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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Gebiete der Immunologie und der
Molekularbiologie. Insbesondere betrifft sie Verfahren und Reagenzien
zum Nachweisen der Nukleotidsequenz-Variabilität im IL4-Rezeptor-Locus, der mit Diabetes
Typ 1 assoziiert ist.
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BESCHREIBUNG DES DAZU GEHÖRIGEN FACHGEBIETES
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Die
Immunreaktion auf ein Antigen wird durch eine selektive Differenzierung
der CD4+-T-Helfer-Vorläuferzellen
(Th0) zu T-Helfer-Effektorzellen vom Typ 1 (Th1) oder T-Helfer-Effektorzellen
vom Typ 2 (Th2) mit funktionell verschiedenen Mustern der Cytokin-(auch
als Lymphokin beschrieben)-Sekretion vermittelt. TH1-Zellen sezernieren
bei Aktivierung Interleukin 2 (IL-2), IL-12, Tumornekrosefaktor
(TNF), Lymphotoxin (LT) und Interferon Gamma (IFN-g) und sind hauptsächlich verantwortlich
für die
zellvermittelte Immunität,
wie die Hypersensitivität
vom verzögerten
Typ. Th2-Zellen sezernieren bei Aktivierung IL-4, IL-5, IL-6, IL-9
und IL-13 und sind hauptsächlich
verantwortlich für
extrazelluläre
Verteidigungsmechanismen. Die Rolle von Th1- und Th2-Zellen ist zusammenfassend
beschrieben in Peltz, 1991, Immunological Reviews 123; 23–35, das hiermit
durch Bezugnahme aufgenommen ist.
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IL-4
und IL-13 spielen eine zentrale Rolle bei IgE-abhängigen Entzündungsreaktionen.
IL-4 induziert die IgE-Antikörper-Produktion
durch B-Zellen und liefert zudem eine regulatorische Funktion bei
der Differenzierung von Th0- zu Th1- oder Th2-Effektorzellen sowohl durch Förderung
der Differenzierung zu Th2-Zellen als auch Hemmung der Differenzierung
zu Th1-Zellen. IL-13 induziert auch die IgE-Antikörperproduktion
durch B-Zellen.
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IL-4
und IL-13 arbeiten über
den IL-4-Rezeptor (IL-4R), der sich auf B- und T-Zellen befindet,
und über IL13R,
der sich auf B-Zellen befindet. Der Human- IL4-Rezeptor (IL4R) ist ein Heterodimer,
das die IL4Rα-Kette und γc-Kette umfasst.
Die α-Kette
des IL4-Rezeptors
dient auch als α-Kette
für den
IL13-Rezeptor. IL4 bindet an IL4R und IL13R über die IL4Rα-Kette und
kann B- und T-Zellen aktivieren, wohingegen IL13 nur an IL13R über die
IL13Rα1-Kette
bindet und nur T-Zellen aktiviert.
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Reimsneider
et al., (Pediatric Research, 2000, Bd. 47(2), S. 246–249) und
Karremitsu et al., (Arthritis and Rheumatism, 1999, Bd. 42(6), S.
1298–1299)
untersuchen verschiedene Gen-Polymorphismen im Interleukin-4-Rezeptorgen
und schließen,
dass dieses Gen nicht mit Diabetes Typ 1 verbunden oder assoziiert
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen neu entdeckten Zusammenhang
zwischen Sequenzvarianten in dem in der Tabelle 2 gezeigten IL-4-Rezeptor
(IL4R) und Diabetes Typ 1. Die Identifikation von der oder den vorhandenen
Sequenzvariante(n) bietet Information, die bei der Charakterisierung
von Individuen gemäß ihrem
Risiko für
Diabetes Typ 1 hilft.
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Mehrere
Einzelnukleotid-Polymorphismen in dem IL4R-Gen wurden identifiziert
und sind in der nachstehenden Tabelle 2 angegeben. Es sind zwar
mehrere Millionen Sequenzvarianten aus den SNPs in der Tabelle 2
möglich,
jedoch wurden nicht alle möglichen
Varianten beobachtet.
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Bei
den erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Genotyp von IL4R bestimmt, so dass man Information erhält, die
sich zur Bestimmung der Gefahr eines Individuums für bestimmte
TH1 vermittelte Krankheiten, insbesondere Diabetes Typ 1, eignet.
Individuen, bei denen mindestens ein Allel statistisch mit Diabetes
Typ 1 assoziiert ist, besitzen einen Faktor, der zur Gefährdung durch
Diabetes Typ 1 beiträgt.
Die statistische Assoziation von IL4R-Allelen (Sequenzvarianten)
ist in den Beispielen gezeigt.
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Da
IL4R nur eine Komponente des komplexen Systems von Genen ist, die
an einer Immunreaktion beteiligt sind, wird erwartet, dass die Wirkung
des IL4R-Locus klein ist. Andere Faktoren, wie der HLA-Genotyp eines
Individuums, können
dominierende Wirkungen aufweisen, die in einigen Fällen die
Wirkung des IL4R-Genotyps überdecken
können.
Bestimmte HLA-Genotypen haben beispielsweise bekanntlich eine größere Wirkung
auf die Wahrscheinlichkeit für
Diabetes Typ 1 (siehe Noble et al., 1996, Am. J. Hum. Genet. 59: 1134–1148, das
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist). Der IL4R-Genotyp ist wahrscheinlich
informativer als Indikator der Prädisposition hinsichtlich Diabetes
Typ 1 unter Individuen, deren HLA-Genotypen weder eine gesteigerte
noch eine gesenkte Gefährdung
verleihen. Da sich die Allelfrequenzen an anderen Loci, die für Immunsystem-verwandte Krankheiten
relevant sind, zwischen Populationen unterscheiden, und somit die Populationen
verschiedene Risiken für
Immunsystem-verwandte Krankheiten aufweisen, wird erwartet, dass die
Wirkung des IL4R-Genotyps in einigen Populationen verschieden hoch
ist. Der Beitrag des IL4R-Genotyps kann selbst relativ klein sein,
jedoch liefert die Genotypbestimmung am IL4R-Locus Information,
die sich trotzdem für
eine Charakterisierung der Prädisposition
eines Individuums für
Diabetes Typ 1 eignet. Die IL4R-Genotyp-Information
eignet sich besonders in Kombination mit der Genotypinformation
anderer Loci.
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Die
vorliegende Erfindung liefert bevorzugte Verfahren, Reagenzien und
Kits zur IL4R-Genotypbestimmung.
Der Genotyp kann mit einem beliebigen Verfahren bestimmt werden,
das sich zur Identifikation von Nukleotidvariation eignet, die aus
einer einzigen polymorphen Nukleotidstelle besteht. Das jeweils
verwendete Verfahren ist kein entscheidender Aspekt der Erfindung.
Nachstehend ist eine Reihe geeigneter Verfahren beschrieben.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erfolgt die Genotypbestimmung mit Oligonukleotid-Sonden,
die für
variante Sequenzen spezifisch sind. Ein Bereich des IL4R-Gens, das
den Sonden-Hybridisierungsbereich umfasst, wird vorzugsweise vor
oder gleichzeitig mit der Sondenhybridisierung amplifiziert. Tests
auf Sondenbasis zum Nachweisen von Sequenzvarianten sind im Stand
der Technik bekannt.
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Die
Genotypbestimmung erfolgt alternativ mit allelspezifischen Amplifikations-
oder Extensionsreaktionen, wobei allelspezifische Primer verwendet
werden, die nur die Primerextension unterstützen, wenn die angezielte variante
Sequenz zugegen ist. Ein allelspezifischer Primer hybridisiert in
der Regel an das IL4R-Gen, so dass das 3'-terminale Nukleotid mit einer polymorphen
Position ausgerichtet wird. Allelspezifische Amplifikationsreaktionen
und allelspezifische Extensionsreaktionen sind im Stand der Technik
bekannt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUR
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1 zeigt
ein Schema des molekularen Haplotypbestimmungs-Verfahrens.
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KURZE BESCHREIBUNG DER TABELLEN
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Tabelle
1 zeigt die Nukleotidsequenz des codierenden Bereichs eines IL4R
(SEQ ID NR: 2);
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Tabelle
2 zeigt die in den erfindungsgemäßen Verfahren
geeigneten IL4R-SNPs;
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Tabelle
3 zeigt Sonden, die zur Identifikation von IL4R-Polymorphismen verwendet
werden (SEQ ID NR: 3 bis 19);
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Tabelle
4 zeigt mit dem Computer errechnete Haplotyp-Häufigkeiten, verglichen zwischen Philippinischen
Kontrollen und Diabetikern (SEQ ID NR: 20 bis 24);
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Tabelle
5 zeigt Genotypen betroffener und nichtbetroffener Individuen;
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Tabelle
6 zeigt die erfassten Einzelnukleotidpolymorphismen;
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Tabelle
7 zeigt Amplikon-Primer und Längen
(SEQ ID NR: 25 bis 36);
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Tabelle
8 zeigt Hybridisierungssonden und Titer (SEQ ID NR: 37 bis 53);
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Tabelle
9 zeigt die Allelhäufigkeit
des Wildtyp-Allels
bei HBDI-Gründern;
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Tabelle
10 zeigt D'- und Δ-Werte für Paare
von IL4R SNPs;
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Tabelle
11A zeigt Ergebnisse für
die Einzellocus-TDT-Analyse;
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Tabelle
11B zeigt Ergebnisse für
die Einzellocus-TDT-Analyse;
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Tabelle
12 zeigt allelspezifische PCR-Primer (SEQ ID NR: 54 bis 62);
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Tabelle
13 zeigt die IBD-Verteilungen für
IL4R-Haplotypen;
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Tabelle
14A zeigt Haplotyp-Transmissionen;
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Tabelle
14B zeigt Haplotyp-Transmissionen;
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Tabelle
14C zeigt Haplotyp-Transmissionen;
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Tabelle
15A zeigt SNP durch SNP-Alleltransmissionen;
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Tabelle
15B zeigt SNP durch SNP-Alleltransmissionen;
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Tabelle
16A zeigt eine TDT-Analyse;
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Tabelle
16B zeigt eine TDT-Analyse;
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Tabelle
16C zeigt eine TDT-Analyse;
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Tabelle
17A zeigt eine TDT-Analyse;
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Tabelle
17B zeigt eine TDT-Analyse;
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Tabelle
18 zeigt Allelhäufigkeiten
bei Philippino-Kontrollen
und Diabetikern;
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Tabelle
19 zeigt geschätzte
Haplotyphäufigkeiten
und
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Tabelle
20 zeigt die beobachteten Haplotyphäufigkeiten.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Zur
Unterstützung
des Verständnisses
der Erfindung werden einige Begriffe definiert.
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Der
Begriff "IL4R-Gen" betrifft eine genomische
Nukleinsäuresequenz,
die das Interleukin 4-Rezeptorprotein
codiert. Die Nukleotidsequenz eines Gens, wie hier verwendet, umfasst
codierende Bereiche, die als Exons bezeichnet werden, dazwischen
liegende nicht codierende Bereiche, die als Introns bezeichnet werden und
stromaufwärts
und stromabwärts
gelegene Bereiche. Stromaufwärts
und stromabwärts
gelegene Bereich, können
Bereiche des Gens umfassen, die transkribiert werden, aber keinen
Teil eines Introns oder Exons ausmachen, oder Bereiche des Gens,
die beispielsweise Bindungsstellen für Faktoren umfassen, die die
Gentranskription modulieren. Die Gensequenz einer Human-mRNA für IL4R wird
unter der Genbank-Zugriffsnummer X52425
(SEQ ID NR: 1) bereitgestellt. Der codierende Bereich ist als SEQ
ID NR: 2 bereitgestellt.
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Der
Begriff "Allel", wie er hier verwendet
wird, betrifft eine Sequenzvariante des Gens. Allele werden in Bezug
auf ein oder mehrere polymorphe Positionen identifiziert, wobei
der Rest der Gensequenz unspezifiziert bleibt. Ein IL4R kann beispielsweise
durch das Nukleotid definiert werden, das an einem einzelnen SNP vorhanden
ist, oder durch die Nukleotide, die an mehreren SNPs zugegen sind.
Bei bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung wird ein IL4R durch die Genotypen von 6, 7 oder 8
IL4R SNPs definiert. Beispiele für solche
IL4 SNPs sind in der nachstehenden Tabelle 2 angegeben.
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Der
Einfachheit halber wird das Allel mit einer höheren oder der höchsten Häufigkeit
in der Population als Wildtyp-Allel bezeichnet; weniger häufige Allel(e) werden
als Mutanten-Allel(e) bezeichnet. Diese Bezeichnung eines Allels
als Mutante soll lediglich das Allel von dem Wildtyp-Allel unterscheiden
und bedeutet keine Änderung
oder Verlust der Funktion.
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Der
Begriff "prädisponierendes
Allel" bezeichnet
ein Allel, das positiv mit einer Autoimmunkrankheit wie Diabetes
Typ 1 assoziiert ist. Die Anwesenheit eines prädisponierenden Allels in einem
Individuum kann anzeigen, dass das Individuum einer erhöhten Gefährdung für die Krankheit
relativ zu einem Individuum ohne das Allel unterliegt.
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Der
Begriff "Schutzallel" betrifft ein Allel,
das negativ mit einer Autoimmunkrankheit wie Diabetes Typ 1 einhergeht.
Die Anwesenheit eines Schutzallels in einem Individuum kann anzeigen,
dass das Individuum einer verminderten Gefahr für die Krankheit in Bezug auf
ein Individuum ohne das Allel unterliegt.
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Die
Begriffe "polymorph" und "Polymorphismus" wie hier verwendet,
betreffen den Zustand, in dem zwei oder mehrere Varianten einer
spezifischen genomischen Sequenz oder der codierten Aminosäuresequenz
in einer Population aufgefunden werden können. Die Begriffe betreffen
entweder die Nukleinsäuresequenz
oder die codierte Aminosäuresequenz;
die Verwendung geht aus dem Zusammenhang hervor. Der polymorphe
Bereich oder die polymorphe Stelle betrifft einen Bereich der Nukleinsäure, wo
der Nukleotid-Unterschied, der die Varianten unterscheidet, auftritt,
oder für
Aminosäuresequenzen,
einen Bereich der Aminosäure,
wo der Aminosäureunterschied,
der die Proteinvarianten unterscheidet, auftritt. Wie hier verwendet
betrifft "Einzelnukleotidpolymorphismus" oder SNP eine polymorphe
Stelle, die aus einer einzelnen Nukleotidposition besteht.
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Der
Begriff "Genotyp" betrifft eine Beschreibung
der Allele eines oder mehrerer Gene, die sich in einem Individuum
oder einer Probe befinden. Wie hier verwendet wird nicht zwischen
dem Genotyp eines Individuums und dem Genotyp einer Probe unterschieden,
die aus dem Individuum stammt. In der Regel wird ein Genotyp zwar
aus Proben diploider Zellen bestimmt, jedoch lässt sich der Genotyp auch aus
einer Probe haploider Zellen, wie einer Spermazelle, bestimmen.
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Der
Haplotyp betrifft eine Beschreibung der Varianten eines Gens oder
von Genen, die sich auf einem einzelnen Chromosom befindet, d. h.
dem Haplotyp eines einzelnen Chromosoms.
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Der
Begriff "Zielbereich" betrifft einen Bereich
einer Nukleinsäure,
der analysiert werden soll und der gewöhnlich einen polymorphen Bereich
umfasst.
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Einzelne
Aminosäuren
in einer Sequenz sind hier als AN oder NA bezeichnet, wobei A die
Aminosäure in
der Sequenz ist und N die Position in der Sequenz ist. In dem Fall,
dass die Position N polymorph ist, ist es geeignet, die häufigere
Variante als A1N und die weniger häufige als
NA2 zu bezeichnen. Alternativ wird die polymorphe
Stelle N als A1NA2 dargestellt,
wobei A1 die Aminosäure in der häufigeren
Variante ist, und A2 die Aminosäure in der
weniger häufigen
Variante ist. Es werden entweder Einbuchstaben- oder Dreibuchstaben-Codes zur Bezeichnung
der Aminosäuren
verwendet (Lehninger, BioChemistry, 2. Auflage, 1975, Worth Publishers,
Inc. New York, NY: S. 73–75,
das hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist). I50V ist beispielsweise
ein Einzel-Aminosäure-Polymorphismus
an der Aminosäureposition
50, wobei Isoleucin in der häufigeren
Proteinvariante in der Population vorkommt, und Valin in der weniger
häufigen
Variante vorkommt. Die Aminosäurepositionen
sind auf der Basis der Sequenz des reifen IL4R-Proteins nummeriert,
wie nachstehend beschrieben.
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Die
Darstellung von Nukleotiden und Einzelnukleotidaustauschen in DNA-Sequenzen
sind analog. A398G veranschaulicht einen Einzelnukleotid-Polymorphismus an
Nukleotidposition 398, wobei Adenin im häufigeren (Wildtyp-)Allel in
der Population zugegen ist, und Guanin im weniger häufigen (Mutanten-)Allel
zugegen ist. Die Nukleotidpositionen sind auf der Basis der IL4R-cDNA-Sequenz
nummeriert, die als SEQ ID NR: 2, siehe unten, bereitgestellt ist.
Es ist klar, dass der komplementäre
Strang jedes Allels in einer doppelsträngigen Form die komplementäre Base
an der polymorphen Position enthält.
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Herkömmliche
Techniken der Molekularbiologie und Nukleinsäurechemie, die im Bereich des
Fachkönnens
liegen, sind vollständig
in der Literatur beschrieben. Siehe beispielsweise Sambrook et al.,
1989, Molecular Cloning – A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
New York; Oligonucleotide Synthesis (M. J. Gait, Hrsg., 1984); Nucleic
Acid Hybridization (B. D. Hames und S. J. Higgins, Hrsg. 1984);
die Reihe Methods in Enzymology (Academic Press, Inc.); und die
Reihe Current Protocols in Human Genetics (Dracopoli et al. Hrsg.,
1984 mit vierteljährlichen
Aktualisierungen, John Wiley & Sons,
Inc.); die jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind. Sämtliche
hier erwähnten
Patente, Patentanmeldungen und Veröffentlichungen, siehe oben
und unten, sind jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen.
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VERFAHREN DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Bestimmung einer Gefährdung eines
Individuums durch eine Autoimmunkrankheit oder Beschwerde oder eine
beliebige Th-1-vermittelte Krankheit bereit. Solche Krankheiten
oder Beschwerden umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
rheumatoide Arthritis, multiple Sklerose, Diabetes mellitus Typ
1 (insulinabhängiger
Diabetes mellitus oder IDDM), entzündliche Darmkrankheiten, systemischer
Lupus erythemadodes, Psoriasis, Sclerodermie, Basedow'sche Krankheit, systemische Sklerose,
Myasthenia gravis, Gullian-Barre Syndrome und Hashimoto-Thyroiditis.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
werden die Verfahren verwendet, um die Gefährdung eines Individuums durch IDDM
zu bestimmen. Das Individuum ist vorzugsweise ein Mensch.
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IL4R-mRNA-Sequenz
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Die
Nukleotidsequenz des codierenden Bereichs einer IL4R mRNA ist erhältlich von
GenBank unter der Zugriffsnummer X52424, Nukleotide 176–2653, und
bereitgestellt als SEQ ID NR: 2, die in der nachstehenden Tabelle
1 in 5'→3'-Orientierung gezeigt
ist. Obschon in der Tabelle 1 nur ein Strang der Nukleinsäure gezeigt
ist, erkennt der Fachmann, dass SEQ ID NR: 1 und SEQ ID NR: 2 Bereiche
doppelsträngiger
genomischer Nukleinsäure
identifizieren, und dass die Sequenzen beider Stränge vollständig durch
die bereitgestellte Sequenzinformation spezifiziert werden.
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IL4R SNPs
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In
den Verfahren der vorliegenden Erfindung wird der Genotyp von einer
oder mehreren SNPs in dem IL4R-Gen
bestimmt. Die in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten SNPs
in dem IL4R-Locus umfassen SNPs in Exons, Introns oder stromaufwärts oder
stromabwärts
gelegenen Regionen und sind in der nachstehenden Tabelle 2 bereitgestellt
und eingehend in den Beispielen erörtert.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann der Genotyp von einem IL4R-SNP verwendet werden, um eine Gefährdung eines
Individuums für
eine Autoimmunkrankheit zu bestimmen. In anderen Ausführungsformen
werden die Genotypen einer Reihe von IL4R SNPs verwendet. Daher
können
die Genotypen von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14,
15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25 oder 26 der SNPs in der
Tabelle 2 verwendet werden. um die Gefährdung eines Individuums für eine Autoimmunkrankheit
zu bestimmen. Tabelle 2 IL4R SNPs
dbSNP
ID rs# | Exon | Variation | WT
Allel | Var
Allel | Acc X52425.1 (cDNA) | AC004575.1
(genomisch) | Formaler SNPName |
| P
P
3 | C(–3223)7
T(–1914)C
I50V | G
A
A | A
G
G | NA
NA
398 | 128387
127078
94272 | G128387A
A127078G
A398G |
| 4 | N142N | C | T | 676 | 92548 | C676T |
| 4 | C92516T | C | T | Na | 92516 | C92516T |
| 4 | A92417T | A | T | Na | 92417 | A92417T |
2234896 | 7 | P249P | C | G | 997 | 80189 | C997G |
2234897 | 9 | F288F | T | C | 1114 | 76868 | T1114C |
1895011 | 9 | E375A | A | C | 1374 | 76608 | A1374C |
| 9 | E375E | G | A | 1375 | 76607 | G1375A |
2234898 | 9 | L389L | G | T | 1417 | 76565 | G1417T |
1805012 | 9 | C406R | T | C | 1466 | 76516 | T1466C |
2234899 | 9 | C406C | C | T | 1468 | 76514 | C1468T |
2234900 | 9 | L408L | T | C | 1474 | 76508 | T1474C |
1805013 | 9 | S411L | C | T | 1482 | 76500 | C1482T |
1805015 | 9 | S478P | T | C | 1682 | 76300 | T1682C |
1801275 | 9 | Q551R | A | G | 1902 | 76080 | A1902G |
| 9 | V5541 | G | A | 1910 | 76072 | G1910A |
| 9 | P650S | C | T | 2198 | 75784 | C2198T |
1805016 | 9 | S727A | T | G | 2429 | 75553 | T2429G |
| 9 | G759G | C | T | 2567 | 75455 | C2567T |
1805014 | 9 | S761P | T | C | 2531 | 75451 | T2531C |
| 9 | P774P | T | C | 2572 | 75410 | T2572C |
1049631 | 9 | 3'UTR | G | A | 3044 | 74938 | G3044A |
8832 | 9 | 3'UTR | A | G | 3289 | 74693 | A3289G |
8674 | 9 | 3'UTR | C | T | 3391 | 74581 | C3391T |
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Genotypbestimmungs-Verfahren
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In
den erfindungsgemäßen Verfahren
werden die in einer Probe vorhandenen Allele identifiziert durch Identifizieren
des Nukleotids, das an einer oder mehreren polymorphen Stellen zugegen
ist. Jeder Typ Gewebe, der IL4R-Nukleinsäure enthält, kann zur Bestimmung des
IL4R-Genotyps eines Individuums herangezogen werden. Eine Anzahl
von Verfahren ist im Stand der Technik zur Identifikation des Nukleotids
an einem Einzelnukleotidpolymorphismus bekannt. Das jeweils zur
Identifikation des Genotyps verwendete Verfahren ist kein entscheidender
Aspekt der Erfindung. Bestimmte Verfahren sind aufgrund von Überlegungen
hinsichtlich Leistung, Kosten und Zweckmäßigkeit zwar wünschenswerter
als andere, jedoch ist es klar, dass jedes Verfahren, das das vorhandene
Nukleotid identifizieren kann, die Information bereitstellen kann,
die zur Identifikation des Genotyps notwendig ist. Bevorzugte Genotypbestimmungs-Verfahren
umfassen DNA-Sequenzierung, allelspezifische Amplifikation, oder
Nachweis der amplifizierten Nukleinsäure auf Sondenbasis.
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IL4R-Allele
können
durch im Stand der Technik bekannte DNA-Sequenzierungsverfahren,
wie durch das Kettenterminationsverfahren (Sanger et al., 1977,
Proc. Natl. Acad. Sci. 74: 5463–5467,
das hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist) identifiziert werden.
In einer Ausführungsform
wird eine Subsequenz des Gens, das die polymorphe Stelle umfasst,
amplifiziert und entweder in ein geeignetes Plasmid kloniert und dann
sequenziert oder direkt sequenziert. Die Sequenzierung auf PCR-Basis
ist beschrieben in
US-Patent
5 075 216 ; Brow, in PCR Protocols, 1990 (Innis et al.,
Hrsg. Academic Press, San Diego), Kapitel 24 und Gyllensten, in
PCR Technology, 1989 (Erlich Hrsg. Stockton Press, New York), Kapitel
5, die jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind. Die Sequenzierung
erfolgt gewöhnlich
durch eines der Automatik-DNA-Sequenziergeräte, die kommerziell erhältlich sind,
beispielsweise von PE Biosystems (Foster City, CA), Pharmacia (Piscataway,
NJ), Genomyx Corp. (Foster City, CA), LI-COR Biotech (Lincoln, NE),
GeneSys Technologies (Sauk City, WI) und Visable Genetics, Inc.
(Toronto, Canada).
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IL4R-Alleles
können
mit Genotypbestimmungs-Verfahren
auf Amplifikationsbasis identifiziert werden. Es wurde eine Reihe
von Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren
beschrieben, die in Tests verwendet werden können, die Einzelbasenaustausche
in einer Ziel-Nukleinsäure
nachweisen können.
Ein bevorzugtes Verfahren ist die Polymerasekettenreaktion (PCR),
die jetzt im Stand der Technik bekannt ist und in den
US-Patenten Nr. 4 683 195 ;
4 683 202 ; und
4 965 188 beschrieben ist; welche
jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind. Beispiele für zahlreiche
veröffentlichte
Artikel, die Verfahren und Anwendungen für PCR beschreiben, finden sich
in PCR Applications, 1999, (Innis et al., Hrsg., Academic Press,
San Diego), PCR Strategies, 1995, (Innis et al., Hrsg., Academic
Press, San Diego); PCR Protocols, 1990, (Innis et al., Hrsg., Academic Press,
San Diego); und PCR Technology, 1989, (Erlich, Hrsg., Stockton Press,
New York); welche jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind. Kommerzielle
Anbieter, wie PE Biosystems (Foster City, CA) verkaufen PCR Reagenzien
und veröffentlichen
PCR-Protokolle.
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Andere
geeignete Amplifikationsverfahren umfassen die Ligasekettenreaktion
(Wu und Wallace 1988, Genomics 4: 560–569); den Strangverdrängungstest
(Walker et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 392–396, Walker
et al. 1992, Nucleic Acids Res. 20: 1691–1696, und
US-Patent
Nr. 5 455 166 ); und mehrere Amplifikationssysteme auf Transkriptionsbasis,
einschließlich
der in den
US-Patenten Nr. 5
437 990 ;
5 409 818 ;
und
5 399 491 beschriebenen
Verfahren; das Transkriptionsamplifikationssystem (TAS) (Kwoh et
al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 1173–1177); und die selbständige Sequenzreplikation
(3SR) (Guatelli et al., 1990, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87: 1874–1878 und
WO 92/08800 ); welche jeweils
durch Bezugnahme hier aufgenommen sind. Verfahren, die die Sonde
auf nachweisbare Mengen amplifizieren, können alternativ verwendet werden,
wie die Qβ-Replikaseamplifikation
(Kramer und Lizardi, 1989, Nature 339: 401–402, und Lomeli et al., 1989,
Clin. Chem. 35: 1826–1831,
welche jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind). Ein Überblick über bekannte
Amplifikationsverfahren ist in Abramsom und Myers, 1993, Current
Opinion in Biotechnology 4: 41–47
gegeben, welches durch Bezugnahme hier aufgenommen ist.
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Genotypbestimmung
kann ebenfalls durch Nachweis von IL4R mRNA erfolgen. Die Amplifikation
von RNA kann erfolgen, indem zuerst die Ziel-RNA revers transkribiert
wird, wobei beispielsweise eine virale reverse Transkriptase verwendet
wird, und dann die resultierende cDNA amplifiziert wird, oder mit
einer kombinierten Hochtemperatur-reverse-Transkriptions-Polymerasekettenreaktion
(RT-PCR), wie in den
US-Patenten Nr. 5 310
652 ;
5 322 770 ;
5 561 058 ;
5 641 864 ; und
5 693 517 ; welche jeweils durch Bezugnahme hier
aufgenommen sind (siehe ebenfalls Myers und Sigua, 1995, in PCR
Strategies, siehe oben, Kapitel 5).
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IL4R
Allele können
mit allelspezifischen Amplifikations- oder Primerextensionsverfahren
identifiziert werden, die auf der inhibitorischen Wirkung eines
terminalen Primermismatchs auf die Fähigkeit einer DNA-Polymerase
zur Verlängerung
des Primers beruhen. Zum Erfassen einer Allelsequenz mit einem Verfahren
auf allelspezifischer Amplifikations- oder Extensions-Basis, wird ein Primer
gewählt,
der zum IL4R Gen komplementär
ist, so dass das 3'-terminale
Nukleotid an der polymorphen Position hybridisiert. In Anwesenheit des
zu identifizierenden Allels stimmt der Primer mit der Zielsequenz
am 3'-Terminus überein,
und der Primer wird verlängert.
In Anwesenheit von nur dem anderen Allel, hat der Primer einen 3'-Mismatch gegenüber der Zielsequenz,
und die Primerextension wird entweder eliminiert oder signifikant
reduziert. Die Verfahren auf allelspezifischer Amplifikations- oder
Extensionsbasis sind beispielsweise beschrieben in den
US-Patenten Nr. 5 137 806 ;
5 595 890 ;
5 639 611 ; und
US-Patent Nr. 4 851 331 , welche hier
jeweils durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Mit
Hilfe der allelspezifischen Genotypbestimmung auf Amplifikationsbasis
erfordert die Identifikation der Allele nur die Erfassung der Anwesenheit
oder Abwesenheit amplifizierter Zielsequenzen. Verfahren zur Erfassung
amplifizierter Zielsequenzen sind im Stand der Technik bekannt.
Es werden beispielsweise Gelelektrophorese (siehe Sambrook et al.,
1989, siehe oben) und die oben beschriebenen Sondenhybridisierungstests
weithin zur Erfassung der Anwesenheit von Nukleinsäuren verwendet.
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Verfahren
auf allelspezifischer Amplifikationsbasis zur Genotypbestimmung
können
die Identifikation von Haplotypen erleichtern, wie in den Beispielen
beschrieben. Hauptsächlich
wird die allelspezifische Amplifikation verwendet, um einen Bereich,
der mehrere polymorphe Stellen umfasst, nur aus einem der beiden
Allele in einer heterozygoten Probe zu amplifizieren. Die SNP-Varianten,
die in der amplifizierten Sequenz zugegen sind, werden dann identifiziert,
wie durch Sondenhybridisierung oder Sequenzierung.
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Ein
alternatives sondenloses Verfahren, das hier als kinetisches PCR-Verfahren
bezeichnet wird, wobei die Erzeugung der amplifizierten Nukleinsäure durch Überwachen
des Anstiegs der Gesamtmenge an Doppelstrang-DNA im Reaktionsgemisch
erfasst wird, ist in Higuchi et al., 1992, Bio/Technology 10: 413–417; Higuchi
et al., 1993, Bio/Technology 11: 1026–1030; Higuchi und Watson,
in PCR Applications, siehe oben, Kapitel 16;
US-Patente Nr. 5 994 056 und
6 171 785 und in den
europäischen Patentveröffentlichungen
Nr. 487 218 und
512 334 ,
die hier jeweils durch Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben.
Der Nachweis von doppelsträngiger
Ziel-DNA beruht auf der gesteigerten Fluoreszenz, die DNA-bindende
Farbstoffe, wie Ethidiumbromid, aufweisen, wenn sie an doppelsträngige DNA
binden. Der Anstieg der doppelsträngigen DNA, der aus der Synthese
von Zielsequenzen resultiert, führt
zu einem Anstieg der Menge Farbstoff, die an doppelsträngiger DNA
gebunden ist, und einem gleichzeitig nachweisbaren Anstieg der Fluoreszenz.
Zur Genotypbestimmung mit den kinetischen PCR-Verfahren werden die
Amplifikationsreaktionen mit einem Paar von Primern durchgeführt, die
für eines
der Allele spezifisch sind, so dass jede Amplifikation die Anwesenheit
eines bestimmten Allels anzeigen kann. Durch Ausführen von
zwei Amplifikationen, eine mit Primern, die für das Wildtyp-Allel spezifisch
sind, und eine mittels Primer, die für das mutierte Allel spezifisch
sind, kann der Genotyp der Probe in Bezug auf diesen SNP erfasst
werden. Entsprechend kann durch Ausführen von vier Amplifikationen,
jeweils mit einem der möglichen
Paare, die mit allelspezifischen Primern für stromaufwärts gelegene und stromabwärts gelegene
Primer möglich
sind, der Genotyp der Probe in Bezug auf zwei SNPs bestimmt werden.
Dies ergibt die Haplotypinformation für ein Paar SNPs.
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Allele
können
mittels Verfahren auf Sondenbasis identifiziert werden, die auf
der unterschiedlichen Stabilität
der Hybridisierungs-Doppelstränge
beruhen, die sich zwischen der Sonde und den IL4R-Allelen bilden,
und die sich hinsichtlich des Komplementaritätsgrades unterscheiden. Unter
hinreichend stringenten Hybridisierungsbedingungen werden stabile
Doppelstränge
nur zwischen der Sonde und der Zielallelsequenz gebildet. Die Anwesenheit
stabiler Hybridisierungs-Doppelstränge kann durch eine beliebige
Anzahl von bekannten Verfahren festgestellt werden. Im Allgemeinen
ist die Amplifikation der Nukleinsäure vor der Hybridisierung bevorzugt,
so dass der Nachweis erleichtert wird. Dies ist jedoch nicht notwendig,
wenn hinreichend Nukleinsäure
ohne Amplifikation erhalten werden kann.
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Eine
zur Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren auf Sondenbasis
geeignete Sonde, die einen hybridisierenden Bereich entweder im
Wesentlichen komplementär
oder genau komplementär
zu einem Zielbereich von SEQ ID NR: 2 oder dem Komplement von SEQ
ID NR: 2 enthält,
wobei der Zielbereich die polymorphe Stelle umfasst, und zu einer
der beiden Allelsequenzen an der polymorphen Stelle genau komplementär ist, kann
ausgewählt
werden, wobei die hier bereitgestellte und im Stand der Technik
bekannte Anleitung verwendet wird. Entsprechend können geeignete
Hybridisierungsbedingungen, die von der genauen Größe und Sequenz
der Sonde abhängen,
empirisch gewählt
werden, wobei die hier bereitgestellte und im Stand der Technik
bekannte Anleitung verwendet wird. Die Verwendung von Oligonukleotid-Sonden
zur Erfassung von Einzelbasenpaarunterschieden in der Sequenz ist
beispielsweise in Conner et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
80: 278–282
und in den
US-Patenten Nr. 5
468 613 und
5 604 099 beschrieben,
die jeweils durch Bezugnahme hier aufgenommen sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Verfahren auf Sondenbasis zur Bestimmung des IL4R-Genotyps werden
multiple Nukleinsäuresequenzen
aus dem IL4R-Gen, die die polymorphen Stellen umfassen, amplifiziert
und an einen Satz von Sonden unter hinreichend stringenten Hybridisierungsbedingungen
hybridisiert. Die vorhandenen IL4R-Allele werden aus dem Bindungsmuster
der Sonden an die amplifizierten Zielsequenzen hergeleitet. In dieser
Ausführungsform
erfolgt die Amplifikation zur Bereitstellung von hinreichend Nukleinsäure zur
Analyse durch Sondenhybridisierung. Somit sind die Primer so ausgelegt,
dass die Bereiche des IL4R-Gens, das die polymorphen Stellen umfasst,
ungeachtet, des in der Probe vorhandenen Allels amplifiziert werden.
Eine allelunabhängige
Amplifikation wird mittels Primer erzielt, die an konservierte Bereiche
des IL4R-Gens hybridisieren. Die IL4R-Gensequenz ist hochkonserviert
und geeignete allelunabhängige
Primer können
routinemäßig aus
SEQ ID NR: 1 ausgewählt
werden. Der Fachmann erkennt, dass eine experimentelle Optimierung
eines Amplifikationssystems gewöhnlich
hilfreich ist.
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Geeignete
Testformate zum Erfassen von Hybriden, die sich zwischen Sonden
und Ziel-Nukleinsäuresequenzen
in einer Probe bilden, sind im Stand der Technik bekannt und umfassen
das immobilisierte Ziel-(Dot-Blot)-Format
und das immobilisierte Sonden-(Umkehr-Dot-Blot oder Line-Blot)-Testformate.
Dot-Blot- und Umkehr-Dot-Blot-Testformate sind in den
US-Patenten Nr. 5 310 893 ;
5 451 512 ;
5 468 613 und
5 604 099 ; beschrieben, die jeweils
durch Bezugnahme hier aufgenommen sind.
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In
einem Dot-Blotformat wird die amplifizierte Ziel-DNA auf einem festen
Träger,
wie einer Nylonmembran, immobilisiert. Der Membran-Zielkomplex wird
mit einer markierten Sonde unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen
markiert, unhybridisierte Sonde wird durch Waschen unter geeignet
stringenten Bedingungen entfernt, und die Membran wird auf die Anwesenheit
von gebundener Sonde untersucht. Ein bevorzugter Dot-Blot-Nachweistest
ist in den Beispielen beschrieben.
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Im
Umkehr-Dot-Blot-(oder Line-Blot)-Format werden die Sonden auf einem
festen Träger,
wie einer Nylonmembran oder einer Mikrotiterplatte, immobilisiert.
Die Ziel-DNA wird markiert, gewöhnlich
während
der Amplifikation durch den Einbau markierter Primer. Eine oder
beide Primer können
markiert werden. Der Membran-Sonden-Komplex wird mit der markierten
amplifizierten Ziel-DNA unter geeigneten Hybridisierungs-Bedingungen
inkubiert, unhybridisierte Ziel-DNA wird durch Waschen unter geeignet
stringenten Bedingungen entfernt, und die Membran wird auf die Anwesenheit
von gebundener Ziel-DNA überwacht.
Ein bevorzugter Umkehr-Line-Blot-Nachweistest ist in den Beispielen
beschrieben.
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Die
Genotypbestimmung auf Sonden-Basis kann mit einem "TaqMan" oder "5'-Nuklease-Test" durchgeführt werden, wie in den
US-Patenten Nr. 5 210 015 ;
5 487 972 und
5 804 375 und Holland et al., 1988,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 7276–7280 beschrieben, die hier
jeweils durch Bezugnahme aufgenommen sind. In dem TaqMan-Test werden
markierte Nachweissonden, die in dem amplifizierten Bereich hybridisieren,
während
des Amplifikations-Reaktionsgemischs zugegeben. Die Sonden sind
modifiziert, so dass sie es verhindern, dass die Sonden als Primer
für die
DNA-Synthese wirken. Die Amplifikation erfolgt mit einer DNA-Polymerase,
die die 5'→3'-Exonuklease-Aktivität besitzen,
beispielsweise Tth-DNA-Polymerase. Während jedes Syntheseschritts
der Amplifikation wird jede Sonde, die an die Ziel-Nukleinsäure stromabwärts des
verlängerte Primers
hybridisiert, durch die 5'→3'-Exonuklease-Aktivität der DNA-Polymerase
abgebaut. Somit ergibt die Synthese eines neuen Zielstrangs auch
den Abbau einer Sonde, und die Anreicherung eines Abbauproduktes stellt
ein Maß für die Synthese
der Zielsequenzen bereit.
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Jedes
Verfahren, das sich zum Nachweisen des Abbauproduktes eignet, kann
in dem TaqMan-Test verwendet werden. In einem bevorzugten Verfahren
werden die Nachweissonden mit zwei Fluoreszenz-Farbstoffen markiert,
von denen einer die Fluoreszenz des anderen Farbstoffs quenchen
kann. Die Farbstoffe werden an diese Sonde gebunden, vorzugsweise
ist eine am 5'-Terminus gebunden,
und die andere ist an einer internen Stelle gebunden, so dass ein
Quenchen erfolgt, wenn die Sonde in einem unhybridisierten Zustand ist,
und so dass eine Spaltung der Sonde durch die 5'→3'-Exonuklease-Aktivität der DNA-Polymerase zwischen den
beiden Farbstoffen erfolgt. Die Amplifikation führt zur Spaltung der Sonde
zwischen den Farbstoffen mit einer gleichzeitigen Eliminierung des
Quenching und einem Anstieg der Fluoreszenz, die sich von dem anfangs
gequenchten Farbstoff beobachten lässt. Die Anreicherung des Abbauproduktes
wird durch Messen des Anstiegs der Reaktionsfluoreszenz überwacht.
Die
US-Patente Nr. 5 491 063 und
5 571 673 , die hier jeweils durch
Bezugnahme aufgenommen sind, beschrieben alternative Verfahren zum
Nachweisen des Abbaus der Sonde, die zeitgleich mit der Amplifikation
erfolgt.
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Der
TaqMan-Test kann mit allelspezifischen Amplifikations-Primerns erfolgen,
so dass die Sonde nur zum Erfassen der Anwesenheit des amplifizierten
Produkts verwendet wird. Ein solcher Test erfolgt wie für die vorstehend
beschriebenen Verfahren auf kinetischer PCR-Basis beschrieben. Alternativ
kann der TaqMan-Test mit einer zielspezifischen Sonde verwendet
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Testformate nutzen gewöhnlich markierte Oligonukleotide,
so dass der Nachweis der Hybrid-Doppelstränge erleichtert wird. Oligonukleotide
können
markiert werden, indem eine Markierung eingebracht wird, die sich
durch spektroskopische, photochemische, biochemische, immunochemische
oder chemische Maßnahmen
nachweisen lässt.
Geeignete Markierungen umfassen 32P, Fluoreszenzfarbstoffe,
elektronendichte Reagenzien, Enzyme (wie sie gemeinhin in ELISAS
verwendet werden), Biotin oder Haptene, und Proteine, für die Antiseren
oder monoklonale Antikörper
verfügbar
sind. Markierte Oligonukleotide der Erfindung können mit den oben für die Synthese
von Oligonukleotiden beschriebenen Techniken synthetisiert und markiert
werden. Ein Dot-Blot-Test
kann beispielsweise mittels Sonden durchgeführt werden, die mit Biotin
markiert sind, wie beschrieben in Levenson und Chang 1989, in PCR
Protocols: A Guide to Methods and Applications (Innis et al., Hrsg.
Academic Press, San Diego); S. 99–112, das durch Bezugnahme hier
aufgenommen ist. Nach der Hybridisierung der immobilisierten Ziel-DNA
mit den biotinylierten Sonden unter sequenzspezifischen Bedingungen
werden die Sonden, die gebunden bleiben, erfasst, indem zuerst das Biotin
an Avidin-Meerrettichperoxidase
(A-HRP) oder Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase
(SA-HRP) gebunden wird, das dann erfasst wird, indem zuerst eine
Reaktion durchgeführt
wird, in der das HRP eine Farbänderung
eines Chromogens katalysiert.
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Unabhängig von
dem Verfahren, mit dem bestimmt wird, welche erfindungsgemäßen Oligonukleotide selektiv
an IL4R-Allelsequenzen in einer Probe hybridisieren, beinhaltet
das zentrale Merkmal des Typisierungsverfahrens die Identifikation
der IL4R-Allele,
die in der Probe vorhanden sind, durch Erfassen der vorhandenen
varianten Sequenzen. Die Allelsequenz (Ziel) kann DNA oder RNA sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Kits, Behältereinheiten, die geeignete
Komponenten zur Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfassen. Ein geeignetes Kit kann Oligonukleotid-Sonden enthalten,
die für
die IL4R-Allele spezifisch sind. In einigen Fällen können die Nachweissonden an
einer geeigneten Trägermembran
fixiert sein. Das Kit kann auch Amplifikationsprimer zum Amplifizieren
eines Bereichs des IL4R-Locus enthalten, der die polymorphe Stelle
umfasst, da sich diese Primer in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eignen. Alternativ können geeignete Kits einen Satz
von Primern enthalten, die einen allelspezifschen Primer für die spezifische
Amplifikation der IL4R-Allele umfassen. Andere wahlfreie Komponenten
der Kits umfassen zusätzliche
Reagenzien, die bei den hier beschriebenen Genotypbestimmungs-Verfahren
verwendet werden. Ein Kit kann beispielsweise zudem ein Mittel zur
Katalyse der Synthese der Primerextensionsprodukte, Substratnukleosidtriphosphate,
Mittel zum Markieren und/oder Nachweisen von Nukleinsäure (beispielsweise
ein Avidin-Enzym-Konjugat und Enzymsubstrat und Chromogen, wenn
die Markierung Biotin ist), geeignete Puffer für Amplifikations- oder Hybridisierungsreaktionen
und Anweisungen zur Ausführen
des erfindungsgemäßen Verfahrens
enthalten.
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Die
nachstehend aufgeführten
erfindungsgemäßen Beispiele
werden lediglich für
Veranschaulichungszwecke gegeben und schränken den Schutzbereich der
Erfindung nicht ein. Zahlreiche Ausführungsformen der Erfindung
im Schutzbereich der Ansprüche,
die den Beispielen folgen, werden dem Fachmann durch Lesen des vorhergehenden
Texts und der folgenden Beispiele ersichtlich.
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Beispiel 1: Genotypbestimmungs-Protokoll:
Identifikation der IL4R-Allele auf Sonden-Basis
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Dieses
Beispiel beschreibt ein Genotypbestimmungs-Verfahren, in dem 6 Bereiche des IL4R-Gens, die
8 polymorphe Stellen umfassen, zeitgleich amplifiziert werden und
das Nukleotid, das an jedem der 8 Stellen vorhanden ist, durch Sondenhybridisierung
identifiziert wird. Der Probennachweis erfolgt durch Verwendung
eines Formats mit immobilisierter Sonde (Line-Blot).
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Amplifikations-Primer
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Die
Amplifikation der 6 Bereiche des IL4R-Gens, das 8 polymorphe Stellen
umfasst, erfolgt mit den nachstehend beschriebenen Primerpaaren.
Sämtliche
Primer sind in der 5'→3'-Orientierung gezeigt.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 114 Basenpaar-Bereich, der
das Codon 398 umfasst.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 163 Basenpaar-Bereich, der
das Codon 676 umfasst.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 228 Basenpaar-Bereich, der
die Codon 1374, 1417 und 1466 umfasst.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 129 Basenpaar-Bereich, der
das Codon 1682 umfasst.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 198 Basenpaar-Bereich, der
das Codon 1902 umfasst.
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Die
folgenden Primer amplifizieren einen 177 Basenpaar-Bereich, der
das Codon 2531 umfasst.
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Zur
Erleichterung des Nachweises in dem nachstehend beschriebenen Sondennachweisformat
werden die Primer mit Biotin markiert, das an das 5'-Phosphat gebunden
ist. Reagenzien zur Synthese der Oligonukleotide mit einer an das
5'-Phosphat gebundenen
Biotinmarkierung sind kommerziell erhältlich von Clonetech (Palo
Alto, CA) und Glenn Research (Sterling, VA). Ein bevorzugtes Reagenz
ist Biotin-ON von Clonetech.
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Amplifikation
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Die
PCR-Amplifikation erfolgt in einem Gesamt-Reaktionsvolumen von 25 bis 100 μl, das die
folgenden Reagenzien enthält:
0,2
ng/μl gereinigte
genomische DNA aus Mensch
0,2 mM jedes Primers
800 mM
Gesamt dNTP (jeweils 200 mM dATP, dTTP, dCTP, dGTP)
70 mM KCl
12
mM Tris-HCl, pH 8,3
3 mM MgCl2,
0,25
Units/μl
AmpliTaq GoldTM DNA-Polymerase
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Die
Amplifikation erfolgt in einem GeneAmp7 PCR System 9600 Thermocycler
(Applera, Foster City, CA), mit dem nachstehend gezeigten spezifischen
Temperaturcyclingprofil.
Vorreaktionsinkubation: | 94°C für 12,5 min |
33
Zyklen: | Denaturieren: | 95°C für 45 sec |
| Annealing: | 61°C für 30 sec |
| Verlängern: | 72°C für 45 sec |
Endverlängerung: | 72°C für 7 min |
Halten: | 10°C–15°C |
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Nachweissonden
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Bevorzugte
Sonden, die zur Identifikation der Nukleotide an den 8 SNPs in den
amplifizierten IL4R Nukleinsäuren
verwendet werden, sind in der Tabelle 3 beschrieben. Die Sonden
sind in der 5'→3'-Richtung gezeigt.
Zwei Sonden sind zur Erfassung von T1466 gezeigt; es wird ein Gemisch
der beiden Sonden verwendet.
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Sondenhybridisierungsassay, Immobilisiertes
Sondenformat
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Im
immobilisierten Sondenformat werden die Sonden vor der Verwendung
in der Hybridisierung an einem festen Träger immobilisiert. Der Sonden-Träger-Komplex
wird in eine Lösung
getaucht, die die denaturierte amplifizierte Nukleinsäure (Biotin-markiert)
enthält,
so dass eine Hybridisierung erfolgt. Ungebundene Nukleinsäure wird
durch Waschen unter stringenten Hybridisierungsbedingungen entfernt,
und Nukleinsäure, die
an den immobilisierten Sonden gebunden bleibt, wird mit einer chromogenen
Reaktion erfasst. Die Einzelheiten des Tests sind nachstehend beschrieben.
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Zur
Verwendung in dem nachstehend beschriebenen immobilisierten Sondennachweisformat
wird eine Einheit an das 5'-Phosphat
der Sonde zur Erleichterung der Immobilisierung auf einem festen
Träger
gebunden. Vorzugsweise wird Rinderserumalbumin (BSA) an dem 5'-Phosphat gebunden, im Wesentlichen wie von
Tung et al., 1991, Bioconjugate Chem. 2: 464–465 beschrieben, das durch
Bezugnahme hier aufgenommen ist. Alternativ wird ein Poly-T-Schwanz
an das 5'-Ende gefügt, wie
in
US-Patent 5 451 512 beschrieben, das
durch Bezugnahme hier aufgenommen ist.
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Die
Sonden werden in einem linearen Format auf Nylonmembran-Bögen (beispielsweise
BioDyneTM B Nylon Filter, Pall Corp., Glen
Cove, NY) aufgetragen, wobei ein Linearer Striper und ein Multispense2000TM Controller (IVEK, N. Springfield, VT)
verwendet wird. Probentiter werden so gewählt, dass sie einen Signalausgleich
zwischen den allelischen Varianten erzielen; die verwendeten Titer
werden in der obigen Tabelle der Sonden bereitgestellt. Jeder Bogen
wird in Streifen zwischen 0,35 und 0,5 cm Breite geschnitten. Zur
Denaturierung der Amplifikationsprodukte werden 20 μl Amplifikationsprodukt
(auf der Basis einer 50 μl
Reaktion) zu 20 μl
einer Denaturierungslösung
(1,6% NaOH) gegeben, und bei Raumtemperatur für 10 min inkubiert, so dass
die Denaturierung beendet wird.
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Das
denaturierte Amplifikationsprodukt (40 ml) wird in die Vertiefung
einer Typisierungsplatte gefügt, die
3 ml Hybridisierungspuffer (4 × SSPE,
0,5% SDS) und den Membranstreifen enthielt. Die Hybridisierungen erfolgten
weitere 15 min bei 55°C
in einem rotierenden Wasserbad. Nach der Hybridisierung wird die
Hybridisierungslösung
abgesaugt, der Streifen wird in 3 ml warmer Waschpuffer (2 × SSPE,
0,5% SDS) durch vorsichtiges Hin- und Her-Schütteln der Streifen gespült, und
der Waschpuffer wird abgesaugt. Nach dem Spülen werden die Streifen in
3 ml Enzymkonjugatlösung
(3,3 ml Hybridisierungspuffer und 12 ml Streptavidin-Meerrettichperoxidase
(SA-HRP)) im rotierenden Wasserbad für 5 min bei 55°C inkubiert.
Dann werden die Streifen wie oben mit Waschpuffer gespült, in Waschpuffer
bei 55°C
für 12
min (stringenter Waschvorgang) inkubiert und schließlich wieder
mit Waschpuffer gespült.
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Die
Zielnukleinsäure,
die nun HRP-markiert ist, welches an dem immobilisierten Amplifikationsprodukt gebunden
bleibt, wird folgendermaßen
sichtbar gemacht. Eine Farbentwicklungslösung wird durch Mischen von
100 ml Citratpuffer (0,1 M Natriumcitrat, pH-Wert 5,0), 5 ml 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin(TMB)-Lösung (2 mg/ml
TMB-Pulver von Fluka, Milwaukee, WI, gelöst in 100% EtOH), und 100 μl 3% Wasserstoffperoxid
hergestellt. Die Streifen werden zuerst in 0,1 M Natriumcitrat (pH-Wert 5,0) für 5 min
gespült,
dann in der Farbentwicklungslösung
unter vorsichtigem Rühren
für 8 bis
10 min bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Das TMB, zu Beginn
farblos, wird durch das zielgebundene HRP in Anwesenheit von Wasserstoffperoxid
zu einem gefärbten
Präzipitat
umgewandelt. Die entwickelten Streifen werden in Wasser für mehrere
min gespült
und sofort photographiert.
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Beispiel 2: Assoziation mit Diabetes Typ
1
-
Das
IL4R-Genotypbestimmung erfolgte an Individuen aus 282 ermittelten
Kaukasischen Familien, weil sie zwei Nachkommen enthielten, die
von Diabetes Typ 1 betroffen waren. Die IL4R-Genotypen sämtlicher
Individuen wurden bestimmt. Die IL4R-Genotypbestimmung erfolgte
mit einem Genotypbestimmungs-Verfahren, das im wesentlichen wie
in Beispiel 1 beschrieben ist. Neben den 564 Nachkommen (2 Geschwister
in jeder der 282 Familien) in den betroffenen Geschwister-Paaren,
auf denen die Bestimmung beruhte, existierten noch 26 andere betroffene
Kinder. Es gab 270 nicht betroffene Nachkommen unter diesen Familien.
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Die
Proben auf Familienbasis wurden als gereinigte genomische DNA vom
Human Biological Data Interchange (HBDI) bereitgestellt, wobei es
sich um eine Hinterlegungsstelle für Zelllinien aus Familien handelt, die
von Diabetes Typ 1 betroffen sind. Alle in dieser Untersuchung eingesetzten
HBDI-Familien sind Kernfamilien mit unbetroffenen Eltern (genetisch unverwandt)
und mindestens zwei betroffenen Geschwistern. Diese Proben sind
weiter in Noble et al., 1996, Am. J. Hum. Genet. 59: 1134–1148 beschrieben,
das durch Bezugnahme hier aufgenommen ist.
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Es
ist bekannt, dass der HLA-Genotyp eine signifikante Wirkung auf
die Gefährdung
durch Diabetes Typ 1 haben kann, und zwar je nach dem Genotyp entweder
erhöht
oder verringert. Insbesondere Individuen mit dem HLA DR-Genotyp
DR3-DQB1*0201/DR4-DQB1*0302 (bezeichnet als DR3/DR4 unten) scheinen
die höchste
Gefährdung
für Diabetes
Typ 1 (siehe Noble et al., 1996, Am. J. Hum. Genet. 59: 1134–1148, das
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist) zu haben. Diese hoch gefährdeten
Individuen haben eine Wahrscheinlichkeit von etwa 1 zu 15, von Diabetes
Typ 1 betroffen zu sein. Wegen der starken Wirkung dieses Genotyps
auf die Wahrscheinlichkeit von Diabetes Typ 1 kann die Anwesenheit
von DR3-DQB1*0201/DR4-DQB1*0302 den Beitrag aus den IL4R-Allelvarianten überdecken.
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Individuen
in diesen Familien wurden ebenfalls an den HLA DRB1 und DQB1-Loci
genotypisiert. Von den betroffenen Geschwister-Paaren haben beide
Geschwister den DR3/DR4-Genotyp in 90 Familien. Keines der betroffenen
Geschwister hat den DR3/4-Genotyp in 144 Familien. Genau ein betroffenes
Paar hat den DR3/4 Genotyp in den verbleibenden 48 Familien.
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Beispiel 3: Assoziation mit Diabetes Typ
1 in philippinischen Proben
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Individuen
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Proben
aus 183 Individuen von den Philippinen wurden mit dem Umkehr-Line-Blot-Verfahren,
im Wesentlichen wie in Beispiel 1 beschrieben genotypisiert. Von
den 183 Individuen haben 89 Individuen Diabetes Typ 1 und 94 sind
passende Kontrollen.
(Probe 91IDDM nicht typisiert)
-
Ergebnisse
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Die
Genotypen der betroffenen und nicht-betroffenen Individuen sind in der Tabelle
4 (SEQ ID NR: 20 bis 24) gezeigt. Die tatsächlichen Zahlen und Häufigkeiten
sind für
jeden Genotyp bereitgestellt. Die Daten (Tabelle 5) bestätigen die
Anwesenheit einer Assoziation von IL4R SNP-Varianten mit Diabetes
Typ 1.
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Beispiel 4: Verfahren der Genotypbestimmung
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Acht
exemplarische SNPs im Human-IL4R-Gen sind in der Tabelle 6 aufgeführt. Jeder
SNP ist durch seine Position in der Referenzsequenz von GenBank
mit der Zugriffsnummer X52425.1 (SEQ ID NR: 1) beschrieben. SNP1
befindet sich beispielsweise an Position 398 von X52425.1 (SEQ ID
NR: 1), wobei ein "A" Nukleotid vorhanden
ist. Das variante Allel an dieser Position hat ein "G" Nukleotid. Die SNPs werden durch die
SNP# im nachfolgenden Text bezeichnet.
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Die
Regionen des IL4R-Gens, die die SNPs umfassen, werden amplifiziert
und das vorhandene Nukleotid durch Sondenhybridisierung identifiziert.
Der Sondennachweis erfolgt mit einem immobilisierten Sonden(Line-Blot)-Format, das noch
beschrieben wird.
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Amplicons und Primer
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Die
Primerpaare, die zur Amplifikation der Bereiche verwendet werden,
die die 8 SNPs umfassen, sind in der Tabelle 7 (SEQ ID NR: 25–36) aufgeführt. Die
SNPs Nummern 3, 4, und 5 werden auf dem gleichen 228 Basenpaar Fragment
coamplifiziert. Die Primer werden an dem 5'-Phosphat durch Konjugation mit Biotin
modifiziert. Die Reagenzien zur Synthese der Oligonukleotide mit
einer Biotinmarkierung, die an dem 5'-Phosphat gebunden ist, sind von Clontech
(Palo Alto, CA) und Glenn Research (Sterling, VA) kommerziell erhältlich.
Ein bevorzugtes Reagenz ist Biotin-ON von Clontech.
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Amplifikationsbedingungen
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Die
sechs Amplikons werden zusammen in einer einzelnen PCR-Reaktion
in einem Gesamtreaktionsvolumen von 25 bis 100 ml amplifiziert,
das die folgenden Reagenzien enthielt:
0,2 ng/ml gereinigte
genomische DNA aus Mensch
0,2 nM jedes Primers
800 mM
Gesamt-dNTP (jeweils 200 mM dATP, dTTP, dCTP, dGTP)
70 mM KCl
12
mM Tris-HCl, pH-Wert 8,3
3 mM MgCl2
0,25
Units/ml AmpliTaq GoldTM DNA-Polymerase
-
Die
Amplifikation erfolgt auf einem GeneAmp 7 PCR System 9600 Thermocycler
(PE Biosystems, Foster City, CA), mit dem nachstehend gezeigten
spezifischen Temperaturcycling-Profil:
Vorreaktionsinkubation: | 94°C für 12,5 min |
33
Zyklen: | Denaturieren: | 95°C für 45 sec |
| Annealing: | 61°C für 30 sec |
| Verlängern: | 72°C für 45 sec |
Endverlängerung: | 72°C für 7 min |
Halten: | 10°C–15°C |
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Hybridisierungssonden und
Bedingungen
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Die
Sonden werden auf einem festen Träger immobilisiert, bevor sie
in der Hybridisierung verwendet werden. Der Sonden-Träger-Komplex
wird in eine Lösung
getaucht, die denaturierte amplifizierte Nukleinsäure enthält, damit
die Hybridisierung stattfindet. Ungebundene Nukleinsäure wird
durch Waschen unter sequenzspezifischen Hybridisierungsbedingungen
entfernt, und die Nukleinsäure,
die an den immobilisierten Sonden gebunden bleibt, wird nachgewiesen.
Der Nachweis erfolgt mit dem chromogenen Substrat TMB.
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Zur
Verwendung in dem nachstehend beschriebenen immobilisierten Sondennachweisformat
wird eine Einheit an das 5'-Phosphat
der Sonde gebunden, so dass die Immobilisierung auf einem festen
Träger erleichtert
wird. Vorzugsweise wird Rinderserumalbumin (BSA) an das 5'-Phosphat gebunden,
und zwar im Wesentlichen wie von Tung et al., 1991, Bioconjugate
Chem. 2: 464–465,
das durch Bezugnahme hier aufgenommen ist, beschrieben. Alternativ
wird an das 3'-Ende
ein Poly-T-Schwanz gebunden, wie in
US-Patent
5 451 512 , das durch Bezugnahme hier aufgenommen ist.
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Die
Sonden werden in einem linearen Format auf Nylonmembranbögen aufgebracht,
wobei ein Linearer Striper und ein Multispense2000TM-Controller
(IVEK, N. Springfield, VT). verwendet wird. Die allelspezifischen
Sonden und ihre Titer sind in der Tabelle 8 gezeigt. Der Nachweis
des Wildtypallels von SNP #5 erfolgt mit einem Gemisch aus zwei
der aufgeführten
Sonden; dieses Gemisch ermöglicht
den Nachweis von SNP #5, das von einem weiteren nahen SNP ununterscheidbar
ist (nicht relevant für
diesen Gereicht). Die aufgeführten
Sondentiter werden so gewählt,
dass ein Signalausgleich zwischen den allelischen Varianten erzielt wird.
Nach der Sondenanwendung wird jeder Nylonbogen der Breite nach zu
Streifen mit 0,35 bis 0,55 cm Breite geschnitten.
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Zum
Denaturieren der Amplifikationsprodukte wird 20 ml Amplifikationsprodukt
zu 20 ml Denaturierungslösung
(1,6% NaOH) gegeben und bei Raumtemperatur inkubiert. Das denaturierte
Amplifikationsprodukt (40 ml) wird in die Vertiefung einer Typisierungsplatte
mit 3 ml Hybridisierungspuffer (3 × SSPE, 0,5% SDS) und dem Membranstreifen
gegeben. Die Hybridisierung erfolgt für weitere 15 min bei 55°C in einem
rotierenden Wasserbad. Nach der Hybridisierung wird die Hybridisierungslösung abgesaugt,
der Streifen in 3 ml warmer Waschpuffer (1,5 × SSPE, 0,5% SDS) gespült, indem
die Streifen vorsichtig hin- und hergeschüttelt werden, und der Waschpuffer
wird abgesaugt. Nach dem Spülen
werden die Streifen in 3 ml Enzymkonjugatlösung (3,3 ml Hybridisierungspuffer
und 12 ml Streptavidin-Meerrettich-Peroxidase (SA-HRP)) in dem rotierenden
Wasserbad für
5 min bei 55°C
inkubiert. Dann werden die Streifen wie oben mit Waschpuffer bei
55°C für 12 min
(stringente Wäsche)
gespült,
und anschließend
wieder mit Waschpuffer gespült.
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Die
Ziel-Nukleinsäuren,
die nun HRP-markiert sind, das an dem immobilisierten Amplifikationsprodukt gebunden
ist, werden wie folgt sichtbar gemacht. Die Streifen werden in 0,1
M Natriumcitrat (pH-Wert 5,0) für 5
min bei Raumtemperatur gespült,
dann in der Farbentwicklungslösung
unter vorsichtigem Schütteln
für 8 bis 10
min bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Die Farbentwicklungslösung wird
durch Mischen von 100 ml Citratpuffer (0,1 M Natriumcitrat, pH-Wert
5,0), 5 ml 3,3',5,5'-Tetramethylbenzidin(TMB)-Lösung (2
mg/ml TMB-Pulver von Fluka (Milwaukee, WI), gelöst in 100% EtOH), und 100 ml
3% Wasserstoffperoxid hergestellt. Das zu Beginn farblose TMB wird
durch den zielgebundenen HRP in der Anwesenheit von Wasserstoffperoxid zu
einem farblosen Niederschlag umgewandelt. Die entwickelten Streifen
werden in Wasser mehrere Minuten lang gespült, und sofort photographiert.
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Beispiel 5: Assoziation mit Diabetes Typ
1 in HBDI-Individuen
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Individuen
-
Das
IL4R-Genotypbestimmung erfolgte an Individuen aus 282 ermittelten
kaukasischen Familien, da sie zwei Nachkommen enthielten, die von
Diabetes Typ 1 betroffen waren. Die IL4R-Genotypen aller Individuen
wurden bestimmt. Die IL4R-Genotypbestimmung erfolgte mit dem beschriebenen
Umkehr-Line-Blot-Verfahren. Neben den 564 Nachkommen (zwei Geschwister
in jeweils 282 Familien in den betroffenen Geschwister-Paaren, auf
denen die Bestimmung beruhte), existierten 26 andere betroffene
Kinder. Es gab 270 nicht betroffene Nachkommen unter diesen Familien.
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Die
Proben auf Familien-Basis wurden als gereinigte genomische DNA von
Human Biological Data Interchange (HBDI) bereitgestellt, die eine
Hinterlegungsstelle für
Zelllinien aus Familien mit Diabetes Typ 1 ist. Alle in dieser Untersuchung
eingesetzten HBDI-Familien sind Kernfamilien mit nicht betroffenen
Eltern und mindestens zwei betroffenen Geschwistern. Diese Proben
werden weiter in Noble et al., 1996, Am. J. Hum. Genet. 59: 1134–1148 beschrieben,
das durch Bezugnahme hier aufgenommen ist.
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Statistische Analyse, Verfahren und Algorithmen
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Da
die 8 SNPs in IL4R physikalisch und genetisch sehr nah miteinander
verknüpft
sind, ist die Anwesenheit eines bestimmten Allels an einem bestimmten
SNP mit der Anwesenheit eines anderen bestimmten Allels an einem
nahen SNP korreliert. Diese nicht-zufallsgemäße Assoziation von zwei oder
mehreren SNPs-Allelen
ist als Verbindungs-Ungleichgewicht (LD) bekannt.
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Ein
Verbindungs-Ungleichgewicht zwischen den 8 IL4R-SNPs wurde mit den
Genotypen der 282 Elternpaare bestimmt. Diese 564 Individuen sind
außer
durch Heirat nicht miteinander verwandt. Eine Zusammenfassung der
berechneten Häufigkeit
des WT-Allels für
jeden SNP in dieser Gruppe von 564 Individuen (den "HBDI-Gründern") ist in der Tabelle
9 angegeben.
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Die
Berechnung von LD kann auf verschiedene Weise erfolgen. Wir verwendeten
zwei komplementäre Verfahren
zur Bestimmung von LD zwischen allen Paaren von IL4R SNP-Loci. In
dem ersten Verfahren berechneten wir die Werte von zwei bestimmten,
aber verwandten Metriken für
LD, nämlich
D und D (Devlin und Risch, 1995), mit dem Maximalen Ähnlichkeits-Bestimmungsalgorithmus
von Hill (Hill, 1974). Die Werte für D und D für alle Paare von IL4R SNPs
sind in der Tabelle 10 gezeigt, im unteren linken dreieckigen Abschnitt. Beide
D und D können
Werte aufweisen, die zwischen B1 und +1 liegen. Werte nahe +1 oder
B1 legen ein starkes Verbindungs-Ungleichgewicht
nahe; Werte nahe Null zeigen die Abwesenheit von LD.
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Ein
zweites Maß für LD nutzte
ein Permutationstestverfahren in dem Arlequin-Programm (L. Excoffier, Universität Genf,
CH) (Excoffier und Slatkin 1995; Slatkin und Excoffier, 1996). Dieses
Verfahren maximiert die Wahrscheinlichkeits-Verhältnis-Statistik (S = –2log(LH*/LH)) durch permutierende
Allele und neuerliches Berechnen von S über eine große Zahl
von Iterationen, bis S maximiert ist. Diese Iterationen ermöglichen
die Bestimmung der Null-Verteilung von S, und somit kann das maximale
erhaltene S in einen genauen P-Wert (Signifikanz-Niveau) umgewandelt
werden. Diese P-Werte sind im oberen rechten dreieckigen Abschnitt
der Tabelle 10 aufgelistet.
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Die
Tabelle 10 der paarweisen LD zeigt, dass es einen signifikanten
Beweis für
LD zwischen SNPs 1 und 2 gibt, und unter (allen Kombinationen von)
SNPs 3, 4, 5, 6, 7 und 8. Die SNPs 3 bis 8 existieren bekanntlich
innerhalb von 1200 Basenpaaren voneinander in einem einzelnen Exon
(Exon 9) des IL4R-Gens, und der LD zwischen diesen SNPs ist auch
der Beweis für
sehr kleine genetische Distanzen.
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Der
Transmissions-Ungleichgewichts-Test (TDT) von Spielman (Spielman
und Ewens 1996, Spielman und Ewens 1998) wurde anhand der IL4R-Genotyp-Daten
für die
282 betroffenen Geschwisterpaare durchgeführt. (d. h. eine Familienstruktur,
die aus zwei Eltern und zwei betroffenen Kindern bestand). Der TDT
wurde zur Untersuchung auf Assoziation der einzelnen Allele der
8 IL4R SNPs mit Diabetes Typ 1 verwendet. Der TDT bestimmt, ob ein
Allel von heterozygoten Eltern auf ihre betroffenen Kinder mit einer
Haufigkeit übertragen wird,
die sich signifikant von derjenigen unterscheidet, die aufgrund
der Wahrscheinlichkeit erwartet wird. Unter der Nullhypothese ohne
Assoziation eines Allels mit einer Krankheit überträgt ein heterozygotes Elternteil
ein Allel mit gleicher Häufigkeit
auf ein betroffenes Kind oder nicht. Die Signifikanz der Abweichung
von der Nullhypothese kann mit der McNemar Chi-Quadrat-Test-Statistik
(= (T – NT)^2/(T
+ NT) bestimmt werden, wobei T die beobachtete Anzahl der Transmissionen
ist und NT die beobachtete Anzahl der Nicht-Transmissionen ist).
Die Signifikanz (P-Wert) der McNemar Chi-Quadrat-Test-Statistik
ist gleich der Pearson Chi-Quadrat-Statistik mit einem Freiheitsgrad
(Glantz, 1997).
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Die
Ergebnisse der Einzel-SNP-Locus-TDT-Ergebnisse sind in den Tabellen
10A und 10B gezeigt. Das TDT/S-TDT-Programm
(Version 1.1) von Spielman wurde zur Durchführung der Zählung von übertragenen und nicht-übertragenen Allelen verwendet
(Spielman, McGinnis et al., 1993; Spielman und Ewens 1998). Die
Tabelle listet die beobachteten Transmissionen des Wildtyp-Allels
an jedem SNP-Locus auf. Da diese biallelische Polymorphismen sind,
sind die Transmissionzählungen
des varianten Allels gleich den Nicht-Transmissionen des Wildtyp-Allels.
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Die
Zählungen
der Transmissionen und Nicht-Transmissionen
der Allele in den Probanden, die nur in der Tabelle 11A gezeigt
sind, erreichen nicht mal statistische Signifikanz bei a = 0,05.
Dies gilt jedoch zum Zählen
von Transmissionsereignissen auf alle betroffenen Kindern. Wird
jedoch TDT auf diese Weise verwendet (oder für diesen Zweck mit mehr als
einem Kind pro Familie), dann ist eine Signifikanzteststatistik
nur Beweis für
die Verbindung, nicht für
Assoziation und Verbindung. Die Tabelle 11B zeigt die TDT-Analyse,
wenn 26 zusätzliche
betroffene Kinder aufgenommen sind. Die in der nachstehenden Tabelle
11B gezeigten Ergebnisse zeigen, dass es eine signifikante Abweichung
von den erwarteten Transmissionshäufigkeiten für die Allele
von SNPs 3, 4, 5 und 6 gibt. Die Untersuchung der "% Transmission"-Werte für diese SNPs zeigt, dass das
Wildtyp-Allel auf betroffene Kinder bei Häufigkeiten von mehr als den
erwarteten 50% übertragen
werden.
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Der
Beweis für
starke LD unter den 8 IL4R SNPs, deutete an, dass wir die Transmission
des geordneten Satzes der Allele aus jedem Elternteil zu jedem betroffenen
Kind in der HBDI-Gruppe erfassen konnten. Dieser geordnete Satz
von Allelen entspricht physikalisch einem der beiden parentalen
Chromosomen und wird als Haplotyp bezeichnet. Durch Ableiten der
parentalen Haplotypen und ihrer Transmission oder Nichttransmission
an betroffene Kinder erwarten wir, viel mehr statistische Information
zu erhalten als aus den Allelen allein.
-
Wir
leiteten IL4R-Haplotypen mit einer Kombination von zwei Verfahren
ab. Als ersten Schritt verwendeten wir das GeneHunter-Programm (Falling
Rain Genomics, Palo Alto, CA) (Kruglyak, Daly et al., 1996), da es
sehr rasch die Haplotypen aus Genotyp-Daten aus Stammbäumen errechnet.
Wir untersuchten dann jeden HBDI-Familien-Stammbaum einzeln mit
dem Programm Cyrillic (Cherwell Scientific Publishing, Palo Alto,
CA), so dass unklare oder ungestützte
Haplotyp-Zuordnungen
aufgelöst
wurden. Eindeutige und nicht rekombinante Haplotypen konnten vertrauenswürdig in
allen außer
6 der 282 Familien zugeordnet werden. Die Haplotyp-Daten für diese
276 Familien wurden in der nachfolgenden Datennalyse verwendet.
-
Das
IL4R-Gen hat die Eigenschaft, dass viele der SNPs innerhalb des
am weitesten 3' gelegenen Exons
(Exon 9) liegen, dessen codierender Bereich etwa 1,5 kb lang ist.
Wir nutzten dies zur Entwicklung eines Verfahrens zur direkten Haplotyp-Bestimmung
von bis zu 5 dieser Exon-9-Allele (d. h. SNPs #3-7), ohne dass man die
parentalen Genotypen benötigte.
Da viele dieser SNPs die Änderungen
zu der Aminosäuresequenz des
IL4R-Proteins steuern,
codieren verschiedene Haplotypen verschiedene Proteine mit wahrscheinlich
verschiedenen Funktionen.
-
Haplotypen
in einem Individuum, für
das keine parentale Genotyp-Information bekannt ist, können nur eindeutig
abgeleitet werden, wenn höchstens
eine der SNP-Stellen von diesen heterozygot ist. In anderen Fällen muss
die Unklarheit experimentell aufgelöst werden.
-
Wir
verwenden zwei allelspezifische Primer mit einem gemeinsamen Primer
zur Durchführung
der PCR-Reaktionen
(mittels Stoffel GoldTM Polymerase) zur
gesonderten Amplifikation der DNA aus jedem Chromosom, wie in der
nachstehenden 1 gezeigt. Die Allele auf jedem
Amplikon werden dann durch das gleiche Streifenhybridisierungsverfahren
nachgewiesen, und die verknüpften
Allele werden direkt angesprochen. Die Wahl der allelspezifischen
(farbigen oder schattierte Pfeile) und der allgemeinen (schwarze
Pfeile) Primer hängt
davon ab, welche SNP Loci heterozygot sind. Die Primer werden am
5'-Phosphat durch
Konjugation mit Biotin modifiziert und sind in der Tabelle 12 gezeigt
(SEQ ID NR: 54–62).
-
Für jeden
Haplotyp-Bestimmungstest, werden zwei PCR-Reaktionen für jede zu
untersuchende DNA durchgeführt.
Eine Reaktion enthält
den allgemeinen Primer und die Wildtyp-allelspezifischen Primer,
die andere enthält
den allgemeinen Primer und den varianten allelspezifischen Primer.
Jede PCR-Reaktion erfolgt in einem Gesamt-Reaktionsvolumen von 50
bis 100 ml, das die folgenden Reagenzien enthielt:
0,2 ng/ml
gereinigte genomische DNA aus Mensch.
0,2 mM jedes Primers
800
mM Gesamt dNTP (jeweils 200 mM dATP, dTTP, dCTP, dGTP)
10 mM
KCl
10 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0
2,5 mM MgCl2
0,12
Units/ml Stoffel GoldTM DNA-Polymerase
-
Die
Amplifikation erfolgt in einem GeneAmp 7 PCR System 9600 Thermocycler
(PE Biosystems, Foster City, CA), mit dem nachstehend gezeigten
spezifischen Temperaturzyklenprofil:
Vorreaktionsinkubation: | 94°C für 12,5 min |
33
Zyklen: | Denaturieren: | 95°C für 45 sec |
| Annealing: | 64°C für 30 sec |
| Verlängern: | 72°C für 45 sec |
Endverlängerung: | 72°C für 7 min |
Halten: | 10°C–15°C |
-
Nach
der Amplifikation wird jede PCR-Produktreaktion
denaturiert und getrennt zur Hybridisierung an die membrangebundenen
Sonden wie oben beschrieben verwendet.
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Haplotyp-Sharing in betroffenen
Geschwistern
-
Ein
Beweis für
die Verknüpfung
von IL4R mit Diabetes Typ 1 (im Gegensatz zu Assoziation) kann durch
das Haplotyp-Sharing-Verfahren bestimmt werden. Dieses Verfahren
bestimmt die Verteilung über
alle Familien der Anzahl von Chromosomen, die gemäß Abstammung
zwischen den beiden betroffenen Geschwistern in jeder Familie identisch
sind (IBD). Wenn beispielsweise in einer Familie der Vater an beide
Kinder den gleichen seiner beiden IL4R-Haplotypen überträgt, und
die Mutter an beide Kinder den gleichen ihrer beiden IL4R-Haplotypen überträgt, so heißt dies,
das die Kinder zwei Chromosomen IBD teilen (oder dass IBD = 2 ist). Übertragen
beide Eltern verschiedene Haplotypen an ihre beiden Kinder sind
die Kinder sozusagen IBD = 0.
-
Unter
der Nullhypothese ohne Verknüpfung
des IL4R mit Diabetes Typ 1 ist der Anteil der Familien mit IBD
= 0 gleich 25%, IBD = 1 ist gleich 50% und IBD = 2 ist gleich 25%,
wie es durch statistische Zuordnung erwartet wird (siehe Tabelle
13). Ein Beweis für
einen statistisch signifikanten Unterschied von dieser Erwartung
kann mit der Chi-Quadrat-Statistik erfolgen.
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Die
Werte für
die Identität
gemäß Abstammung
(IBD) der parentalen IL4R-Haplotypen in den betroffenen Geschwistern
konnte eindeutig in 256 Familien bestimmt werden. Im Rest der Familien
waren eine oder zwei Eltern homozygot und/oder die Parentalquelle
für die
Chromosomen der Kinder konnte nicht bestimmt werden. Die Verteilung
von IBD ist in der Tabelle 13 gezeigt.
-
Der
HLA-Genotyp kann auf die Gefährdung
durch Diabetes Typ 1 eine signifikante Wirkung haben, und zwar je
nach dem Genotyp entweder erhöht
oder gesenkt. Insbesondere Individuen mit dem HLA DR-Genotyp DR3-DQB1*0201/DR4-DQB1*0302
(bezeichnet als DR3/DR4 unten) scheinen die höchste Gefährdung für Diabetes Typ 1 aufzuweisen
(siehe Noble, Valdes et al., 1996, Am. J. Hum. Genet. 59: 1134–1148, das
hiermit durch Bezugnahme aufgenommen ist) zu haben. Diese hoch gefährdeten
Individuen sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 von 15 von Diabetes
Typ 1 betroffen. Aufgrund dieser starken Wirkung dieses Genotyps auf
die Wahrscheinlichkeit für
Diabetes Typ 1 kann die Anwesenheit des DR3/4-Genotyps die Verteilung
der IL4R-Allele
oder -Haplotypen überdecken.
-
Die
Verteilung von IBD in Familien wurde auf der Basis des DR3/4-Genotyps
der Kinder in zwei Gruppen geschichtet. Die erste Gruppe enthält die Familien,
in denen eine oder beide Geschwister DR3/4 sind ("einer/beide Geschwister
DR3/4", n = 119).
Die zweite Gruppe enthält
die Familien, bei denen kein Kind DR3/4 ist ("Kein Geschwister DR3/4", n = 137). Die IBD-Verteilung in diesen
Untergruppen ist in der Tabelle 13 gezeigt. Es gab keine statistisch
signifikante Abweichung von der erwarteten Verteilung des IBD-Sharing in der "einer/beide Geschwister
DR3/4"-Untergruppe der Familien.
Es gibt eine statistisch signifikante Abweichung von der erwarteten
Verteilung des IBD-Sharing in der "keine Geschwister DR3/4"-Untergruppe der Familien (Tabelle 13).
Dies zeigt, dass es einen Beweis für die Verknüpfung der IL4R-Loci auf IDDM
in den "keine Geschwister
DR3/4-Familien" gibt.
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Assoziation durch AFBAC
-
Die
Association der IL4R-Haplotypen mit Diabetes Typ 1 wurde mit dem
AFBAC(Kontrolle auf der Basis betroffener Familien)-Verfahren bestimmt
(Thomson 1995). Im Wesentlichen werden zwei Gruppen von Haplotypen,
und die Haplotyp-Häufigkeiten
in den Gruppen miteinander wie bei dem Fall/Kontrollschema der Probennahme
verglichen. Diese beiden Gruppen sind die Fall-(übertragen) und die Kontroll(AFBAC)-Haplotypen.
-
Die
Fall-Haplotypen, nämlich
diejenigen, die an die betroffenen Kinder übertragen werden, werden wie folgt
gesammelt und gezählt.
Für jedes
Geschwisterpaar zählen
wir ungeachtet des Status der Eltern (homozygot oder heterozygot)
alle vier übertragenen
Chromosomen. Die Haplotypen in den beiden Geschwistern in einem
Paar sind jedoch nicht unabhängig
voneinander. Der Weg zur Erzeugung einer statistisch konservativen und
gültigen
Auszählung
ist das Teilen aller Zählungen
durch zwei.
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Die
Kontroll(AFBAC)-Haplotypen sind diejenigen, die niemals an das betroffene
Kinderpaar übertragen
werden (Thomson, 1995). Die AFBAC-Haplotypen ermöglichen eine unbefangene Abschätzung der
Kontroll-Haplotyp-Häufigkeiten.
AFBACs können
nur aus heterozygoten Eltern bestimmt werden, und nur wenn der Elternteil
einen Haplotyp an beide Kinder überträgt, wird
zudem der niemals übertragene
Haplotyp in der AFBAC-Population gezählt. Die AFBAC-Population dient
als gut passender Satz von Kontroll-Haplotypen für die Untersuchung.
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Die
Tabelle 14A zeigt den Vergleich der übertragenen und AFBAC-Häufigkeiten
für alle
HBDI-Haplotypen,
die mindestens fünfmal
in dem vollständigen
Probensatz beobachtet wurden. Jede Zeile veranschaulicht Daten über einen
individuellen Haplotyp. Insgesamt wurden jedoch 16 verschiedene
Haplotypen in dem HBDI-Datensatz beobachtet, jedoch einige ziemlich
selten. Die sieben seltensten Haplotypen sind in der Zeile "Andere" zusammengefasst.
Jeder Haplotyp ist durch das Allel aufgeführt, das an jedem der neun
IL4R SNPs aufgeführt
ist.
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Die
Tabellen 13B und 13C zeigen den Vergleich der übertragenen und AFBAC-Häufigkeiten
für alle HBDI-Haplotypen, die in
den "einer/beide
Geschwister DR3/4" und "keine Geschwister
DR3/4"-Familien-Untergruppen
beobachtet wurde. Dieses Tabellen zeigen, dass das Schichten der
Familien auf der Basis des DR3/4-Genotyps der Kinder die Identifikation
der Haplotypen ermöglicht,
die mit IDDM assoziiert sind. Insbesondere in der "keine Geschwister
DR3/4"-Untergruppe
ist ein Haplotyp (der als "2
1 2 2 2 2 2 1" bezeichnet wird)
in dem Pool der transmittierten Chromosomen signifikant unterrepräsentiert
(P < 0,005)
-
Aus
der Information bezüglich
der übertragenen
und AFBAC-Haplotyp-Häufigkeit
in den Tabellen 14B und 14C kann man durch Zählen die Frequenzen der transmittierten
und AFBAC-Allele herleiten. Die AFBAC-Analysen von Locus zu Locus sind in
den Tabellen 15A und 15B gezeigt.
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Die
Daten in den Tabellen 15A und 15B zeigen, dass es einen statistisch
signifikanten Beweis in der "kein
Geschwister DR3/4"-Familien-Untergruppe
gibt, dass Allele der SNPs Nummer 3, 4, 5, 6, und 7 mit IDDM assoziiert
sind. Der Beweis für
die Assoziation ist besonders stark für SNP#6. In der "einer/beide Geschwister DR3/4"-Untergruppe besteht
der gleiche Trend der allelischen Assoziation, obschon der Trend
nicht ganz statistische Signifikanz erreicht.
-
Assoziation durch TDT auf Haplotyp-Basis
-
Die
TDT-Analyse kann zum Bestimmen der Transmission (oder Nicht-Transmission)
von Haplotypen an Locus 8 aus Eltern betroffener Kindern verwendet
werden, sobald die Haplotypen durch molekulare Maßnahmen
abgeleitet oder zugeordnet wurden. Die Tabellen 16A, B und C fassen
die TDT-Ergebnisse für
die HBDI-Familien zusammen. Die Tabelle 16A zählt informative Transmissions-Ereignisse
nur für
ein Kind (den Probanden) pro Familie, die Tabelle 16B zählt informative
Transmissionen auf die beiden primär betroffenen Kinder pro Familie,
und Tabelle 16C zählt
informative Transmissionen für
alle betroffenen Kinder. Der Ergebnisse der Haplotyp TDT an Locus
8 erreicht statistische Signifikanz, wenn alle betroffenen Kinder
(2 oder mehr pro Familie) enthalten sind.
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Die
TDT-Analysen können
nach dem Schichten auf DR3/4-Genotyp der Kinder an Familien durchgeführt werden.
Die Zusammenfassung der Zählungen
der informativen Transmissionen für die beiden primär betroffenen
Kinder pro Familie, in der "einer/beide
Geschwister DR3/4"-
und der "keine Geschwister
DR3/4"-Untergruppen der
Familien sind in den Tabellen 17A bzw. 17B gezeigt. Wie oben veranschaulicht
gibt es einen signifikanten Beweis der Verknüpfung von IDDM mit IL4R in
der "keine Geschwister
DR3/4"-Untergruppe.
Die Daten in der Tabelle 17B zeigen, dass es einen signifikanten
Beweis für
die Assoziation der IL4R-Haplotypen mit IDDM in der Anwesenheit
dieser Verknüpfung
gibt. Insbesondere in der "keine
Geschwister DR3/4"-Untergruppe wird
ein Haplotyp (der als "2
1 2 2 2 2 2 1" bezeichnet
wird) an betroffene Kinder signifikant unter-transmittiert.
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Beispiel 6: Assoziation mit Diabetes Typ
1 in Proben von den Philippinen
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Der
Genotyp von Proben aus 183 Individuen von den Philippinen wurde
mit dem Umkehr-Line-Blot-Verfahren bestimmt. 89 Individuen haben
Diabetes Typ 1, 94 sind passende Kontrollen.
-
Genotyp-Bestimmungsverfahren
-
Bei
diesen Individuen wurden die Genotypen durch die gleichen Verfahren
bestimmt, wie oben für
die HBDI-Proben
beschrieben. Die molekulare Haplotyp-Bestimmung der IL4R SNPs wurde
ebenfalls wie oben beschrieben durchgeführt.
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Statistische Verfahren und Algorithmen
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Die
Allel- und Haplotyp-Häufigkeiten
zwischen den Gruppen wurden mit dem z-Test verglichen. Die Haplotyp-Zusammensetzungen
und Häufigkeiten
wurden aus den Genotyp-Daten mit dem Arlequin-Programm bestimmt
(L. Excoffier, Universität
Genf, CH) Excoffier und Slatkin 1995, Slatkin und Excoffier, 1996).
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Ergebnisse
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Die
Wildtyp-Allel-Häufigkeiten
für jeden
der 8 IL4R SNPs in der Philippinischen Kontrolle und in der Diabetes-Gruppen
sind in der Tabelle 18 gezeigt. Die Tabelle 18 beweist, dass die
Allelhäufigkeiten
für SNPs #3
und 4 zwischen den beiden Gruppen signifikant verschieden sind,
und legen eine Assoziation mit IDDM nahe.
-
Man
kann die Multi-Locus-Haplotypen in den Individuen von den Philippinen
auch ableiten und konstruieren, und zwar entweder mit dem Computer
durch die Bestimmung der Maximalen Wahrscheinlichkeit (MLE) oder
durch die zuvor beschriebenen molekularen Haplotyp-Bestimmungsverfahren.
Die Tabelle 19 führt die
5 häufigsten
mit dem Computer errechneten Haplotypen und ihre Häufigkeiten
bei den philippinischen Diabetikern und Kontrollen auf und liefert
die Signifikanz der Unterschiede der Häufigkeiten.
-
Die
Tabelle 20 führt
die beobachteten Haplotypen auf, wie sie durch molekulare Haplotyp-Bestimmung hergeleitet
und abgeleitet wurden; die eindeutigen Haplotypen an Locus 7 (SNP#1
Allel nicht gezeigt, wie durch das "x" gezeigt)
werden erstellt. Die Tabellen 18 und 19 beweisen jeweils einen statistisch
signifikanten Unterschied in der Häufigkeit von einem oder mehreren
Haplotypen zwischen der philippinischen Kontrolle und den Diabetes-Populationen
und unterstützen
die Anwesenheit einer Assoziation von IL4R mit IDDM. Insbesondere
der Haplotyp (der als "x
1 2 2 2 2 2 1" bezeichnet
wird, ist in der philippinischen Diabetes-Gruppe signifikant unterrepräsentiert.
-
Literatur
-
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disequilibrium measures for fine scale mapping." Genomics 29(2): 311–22.
- Excoffier, L. und M. Slatkin (1995). "Maximum-likelihood estimation of molecular haplotype
frequencies in a diploid population." Mol Biol Evol 12(5): 921–7.
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- Hill, W. G. (1974). "Estimation
of linkage disequilibrium in randomly mating populations." Heredity 33(2): 229–39.
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for linkage disequilibrium and association." Am J Hum Genet 59(5): 983–9.
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of association: the sib transmission/disequilibrium test." Am J Hum Genet 62(2):
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for linkage disequilibrium: the insulin gene region and insulin-dependent
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- Thomson, G. (1995). "Mapping
disease genes: family-based
association studies." Am
J Hum Genet 57(2): 487–98.
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TABELLE 5
SNP | Betroffene
Genotypen
(n = 89) | Kontroll-Genotypen
(n
= 94) |
A398G
(50
I/V) | AA
= 21
(0.236) | AG
= 40
(0.449) | GG
= 28
(0.315) | AA
= 32
(0.340) | AG
= 41
(0.436) | GG
= 21
(0.223) |
C676G
(142
N/N) | CC
= 89
(1) | | | CC
= 92
(0.979) | CG
= 2
(0.021) | |
A1374C
(375
E/A) | AA
= 70
(0.787) | AC
= 17
(0.191) | CC
= 2
(0.023) | AA
= 55
(0.630) | AC
= 30
(0.341) | CC
= 3
(0.034) |
G1417T
(389
L/L) | GG
= 78
(0.876) | GT
= 10
(0.112) | TT
= 1
(0.011) | GG
= 63
(0.670) | GT
= 29
(0.309) | TT
= 2
(0.022) |
T1466C
(406
C/R) | TT
= 70
(0.787) | TC
= 17
(0.191) | CC
= 2
(0.023) | TT
= 60
(0.638) | TC
= 32
(0.340) | CC
= 2
(0.022) |
T1682C
(478
S/P) | TT
= 70
(0.787) | TC
= 17
(0.191) | CC
= 2
(0.023) | TT
= 61
(0.649) | TC
= 31
(0.330) | CC
= 2
(0.022) |
A1902G
(551
Q/R) | AA
= 50
(0.562) | AG
= 35
(0.393) | GG
= 3
(0.034) | AA
= 54
(0.532) | AG
= 36
(0.383) | GG
= 8
(0.085) |
T2531C
(761
S/P) | TT
= 89
(1) | | | TT
= 94
(1) | | |
SNP
# | LOCUS | SNP | Variation | Genbank
Zugriffs #. |
1 | IL4R | A398G | I50V | X52425 |
2 | IL4R | C676T | N142N | X52425 |
3 | IL4R | A1374C | E375A | X52425 |
4 | IL4R | G1417T | L389L | X52425 |
5 | IL4R | T1466C | C406R | X52425 |
6 | IL4R | T1682C | S478P | X52425 |
7 | IL4R | A1902G | Q551R | X52425 |
8 | IL4R | T2531C | S761P | X52425 |
Tabelle
6: Erfasste SNPs |
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