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Die
Erfindung betrifft eine flüssigkristalline
Verbindung, die sich speziell als Komponente eines flüssigkristallinen
Mediums mit positiver dielektrischer Anisotropie und hoher optischer
Anisotropie eignet. Weiterhin betrifft die Erfindung auch ein solches
flüssigkristallines
Medium und dessen Verwendung in elektrooptischen Anzeigen und Projektionssystemen,
insbesondere reflektierende Anzeigen, LCoSTM-Anzeigen
und Anzeigen, die auf einem Doppelbrechungseffekt basieren, wie
OCB-Anzeigen.
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Anzeigen
des OCB (optically compensated bend) basieren auf einem Doppelbrechungseffekt
und enthalten eine Flüssigkristallschicht
mit „bend"-Struktur. Die „bend"-Zelle, auch als
Pi-Zelle bekannt, wurde erstmals von P. Bos et al., SID 83 Digest,
30 (1983) für
eine elektrisch steuerbare λ/2-Platte
vorgeschlagen, während
der OCB-Modus für
Anzeigen von Y. Yamaguchi, T. Miyashita und T. Uchida, SID 93 Digest,
277 (1993) beschrieben wurde, gefolgt von Arbeiten von T. Miyashita
et al. unter anderem in Proc. Eurodisplay, 149 (1993), J.Appl.Phys.
34, L177 (1995), SID 95 Digest, 797 (1995), und C.-L. Kuo et al.,
SID 94 Digest, 927 (1994). Eine OCB-Zelle enthält eine Flüssigkristallzelle mit „bend"-Orientierung und
ein Flüssigkristallmedium mit
positivem Δε. Weiterhin
enthalten OCB-Anzeigen wie in den obigen Arbeiten beschrieben einen
oder mehrere doppelbrechende optische Verzögerungsfolien, um unerwünschte Lichtdurchlässigkeit
der „bend"-Zelle im schwarzen
Zustand zu unterbinden. OCB-Anzeigen weisen zahlreiche Vorteile
auf, wie beispielsweise einen breiteren Betrachtungswinkel und kürzere Schaltzeiten
als herkömmliche
Anzeigen auf der Basis von TN-Zellen (twisted nematic – verdrillt
nematisch).
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Die
oben genannten Arbeiten haben gezeigt, dass flüssigkristalline Phasen hohe
Werte für
die optische Anisotropie Δn
und einen relativ hohen positiven Wert für die dielektrische Anisotropie Δε besitzen
müssen
und vorzugsweise recht niedrige Werte für das Verhältnis der elastischen Konstanten
K33/K11 und für die Viskosität besitzen
sollten, um für
hochinformative Anzeigeelemente auf Basis des OCB-Effekts nutzbar
zu sein. Die technische Anwendung des OCB-Effekts in elektrooptischen
Anzeigeelementen erfordert FK-Phasen, die einer Vielzahl von Anforderungen
genügen
müssen.
Besonders wichtig sind hier die chemische Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit,
Luft und physikalischen Einflüssen
wie Wärme,
Strahlung im infraroten, sichtbaren und ultravioletten Bereich sowie
elektrischen Gleich- und Wechselfeldern wichtig. Ferner wird von technisch
verwendbaren FK-Phasen
eine flüssigkristalline
Mesophase in einem geeigneten Temperaturbereich, eine relativ hohe
Doppelbrechung, eine positive dielektrische Anisotropie und eine
niedrige Viskosität gefordert.
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LCoSTM-Anzeigen (Liquid Cristal on Silicon) sind
im Stand der Technik bekannt und von Three-Five Systems Inc. (Tempe,
Arizona, USA) erhältlich.
LCoSTM-Mikrodisplays sind reflektierende
Anzeigen, die typischerweise eine Flüssigkristallschicht mit verdrillter
nematischer Struktur umfassen, die zwischen einer Silizium-Rückplatte
und einem Deckglas liegt. Die Silizium-Rückplatte ist eine Anordnung
von Bildpunkten, von denen jeder eine spiegelnde Oberfläche besitzt,
die gleichzeitig ein Leiter ist. Jeder Bildpunkt umfasst einen feststehenden
Spiegel, der mit einer aktiven Flüssigkristallschicht mit verdrillter
nematischer Ausrichtung bedeckt ist, die durch Anlegen einer Spannung
in homöotrope
Ausrichtung geschaltet werden kann. LCoSTM-Microdisplays sind
klein mit einer Diagonalen von typisch weniger als 1,0 Zoll; sie
ermöglichen
jedoch eine hohe Auflösung
von 1/4 VGA (78 Tausend Bildpunkte) bis UXGA+ (über 2 Millionen Bildpunkte).
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Aufgrund
der kleinen Bildpunktgröße besitzen
LCoSTM-Anzeigen auch eine sehr dünne Schichtdicke, die
typischerweise etwa 1 Mikron beträgt. Daher müssen in diesen Anzeigen verwendete
flüssigkristalline
Phasen insbesondere hohe Werte für
die optische Anisotropie Δn
besitzen, im Gegensatz zu herkömmlichen FK-Anzeigen
des reflektierenden Typs, die üblicherweise
FK-Phasen mit niedrigem Δn
erfordern. Gleichzeitig ist aufgrund des Hintergrundbeleuchtungssystems
von LCoSTM-Anzeigen und Projektionsanzeigen
im Allgemeinen hohe Beständigkeit
gegen UV-Licht unerlässlich.
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In
keiner der bis jetzt offenbarten Verbindungsreihen mit einer flüssigkristallinen
Mesophase gibt es eine Einzelverbindung, die allen diesen Anforderungen
entspricht. Im Allgemeinen werden daher Gemische aus zwei bis 25,
vorzugsweise drei bis 18 Verbindungen hergestellt, um Substanzen
zu schaffen, die als FK-Phasen verwendet werden können. Ideale
Phasen lassen sich auf diese Weise jedoch nicht ohne weiteres herstellen,
da bis jetzt keine Flüssigkristallmaterialien
mit gleichzeitig hoher Doppelbrechung und niedriger Viskosität verfügbar waren.
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Anzeigen
mit OCB-Modus und LCoSTM-Anzeigen können als
Matrixanzeigen betrieben werden. Matrix-Flüssigkristallanzeigen (MFK-Anzeigen) sind bekannt.
Als nichtlineare Elemente zur individuellen Schaltung der einzelnen
Bildpunkte können
beispielsweise aktive Elemente (d.h. Transistoren) verwendet werden. Man
spricht dann von einer aktiven Matrix", wobei man zwei Typen unterscheiden
kann:
- 1. MOS (Metal Oxide Semiconductor) Transistoren
auf Silizium-Wafern
als Substrat.
- 2. Dünnfilm-Transistoren
(TFT) auf einer Glasplatte als Substrat.
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Bei
Typ 1 wird als elektrooptischer Effekt normalerweise dynamische
Streuung oder der Guest-Host-Effekt verwendet. Die Verwendung von
einkristallinem Silizium als Substratmaterial beschränkt die Größe der Anzeige,
da auch die modulartige Zusammensetzung verschiedener Teilanzeigen
an den Stößen zu Problemen
führt.
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Im
Falle des aussichtsreicheren Typs 2, der bevorzugt ist, wird als
elektrooptischer Effekt normalerweise der TN-Effekt verwendet. Man
unterscheidet zwei Technologien: TFTs aus Verbindungshalbleitern
wie z.B. CdSe oder TFTs auf der Basis von polykristallinem oder
amorphem Silizium. In der letzteren Technologie werden weltweit
intensive Forschungsanstrengungen unternommen.
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Die
TFT-Matrix wird auf die Innenseite die einen Glasplatte der Anzeige
aufgebracht, während
die Innenseite der anderen Glasplatte die durchsichtige Gegenelektrode
trägt.
Verglichen mit der Größe der Bildpunktelektrode
ist der TFT sehr klein und hat praktisch keinen nachteiligen Effekt
auf das Bild. Diese Technologie kann auch auf voll farbtaugliche
Bildanzeigen erweitert werden, in denen ein Mosaik aus roten, grünen und
blauen Filtern so angeordnet ist, dass jedes Filterelement einem
schaltbaren Bildpunkt gegenüber
liegt.
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Die
bis jetzt offenbarten TFT-Anzeigen arbeiten gewöhnlich als TN-Zellen mit gekreuzten
Polarisatoren im Durchlicht und werden von hinten beleuchtet. Bei
Anzeigen mit OCB-Modus wurden von T. Uchida, T. Ishinabe und M.
Suzuki in SID 96 Digest, 618 (1996) jedoch auch reflektierende Anzeigen
vorgeschlagen.
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Der
Begriff MFK-Anzeigen umfasst hier jede Matrixanzeige mit integrierten
nichtlinearen Elementen, d.h. neben der aktiven Matrix auch Anzeigen
mit passiven Elementen wie Varistoren oder Dioden (MIM = Metall-Isolator-Metall).
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MFK-Anzeigen
dieser Art sind besonders für
TV-Anwendungen oder für
hochinformative Anzeigen im Kraftfahrzeug- oder Flugzeugbau geeignet.
Neben Problemen bezüglich
der Winkelabhängigkeit
des Kontrastes und der Ansprechzeiten treten in MFK-Anzeigen Schwierigkeiten
aufgrund eines unzureichenden spezifischen Widerstandes der Flüssigkristallgemische
auf [TOGASHI, S., SEKIGUCHI, K., TANABE, H., YAMAMOTO, E., SORIMACHI,
K., TAJIMA, E., WATANABE, H., SHIMIZU, H., Proc. Eurodisplay 84,
Sept. 1984: A 210–288
Matrix LCD Controlled by Double Stage Diode Rings, S. 141 ff, Paris;
STROMER, M., Proc. Eurodisplay 84, Sept. 1984: Design of Thin Film
Transistors for Matrix Addressing of Television Liquid Crystal Displays, S.
145 ff, Paris]. Mit abnehmendem spezifischem Widerstand verschlechtert
sich der Kontrast einer MFK-Anzeige. Da aufgrund von Wechselwirkungen
mit den Innenflächen
der Anzeige der spezifischer Widerstand des Flüssigkristallgemischs über die
Lebensdauer einer MFK-Anzeige im Allgemeinen abnimmt, ist ein hoher (anfänglicher)
Widerstand sehr wichtig für
Anzeigen, die über
einen langen Betriebszeitraum akzeptable Widerstandswerte aufweisen
müssen.
Weiterhin sind MFK-Anzeigen, speziell für Außenanwendungen, UV-Bestrahlung
durch Sonnenlicht ausgesetzt, eine Situation, die dem Einfluss der
Hintergrundbeleuchtung in Projektions- und LCoSTM-Anzeigen ähnlich ist.
Verbindungen des flüssigkristallinen
Mediums, speziell Tolanderivate, die zum Erzielen einer hohen optischen
Anisotropie verwendet werden, können
sich unter intensiver UV-Bestrahlung zersetzen, was ebenfalls zu
einer Abnahme des spezifischen Widerstands des Mediums führt.
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Der
Nachteil der bis jetzt offenbarten MFK-TN-Anzeigen ist die Folge
ihres vergleichsweise geringen Kontrasts, der relativ hohen Blickwinkelabhängigkeit
und der Schwierigkeit beim Erzeugen von Graustufen in diesen Anzeigen.
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Es
besteht daher weiterhin ein großer
Bedarf an MFK-Anzeigen, insbesondere Projektionsanzeigen, Anzeigen
auf Basis eines Doppelbrechungseffekts, wie OCB-Anzeigen, und TFT-Anzeigen
zur Außenanwendung
mit sehr hohem spezifischem Widerstand sowie gleichzeitig einem
breiten Bereich für
die Betriebstemperatur, kurzen Schaltzeiten und niedriger Schwellenspannung,
mit denen verschiedene Graustufen erzeugt werden können. Weiterhin
besteht ein großer
Bedarf an flüssigkristallinen
Medien für
diese Art von Anzeigen, die gleichzeitig niedrige Viskositäten, hohe
Doppelbrechung, relativ hohe positive dielektrische Anisotropie
und eine hohe UV-Beständigkeit
aufweisen.
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Eine
erste Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine hochgradig polare
Verbindung bereitzustellen, welche eine hohe optische Anisotropie,
einen sehr hohen Klärpunkt
und UV-Beständigkeit
aufweist und sich daher speziell als Komponente flüssigkristalliner
Medien in MFK-Anzeigen eignet.
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Eine
zweite Aufgabe der Erfindung ist ein flüssigkristallinen Medium, das
die oben genannten Nachteile zumindest teilweise überwindet und
gleichzeitig eine hohe optische und dielektrische Anisotropie und
eine hohe Klärtemperatur
besitzt und gute UV-Beständigkeit
zeigt.
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Weiterhin
hat die Erfindung als dritte Aufgabe die Bereitstellung einer elektrooptischen
Flüssigkristallanzeige,
insbesondere einer Aktivmatrix-Anzeige, einer reflektierenden Anzeige
und einer Anzeige mit Projektions-, LCoSTM-
oder OGB-Modus, welche die oben genannten Nachteile nicht oder nur
in vermindertem Maße besitzen.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung sind cholesterische Flüssigkristallmedien mit hoher
optischer Anisotropie und mit guter UV-Beständigkeit und eine cholesterische
Flüssigkristallanzeige.
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Es
wurde nun gefunden, dass die erste Aufgabe mit einem flüssigkristallinen
Medium basierend auf einem Gemisch von polaren Verbindungen mit
positiver dielektrischer Anisotropie gelöst werden kann, dadurch gekennzeichnet,
dass es eine oder mehrere Verbindungen der Formel I
worin
X
1 F, Cl, CHF
2, CF
3, OCHF
2 oder OCF
3 bedeutet und
R
1 Alkyl
mit 1 bis 20 C-Atomen bedeutet,
und eine oder mehrere Verbindungen
der Gruppe der Formeln IIa, IIb und XVIIa
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoralkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet und
X
0 F,
Cl, CF
3, OCF
3, OCHF
2, Fluoralkyl oder Fluoralkoxy
mit bis
zu 7 Kohlenstoffatomen bedeutet,
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoralkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet,
X
0 F,
Cl, CF
3, OCF
3, OCHF
2, Fluoralkyl oder Fluoralkoxy mit bis zu
7 Kohlenstoffatomen bedeutet und
Y
1 und
Y
2 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten,
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoralkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet,
X
0 F
oder Cl bedeutet,
enthält.
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Die
Verbindungen der Formel 1 weisen
- • einen hohen
Wert für
die Doppelbrechung,
- • eine
sehr hohe positive dielektrische Anisotropie,
- • einen
sehr hohen Klärpunkt,
- • eine
geringe Rotationsviskosität,
- • eine
gute Tieftemperaturstabilität
und
- • eine
hohe UV-Beständigkeit
auf.
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Es
wurde weiterhin gefunden, dass die zweite Aufgabe der Erfindung
mit einem flüssigkristallinen
Medium basierend auf einem Gemisch von polaren Verbindungen mit
positiver dielektrischer Anisotropie enthaltend eine oder mehrere
Verbindungen der Formel I gelöst
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Medium ist dadurch gekennzeichnet, dass es
- • einen hohen
Wert für
die Doppelbrechung,
- • eine
hohe positive dielektrische Anisotropie,
- • einen
breiten nematischen Phasenbereich, speziell eine hohe Klärtemperatur,
- • eine
niedrige Viskosität
und
- • eine
hohe UV-Beständigkeit
aufweist.
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Das
erfindungsgemäße flüssigkristalline
Medium eignet sich daher speziell für elektrooptische Anzeigen
zur Außenanwendung,
da es hohe UV-Bestrahlung und einen breiten Bereich für die Arbeitstemperatur, speziell
bis zu hohen Temperaturen, zulässt.
Weiterhin können
elektrooptische Flüssigkristallanzeigen
mit starker Beleuchtungslampe, wie Projektionsanzeigen, z.B. mit
LCoSTM-Modus, von der Verwendung des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Mediums durch längere
Lebensdauer aufgrund der hohen UV-Beständigkeit profitieren. Zudem
ist es bei Verwendung des erfindungsgemäßen Flüssigkristallmediums in einer
elektrooptischen Anzeige möglich,
niedrige Werte der Ansprechzeit, eine niedrige Steuerspannung, eine
befriedigende Graustufenleistung, einen weiten Betrachtungswinkel
und einen hohen Kontrast zu erzielen.
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Cholesterische
Flüssigkristallmedien,
die als nematische Komponente ein erfindungsgemäßes Flüssigkristallmedium und als
optisch aktive Komponente einen oder mehrere chirale Dotierstoffe
enthalten, sind eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
Die oben genannten vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Mediums, speziell die hohe optische Doppelbrechung und gute UV-Beständigkeit,
sind auch für
cholesterische Anwendungen von Vorteil. Noch eine weitere Aufgabe
der Erfindung sind cholesterische Flüssigkristallanzeigen, insbesondere
SSCT- und PSCT-Anzeigen,
die ein cholesterisches Flüssigkristallmedium
wie oben beschrieben enthalten.
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Die
Erfindung betrifft auch eine flüssigkristalline
Verbindung der Formel Ib wie nachstehend definiert.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein flüssigkristallines
Medium basierend auf einem Gemisch von polaren Verbindungen mit
positiver dielektrischer Anisotropie, dadurch gekennzeichnet, dass
es eine oder mehrere Verbindungen der Formel I wie vor- und nachstehend
definiert enthält.
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Nach
den
DE 199 19 348
A1 ,
EP 0 439
089 A1 und WO 01/12751 ist die allgemeine Formel I*
worin
R H, einen Alkyl- oder Alkenylrest mit 1 bis 15 C-Atomen bedeutet,
der substituiert sein kann und worin eine oder mehrere CH
2-Gruppen
durch verschiedene Gruppen ersetzt sein können, L H oder F bedeutet und Y
F, Cl, halogeniertes Alkyl, Alkenyl, Alkenyloxy, Alkoxyalkyl oder
Alkoxy bedeutet, bekannt, und Verbindungen dieser Formel I* werden
als Co-Komponenten flüssigkristalliner
Gemische vorgeschlagen. Erfindungsgemäße Verbindungen der Formel
I werden jedoch nicht offenbart.
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Weiterhin
beschreibt die JP 09-030996 fluorierte p-Terphenylderivate.
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Im
Folgenden sind bevorzugte Derivate der Verbindung der Formel I,
die auch bevorzugte Komponenten des erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Mediums darstellen, angegeben. Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes flüssigkristallines
Medium enthält
also eine oder mehrere der bevorzugten Verbindungen der Formel I
wie unten angegeben.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel I sind diejenigen, worin R1 Alkyl
mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet. Ganz bevorzugt bedeutet R1 einen geradkettigen Alkylrest und somit
bedeutet R1 Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl,
Hexyl, Heptyl oder Octyl, insbesondere Ethyl, Propyl oder Butyl.
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Weitere
bevorzugte Verbindungen der Formel I sind diejenigen, worin X1 F, CHF2, CF3, OCHF2 oder OCF3, insbesondere F, OCHF2 oder
OCF3, ganz bevorzugt OCHF2 oder
OCF3 bedeutet.
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Verbindungen
der Formeln Ia und/oder Ib sind sehr bevorzugt:
worin
alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel I werden unter Verwendung von dem Fachmann
bekannten Verfahren hergestellt. Das folgende Reaktionsschema stellt
eine vorteilhafte Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen dar.
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Im
Folgenden sind bevorzugte erfindungsgemäße flüssigkristalline Gemische angegeben.
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Flüssigkristalline
Gemische mit einem hohen Wert für
die optische Anisotropie von Δn ≥ 0,16, speziell Δn ≥ 0,17, insbesondere Δn ≥ 0,18 werden
bevorzugt. Sogar Werte für
die optische Anisotropie von Δn ≥ 0,19 lassen
sich mit erfindungsgemäßen Gemischen
erreichen.
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Das
flüssigkristalline
Medium enthält
vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere Terphenylverbindungen der Formel IIa
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoroalkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet und
X
0 F,
Cl, CF
3, OCF
3, OCHF
2, Fluoralkyl oder Fluoralkoxy mit bis zu
7 Kohlenstoffatomen bedeutet.
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R0 bedeutet vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen. Bevorzugte Bedeutungen für X0 sind F,
CF3, OCHF2 und OCF3.
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Ein
besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes flüssigkristallines Medium enthält daher
ein oder mehrere der Derivate der Formel IIa.1
worin
alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.
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Durch
die Verwendung von Komponenten der Formel IIa, speziell IIa.1, sind
Flüssigkristallgemische mit
einer sehr hohen dielektrischen Anisotropie Δε, speziell Δε ≥ 12,0, und einem sehr hohen ε∥-Wert (Dielektrizitätskonstante
in der Richtung parallel zur Molekülachse) erhältlich.
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Zusätzlich enthält das flüssigkristalline
Medium vorzugsweise eine oder mehrere Terphenylverbindungen der
Formel IIb
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoroalkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet,
X
0 F,
Cl, CF
3, OCF
3, OCHF
2, Fluoralkyl oder Fluoralkoxy mit bis zu
7 Kohlenstoffatomen bedeutet und
Y
1 und
Y
2 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
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R0 bedeutet vorzugsweise eine Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen. X0 bedeutet sehr bevorzugt
Cl.
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Ein
besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes flüssigkristallines Medium enthält daher
ein oder mehrere der Derivate der Formel IIb.1
worin
alkyl eine Alkylgruppe mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet.
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Durch
die Verwendung von Komponenten der Formel IIb, speziell IIb.1, sind
Flüssigkristallgemische mit
einer sehr hohen optischen Anisotropie Δn, speziell Δn ≥ 0,19, erhältlich.
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Das
Flüssigkristallgemisch
enthält
vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere polare Verbindungen ausgewählt aus den Formeln III bis
VIII
worin
R
0 Alkyl, Alkoxy, Fluoroalkyl, Alkenyl oder
Oxaalkenyl mit bis zu 9 C-Atomen bedeutet,
Z
1 CF
2O, C
2F
4 oder
eine Einfachbindung bedeutet,
Z
2 CF
2O, C
2F
4 oder
C
2H
4 bedeutet,
X
0 F, Cl, CF
3, OCF
3, OCHF
2, Fluoralkyl
oder Fluoralkoxy mit bis zu 7 Kohlenstoffatomen bedeutet,
Y
1 bis Y
4 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten und
r 0 oder 1 bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel III sind vorzugsweise aus den folgenden
Formeln ausgewählt:
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen, R
0 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet
und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3 bedeutet.
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Besonders
bevorzugt enthält
das Flüssigkristallgemisch
eine oder mehrere Verbindungen der Formel IIIa1
worin
alkenyl Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl, 3E-Butenyl oder 3E-Pentenyl, insbesondere
3E-Butenyl oder 3E-Pentenyl, insbesondere vinyl bedeutet.
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Die
Verbindungen der Formel IV sind vorzugsweise aus den folgenden Formeln
ausgewählt
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen, R
0 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet
und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3 bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel IVa, IVb und IVc, insbesondere
worin X0 F bedeutet. Weiterhin sind Verbindungen
der Formel IVf bevorzugt.
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Die
Verbindungen der Formel VI sind vorzugsweise aus den folgenden Formeln
ausgewählt
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen, R
0 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet
und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3 bedeutet.
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Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel VIa, VIb und VIc.
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Die
Verbindungen der Formel VII sind vorzugsweise aus den folgenden
Formeln ausgewählt
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen, R
0 vorzugsweise
n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeutet
und X
0 vorzugsweise F, Cl, CF
3,
OCF
3 oder OCHF
2,
insbesondere F oder OCF
3 bedeutet, Besonders
bevorzugt sind Verbindungen der Formel VIIa und VIIb, insbesondere
diejenigen, worin X
0 F bedeutet.
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Das
Flüssigkristallgemisch
enthält
vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere Vierring-Verbindungen ausgewählt aus den Formeln IX bis
XVI.
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen und Y
1,
Y
2, Y
3, Y
4 und Y
5 unabhängig voneinander
H oder F bedeuten, mit der Maßgabe,
dass bezüglich
Formel XVI nicht gleichzeitig Y
1, Y
2 und Y
3 F und Y
4 und Y
5 H bedeuten.
Somit beinhaltet die Formel XVI keine Verbindungen der Formel I.
R
0 bedeutet vorzugsweise n-Alkyl mit 1 bis
8 C-Atomen oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen. X
0 bedeutet
vorzugsweise F, Cl, CF
3, OCF
3 oder
OCHF
2, insbesondere F oder OCF
3.
Y
4 und Y
5 bedeuten
vorzugsweise H.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel IX sind diejenigen der Formel IXa
worin
R
0 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen. X
0 bedeutet
vorzugsweise F, Cl, CF
3, OCF
3 oder
OCHF
2, insbesondere F oder OCF
3.
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Das
Flüssigkristallgemisch
enthält
vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus den Formeln XVII bis
XIX.
worin
R
0, Y
1, Y
2 und X
0 die oben
angegebenen Bedeutungen besitzen und die Phenylenringe gegebenenfalls ein-
oder mehrfach mit F oder Cl substituiert sind. Vorzugsweise bedeutet
R
0 n-Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen oder Alkenyl
mit 2 bis 7 C-Atomen, X
0 bedeutet F, Cl,
CF
3, OCF
3 oder OCHF
2, insbesondere F oder Cl, und mindestens
ein Phenylenring ist mit F substituiert.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XVII sind diejenigen der Formel XVIIa
worin
X
0 F oder Cl, insbesondere F bedeutet.
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Bevorzugte
Verbindungen der Formel XVIII sind diejenigen, worin Y1 F
und X0 F oder Cl, insbesondere F bedeutet.
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Das
Flüssigkristallgemisch
enthält
vorzugsweise zusätzlich
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus den Formeln XX bis
XXIII.
worin
R
3 und R
4 unabhängig voneinander
eine der Bedeutungen von R
0 wie oben definiert
besitzen und Y
1 H oder F bedeutet.
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In
den Verbindungen der Formel XX bedeuten R3 und
R4 vorzugsweise Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen
oder Alkenyl mit 2 bis 7 C-Atomen.
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In
den Verbindungen der Formel XXI, XXII und XXIII bedeuten R3 und R4 vorzugsweise
Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 8 C-Atomen.
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Verbindungen
der Formel XXIII, worin Y1 F bedeutet, sind
besonders bevorzugt.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin eine elektrooptische Anzeige, vorzugsweise
eine Anzeige mit Aktivmatrix-Adressierung und/oder eine reflektierenden
Anzeige. Die erfindungsgemäße Anzeige
basiert vorzugsweise auf dem OCB-Effekt, einer Projektionsanzeige
und/oder einer LCoSTM-Anzeige, dadurch gekennzeichnet, dass
sie als Dielektrikum ein flüssigkristallines
Medium wie oben beschrieben enthält.
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Vorzugsweise
enthält
das Gemisch im wesentlichen Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe enthaltend
die allgemeinen Formeln I, IIa, IIb und III bis XXIII.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen Gemische, die:
- • mindestens
2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 3 Gew.-%, ganz bevorzugt mindestens
4 Gew.-%, und vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, ganz bevorzugt bis
zu 15 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I,
- • mindestens
10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.-%, und vorzugsweise bis
zu 45 Gew.-%, ganz bevorzugt bis zu 40 Gew. % einer oder mehrerer
Verbindungen der Formel IIa,
- • mindestens
3 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 5 Gew.-%, und vorzugsweise bis
zu 40 Gew.-%, ganz bevorzugt bis zu 30 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der
Formel IIb,
- • mindestens
10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 15 Gew.-%, und vorzugsweise bis
zu 75 Gew.-%, ganz bevorzugt bis zu 60 Gew.-% einer oder mehrerer
Verbindungen der Formeln IV, insbesondere mindestens 8 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 15 Gew.-%, und vorzugsweise bis zu 50 Gew.-%, ganz bevorzugt
bis zu 40 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formeln IVb
und/oder IVc und
insbesondere mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 3 Gew.-%, und vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, ganz bevorzugt
bis zu 15 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel IVa,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel Ia und/oder Ib,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IIa, insbesondere worin X0 F
bedeutet, speziell worin R0 Alkyl mit 1
bis 8 C-Atomen bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IIb, insbesondere worin X0 Cl
bedeutet, speziell worin R0 Alkyl mit 1
bis 8 C-Atomen bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IVb und/oder IVc, insbesondere worin
X0 F bedeutet, speziell worin R0 Alkyl
mit 1 bis 8 C-Atomen bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IVa, insbesondere worin X0 F
bedeutet, speziell worin R0 Alkyl mit 1
bis 8 C-Atomen bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IIIa1, insbesondere worin Alkenyl Vinyl
bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel IXa, insbesondere worin X0 F
bedeutet,
- • eine
oder mehrere Verbindungen der Formel XVIIa, insbesondere worin X0 F, OCF3 oder OCHF2 bedeutet,
- • mindestens
eine Verbindung der Formel XXIII, insbesondere worin Y1 F
bedeutet,
enthalten.
-
Die
Verbindungen der Formel IIa, IIb und III bis XXIII sind aus dem
Stand der Technik bekannt oder lassen sich nach bekannten Verfahren
herstellen.
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Durch
die Verwendung von Verbindungen der Formel I ist es möglich, erfindungsgemäße hochpolare flüssigkristalline
Gemische gleichzeitig hoher Doppelbrechung und hohem Klärpunkt zu
erhalten. Zusätzlich führt die
Verwendung der Verbindungen der Formel IIa zu hohen Werten für die dielektrische
Anisotropie in den erfindungsgemäßen Gemischen.
Weiterhin weisen erfindungsgemäße Flüssigkristallgemische,
die Verbindungen der Formel IIb enthalten, eine sehr hohe Doppelbrechung
auf.
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Das
Flüssigkristallgemisch
besitzt vorzugsweise einen nematischen Phasenbereich von mindestens 75
K, insbesondere mindestens 90 K, und einen Klärpunkt oberhalb von 70 °C, insbesondere
oberhalb von 80 °C,
speziell oberhalb von 90°C.
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Die
dielektrische Anisotropie ist vorzugsweise größer als +8, sehr bevorzugt
mindestens +10, ganz bevorzugt gleich oder größer als +11.
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Die
erfindungsgemäßen Gemische
basieren normalerweise auf mittelpolaren Komponenten mit der angegebenen
Kernstruktur und anderen Nicht-Cyano-Komponenten. Natürlich können solche
Gemische jedoch zusätzlich
auch bekannte flüssigkristalline
Cyano-Komponenten,
vorzugsweise Verbindungen der Formel XXIV
enthalten,
worin R
0, r, Y
1 und
Y
2 die oben angegebenen Bedeutungen besitzen
und
wenn für die Holding
Ratio (HR) keine extrem hohen Werte erforderlich sind, z.B. für TN- oder
STN-Anwendung. Die entstehenden Gemische sind wichtig zum Erreichen
sehr breiter nematischer Phasenbereiche einschließlich sehr
niedriger Temperaturen (Außenanwendung).
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Die
Gemische basieren vorzugsweise auf halogenierten Komponenten mittlerer
Polarität
und/oder sind im wesentlichen frei von Cyano-Komponenten.
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Die
erfindungsgemäßen Flüssigkristallgemische
eignen sich auch als Flüssigkristallmedien
zur Verwendung in cholesterischen Flüssigkristallanzeigen, insbesondere
in SSCT- ("surface
stabilized cholesteric texture")
und PSCT-Anzeigen ("polymer
stabilized cholesteric texture"),
wie beispielsweise in WO 92/19695,
US
5,384,067 ,
US 5,453,863 ,
US 6,172,720 oder
US 5,661,533 beschrieben.
Cholesterische Flüssigkristallanzeigen
enthalten typischerweise ein cholesterisches Flüssigkristallmedium, das aus
einer nematischen Komponente und einer optisch aktiven Komponente
besteht, und weisen im Vergleich zu TN- und STN-Anzeigen eine erheblich
höhere
helikale Verdrillung auf und zeigen selektive Reflexion von zirkular
polarisiertem Licht. Die Reflexionswellenlänge wird durch das Produkt
aus der Ganghöhe
der cholesterischen Helix und dem durchschnittlichen Brechungsindex
des cholesterischen Flüssigkristallmediums
angegeben.
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Zu
diesem Zweck werden dem erfindungsgemäßen Flüssigkristallgemisch ein oder
mehrere chirale Dotierstoffe zugegeben, wobei das Verdrillungsvermögen und
die Konzentration der Dotierstoffe so gewählt werden, dass das entstehende
Flüssigkristallmedium
eine cholesterische Phase bei Raumtemperatur und eine Reflexionswellenlänge, die
vorzugsweise im sichtbaren, UV- oder IR-Bereich des elektromagnetischen
Spektrums, insbesondere im Bereich von 400 bis 800 nm liegt, besitzt.
Geeignete chirale Dotierstoffe sind dem Fachmann bekannt und im
Handel erhältlich,
wie z.B. Cholesterylnonanoat (CN), CB15, R/S-811, R/S-1011, R/S-2011,
R/S-3011 oder R/S-4011 (Merck KGaA, Darmstadt). Besonders geeignet
sind Dotierstoffe mit hohem Verdrillungsvermögen, die eine chirale Zuckergruppe
enthalten, insbesondere Sorbitolderivate wie in WO 98/00428 offenbart.
Wenn zwei oder mehr Dotierstoffe verwendet werden, können sie
dieselbe oder gegensätzliche
Verdrillungsrichtungen und dasselbe oder gegensätzliche Vorzeichen des linearen
Temperaturkoeffizienten der Verdrillung aufweisen.
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In
den Komponenten der Formeln IIa, IIb und III bis XXIV bedeuten R0, R1, R3 und
R4 vorzugsweise einen geradkettigen Alkylrest
mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder geradkettiges Methoxyalkyl. Bevorzugte
Alkylgruppen sind Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl
und Octyl, insbesondere Ethyl, Propyl, Butyl und Pentyl. Bevorzugte
Methoxyalkylgruppen sind Methoxymethyl, Methoxyethyl, Methoxypropyl,
Methoxybutyl, Methoxypentyl, Methoxyhexyl, Methoxyheptyl.
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Der
Begriff „Alkoxy" umfasst geradkettige
und verzweigte Alkoxygruppen mit 1 bis 8 C-Atomen. Geradkettige
Alkoxygruppen sind bevorzugt. Bevorzugte Alkoxygruppen sind dementsprechend
Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Butoxy, Pentoxy, Hexoxy, Heptoxy und Octoxy.
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Der
Begriff „Alkenyl" umfasst geradkettige
und verzweigte Alkenylgruppen mit 2 bis 7 C-Atomen. Geradkettige
Alkenylgruppen sind bevorzugt. Weitere bevorzugte Alkenylgruppen
sind C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl,
C5-C7-4-Alkenyl,
C6-C7-5-Alkenyl
und C7-6-Alkenyl, insbesondere C2-C7-1E-Alkenyl, C4-C7-3E-Alkenyl und
C5-C7-4-Alkenyl.
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Unter
diesen sind speziell bevorzugte Alkenylgruppen Vinyl, 1E-Propenyl, 1E-Butenyl,
1E-Pentenyl, 1E-Hexenyl, 1E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl,
4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl,
4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl und 6-Heptenyl. Alkenylgruppen
mit bis zu 5 C-Atomen sind besonders bevorzugt.
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Vorstehend
und im Folgenden sind diejenigen Verbindungen bevorzugt, die einen
mindestens Cyclohexanring enthalten, worin der Cyclohexanring trans-substituiert
ist.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen Gemische
findet auf herkömmliche
Weise statt. In der Regel wird die gewünschte Menge der in der kleineren
Menge verwendeten Komponenten in den den Hauptbestandteil ausmachenden
Komponenten gelöst,
vorzugsweise bei erhöhter
Temperatur. Wenn diese Temperatur oberhalb des Klärpunktes
des Hauptbestandteils gewählt
wird, lässt
sich die Vollständigkeit
des Lösungsvorgangs
besonders leicht beobachten.
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Es
ist jedoch auch möglich,
Lösungen
der Komponenten in einem geeigneten organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Aceton, Chloroform oder Methanol, zu mischen und
das Lösungsmittel
z.B. durch Destillation zu entfernen.
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Durch
geeignete Zusatzstoffe lassen sich die erfindungsgemäßen Flüssigkristallphasen
so modifizieren, dass sie in jeder bis jetzt offenbarten Art von
MFK-Anzeige verwendet werden können.
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In
der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind
die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen
durch Akronyme angegeben, deren Transformation in chemische Formeln
sich aus den folgenden Tabellen A und B ergibt. Alle Reste C
nH
2n+1, C
mH
2m+1 und C
rH
2r+1 sind geradkettige
Alkylreste und -C
sH
2s-
steht für
eine geradkettige Alkylengruppe mit n, m, r bzw. s Kohlenstoffatomen.
n, m, r und s sind ganze Zahlen und bedeuten unabhängig voneinander
vorzugsweise 0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12. Die Codierung
der Tabelle B versteht sich von selbst. In Tabelle A sind nur die
Akronyme für
die Grundkörper
angegeben. Im Einzelfall folgt dem Akronym für den Grundkörper, getrennt
durch einen Bindestrich, ein Code für die Substituenten R
1, R
2, L
1 und
L
2 wie folgt:
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Bevorzugte
Komponenten für
das Gemisch finden sich in den Tabellen A und B.
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Tabelle C:
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Geeignete
Dotierstoffe sind in Tabelle C aufgeführt. Einer oder mehrere von
diesen werden im Allgemeinen zum erfindungsgemäßen flüssigkristallinen Medium hinzugegeben.
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Tabelle D
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Beispiele
für Stabilisatoren,
die zu den erfindungsgemäßen flüssigkristallinen
Gemischen hinzugegeben werden können,
sind im Folgenden aufgeführt.
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Besonders
bevorzugt sind erfindungsgemäße Gemische,
die neben einer oder mehreren Verbindungen der Formel I zwei, drei
oder mehr Verbindungen enthalten, die aus Tabelle B ausgewählt sind.
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Die
unten stehenden Beispiele dienen dazu, die Erfindung zu erläutern, ohne
sie einzuschränken.
In den Beispielen sind der Schmelz- und Klärpunkt einer Flüssigkristallsubstanz
in Grad Celsius angegeben. Es werden die folgenden Abkürzungen
verwendet: K = kristalliner Zustand, N = nematische Phase, Sm =
smektische Phase und I = isotrope Phase. Die Daten zwischen diesen
Symbolen sind die Übergangstemperaturen. Die
Prozente sind Gewichtsprozente.
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Die folgenden Abkürzungen
werden verwendet
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- Δn
bezeichnet die optische Anisotropie gemessen bei 20 °C und 589
nm
- ne bezeichnet den außerordentlichen Brechungsindex
bei 20 °C
und 589 nm
- Δε bezeichnet
die dielektrische Anisotropie bei 20 °C
- ε∥ bezeichnet
die Dielektrizitätskonstante
in der Richtung parallel zur Molekülachse
- Kp bezeichnet den Klärpunkt
[°C]
- γ1 bezeichnet die Rotationsviskosität [mPa s]
- V0 Fredericksz-Schwelle [V]
- THF Tetrahydrofuran
- MTB tert.-Butyl-methyl-ether
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Beispiel
1: Synthese von CPGU-3-OT 1.1
Synthese der Boronsäure
(3)
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1,375
mol Mg in 100 ml THF werden mit 1,25 mol 1-Brom-3-fluorbenzol (1) in
350 ml THF unter den Bedingungen einer Grignard-Reaktion in der
Siedehitze umgesetzt. Nach Zugabe des Fluorbenzols wird das Reaktionsgemisch
30 min am Rückfluss
erhitzt. Danach werden 1,375 mol Trimethylborat (2) in 300 ml THF zum
Reaktionsgemisch getropft. Nach einer Stunde werden 500 ml MTB zugegeben
und dann 200 ml konzentrierte HCl bei einem Maximum von 20 °C mit Kühlung zugetropft.
Die folgende Aufarbeitung erfolgt wie üblich.
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1.2
Synthese von 3-Fluor-4'-(trans-4-propyl-cyclohexyl)-biphenyl
(5)
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0,100
mol Natrium-metaborat-octahydrat in 80 ml Wasser werden mit 0,004
mol Bis(triphenylphosphin)-palladium(II)-chlorid und 0,004 mol Hydraziniumhydroxid
versetzt. Zu diesem Gemisch tropft man 0,200 mol 1-Brom-4-(trans-4-propyl-cyclohexyl)benzol
(4) in 150 ml THF. Nach 5 min Rühren
werden 0,200 mol der Boronsäure
(3) in 50 ml THF zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird 10 Stunde
am Rückfluss
erhitzt, auf Raumtemperatur (20 °C)
abgekühlt
und auf herkömmliche
Weise aufgearbeitet.
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1.3
Synthese der Boronsäure
(7)
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0,093
mol der Verbindung 5 in 60 ml THF werden bei –80 °C zu 0,093 mol Kalium-tert-butylat
in 100 ml THF getropft. Weiterhin werden bei –80 °C 0,093 mol Butyllithium (15%ige
Lösung
in n-Hexan) zugetropft. Das
Reaktionsgemisch wird 20 min gerührt.
Danach werden 0,093 mol Trimethylborat in 60 ml THF zugetropft. Man
lässt das
Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur (20 °C) erwärmen, gibt dann 200 ml Wasser
zu und erreicht mit 40 ml halbkonzentrierter HCl einen pH-Wert von
2, gefolgt durch herkömmliche
Aufarbeitung.
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1.4
Synthese von CPGU-3-OT (9)
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Eine
Lösung
von 0,040 mol Na2CO3 in
30 ml Wasser wird zu einem Gemisch von 25 mmol des Bromids (8),
25 mmol der Boronsäure
(7), 80 ml 2-Propanol, 0,125 mmol Palladium(II)-acetat und 0,375 mmol Triphenylphosphin
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren 6–12 Stunde am Rückfluss
erhitzt. Nach Abkühlen
auf 20 °C
wird das Reaktionsgemisch auf 400 ml Wasser gegossen. Der Niederschlag
wird vakuumfiltriert und mit kaltem Wasser und Ethanol gewaschen.
Das entstehende Pulver wird umkristallisiert. Eine Analyse mit NMR
und Massenspektroskopie ergibt die erwarteten Signale.
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Die
folgenden durch R1 und X1 spezifizierten
Verbindungen der Formel I werden nach Verfahren hergestellt, die
dem vorstehenden Beispiel ähnlich
sind.
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Beispiel 2
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das enthält:
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Beispiel 3
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das enthält:
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Beispiel 4
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das enthält:
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Beispiel 5
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das enthält:
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Beispiel 6
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das enthält:
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Vergleichsbeispiel
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Es
wird ein Flüssigkristallgemisch
hergestellt, das
enthält und eine
erheblich niedrigere optische Anisotropie als die Gemische der Beispiele
1 bis 5 enthaltend eine Verbindung der Formel I (CPGU-n-OT) aufweist.