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Die
vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein ein Verfahren zum
Trainieren und damit zur Verbesserung des menschlichen Sehvermögens, besonders
der Kurzsichtigkeit und insbesondere zur wiederholten und zyklischen
Bewegung von Prismen vor die Augen und von ihnen weg, um dadurch
die Augäpfel
gewaltsam wegzuziehen und die Augapfelbewegungsmuskeln zu trainieren
und zu entspannen, so daß das
Fortschreiten einer potentiellen Kurzsichtigkeit verlangsamt und
die Schwere der Kurzsichtigkeit vermindert werden.
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Der
Aufbau eines menschlichen Auges gleicht dem einer Kamera. Ganz allgemein
hat ein menschliches Auge Lidmuskeln, die die Dicke der Linse steuern
und dadurch die Akkomodierung der Linse bewirken, um ein klares
Bild zu schaffen, sobald das Auge auf einen Gegenstand blickt, der
entweder in kurzer Entfernung oder in einem größeren Abstand angeordnet ist.
Sechs Extraokularmuskeln wirken auf den Augapfel ein und steuern
die Bewegung des Auges. Die Extraokularmuskeln wirken auf den Augapfel
ein und steuern die Bewegung des Auges. Die Extraokularmuskeln der
beiden Augäpfel
eines Individuums werden gemeinsam so koordiniert, daß sie in
dieselbe Richtung blicken und dasselbe Objekt fokussieren. Wenn
sie in eine geringe Entfernung blicken, werden die beiden Augäpfel zusammengezogen
und auf dasselbe Objekt fokussiert. Wenn das Objekt weiter entfernt
liegt, werden im Gegensatz die beiden Augäpfel auseinandergezogen.
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Es
ist in der Augenheilkunde bekannte Tatsache, daß die Adduktion und die Abduktion
der Augäpfel,
die Konvergenz bzw. Divergenz der Augäpfel bewirken, synergetisch
mit der Akkomodation der Linsen arbeiten, um den Prozeß der Fokussierung
zu verstärken.
Wenn bei der Fokussierung auf ein Objekt im geringen Abstand die
Augäpfel
zusammengezogen werden, also der Adduktion unterliegen, wird die
Kontraktion der Lidmuskeln unterstützt, wodurch sich die Linsen
zur Bildung eines klaren Bildes verdicken. Dies wird als "Akkomodation" bezeichnet. Wenn
andererseits ein weiter entfernt liegendes Objekt fokussiert wird,
unterstützt
das Auseinanderziehen der beiden Augäpfel, also die Abduktion, die
Entspannung der Lidmuskeln, um die Linsen zu verschlanken und somit
ein klares Bild für
das weiter entfernt liegende Objekt herzustellen. Dies wird mit "Entspannung der Ackomodation" bezeichnet.
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In
der Vergangenheit hat sich für
die Menschen infolge der Modernisierung und der Änderungen der Lebensweise ein
dramatischer Anstieg der Notwendigkeit ergeben, konstantes Sehen
im kurzen Abstand zu ermöglichen.
Langzeitiges Arbeiten in kurzem Abstand, also beispielsweise Schreiben,
Lesen, Bedienen von Computern und Fernsehen, erfordert verlängerte Kontraktion
der Lidmuskeln und der inneren Rektusmuskeln, wodurch die Muskeln
versteifen. Dies ist insbesondere bei jungen Leuten wahrscheinlich,
deren Augen sich noch in der Entwicklung befinden. Aufgrund der
Versteifung der Lidmuskeln können
die verdickten Linsen nur schwer oder überhaupt nicht wieder dünn werden,
wenn entfernt liegende Gegenstände
betrachtet werden. Das Bild des entfernten Objektes fällt daher
vor die Retina und wird unscharf, wodurch Kurzsichtigkeit bewirkt wird.
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Es
gibt zwei Arten von Kurzsichtigkeit: "funktionale Kurzsichtigkeit" (refraktive Kurzsichtigkeit) und "strukturelle Kurzsichtigkeit" (axiale Kurzsichtigkeit),
die sich durch ihren Bildungsmechanismus unterscheiden. Die funktionale
Kurzsichtigkeit entsteht durch Überkontraktion
der Lidmuskeln, wodurch eine zu starke Verdickung der Linsen bewirkt
wird, die dazu führt,
daß das
Bild des entfernt liegenden Gegenstandes vor die Retina fällt. Bei
der "strukturellen Kurzsichtigkeit" sind die Linsen
normal, die Okkularachsen aber zu lang, so daß das Bild sich vor der Retina,
also der Netzhaut befindet.
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Alle
Arten von Kurzsichtigkeit beginnen mit der funktionalen Kurzsichtigkeit,
einschließlich
der sogenannten "Pseudo-Kurzsichtigkeit". Bei der funktionalen
Kurzsichtigkeit beginnen die Augäpfel,
wenn die Augenbewegungsmuskeln (Extraokular- und Intraokularmuskeln)
sich infolge ausgedehnter Stundenkonstanten Kurzbereichsehens nicht
mehr entspannen können,
sich der Situation dadurch anzupassen, daß sich die Länge der
Okularachsen vergrößert, so
daß das
Bild naher Gegenstände
auf die Retina fällt,
wobei das Entstehen der strukturellen Kurzsichtigkeit eingeleitet
wird. Diese erworbene Kurzsichtigkeit kann in den meisten modernisierten Ländern gefunden
werden.
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Das
Fortschreiten der Kurzsichtigkeit ist das Ergebnis eines Zyklus
vicious der funktionalen Kurzsichtigkeit und der strukturellen Kurzsichtigkeit. Wenn
daher die funktionale Kurzsichtigkeit gesteuert und die Überlängung der
Augachsen verhindert werden können,
ließe
sich die Progression der strukturellen Kurzsichtigkeit stoppen oder
wenigstens verlangsamen.
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Der
Mensch hat seine Augen nebeneinander an der Kopfvorderseite und
ist eher gewohnt zu konvergieren als zu divergieren. Aufgrund der
Anordnung der Augen ist die am weitesten auseinandergerückte Augenposition
gewöhnlich
die, die ein paralleles Sehen ermöglicht, wenn ein weit entfernt
liegendes Objekt betrachtet wird. Theoretisch gleicht eine wachsende
Abduktion der Augäpfel,
den eine Augenposition, die weiter auseinanderliegt als die einer
Parallelsicht, die Überadduktion
aus, welche sich bei der modernen Lebensart einstellt.
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Die
ophthalmologischen Tatsachen sind folgende. Bei verstärkter Adduktion
vergrößert sich
die Akkomodation des Auges. Andererseits, wenn die Augen sich auseinander
bewegen, verkleinert sich die Akkomodation, also die Entspannung
der Akkomodation. Deshalb läßt sich
feststellen, daß dann, wenn
die Adduktion und Akkomodation längere
Zeit anhält,
die Ursache für
Kurzsichtigkeit und ihre fortschreitende Verstärkung ist. Die häufigste
Ursache für
Kurzsichtigkeit ist viele Stunden Sehen mit den Augen mit einer
fixen Brennweite, insbesondere einer kurzen fixen Brennweite. Menschen
mit normalen Sehvermögen
(nämlich
eine Person, die nicht kurzsichtig ist) sind in der Lage, klare
Bilder von Gegenständen
sowohl in kurzer als auch in weiter Entfernung abzubilden, da ihre
Augenbewegungsmuskeln (Extraokular- und Intraokularmuskeln) agil
bleiben und nicht versteifen aufgrund kurzstreckiger fixer Brennweite
bei kurzen Distanzen.
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Muskeln,
beispielsweise solche der Beine, Arme und des übrigen menschlichen Körpers, beginnen
zu altern und zu versteifen, wenn sie längere Zeit in einer Stellung
fixiert sind. Periodische Übungen halten
jedoch die Muskeln agil und verhindern, daß sie altern. Die Augenbewegungsmuskeln
(Extraokular- und Intraokularmuskeln) bilden da keine Ausnahme.
Konstante Änderung
der Brennweite durch Bewegung der Augäpfel verhindern wirksam, daß die Augenmuskeln
versteifen und verhindert damit Kurzsichtigkeit. Wenn daher die
Augenmuskeln ständig
in Bewegung bleiben, insbesondere in kurzen Zeiträumen während des
Sehens auf in kurzer Entfernung befindliche Gegenstände, kann
Kurzsichtigkeit verhindert werden, und es ist nicht erforderlich,
im Bemühen,
Kurzsichtigkeit zu verhindern, das Kurzdistanzsehen aufzugeben.
Das heißt,
die Augäpfel
müssen
bei Adduktion, Abduktion, Akkomodation und Entspannung der Akkomodation
kurzfristig zu Schutzzwecken ihre Positionen verändern. Die Brennweite wird
ständig
geändert,
damit das Auftreten von Kurzsichtigkeit verhindert wird, da Kurzsichtigkeit
durch langstreckiges Sehen bei einer kurzen fixen Brennweite verursacht
wird.
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Eine
Anzahl Sehtrainingseinrichtungen sind auf dem Markt erhältlich.
Diese bekannten Sehtrainierungsgeräte betonen alle das Üben der
Augäpfel. Einige
dieser Geräte
trainieren die extraokularen Muskeln, indem sie die Augen veranlassen,
einer Reihe Lichter zu folgen, während
andere die intraokularen Muskeln trainieren, indem sie die Augen
veranlassen, auf einen Gegenstand zu blicken, der sich ständig in
Richtung auf den Betrachter und von ihm weg bewegt. Diese bekannten
Geräte
sind nur für das
gleichzeitige Bewegen der beiden Augäpfel als Ganzes gut geeignet,
jedoch nicht in der Lage, auf die Abduktion der Augäpfel einzuwirken.
Das Trainingsergebnis dieser bekannten Einrichtungen ist im allgemeinen
nicht sehr gut, da die "optimale
Entspannung der Akkomodation" nur
durch die Abduktion beider Augäpfel
erreicht werden kann sowie die Benutzung konvexer Linsen, die die
Kontraktion der Lidmuskeln aufheben.
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Klinisch
gesehen ist die Verlängerungsgeschwindigkeit
der Okularachsen bei struktureller Kurzsichtigkeit weitaus größer als
die bei normalem Wachsen der Verlängerung. Daher läßt sich
mit einem Ophthalmoskop an der temporalen Seite der optischen Scheibe
auf der Netzhaut ein bläulicher
Halbmond feststellen, der temporal choroidaler Halbmond genannt
wird oder üblicherweise
der Kurzsichtigkeitshalbmond. Eine mögliche Erklärung dieses Phänomens besteht
darin, daß die
Augäpfel,
wenn dies funktionsmäßig notwendig
ist, ständig
langzeitig in der Adduktion gehalten werden. Der Sehnerv ist auf der
Rückseite
des Augapfels in der Nähe
der Nasenseite angeordnet. Wenn die Augäpfel adduzieren, dreht sich
Cornealabschnitt in Richtung auf die Nasenseite, während sich
der Rückseitenteil
des Auges gegen die Temporalseite dreht, wodurch die Temporalseite
der Verbindung des Augennervs und des Augapfels veranlaßt wird,
sich zu strecken, um dadurch den Kurzsichtigkeitshalbmond zu bilden
und die rückseitige
Wand zu verlängern.
Daher könnte die
Adduktion der Augäpfel
der Grund für
die Verlängerung
der Okularachsen und die Bildung des Kurzsichtigkeitshalbmonds sein.
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Darüber hinaus
erfordern die herkömmlichen Sehtrainingsgeräte, daß jeden
Tag eine bestimmte und festgelegte Zeitspanne das Gerät benutzt
wird und die Augen trainiert werden. Es gibt Menschen, für die das
tägliche
Trainieren mit dem Gerät
lästig ist.
Somit können
die meisten Menschen die Tag für Tag über Monate
oder Jahre stattfindenden Trainingssitzungen alleingelassen nicht
befolgen. Das Training wird daher oftmals kurz nach dem Beginn wieder
abgesetzt. Infolgedessen werden diese herkömmlichen Geräte oder
Einrichtungen als ineffektiv betrachtet.
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Das
Gerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 ist im US-Patent 3 875 934 beschrieben und weist
eine Augen- und Gegenstandsvorrichtung auf, die so angebracht ist,
daß sie
zwischen nächstliegenden
und am weitest entfernt liegenden Positionen mit Hilfe einer Antriebseinrichtung
bewegt werden kann, um den Abstand zwischen ihnen reziprok zu ändern, wobei
eine Prismaeinrichtung vor der Objektlinse drehbar angebracht ist.
Eine solche herkömmliche
Einrichtung hat, obgleich sie ein bewegliches Bild vor dem Auge
des Betrachters erzeugt, einen komplizierten Aufbau und nimmt viel
Platz in Anspruch, so daß es
bei einer solchen herkömmlichen Einrichtung
unmöglich
ist, sie wie eine reguläre
Brille zu tragen, sondern sie muß vor dem Gesicht des Betrachters
von einer besonders gebauten Stützeinrichtung
getragen werden. Im täglichen
Leben wird daher der Betrachter durch diese Einrichtung, wenn er
sie trägt,
sicherlich behindert.
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Die
vorliegende Erfindung ist daher darauf gerichtet, eine dynamische
Sehtrainingseinrichtung zu schaffen, die die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und das menschliche Sehen effektiv verbessert,
indem die Geschwindigkeit des Kurzsichtigkeitsfortschritts abgebremst
wird und die Kurzsichtigkeit gemindert wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sehtrainingseinrichtung
zu schaffen, die während
der normalen "Arbeits-"Zeit benutzt werden
kann. Die Einrichtung kann getragen werden, während ihr Träger schreibt,
Computer bedient und sogar Fernsehen schaut, um die Augenbewegungsmuskeln
des Träger
unbewußt
zu entspannen. Das tägliche
Leben des Trägers
wird im allgemeinen nicht beeinträchtigt, und der Träger fühlt nicht,
daß das Trainingsverfahren
mühsam
oder belästigend
ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sehtrainingseinrichtung
zu schaffen, die so gebaut ist, daß sie auf dem Kopf getragen
werden kann und sich über
den Augen als Brille oder Sonnenschutz getragen werden oder als Tischplatteneinrichtung
angeordnet werden kann.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sehtrainingseinrichtung
zu schaffen, bei der eine Kombination aus konvexen, konkaven und
Prismenlinsen ausgewählt
wird, um unterschiedliche Sichtabstände verschie dener Benutzer
zu koordinieren und die Brillen der kurzsichtigen Benutzer zu ersetzen.
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Um
die obigen Aufgaben erfindungsgemäß zu lösen, wie im Anspruch 1 angegeben,
wird eine Sichttrainingseinrichtung geschaffen, die einen festen
Rahmen aufweist, der vor dem Gesicht eines Trägers angeordnet werden kann.
Der festliegende Rahmen hat zwei Fenster, die in ihrer Anordnung
den Augen des Trägers
entsprechen und durch die Licht fällt. Ein optisches System weist
eine Prismenlinse auf, die eine fixe Stärke oder variable Stärke durch Veränderung
ihrer Form besitzt. Die Prismenlinse ist auf dem festliegenden Rahmen
angebracht und zwischen ersten und zweiten Stellungen bewegbar,
wobei in der ersten Stellung Licht in einem ersten Zustand hindurchfallen
kann, das die Augen adduziert und in der zweiten Stellung Licht
in einem zweiten Zustand hindurchfallen kann, mit dem die Augen
abduziert werden. Ein Übertragungssystem
ist mit der Prismalinse gekoppelt und treibt diese zwischen der ersten
und der zweiten Stellung wahlweise an. Somit werden durch wiederholtes
und zyklisches Bewegen der Linsen zwischen der ersten und der zweiten
Stellung die Augen gezwungen, sich zwischen Adduktion und Abduktion
zu ändern
und dadurch das Sehtraining durchzuführen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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Die
Erfindung wird dem auf diesem Gebiet tätigen Fachmann durch Lesen
der folgenden Beschreibung ihrer bevorzugten Ausführungsbeispiele unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. In
der Zeichnung sind:
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1 eine
schematische Ansicht der Sicht des Auges einer Person, die auf einen
in einem kleinen Abstand befindlichen Gegenstand blickt, wobei die
Augäpfel
adduziert werden;
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2 eine
schematische Ansicht des Prinzips der vorliegenden Erfindung, wobei
Prismenlinsen vor den Augen einer Person angeordnet sind, um den
Augapfel zu abduzieren, sobald die Person auf einen in einem geringen
Abstand befindlichen Gegenstand blickt;
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3 eine
schematische Ansicht einer herkömmlichen
konvexen Linse;
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4 eine
schematische Ansicht einer konvexen Prismenlinse, die in eine Sehtrainingseinrichtung
eingebaut wird, welche erfindungsgemäß aufgebaut ist;
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5 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Sehtrainingseinrichtung,
die von dem Kopf eines Trägers
getragen wird;
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6 eine
Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Sehtrainingseinrichtung
gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung, betrachtet von ihrer Oberseite, wobei einige Komponenten zur
Vereinfachung weggelassen sind;
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7 eine
Vorderansicht der Sehtrainingseinrichtung der dritten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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8 eine
Vorderansicht ähnlich
der von 7, die jedoch die Prismenlinsen
der Sehtrainingseinrichtung in Außerbetriebsstellung zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Zunächst wird
auf die 1 bis 4 Bezug genommen,
anhand derer eine Beschreibung des Prinzips des Sehtrainings gemäß der Erfindung
erfolgen soll, bevor Details der Konstruktionen der dargestellten
Ausführungsformen
erläutert
werden. 1 zeigt ganz allgemein den Zustand,
der vorhanden ist, wenn eine Person mit seinen oder ihren Augäpfeln A einen
Gegenstand B betrachtet, der in der Nähe angeordnet ist. Aufgrund
des Bildfusionsmechanismus des menschlichen Hirns werden die Augäpfel A adduziert,
also zusammengezogen, so daß ein
einziges Bild entsteht. Um die Abduktion, also das Auseinanderziehen
der Augäpfel
A zu bewirken, wird erfindungsgemäß eine Prismenlinse C vor jedem
Augapfel A plaziert, wodurch die Augäpfel A abduziert werden, um
die Bildung eines Doppelbildes zu vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung läßt sich eine
Prismenlinse separat oder in Kombination mit einer konvexen Linse
verwenden. 3 zeigt eine herkömmliche
konvexe Linse D. Eine Prismenlinse C läßt sich in die konvexe Linse
D integrieren, so daß erfindungsgemäß eine konvexe
Prismenlinse E entsteht. Die konvexe Prismenlinse E dient für das Sehtraining
gemäß der Erfindung,
während
sie gleichzeitig einem kurzsichtigen Träger ermöglicht, seinen oder ihren täglichen
Job durchzuführen,
ohne unerwünschten
Einschränkungen
unterworfen zu sein, die gewöhnlich
bei herkömmlichen
Sehtrainingseinrichtungen beobachtet werden. Eine Möglichkeit
zur Herstellung der konvexen Prismenlinse E besteht darin, eine
Prismenlinse C auf einer oder zwei ihrer Seiten so zu schleifen,
daß eine
konvexe Form entsteht. Dies ist eine bekannte Technik auf dem Gebiet
der Linsenherstellung, so daß keine
weiteren Einzelheiten hier angegeben werden. Es wird darauf hingewiesen,
daß in
der folgenden Beschreibung der Ausdruck "Prismenlinse" oftmals auch die "konvexe Prismenlinse" einschließt.
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In 5 ist
ein Sehtrainingsgerät,
das erfindungsgemäß gebaut
ist, ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 100 versehen
und vor dem Kopf 902 des Trägers angeordnet. Das Sehtrainingsgerät 900 weist
eine Prismenlinse C oder eine konvexe Prismenlinse E auf, die mit
den Augäpfeln
A des Trägers 902 fluchtend
ausgerichtet sind, um die Sehkraft von einem nicht abduzierten Zustand
in einen abduzierten Zustand zu ändern,
wie dies in den 1 bzw. 2 dargestellt
ist. Bei dieser Situation werden die Augäpfel A gezwungen, zu abduzieren
und dadurch das erfindungsgemäße Sehtraining
zu absolvieren.
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In
der folgenden Beschreibung hat aus Vereinfachungsgründen die
Prismenlinse C oder die konvexe Prismenlinse E eine dickere Seite,
die mit "Basis" der Linse bezeichnet
und als Nivellierungsmarke benutzt wird. Die Linsen C (oder E) werden
mit "in Basisposition" bezeichnet, sobald
die beiden Linsen C (E) vor den Augäpfeln A des Trägers 902 angeordnet
sind, wobei die Basen nebeneinander liegen, so daß die Augäpfel A,
wie in 2 gezeigt, abduzieren. Mit anderen Worten, die
Basen der Linsen sind einander zugewendet. Andererseits, wenn die Basen
der beiden Linsen voneinander weg in entgegengesetzte Richtungen
ausgerichtet sind, wird dies "aus
der Basisposition" genannt.
Wenn die Basen abwärts
weisen, sobald das Sichttrainingsgerät 900 getragen wird,
wird dies "Basisabwärts" genannt, wobei die
Augäpfel
A aufwärts
gedreht sind.
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In
den letzten Jahren ist das menschliche Leben im Vergleich zu der
alten Zeit, als weniger Fälle von
Kurzsichtigkeit aufgetreten sind, mehr und mehr zivilisierter geworden,
so daß wachsende
Kurzsichtigkeit in den Fällen
zu beobachten ist, in denen die Augapfelbewegung im allgemeinen
nach innen und nach unten, jedoch selten nach oben erfolgt. Um die unerwünschten
Konsequenzen der Kurzsichtigkeit zu korrigieren, werden die Prismenlinse
C oder die konvexe Prismenlinse E in Basisabwärts- und in Basiseinwärtspositionen
angeordnet, um dadurch die Wirkung der Drehung nach oben und die
Abduktion der Augäpfel
A zu verstärken
und damit die extraokularen Muskeln so zu trainieren, daß sie sich
geschmeidig in jede Richtung bewegen und damit die Geschwindigkeit
der fortschreitenden Kurzsichtigkeit verlangsamen.
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Sobald
der Träger 902 auf
einen entfernt angeordneten Gegenstand sieht, wechseln für die Augäpfel A die
in-der-Basis- und aus-der-Basisstellungen der Prismenlinsen C (oder
des konvexen Prismas E), um wiederholt und zyklisch zu abduzieren und
adduzieren. Alternativ dazu läßt sich
der Außer-Basis-Zustand
der Prismenlinse C (oder konvexen Prismenlinse E) durch keine Prismenlinse
C ersetzen, und die Arbeit des Sichttrainingsgerätes 900 der erfindungsgemäßen Art
wird wiederholt und läuft zyklisch
zwischen in-Basis-Position und "keine
Prismenlinsen".
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Die
Länge der
Zeit, die der Träger
aufwenden muß,
um zu Trainingszwecken durch die Prismenlinsen zu schauen, hängt davon
ab, ob der Träger
kurzstreckig oder langstreckig schaut. So beträgt beispielsweise bei einem
kurzstreckigen Schauen (Schreiben, Lesen oder Computerbetätigung)
die Zeitspanne mit der Prismenlinse C oder der konvexen Prismenlinse
E (in Basisposition) etwa 20 Sekunden und die Zeitspanne ohne die
Prismenlinse C oder die konvexe Prismenlinse E (also außer-Basis-Position)
etwa 6 Sekunden. Bei einem Langstreckensehen, beispielsweise TV-Fernsehen,
beträgt die
Zeitspanne mit der Prismenlinse C oder der konvexen Prismenlinse
E (also in Basisposition) etwa 10 Sekunden und die Zeitspanne ohne
die Prismenlinse C oder die konvexe Prismenlinse E (also außer-Basisposition)
etwa 8 Sekunden.
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Im
allgemeinen beträgt
die Zeitspanne mit der Prismenlinse C oder der konvexen Prismenlinse E
annähernd
zwischen 10 und 30 Sekunden. Wenn die Zeitspanne kleiner ist als
10 Sekunden, können sich
aufgrund des raschen Wechsels Schwindelgefühle einstellen. Wenn die Zeitspanne
größer ist
als 30 Sekunden, verschlechtert sich das Trainingsergebnis.
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Die
Zeitspanne, in der die Linse C oder E nicht vorhanden ist oder die
aus-Basis-Position
beträgt
annähernd
zwischen 5 und 20 Sekunden. Während
dieser Zeit kehren die Augenbewegungsmuskeln, also die Extraokular-
und Intraokularmuskeln, in ihren zusammengezogenen und gespannten
Zustand zurück.
Somit sollte die Zeitspanne für
den Basis-aus-Zustand oder "keine
Prismenlinse" nicht
zu lang sein, damit der angestrebte Zweck der erfindungsgemäßen Übung und
Entspannung der Augäpfel
erreicht wird.
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Die Änderung
der Prismenlinse oder der konvexen Linse schließt die Änderung des Stärkegrades und
die Positionsänderung
ein. In der Beschreibung wird für
die Prismenlinse und/oder die konvexe Stärke für beide Augen derselbe Stärkegrad
angenommen. Der im folgenden sogenannte "Stärkegrad" betrifft denjenigen
des einzelnen Auges. Während
des kurzstreckigen Sehens sollte der Stärkegrad größer sein als der für das Langstreckensehen
benutzte. Dies deshalb, weil der Grad der Adduktion beim Kurzstreckensehen
größer ist
als der Grad der Adduktion beim Langstreckensehen. Daher wird eine höhere Prismenstärke für die Augäpfel benötigt, um zu
abduzieren.
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Somit
beträgt
der Grad der Prismenstärke und
der konvexen Stärke
für Kurzstreckensehen:
Prismenstärke: 4 Δ Dioptrien – 10 Δ Dioptrien
(für das einzelne
Auge)
Konvexstärke:
+ 1,0 Dioptrien – +
3,0 Dioptrien (für das
einzelne Auge)
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Während des
Langstreckensehens sollte der benutzte Stärkegrad geringer sein als derjenige
beim Kurzstreckensehen. Der Grad der Adduktion ist während des
Langstreckensehens bereits klein, so daß, wenn ein zu starkes Prisma
benutzt wird, aufgrund der Tatsache, daß das Gehirn nicht in der Lage
ist, den Bildfusionsmechanismus zu übertragen, ein Doppelbild erscheint.
Wenn die Prismenstärke
weniger als 3 Δ Dioptrien
beträgt,
ist der Grad der bewirkten Augapfel-Abduktion zu klein und das Trainingsergebnis
beschränkt.
Wenn jedoch die Prismenstärke zu
groß ist,
entsteht ein Doppelbild, und es ist unmöglich, den Bildfusionsmechanismus
zu aktivieren.
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Der
Grad der Prismenstärke
und die konvexe Stärke
für das
Langstreckensehen beträgt:
Prismenstärke: 3 Δ Dioptrien – 8 Δ Dioptrien
(für das einzelne
Auge)
Konvexstärke:
+ 0,25 Dioptrien – +
0,75 Dioptrien (für das
einzelne Auge)
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Klinische
Versuche zeigen, daß der
verwendete Grad der Prismenstärke
sich von Person zu Person ändert.
Menschen mit Auswärtsschielen
haben normalerweise eine stärkere
abduzierte Augenposition, und somit kann eine größere Prismenstärke benutzt
werden. Menschen mit Einwärtsschielen
sollten andererseits weniger starke Prismenlinsen verwenden. Diese
von Person zu Person bestehenden Unterschiede der erforderlichen
Prismenstärke
können durch Änderung
der Prismenlinse überwunden
werden.
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Der
Grad der konvexen Linsenstärke
beträgt annähernd zwischen
+ 0,25 Dioptrien – +
3,0 Dioptrien. Dies schließt
die gesamte verwendete konvexe Stärke ein. Bei der vorliegenden
Erfindung gilt der beschriebene Grad der konvexen Stärke nur
für das einzelne
Auge, und wenn die Prismenlinsen übereinander angeordnet werden,
sollte der beschriebene Stärkengrad
die Gesamtheit aller Linsen, die für das einzelne Auge Verwendung
finden, betreffen.
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Während des
Kurzstreckensehens sollte der Grad der konvexen Linsenstärke größer sein
als der beim Langstreckensehen verwendete Grad. Der Grad der konvexen
Stärke
sollte beim Sehen umgekehrt proportional zum "Abstand zum Objekt" sein, d. h., je weiter entfernt das
Objekt ist, desto geringer sollte die verwendete Stärke sein.
Die tatsächliche Verwendung
konvexer Stärke
bei dieser Erfinung sollte + 0,25 Dioptrien – + 0,75 Dioptrien größer sein als
die optisch errechnete Konvexstärke,
so daß ein verschwommenes
Bild erzeugt wird, das die totale Entspannung der Akkomodation erleichtert.
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Wenn
beispielsweise ein Person das Sichttrainingsgerät 900 der vorliegenden
Erfindung in einem Sehabstand von 50 cm : 100 cm + 50 cm = 2,0 Dioptrien,
verwendet, dann sollte die benutzte Konvexstärke annähernd + 2,25 Dioptrien – + 2,75
Dioptrien betragen.
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Wenn
eine Person das Sichttrainingsgerät 900 der vorliegenden
Erfindung bei einem Sehabstand von 33 cm : 100 cm + 33 cm = 3,0
Dioptrien, verwendet, dann sollte die verwendete Konvexstärke annähernd +
3,25 Dioptrien – +
3,75 Dioptrien betragen.
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Bei
der vorliegenden Erfindung kann das Sichttrainingsgerät 900 eine
Vielzahl von gestalterischen Ausführungsformen aufweisen. So
kann es beispielsweise auch so gebaut sein, daß es auf dem Kopf 902 getragen
wird, wie in 5 dargestellt, über den
Augen oder der Brille oder der Sonnenbrille getragen wird oder als
Tischplatteneinrichtung ausgebildet ist.
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In
den 6 bis 8 ist das erfindungsgemäß gebaute
Sehtrainingsgerät
dargestellt und mit dem Bezugszeichen 900C versehen. Das
Sehtrainingsgerät 900C weist
einen festen Rahmen 10 auf, der zwei Sehfenster bildet,
die den beiden Prismenlinsen C entsprechen, welche in den beiden
ersten Ringen 11 fest angeordnet sind. Jeder Ring 11 weist eine
entlang seinem Außenumfang
verlaufende Umfangsnut auf, welche mit Rollen 12 in Eingriff
stehen, die die Drehung des ersten Rings fördern, so daß sich die
Prismenlinsen C zwischen Basis-ein- und Basis-aus-Positionen bewegen. Ein erster Motor 15, der
von einer Steuerschaltung (nicht gezeigt) gesteuert wird, ist mit
einem Getriebe 14 über
ein Paar Kegelzahnräder 151, 141 verbunden,
und das Zahnrad 14 kämmt
mit Innenzähnen
(nicht bezeichnet), die auf dem Umfang des ersten Rings 11 ausgebildet sind.
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Ein
Schwingarm 112 ist drehbar an dem festen Rahmen 10 durch
eine Gelenkwelle 112A angebracht und trägt einen zweiten Ring 11A,
an dem eine Konvexprismenlinse E angebracht ist. Ein Ritzelrad 171 ist
auf dem Schwingarm 112 befestigt und liegt koaxial zu der
Gelenkwelle 112A. Das Ritzelrad 171 ist mit einem
zweiten Motor 15A gekoppelt, der durch eine Steuerschaltung
(nicht gezeigt) durch ein Getriebe gesteuert wird, das wenigstens
ein Leerlaufzahnrad 17 aufweist. Durch den Betrieb des
Schrittmotors 15A wird der Schwingarm 112 um die
Drehachse 112A gedreht und die Linse E zwischen der Basis-ein-Position
vor dem Sichtfenster, wie in 7 gezeigt,
und der Basis-aus-Position bewegt, die, wie in 8 gezeigt,
von dem Sichtfenster versetzt angeordnet ist.