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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft MEMS-Aktuatoren (Microelectromechanical System
MEMS, mikroelektromechanisches System) und insbesondere thermische
MEMS-Aktuatoren, die mittels Joule'scher Erwärmung aktiviert bzw. betätigt werden.
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Hintergrund der Erfindung
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MEMS-Aktuatoren
ermöglichen
die Steuerung sehr kleiner Bauelemente, die auf Halbleitersubstraten
mittels herkömmlicher
Halbleiterherstellungsprozesse (beispielsweise CMOS) hergestellt
werden. MEMS-Systeme und Aktuatoren werden bisweilen als mikrogefertigte
chipinterne Systeme (micromachined systems-on-a-chip) bezeichnet.
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Einer
der gängigen
MEMS-Aktuatoren ist der elektrostatische Aktuator oder Kammtreiber. Üblicherweise
umfassen derartige Aktuatoren zwei Kammstrukturen, die jeweils mehrere
Kammzinken aufweisen, die in einer parallel zu einem Substrat verlaufenden
Ebene ausgerichtet sind. Die Zinken der beiden Kammstrukturen stehen
miteinander in Wechselwirkung. Potenzialdifferenzen, die an die
Kammstrukturen angelegt werden, bewirken eine elektrostatische Wechselwirkung
zwischen beiden, wodurch sich die Kammstrukturen aufeinander zu
und voneinander weg bewegen.
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Die
Vorteile eines derartigen elektrischen Aktuators liegen darin, dass
er einen niedrigen Strom benötigt,
was zu einer niedrigen Betätigungsenergie führt, und
er ein vergleichsweise hohes Frequenzansprechvermögen aufweist.
Die Nachteile liegen darin, dass er hohe Treiberspannungen (so beispielsweise
Dutzende oder Hunderte von Volt) benötigt, große Flächen einnimmt und niedrige
Ausgabekräfte bereitstellt.
(Elektrostatische) Kammantriebsaktuatoren, die in Mikrostrukturanwendungen
Verwendung finden, nehmen üblicherweise
ein Vielfaches der Fläche
der Vorrichtung ein, bei der sie eingesetzt sind. Zudem können die
Hochspannungen (von beispielsweise Dutzenden oder Hunderten von
Volt), die zum Betreiben der elektrostatischen Aktuatoren erforderlich
sind, inkompatibel sein und eine Integration mit gängigen logischen
elektronischen Niederspannungsbauelementen verhindern.
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Ein
pseudo-bimorpher thermischer Aktuator stellt eine Alternative zu
einem elektrostatischen Aktuator dar. Diese Aktuatoren bedienen
sich einer differenziellen Wärmeausdehnung
von zwei unterschiedlich bemessenen Polysiliziumarmen, um einen pseudo-bimorphen
Körper
zu bilden, der sich in einem Bogen parallel zu dem Substrat verbiegt.
Ein derartiger thermischer Aktuator erzeugt viel höhere Kräfte (100
bis 400 Mal) pro Einheitsvolumen als Kammantriebsaktuatoren und
kann bei sehr niedrigen Spannungen betrieben werden. Derartige Aktuatoren
sind auf eine Schwenk- oder Bogenbewegung in der Ebene des Aktuators
beschränkt.
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Der
Beitrag „1D
and 2D Scanning Mirros Using Thermal Buckle-Beam Actuation" von M. J. Sinclair,
veröffentlicht
bei Device and Process Technologies for MEMS and Microelectronic
II, Proceedings of SPIE, Band 4592 (2001), Seiten 307 bis 314, beschreibt
Mikrospiegel mit linearem Ablenkverhalten für Systeme, die eindimensionale
und zweidimensionale optische Abtastmuster benötigen.
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25 der
Druckschrift
WO98/35258 zeigt ein
Zeilenrastersystem bzw. Rasterscannersystem, das zwei aktivierte
Spiegel und einen stationären Spiegel
umfasst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte
thermische mikroelektromechanische Aktuatorstruktur bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß Beanspruchung in dem unabhängigen Anspruch
gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
sind in den abhängigen
Ansprüchen
niedergelegt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird ein mikroelektromechanischer Aktuator
in Form von thermischen sich aus einer Ebene herausbiegenden Stäben verwendet,
wobei der Aktuator auf einem planaren Substrat eines Halbleitermaterials
(beispielsweise Silizium) ausgebildet ist. Der Aktuator enthält erste und
zweite Verankerungen, die an dem Substrat befestigt sind, sowie
mehrere längliche
thermische Biegestäbe,
die zwischen den Verankerungen befestigt sind. Die Biegestäbe sind
aus einem Halbleitermaterial, so beispielsweise aus Silizium, gebildet.
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Eine
Quelle für
zyklischen Strom leitet zyklischen elektrischen Strom durch die
thermischen Biegestäbe über die
Verankerungen, um eine Wärmeausdehnung
der Biegestäbe
und somit eine zyklische Biegebewegung derselben aus der Ebene des
Substrates heraus (das heißt
von diesem weg) zu bewirken. Bei einer Implementierung weist der
Aktuator einen charakteristischen Resonanzablenkfrequenzbereich
auf, und der zyklische Strom ist von einer ersten Frequenz innerhalb
des Resonanzablenkfrequenzbereiches.
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Die
bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Aktuatoren ermöglichen
eine aus der Ebene heraus erfolgende Bewegung mit Kräften, die
mit herkömmlichen
thermischen Aktuatoren vergleichbar sind. Die Resistivität von Silizium
ermöglicht,
dass die Aktuatoren bei Spannungen und Strömen arbeiten, die mit integrierten
Standardschaltkreisen (beispielsweise CMOS) verträglich sind.
Darüber
hinaus sind die bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Aktuatoren
der Fläche
nach sehr klein und bieten eine vergleichsweise hohe Kraft. Das
Verständnis der
vorliegenden Erfindung wird durch den Umstand vertieft, dass diese
elektrisch angeregte Bewegung in Mikromotoren, optischen Abtastvorrichtungen,
optischen MEMS-Anwendungsmechanismen und anderen Bereichen, in denen
eine mechanische Bewegung im Mikromaßstab von Nöten ist, eingesetzt werden
kann. Die Aktuatorstruktur der vorliegenden Erfindung umfasst ein
Paar von Queraktuatoren und einen aus der Ebene heraus klappbaren
Spiegel, die derart zusammenwirken, dass sie einen Videorasterscanner
bilden.
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Zusätzliche
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung erschließen sich
aus der Detailbeschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
derselben, die sich unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung
anschließt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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1 bis 15 sind
Querschnittsansichten eines allgemeinen MEMS-Multiuserprozesses,
der aus dem Stand der Technik zur Herstellung von mikroelektromechanischen
Vorrichtungen bekannt ist. Die Querschraffuren sind weggelassen,
um die dargestellte Struktur und den dargestellten Prozess aus dem
Stand der Technik deutlicher zu machen.
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16 ist
eine diagrammartige Planansicht eines zum Verständnis nützlichen mikroelektromechanischen
Aktuators in Form von thermischen sich aus einer Ebene herausbiegenden
Stäben.
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17 ist
eine diagrammartige Seitenansicht des Aktuators von 16 in
einem entspannten Zustand.
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18 ist
eine diagrammartige Seitenansicht des Aktuators von 16 in
einem aktivierten bzw. betätigten
Zustand.
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19 ist
eine vergrößerte Seitenansicht, die
einen zum Verständnis
der vorliegenden Erfindung nützlichen
Biegestab in einem entspannten Zustand mit Vorspannungsstrukturen
darstellt, die eine Vorspannung oder Vorneigung bzw. Prädisposition für den Biegestab
derart bereitstellen, dass sich dieser von dem Substrat weg biegt.
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20 ist
eine vergrößerte Seitenansicht, die
einen zum Verständnis
der vorliegenden Erfindung nützlichen
Biegestab in einem betätigten
Zustand mit Vorspannungsstrukturen darstellt, die eine Vorspannung
oder Vorneigung bzw. Prädisposition für den Biegestab
derart bereitstellen, dass sich dieser von dem Substrat weg biegt.
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21 ist
ein Graph, der obere und untere Winkelablenkgrenzen als Funktion
der Frequenz darstellt, um einen Resonanzbetrieb eines zum Verständnis der
vorliegenden Erfindung nützlichen
Aktuators zu erläutern.
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22 ist
eine diagrammartige Planansicht einer Beispielsimplementierung einer
mikroelektromechanischen Aktuatorbaugruppe mit mehreren zum Verständnis der
vorliegenden Erfindung nützlichen
Aktuatoren in Form von sich aus der Ebene heraus biegenden Stäben.
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23 ist
eine diagrammartige Planansicht eines Paares von mikroelektromechanischen
Aktuatoren in Form von thermischen sich aus einer Ebene heraus biegenden
Stäben,
die derart angeordnet sind, dass sie zusammen als Teil eines Videorasterscanners
arbeiten.
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24 ist
eine schematische Seitenansicht, die den Betrieb der Aktuatoren
von 23 als Videorasterscanner darstellt.
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25 und 26 sind
eine Plan- bzw. Seitenansicht eines Klappspiegels, der bei dem Videorasterscanner
von 24 Verwendung findet.
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27 ist
eine Planansicht des Videorasterscanners von 24.
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28A bis 28D zeigen
schematisch eine Implementierung von aufeinanderfolgenden Schritten
zur Herstellung und zum Betrieb des Videorasterscanners von 24 und 27.
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Detailbeschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
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Um
das Verständnis
der vorliegenden Erfindung zu verbessern, wird anhand von 1 bis 15 die
allgemeine Vorgehensweise bei der Herstellung von mikromechanischen
Vorrichtungen bei Verwendung eines MUMPs-Prozesses erläutert.
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Der
MUMPs-Prozess stellt drei Schichten von konformem Polysilizium bereit,
die geätzt
werden, um eine gewünschte
physikalische Struktur zu erzeugen. Die erste Schicht, die mit POLY
0 bezeichnet wird, wird mit einem Trägerwafer verbunden, wobei die
zweite Schicht POLY 1 und die dritte Schicht POLY 2 jeweils mechanische
Schichten darstellen, die von der darunterliegenden Struktur durch
die Verwendung von Hilfs- bzw. Opferschichten getrennt werden können und
während
des Prozesses beseitigt werden.
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Die
begleitenden Figuren zeigen einen allgemeinen Prozess der Herstellung
eines Mikromotors, wie er von MEMS Technology Applications Center, 3021
Cornwallis Road, Research Triangle Park, North Carolina, hergestellt
wird.
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Der
MUMPs-Prozess beginnt mit einem Siliziumwafer 10 vom n-Typ
mit 100 mm. Die Waferoberfläche
wird mit Phosphor in einem Standarddiffusionsofen unter Verwendung
von POCl 3 als Dotierquelle stark dotiert. Hierdurch wird der Ladungsdurchfluss
zum Silizium von elektrostatischen Vorrichtungen, die anschließend auf
dem Wafer angebracht werden, verringert. Als Nächstes wird eine LPCVD-Siliziumnitridschicht 12 (Low
Pressure Chemical Vapor Deposition LPCVD, chemische Dampfaufbringung
bei niedrigem Druck) mit geringer Spannung und 600 nm als elektrische
Isolationsschicht auf das Silizium aufgebracht. Der Siliziumwafer
und die Siliziumnitridschicht bilden ein Substrat.
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Als
Nächstes
wird eine LPCVD-Polysiliziumschicht 14 mit 500 nm – POLY 0 – auf das
Substrat aufgebracht. Die POLY-0-Schicht 14 wird anschließend mittels
Fotolithografie gemustert, das heißt mittels eines Prozesses,
der umfasst: das Beschichten der POLY-0-Schicht mit einem Fotoresist 16,
das Freilegen des Fotoresist mit einer Maske (nicht gezeigt) und
das Entwickeln des freiliegenden Fotoresist zum Zwecke der Herstellung
der gewünschten Ätzmaske
für eine
nachfolgende Musterübertragung in
die POLY-0-Schicht
(2). Nach der Musterung des Fotoresist wird die
POLY-0-Schicht 14 in einem RIE-System (Reactive Ion Etch
RIE, reaktives Ionenätzen)
geätzt
(3).
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Wie
in 4 gezeigt ist, wird eine PSG-Hilfs- bzw. Opferschicht 18 (phosphosilicate
glass PSG, Phosphosilikatglas) mit 2,0 μm mittels LPCVD auf die POLY-0-Schicht 14 und
freiliegende Abschnitte der Nitridschicht 102 aufgebracht.
Diese PSG-Schicht, die hier als erstes Oxid bezeichnet wird, wird
am Ende des Prozesses entfernt, um die erste mechanische Polysiliziumschicht
POLY 1 (nachstehend noch beschrieben) von der Barunterliegenden
Struktur, nämlich
POLY 0 und den Siliziumnitridschichten, zu befreien. Die Hilfs-
bzw. Opferschicht wird mit einer DIMPLES-Maske lithografisch gemustert,
sodass Marken (Dimples) 20 in der Schicht des ersten Oxides
durch RIE (5) mit einer Tiefe von 750 nm
gebildet werden. Der Wafer wird anschließend mit einer dritten Maskenschicht
ANCHOR 1 gemustert und geätzt
(6), um Verankerungslöcher 22 bereitzustellen,
die sich durch die Schicht des ersten Oxides zu der POLY-0-Schicht
erstrecken. Die Löcher
ANCHOR 1 werden im nächsten
Schritt durch die POLY-1-Schicht 24 gefüllt.
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Nach
dem ANCHOR-1-Ätzen
wird die erste Strukturschicht des Polysiliziums (POLY 1) 24 mit
einer Dicke von 2,0 μm
aufgebracht. Eine dünne PSG-Schicht 26 mit
200 nm wird anschließend
auf die POLY-1-Schicht 24 aufgebracht, und der Wafer wird
erwärmt
und abgekühlt
(7), um die POLY-1-Schicht mit Phosphor aus den
PSG-Schichten zu dotieren. Das Erwärmen und Abkühlen verringert darüber hinaus
Spannungen in der POLY-1-Schicht. Die POLY-1- und PSG-Maskierschichten 24 und 26 werden
lithografisch gemustert, um die Struktur der POLY-1-Schicht zu bilden.
Nach dem Ätzen
der POLY-1-Schicht (8) wird der Fotoresist abgestreift, und
es wird die verbleibende Oxidmaske durch RIE entfernt.
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Nachdem
die POLY-1-Schicht 24 geätzt worden ist, wird eine zweite
PSG-Schicht 28 (nachstehend als „zweites Oxid" bezeichnet) aufgebracht (9).
Das zweite Oxid wird unter Verwendung von zwei verschiedenen Ätzmasken
mit verschiedenen Absichten gemustert.
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Zunächst stellt
eine POLY1_POLY2_VIA-Ätzung
(mit 30 bezeichnet) Ätzlöcher in
dem zweiten Oxid bis hinunter zur POLY-1-Schicht 24 bereit.
Diese Ätzung
bildet eine me chanische und elektrische Verbindung zwischen der
POLY-1-Schicht und einer nachfolgenden POLY-2-Schicht. Die POLY1_POLY2_VIA-Schicht
wird lithografisch gemustert und durch RIE geätzt (10).
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Als
zweites wird eine ANCHOR2-Ätzung
(mit 32 bezeichnet) vorgenommen, um sowohl die Schicht 18 des
ersten Oxides wie auch die Schicht 28 des zweiten Oxides
sowie die POLY-1-Schicht 24 in einem Schritt zu ätzen (11).
Für die ANCHOR2-Ätzung wird
die zweite Oxidschicht lithografisch gemustert und durch RIE auf
dieselbe Weise wie bei der POLY1_POLY2_VIA-Ätzung geätzt. 11 zeigt
den Waferquerschnitt, nachdem sowohl die POLY1_POLY2_VIA- wie auch
die ANCHOR2-Ätzung
fertiggestellt worden sind.
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Eine
zweite Strukturschicht POLY 2 34 wird anschließend mit
einer Dicke von 1,5 μm,
gefolgt von der Aufbringung von PSG mit 200 nm aufgebracht. Der
Wafer wird anschließend
erwärmt
und wieder abgekühlt,
um die POLY-2-Schicht zu dotieren und die restlichen Schichtspannungen
zu verringern. Als nächstes
wird die POLY-2-Schicht lithografisch mit einer siebten Maske gemustert,
und es werden die PSG- und POLY-2-Schichten durch RIE geätzt. Der Fotoresist
kann anschließend
abgestreift werden, und es wird das Maskieroxid entfernt (13).
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Die
letzte aufgebrachte Schicht in dem MUMPs-Prozess ist eine Metallschicht 36 mit
0,5 μm, die
das Sondenbilden (probing), das Anschließen (bonding), das elektrische
Routen sowie hochreflektive Spiegelflächen ermöglicht. Der Wafer wird lithografisch
mit der achten Maske gemustert, und das Metall wird unter Verwendung
einer Lift-off-Technik aufgebracht und gemustert. Die fertige nichtfreigelegte
Beispielsstruktur ist in 14 gezeigt.
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Als
letztes werden die Wafer einer Hilfs- bzw. Opferfreisetzung und
einem Test unter Verwendung bekannter Verfahren unterzogen. 15 zeigt
die Vorrichtung, nachdem die Hilfs- bzw. Opferoxide freigesetzt
worden sind.
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Bei
den bevorzugten Ausführungsbeispielen wird
die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung durch den MUMPs-Prozess
entsprechend den vorbeschriebenen Schritten hergestellt. Gleichwohl
werden bei der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung nicht die
spezifischen Maskenmuster, die in dem allgemeinen Prozess in 1 bis 15 gezeigt
sind, eingesetzt, sondern vielmehr Maskenmuster, die spezifisch
für die
Struktur der vorlie genden Erfindung sind. Zudem können sich
die vorstehend für
den MUMPs-Prozess beschriebenen Schritte gemäß Vorgabe durch das MEMS Technology
Applications Center ändern.
Der Herstellungsvorgang ist kein Teil der vorliegenden Erfindung
und stellt nur einen von mehreren Prozessen dar, die zur Herstellung
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können.
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16 ist
eine diagrammartige Planansicht eines zum Verständnis der vorliegenden Erfindung nützlichen
mikroelektromechanischen Aktuators 50 in Form von thermischen
sich aus einer Ebene herausbiegenden Stäben. Der Aktuator 50 enthält ein Paar
von Strukturverankerungen 52 und 54, die an einem
Substrat (beispielsweise einem Substrat 10 oder einer Nitridschicht 12,
nicht gezeigt) befestigt sind, sowie einen oder mehrere thermische
Biegestäbe 56 (es
sind mehrere gezeigt), die an ihren Basisenden 60 und 62 an
Verankerungen 52 beziehungsweise 54 befestigt
sind. Die Biegestäbe 56 sind
im Wesentlichen dieselben, erstrecken sich im Wesentlichen parallel
zum Substrat und in einem Abstand von diesem und sind außerhalb
der Verankerungen 52 und 54 von diesem freigegeben.
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Ein
Schwenkrahmen 64 enthält
ein Rahmenunterteil 66, das an Biegestäben 56 an Verbindungspunkten 68 befestigt
ist, die bei einer Implementierung zwischen den Biegestabmittelpunkten
(mit der gestrichelten Linie 70 bezeichnet) und einer der
Verankerungen 52 und 54 (beispielsweise Verankerung 54)
befestigt sind. Der Schwenkrahmen 64 enthält darüber hinaus
wenigstens einen Schwenkarm 72 (es sind zwei gezeigt),
der mit dem Rahmenunterteil 66 an einem Ende verbunden
ist und sich zu einem freien Ende 74 hin erstreckt, das
aus der Ebene herausschwenkt, wenn der Aktuator 50 aktiviert
bzw. betätigt
wird. Der Schwenkrahmen 64 ist freigegeben und kann sich überall dort
bewegen, wo das Rahmenunterteil 66 nicht mit den Verbindungspunkten 68 verbunden
ist. 17 ist eine diagrammartige Seitenansicht des Aktuators 50 in
einem entspannten Zustand, wo ein Schwenkrahmen 64 als
im Allgemeinen parallel und koplanar zu den Biegestäben 56 dargestellt
ist.
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Die
Strukturverankerungen 52 und 54 sowie die Biegestäbe 56 weisen
Eigenschaften von elektrischen Halbleitern und Eigenschaften einer
thermischen Ausdehnung mit positivem Koeffizienten auf. Die Biegestäbe 56 sind
beispielsweise aus Silizium gebildet. Der Aktuator 50 wird
betätigt,
wenn ein elektrischer Strom von einer Stromquelle 80 durch
die Biegestäbe 56 jeweils über die
elektrisch leitenden Verbindungen 82 und 84 und
die Strukturverankerungen 52 und 54 geleitet wird.
Der fließende
Strom induziert eine Jou le'sche
Erwärmung
der Biegestäbe 56,
wodurch diese veranlasst werden, sich thermisch der Länge nach
auszudehnen, was von dem Temperaturausdehnungskoeffizienten des
Siliziums herrührt.
Da die Verankerungen 52 und 54 die Basisenden 60 und 62 der
Biegestäbe 56 festhalten,
biegen sich die sich ausdehnenden Stäbe 56 letztendlich von
dem Substrat weg. Bei einer Implementierung sind die Biegestäbe 56 derart
ausgebildet, dass sie ein vergrößertes Seitenverhältnis aufweisen,
wobei die Breiten (parallel zum Substrat) größer als die Dicken (senkrecht
zum Substrat) sind, um eine Vorspannung oder Vorneigung bzw. Prädisposition
dahingehend bereitzustellen, dass eine Biegung nicht parallel zum
Substrat erfolgt. Die Biegestäbe 56 weisen
beispielsweise ein vergrößertes Querschnittsseitenverhältnis von
3:2 auf, mit Breiten von 3 μm,
Dicken von 2 μm
und Längen
von 194 μm. 18 ist eine
diagrammartige Seitenansicht des Aktuators 50 in einem
aktivierten Zustand, der das aus einer Ebene heraus erfolgende Biegen
der Stäbe 56 darstellt.
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Das
Biegen der Biegestäbe 56 von
dem Substrat weg im aktiven Zustand des Aktuators 50 bewirkt,
dass das freie Ende 74 des Schwenkrahmens 64 von
dem Substrat weg schwenkt. Der Schwenkrahmen 64 dreht sich
um das Rahmenunterteil 66, das ebenfalls von dem Substrat
durch die Biegestäbe 56 abgehoben
wird. Im Ergebnis bewegt sich das freie Ende 74 und übt eine
Schwenk- oder Drehkraft von dem Substrat weg nach außen aus.
Endet der Aktivierungsstrom, so kühlen sich die Biegestäbe 56 ab
und ziehen sich zusammen, was bewirkt, dass die freien Enden 74 des
Schwenkrahmens 64 in ihre Anfangsstellung zurückkehren.
Derartige Drehablenkungen des Schwenkrahmens 64 können bei
einer Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, darunter die Bereitstellung
einer Anwendung mit einer aus einer Ebene heraus erfolgenden Biegung
bei anderen mikromechanischen Strukturen, so beispielsweise denjenigen,
die in mikrooptischen Vorrichtungen eingesetzt werden. Bei den in 16 bis 18 dargestellten
Implementierungen wird ein Spiegel 86 beispielsweise an
dem freien Ende 74 befestigt und schwenkt mit dem Schwenkrahmen 64,
um Licht selektiv in Abhängigkeit
davon abzulenken, ob der Aktuator 50 in seinem entspannten
oder aktivierten Zustand befindlich ist.
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Die
vergrößerten Seitenverhältnisse
der Biegestäbe 56 verhindern
im Allgemeinen, dass sich diese parallel zum Substrat verbiegen.
Bei Nichtvorhandensein einer Vorspannung oder Vorneigung bzw. Prädisposition
kann ein senkrecht zum Substrat erfolgendes Biegen der Biegestäbe 56 (siehe
beispielsweise 18) willkürlich von dem Substrat weg
oder auf dieses zu erfolgen, wobei ersteres für den Betrieb des Aktuators 50 notwendig
ist. Entsprechend zeigen 19 und 20 Vorspannungsstrukturen,
die eine Vorspan nung oder Vorneigung bzw. Prädisposition für den Biegestab 56 derart
bereitstellen, dass sich dieser von dem Substrat weg und nicht zu
diesem hin biegt.
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19 ist
eine vergrößerte Seitenansicht, die
einen als Beispiel angegebenen Biegestab 56 in einem entspannten
Zustand und mit einer Erstreckung über einen Abstandsblock 90 zeigt,
der an einem Substrat 10 befestigt ist und sich von dem
Substrat (so beispielsweise die Nitridschicht 12) in der Nähe der Mitte
des Biegestabes 56 weg erstreckt. Es ist aus Gründen der
einfacheren Darstellung kein Schwenkrahmen gezeigt. 20 ist
eine vergrößerte Seitenansicht,
die einen als Beispiel angegebenen Biegestab 56 in einem
aktivierten Zustand zeigt. Der Abstandsblock 90 kam als
P0-Schicht mit einer mittleren Dicke von 0,5 μm gebildet werden, und der Biegestab 56 kann
aus einer anderen (freigegebenen) Schicht gebildet werden. Der Abstandsblock 90 erzwingt
eine kleine Erhebung (von beispielsweise 0,5 μm) oder eine Ablenkung 94 in
jedem der Biegestäbe 56 aufgrund
der konformen Natur der Herstellung. Eine Marke 52 ist
zudem in der Nähe
jedes Endes des Biegestabes 56 ausgebildet. Die Marken 92 können in
Form von Vorsprüngen
oder Dimples, die sich von einer unteren Fläche des Biegestabes 56 erstrecken,
oder in Form von Aussparungen in deren obere Fläche hinein, oder in Form von
beidem, wie dargestellt ist. ausgebildet sein. Bei einer MUMPs-Implementierung
kann die Marke 92 beispielsweise als Vertiefung von 0,5 μm in einer
POLY-1-Schicht von 2 μm
ausgebildet sein und berührt
das Substrat nicht.
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Der
Abstandsblock 90 und die Marken 92 bewirken, dass
sich die Biegestäbe 56 von
dem Substrat weg biegen und verringern die Haftreibung zwischen
den Biegestäben 56 und
dem Substrat (beispielsweise der Nitridschicht 12). Es
ist einsichtig, dass für
die Mehrzahl von Biegestäben 56 bei
einem typischen Aktuator 50 ein getrennter Abstandsblock 90 für jeden
Biegestab 56 ausgebildet sein kann, oder es kann ein Abstandsblock 90 als
einzelner durchgehender Block ausgebildet sein, der sich unter allen
Biegestäben 56 erstreckt.
Der Abstandsblock 90 und die Marken 92 können – entweder
einzeln oder zusammen – allein
oder mit einem vergrößerten Seitenverhältnis für die Biegestäbe 56 verwendet werden,
um eine Vorspannung oder Vorneigung bzw. Prädisposition für diese
dahingehend bereitzustellen, dass sich diese von dem Substrat weg
biegen.
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Anfängliche
Experimente haben gezeigt, dass der Aktuator 50 in der
Lage ist, ein Verschwenken oder Ablenken des Schwenkrahmens 64 mit
wenigstens ungefähr
15° relativ
zum Substrat auszuführen.
Bei einer Implementierung ermöglicht
das Befestigen des Rahmenunterteiles 66 an den Verbindungspunkten 68,
die in der Mitte zwischen den Mittelpunkten der Biegestäbe und einer
der Verankerungen 52 und 54 befindlich sind, die
größte Verschwenkung oder
Ablenkung des Schwenkrahmens 64. Derartige Verbindungspunkte 68 entsprechen
den Ablenkungspunkten in den Stäben 56,
wenn diese gebogen werden, und stellen damit die größte Ablenkung
des Schwenkrahmens 64 bereit.
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Im
Allgemeinen kann ein beliebiger Herstellungsprozess zum Einsatz
kommen, bei dem wenigstens eine freisetzbare Schicht vorhanden ist,
die einen positiven Temperaturausdehnungskoeffizienten aufweist
und in der Lage ist, einen Strom für eine Ohm'sche Erwärmung zu führen. Darüber hinaus besteht keine theoretische
Grenze bezüglich
der Anzahl der Biegestäbe 56,
solange nur der Aktuator und die zugehörigen Leiter mit dem Strom
oder der Wärme
umgehen und die Stäbe
die Wärme
rasch abgeben können.
Bei einer Implementierung wurde die Erwärmungstemperatur unter 800°C gehalten,
um ein Selbsterwärmen
und -abkühlen
zu vermeiden, das irreversiblen Schaden anrichten kann.
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Die
Biegestäbe 56 wie
auch die Verankerungen 52 und 54 können entweder
einzeln oder beide aus freisetzbaren MUMPs-Polysiliziumschichten
hergestellt werden, wobei die Verankerungen 52 und 54 jedoch
nicht freiliegen. Bei derartigen MUMPs-Implementierungen kann der
Aktuator 50 mögliche
Dicken von 1,5, 2,0 oder 3,5 μm
aufweisen. Die Resistivität des
Polysiliziums ermöglicht,
dass der Aktuator bei Spannungen und Strömen arbeitet, die mit integrierten
Standardschaltkreisen (beispielsweise CMOS) verträglich sind.
Darüber
hinaus sind die bei der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommenden
Aktuatoren der Fläche
nach sehr klein und stellen eine vergleichsweise hohe Kraft bereit.
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Bei
einigen Betriebsmodi können
der Spiegel 86 und der Schwenkrahmen 64 ein Pendel
bilden, das um das Rahmenunterteil 66 oszilliert, wodurch
es möglich
wird, dass der Aktuator 50 als Resonanzoszillator arbeitet.
Bei einer Implementierung tritt eine derartige Resonanzmode bei
14 kHz auf und stellt eine maximale Ablenkung des Spiegels 86 bei
ungefähr
25° relativ
zum entspannten Zustand bereit. In diesem Modus scheinen die Biegestäbe 56 eine
nahezu einem stationären
Zustand gleichende Biegestellung anzunehmen, was eine statische
Ablenkung des Spiegels 86 und des Schwenkrahmens 64 bewirkt.
Demgegenüber
weist im Nichtresonanzmodus dieser Implementierung der Aktuator 50 eine Halbamplitudenreaktion
von ungefähr
2 kHz und eine Ablenkung von ungefähr 5° auf.
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21 ist
ein Graph 150, der obere und untere Winkelablenkgrenzen
als Funktion der Frequenz zeigt, um den Resonanzbetrieb eines zum
Verständnis
der Erfindung nützlichen
Aktuators 50 darzustellen. Bei dieser Darstellung wird
der Aktuator 50 mit einer 4-V-Rechteckwelle erregt. Der Graph 150 zeigt eine
Halbamplitudenbandbreite bei etwa 1 kHz (Datenpunkte 152)
und eine Resonanzaktuatorablenkung von ungefähr 8 kHz (Datenpunkte 154).
Bei dieser Implementierung weist die Resonanzaktuatorablenkung (beispielsweise
der Spiegel 86) eine maximale Gesamtauslenkung von etwa
18° optisch
(das heißt
aus der Ebene heraus) auf.
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Die
Resonanzaktuatorablenkung tritt innerhalb eines Resonanzablenkfrequenzbereiches 156 auf,
der einem Frequenzbereich von abnehmenden Winkelablenkungen folgt.
Der Resonanzablenkfrequenzbereich 156 kann des Weiteren
durch eine steile Zunahme (oder Abnahme) bei der Winkelablenkung
charakterisiert werden.
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Man
beachte, dass bei Frequenzen über
der Resonanz (das heißt über 8 kHz)
die zyklische Aktuatorablenkung schnell abnimmt, bis die Ablenkung einen
statischen Ablenkungswert (Datenpunkt 158) annimmt. Man
geht davon aus, dass der Aktuator 50 in diesem Zustand
nicht in der Lage ist, mechanisch auf eine schnelle Erwärmung und
Abkühlung
der Biegestäbe 56 zu
reagieren. Der statische Ablenkungswert ist gleich einem der Ruhelage
entsprechenden Restspannungsversatz von 4,5° (Datenpunkt 160) plus
eine Ablenkung aufgrund eines RMS-Erwärmungswertes von 2 V für die anliegende
Rechteckwelle, was einen Gesamtversatz von 10° an dem Datenpunkt 158 ergibt.
Die Vorspannungen aufgrund der Restspannung und der durchschnittliche
Erwärmungswert
des Antriebssignals tragen zu einer Anhebung des Spiegels 86 nach
oben bei und verhindern so einen Zusammenstoß mit dem Substrat.
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22 ist
eine diagrammartige Planansicht einer zum Verständnis der vorliegenden Erfindung nützlichen
Beispielsimplementierung einer mikroelektromechanischen Aktuatorbaugruppe 100 mit
sich aus einer Ebene herausbiegenden Biegestäben, wobei die Baugruppe mit
mehreren (beispielsweise zwei) Aktuatoren 102A, 1026 versehen
ist, die senkrecht zueinander in Ausrichtung mit den benachbarten
Seiten eines rechteckigen (beispielsweise quadratischen) Spiegels 120 befindlich
sind. Die Aktuatoren 102A, 102B sind jeweils zu
dem vorbeschriebenen Aktuator 50 analog, mit der Ausnahme,
dass die Aktuatoren 102A, 102B Schwenkrahmen 110A, 110B umfassen,
die von dem Schwenkrahmen 64 verschieden sind. Auf ähnliche
Weise ist der Spiegel 120 analog zu dem Spiegel 86,
unterscheidet sich jedoch hinsichtlich seiner Anbringung und Verbindung mit den
Schwenkrahmen 110A, 110B. Die nachfolgende Beschreibung
betrifft den Aktuator 102A, ist jedoch auch auf den Aktuator 102B anwendbar,
wobei gleiche Komponenten mit denselben Bezugszeichen bezeichnet
sind.
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Der
Aktuator 102A umfasst ein Paar von Strukturverankerungen 52A und 54A,
die an einem Substrat (beispielsweise einem Substrat 10 oder
einer Nitridschicht 12, nicht gezeigt) befestigt sind,
sowie mehrere thermische Biegestäbe 56A,
die an ihren Basisenden mit den Verankerungen 52 und 54 verbunden
sind. Ein Schwenkrahmen 110A umfasst ein Basisunterteil 112A,
das an den Biegestäben 56A befestigt
ist, sowie einen Schwenkarm 114A, der mit dem Rahmenunterteil 112A an
einem Ende verbunden ist und sich zu einem freien Ende 116A hin
erstreckt, das sich aus der Ebene herausbiegt, wenn der Aktuator 102A aktiviert
wird. Das freie Ende 116A ist an einer Ecke eines Spiegels 120 angebracht,
die von einem Vorspannungsglied 122 mit der Spiegelverankerung 124 verbunden
und ansonsten von dem Substrat freigegeben ist.
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Der
Aktuator 102A wird aktiviert, wenn ein elektrischer Strom
von einer Stromquelle 124A durch die Biegestäbe 56A jeweils über die
elektrisch leitenden Verbindungen 126A und 128A und
die Strukturverankerungen 52A und 54A geleitet
wird. Der fließende
Strom bewirkt eine Ohm'sche
oder Joule'sche Erwärmung der
Biegestäbe 56A,
wodurch diese sich auf vorbeschriebene Weise der Länge nach
auszudehnen, was von dem positiven Temperaturausdehnungskoeffizienten
des Siliziums herrührt.
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Die
Aktuatoren 102A und 1026 wirken dahingehend, dass
sie den Spiegel 120 um Kippachsen 130A beziehungsweise 130B kippen.
Die Aktuatoren 102A und 102B mit jeweiligen Stromquellen 124A und 124B können getrennt
betrieben werden, um den Spiegel 120 beliebig um die Kippachsen 130A und 130B zu
kippen. Bei einem koordinierten Betrieb können die Aktuatorbaugruppe 100 und
der Spiegel 120 als Scansteuerspiegel in einem Barcode-
oder Vektorbildscanner oder zur Bereitstellung eines Rasterscanmusters
zur Bilderstellung eingesetzt werden.
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23 zeigt
eine diagrammartige Planansicht eines Paares von mikroelektromechanischen Aktuatoren 50H und 50V mit
thermischen sich aus einer Ebene heraus biegenden Biegestäben, die
derart angeordnet sind, dass sie zusammen als Teil eines Videorasterscanners 200 arbeiten
(24 und 27). Die
Aktuatoren 50H und 50V weisen im Wesentlichen
denselben Aufbau wie der Aktuator 50 von 16 auf,
weshalb entspre chende ähnliche
Komponenten dieselben Bezugszeichen tragen. Die Aktuatoren 50H und 50V enthalten
beispielsweise die jeweiligen Spiegel 86H und 86V.
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Die
Aktuatoren 50H und 50V mit den Spiegeln 86H und 86V wirken
derart, dass sie eine horizontale beziehungsweise vertikale Abtastung
eines Bildanzeigelichtstrahles 202 24) aus
einer Anzeigelichtquelle 204, wie nachstehend detaillierter beschrieben
ist, bereitstellen. Der Aktuator 50H stellt eine hochfrequente
horizontale Abtastung bereit, wohingegen der Aktuator 50V eine
niederfrequente vertikale Abtastung bereitgestellt. Im NTSC-Standardanzeigeformat
stellt beispielsweise der Aktuator eine horizontale Abtastung mit
einer Frequenz von ungefähr
15 kHz bereit, wohingegen der Aktuator 50V eine Abtastung
mit einer Frequenz von 60 Hz bereitstellt. Entsprechend kann der
Aktuator 50H mit einem Resonanzablenkfrequenzbereich 156 versehen
ist, der eine Nennbetriebsfrequenz von 15 kHz aufweist. Die Anzeigelichtquelle 204 kann
eine einfarbige oder mehrfarbige, fokussierte oder parallelgerichtete Quelle
sein, die pixelweise moduliert wird.
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24 ist
eine schematische Seitenansicht, die den Betrieb der Aktuatoren 50H und 50V mit
der Lichtquelle 204 und einem im Allgemeinen statischen Klappspiegel 206 darstellt.
Die Aktuatoren 50H und 50V werden zusammen mit
dem Klappspiegel 206 in einem gemeinsamen Substrat 208 (wie
gezeigt) oder alternativ auf getrennten im Allgemeinen koplanaren Substraten
gebildet. Gemäß 24 oszillieren
die Aktuatoren 50H und 50V aus der Ebene des Substrates 208 heraus
um jeweilige Querachsen (das heißt senkrechte Achsen, wie gezeigt) 210 und 212.
Der Lichtstrahl 202 aus der Lichtquelle 204 wird
von dem Spiegel 86H zu dem Klappspiegel 206 als
Lichtstrahlsegment 202A reflektiert und sodann von dem
Klappspiegel 206 zu 86V als Lichtstrahlsegment 202 reflektiert.
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25 und 26 sind
eine Plan- bzw. eine Seitenansicht des Spiegels 206, der
aus darstellerischen Gründen
freistehend gezeigt ist. Der Klappspiegel 206 ist an einem
Körper 220 ausgebildet,
der relativ zu dem Substrat 208 gekippt oder gekrümmt ist.
Eine Öffnung 222 (schematisch
in 24 dargestellt) erstreckt sich durch den Körper 220,
damit Licht aus der Lichtquelle 204 durch den Körper 220 zu
dem Spiegel 86H des Aktuators 50H gelangen kann.
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Der
Körper 220 ist
als eine Halbleiterschicht oder mehrere Halbleiterschichten entsprechend
den Halbleiterherstellungsvorgängen
ausgebildet, die zur Herstellung der Aktuato ren 50H und 50V verwendet werden.
Der Klappspiegel 206 kann daher einfach eine Oberfläche eines
Halbleitermaterials sein. Darüber
hinaus enthält
der Körper 220 einen
Hauptoberflächenbereich 224,
auf dem eine Materialschicht (beispielsweise aus Gold) mit einem
Ausdehnungskoeffizienten vorhanden ist, der sich von demjenigen des
Halbleitermaterials des Körpers 220 unterscheidet.
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Der
Unterschied zwischen dem Ausdehnungskoeffizienten des Körpers 220 und
der Schicht in dem Bereich 224 induziert bei der Herstellung
eine Restspannung, die bewirkt, dass der Körper 220 aus der Ebene
des Substrates 208 kippt oder sich biegt. Bei einer Implementierung
enthält
der Körper 220 einen
Endbereich 226, der als versteifte Mehrschichtenstruktur
ausgebildet ist, wodurch das Auftreten von Problemen hinsichtlich
einer Restspannungsverwölbung
in dem Spiegelbereich 226 vermieden wird. Bei einer Anordnung
hiervon in Ausrichtung mit dem Spiegel 206 ermöglicht der
Endbereich 226, dass der Körper 220 und der Klappspiegel 206 im
Allgemeinen eben bleiben. Im Ergebnis kann der Spiegel 206 das Licht
von dem Spiegel 86H des Aktuators 50H genauer
zu dem Spiegel 86V des Aktuators 50V reflektieren.
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27 ist
eine Planansicht eines Videorasterscanners 200, die einen
Körper 220 zeigt,
der den Klappspiegel 206 stützt, der über dem Aktuator 50H angeordnet
ist. Die Lichtquelle 204 (24) leitet
einen Lichtstrahl 202 durch eine Öffnung 222 zu dem Spiegel 86H des
Aktuators 50H.
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28A bis 28D zeigen
schematisch eine Implementierung von aufeinanderfolgenden Schritten
bei der Herstellung und beim Betrieb eines Videorasterscanners 200. 28A zeigt ein Anfangsherstellungslayout 250 der
Aktuatoren 50H und 50V relativ zu dem Körper 220 des
Klappspiegels. Es ist einsichtig, dass bei der anfänglichen
Herstellung die Aktuatoren 50H und 50V und der
Klappspiegelkörper 220 in
einer Ebene mit dem Substrat 208 ausgebildet sind.
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28B und 28C zeigen
jeweilige Herstellungslayouts 252 und 254, die
nacheinander dem Anfangsherstellungslayout 250 folgen.
Die Herstellungslayouts 252 und 254 zeigen den
Klappspiegelkörper 220,
wie dieser sich entlang wenigstens eines Paares von Führungen 256 in
die jeweiligen Zwischen- und Endherstellungsstellungen bewegt (das heißt verschoben
wird). Die Führungen 256 sind
an dem Substrat 208 befestigt, erstrecken sich von diesem
weg und erstrecken sich über
Seitenränder
des Körpers 220,
der relativ zu dem Substrat 208 und den Führungen 256 verschiebbar
ist.
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Bei
einer Implementierung sind die Führungen 256 entlang
der Länge
des Körpers 220 in
einem Anfangsherstellungslayout 250 ausgebildet. Wird der Körper 220 aus
der Anfangsherstellungsstellung (Layout 250) in die Zwischen-
und Endherstellungsstellungen (Layouts 252 und 254)
bewegt, so erstreckt sich aufeinanderfolgend immer mehr des Bereiches 224 über die
Führungen 256 hinaus,
und die Restspannung in dem Bereich 224 bewirkt, dass der Körper 220 von
dem Substrat 208 weg kippt oder sich biegt. Es ist einsichtig,
dass der Körper 220 aus
seiner Anfangs- in seine Endherstellungsstellung mittels automatischer
Steuerungen (Aktuator) oder mittels einer Handbedienung, wie aus
dem Stand der Technik bekannt ist, bewegt werden kann. 28D ist eine schematische Planansicht, die den
Betrieb des Videorasterscanners 200 zeigt.
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Es
ist einsichtig, dass die Spiegel 86H, 86V und 206 groß genug
bemessen sein müssen,
um dem Bewegungsbereich des Lichtstrahls 202 relativ zu
den einzelnen sich bewegenden Spiegeln und der Bewegung der Lichtstrahlsegmente 202A oder 202B gerecht
zu werden.
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Teile
der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispieles betreffen
Schritte des vorstehend beschriebenen MUMPs-Herstellungsprozesses.
MUMPs ist jedoch, wie ausgeführt
worden ist, ein allgemeiner Herstellungsprozesses, der einen weiten
Bereich von MEMS-Vorrichtungsausgestaltungen abdeckt. Infolgedessen
enthält
ein Herstellungsprozess, der spezifisch für die vorliegende Erfindung
konzipiert ist, wahrscheinlich andere Schritte, zusätzliche
Schritte, andere Abmessungen und Dicken sowie andere Materialien.
Derartige spezifische Herstellungsprozesse erschließen sich
einem Fachmann auf dem Gebiet fotolithografischer Prozesse und stellen
keinen Teil der vorliegenden Erfindung dar.
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Eingedenk
der vielen möglichen
Ausführungsbeispiele,
auf die die Prinzipien der Erfindung anwendbar sind, ist einsichtig,
dass die detaillierten Ausführungsbeispiele
rein illustrativ sind und keine Beschränkung des Schutzumfanges der
Erfindung darstellen.