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Die
vorliegende Erfindung betrifft Nanokapseln, die aus einem Lipidkern,
der aus einem lipophilen Wirkstoff gebildet wird oder einen lipophilen
Wirkstoff enthält,
und einer in Wasser unlöslichen,
kontinuierlichen Schale besteht, die mindestens ein Polyesterpolyol
enthält,
das durch Polykondensation einer aliphatischen Dicarbonsäure mit
mindestens zwei Alkandiolen oder mit mindestens einem Alkandiol
und mindestens einem Hydroxyalkylalkandiol gebildet wird. Die Erfindung
bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung dieser Nanokapseln,
sowie kosmetische oder dermatologische Zusammensetzungen, die solche
Nanokapseln enthalten, und deren Verwendungen in der Kosmetik oder
Dermatologie.
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Die
Verkapselung oder Absorption von lipophilen Wirkstoffen in Partikeln
mit einer Größe im Submikrometerbereich
(unter 1 μm)
ist seit vielen Jahren bekannt und wird insbesondere in der Kosmetik
und Dermatologie häufig
eingesetzt. Diese als Nanopartikel bezeichneten Partikel sind nämlich befähigt, die
Oberflächenschichten
des Stratum corneum zu durchqueren und in die oberen Schichten der
lebenden Epidermis einzudringen, wo sie dann den Wirkstoff freisetzen.
Dieses Vordringen in tiefere Schichten erweitert den Wirkungsradius
der Wirkstoffe und schützt
sie davor, durch einfaches Reiben schnell entfernt zu werden.
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Der
Ausdruck "Nanopartikel" umfasst hauptsächlich zwei
unterschiedliche Systeme: "Nanosphären", die aus einer porösen Polymermatrix
bestehen, in der der Wirkstoff absorbiert und/oder adsorbiert ist,
sowie "Nanokapseln", die eine Struktur
vom Kern/Schale-Typ aufweisen, d. h. eine Struktur, die aus einem
Lipidkern besteht, welcher von dem Wirkstoff gebildet wird oder
den Wirkstoff enthält,
und bei der der Kern in einer kontinuierlichen, in Wasser unlöslichen
Schutzhülle
eingekapselt ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich nur auf
diesen zweiten vesikulären
Typ von Nanopartikeln, d. h. Nanokapseln mit einem von einer Polymermembran
umgebenen Lipidkern.
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Die
Verkapselung von Wirkstoffen in Kapseln mit einer Größe im Submikrometerbereich
erlaubt es zwar, die Wirkstoffe tiefer in die Haut einzubringen,
sie gewährleistet
jedoch nicht immer eine ausreichende Stabilität des Wirkstoffs gegenüber den
umgebenden physikalisch-chemischen Bedingungen, insbesondere im
Falle von Wirkstoffen, die gegenüber
den umgebenden Bedingungen (Licht, Sauerstoff, Wärme) und besonders gegenüber Oxidation
und Hydrolyse empfindlich sind. Das Problem der Instabilität von in
wässrigen Medien
oxidations- und hydrolyseempfindlichen Wirkstoffen tritt insbesondere
auf, wenn sie in ein Medium eingearbeitet werden sollen, das Wasser
enthält,
und/oder mit ihnen an freier Luft hantiert werden soll. Aus verschiedenen
Gründen,
die insbesondere mit einem besseren Anwendungskomfort (Weichheit,
Geschmeidigkeit und anderen) zusammenhängen, liegen kosmetische oder
dermatologische Zusammensetzungen und besonders Zusammensetzungen
für die
Pflege der Haut meistens in Form von Emulsionen, die aus einer wässrigen Phase
und einer Ölphase
bestehen, entweder als Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W) oder
als Wasser-in-Öl-Emulsion
(W/O) vor. Die lipophilen Wirkstoffe werden im Allgemeinen in die Ölphase der
Emulsion eingebracht, wegen der Gegenwart einer wässrigen
Phase neigen sie jedoch zur Destabilisierung und verlieren dadurch
ihre Aktivität,
was natürlich
dem gewünschten
Zweck entgegenläuft.
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Von
den lipophilen Wirkstoffen, die die Tendenz haben, in einem wässrigen
Medium destabilisiert zu werden, können beispielsweise Retinol
und seine Derivate und besonders seine Ester, insbesondere die kurzkettigen
Ester angegeben werden, wobei die Tendenz, hydro lysiert zu werden,
umso größer ist,
je kürzer
die Alkylkette ist (C2 bis C10).
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Eine
Lösung
zur Stabilisierung des Retinol besteht darin, es in Nanokapseln
auf der Basis von Poly(alkylenadipat) einzukapseln, eine Maßnahme,
die beispielsweise in der Druckschrift FR-A-2 787 730 beschrieben
wurde, wobei der Ausdruck Poly(alkylenadipat) die Homopolymere von
Adipinsäure
und einem Alkandiol und die Copolymere vom Typ Poly(esterether)
umfasst, die geradkettig oder verzweigt vorliegen und ausgehend
von Adipinsäure
und einem oder mehreren Alkandiolen und/oder Etherdiolen und/oder
Triolen hergestellt werden.
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In
dieser Druckschrift wurden jedoch nur Polymere aufgeführt, die
aus Adipinsäure
und einem Alkandiol hergestellt sind und eine Molmasse von 10 000
aufweisen, und es hat sich herausgestellt, dass durch diese Nanokapseln
die Retinolester und insbesondere die in wässrigem Medium hydrolyseempfindlichen
Retinolester, d. h. Ester mit einer kurzen Alkylkette, beispielsweise
Retinolpropionat, nicht ausreichend stabilisiert werden können.
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Es
besteht daher ein Bedürfnis
nach Zusammensetzungen, mit denen eine hohe Stabilität von Wirkstoffen
erzielt werden kann, die gegenüber
einer oxidierenden und/oder wässrigen
Umgebung empfindlich sind, wie Retinol und seine Derivate, insbesondere
die hydrolyseempfindlichen Retinolester.
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Die
vorliegende Erfindung entspricht diesem Bedürfnis. Die Anmelderin hat nämlich festgestellt,
dass durch die Verkapselung in Nanokapseln auf der Basis eines speziellen
Polyesterpolyoltyps die Stabilität
von lipophilen, gegenüber
Oxidation und Hydrolyse empfindlichen Wirkstoffen und insbesondere
von Retinolestern in eindrucksvoller Weise verbessert werden kann.
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Wie
aus den nachstehenden Beispielen hervorgeht, ist durch die Einkapselung
von Retinolpropionat in erfindungsgemäßen Nanokapseln eine ausreichende
Stabilität
dieses wirksamen Moleküls
möglich,
d. h. ein Aktivitätsverlust
von nur 12 bis 15 % nach einmonatiger Aufbewahrung bei 45 °C, wohingegen
unter äquivalenten
Bedingungen das gleiche Molekül,
das in Polymere des Standes der Technik [Poly(ethylenadipat)] eingekapselt
ist, einen Aktivitätsverlust
von 31 % aufweist.
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Die
Erfindung bezieht sich daher auf Nanokapseln, die bestehen aus:
- – einem
Lipidkern, der mindestens einen lipophilen Wirkstoff enthält oder
aus einem lipophilen Wirkstoff besteht, und
- – einer
kontinuierlichen, in Wasser unlöslichen
Polymerschale, die mindestens ein Polyesterpolyol enthält, das
durch Polykondensation mindestens einer aliphatischen Dicarbonsäure mit
mindestens zwei Alkandiolen oder mindestens einem Alkandiol und
mindestens einem Hydroxyalkylalkandiol, das gegebenenfalls eine
Alkylkette enthält,
hergestellt wird, wobei das Polyesterpolyol eine gewichtsmittlere
Molmasse unter 5 000 aufweist.
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Die
erfindungsgemäß hergestellten
Nanokapseln ermöglichen
hervorragende Ergebnisse hinsichtlich der Stabilität bei empfindlichen
Wirkstoffen und insbesondere C1-6-Retinolestern,
bei denen es sich um Moleküle
handelt, die gegenüber
Hydrolyse extrem empfindlich sind, wie Retinolacetat und Retinolpropionat.
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Die
zur Bildung der Schale der Nanokapseln verwendbaren Polyesterpolyole
sind Copolymere, die durch Polykondensation mindestens einer aliphatischen
Dicarbonsäure
mit mindestens zwei Alkandiolen oder mit mindestens einem Alkandiol
und mindestens einem Hydroxyalkylalkandiol und gegebenenfalls einem
geringen Anteil an Triolen erhalten werden.
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Die
zur Herstellung dieser Polyesterpolyole verwendete aliphatische
Dicarbonsäure
kann beispielsweise unter Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure
(oder Hexan-1,6-disäure),
Pimelinsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure und
deren Gemischen ausgewählt
werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich bei der Dicarbonsäure
um die Adipinsäure.
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Die
für die
Herstellung der Polyesterpolyole verwendeten Alkandiole sind vorzugsweise
unter den Alkandiolen mit gerader oder verzweigter Kette ausgewählt, die
2 bis 20 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 2 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten. Sie können
insbesondere unter Ethylenglykol, Propylenglykol, 1,3-Propandiol,
1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, Neopentylglykol und deren Gemischen ausgewählt werden. Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Alkandiol unter 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol und
deren Gemischen ausgewählt.
Noch bevorzugter ist das Alkandiol das 1,4-Butandiol.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden unter "Hydroxyalkylalkandiolen,
die gegebenenfalls eine Alkylkette aufweisen" Alkandiole verstanden, die mindestens
eine Hydroxyalkylgruppe enthalten und ferner eine Alkylkette aufweisen
können,
wobei die Hydroxyalkylgruppe und die Alkylgruppe unabhängig voneinander gesättigte,
geradkettige oder verzweigte Ketten mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
sind. Die für
die Bildung der erfindungsgemäßen Polyesterpolyole
verwendbaren Hydroxyalkylalkandiole können beispielsweise unter den 2-Alkyl-2-(hydroxyalkyl)-1,3-propandiolen,
bei denen die Hydroxyalkylgruppe und die Alkylgruppe unabhängig voneinander
1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen, beispielsweise 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol und
2-Methyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol; 2-(Hydroxyalkyl)-1,3-propandiolen,
bei denen die Hydroxyal kylgruppe 1 bis 10 Kohlenstoffatome aufweist;
und deren Gemischen ausgewählt
werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Hydroxyalkylalkandiol das 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol
verwendet.
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Wie
oben angegeben können
die für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Nanokapseln verwendeten
Polyesterpolyole auch eine begrenzte Anzahl an Verzweigungseinheiten
aufweisen, die von Triolen abgeleitet sind. Die verwendeten Triole
sind im Allgemeinen unter Glycerin, Trimethylolethan und Trimethylolpropan ausgewählt. Der
Anteil der von Triolen abgeleiteten Verzweigungseinheiten übersteigt
im Allgemeinen 5 Mol-%, bezogen auf die gesamten Einheiten, die
von Diolen und Triolen abgeleitet sind, nicht.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Polyesterpolyol, das die Schale
der Nanokapseln bildet, unter den Polyesterpolyolen, die aus Adipinsäure, 1,4-Butandiol
und 1,6-Hexandiol
hergestellt werden, und den Polyesterpolyolen ausgewählt, die
aus Adipinsäure,
1,4-Butandiol und 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol erhalten werden. Von
den bevorzugten Polyesterpolyolen können beispielsweise die Verbindungen
angegeben werden, die von der Firma INOLEX unter den Bezeichnungen LEXOREZ
und insbesondere LEXOREZ 1151–35
und LEXOREZ 1460–36
im Handel erhältlich
sind. Es werden ganz besonders die Verbindungen bevorzugt, die aus
Adipinsäure,
1,4-Butandiol und 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol hergestellt wurden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Polyesterpolyole weisen eine gewichtsmittlere Molmasse (durch Gelpermeationschromatographie
bestimmt) unter 5 000 und vorzugsweise unter 4 000 auf. Die Molmasse kann
daher beispielsweise im Bereich von 1 000 bis 4 500, besser 1 000
bis 4 000 und noch besser 2 000 bis 4 000 liegen. Ihre Viskosität bei 60 °C liegt vorzugsweise
unter 6 000 cP (= 6 Pa·s).
Das Polyesterpolyol LEXOREZ 1151–35 weist bei 60 °C eine Viskosität von 3
000 cP und das Polyesterpolyol LEXOREZ 1460–36 bei 60 °C eine Viskosität von 3
500 cP auf.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Polyesterpolyole besitzen vorzugsweise einen Schmelzpunkt von 30
bis 90 °C
und besser 35 bis 70 °C.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Polyesterpolyole können
nach Verfahren hergestellt werden, die üblicherweise zur Herstellung
von Polyestern durchgeführt
werden.
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Die
oben beschriebenen Polyesterpolyole werden dazu verwendet, Nanokapseln
herzustellen, die aus einem Lipidkern bestehen, der aus einem lipophilen
Wirkstoff gebildet wird oder einen solchen enthält und der von einer Schale
umgeben wird, die aus diesen Polymeren gebildet ist.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Nanokapseln, das von der Anmelderin
bevorzugt durchgeführt wird,
ist das Verfahren, das in der Druckschrift EP-A-0 274 961 beschrieben
ist, wobei es die folgenden Schritte umfasst:
- – Lösen des
Polymers, der Lipidphase, die den Wirkstoff enthält oder bildet, und gegebenenfalls
eines Umhüllungsmittels
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, d. h. einem Lösungsmittel,
das mit Wasser mischbar, nicht toxisch und flüchtiger als Wasser ist (im
Allgemeinen Aceton und/oder ein niederer Alkohol),
- – Herstellen
einer Lösung
eines geeigneten grenzflächenaktiven
Stoffs in Wasser (kein Lösungsmittel
für das
Polymer und die Lipidphase,
- – Gießen der
organischen Phase in die wässrige
Phase unter mäßigem Rühren der
wässrigen
Phase, wodurch sich spontan eine Nanokapsel-Emulsion bildet, und
- – Verdampfen
der organischen Phase und gegebenenfalls eines Teils der wässrigen
Phase (beispielsweise bei einer Temperatur von 35 bis 40 °C) zur Herstellung
einer konzentrierten Suspension von Nanokapseln in einer wässrigen
Phase.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Nanokapseln,
das darin besteht:
- – Lösen eines Polymers, einer Lipidphase,
die mindestens einen Wirkstoff enthält oder bildet, und gegebenenfalls
eines Mittels zum Umhüllen
in einem geeigneten, mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel,
- – Herstellen
einer wässrigen
Lösung
eines geeigneten grenzflächenaktiven
Stoffs,
- – Gießen der
organischen Phase in die wässrige
Phase unter Rühren
und vorzugsweise unter mäßigem Rühren der
wässrigen
Phase, und
- – Verdampfen
der organischen Phase und gegebenenfalls eines Teils der wässrigen
Phase,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass das in dem
ersten Schritt verwendete Polymer ein oben beschriebenes Polyesterpolyol
ist.
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Das
Verfahren zur Herstellung schließt im Allgemeinen das Erwärmen der
organischen Phase und/oder der wässrigen
Phase auf Temperaturen von 35 bis 70 °C ein. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Polyesterpolyole ermöglichen es, dieses Verfahren
bei Raumtemperatur durchzuführen,
was ein wesentlicher Vorteil ist, insbesondere bei Verwendung von
wärmeempfindlichen
Wirkstoffen, wie Retinol.
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Wenn
der Wirkstoff gegenüber
Oxidation und/oder Wärme
empfindlich ist, erfolgt die Herstellung der Nanokapseln vorzugsweise
unter inaktinischem Licht, in einer inerten Atmosphäre und bei
Raumtemperatur.
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Der
bei der Herstellung der Nanokapseln in der wässrigen Phase gelöste grenzflächenaktive
Stoff dient hauptsächlich
dazu, die Größe der Nanokapseln
einzustellen. Er gewährleistet
nämlich
die Stabilität
der Nanokapseln in der Emulsion, die durch Gießen der Acetonphase in die
wässrige
Phase entsteht, und verhindert ihre Koaleszenz. Es können beliebige
grenzflächenaktive
Stoffe mit hydrophilem Charakter verwendet werden, unabhängig davon,
ob es sich um ionische, anionische oder kationische grenzflächenaktive
Stoffe handelt. Es sind beispielsweise das Natriumlaurylsulfat,
quartäre
Ammoniumverbindungen, polyethoxylierte oder nicht polyethoxylierte
Sorbitanmonoester, Ether von Fettalkoholen und Polyoxyethylenglykol,
Kondensate von Ethylenoxid und Propylenoxid, wie die Produkte PLURONIC® F-68
oder PLURONIC® F-108
von der Firma BASF, oder Phospholipide wie Lecithin zu nennen. Das
Gewichtsverhältnis
von grenzflächenaktivem
Stoff und Stoffen, die die Nanokapseln bilden, liegt vorteilhaft
im Bereich von 0,01 bis 0,5 und vorzugsweise in der Gegend von 0,2.
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Es
ist oft wünschenswert
oder erforderlich, die Nanokapseln mit einer so genannten "lamellaren" Umhüllung zu
versehen. Es handelt sich dabei um eine organisierte Struktur aus
einer oder mehreren Lipidschicht(en), die ähnlich wie die Doppelschicht
von biologischen Membranen jeweils aus einer Doppelschicht von amphiphilen
Molekülen
bestehen. Die Polymerhülle
der erfindungsgemäßen Nanokapseln
kann daher von einer lamellaren Umhüllung umgeben sein, die eine
organisierte Struktur aus einer oder mehreren Schichten) aufweist,
welche jeweils aus einer Doppelschicht von amphiphilen Molekülen besteht
(bestehen), die ein Umhüllungsmittel
darstellen.
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Diese
Umhüllung
verbessert neben ihrer Funktion zur Einstellung der Größe der Nanokapseln
die Dichtigkeit der Nanokapseln gegenüber dem Entweichen des Wirkstoffs
in eine andere Lipidphase der Zusammensetzung.
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Die
Stoffe zur Umhüllung
sind grenzflächenaktive
Stoffe mit hydrophobem Charakter, die in der in dem oben beschriebenen
Verfahren eingesetzten organischen Phase löslich sind und in Gegenwart
von Wasser die oben beschriebenen Lipiddoppelschichten bilden können. In
dem von der Anmelderin durchgeführten
Verfahren zur Einkapselung der Wirkstoffe wird das Umhüllungsmittel
in der organischen Phase (Aceton/Alkohol-Phase) gelöst, die
das Polymer und die Lipidphase enthält.
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Als
Umhüllungsmittel
können
beispielsweise die Phospholipide, wie Lecithin (z.B. in der Druckschrift EP-A-447
318 beschrieben); verschiedene Polykondensate von Ethylenoxid und
Propylenoxid, beispielsweise die Produkte, die von der Firma BASF
unter der Bezeichnung PLURONIC®, wie PLURONIC® L121,
oder von der Firma ICI unter der Bezeichnung SYNPERONIC® im
Handel angeboten werden; oder siliconhaltige grenzflächenaktive
Stoffe (Silicone, die mindestens eine ethoxylierte und/oder propoxylierte
Kette enthalten), die befähigt
sind, lamellare Strukturen auszubilden, beispielsweise die Verbindungen,
die in den Druckschriften US-A-5 364 633 und US-A-5 411 744 beschrieben
sind und in der Patentanmeldung FR-A-2 742 677 verwendet werden,
beispielsweise die Verbindungen, die von der Firma DOW CORNING unter
den Bezeichnungen DC 5329, DC 7439–146, DC 2–5695 und Q4–3667 verkauft
werden; und deren Gemische angegeben werden.
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Die
mittlere Größe der Nanokapseln
auf der Basis der Polyesterpolyole, die gemäß der Erfindung auf diese Weise
erhalten werden, liegt im Allgemeinen unter 1 μm und vorzugsweise unter 500
nm. Sie liegt vorteilhaft im Bereich von 50 bis 500 nm, vorzugsweise
im Bereich von 100 bis 400 nm. Die Bestimmung der Größe kann
beispielsweise mithilfe eines Laser-Granulometers (Modell Amtech
BI 90 Plus von der Firma Broohaven Instrument) erfolgen.
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Die
erfindungsgemäßen Nanokapseln
können
alle Arten von kosmetischen oder dermatologischen lipophilen Wirkstoffen
enthalten. Beispiele für
eingekapselte lipophile Wirkstoffe sind etwa Vitamine und deren Derivate,
Emollientien, entzündungshemmende
Wirkstoffe, antibakterielle Wirkstoffe, fungizide Wirkstoffe, antivirale
Wirkstoffe, Antiseborrhoeika, Wirkstoffe gegen Akne, Keratolytika,
Antihistaminika, anästhesierende Wirkstoffe,
Wundheilungsmittel, Stoffe, die die Pigmentierung verändern, Sonnenschutzfilter,
Radikalfänger
für freie
Radikale, Hydratisierungsmittel und deren Gemische.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der eingekapselte lipophile Wirkstoff vorzugsweise
unter den lipophilen Wirkstoffen ausgewählt, die gegenüber umgebenden
physikalisch-chemischen Bedingungen empfindlich sind, wie Temperatur,
pH-Wert, Licht oder der Gegenwart von oxidierenden Stoffen, insbesondere
oxidationsempfindlichen und hydrolyseempfindlichen Wirkstoffen.
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Beispiele
für bevorzugte
lipophile Wirkstoffe sind Retinol (Vitamin A) und seine Ester, insbesondere die
Ester mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen und genauer Ester mit 1 bis
10 Kohlenstoffatomen, insbesondere solche mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
die noch empfindlicher sind. Es sind insbesondere Retinolpropionat,
Retinolacetat, Retinolbutyrat, Retinolpivalat, Retinolvalerat, Retinolhexanoat,
Retinolheptanoat, Retinolcyclopentancarboxylat, Retinolcaprat und
Retinolcaprylat und deren Gemische zu nennen.
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Als
lipophile Wirkstoffe kommen auch Vitamin E oder seine Ester, wie
Tocopherolacetat; Vitamin D oder seine Derivate; Vitamin F oder seine
Derivate; Carotine, wie β-Carotin
und seine Derivate, beispielsweise Lycopin; Salicylsäure oder
ihre Derivate, insbesondere die in den Druckschriften FR-A-2 581
542, EP-A-378 936 und P-A-570 230 beschriebenen Derivate, besonders
5-n-Octanoylsalicylsäure,
5-n-Decanoylsalicylsäure, 5-n-Dodecanoylsalicylsäure, 5-n-Octylsalicylsäure, 5-n-Heptyloxysalicylsäure und
4-n-Heptyloxysalicylsäure;
Steroide, wie Dehydroepiandrosteron (oder DHEA), sowie (1) seine
biologischen Precursor und Derivate, insbesondere die Salze und
Ester von DHEA, beispielsweise das Sulfat und Salicylat von DHEA,
7-Hydroxy-DHEA,
7-Keto-DHEA, die Ester von 7-Hydroxy- und 7-Keto-DHEA besonders das 3-β-Acetoxy-7-oxy-DHEA,
und (2) seine chemischen Precursor und Derivate, besonders die Sapogenine,
wie Diosgenin oder Hecogenin, und/oder deren Derivate, wie Hecogeninacetat,
und/oder die natürlichen
Extrakte, die sie enthalten, und besonders die Dioscoreaceae-Extrakte,
beispielsweise Wilder Yams (Wild Yam) und deren Gemische in Betracht.
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Die
erfindungsgemäßen Nanokapseln
liegen im Allgemeinen in einer wässrigen
Suspension vor, wie aus dem oben beschriebenen Herstellungsverfahren
hervorgeht. Die Erfindung bezieht sich daher auch auf eine wässrige Suspension
von Nanokapseln, die in einem wässrigen
Medium Nanokapseln auf der Basis von Polyesterpolyolen, wie sie
oben beschrieben wurden, enthält.
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Die
erfindungsgemäßen Nanokapseln
und die sie enthaltenden wässrigen
Suspensionen können
insbesondere in Zusammensetzungen zur topischen Anwendung verwendet
werden, besonders kosmetischen und/oder dermatologischen Zusammensetzungen.
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Die
Erfindung bezieht sich daher auch auf eine Zusammensetzung zur topischen
Anwendung, die in einem physiologisch akzeptablen Medium ein oder
mehrere Nanokapseln, wie die oben definierten, oder eine wässrige Suspension
von Nanokapseln enthält.
Die Zusam mensetzung kann insbesondere eine kosmetische oder dermatologische
Zusammensetzung sein.
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Unter
einem physiologisch akzeptablen Medium ist ein Medium zu verstehen,
das mit den Keratinsubstanzen, wie der Haut, den Schleimhäuten, den
Nägeln,
der Kopfhaut und den Haaren kompatibel ist.
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Der
Mengenanteil der Nanokapseln in den Zusammensetzungen zur topischen
Anwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt im Allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 30 Gew.-%
und vorzugsweise 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in allen Formen vorliegen, die auf den jeweiligen Gebieten üblich sind.
Sie kann beispielsweise als Serum, Lotion, wässriges, wässrig-alkoholisches oder öliges Gel,
Wasser-in-Öl-Emulsion, Öl-in-Wasser-Emulsion
oder multiple Emulsion (W/O/W oder O/W/O) oder als wässrige Dispersion
von Lipidvesikeln vorliegen, die aus ionischen oder nichtionischen
Lipiden oder einem Gemisch solcher Lipide bestehen, wobei die Vesikel
gegebenenfalls eine Ölphase
enthalten.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzungen können
ferner mehr oder weniger fluide sein und wie eine weiße oder
farbige Creme, eine Pomade, eine Milch, eine Lotion, ein Serum,
eine Paste oder ein Schaum aussehen. Sie können gegebenenfalls auch in
Form eines Aerosols auf die Haut aufgebracht werden. Sie können ferner
als Feststoff vorliegen, beispielsweise in gegossener Form, in Tiegelchen
oder als Stick.
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Das
physiologisch akzeptable Medium kann eine wässrige Phase und/oder eine Ölphase enthalten. Es
enthält
im Allgemeinen mindestens eine wässrige
Phase, da die Nanokapseln meistens in einer wässrigen Suspension vorliegen.
Die wässrige
Phase der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
umfasst zumindest Wasser. In Abhängigkeit
von der galenischen Form der Zusammensetzung liegt der Mengenanteil
der wässrigen
Phase im Allgemeinen im Bereich von 40 bis 100 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und vorzugsweise im Bereich
von 60 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Die Wassermenge kann die wässrige
Phase ganz oder teilweise ausmachen und sie beträgt im Allgemeinen mindestens
30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in der wässrigen
Phase oder in der Ölphase, falls
eine Ölphase
enthalten ist, ein oder mehrere organische, hydrophile, lipophile
und/oder amphiphile, physiologisch akzeptable Lösungsmittel enthalten, d. h.
Lösungsmittel,
die gut vertragen werden und zu einem in kosmetischer Hinsicht akzeptablen
Anfühlen
führen.
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Die
organischen Lösungsmittel
können
0,5 bis 50 % und vorzugsweise 2 bis 20 % des Gesamtgewichts der
Zusammensetzung ausmachen. Die organischen Lösungsmittel können unter
den hydrophilen organischen Lösungsmitteln,
lipophilen organischen Lösungsmitteln,
amphiphilen Lösungsmitteln
oder deren Gemischen ausgewählt
werden.
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Von
den organischen Lösungsmitteln
können
beispielsweise die geradkettigen oder verzweigten, niederen Monoalkohole
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Ethanol, Propanol, Butanol, Isopropanol
und Isobutanol; die Polyole, wie Propylenglykol, Isoprenglykol,
Butylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Sorbit; die Mono- oder
Dialkylisosorbide, deren Alkylgruppen 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen,
wie Dimethylisosorbid; Polyethylenglykole, insbesondere solche mit
6 bis 80 Ethylenoxideinheiten, beispielsweise Polyethylenglykol 32
EO; Ethylenglykolether, wie Diethylenglykolmonomethylether oder
Diethylenglykolmonoethylether; Propylenglykolether, wie Dipropylenglykolmethylether;
Polyolester und Polyolether, beispielsweise die Ester von Polypropylenglykol
(PPG) und besonders die Ester von Polypropylenglykol (PPG) und einer
Fettsäure,
Ether von PPG und Fettalkoholen, wie PPG-23-oleylether und PPG-36-oleat;
Fettsäurealkylester,
wie Diisopropyladipat, Dioctyladipat, Alkylbenzoate; und deren Gemische
genannt werden.
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Wenn
die Zusammensetzung eine Ölphase
enthält,
stellt die Art dieser Ölphase
keinen kritischen Parameter dar. Die Ölphase kann daher aus allen
Fettsubstanzen und insbesondere Ölen
bestehen, die herkömmlich
in der Kosmetik oder Dermatologie verwendet werden. Die Ölphase enthält im Allgemeinen
mindestens ein Öl.
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Von
den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendbaren Ölen
können
beispielsweise angegeben werden:
- – Öle auf Kohlenwasserstoffbasis
tierischer Herkunft, wie Perhydrosqualen;
- – die Öle auf Kohlenwasserstoffbasis
pflanzlicher Herkunft, wie die flüssigen Triglyceride von Fettsäuren mit
4 bis 10 Kohlenstoffatomen, beispielsweise die Triglyceride von
Heptansäure
oder Octansäure
oder auch beispielsweise Sonnenblumenöl, Maisöl, Sojaöl, Kürbiskernöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Haselnussöl, Aprikosenkernöl, Macadamiaöl, Araraöl, Sonnenblumenöl, Ricinusöl, Avocadoöl, die Triglyceride
von Capryl/Caprinsäure,
beispielsweise die von der Firma Stearineries Dubois erhältlichen
Produkte oder die Produkte, die unter den Bezeichnungen Miglyol
810, 812 und 818 von der Firma Dynamit Nobel erhältlich sind, Jojobaöl, Sheabutter;
- – synthetische
Ester und Ether, insbesondere von Fettsäuren, beispielsweise die Öle der Formel
R1COOR2 und R1OR2, worin R1 den Rest einer Fettsäure mit 8 bis 29 Kohlenstoffatomen
bedeutet und R2 eine verzweigte oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffkette mit 3 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, wie beispielsweise Purcellinöl, Isononylisononanoat,
Isopropylmyristat, 2-Ethylhexylpalmitat, Isocetylpalmitat; 2-Octyldodecylstearat,
2-Octyldodecylerucat, Isostearylisostearat; die hydroxylierten Ester,
wie Isostearyllactat, Octylhydroxystearat, Octyldodecylhydroxystearat,
Diisostearylmalat, Triisocetylcitrat, Heptanoate, Octanoate, Decanoate
von Fettalkoholen, beispielsweise Stearylheptanoat; Polyolester,
wie Propylenglykoldioctanoat, Neopentylglykoldiheptanoat und Diethylenglykoldiisononanoat;
und die Pentaerythritester, wie Pentaerythrityltetraisostearat;
- – geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffe mineralischer oder synthetischer
Herkunft, wie Paraffinöle,
die flüchtig
oder nicht flüchtig
sind, und deren Derivate, Vaselineöl, Polydecene, hydriertes Polyisobuten,
beispielsweise Parleamöl®;
- – natürliche oder
synthetische etherische Öle,
beispielsweise Eukalyptusöl,
Lavandinöl,
Lavendelöl,
Vetiveröl, Öl aus Litsea
cubeba, Zitronenöl,
Sandelholzöl,
Rosmarinöl,
Kamilleöl,
Pfefferkrautöl,
Muskatnussöl, Zimtöl, Ysopöl, Kümmelöl, Orangenöl, Geraniolöl, Wacholderöl und Bergamotteöl;
- – Fettalkohole
mit 8 bis 26 Kohlenstoffatomen, wie Cetylalkohol, Stearylalkohol
und deren Gemische (Cetylstearylalkohol), Octyldodecanol, 2-Butyloctanol,
2-Hexyldecanol, 2-Undecylpentadecanol, Oleylalkohol oder Linoleylalkohol;
- – fluorierte Öle, die
zum Teil kohlenwasserstoff- und/oder siliconhaltig sind, beispielsweise
die in der Druckschrift JP-A-2-295912 beschriebenen Öle;
- – Siliconöle, wie
die flüchtigen
oder nicht flüchtigen
Polymethylsiloxane (PDMS) mit gerader oder cyclischer Siliconkette,
die bei Umgebungstemperatur flüssig
oder pastös
sind, insbesondere die Cyclopolydimethylsiloxane (Cyclomethicone),
wie Cyclohexasiloxan; Polydimethylsiloxane mit Alkyl-, Alkoxy- oder
Phenylgruppen als Seitenkette oder am Ende der Siliconkette, wobei
diese Gruppen 2 bis 24 Kohlenstoffatome aufweisen; phenylierte Silicone,
wie Phenyltrimethicone, Phenyldimethicone, Phenyltrimethylsiloxydiphenylsiloxane,
Diphenyldimethicone, Diphenylmethyldiphenyltrisiloxane, 2-Phenylethyltrimethylsiloxysilicate und
Polymethylphenylsiloxane; und
- – deren
Gemische.
-
In
der Liste der oben angegebenen Öle
werden unter einem "Öl auf Kohlenwasserstoffbasis" alle Öle verstanden,
die hauptsächlich
Kohlenstoffatome und Wasserstoffatome und gegebenenfalls Estergruppen, Ethergruppen,
fluorierte Gruppen, Carbonsäuregruppen
und/oder Alkoholgruppen enthalten.
-
Weitere
Fettsubstanzen, die in der Ölphase
vorliegen können,
sind beispielsweise Fettsäuren
mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, wie Stearinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure und Ölsäure; Wachse,
wie Lanolin, Bienenwachs, Carnaubawachs oder Candelillawachs, Paraffinwachse,
Lignitwachs oder mikrokristalline Wachse, Ceresin oder Ozokerit,
synthetische Wachse, beispielsweise Polyethylenwachse, durch Fischer-Tropsch-Synthese
hergestellte Wachse; Vaseline; Gummis, wie Silicongummis (Dimethiconol);
Siliconharze, wie Trifluormethyl-C1-4-alkyldimethicon
und Trifluorpropyldimethicon.
-
Die
Fettsubstanzen können
vom Fachmann in unterschiedlicher Weise ausgewählt werden, um Zusammensetzungen
mit den gewünschten
Eigenschaften, beispielsweise hinsichtlich der Konsistenz oder Textur,
herzustellen.
-
Wenn
die Zusammensetzung in Form einer Emulsion vorliegt, kann der Anteil
der Ölphase
der Emulsion beispielsweise im Bereich von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise
5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
liegen. Die in der als Emulsi on vorliegenden Zusammensetzung verwendeten Öle, Emulgatoren
und Coemulgatoren sind unter den Verbindungen ausgewählt, die
herkömmlich
in der Kosmetik oder Dermatologie verwendet werden. Der Emulgator
und Coemulgator sind im Allgemeinen in der Zusammensetzung in einer
Menge von 0,3 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten. Die
Emulsion kann ferner auch Lipidvesikel enthalten.
-
Die
Emulsionen enthalten im Allgemeinen mindestens einen Emulgator,
der unter den amphoteren, anionischen, kationischen oder nichtionischen
Emulgatoren ausgewählt
ist, die einzeln oder im Gemisch verwendet werden. Die Emulgatoren
sind in Abhängigkeit
von der herzustellenden Emulsion (W/O oder O/W) in geeigneter Weise
ausgewählt.
-
Für die W/O-Emulsionen
sind als Emulgatoren beispielsweise die Dimethiconcopolyole, wie
das Gemisch von Cyclomethicon und Dimethiconcopolyol, das unter
der Bezeichnung "DC
5225 C" von der
Firma Dow Corning erhältlich
ist, und die Alkyldimethiconcopolyole zu nennen, beispielsweise
das Laurylmethiconcopolyol, das unter der Bezeichnung "Dow Corning 5200
Formulation Aid" von
der Firma Dow Corning verkauft wird, das Cetyldimethiconcopolyol,
das unter der Bezeichnung Abil EM 90R von
der Firma Goldschmidt erhältlich
ist, oder das Gemisch von Cetyldimethiconcopolyol, Polyglyceryl-4
Isostearat und Hexyllaurat, das unter der Bezeichnung Abil WE 09R von der Firma Goldschmidt im Handel ist.
Es können
auch ein oder mehrere Coemulgatoren eingearbeitet werden, die vorteilhaft
unter den alkylierten Polyolestern ausgewählt werden können. Von
den alkylierten Polyolestern sind insbesondere die Ester von Glycerin
und/oder Sorbitan und beispielsweise Polyglycerylisostearat, wie
das Produkt, das unter der Bezeichnung Isolan GI 34 von Goldschmidt erhältlich ist,
Sorbitanisostearat, wie das Produkt, das unter der Be zeichnung Arlacel
987 von ICI verkauft wird, das Isostearat von Sorbitan und Glycerin,
wie das Produkt, das unter der Bezeichnung Arlacel 986 von der Firma
ICI im Handel ist, und deren Gemische zu nennen.
-
Im
Falle von O/W-Emulsionen kommen beispielsweise die nichtionischen
grenzflächenaktiven
Stoffe und insbesondere die Ester von Polyolen und Fettsäuren mit
gesättigter
oder ungesättigter
Kette, die beispielsweise 8 bis 24 Kohlenstoffatome und besser 12
bis 22 Kohlenstoffatome enthalten und deren alkoxylierten Derivate,
d. h. die Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten enthalten,
beispielsweise die Ester von Glycerin und einer C8-24-Fettsäure und
deren alkoxylierte Derivate; die Ester von Polyethylenglykol und
einer C8-24-Fettsäure und deren alkoxylierte
Derivate; die Ester von Sorbit und einer C8-24-Fettsäure und
deren alkoxylierten Derivate; die Ester eines Zuckers (Saccharose,
Glucose, Alkylglucose) und einer C8-24-Fettsäure und
deren alkoxylierte Derivate; und die Ether von Zuckern und Fettalkoholen
mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen und deren Gemische als Emulgatoren
in Betracht.
-
Von
den Glycerylfettsäureestern
können
insbesondere Glycerylstearat (Glycerylmono-, -di- und/oder -tristearat);
Glycerylricinoleat; Diglycerylmonostearat; und deren Gemische angegeben
werden.
-
Von
den Polyethylenglykolfettsäureestern
kommen insbesondere Polyethylenglykolstearat (Polyethylenglykolmono-,
-di- und/oder -tristearat) und insbesondere das Polyethylenglykolmonostearat
20 EO (CTFA-Bezeichnung: PEG 20 Stearate) und deren Gemische in
Betracht.
-
Von
den Glucose- oder Alkylglucosefettsäureestern können insbesondere Glucosepalmitat,
die Alkylglucosesesquistearate, wie Methylgucosesesquistearat, die
Alkylglucosepalmitate, wie Methylglucosepal mitat oder Ethylglucosepalmitat,
die Methylglucosidfettsäureester
und genauer die Diester von Methylglucosid und Ölsäure (CTFA-Bezeichnung: Methyl Glucose Dioleate);
der gemischte Ester von Methylglucosid und dem Gemisch aus Ölsäure/Hydroxystearinsäure (CTFA-Bezeichnung:
Methyl Glucose Dioleate/Hydroxystearate); der Ester von Methylglucosid
und Isostearinsäure
(CTFA-Bezeichnung: Methyl Glucose Isostearate); der Ester von Methylglucosid
und Laurinsäure
(CTFA-Bezeichnung: Methyl Glucose Laurate); das Gemisch aus dem
Monoester und dem Diester von Methylglucosid und Isostearinsäure (CTFA-Bezeichnung:
Methyl Glucose Sesquiisostearate); das Gemisch aus dem Monoester
und dem Diester von Methylglucosid und Stearinsäure (CTFA-Bezeichnung: Methyl
Glucose Sesquistearate) und insbesondere das Produkt, das unter
der Bezeichnung Glycate SS von der Firma AMERCHOL im Handel ist,
und deren Gemische genannt werden.
-
Von
den ethoxylierten Ethern von Fettsäuren und Glucose oder Alkylglucose
sind beispielsweise die ethoxylierten Ether einer Fettsäure und
Methylglucose und insbesondere der Polyethylenglykolether des Diesters
von Methylglucose und Stearinsäure
mit etwa 20 mol Ethylenoxid (CTFA-Bezeichnung: PEG 20 Methylglucose
Distearate), beispielsweise das Produkt, das unter der Bezeichnung
Glucam E-20 Distearate von AMERCHOL erhältlich ist; der Polyethylenglykolether
des Gemisches des Monoesters und Diesters von Methylglucose und
Stearinsäure
mit etwa 20 mol Ethylenoxid (CTFA-Bezeichnung: PEG 20 Methylglucose
Sesquistearate) und insbesondere das Produkt, das unter der Bezeichnung
Glucamate SSE-20 von der Firma AMERCHOL angeboten wird, und das
Produkt, das unter der Bezeichnung Grillocose PSE-20 von der Firma GOLDSCHMIDT
im Handel ist, und deren Gemische zu nennen.
-
Von
den Saccharoseestern sind beispielsweise das Saccharosepalmitostearat,
das Saccharosestearat und das Saccharosemonolaurat zu nennen.
-
Von
den Zuckerethern können
insbesondere die Alkylpolyglucoside, beispielsweise das Decylglucosid,
wie das Produkt, das unter der Bezeichnung MYDOL 10 von der Firma
Kao Chemicals erhältlich
ist, das Produkt, das unter der Bezeichnung PLANTAREN 2000 von Henkel
angeboten wird, und das Produkt, das unter der Bezeichnung ORAMIX
NS 10 von Seppic erhältlich
ist; das Caprylyl/Caprylglucosid, beispielsweise das Produkt, das
unter der Bezeichnung ORAMIX CG 110 von der Firma Seppic oder unter
der Bezeichnung LUTENSOL GD 70 von der Firma BASF verkauft wird;
das Laurylglucosid, beispielsweise die Produkte, die unter den Bezeichnungen
PLANTAREN 1200 N und PLANTACARE 1200 von Henkel angeboten werden;
das Cocoglucosid, wie das Produkt, das unter der Bezeichnung PLANTACARE
818/UP von Henkel im Handel ist; das Cetostearylglucosid gegebenenfalls
im Gemisch mit Cetostearylalkohol, das beispielsweise unter der
Bezeichnung Montanov 68 von Seppic, unter der Bezeichnung Tego-care
CG90 von Goldschmidt und unter der Bezeichnung Emulgade KE3302 von
Henkel verkauft wird, sowie das Arachidylglucosid, beispielsweise
in Form des Gemisches von Arachidylalkohol und Behenylalkohol und
Arachidylglucosid, das unter der Bezeichnung Montanov 202 von Seppic
angeboten wird, und deren Gemische angegeben werden.
-
Die
Zusammensetzung kann auch andere grenzflächenaktive Stoffe enthalten,
insbesondere anionische grenzflächenaktive
Stoffe, wie beispielsweise Mono- und Dinatriumacylglutamate, beispielsweise
das Dinatriumsalz von N-Stearoyl-L-glutaminsäure, das unter der Bezeichnung
Acylglutamate HS21 von der Firma Ajinomoto erhältlich ist.
-
Alle
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in bekannter Weise einen oder mehrere, in der Kosmetik und Dermatologie übliche Zusatzstoffe
enthalten, die beispielsweise unter den Gelbildnern und/oder Verdickungsmitteln
(hydrophil oder lipophil); Emollientien; Wirkstoffen (hydrophil
oder lipophil), die mit den oben genannten identisch oder von ihnen
verschieden sind; Radikalfängern
für freie
Radikale; Maskierungsmitteln; Antioxidantien; Konservierungsmitteln;
Alkalisierungsmitteln oder Ansäuerungsmitteln;
Parfums; Filmbildnern; Farbmitteln (Pigmente, wie die Oxide von
Eisen und Titandioxid; Perlglanzpigmente, wasserlösliche Farbstoffe);
Füllstoffen
(beispielsweise Polyethylenpulver, Nylonpulver); und deren Gemischen
ausgewählt sind.
Die Mengenanteile dieser verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie
sie herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten eingesetzt werden und liegen im Allgemeinen
im Bereich von 0,001 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
-
Von
den Wirkstoffen, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendbar
sind, können
beispielsweise angegeben werden: Hydratisierungsmittel, wie Proteinhydrolysate
und Polyole, beispielsweise Glycerin, Glykole, wie Polyethylenglykole,
und Zuckerderivate; natürliche
Extrakte; entzündungshemmende Wirkstoffe;
Procyanidin-Oligomere;
Vitamine, wie Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin B5 (Panthenol),
Vitamin B3 (Niacinamid), Derivate dieser Vitamine (besonders die
Ester) und deren Gemische; Harnstoff, Coffein; Depigmentierungsmittel,
wie Kojisäure,
Hydrochinon und Kaffeesäure; α-Hydroxysäuren, beispielsweise
Milchsäure
und Glykolsäure,
und deren Derivate; Sonnenschutzfilter; Hydrocortison; Melatonin;
Algenextrakte, Pilzextrakte, Pflanzenextrakte, Hefeextrakte, Bakterienextrakte;
Enzyme; Steroide; antibakterielle Wirkstoffe, wie 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether
(oder Triclosan), 3,4,4'-Trichlorcarbanilid
(oder Triclocarban); β-Hydroxysäuren, wie
Salicylsäure,
und ihre Derivate; Mattierungsmittel, beispielsweise Fasern, straffende Wirkstoffe; organische
oder anorganische Pulver, insbesondere Pulver mit einer Größe von 20
nm bis 20 μm;
und deren Gemische.
-
In
Abhängigkeit
von der Fluidität,
die für
die Zusammensetzung gewünscht
wird, können
ein oder mehrere hydrophile oder lipophile Gelbildner eingearbeitet
werden. Von den hydrophilen Gelbildnern sind beispielsweise die
Carboxyvinylpolymere, wie die Carbomere; Polyacrylamide und Polymere
und Copolymere von 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, die gegebenenfalls vernetzt
und/oder neutralisiert sind, wie die Poly(2-acrylamido-2-methylpropansulfonsäure), die
von der Firma Hoechst unter der Handelbezeichnung "Hostacerin AMPS" (CTFA-Bezeichnung:
Ammonium Polyacryldimethyltauramide) im Handel erhältlich ist,
zu nennen.
-
Von
den lipophilen Gelbildnern kommen beispielsweise die modifizierten
Tone, wie die Bentone, beispielsweise das Gemisch "Cyclomethicone, Quaternium-18
Hectorite, SD Alcohol 40" (10/85/5)
(CTFA-Bezeichnung), das unter der Bezeichnung Bentone Gel VS-5 von
der Firma Rheox erhältlich
ist; die elastomeren vernetzten Organopolysiloxane, beispielsweise
die Produkte, die unter den Bezeichnungen KSG6 von Shin-Etsu, Trefil
D-505C oder Trefil E-506C von Dow Corning, Gransil von Grant Industries
(SR-CYC, SR DMF 10, SF-DC556) erhältlich sind, oder die Produkte,
die in Gelform im Handel erhältlich
sind: KSG15, KSG17, KSG16, KSG18 von Shin-Etsu, Gransil SR 5CYC
gel, Gransil SR DMF 10 gel, Gransil SR CD 556 gel, SF 1204 und JK
113 von General Electric.
-
Wenn
solche Gelbildner enthalten sind, werden sie im Allgemeinen in Konzentrationen
von 0,01 bis 10 % und vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-% wirksame Substanz,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, verwendet.
-
Der
Fachmann wird natürlich
die gegebenenfalls enthaltene(n) Verbindungen) und deren Mengenanteile
so auswählen,
dass die mit der erfindungsgemäßen kosmetischen
oder dermatologischen Zusammensetzung verbundenen vorteilhaften
Eigenschaften durch den beabsichtigten Zusatz oder die Zusätze nicht
oder nicht wesentlich beeinträchtigt
werden.
-
Die
Zusammensetzung, die die Nanokapseln enthält, weist vorzugsweise einen
pH-Wert auf, der der Haut entspricht und im Allgemeinen im Bereich
von 3 bis 8 und vorzugsweise 4,5 bis 7 liegt.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Abhängigkeit
von dem eingekapselten Wirkstoff für alle geeigneten Anwendungen
verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
als Produkt zur Pflege (oder zur Behandlung), zum Schutz, zur Reinigung,
zum Abschminken und/oder zum Schminken der Keratinsubstanzen (Haut,
Haare, Kopfhaut, Wimpern, Augenbrauen, Nägel oder Schleimhäute) verwendet
werden, beispielsweise als Cremes zum Schutz, zur Behandlung oder
zur Pflege des Gesichts, der Hände
oder des Körpers,
Körpermilche
zum Schutz oder zur Pflege, Gele oder Schäume zur Pflege der Haut und/oder
der Schleimhäute
(Lippen).
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die Sonnenschutzfilter enthalten, können auch als Sonnenschutzmittel
verwendet werden.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner als Produkte zum Schminken verwendet werden, insbesondere
zum Schminken der Haut, der Augenbrauen, der Wimpern und der Lippen.
Die Produkte zum Schminken sind meistens farbig und enthalten im
Allgemeinen Pigmente. Bei den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Form
von Schminkprodukten handelt es sich vor teilhaft um Make-up, Lippenstift, Wangenrouge,
Lidschatten, Mascara oder Eyeliner.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch als Produkte, die ausgespült
werden, oder als Produkte, die nicht abgewaschen werden, zur Reinigung
der Haut des Gesichts und/oder des Körpers und/oder zur Reinigung
der Haare verwendet werden, beispielsweise als Produkte für die Haarbehandlung
einschließlich
der Pflege und der Konditionierung der Haare.
-
Die
Erfindung bezieht sich ferner auf die kosmetische Verwendung einer
kosmetischen Zusammensetzung, wie sie oben definiert wurde, als
Produkt zur Pflege, zur Reinigung und/oder zum Abschminken der Haut,
der Haare, der Kopfhaut, der Wimpern, der Augenbrauen, der Nägel oder
der Schleimhäute.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist die kosmetische Verwendung
einer oben definierten kosmetischen Zusammensetzung als Schminkprodukt.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf die kosmetische Verwendung einer
oben definierten kosmetischen Zusammensetzung als Produkt zum Sonnenschutz
(Schutz gegen Sonnenlicht und/oder UV-Strahlung in Vorrichtungen
zur Bräunung).
-
Die
Erfindung hat außerdem
die kosmetische Verwendung einer oben definierten kosmetischen Zusammensetzung
als Produkt für
die Haarbehandlung, das ausgespült
wird oder im Haare verbleibt, zum Gegenstand.
-
Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein kosmetisches Behandlungsverfahren
(nicht therapeutisch) einer Keratinsubstanz (Haut, Kopfhaut, Haare,
Wimpern, Augenbrauen, Nägel
oder Schleimhäute), das dadurch
gekennzeichnet ist, dass auf die Keratinsubstanzen eine oben definierte
kosmetische Zusammensetzung aufgetragen wird. Die Keratinsubstanz
ist insbesondere die Haut.
-
Durch
die Beispiele, die nachstehend zur Erläuterung angegeben sind und
die nicht einschränkend
zu verstehen sind, wird die Erfindung noch besser verständlich.
Die Mengenanteile sind hier in Gewichtsprozent angegeben, falls
nichts anderes gesagt wird.
-
Beispiel 1: Herstellung
von Retinolpropionat-Nanokapseln
-
In
einem bernsteinfarbenen Glaskolben mit einem Fassungsvermögen von
250 ml werden bei Raumtemperatur, unter Rühren und unter einer inerten
Atmosphäre
in 100 ml Aceton gelöst:
- – 1
g Polyesterpolyol auf der Basis von Adipinsäure, Butandiol und 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol,
das unter der Bezeichnung LEXOREZ 1151–35 von der Firma INOLEX im
Handel ist, und
- – 0,5
g DC2-5695 (ethoxyliertes Polydimethylsiloxan), das von der Firma
Dow Corning angeboten wird.
-
Zu
der erhaltenen Lösung
gibt man dann 2,5 g Retinolpropionat.
-
In
einem bernsteinfarbenen Glaskolben mit einem Fassungsvermögen von
500 ml werden bei Raumtemperatur, in einer inerten Atmosphäre und unter
Rühren
0,25 g Pluronic F108 (oder Poloxamer 338) (128 EO/54 PO/128 EO)
von der Firma BASF in 150 g Wasser gelöst.
-
Die
Acetonphase wird unter Rühren
in die wässrige
Phase gegossen. Dann wird am Rotationsverdampfer eingedampft, bis
ein Endvolumen von 50 ml erhalten wird.
-
Diese
wässrige
Suspension enthält
Nanokapseln (umhüllt)
mit einem mittleren Durchmesser von 263 nm.
-
Beispiel 2: Herstellung
von Retinolpropionat-Nanokapseln
-
Es
wird wie in Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, wobei jedoch das
Polyesterpolyol auf der Basis von Adipinsäure, Butandiol und 2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol
in einer identischen Gewichtsmenge durch das Polyesterpolyol auf
der Basis von Adipinsäure,
Butandiol und Hexandiol ersetzt wird, das unter der Bezeichnung
LEXOREZ 1460–36
von INOLEX angeboten wird.
-
Man
erhält
eine wässrige
Suspension von Nanokapseln (umhüllt)
mit einem mittleren Durchmesser von 251 nm.
-
Beispiel 3: Versuch zur
Stabilität
von Retinol, das in verschiedenen Polymeren eingekapselt ist
-
Es
wird die Stabilität
des Retinolpropionat, das eingekapselt in Nanokapseln gemäß der Beispiele
1 und 2 vorliegt, mit der Stabilität dieses Wirkstoffes in Nanokapseln
auf der Basis von Polyethylenadipat (im Folgenden als PEA bezeichnet)
mit einer Molmasse von 10 000, das von der Firma Scientific Polymer
Produkt angeboten wird, und auf der Basis von Capa 656 (Polycaprolacton
MG = 56 000, von der Firma Solvay erhältlich) verglichen, wobei diese
Nanokapseln mit dem Silicon DC-5695 umhüllt sind.
-
Die
Nanokapseln, die das Retinolpropionat enthalten, werden in Form
einer wässrigen
Suspension einen Monat bei 45 °C
in licht- und gasdichten geschlossenen Behältern aufbewahrt. Nach dieser
Aufbe wahrungszeit wird der Wirkstoffverlust (Verlust an Retinolpropionat)
durch HPLC ermittelt.
-
Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
-
-
- (1) Lexorez 1151–35: Butandiol/2-Ethyl-2-(hydroxymethyl)-1,3-propandiol/Adipinsäure
- (2) Lexorez 1460–36:
Butandiol/Hexandiol/Adipinsäure
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass durch die Verwendung von Polyesterpolyolen
vom Typ Lexorez, die ausgehend von zwei Alkandiolen oder einem Alkandiol
und einem Hydroxyalkylalkandiol hergestellt wurden und die eine
Molmasse unter 5 000 aufweisen, die Stabilität des eingekapselten Vitamin
A-Propionat verbessert wird. Beispiel
4: O/W-Emulsion Ölphase:
Diglycerylmonostearat | 2,0
% |
PEG
20-stearat | 1,5
% |
N-Stearoyl-L-glutaminsäure, Dinatriumsalz
(Acyl
Glutamate HS21 von der Firma Ajinomoto) | 0,5
% |
Vaselineöl | 3
% |
Vaseline | 1
% |
Stearylheptanoat | 3
% |
Aprikosenkernöl | 5
% |
hydriertes
Polyisobuten | 5
% |
Isocetylpalmitat | 2
% |
flüchtiges
Silicon | 5
% |
Vitamin
E | 0,5
% |
Konservierungsmittel | 0,3
% |
Wässrige Phase
1:
Glycerin | 5
% |
Konservierungsmittel | 1
% |
destilliertes
Wasser | ad
100 % |
Wässrige Phase
2:
Carbomer | 0,4
% |
destilliertes
Wasser | 15
% |
Konservierungsmittel | 0,1
% |
Triethanolamin | 0,4
% |
Wässrige Phase
3:
Retinolpropionat-Nanokapseln
gemäß Beispiel
2, mit
2,5 % Retionolpropionat | 10
% |
-
Vorgehensweise:
Die wässrige
Phase 1 wird bei 60 °C
unter sehr kräftigem
Rühren
in die Ölphase
eingearbeitet, die auch diese Temperatur aufweist. Man rührt bei
dieser Temperatur weitere 30 min. Die Suspension wird dann auf Raumtemperatur
abkühlen
gelassen. Die wässrige
Phase 2 wird anschließend
mithilfe einer nicht scherenden Dispergiervorrichtung dispergiert.
Dann wird die wässrige
Phase 3 (Nanokapselsuspension) unter mäßigem Rühren eingearbeitet.
-
Man
erhält
eine Tagescreme zur Pflege der Haut gegen die Anzeichen der Alterung.