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Diese
Erfindung betrifft einen Prozess zur Herstellung von Diolen. Insbesondere
betrifft sie die Herstellung von Diolen, die für die Herstellung cyclischer
Phosphine nützlich
sind.
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Chirale
Diole sind von beträchtlichem
Interesse für
die Feinchemikalienindustrie, wo sie eine Quelle für eine Asymmetrie,
die bei der Herstellung chiraler Produkte nützlich ist, bereitstellen.
Chirale Diole können zum
Beispiel zur Herstellung chiraler cyclischer Phosphine eingesetzt
werden. Insbesondere sind enantiomerisch reine, homochirale 1,4-Diole
wichtige Zwischenprodukte bei der Synthese chiraler Phospholane,
die C2-symmetrische Liganden sind, die für die Konstruktion
asymmetrischer Katalysatoren verwendet werden. Der Begriff „chiral" bezieht sich auf
eine Struktur, die keine Rotationsachse (Sn)
hat, d. h. zur Punktgruppe Cn oder Dn gehört.
Derartige Moleküle
sind somit chiral bezüglich
einer Asymmetrieachse, einer Asymmetrieebene oder eines Asymmetriezentrums.
Der Begriff „homochiral" bezieht sich auf
eine Struktur mit zwei oder mehr chiralen Zentren mit gleicher Konformation.
Ein gut bekanntes Beispiel für
ein chirales Phospholan ist DUPHOS. Unter Verwendung von DUPHOS
und anderen derartigen Phosphinen hergestellte Katalysatoren werden
zum Beispiel für
eine asymmetrische Hydrierung eingesetzt, wodurch viele verschiedene,
industriell wichtige Verbindungen erhalten werden, und zwar im Allgemeinen
mit hoher optischer Reinheit und in hoher Ausbeute. Aufgrund der
Komplexität
der Ligandensynthese sind nur Methyl- und Ethyl-DUPHOS-Phospholan-Liganden extensiv
untersucht worden. Außerdem
ist die derzeitige Synthese ineffektiv, da sie den Einsatz razemischer
Diole, wie von Hexan-2,5-diol, erfordert. Ein schwieriger und langwieriger
Prozess ist für
die Auftrennung der Mischung aus dem Razemat und Meso-Formen in
die benötigten
homochiralen Formen erforderlich, und er stellt eine Ausbeute eines
jeden Enantiomers von bestenfalls 25% bereit. Schließlich ist
wegen der beschränkten
Zahl der derzeit zur Verfügung
stehenden Wege das Spektrum homochiraler Diole, die mittels der existierenden
Verfahren erhalten werden können,
eng, weshalb nur ein begrenzter Spielraum für die Entwicklung neuer Katalysatoren
zur Verfügung
steht.
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Die
synthetische Herstellung chiraler Alkohole ist bekannt. Insbesondere
ist die Herstellung chiraler Propargylalkohole, wie von 3-Hydroxy-1-butin,
unter Einsatz von Zinktriflat in einer enantioselektiven Additionsreaktion
eines Aldehyds an ein Alkin in Gegenwart von Triethylamin und (+)-
oder (–)-N-Methylephedrin
bekannt (siehe zum Beispiel Carreira et al., Organic Letters, 2000,
2 (26), 4233–4236).
Diese Reaktion wurde zur Bereitstellung chiraler Propargylalkohole über zum
Beispiel thermisch instabile Alkindiole eingesetzt.
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Franz
et al. (J. Am. Chem. Soc., 122 (8), 1806–1807) beschreiben einen Prozess
zur enantioselektiven Synthese von Propargylalkoholen über die
direkte Addition von Alkinen an Aldehyde. In einem Beispiel wird 2-Methyl-3-butin-2-ol
mit Isopropylaldehyd umgesetzt, wodurch ein Dihydroxyalkin mit einem
chiralen Zentrum erhalten wird.
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Bach
et al. (Tetrahedron Lett. 38 (6), 1091–1094) beschreiben einen Prozess
zur Herstellung chiraler 1,4-Diole über die stereoselektive Reduktion
ungesättigter
1,4-Diketone. Nach der Reduktion der Ketone zu chiralen ungesättigten
1,4-Diolen werden die chiralen ungesättigten 1,4-Diole hydriert.
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Burk
et al. (J. Am. Chem. Soc. 117 (15), 4423–4424) beschreiben einen Prozess
zur Herstellung cyclischer Phosphine aus 1,4-Diolen.
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Wir
haben entdeckt, dass nützliche
Diole durch das Umsetzen eines Aldehyds mit einem Hydroxyalkin und
das Hydrieren des resultierenden Dihydroxyalkinprodukts hergestellt
werden können.
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Dementsprechend
stellt diese Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Diols
bereit, das die Schritte umfasst:
- a) Durchführen einer
Additionsreaktion zwischen
einem Aldehyd der allgemeinen Formel
R1C(O)H, in der R1 für eine gesättigte oder
ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
und wobei die Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder
Siloxygruppen sein können,
und
einem chiralen Hydroxyalkin, bei dem die Hydroxylgruppe
an ein chirales Zentrum gebunden ist, der allgemeinen Formel R2R3C(OH)(CH2)xC≡CH, in
der R2 für
eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
und wobei Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl-
oder Siloxygruppen sein können,
R3 für
Wasserstoff oder eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
wobei Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder
Siloxygruppen sein können, R2 und R3 unterschiedlich
sind und x 0 bis 12 beträgt,
in Gegenwart einer Lewissäure,
eines chiralen Liganden, der in der Lage ist, mit der genannten
Lewissäure
zu reagieren, und einer Base, um ein chirales Dihydroxyalkin herzustellen,
und
- b) Hydrieren des chiralen Dihydroxyalkins.
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Der
Aldehyd hat die allgemeine Formel R1C(O)H,
wobei R1 für eine gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe
(mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen), Cycloalkyl- oder Arylgruppe,
die substituiert oder unsubstituiert sein können, steht. Substituentengruppen
können
Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder Siloxygruppen sein. Zum
Beispiel kann R1 Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, n-Amyl, iso-Amyl, tert-Amyl, n-Hexyl,
Cyclohexyl, Phenyl, di-tert-Butylphenyl,
PhCH=CH und iso-Pr3SiO(CH2)2 sein. Bevorzugte Aldehyde sind Cyclohexancarboxaldehyd,
Benzaldehyd, iso-Butyraldehyd, Butyraldehyd, iso-Valeraldehyd, 2-Methylbutyraldehyd,
Trimethylacetaldehyd, Valeraldehyd und Propylaldehyd.
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Das
Hydroxyalkin hat die allgemeine Formel R2R3C(OH)(CH2)xC≡CH,
bei der C≡C
für eine
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung steht. R2 steht
für eine
gesättigte
oder ungesättigte
Alkylgruppe (mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen), eine Cycloalkyl-
oder Arylgruppe, die substituiert oder unsubstituiert sein können. Substituentengruppen
können
Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder Siloxygruppen sein. Zum
Beispiel kann R2 Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl,
n-Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, n-Amyl, iso-Amyl, tert-Amyl, n-Hexyl,
Cyclohexyl, Phenyl, di-tert-Butylphenyl,
PhCH=CH und iso-Pr3SiO(CH2)2 sein. R3 steht
für H oder
eine gesättigte oder
ungesättigte
Alkylgruppe (mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen), eine Cycloalkyl-
oder Arylgruppe, die substituiert oder unsubstituiert sein können. Substituentengruppen
können
Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder Siloxygruppen sein. R2 und R3 können gleich
sein, unterscheiden sich aber vorzugsweise, sodass sie ein chirales
Hydroxyalkin bereitstellen, bei dem die Hydroxylgruppe an ein chirales
Zentrum gebunden ist. Am bevorzugtesten ist R3 H.
Das Hydroxyalkin ist deshalb vorzugsweise ein chirales Hydroxyalkin.
x kann 0 bis 12 sein, ist aber vorzugsweise 0, 1 oder 2, so dass
ein 1,4-, 1,5- oder 1,6-Dihydroxyalkin erhalten wird. Am bevorzugtesten
ist x 0, und das Produkt ist ein 1,4-Dihydroxyalkin.
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Das
Dihydroxyalkinprodukt hat die Formel R2R3C(OH)(CH2)xC≡CCH(OH)R1, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden sein können. Somit
hat, wenn x 0 ist und R3 Wasserstoff ist,
das Dihydroxyalkinprodukt die Formel R2CH(OH)C≡CCH(OH)R1. R1 und R2 sind vorzugsweise gleich, wodurch ein Diol
mit dem Potenzial bereitgestellt wird, ein cyclisches Phosphin mit
C2-Symmetrie
bereitzustellen.
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Das
Hydroxyalkin kann selbst über
eine Additionsreaktion eines Aldehyds mit einem Alkin hergestellt werden.
Insbesondere kann ein chirales Hydroxyalkin über eine Additionsreaktion
eines Aldehyds mit einem Alkin in Gegenwart einer Lewissäure, eines
chiralen Liganden und einer Base gemäß dem Verfahren von Carreira
et al., Organic Letters, 2000, 2 (26), 4233–4236 hergestellt werden. Der
zur Herstellung des chiralen Hydroxyalkins eingesetzte Aldehyd hat
vorzugsweise die Formel R1C(O)H, wie sie
hier zuvor definiert wurde. Das zur Herstellung des chiralen Hydroxyalkins
eingesetzte Alkin kann ein beliebiges Alkin mit einem terminalen Wasserstoff,
d. h. einer C≡C-H-Gruppe,
sein, zum Beispiel kann eine gesättigte
Lösung
von Acetylen in einem unter Druck stehenden, verschlossenen Gefäß eingesetzt
werden. Es wird jedoch von Carreira et al. berichtet, dass eine
besonders nützliche
Gruppe von Alkinen aus denen besteht, die thermische Fragmentierungsreaktionen
durchlaufen. Diese Alkine können
leicht erhalten werden und sind im Vergleich zu Acetylen relativ
leicht zu handhaben. In einem Beispiel hat das Alkin die allgemeine
Formel R4R5C(OH)C≡CH, bei
der R4 und R5 gleich
sind und aus der Gruppe, die Methyl, Ethyl und Propyl umfasst, ausgewählt sind.
Vorzugsweise sind R4 und R5 Methyl,
und ein bevorzugtes Alkin ist 2-Methyl-3-butin-2-ol. Das Reaktionsprodukt
wird einer thermischen Fragmentierungsreaktion unterzogen, wodurch
ein chirales Hydroxyalkin erhalten wird, das für die Umsetzung mit einem Aldehyd
gemäß dem erfindungsgemäßen Prozess
geeignet ist. In einem zweiten Beispiel ist das Alkin an Alkinsilan,
zum Beispiel (Triethylsilyl)acetylen. Das resultierende chirale
Hydroxyalkinsilan wird ebenfalls einer thermischen Fragmentierungsreaktion
unterzogen, wodurch ein für
die Umsetzung mit einem Aldehyd gemäß dem erfindungsgemäßen Prozess
geeignetes chirales Hydroxyalkin erhalten wird.
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Die
Umsetzung des Aldehyds mit dem Hydroxyalkin gemäß der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Prozesses
kann, wenn es gewünscht
ist, zur Erzeugung eines Dihydroxyalkins mit einem chiralen Zentrum,
an das eine Hydroxylgruppe gebunden ist, eingesetzt werden. Wenn
jedoch bei dem Hydroxyalkin-Ausgangsmaterial die Hydroxylgruppe
an ein chirales Zentrum gebunden ist, wie bei einem chiralen Hydroxyalkin,
das gemäß dem Verfahren
von Carreira et al. hergestellt wurde, dann kann das resultierende
Dihydroxyalkin mit zwei chiralen Zentren, an die jeweils eine Hydroxylgruppe
gebunden ist, hergestellt werden. Es wird für die Erzeugung chiraler Phosphine
mit C2-Symmetrie bevorzugt, dass das im
Schritt a) erzeugte Dihydroxyalkin zwei chirale Zentren, an die
jeweils eine Hydroxylgruppe gebunden ist, hat.
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Der
Schritt a) des erfindungsgemäßen Prozesses
wird in Gegenwart einer Lewissäure
und gegebenenfalls eines chiralen Liganden, der in der Lage ist,
mit der besagten Lewissäure
zu reagieren, durchgeführt. Die
Lewissäure
bewirkt die Katalyse der Additionsreaktion des Aldehyds. Die Lewissäure kann
eine beliebige mit einer Aktivität
sein, die ausreicht, die Reaktion zu katalysieren. Vorzugsweise
ist die Lewissäure
eine starke Lewissäure,
zum Beispiel ein Metalltriflat (d. h. ein Metalltrifluormethansulfonat),
und bevorzugter wird die Lewissäure
aus der Gruppe ausgewählt,
die Kupfertriflat, Cadmiumtriflat und Zinktriflat umfasst. Die Lewissäure kann,
wenn es gewünscht
ist, von einem unlöslichen
Trägermaterial,
zum Beispiel einem polymeren Träger oder
einem anorganischen Träger,
wie Kieselgel, einem Metalloxid, Zeolith oder einem Aluminosilikat,
geträgert
werden, um die Wiedergewinnung und Wiederverwendung des Katalysators
zu erleichtern.
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Ein
chiraler Ligand ist gegebenenfalls während des ersten Schrittes
des erfindungsgemäßen Verfahrens
anwesend. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein chiraler
Ligand anwesend, um die Enantioselektivität der Reaktion und somit die
Chiralität
des resultierenden chiralen Zentrums zu bewirken. Vorzugsweise wird
entweder ein chiraler (+)- oder (–)-Ligand eingesetzt, der mit
der Lewissäure
zur Erzeugung der gewünschten
Wirkung interagiert. Die Begriffe „(+)" oder „(–)" beziehen sich hier auf die Wirkung
der Molekülstruktur
auf die Richtung der Rotation von planar polarisiertem Licht. Somit
könnte
zum Beispiel ein aus nur einem Enantiomer bestehender (+)-Ligand
ein Reaktionsprodukt mit einer größeren Zahl (R)-chiraler Zentren bereitstellen,
und ein (–)-Ligand
könnte ähnlich ein
Produkt mit einer größeren Zahl
(S)-chiraler Zentren
bereitstellen. Der chirale Ligand kann ein beliebiger sein, der
mit der Lewissäure
interagiert und eine ausreichend hohe optische Reinheit des Reaktionsprodukts
gewährleistet.
Der chirale Ligand ist vorzugsweise ein chirales β-Alkanolamin,
ein chirales β-Diamin
oder ein chirales β-Thioamin,
und am bevorzugtesten ist er (+)- oder (–)-N-Alkyl- oder -Arylephedrin.
Ein besonders geeigneter chiraler Ligand ist (+)- oder (–)-N-Methylephedrin. Im
erfindungsgemäßen Prozess
erzeugt (+)-N-Methylephedrin in erster Linie (R)-chirale Zentren,
während (–)-N-Methylephedrin
in erster Linie (S)-chirale Zentren erzeugt.
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Das
Produkt des ersten Schrittes der vorliegenden Erfindung ist ein
Dihydroxyalkin, und wie oben festgestellt wurde, ist das Produkt
vorzugsweise ein chirales Dihydroxyalkin mit zwei chiralen Zentren.
In Abhängigkeit
davon, ob der chirale (+)- oder (–)-Ligand verwendet wurde,
und ob das Hydroxyalkin-Ausgangsmaterial selbst chiral war und überwiegend
ein (R)- oder ein (S)-chirales Zentrum (im Gegensatz zu einer razemischen
Mischung) besaß,
kann das Dihydroxyalkinprodukt homochiral, d. h. (R,R) oder (S,S),
sein oder ein (R)- und ein (S)-Zentrum aufweisen. Wenn das Hydroxyalkin-Ausgangsmaterial
selbst über
eine Additionsreaktion eines Aldehyds an ein Alkin gemäß dem Verfahren
von Carreira et al. hergestellt worden war, kann diese Reaktion
zur Bereitstellung des (R)- oder des (S)-chiralen Zentrums im Hydroxyalkin-Ausgangsmaterial
eingesetzt werden.
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Eine
Base ist vorzugsweise während
des ersten Schrittes des erfindungsgemäßen Prozesses zur Verkürzung der
Reaktionszeiten anwesend. Die Base kann eine anorganische Base oder
eine organische Base sein. Vorzugsweise ist die Base eine organische
Base, und bevorzugter ist die organische Base ein Amin. Am bevorzugtesten
ist das Amin ein tertiäres
Amin, zum Beispiel Trimethylamin, Triethylamin, Triethylendiamin oder
Pyridin.
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Weiterhin
wird es bevorzugt, wenigstens eine Hydroxylgruppe im Hydroxyalkin
oder Dihydroxyalkin während
irgendeines Schrittes oder während
aller Schritte des erfindungsgemäßen Prozesses
vor Nebenreaktionen zu schützen.
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Nebenreaktionen
können
die Reinheit und Ausbeute des gewünschten Produkts verringern
und sind unerwünscht.
Der Schutz der Hydroxylgruppen kann mittels sehr vieler verschiedener
Schutzgruppen, die Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, erreicht
werden. Zum Beispiel kann ein Schutz durch das Umsetzen einer Hydroxylgruppe
unter Bildung eines Carbonsäure- oder Sulfonsäureesters
bereitgestellt werden. Wenn die Schutzgruppe eine Carbonsäureestergruppe
ist, kann eine Carbonsäure,
ein Carbonsäureanhydrid oder
ein Carbonsäurechlorid
mit der Hydroxylgruppe unter Einsatz zum Beispiel eines basischen
Katalysators unter milden Bedingungen in einem geeigneten Lösemittel
umgesetzt werden. Zum Beispiel kann eine Benzoat-Schutzgruppe durch
das Umsetzen von Benzoylchlorid oder eines substituierten Benzoylchlorids
in Gegenwart von Triethylamin für
1–24 Stunden
bei 0°C
bereitgestellt werden. Alternativ können Sulfonsäureester
auf ähnliche
Weise über
die Verwendung von beispielsweise Tosylchlorid hergestellt werden.
Die resultierenden Benzoat- oder
Tosylatester können,
wenn es gewünscht
ist, zur Regenerierung der Hydroxylgruppe mittels Verfahren, die
Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, hydrolysiert werden.
Zum Beispiel kann die Schutzgruppe, wenn sie eine Benzoatgruppe
ist, durch die Hydrolyse mit Kaliumhydroxid bei 15–25°C über einen
Zeitraum von 6 bis 10 Stunden entfernt werden.
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Lösemittel
werden vorzugsweise in allen Schritten des Prozesses zur Solubilisierung
der Reaktionspartner und Produkte und zur Bereitstellung eines Wärmesenke
für möglicherweise
während
der Reaktionen erzeugte exotherme Wärme eingesetzt. Vorzugsweise
ist das Lösemittel
ein Kohlenwasserstoff, ein aromatischer Kohlenwasserstoff, ein Ether,
ein Alkohol oder ein chlorierter Kohlenwasserstoff. Beispiele für geeignete Lösemittel
sind Dichlormethan, Diethylether, Tetrahydrofuran, Ethanol, Heptane,
Toluol und Xylol.
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Der
erste Schritt des erfindungsgemäßen Prozesses
wird im Allgemeinen unter milden Bedingungen durchgeführt. Zum
Beispiel kann die Reaktion bei Temperaturen im Bereich von 0–80°C über einen
Zeitraum von 0,5 bis 24 Stunden durchgeführt werden. Vorzugsweise wird
die Reaktion bei 15–60°C über einen
Zeitraum von 2 bis 10 Stunden durchgeführt. Die Menge und die Stöchiometrie
der Lewissäure
und des chiralen Liganden können
erheblich variiert werden, was für
verschiedene Produkte zu einer Zunahme der Ausbeuten und Enantioselektivitäten führt. Typischerweise
werden im ersten Schritt des Prozesses der Aldehyd und das Hydroxyalkin
im Bereich von 1,3 : 1 bis 1 : 1,3 Mol (Aldehyd : Hydroxyalkin)
zugegeben. Die Lewissäure
wird in einem Molverhältnis
im Bereich von 0,05 : 1 bis 3 : 1 (Lewissäure : Hydroxyalkin) zugegeben.
Vorzugsweise wird die Lewissäure
in substöchiometrischen
Mengen im Bereich von 0,05–0,5
: 1 und am bevorzugtesten im Bereich von 0,1–0,3 : 1 zugegeben. Der chirale
Ligand kann in einem solchen Molverhältnis zugegeben werden, dass
seine Menge im Wesentlichen mit der der Lewissäure übereinstimmt, wenn es gewünscht wird,
und wenn eine Base zugegeben wird, wird sie in einem Molverhältnis im
Bereich von 0,3 : 1 bis 1,5 : 1 (Base: Hydroxyalkin) eingesetzt.
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Der
zweite Schritt des erfindungsgemäßen Prozesses
ist die Hydrierung des Dihydroxyalkins. Das Diolprodukt kann aus
einem gesättigten
Diol bestehen oder, wenn die Hydrierung nur partiell ist, aus einem
Alkendiol oder aus Mischungen von diesen. Die selektive Hydrierung
des Alkins zu einem gesättigten
oder ungesättigten
Produkt kann durch die Wahl eines geeigneten Katalysators, wie er
in diesem Gebiet bekannt ist, erreicht werden. Zum Beispiel kann
die Herstellung eines gesättigten
Diols durch das Rühren
des Dihydroxyalkins in einer ethanolischen Suspension von 10% Pd
auf Kohlenstoff für
10–20
Stunden bei 15–25°C unter Wasserstoff
von Atmosphärendruck
erreicht werden. Alkendiole können
zum Beispiel mithilfe des Lindlar-Katalysators hergestellt werden.
Nach der Hydrierung können
die Prozessprodukte durch Filtration vom Pd auf Kohlenstoff abgetrennt
werden, und das Lösemittel
kann im Vakuum abgezogen werden. Wenn es gewünscht wird, kann das rohe Produkt
säulenchromatografisch
mittels Verfahren, die Fachleuten auf diesem Gebiet gut bekannt
sind, gereinigt werden.
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Das
mittels des erfindungsgemäßen Prozesses
hergestellte Diol ist vorzugsweise ein 1,4-, 1,5- oder 1,6-Diol. Am bevorzugtesten ist
das Diol ein chirales 1,4-, 1,5- oder 1,6-Diol mit zwei chiralen
Zentren. Zu mittels des erfindungsgemäßen Prozesses hergestellten
chiralen 1,4-Diolen
gehören,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein,
(1S,4S)-, (1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1,4-Dicyclohexyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1,4-Diisopropyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1,4-Di-tert-butyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1,4-Diphenyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Cyclohexyl-4-isopropyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Cyclohexyl-4-tert-butyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Cyclohexyl-4-phenyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Isopropyl-4-tert-butyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Isopropyl-4-phenyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-tert-Butyl-4-phenyl-1,4-butandiol,
(1S,4S)-,
(1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1,4-Dicyclohexyl-1,4-but-2,3-endiol
und
(1S,4S)-, (1R,4R)-, (1R,4S)- und (1S,4R)-1-Cyclohexyl-4-isopropyl-1,4-but-2,3-endiol.
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Der
erfindungsgemäße Prozess
stellt viele verschiedene Diole aus einfachen, leicht erhältlichen
Ausgangsmaterialien bereit. Die Diole können zum Beispiel für die Synthese
verschiedener cyclischer Phosphine eingesetzt werden. Wenn chirale
Diole gewählt
werden, kann das resultierende chirale cyclische Phosphin für die Konstruktion
asymmetrischer Katalysatoren, die zum Beispiel für eine asymmetrische Hydrierung
nützlich sind,
eingesetzt werden.
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Somit
stellen wir gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung auch einen Prozess zur Herstellung
eines cyclischen Phosphins bereit, das die Schritte umfasst:
- a) Durchführen
einer Additionsreaktion zwischen:
einem Aldehyd der allgemeinen
Formel R1C(O)H, in der R1 für eine gesättigte oder
ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
und wobei die Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder
Siloxygruppen sein können,
und
einem chiralen Hydroxyalkin, bei dem die Hydroxylgruppe
an ein chirales Zentrum gebunden ist, der allgemeinen Formel R2R3C(OH)(CH2)xC≡CH, in
der R2 für
eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
und wobei Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl-
oder Siloxygruppen sein können,
R3 für
Wasserstoff oder eine gesättigte
oder ungesättigte
Alkylgruppe mit zwischen 2 und 24 Kohlenstoffatomen, eine Cycloalkylgruppe
oder eine Arylgruppe steht, die substituiert oder unsubstituiert
sein können,
wobei Substituentengruppen Alkyl-, Aryl-, Halogen-, Hydroxyl- oder
Siloxygruppen sein können,
R2 und R3 unterschiedlich
sind und x 0 bis 12 beträgt,
in Gegenwart einer Lewissäure,
eines chiralen Liganden, der in der Lage ist, mit der genannten
Lewissäure
zu reagieren, und einer Base, um ein chirales Dihydroxyalkin herzustellen,
und
- b) Hydrieren des chiralen Dihydroxyalkins unter Herstellung
eines chiralen Dihydroxyalkens und/oder eines chiralen Dihydroxyalkans,
und
- c) Umsetzen des chiralen Dihydroxyalkens und/oder chiralen Dihydroxyalkans
mit einer Phosphinspezies.
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Unter
dem Begriff „cyclisches
Phosphin" verstehen
wir ein beliebiges Phosphin mit einer ein Phosphoratom enthaltenden
Ringstruktur. Vorzugsweise haben die cyclischen Phosphine 5-, 6- oder 7-gliedrige
Ringe, und am bevorzugtesten sind die cyclischen Phosphine Phospholane
mit einem 5-gliedrigen, ein Phosphoratom enthaltenden Ring. Die
cyclischen Phosphine können
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen gesättigten Diols (Dihydroxyalkans)
oder ungesättigten
Diols (Dihydroxyalkens) mittels Verfahren, die Fachleuten auf diesem
Gebiet gut bekannt sind, hergestellt werden. Zum Beispiel kann ein
erfindungsgemäßes Diol
so aktiviert werden, dass es ein cyclisches Sulfat oder Tosylat
ergibt, und mit einer aus einem Phosphin mit der allgemeinen Formel
R6PH2, bei der R6 ein Substituent aus einem substituierten
oder unsubstituierten Alkylsubstituenten (mit zwischen 1 und 24
Kohlenstoffatom(en)), einem Aryl-, substituierten Aryl-, Ferrocenyl-
oder Ruthenocylsubstituenten ist, der gegebenenfalls Träger weiterer
Phosphineinheiten sein kann, hergestellten Phosphinspezies umgesetzt
werden.
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Zu
den erfindungsgemäßen cyclischen
Phosphinen gehören,
ohne jedoch auf diese beschränkt
zu sein, die folgenden, wobei R1 und R2 so sind, wie sie hier zuvor definiert wurden.
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Die
Erfindung wird weiter durch die Bezugnahme auf die folgenden Beispiele
veranschaulicht. Alle Umsetzungen wurden unter Verwendung im Ofen
getrockneter Glasgeräte
unter einer Atmosphäre
aus trockenem Stickstoff durchgeführt. Das Toluol wurde vor der
Verwendung destilliert und getrocknet. Die Reagenzien wurden von
den Chemiefirmen Fluka oder Aldrich gekauft und ohne eine weitere
Reinigung eingesetzt, mit Ausnahme von Aldehyden, die vor der Verwendung
destilliert wurden. Die chiralen Hydroxyalkin- und die Benzoat-geschützten chiralen
Hydroxyalkin-Ausgangsmaterialien wurden gemäß dem bei Carreira et al.,
Organic Letters, 2000, 2 (26), 4233–4236 beschriebenen Verfahren
hergestellt. Die chromatografische Reinigung der Produkte erfolgte über eine
Forced-Flow-Chromatografie auf Kieselgel 60. NMR-Spektren wurden mit einem Varian-Mercury-300-Gerät im 1H-NMR-Modus bei 300 MHz aufgezeichnet und
auf die internen Lösemittelsignale
bezogen. Die optische Drehung wurde mit einem JASCO-DID-1000-Digitalpolarimeter
gemessen. Die Dünnschichtchromatografie
wurde unter Verwendung von Kieselgel-60-F254-DC-Platten durchgeführt, und die
Visualisierung erfolgte entweder mit ultraviolettem Licht oder über eine
Färbung
mit CAM-Farbstoff. Die HPLC-Analysen
wurden auf einem Merck-Hitachi-D-7000-System durchgeführt. Die
Elementaranalysen wurden über
einer vom Mikroelementaranalytischen Laboratorium an der ETH Zürich durchgeführten Verbrennungsanalyse
durchgeführt.
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Die
Beispiele 1 bis 3 beschreiben die Herstellung von 1,4-Dihydroxyalkinen
gemäß dem ersten
Schritt des erfindungsgemäßen Prozesses.
Das Beispiel 1 beschreibt die Herstellung symmetrischer Dicyclohexyl-1,4-dihydroxyalkine.
Das Beispiel 2 beschreibt die Herstellung symmetrischer Diisopropyl-1,4-dihydroxyalkine,
und das Beispiel 3 beschreibt die Herstellung asymmetrischer 1,4-Dihydroxyalkine.
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Beispiel 1: Synthese chiraler 1,4-Dihydroxyalkine:
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a) Symmetrische geschützte Cyclohexyl-1,4-dihydroxyalkine
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Generelles
Verfahren. Ein 50-mL-Schlenkkolben wurde mit Zinktrifluormethansulfonat
[Zn(OTf)2] (400 mg, 1,1 mmol, 1,1 Äqu.) beschickt
und mit der Heißluftpistole
im Vakuum 5 min erhitzt. Es wurde (+)- oder (–)-N-Methylephedrin (216 mg,
1,2 mmol. 1,2 Äqu.)
zugegeben, und der Kolben wurde 15 min mit Stickstoff gespült. Es wurden
Toluol (3 mL) und Triethylamin (0,17 mL, 1,2 mmol, 1,2 Äqu.) zugegeben.
Die resultierende Mischung wurde bei 23°C 2 Stunden intensiv gerührt, ehe
das entsprechende (Benzoat-geschützte)
chirale Hydroxyalkin ((R)- oder (S)-Benzoesäure-1-cyclohexy(propinylester)
(1 Äqu.)
zugegeben wurde. Nach 15-minütigem
Rühren
wurde der Aldehyd (Cyclohexancarboxaldehyd) (1,1 Äqu.) mittels
einer Spritze in einer Portion zugegeben. Der Reaktionsansatz wurde
gerührt
und 5 Stunden bei 60°C
erhitzt. Die Reaktion wurde mit wässrigem NH4Cl
gestoppt und der Ansatz mit Et2O oder AcOEt
(3 × 20
mL) extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Der Rückstand wurde
säulenchromatografisch
auf Kieselgel unter Verwendung von Pentan : Et2O
(5 : 1 bis 3 : 1) gereinigt. Der (+)-Ligand mit dem (R)-Hydroxyalkin
führte
zum (R,R)-Produkt; der (–)-Ligand
mit dem (S)-Hydroxyalkin führte
zum (S,S)-Produkt, und in diesem Falle wurde der (+)-Ligand mit
dem (S)-Hydroxyalkin zur Herstellung des (S,R)-Produkts eingesetzt.
Mittels dieses Verfahrens wurden die folgenden Dihydroxyalkine hergestellt.
(1R,4R)-Benzoesaure-4-hydroxy-1,4-dicyclohexyl-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 75% und 99% ee und 90% de, wie durch
eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel OD, Hexan : iPrOH
(99 : 1), 254 nm), tr 22,9 (Haupt), 28,9
(Neben), 30,4 (Neben); farbloses Öl. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
2H), 7,6–7,4 (m,
3H), 5,5 (dd, J = 5,9 und 1,5 Hz, 1H), 4,2 (dd, J = 5,9 und 1,5
Hz, 1H), 2,0–1,5
(m, 13H), 1,4–1,05
(m, 10H). Berechn. Zusammens. für
C23H30O3:
C, 77,93%; H, 8,53%; gefunden: C, 77,68%; H, 8,56%.
(1S,4S)-Benzoesäure-4-hydroxy-1,4-dicyclohexyl-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 73% und 99% ee und 90% de, wie durch
eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel OD, Hexan : iPrOH
(99 : 1), 254 nm), tr 25,2 (Haupt), 28,9
(Neben), 30,3 (Neben). Die spektroskopischen Daten sind die gleichen
wie die seines (R,R)s-Enantiomers. Berechn. Zusammens. für C23H30O3:
C, 77,93%; H, 8,53%; gefunden: C, 77,67%; H, 8,51%.
(1S,4R)-Benzoesäure-4-hydroxy-1,4-dicyclohexyl-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 62% und 99% ee und 74% de, wie durch
eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel OD, Hexan : iPrOH
(99 : 1), 254 nm), tr 23,1 (Neben), 25,6
(Neben), 29,4 (Haupt); farbloses Öl. [α]D 27 –7,3° (c = 0,28,
CHCl3). 1H-NMR (300
MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m, 2H), 7,6–7,4 (m,
3H), 5,5 (dd, J = 5,6 und 1,35 Hz, 1H), 4,2 (m, 1H), 2,1 (d, J =
5,3 Hz), 2,0–1,5
(m, 12H), 1,4–1,05
(m, 10H).
-
b) Entschützung geschützter Cyclohexyl-1,4-dihydroxyalkine
-
Die
resultierenden geschützten
Dihydroxyalkine wurden wie folgt entschützt. Zu einer Lösung des
entsprechenden Benzoats (1 Äqu.)
in Et2O wurde fein gepulvertes KOH (1,5 Äqu.) gegeben,
und die Mischung wurde bei Raumtemperatur (23°C) über Nacht (16 Stunden) gerührt. Die
Reaktion wurde mit wässrigem
NH4Cl gestoppt und die Mischung mit Et2O oder AcOEt (3 × 20 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Schichten wurden über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet und im Vakuum
eingeengt. Der Rückstand
wurde säulenchromatografisch
auf Kieselgel unter Verwendung von Pentan : Et2O
(3 : 1 bis 1 : 1) gereinigt. Es wurden die gewünschten chiralen Dihydroxyalkine
erhalten.
(S,S)-1,4-Dccyclohexyl-2-butin-1,4-diol: Isoliert
in einer Ausbeute von 85% in Form eines weißen Feststoffs, Schmp. = 126–128°C. 1H-NMR (300 MHz, CD3OD) δ 4,9 (s,
2H), 4,1 (d, J = 5,9 Hz, 2H), 1,95–1,6 (m, 10H), 1,55–1,45 (m,
2H), 1,35–1,0
(m, 10H). Berechn. Zusammens. für
C16H26O2:
C, 76,75%; H, 10,47%; gefunden: C, 76,55%; H, 10,43%.
(R,R)-1,4-Dicyclohexyl-2-butin-1,4-diol:
Isoliert in einer Ausbeute von 83%. Die spektroskopischen Daten
sind die gleichen wie die seines (S,S)-Enantiomers.
-
Die
im Beispiel 1 beschriebenen Reaktionen sind im Reaktionsschema 1
dargestellt.
-
-
Beispiel 2: Synthese chiraler 1,4-Dihydroxyalkine:
-
a) Symmetrische geschützte Isopropyl-1,4-dihydroxyalkine
-
Mittels
des Verfahrens aus Beispiel 1 wurde der (R)-Benzoesäure-1-isopropylpropinylester
mit Isobutyraldehyd umgesetzt, wodurch die gewünschten symmetrischen geschützten Isopropyldihydroxyalkine
erhalten wurden.
(1R,4R)-Benzoesäure-4-hydroxy-1-isopropyl-5-methyl-2-hexinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 76% (33% an reinem Material) und
99% ee und 86% de, wie durch eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel
CD, Hexan : iPrOH (99 : 1), 254 nm), tr 17,6 (Haupt), 22,6 (Neben); farbloses Öl. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
2H), 7,6–7,4
(m, 3H), 5,5 (dd, J = 5,6 und 1,6 Hz, 1H), 4,25–4,2 (m, 1H), 2,2 (d, J = 5,3
Hz, 1H), 2,2–2,1
(m, 1H), 1,95–1,8
(m, 1H), 1,1 (dd, J = 8,1 und 6,8 Hz, 6H), 1,0 (dd, J = 6,6 und
5,9 Hz, 6H). Berechn. Zusammens. für C17H22O3: C, 74,42%;
H, 8,08%; gefunden: C, 74,59%; H, 7,97%.
(1R,4S)-Benzoesäure-4-hydroxy-1-isopropyl-5-methyl-2-hexinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 73% (38% an reinem Material) und
99% ee und 84% de, wie durch eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel
OD, Hexan : iPrOH (99 : 1), 254 nm), tr 7,9 (Neben), 22,4 (Haupt); farbloses Öl. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
2H), 7,6–7,4
(m, 3H), 5,5 (dd, J = 5,6 und 1,6 Hz, 1H), 4,25–4,2 (m, 1H), 2,2 (d, J = 5,3
Hz, 1H), 2,2–2,1 (m,
1H), 1,95–1,8
(m, 1H), (dd, J = 9,0 und 6,8 Hz, 6H), 1,0 (dd, J = 6,5 und 6,2
Hz, 6H).
-
Die
Reaktion im Beispiel 2 ist im Reaktionsschema 2 dargestellt.
-
-
Beispiel 3: Synthese chiraler 1,4-Dihydroxyalkine:
-
a) Asymmetrische geschützte 1,4-Dihydroxyalkine
-
Zusätzlich zu
symmetrischen Hydroxyalkinen ist der erfindungsgemäße Prozess
in der Lage, geschützte
asymmetrische Hydroxyalkine bereitzustellen. In einem Verfahren
gemäß Beispiel
1 wurde das geschützte
(S)-Cyclohexylalkin (S)-Benzoesäure-1-cyclohexylpropinylester
mit verschiedenen Aldehyden umgesetzt, wobei R1 Isopropyl,
Phenyl oder tert-Butyl war. Es wurden die gewünschten asymmetrischen geschützten Hydroxyalkine
erhalten.
(1S,4S)-Benzoesaure-1-cyclohexyl-4-hydroxy-4-isopropyl-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 72% und 99% ee und 84% de, wie durch
eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel OD, Hexan : iPrOH
(99 : 1), 254 nm), tr 19,9 (Haupt), 22,1
(Neben); farbloses Öl. 1H-NMR
(300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m, 2H), 7,6–7,4 (m, 3H),
5,5 (dd, J = 5,6 und 1,6 Hz, 1H), 4,2 (dd, J = 5,6 und 1,6 Hz, 1H),
2,2 (s breit, 1H, OH), 2,0–1,6
(m, 13H), 1,3–1,1
(m, 10H), 1,0–0,95 (m,
6H). Berechn. Zusammens. für
C20H26O3:
C, 76,40%; H, 8,33%; gefunden: C, 76,57 5; H, 8,43%.
(1S,4S)-Benzoesäure-1-cyclohexyl-hydroxyl-phenyl-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 41% und 99% ee und 80% de, wie mittels 19F-NMR des entsprechenden Mosher-Esters
bestimmt wurde; farbloses Öl. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
2H), 7,6–7,25
(m, 8H), 5,6–5,5
(m, 2H), 2,6–2,5
(m, 1H), 2,0–1,6
(m, 7H), 1,4–1,1
(m, 5H). Berechn. Zusammens. für
C23H24C3:
C, 79,28%; H, 6,94%; gefunden: C, 79,01%; H, 6,96%.
(1S,4S)-Benzoesäure-4-tert-butyl-1-cyclohexyl-4-hydroxy-2-butinylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 77% und 99% ee und 90% de, wie durch
eine HPLC-Analyse bestimmt wurde (Chiracel OD, Hexan : iPrOH
(99 : 1), 254 nm), t, 15,7 (Haupt), 17,0 (Neben), 18,3 (Neben);
farbloses Öl. 1H-NMR (300 MHz CDCl3) δ 8,1–8,0 (m, 2H),
7,6–7,4
(m, 3H), 5,5 (dd, J = 5,9 und 1,5 Hz, 1H), 4,05–4,0 (m, 1H), 2,6–2,5 (m,
1H), 2,1–1,6
(m, 7H), 1,4–1,1
(m, 5H), 1,0 (s, 9H). Berechn. Zusammens. für C21H28O3: C, 76,79%;
H, 8,59%; gefunden: C, 76,85%; H, 8,58%.
-
Die
im Beispiel 3 beschriebenen Reaktionen sind im Reaktionsschema 3
dargestellt.
-
-
Die Überführung der
chiralen Dihydroxyalkine in chirale 1,4-Diole kann durch eine Hydrierung
unter Verwendung eines Palladium-Katalysators erreicht werden. Das
Beispiel 4 beschreibt die Hydrierung mono- und bisgeschützter 1,4-Dihydroxyalkine.
-
Beispiel 4: Hydrierung geschützter chiraler
1,4-Dihydroxyalkine
-
- a) Vor der Hydrierung kann ein monogeschütztes 1,4-Dihydroxyalkin
einem weiteren Schutzschritt zur Schätzung beider chiraler Hydroxylgruppen
unterzogen werden. Zum Beispiel wurden zu einer Lösung von (1R,4R)-Benzoesäure-4-hydroxy-1,4-dicyclohexyl-2-butinylester
(177 mg, 0,5 mmol) in CH2Cl2 (5
mL) bei 0°C
Benzoylchlorid (84 mg, 0,6 mmol), Triethylamin (0,08 mL, 0,6 mmol)
und DMAP (12 mg, 0,1 mmol) gegeben. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur 2 Stunden gerührt.
Die Reaktion wurde mit wässrigem
NH4Cl gestoppt und die Mischung mit CH2Cl2 (3 × 20 mL)
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden über wasserfreiem
MgSO4 getrocknet und im Vakuum eingeengt.
Der Rückstand
wurde säulenchromatografisch
auf Kieselgel unter Verwendung von Pentan : Et2O
(15 : 1) gereinigt. Es wurde das gewünschte bisgeschützte Alkin
erhalten.
(1R,4R)-Benzoesäure-1,4-dicyclohexyl-2-butinyldiester:
Isoliert in einer Ausbeute von 92% in Form eines farblosen Öls. 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
4H), 7,6–7,4
(m, 6H), 5,55 (d, J = 5,3 Hz, 2H), 2,0–1,6 (m, 12H), 1,4–1,05 (m,
10H). Berechn. Zusammens. für
C30H34O4:
C, 78,57%; H, 7,47%; gefunden: C, 78,60%; H, 7,60%.
- b) Hydrierung. Das monogeschützte
chirale 1,4-Dihydroxyalkin (550 mg, 1,55 mmol) (194 mg, 0,42 mmol) wurde
in EtOH (5 mL) unter N2 gelöst, und
Pd/C (10 Gew.-%) wurde zugegeben. Der Stickstoff wurde abgezogen,
und ein Ballon mit H2 wurde angeschlossen.
Die Mischung wurde über
Nacht unter H2 von Atmosphärendruck
gerührt.
Der Katalysator wurde abfiltriert, und das EtOH wurde im Vakuum
abgezogen. Der Rückstand
wurde säulenchromatografisch
auf Kieselgel unter Verwendung von Pentan : Et2O
(5 : 1 bis 3 : 1) gereinigt. Es wurde das gewünschte monogeschützte gesättigte Diol
erhalten.
(1S,4S)-Benzoesäure-1,4-dicyclohexyl-4-hydroxybutylester.
Isoliert in einer Ausbeute von 45% in Form eines weißen Feststoffs,
Schmp. = 106–108°C. Mischung
von Diastereoisomeren (9 : 1). 1H-NMR (300
MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m, 4H), 7,6–7,4 (m,
6H), 5,1–5,0
(m, 1H), 3,4–3,3
(m, 1H), 2,0–1,4
(m, 12H), 1,35–0,95 (m,
10H). Berechn. Zusammens. für
C23H34O3:
C, 77,05%; H, 9,56%; gefunden: C, 76,91%; H, 9,44%. Die Hydrierung
des bisgeschützten
1,4-Dihydroxyalkins lieferte auch das gewünschte geschützte gesättigte 1,4-Diol.
(1S,4S)-Benzoesäure-1,4-dicyclohexylbutyldiester.
Isoliert in einer Ausbeute von 71% in Form eines weißen Feststoffs,
Schmp. = 123–125°C. Mischung
von Diastereoisomeren (9 : 1). 1H- NMR (300 MHz, CDCl3) δ 8,1–8,0 (m,
4H), 7,6–7,4
(m, 6H), 5,1–5,0
(m, 2H), 1,8–1,5
(m, 16H), 1,4–1,0
(m, 10H). Berechn. Zusammens. für
C30H38O4:
C, 77,89%; H, 8,28%; gefunden: C, 77,98%; H, 8,24%.
- c) Das chirale 1,4-Diol wurde durch die Entschützung des
Benzoat-geschützten
1,4-Diols wie im Beispiel 1, Teil b) beschrieben erhalten.
(1S,4S)-1,6-Dicyclohexyl-1,4-butandiol:
Isoliert in einer Ausbeute von 87% in Form eines weißen Feststoffs, Schmp.
= 153–155°C. Mischung
von Diastereoisomeren (9 : 1). 1H-NMR (300 MHz, CDCl3) δ 3,4–3,3 (m, 2H),
2,25 (s breit, 2H), 1,9–1,4
(m, 15H), 1,4–1,0
(m, 12H). Berechn. Zusammens. für
C16H30O2:
C, 75,54%; H, 11,89%; gefunden: C, 75,51%; H, 11,80%.
-
Die
im Beispiel 4 beschriebenen Reaktionen sind im Reaktionsschema 4
dargestellt.
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