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Diese
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Identifizierung eines
neuen Ziels zum Gebrauch für
die Entwicklung von therapeutischen Modalitäten und Medikamenten, die wirksam
sind gegen Tuberkulose. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren zur Identifizierung eines neuen und neuartigen
Ziels für
die Entwicklung von therapeutischen Modalitäten umfassend Anti-Tuberkulose-Medikamente
mit speziellem Bezug zu der Anwesenheit von Mykobakterien mit Persistenz
bei Hypoxie.
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Tuberkulose
ist der häufigste
Todesgrund von einem einzigen infektiösen Erreger, der mehr als 3
Millionen Leute pro Jahr weltweit tötet. Im Jahr 1998 betrug die
geschätzte
Anzahl von TB-Fällen
in Indien 2.078.076 unter denen 935.134 Fälle wahrscheinlich infektiös waren.
Die Konsequenz einer Infektion ist offensichtlich die Folge eines
stetigen Wechselspiels zwischen dem Erreger und der Immunabwehr
des Wirtes. In den meisten Fällen
wird vom infizierten Individuum eine wirksame Immunantwort ausgelöst, die
in Granulombildung gipfelt um den infizierten Herd und in einer
Beendigung des Fortschreitens der Krankheit. Es wird vorhergesagt,
dass die Umgebung innerhalb von Granulomen hypoxisch ist. Klinische
Studien deuten an, dass die Bakterien innerhalb dieser Granulome
nicht abgetötet
werden, sondern stattdessen in einem schlafenden Zustand verbleiben.
Dies wird als latente Infektion bezeichnet. Ca. 10% der latenten
Infektionen werden wieder aktiv, resultierend in einer aktiven infektiösen Krankheit Monate
bis Jahre später
nach der ersten Infektion. Die große Zahl von latent infizierten
Individuen stellt ein Haupthindernis bei der Reduzierung des Auftretens
von Tuberkulose und der Rate der M. tuberculosis- Übertragung
dar. Die Anpassung von M. tuberculosis während des Verlaufs der Infektion
und Krankheit wird wahrscheinlich durch präzise genetische Bahnen, welche
durch spezielle physiologische Bedingungen und Umweltbedingungen
innerhalb des Wirtsgewebes verändert
werden, bewirkt.
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Es
gibt einen dringenden Bedarf, diese Bahnen zu verstehen, um neuartige
und direktere Strategien für
die Prävention,
Kontrolle und Behandlung der Tuberkulose zu entwickeln. Konventionelle
Medikamente zielen auf Bahnen ab, die für das bakterielle Wachstum
und deren Teilung, beispielsweise Zellwandbiosynthese und DNA-Replikation,
erforderlich sind. Es wird angenommen, dass deren geringe Wirksamkeit
gegen langsam wachsende oder nicht wachsende Bakterien ein wichtiger
Grund ist, warum die derzeit benutzten Kuren solange benötigen, um die
Infektion gänzlich
auszurotten.
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Es
wird vorhergesagt, dass die devR-devS Gene, bezeichnet als Rv3133c
und entsprechend Rv3132c gemäß der Kommentierung
des M. tuberculosis Genoms, einen Regulator DevR für das Ansprechverhalten
verschlüsselt
enthalten und einen entsprechenden Histidinkinase-Sensor DevS. Dieses genetische
System wurde früher
in unserem Labor identifiziert durch subtraktive Hybridisierung
unter Benutzung von RNS von ansteckenden und nicht ansteckenden
Stämmen
von M. tuberculosis (Bezug Nr. 1). Hier beschreiben wir das Verfahren
zur Identifizierung dieses Systems als ein neues und neuartiges Ziel
für die
Entwicklung von therapeutischen Modalitäten umfassend Anti-Tuberkulose
Medikamente mit speziellem Bezug zu der Anwesenheit von Mykobakterien
mit Persistenz bei Hypoxie.
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Deshalb
ist das Hauptziel der Erfindung das Ziel zu identifizieren, welches
verantwortlich ist für das
Wiederauftreten bzw. die Reaktivierung der Krankheit bei dem Patienten
oder welches dem Organismus ermöglicht,
sich an die Hypoxie anzupassen.
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Ein
anderes Ziel dieser Erfindung ist das Ziel zu identifzieren, welches
verantwortlich ist für
das Wiederauftreten bzw. die Reaktivierung der Krankheit oder welches
dem Organismus ermöglicht,
sich an die Hypoxie anzupassen und therapeutische Modalitäten und
Anti-Tuberkulose Medikamente zu entwickeln.
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Gemäß dieser
Erfindung wird ein Verfahren zur Identifizierung eines neuartigen
Ziels zum Gebrauch für
die Entwicklung von therapeutischen Modalitäten und Medikamenten, die wirksam
gegen Tuberkulose sind, zur Verfügung
gestellt, umfassend:
- I. Unterbrechung des devR-Gens,
das sich in einem ungefähr
3,3 kb ecoRI-HindIII Einschub eines Plasmids pJT53.34 mit Kanamyzinresistenz (KmR)
Kassette befindet,
- II. Konstruktion von pJQ200SkdevR::kan aus dem unterbrochenen
devR-Gen,
- III. Einführung
des genannten Plasmids in M. tuberculosis H37Rv durch Elektroporierung,
- IV. Auswählen
eines einzelnen Crossover-Transformants indikativ für eine Plasmidintergration
auf Middle Brook 7H10 Agar-Platten, welche 20 μg/ml Kanamyzin enthalten,
- V. Analysieren derselbigen durch Polymerase Kettenreaktion (Polymerase
chain reaction – PCR)
auf die Anwesenheit von devR, KmR und Saccharoseresistenz
(SacB) Gensequenzen,
- VI. Unterziehung der genannten Sequenzen dem Schritt der Southern-Analyse mit der devR-Probe, der
devS-Probe und der Kanamyzinresistenz Genprobe, um so M. tuberculosis
Dup devR zu bestimmen, der den Wildtyp enthält und die unterbrochenen Kopien
des devR Lokus,
- VII. Anzüchten
von M. tuberculosis Dup devR in Middle Brook 7H9 Medium, das Kanamyzin
mit 20 μg/ml
und 2% Sacharose für
7 Tage enthält,
- VIII. Ausbringen des genannten gewachsenen M. tuberculosis Dup
devR-Stammes auf
eine Vielzahl von Platten, die ein mittleres Middle Brook 7H10 Medium
aufweisen, das 20 μg/ml
Kanamyzin und 2% Saccharose darin enthält, um so kanamyzinresistente
Transformanten zu erhalten,
- IX. Unterziehung des besagten gewachsenen M. tuberculosis devR
dem Schritt der Southern-Hybridisierung gefolgt von einem Polymerase
Kettenreaktionsprozess zur Bestätigung
des besagten allelischen Austauschs,
- X. Unterziehung der besagten Transformanten dem Schritt der
Polymerase Kettenreaktionsanalyse für das devR::kan unterbrochene
Gen,
- XI. Unterziehung des besagten devR::kan unterbrochenen Gens
dem Schritt des Western Blottings und der Immuno-Elektronenmikroskopie
zur Bestätigung
der funktionellen Unterbrechung des genannten Gens,
- XII. Auswertung der Entwicklungsfähigkeit des Wachstums des Stammes
von M. tuberculosis devR Mutanten unter Bedingungen von Sauerstoffbegrenzung
für devR
und devS Genexpressionen,
- XIII. Auswertung des Wachstums und der Entwicklungsfähigkeit
des genannten Stammes von M. tuberculosis devR Mutanten unter Bedingung von
Sauerstoffbegrenzung unter aeroben Bedingungen für die devR und devS Genexpressionen,
- XIV. Unterziehung des besagten gewachsenen Stammes dem Schritt
einer RT-PCR-Analyse auf Transkriptionen, die von dem Rv3134c-devR-devS Operon erhalten
wurden,
- XV. Abtasten der besagten Transkriptionen durch Benutzung des
Ultra-Violet-Produkts
Gel-Dokumentationssystem und Unterziehung derselben dem Schritt
der densitometrischen Analyse unter Benutzung einer Computersoftware,
- XVI. Testen von M. tuberculosis devR-Mutationsstamm auf Virulenz
in Meerschweinchen.
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Das
Verfahren zur Identifizierung eines neuartigen Ziels zum Gebrauch
für die
Entwicklung von therapeutischen Modalitäten und Medikamenten, die wirksam
gegen Tuberkulose sind, wird hier im Details beschrieben mit der
Hilfe der begleitenden Zeichnungen, wobei:
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1 zeigt
die Konstruktion eines devR Mutantenstammes von M. tuberculosis
- a) Southern-Hybridisierungsanalyse von rekombinanten
M. tuberculosis-Stämmen
- b) PCR-Analyse eines repräsentativen
devR Mutantenklons.
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2 zeigt
- a) eine Western Blot Analyse von devR Mutant
M. tuberculosis
- b) eine Immuno-Elektronenmikroskopie von devR Mutant M. tuberculosis
- c) eine in vitro morphologische Analyse von dem devR Mutant
und H37Rv Stämmen
von M. tuberculosis.
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3 zeigt
eine Expressionsanalyse von Rv3134c-devR-devS Operon bei Wildtyp-
und Mutationsstämmen
von M. tuberculosis.
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4 zeigt
Eigenschaften von Leber- und Lungengranulomen von Meerschweinchen,
die mit devR Mutanten- und H37Rv-Stämmen von M. tuberculosis infiziert
wurden.
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Gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung wird das devR Gen von M. tuberculosis unterbrochen durch
allelischen Austausch mit Hilfe von Standardtechnologien. Kurz gesagt
wird das devR Gen, welches sich in einem ungefähr 3.3 kb EcoRI-HindIII Einschub
des Plasmids pJT53.34 befindet, unterbrochen mit einem Kanamyzin
Resistenz(Km(R))gen an einem einzigen PpuMI
Ort. Das unterbrochene devR Allel wird exzidiert als ein ApaI-BamHI-Fragment
und geklont an die entsprechenden Orte des Plasmids pJQ200SK, welches
pJQ200SkdevR::kan aufbaut. Dieses Plasmid wird in M. tuberculosis
H37Rv durch Elektroporierung eingeführt. Einzelne Crossover Transformanten,
die indikativ für
eine Plasmidintegration sind, werden ausgewählt auf Middle Brook 7H10 Agarplatten,
welche 20 μg/ml
Kanamyzin enthalten, und durch Polymerase Kettenreaktion auf Anwesenheit
von devR, KmR und Saccharose (sacB) Gensequenzen
untersucht. 25 KmR Kolonien werden analysiert
und nur 6 davon sind durch PCR positiv auf KmR,
was eine hohe Frequenz von spontanten KmR (ungefähr 75%)
bedeutet. Alle sechs Kolonien sind positiv auf sacB PCR, was die
Beteiligung eines einzelnen Überführungsereignisses
in der Generation von KmR Kolonien anzeigt.
Drei (von Sechs) sind positiv durch PCR für den Wildtyp devR (513-bp) und die devR::kan
Produkte (1.8-kb), was darauf hindeutet, dass die Integration der
durch Plasmid übertragenden
devR::kan Kopie in das M. tuberculosis Chromosom aufgetreten ist.
PCR-Proben, welche chromosom flankierende Primer zusammen mit KmR gen-spezifischen Primern benutzen, deuten
darauf hin, dass die Plasmidintegration in der Nähe des devR oder devS Lokus
in einem Klon aufgetreten war. Bei Anwendung der Southern Hybridisierung
mit der devR-Probe werden zwei Signale von 3.8 kb und ungefähr 9.5 kb
erhalten im Gegensatz zu einem einzelnen Hybridisierungssignal von
3.8 kb, welches in dem Ausgangsstamm erhalten wurde. Identische
Resultate werden bei Benutzung des devS Gens als Probe erhalten
(1A). Die Hybridisierung mit der KmR Genprobe
hoben das ungefähr
9.5 kb Fragment hervor, welches das Rückgrat des Überträgers bildet, resultierend von
einem einzelnen Crossover Rekombinationsereignis links von den KmR Gen in dem devR oder devS Lokus. Der Merodiploidstamm
beinhaltend den Wildtypus und die unterbrochenen Kopien des devR
Lokus wird als M. tuberculosis Dup devR (1A) bezeichnet.
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Das
allelische Austauschereignis wird in einem zweiten Schritt ausgewählt durch
Anzüchten von
M. tuberculosis Dup devR auf einem Middle Brook 7H9 Medium, welches
Kanamyzin (20 μg/ml) und
2% Sacharose enthält
für 7 Tage.
Fortlaufende Lösungen
werden ausplattiert auf 7H10 Medium, welches Kanamyzin (20 μg/ml) und
2% Sacharose enthält.
Insgesamt werden 87 KmR und Saccharose resistente
(SucR) Transformanten erhalten; 31 von diesen
sind negativ auf PCR für
das Wildtyp devR Gen, 18 davon sind positiv auf PCR für das devR::kan
unterbrochene Gen. Sacharoseresistenz entstand durch eines von 2
Ereignissen; das sacB Gen geht entweder verloren als Ergebnis der
Auflösung
(64%) oder weist kumulierte Mutationen auf, einhergehend mit dem
Verlust der Funktionsfähigkeit (36%).
Der allelische Austausch wird durch Southern-Hybridisierung bestätigt. Kurz gesagt werden 16
(von 18) KmR-SucR Transformanten
mit devR und devS Genproben untersucht. Ein zweifaches Crossover
Ereignis trat bei 15 Klonen auf, welches zu der Anwesenheit von
einer devR::kan Kopie (5.1 kb Hybridisierungssignal) führte anstelle
des Wildtyp devR Gens (3.8 kb Signal), wobei die Mutanten eine Tafeldifferenzgröße von 1.3
kb aufweisen entsprechend der KmR Kassette,
welche in den devR Lokus eingeschoben wurde. Die Hybridisierung
mit der KmR Genprobe bestätigte die
Beibehaltung der KmR Kassette-unterbrochenen
devR Genkopie bei dem Chromosom. Das Fehlen der Hybridisierung bei
der sacB Probe begründete,
dass das Gen verschwunden war während
der Auflösung
der Tandem Duplizierung (nicht gezeigt). Ein typischer Klon ist
in 1A gezeigt. Ein devR Knock-out Klon wird zufällig für die weitere
Charakterisierung gewählt.
Der Genersatz wird ebenso durch PCR (1B) bestätigt.
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Die
funktionelle Unterbrechung des devR Gens in dem Mutanten wird durch
Western Blotting und Immuno-Elektronenmikroskopie unter Benutzung
von Standardverfahren bestätigt.
Mit Ultraschall bestrahlte logarithmische Phasenkulturen von M.
tuberculosis H37Rv, des devR Mutanten und E. Koli unterliegen denaturierender
Polyacrylamid-Gel-Elektroporese, und Proteine, die zu der Nitrozellulosemembran übertragen
werden und mit einem polyclonalen Anti-DevR Antikörper untersucht
werden, verdünnt
1:1000 und gezüchtet
in Ratten gegenüber dem
DevR Protein von M. tuberculosis. Die Immunoreaktivität wird durch
Meerrettich-Peroxidase-konjungiertes Affen Anti-Ratten Immunoglobulin
G und 3,3'-diamino-Benzidinsubstrat
ermittelt. Das devR Protein wird sichtbar gemacht in M. tuberculosis H37Rv
und im rekombinanten E. Coli Überexpressions
DevR-Protein veranschaulicht, aber nicht in dem Mutantenstamm (2A).
Durch Immuno-Elektronenmikroskopie tritt die DevR Kennzeichnung
auf der Oberfläche
auf und in dem Cytosol von Wildtyp-Organismen (25 +/–2.4 Gold
Grains pro Bakterie) aber nicht in dem Mutantenstamm (2 +/–0,88 Gold
Grains pro Bazille, 2B).
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Die
Morphologie des Mutanten- und dem Ausgangsbazillus wird durch Rasterelektronenmikroskopie
verglichen. Mutantenbaktieren der logarithmischen Phase sind länger in
der Größe (Durchschnitt 4–6 μm) im Vergleich
zu dem Wildtyp-Bakterien (Durchschnitt 2–4 μm, 2c). Die
Wachstumskurven des devR Mutanten- und des Ausgangsstamms, welche
in dreifacher Ausfertigung unter aeroben Bedingungen in 7H9 kultiviert
werden, enthaltend 10% Albumindextrose und 0,05% Tween 80, werden
verglichen. Der Durchschnitt a590 erhöhte sich
von 0,054 am ersten Tag zu 1,41 am Tag 28 mit Wildtypkulturen und
von 0,048 am ersten Tag zu 1,9 am Tag 28 für die Mutantenkulturen. Die
Unterschiede von a590 bei verschiedenen
Zeitpunkten für
den Mutanten- und Ausgangsstamm sind statistisch nicht signifikant
(durch Wilcoxon Rang-Summen-Test)
so dass es nahe liegt, dass die devR Mutation keinen signifikanten
Einfluss auf das Wachstum von M. tuberculosis unter aeroben Bedingungen
hat.
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Der
Effekt von Sauerstoffbegrenzung auf die Expressionen von devR und
devS Genen von M. tuberculosis, welche früher als cotranskribiert in
M. tuberculosis gezeigt wurden, wurde abgeschätzt. Die Benutzung eines In-vitro-Modells
von M. tuberculosis im Ruhezustand, in dem die Kulturen angezüchtet wurden
in Dubos Tween Albumin ohne Bewegung und langsam absteigend zu dem
Boden des Kulturgefäßes, bei
dem die niedrige Sauerstoffkonzentration das Wachstum beschränkt. Nach
ca. 30 Tagen treten die Bakterien in eine stationäre/nicht
reproduzierende Wachstumsphase ein. Während dieser Zeitspanne wuchs
das Wildtypbakterium ca. 18 fach. Die Wildtyporganismen passten
sich dem graduellen Sauerstoffmangel ohne einen feststellbaren Verlust an
Lebensfähigkeit
an. Das Mutantenbakterium wuchs nur ca. 5fach innerhalb der 30 Tageszeitspanne.
Am Ende des Experimentes betrug die Lebensfähigkeit des Mutantenstammes
cirka 25% der des Ausgangsstammes. Aerobe Schüttelkulturen von M. tuberculosis
Ausgangs- und Mutantenstämmen
werden gleichzeitig aufgezüchtet
zur logarithmischen Phase (A590 circa 0,4).
Die RNS wird von der logarithmischen Phase isoliert, wobei 30-Tage
und 40-Tage Kulturen ohne Bewegung unter Benutzung des Rneasy Minikits
(Qiagen, Deutschland) und RT-PCR Analyse angewendet werden für Kopien,
die von dem Rv3134c-devR-devS Operon (Rv3134c ist das erste Gen
in diesem Operon) abstammen. Die Gele werden unter Benutzung des
UVP Gel Dokumentationssystems überprüft und eine
densitometrische Analyse wird unter Benutzung der LabworksTM Analyse Software (Ultra-Violet-Produkt,
USA) durchgeführt. Die
Expression von devR, devS und Rv3134 c Genen ist hochreguliert auf
circa 3- bis 4-fach in Wildtypkulturen unter hypoxischen Bedingungen.
Eine Hochregulation wird ebenso beobachtet in dem Mutantenstamm,
außer
dass der Basislevel der Expression von dem Rv3134c- und dem devR-Gen
circa 2,5-fach niedriger ist als der der bei dem Wildtyp-Stamm beobachtet
wird. Wie erwartet werden Transkripte von dem Wildtyp devR-Gen nicht
in dem Mutantenstamm festgestellt (3). Es wird
angenommen, dass die Expression und Hochregulation von dem devS-Gen in dem Mutantenstamm
aufgrund von Transkription stromaufwärts herrührt, da die Expression von
der KmR-Kassette (innerhalb des devR Gens)
ebenso hochreguliert ist unter ähnlichen
Bedingungen (Daten sind nicht gezeigt).
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Das
Verfahren zur Identifizierung eines neuartigen Ziels zum Gebrauch
für die
Entwicklung von therapeutischen Modalitäten und Anti-Tuberkulose-Medikamenten wird
hier im Detail beschrieben.
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Der
Effekt der devR-Mutation bei in vivo Wachstum und die Fähigkeit
Krankheiten in Meerschweinchen zu verursachen wird wie beschrieben ermittelt.
Albinos, zufällig
gezüchteten
Meerschweinchen (5 Tiere pro Gruppe) wird subkutan 0,1 ml von wachstumsfähigen Bakterien
in phosphatgepuffertem Salin (M. tuberculosis H37Rv × 106 CFU und devR Mutant 3,2 × 107 CFU) injiziert. Die Meerschweinchen wurden
47 Tage nach der Infektion getötet.
Ein Tier (H37Rv Gruppe) welches vor dem Tötungstag einen Tod starb, der
nicht auf Tuberkulose basiert, wurde von der Analyse ausgeschlossen.
Die Menge an sichtbarer Tuberkulose bei den internen Organen wurde
direkt nach der Tötung
wie beschrieben bewertet. Ein starker Befall der Lungen, Leber, Milz
und Lymphknoten wurde beobachtet bei den Meerschweinchen, welche
mit M. tuberculosis H37Rv infiziert wurden. Die sichtbaren Bewertungen reichten
von 43 bis 93 (Durchschnitt 77) und von 23 bis 48 (Durchschnitt
38,4) für
Meerschweinchen, welche mit dem Ausgangs- und dem Mutantenstamm entsprechend
infiziert wurden, wobei der Unterschied signifikant war (p < 0,05, Tabelle 1).
Die Leber ist das am meisten betroffene Organ und eine starke Invasion
mit zahlreichen großen
Tuberkeln und Nekrosegebieten wurde in den Meerschweinchen beobachtet, welche
mit dem Ausgangsstamm infiziert wurden. Milz und Lungen zeigten
eine moderate Invasion mit zahlreichen kleinen Tuberkeln. Eine beträchtlich
kleinere Anzahl von sichtbaren Läsionen
wurde in den Organen der Meerschweinchen, welche mit dem Mutantenstamm
(Tabelle 1) infiziert wurden, beobachtet. Die Milzen werden homogenisiert
und mehrere Lösungen
hintereinander werden auf LJ-Schrägen ausplattiert. Insgesamt
7,09 +/–0,83
Log10 cfu werden von den Milzen der Tiere
isoliert, welche mit dem Ausgangsstamm infiziert waren gegenüber 4,4 +/–1,21 Log10 cfu, welche aus den Milzen der Tiere erhalten
wurden, welche mit dem Mutantenstamm infiziert wurden, wobei der
Unterschied signifikant ist (p < 0,05,
Tabelle 1).
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5 μm Abschnitte
hintereinander von Leber- und Lungen Autopsie-Proben werden einer
semiquantitativen Auswertung der histologischen Merkmale unterzogen
wie vorher beschrieben (Organaufbau, der Prozentbereich, welcher
durch die Granulome in dem Bereich eingenommen wird und der Prozentsatz
der Hauptzellkomponenten innerhalb der Granulome). Leberschnitte
von 3 der 5 Meerschweinchen, welche mit dem Mutantenstamm infiziert
wurden, wiesen normalen Aufbau auf und zeigten keine Granulome oder
die Anwesenheit von entzündlichen Zell-Infiltraten.
In den verbliebenen zwei Tieren, welche mit dem Mutantenstamm infiziert
wurden, wurden minimale, gut aufgebaute, nicht nekrotische epitheliode
Zellgranulome beobachtet. Leberschnitte von allen vier Meerschweinchen,
welche mit dem mit dem Ausgangsstamm infiziert wurden, zeigten die Anwesenheit
von gut ausgestalteten Granulomen, die aus Epithelioid-Zellen und
Lymphozyten bestehen. Andere Zelltypen gibt es nicht. In einem Tier
ist das Granulom ausgedehnt (65%) und wird von der teilweisen Zerstörung der
Organstruktur begleitet (4). Verglichen mit der Leber
wurde eine sehr viel größere Mitleidenschaft
der Lunge beobachtet. Der Lungenaufbau in allen Meerschweinchen,
welche mit dem Mutantenstamm infiziert wurden, ist normal. Obwohl
alle Tiere die Anwesenheit von Granulomen zeigten, war diese minimal
und bestand sowohl aus Lymphozyten als auch Makrophagen. Riesige Zellen
oder andere Zellen oder Nekrose wurden in keiner der Lungen beobachtet.
Bei den Tieren, die mit dem Ausgangsstamm infiziert wurden, war
eine Lunge von einem Meerschweinchen vollständig zerstört und bei den verbliebenen
drei teilweise beschädigt. Das
Granulom reichte von 40 bis 85% und variierte zwischen überwiegend
lymphozytisch bis hauptsächlich
histiozytisch (4).
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Sieben
Wochen nach der Infektion wurde signifikant weniger Organsymptomatik
beobachtet und eine fast tausendfache niedrigere Bakterienbelastung
wurde bei den Meerschweinchen wieder erlangt, welche mit dem Mutantenstamm
infiziert wurden verglichen mit denen, die mit dem Ausgangsstamm
infiziert wurden. Das Übergewicht
der Epitheloid-Zellen gegenüber
den Makrophagen und Lymphozyten in der Leber verglichen mit der
Lunge deutet auf eine gute Immunantwort hin und eine fortgeschrittenere
Auflösung
der Granulome bei den vorangegangenen.
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Somit
ist beobachtet worden, dass das DevR-DevS-Zweikomponentensystem
die Virulenz von M. tuberculosis beeinflusst und eine Schlüsselverbindung
zur Regelung sein könnte
zwischen der Sauerstoffbegrenzung und der Aktivierung und Aufrechterhaltung
der angepassten Antwort bezüglich
der Hypoxie. Es wird angenommen, dass mykobakterielle Anpassung
an eine anaerobe Mikroumgebung ein Mittel für die Tuberkelbazillen zur
Verfügung
stellt, um auf unbestimmte Zeit in einem schlafenden/stationären phasenweise
andauernden Zustand innerhalb von entzündlichen und nekrotischen Läsionen, beispielsweise
Granulomen, zu bleiben. Somit kann dieses genetische System als
wesentliches Ziel dienen für
die Entwicklung von neuen und neuartigen Medikamenten für die Behandlung
von Tuberkulose, insbesondere unter der Bedingung der Persistenz.