiter
einen vorbestimmten Dotierungspegel aufweisen, um optimale Transporteigenschaften
zu gewährleisten.
Dies würde
zu sehr hohen Verlusten durch Absorption führen, da der Absorptionskoeffizient "k" der freien Träger in einem dotierten Halbleiter
proportional zum Quadrat der Wellenlänge ist und somit im fernen
Infrarotbereich gewaltig wird (P. Y. Yu und M. Cardona, Fundamentals of
Semiconductors, Springer-Verlag, Berlin, 1996). Kürzlich wurde
infolge der Entwicklung von QKL mit Wellenlängern von über 15 μm ein neuartiger Wellenleiter
auf der Basis von Oberflächenplasmonen
verwendet (C. Sirtori et al., Opt. Lett. 23, 1366, 1998; A. Tredicucci
et al., Appl. Phys. Lett. 76, 2164, 2000). Oberflächenplasmonen
sind optische Moden, die an der Grenzfläche zwischen zwei Materialien
mit dielektrischen Konstanten von entgegen gesetztem Vorzeichen
wie etwa einem Metall und einem Halbleiter eingeschlossen sind.
Sie sind TM-polarisiert (und sind daher sehr geeignet für QK-Laser,
die TM-polarisiertes Licht aussenden) und besitzen ein elektrisches
Feldprofil mit dem Maximum an der Grenzfläche und einem exponentiellen
Abfall auf beiden Seiten in der zur Oberfläche senkrechten Richtung. Wenn ε1 die
dielektrische Konstante des Metalls und ε2 die des
Halbleiters ist, ist die Eindringtiefe des Oberflächenplasmons
in die beiden Materialien gegeben durch:
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Die
Eindringtiefe in die Metallschicht wird folglich umso geringer,
je negativer deren dielektrische Konstante ist [Re(ε) = n2 – k2]. Dieser Aspekt ist wichtig, da das Metall
beträchtlich
absorbiert (k >> 1) und ein zu ausgeprägtes Eindringen
der optischen Mode unakzeptable Verluste bewirken würde. Dies
erklärt,
warum Wellenleiter auf der Basis von Oberflächenplasmonen nur bei Lasern
von genügend
langen Wellenlängen
(λ > 15 μm) wirksam
sind, bei denen die dielektrischen Konstanten der Metalle zunehmend
negativ werden (k2 >> n2).
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Die
Größenordnung
des Verlusts in Oberflächenplasmon-Wellenleitern,
die in QK-Lasern größerer Wellenlängen gebildet
werden, beträgt
etwa einhundert cm–1 (A. Tredicucci et
al., Appl. Phys. Lett. 76, 2164, 2000; R. Colombelli et al., Appl.
Phys. Lett. 78, 2620, 2001). Da überdies
die dielektrische Konstante des Halbleiters relativ klein und fast
genau real ist, scheint aus der oben angegebenen Formel auch klar,
dass die Eindringtiefe in den Halbleiter etwa umgekehrt proportional
zu der in das Metall ist (und im fernen Infrarotbereich somit auch
sehr beträchtlich
werden kann). Diese Eigenschaften bedeuten, dass ein Oberflächenplasmon-Wellenleiter
von der bis jetzt verwendeten Art ebenfalls nicht mit Erfolg für einen
THz-Laser verwendet werden kann.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Laservorrichtung,
welche die oben erwähnten
Probleme überwinden
kann und daher imstande ist, bei Frequenzen von 1–10 THz
wirksam zu arbeiten.
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Erfindungsgemäß wird dieses
Ziel durch eine Laservorrichtung mit den in Anspruch 1 definierten
Merkmalen erreicht.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Bei
einer derart konstruierten Laservorrichtung umfasst der Wellenleiter
eine hochdotierte Halbleiterschicht (vorzugsweise mit einer Trägerkonzentration
in der Größenordnung
von 1018 cm–3),
die eine negative dielektrische Konstante aufweist, jedoch mit einem
Absolutbetrag, welcher der Dicke der Schicht (vorzugsweise einige
hundert nm) und der dielektrischen Konstante des umgebenden Materials
in geeigneter Weise angepasst ist. Dies ermöglicht die Bildung einer speziellen
optischen Mode, die strikt auf Dimensionen begrenzt ist, welche
sogar geringer als die Wellenlänge
in dem Material sind, und zugleich mit sehr niedrigen Dämpfungsfaktoren
in der Größenordnung
von 10 cm–1.
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Ein
Vorteil dieser Lösung
besteht auch darin, dass es möglich
ist, diese dotierte Schicht für
die Herstellung eines elektrischen Kontakts mit dem aktiven Bereich
des Lasers zu nutzen, wodurch die Verwendung undotierter Substrate
ermöglicht
wird, die weniger absorbierend sind als die gewöhnlich in QKL verwendeten dotierten
Substrate.
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Die
Verwendung dieses Wellenleiters von neuartiger Konzeption gestattet
optische Verluste in der realen Vorrichtung von kaum 17 cm–1 mit
einem Confinement-Faktor
der Strahlung in dem aktiven Bereich von 0,46 bei einer Wellenlänge von
70 μm. Diese äußerst günstigen
Eigenschaften ermöglichen,
dass die Laserwirkung sogar mit aktiven Materialien erzielt wird,
bei denen in diesem Bereich des elektromagnetischen Spektrums die
Populationsinversion minimal und die Verstärkung begrenzt ist, wie es
bei den bisher konstruierten QK-Strukturen der Fall ist.
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Weitere
Vorteile und Merkmale werden aus der folgenden genauen Beschreibung
ersichtlich werden, die unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
gegeben wird, wobei:
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1 eine
schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung in einer Fabry-Perot-Laservorrichtung mit einem Stegresonator
ist. Die Isolierschicht kann entfernt werden, was die Metallisierung
des oberen Kontakts auf die Oberseite des Streifens beschränkt. Dies
ist bei Streifenbreiten > 100 μm möglich;
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2 eine
graphische Darstellung ist, die das berechnete Profil der grundlegenden
optischen TM-Mode zeigt, die durch das Vorhandensein einer 800 nm
dicken Schicht aus GaAs, das mit 5 × 1018 cm–3 n-dotiert ist,
in nominell undotiertem GaAs eingeschlossen ist. Die Wellenlänge der
Strahlung beträgt
70 μm;
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3 eine
graphische Darstellung ist, die das berechnete Profil der grundlegenden
optischen TM-Mode innerhalb der fertigen Vorrichtung gemäß der Ausführungsform
von 1 zeigt. Der obere Metallkontakt ist simuliert
worden, wobei eine Dicke von 300 nm und die in der Literatur erhaltenen
Werte für
Gold bei der Betriebswellenlänge
von 70 Mikrometern in die Berechnung eingeflossen sind. Der Dämpfungsfaktor
der Mode beträgt
etwa 17 cm–1,
mit einem Confinement-Faktor für
den aktiven Bereich (angezeigt durch die graue Fläche) von
0,46;
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4 eine
graphische Darstellung ist, die das Emissionsspektrum von einer
1,2 mm langen und 150 μm
breiten Facette der Ausführungsform
der Fabry-Perot- Vorrichtung
von 1 als eine Funktion des angelegten gepulsten Stromes
zeigt. Temperatur etwa 8 K; und
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5 eine
graphische Darstellung ist, die die abgegebene Leistung als eine
Funktion des angelegten Stroms für
die Vorrichtung von 1 bei verschiedenen Temperaturen
zeigt. Die Laseremissionsschwelle beträgt etwa 450 A/cm2.
Maximale Betriebstemperatur 45 K.
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Bezugnehmend
auf 1 umfasst ein Halbleiterlaser 1 einen
aktiven Bereich 12, der eine stimulierte Emission von Strahlung
mit einer zentralen Wellenlänge
im fernen Infrarotbereich als Reaktion auf eine ihm zugeführte Pumpenergie
erzeugen kann.
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Der
aktive Bereich 12 wird an seiner Unterseite durch eine
dünne Wellenleiterschicht 16 begrenzt,
die zwischen dem aktiven Bereich 12 und einem Substrat 18 angeordnet
ist. Die Leiterschicht 16 bildet somit eine Grenzfläche 16a mit
dem aktiven Bereich 12 und eine Grenzfläche 16b mit dem Substrat 18.
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Die
Leiterschicht 16 wird von einem Halbleiter mit hoher Dotierung
gebildet, vorzugsweise mit einer Konzentration von Majoritätsträgern in
der Größenordnung
von 1018 cm–3.
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Die
dünne,
hochdotierte Halbleiterschicht 16 befindet sich in einem
solchen Zustand, dass die Plasmafrequenz des Elektronengases im
mittleren Infrarotbereich liegt und der Realteil der dielektrischen
Konstante der Schicht daher bei Frequenzen im THz-Bereich negativ
wird, während
er (im Absolutbetrag) in einer Größenordnung bleibt, die mehr
oder weniger mit der eines undotierten Halbleiters vergleichbar
ist. Wie in 2 zu erkennen, ermöglicht unter
diesen Umständen
eine dünne
Schicht, welche die Eigenschaften der Schicht 16 besitzt
und in eine normale Halbleiterstruktur eingefügt ist, die Bildung einer TM-Mode,
die stark auf die nahe Umgebung der Schicht begrenzt ist. Das berechnete
Intensitätsprofil
für eine
Mode dieser Art bei der Wellenlänge
von 70 μm
in einer undotierten GaAs-Probe mit einer darin befindlichen 800
nm dicken Schicht aus GaAs, die mit 5 × 1018 cm–3 n-dotiert
ist, ist in dieser Zeichnung dargestellt. Man wird bemerken, dass
die Strahlung auf eine Gesamtdicke von ungefähr einem Zehntel eines Mikrometers
begrenzt ist, mit einem ausgeprägten
Maximum um die dotierte Schicht, jedoch mit sehr geringer Intensität in deren
Innern.
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Der
physikalische Ursprung dieser Mode kann qualitativ auf folgende
Weise verstanden werden. Die negative dielektrische Konstante ε1 der
dotierten Schicht bedeutet, dass deren Grenzschichten mit dem normalen
Halbleiter Oberflächen plasmonmoden
tragen kann. Die Tatsache, dass sie nur schwach negativ ist, bedingt
jedoch eine beträchtliche
Eindringtiefe in die dotierte Schicht, was zusammen mit deren minimaler
Dicke eine Kopplung der Oberflächenplasmonen
der beiden Grenzflächen
zur Folge hat, so dass die neue, in 2 dargestellte
Mode gebildet wird. Die räumliche
Ausdehnung dieser Mode in dem umgebenden Halbleiter wird von dem
Betrag der dielektrischen Konstante der dotierten Schicht bestimmt
(der durch Veränderung
des Dotierungsgrads modifiziert werden kann). Wie bereits bezüglich Gleichung
(1) bemerkt, ist diese Ausdehnung faktisch in erster Näherung direkt
proportional zur Wurzel von –(ε1 + ε2),
und ein negativer, jedoch minimaler Re(ε1) resultiert
somit in einem engeren Confinement der Strahlung. In Anbetracht
der geringen Dicke der dotierten Schicht im Verhältnis zu ihrem Absorptionskoeffizienten
erhöht
dies jedoch nicht in unzulässiger
Weise die Verluste der Mode, wie im Falle eines einfachen Oberflächenplasmons.
Das maximale Confinement wird genauer gesagt erreicht, wenn Re(ε1 + ε2)
die Größenordnung
von Im(ε1 + ε2) annimmt, das heißt, mit Dotierungen in der
Größenordnung
von 1018 cm–3 für GaAs.
Bei dieser Ausführungsform
wird das beste Verhältnis zwischen
Modenamplitude und Verlusten bei Verwendung einer n-Dotierung von
2 × 1018 cm–3 und einer Dicke von
800 nm erzielt, was einem Absorptionskoeffizienten der Mode von
kaum 7 cm–1 entspricht,
während
das Confinement bei etwa zwanzig Mikrometern gehalten wird.
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Weiterhin
bezugnehmend auf 1 dient die Leiterschicht 16 vorteilhafterweise
als eine Basis für
die elektrische Kontaktierung des aktiven Bereichs 12 mittels
eines Kontakts 20, der direkt auf der Schicht 16 angeordnet
ist. Es ist somit möglich,
undotierte Substrate zu verwenden, die im fernen Infrarot viel durchlässiger sind
als die herkömmlich
verwendeten. Bei dieser Ausführungsform
der Laservorrichtung ist daher vorgesehen worden, die dotierte Schicht 16 direkt
auf das undotierte GaAs-Substrat 18 aufzuwachsen und dann
den nachstehend beschriebenen aktiven Bereich 12 (mit einer
Dicke von etwa 11 Mikrometern) aufzuwachsen. An dieser Stelle erfordert
die Notwendigkeit, einen weiteren Kontakt 22 vorzusehen,
diesmal an der Oberseite des aktiven Bereichs 12, die Aufbringung
einer Metallschicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Laservorrichtung ist dieser Kontakt 22 direkt auf dem
aktiven Bereich 12 angeordnet, so dass er mit diesem eine
Grenzfläche 22a bildet.
Außerhalb
der Grenzfläche 22a ist
der Kontakt 22 nur durch eine 200 nm dicke GaAs-Schicht 24,
die mit 5 × 1018 cm–3 dotiert ist, von dem aktiven Bereich 12 getrennt.
Diese Konfiguration ermöglicht
eine gute Leitfähigkeit
des Kontakts. Auch kann zuvor eine Schicht 25 aus Isoliermaterial
(zum Beispiel SiO2 oder Si3N4) an den Seiten des Streifens (oder Stegs,
der nachstehend ausführlicher
erörtert
werden wird) aufgebracht werden, wenn dessen seitliche Abmessungen
(zum Beispiel < 100 μm) für die Verbindung
(Bonden) eine Ausdehnung der Metallisierung des Kontakts 22 weit über die
Breite des oben erwähnten
Stegs hinaus erfordern (dies sind nicht per se die einzigen möglichen
Lösungen,
und es können
andere geometrische Anordnungen für die Aufbringung des oberen Kontakts
vorgesehen werden, ohne jedoch von dem Geist der Erfindung abzuweichen).
Die besondere Folge dieser Wahl ist, dass ein weiteres Oberflächenplasmon,
das an die Grenzfläche 22a mit
dem Metall des Kontakts 22 gebunden ist, mit der Mode des
Wellenleiters gemäß der vorliegenden
Erfindung gemischt wird, was die in 3 dargestellte
Mode der fertigen Vorrichtung zum Ergebnis hat. Der Anstieg bei
den Verlusten ist weitgehend auf die Dotierung zurückzuführen, die,
obwohl niedrig, im aktiven Bereich 12 erforderlich ist,
und nur zu einem minimalen Teil auf die Anwesenheit des oberen Metallkontakts 22.
Der Wert von etwa 17 cm–1 ist in jedem Fall
sehr niedrig für
eine Wellenlänge
von 70 Mikrometern. Der Confinement-Faktor Γ der Mode in dem aktiven Bereich
beträgt
0,46. Diese Werte lassen die Notwendigkeit erkennen, in dem aktiven
Bereich 12 eine Verstärkung
von wenigstens 30–40
cm–1 zu
erreichen.
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Bei
einer Ausführungsform
der Laservorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung beruht der aktive Bereich 12 auf der Verwendung
von GaAs/Al0,15Ga0,85As-Übergittern. Natürlich ist
die Erfindung nicht auf diese spezielle Art eines aktiven Bereichs
des Lasers beschränkt,
da die Erfindung allgemein auf TM-polarisierte THz-Emitter anwendbar
ist. Bei dieser Ausführungsform
wird die Populationsinversion durch Elektroneninjektion zwischen
den Zuständen
an der Kante des ersten Energie-Minigaps
in dem oben erwähnten Übergitter erreicht.
Insbesondere werden Übergitter
variabler Periode bzw. "gechirpte" Übergitter verwendet, was die
Aufrechterhaltung gut delokalisierter Minibänder auch in Gegenwart des
elektrischen Feldes ermöglicht,
das für den
Betrieb der Vorrichtung erforderlich ist (A. Tredicucci et al.,
Appl. Phys. Lett. 73, 2101, 1998 und F. Capasso et al., US-Patent
6,055,254). Die aktiven Bereiche von QK-Lasern längerer Wellenlänge beruhen
auf dieser Methode (A. Tredicucci et al., Appl. Phys. Lett. 76,
2164, 2000, R. Colombelli et al., Appl. Phys. Lett. 78, 2620, 2001),
und ihre Verwendung bei Energien, die geringer sind als die des
optischen Phonons (das heißt
bei den THz-Frequenzen), ist kürzlich
diskutiert worden (Köhler
et al., Appl. Phys. Lett. 79, 3920, 2001). In dieser letzteren Veröffentlichung
wurde ein spezielles Design des aktiven Materials vorgeschlagen,
das zu Verstärkungen
in der Größenordnung
von 30 cm–1 führen kann,
die folglich mit der erfindungsgemäßen Wellenleiterkonfiguration
kompatibel sind. Eine Reihe "gechirpter" Übergitter, die nominell identisch
mit jenen sind, welche in Köhler
et al., Appl. Phys. Lett. 79, 3920, 2001 beschrieben werden, und
durch geeignete Schichten beabstandet sind, die entsprechend dem üblichen
Layout von QKL dafür
ausgelegt sind, die Elektronen aus dem ersten Miniband eines Übergitters
zu extrahieren und sie in das zweite Miniband desjenigen der folgenden
Periode zu injizieren, ist daher in dem für das aktive Material des Lasers
vorgesehenen Bereich aufgewachsen worden. Um die erforderlichen
11 Mikrometer abzudecken, war eine Gesamtmenge von 104 ÜG-Einheiten/Injektor
erforderlich. Die vollständige
Struktur der hergestellten Probe, die imstande war, mit einer zentralen
Wellenlänge von λ = 69 μm zu emittieren,
ist im Detail in der untenstehenden Tabelle 1 angegeben. Diese Struktur
besitzt eine Gesamtdicke von 11,9643 μm plus der Dicke des Substrats.
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Die
Strukturen des Injektors und der aktiven Zone, die in Tabelle 1
aufscheinen, sind jeweils in den untenstehenden Tabellen 2 und 3
angegeben.
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Die
Probe wurde dann durch Nassätzung
zu Streifen (Stegen) von etwa 150 Mikrometern Breite verarbeitet,
um die Schicht mit hoher Dotierung freizulegen. Es wurde dann ein
Metallisierungsschritt durch thermische Verdampfung von Au/Ge durchgeführt, um
die Kontakte getrennt auf den zwei Zonen hoher Dotierung, über und
unter dem aktiven Bereich, auszubilden, wie dies in 1 dargestellt
ist. In Anbetracht der Abmessungen der Vorrichtung war vorgesehen,
eine Drahtverbindung (Bonding) direkt auf den Kontakten auszuführen, sowohl
auf der Oberseite der Stege als auch an den Seiten. Bei dünneren Stegen
wäre es
erforderlich, eine Isolierschicht zu verwenden, um über eine
Metalloberfläche
von ausreichender Größe für das Bonden
zu verfügen
(siehe 1). Die Streifen wurden dann durch Spaltung entlang
Kristallebenen senkrecht zu den Streifen zu Lasern von etwa 1,2
mm Länge
definiert. Dies hinterließ zwei
Facetten an den Enden jedes Streifens, die als Spiegel wirken, um
den Laserresonator zu begrenzen. Die Vorrichtungen wurden dann mit
einer In/Ag-Paste
auf Kupferstäbe
geschweißt
und für
die Messungen in einem Kryostaten mit einem kontinuierlichen Heliumstrom
montiert. Natürlich
hängt die
Wahl der Geometrie und der Eigenschaften des Resonators nicht direkt
mit der Art des verwendeten Wellenleiters zusammen, und es können andere
Konfigurationen (zylindrische Resonatoren, Resonatoren mit verteilter
Rückkopplung,
Facetten mit dielektrischer Beschichtung etc.) hergestellt werden,
ohne dass hierdurch der Geist der Erfindung verändert würde.
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4 zeigt
das Emissionsspektrum von einer Facette, gemessen bei 8 K mit einem
Fourier-Transformations-Interferometer und einem Si-Bolometer, als
eine Funktion des Versorgungsstromes der Vorrichtung. Es wurden
Züge von
750 Impulsen (Dauer 200 ns, Periode 2 μs) verwendet, die mit einer
Frequenz von 333 Hz wiederholt wurden. Dies erfolgte, um eine mit
der Antwortfrequenz des Bolometers vergleichbare Frequenz zu erhalten,
ohne jedoch die Probe zu stark zu erwärmen. Es kann ein Emissionspeak
bei etwa 18 meV beobachtet werden, der gut mit der Separationsenergie
zwischen den ersten zwei Minibändern
des Übergitters übereinstimmt.
Mit steigendem Strom steigt die Intensität des Signals schnell an, mit
einer zunehmenden Verschmälerung
der Linienbreite bis zu einem Strom von etwa 880 mA, der die Laserschwelle
bezeichnet. Darüber steigt
die Leistung um mehrere Größenordnungen
bis auf einen Maximalwert von einigen mW an, und die Emission ist
in einer einzigen Mode des Resonators mit einer Breite von weniger
als einem Zehntel eines cm–1 (die Auflösung des
verwendeten Spektrometers) konzentriert.
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Die
Kurve der abgegebenen Leistung als eine Funktion des Stromes ist
in 5 für
verschiedene Temperaturen angegeben. Das für Laseremission typische Schwellenverhalten
ist gut dargestellt, mit einer maximalen Betriebstemperatur von
etwa 45 K.
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Die
Leistung der oben beschriebenen Ausführungsform der Vorrichtung
ist immer noch recht begrenzt, es wird jedoch betont, dass dies
bloß eine
erste experimentelle Konstruktion ist. Tatsächlich gibt es verschiedene
mögliche
Veränderungen,
welche die Erreichung beträchtlicher
zukünftiger
Verbesserungen möglich
machen. Zum Beispiel wird erwartet, dass einige einfache Lösungen wie
eine Verringerung der seitlichen Abmessungen der Vorrichtung, die
Verwendung längerer
Stege und die Beschichtung der Facetten zur Steigerung ihres Reflexionsvermögens zu
drastischen Verbesserungen hinsichtlich Leistung, Maximaltemperatur
und Dauerbetriebsfähigkeit
führen
werden. Die Geometrie des Wellenleiters kann wiederum zum Beispiel
bei Verwendung dickerer aktiver Bereiche oder mit einer anderen
Anordnung des oberen Kontakts verbessert werden. Das Verhalten der
Vorrichtung der Erfindung, wie sie in der oben beschriebenen Ausführungsform
verwirklicht ist, ist jedoch per se ausgezeichnet, mit sehr geringen
Verlusten und hohen Confinement-Faktoren. Ihre Anwendbarkeit bei
verschiedenen Frequenzen und mit verschiedenen aktiven Bereichen
im gesamten 1–10-THz-Bereich
ist gewährleistet.