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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verwendung einer Verbindung
auf Methotrexat-Basis, welche die DNA-Synthese inhibieren kann,
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines betroffenen
Augenbereichs eines Lebewesens mit neoplastischer, angiogenetischer,
fibroblastischer und/oder immunsuppressiver Anomalie. Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner eine Augen-Iontophoresevorrichtung für die Abgabe
eines Medikaments auf Methotrexat-Basis an einen betroffenen Bereich
eines Auges eines Lebewesens.
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2. Stand der Technik
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Medikamente
auf Methotrexat-Basis sind seit Jahren in der Medizin bekannt und
es wurde gezeigt, dass sie antineoplastische, antiangiogenetische,
antifibroblastische und/oder immunsuppressive Wirkungen besitzen.
Während
die Verabreichung von Medikamenten auf Methotrexat-Basis als eine
vielversprechende Krankheitsbehandlung erkannt wurde, um viele der
oben erwähnten
Anomalien zu behandeln, war die Zufuhr von Medikamenten auf Methotrexat-Basis an einen betroffenen
Bereich eines Auges eines Lebewesens bisher im Großen und
Ganzen problematisch. In der Tat sind bekannte Verabreichungsweisen
des Standes der Technik von Medikamenten auf Methotrexat-Basis,
die nachstehend identifiziert werden, mit beträchtlichen Nachteilen und/oder
lebensbedrohlichen Komplikationen behaftet.
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Zum
Beispiel ist die Zufuhr von Medikamenten auf Methotrexat-Basis an
einen betroffenen lokalen Bereich eines Auges eines Lebewesens unter
Verwendung einer systemischen Zufuhrmethode problematisch wegen
der vielen schweren, manchmal lebensgefährlichen Nebenwirkungen, die
mit der systemischen Zufuhr von Medikamenten auf Methotrexat-Basis
verbunden sind, wie beispielsweise Hepatitis, Leberfibrose, -zirrhose,
Leukopenie (Knochenmarksuppression), Mukositits, ulzerativer Stomatitis,
Hautausschlag, Übelkeit,
Unterleibsproblemen, Unwohlsein, Müdigkeit, Frösteln und Fieber, Durchfall,
gastrointestinaler Ulzeration oder Perforation, Pankreatitis, Pericarditis,
Hochdruck, tiefer Venenthrombose, Thrombophlebitis, interstitieller Pneumonitis,
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit,
kognitiver Dysfunktion, reduzierter Immunität, Exanthem, Nephropathie,
Hämaturie,
Haarausfall, defekter Eireifung, Oligospermie, Unfruchtbarkeit,
Fehlgeburt und Geburtsdefekten.
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Die
lokale Zufuhr von Medikamenten auf Methotrexat-Basis über eine
interokulare Injektion bleibt wegen der Möglichkeit unter anderem einer
Retina-Ablösung,
von Blutungen ins Innere des Auges, erhöhten intraokularen Drucks und
erhöhten
Risikos einer Sekundärinfektion
problematisch. Obwohl sie vielleicht bei gelegentlichen akuten Zuständen zu
rechtfertigen ist, machen diese Risikofaktoren eine interokulare
Injektion als Zufuhrweise für
alles, was weniger kritisch ist als akute okulare Anomalien, nicht
wünschenswert.
Weiter können
interokulare Injektionen nicht nur angsteinflößend und unangenehm sein, sondern
sie können
für den
Patienten auch äußerst schmerzhaft
sein.
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Zusätzlich zu
den oben erwähnten
Problemen, die mit einer interokularen Injektion verbunden sind, kann
eine peribulbäre
oder subkonjunktivale Injektion von Medikamenten auf Methotrexat-Basis
problematisch sein, da derartige Injektionen keine ausreichenden
Mengen an das Innere des Auges liefern könnten. Darüber hinaus sind peribulbäre oder
subkonjunktivale Injektionen für
den Arzt eine Herausforderung, da die Platzierung der Nadel ein äußerst hohes
Maß an
Präzision
erfordert.
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Die
topische Verabreichung von Medikamenten auf Methotrexat-Basis an
einen betroffenen lokalen Bereich eines Auges eines Lebewesens ist
aufgrund ihrer Unwirksamkeit bei vielen Anwendungen, einschließlich betroffener
Bereiche im Hinteren des Auges, problematisch. Ein Beispiel für eine topische
Verabreichung eines Medikaments wird in der
EP 0 299 467 gefunden, in der ein
Medikament auf Methotrexat-Basis in das Auge eingeträufelt wird.
In der
US 5 487 895 wird
ein Medikament auf Methotrexat-Basis unter Verwendung eines Augeneinsatzes/einer
Augenbandage am Auge eines Lebewesens angewandt. Jedoch kann bei
vielen Anwendungen ein(e) derartige(r) Einsatz/Bandage unwirksam
sein. Die
EP 0 927
560 A1 offenbart eine Vorrichtung für die intraokulare Iontophorese-Übertragung eines aktiven Produkts.
Jedoch ist im Fall der Zufuhr eines Medikaments auf Methotrexat-Basis
zu einem betroffenen Bereich eines Auges eines Lebewesens eine Iontophoresevorrichtung
bisher nicht in Betracht gezogen worden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Verwendung einer Verbindung auf
Methotrexat-Basis, welche die DNA-Synthese hemmen kann, bei der
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines betroffenen Augenbereichs
eines Lebewesens mit einer neoplastischen, angiogenetischen, fibroblastischen
und/oder immunsuppressiven Anomalie gerichtet, wobei das Medikament
so angepasst ist, dass es mit dem betroffenen Augenbereich mittels
einer Augen-Iontophoresevorrichtung
in Verbindung gebracht wird, welche eine aktive Elektrodenanordnung
umfasst, die mit einer Matrix assoziiert ist, wobei die Matrix das
Medikament einschließt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Verbindung auf Methotrexat-Basis
durch die folgende chemische Struktur dargestellt:
in der R
1-18 gleich
oder verschieden sind und H, NH
2, eine Hydroxygruppe,
eine gerade oder verzweigte Alkyl-, Cycloalkyl-, Polycycloalkyl-,
Heterocycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Alkenyl-,
Alkinylgruppe, die 1 bis 25 Kohlenstoffatome enthält, eine
Silyl- oder Siloxylgruppe, die 1 bis 25 Siliciumatome enthält, und
deren Kombinationen umfassen. In dieser Ausführungsform kann die Verbindung
auf Methotrexat-Basis die folgende Struktur umfassen:
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist die Verbindung auf Methotrexat-Basis
2-{4-[(2,4-Diaminopteridin-6-yimethyl)methyl amino]benzoylamino}pentandisäure und/oder N-[4-[[(2,4-Diamino-6-pteridinyl)methyl]methylamino]benzoyl]-L-glutaminsäure und
deren Derivate.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Medikament an eine iontophoretische
Zufuhr des Medikaments an das Auge in einer Konzentration im Bereich
von 0,5 bis 50 mg/ml pro Tag über
1 bis 30 Tage angepasst.
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Bevorzugt
umfasst die iontophoretische Zufuhr des Medikaments an das Auge
eine Zufuhr an mindestens ein Mitglied der Gruppe, die aus Sklera,
Ziliarkörper,
Iris, Linse, Kornea, wässrigem
Fluid, Glaskörper,
Retina, Choroidea, Sehnerv und Bereichen des Auges darum herum besteht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die iontophoretische Zufuhr des Medikaments an das
Auge eine Zufuhr bei einem Strom zwischen 0,5 mA und 5 mA über eine
Zeitspanne zwischen 1 und 60 Minuten umfassen. Bevorzugt umfasst
die iontophoretische Zufuhr des Medikaments an das Auge die Verwendung
eines elektrischen Stroms mit negativer Polarität.
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Die
vorliegende Erfindung ist weiter auf eine Augen-Iontophoresevorrichtung
zur Zufuhr eines Medikaments auf Methotrexat-Basis an einen betroffenen
Bereich eines Auges eines Lebewesens gerichtet, welche eine aktive
Elektrodenanordnung umfasst, die mit einer Matrix verbunden ist,
wobei die Matrix ein Medikament auf Methotrexat-Basis einschließt, das
neoplastische, angiogenetische, fibroblastische und/oder immunsuppressive
Augenanomalien des Lebewesens verringern kann.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Augen-Iontophoresevorrichtung sind in den Ansprüchen 11
bis 20 beansprucht.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, in
denen:
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1 der
Zeichnungen eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform
einer Augen-Iontophoresevorrichtung ist, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist;
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2 der
Zeichnungen eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform
einer Augen-Iontophoresevorrichtung ist, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist und die Verbindung einer Gegenelektrodenanordnung
und einer Energiequelle zeigt; und
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3 der
Zeichnungen eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform
einer Augen-Iontophoresevorrichtung ist, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Obwohl
diese Erfindung einer Ausführungsform
in vielen verschiedenen Formen zugänglich ist, werden in den Zeichnungen
mehrere spezielle Ausführungsformen
gezeigt und hierin in Einzelheiten beschrieben, wobei es sich versteht,
dass die vorliegende Offenbarung als eine beispielhafte Verdeutlichung
der Prinzipien der Erfindung anzusehen ist.
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Es
versteht sich, dass ähnliche
oder analoge Elemente und/oder Komponenten, auf die hierin Bezug genommen
werden, in den ganzen Zeichnungen mit den gleichen Bezugszeichen
identifiziert werden können.
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In
den Zeichnungen und insbesondere in 1 ist eine
erste Ausführungsform
einer Augen-Iontophoresevorrichtung 10 gezeigt, die allgemein
eine aktive Elektrodenanordnung 12 und eine Matrix 14 umfasst.
Es versteht sich, dass 1 lediglich eine schematische
Schnittdarstellung der Augen-Iontophoresevorrichtung 10 ist.
Als solche sind einige der Komponenten für die Darstellungsklarheit
bezüglich
ihres tatsächlichen
Größenmaßstabs verzerrt
worden. Wie nachstehend in größerer Einzelheit
erörtert,
ist die Augen-Iontophoresevorrichtung 10 für die Zufuhr
eines oder mehrerer Medikamente auf Methotrexat-Basis konfiguriert,
welche in der Lage sind, als Inhibitor von DNA zu wirken und deshalb
unter anderem neoplastische, angiogenetische, fibroblastische und/oder
immunsuppressive Augenanomalien zu behandeln. Indem ein Medikament
auf Methotrexat-Basis
iontophoretisch an einen betroffenen Bereich eines Auges eines Lebewesens
verabreicht wird, können
Krankheiten, die mit den oben angeführten Augenanomalien verbunden
sind, wirksam behandelt werden – insbesondere
einschließlich
Krankheiten des Auges, bei denen der betroffene Bereich zum Hinteren
des Auges hin oder allgemein in der Nähe des Sehnervs liegt. Darüber hinaus
muss bei Verwendung der Iontophoresetechnik das Lebewesen nicht
so hohen Medikamentenkonzentrationen ausgesetzt werden, was bei
einer solch potenten Klasse von Medikamenten von besonderer Bedeutung
ist, da ein Toxizitätsaufbau
unter Verwendung herkömmlicher,
zum Beispiel systemischer Verabreichungsweisen rasch stattfinden
kann. Die Augen-Iontophoresevorrichtung 10 bietet viele
Vorteile gegenüber
zuvor erörterten
Vorrichtungen des Standes der Technik und damit verbundenen Zufuhrmethoden,
einschließlich,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, einer gleichzeitigen Ermöglichung einer nicht-invasiven
und tiefen Zufuhr des Medikaments auf Methotrexat-Basis, einer nicht-invasiven
lokalen Zufuhr einer wirksamen therapeutischen Konzentration eines
Medikaments auf Methotrexat-Basis, während die systemischen Konzentrationen
minimiert werden, und der Ermöglichung
beispielsweise einer Sklera-Beladung für eine verlängerte Zufuhr (von gesteuerten,
manchmal niedrigen Konzentrationen von Medikamenten) in Bereiche
im Hinteren des Auges.
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Die
aktive Elektrodenanordnung 12 umfasst allgemein ein leitendes
Material, das bei Anlegen einer elektrischen Potentialdifferenz
an demselben ein ionisches Medikament auf Methotrexat-Basis (das
heißt
ein anionisches Medikament), welches aus der Matrix 14 erhalten
wird, antreibt und das Medikament auf Methotrexat-Basis in vorbestimmte
Gewebe und umgebende Strukturen eines Auges eines Lebewesens liefert.
Es versteht sich, dass die aktive Elektrodenanordnung 12 eine
Anode oder eine Kathode umfassen kann, abhängig davon, ob das Medikament
in kationischer oder anionischer Form vorliegt. Es versteht sich
weiter, dass die aktive Elektrodenanordnung eine offenflächige Elektrode
oder Elektrode mit hoher Stromdichte einschließen kann. Wie es der gewöhnliche
Fachmann leicht versteht, wird irgendeine einer Anzahl von herkömmlichen
aktiven Elektrodenanordnungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen. Die einzige in Betracht gezogene Beschränkung bezüglich der
aktiven Elektrodenanordnung 12 ist, dass sie geometrisch
und bezüglich
der Zusammensetzung für
Augenanwendungen bei Lebewesen, am relevantesten bei Menschen, kompatibel
ist.
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Die
Matrix 14 erstreckt sich zusammenhängend von der aktiven Elektrode 12 aus
und ist bevorzugt aus einem Material hergestellt, das in der Lage
ist, vorübergehend
ein Medikament auf Methotrexat-Basis 16 in Lösung zu
halten. Die Lösung
kann auch Ergänzungsmittel
enthalten, wie Elektrolyte, Stabilisierungsadditive, das Medikament
konservierende Zusätze,
den pH regulierende Puffer usw. Die Matrix 14 kann zum
Beispiel ein natürliches
oder synthetisches amorphes Element, ein natürliches oder synthetisches
Schwammkissen, ein natürliches
oder synthetisches fusselfreies Kissen, ein natürliches oder synthetisches
Element mit geringer Teilchenförmigkeit
umfassen – um
nur einige zu nennen. In der Tat werden zahlreiche andere Materialien,
die dem gewöhnlichen
Fachmann bekannt sind, der die vorliegende Offenbarung vor sich
hat, gleicherweise zur Verwendung in Betracht gezogen. Wie bei der
aktiven Elektrodenanordnung 14 ist die einzige in Betracht
gezogene Beschränkung
mit Bezug auf die Matrix 14, dass sie geometrisch und bezüglich der
Zusammensetzung für
Augenanwendungen bei Lebewesen, am relevantesten bei Menschen, kompatibel
ist.
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Das
Medikament 16 wird in der Matrix 14 gehalten.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das ionische Medikament 16 ein oder mehrere
Medikamente auf Methotrexat-Basis, die in der Lage sind, unter anderem
neoplastische, angiogenetische, fibroblastische und/oder immunsuppressive
Augenanomalien zu behandeln.
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Derartige
Medikamente auf Methotrexat-Basis können durch die folgende chemische
Struktur:
in der R
1-18 gleich
oder verschieden sind und H, NH
2, eine Hydroxygruppe,
eine gerade oder verzweigte Alkyl-, Cycloalkyl-, Polycycloalkyl-,
Heterocycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Alkenyl-,
Alkinylgruppe, die 1 bis 25 Kohlenstoffatome enthält, eine
Silyl- oder Siloxylgruppe, die 1 bis 25 Siliciumatome enthält, und
deren Kombinationen umfassen, und deren pharmazeutisch annehmbaren
Säureadditionssalze
dargestellt werden. Es versteht sich, dass die Verfügbarkeit
von Methotrexat-Medikamenten dem gewöhnlichen Fachmann ohne Weiteres
bekannt ist (wie jenen, die unter den Handelsnamen FOLEX und MEXATE
verkauft werden) und dass Derivate derselben unter Verwendung herkömmlicher
organischer Synthesewege erhalten werden können.
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Zum
Beispiel kann das Medikament auf Methotrexat-Basis die folgende
Struktur umfassen:
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung können
die Medikamente 2-{4-[(2,4-Diaminopteridin-6-ylmethyl)methylamino]benzoylamino}pentandisäure und/oder
N-[4-[[(2,4-Diamino-6-pteridinyl)methyl]methylamino]benzoyl]-L-glutaminsäure und
deren Derivate einschließen.
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Wie
in 2 gezeigt, kann die Augen-Iontophoresevorrichtung 10 auch
eine Gegenelektrodenanordnung 18 und eine Energiequelle 20 einschließen. Die
Gegenelektrodenanordnung 18 kann innerhalb der Augen-Iontophoresevorrichtung 10 beherbergt
sein oder kann alternativ über
eine herkömmliche
elektrische Leitung aus der Ferne mit der Augen-Iontophoresevorrichtung 10 in
Verbindung gebracht sein. Die Gegenelektrodenanordnung 18 ist
für die
Vollendung eines elektrischen Stromkreises zwischen der aktiven
Elektrodenanordnung 12 und der Energiequelle 20 konfiguriert.
Wie bei der aktiven Elektrode 12 kann die Gegenelektrode 18 eine
Anode oder eine Kathode umfassen, abhängig davon, ob das Medikament
in kationischer oder anionischer Form vorliegt. Wie es der gewöhnliche
Fachmann leicht versteht, wird irgendeine einer Anzahl von Gegenelektroden
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung in Betracht gezogen.
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Ähnlich der
Gegenelektrodenanordnung 18 kann die Energiequelle 20 innerhalb
der Augen-Iontophoresevorrichtung 10 beherbergt sein oder
kann alternativ über
eine herkömmliche
elektrische Leitung aus der Ferne mit der Augen-Iontophoresevorrichtung 10 verbunden
sein. Die Energiequelle 60 liefert bevorzugt einen konstanten
Gleichstrom mit niedriger Spannung zwischen 0,5 Milliampere (mA)
und 5 mA für
die Erzeugung einer elektrischen Potentialdifferenz. Die Energiequelle
kann auch für
eine anfängliche
höhere
Spannung während
der Erhöhung
des Stroms sorgen, um einen höheren
anfänglichen
Gewebewiderstand zu brechen, wie in kommerziellen Stromversorgungseinheiten,
die für
die transdermale Iontophorese verwendet werden. Für die Zwecke
der vorliegenden Offenbarung kann die Energiequelle 20 eine
oder mehrere Batterien oder Akkumulatoren einschließen. Während lediglich
für erläuternde
Zwecke spezielle Beispiele für
die Energiequelle 20 eingeschlossen worden sind, versteht
es sich, dass andere Energiequellen, die dem gewöhnlichen Fachmann bekannt sind,
der die vorliegende Offenbarung vor sich hat, gleichermaßen zur
Verwendung in Betracht gezogen werden.
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In
den Zeichnungen und insbesondere in 3 ist eine
zweite Ausführungsform
einer Augen-Iontophoresevorrichtung 100 gezeigt, die allgemein
eine aktive Elektrodenanordnung 112, eine Matrix 114,
ein Reservoir 115, eine Gegenelektrodenanordnung 118 und
eine Energiequelle 120 umfasst. Es versteht sich, dass die
aktive Elektrodenanordnung 112, die Matrix 114,
die Gegenelektrodenanordnung 118 und die Energiequelle 120 analog
zur vorstehend erörterten
aktiven Elektrodenanordnung 12, Matrix 14, Gegenelektrodenanordnung 18 bzw.
Energiequelle 20 konfiguriert sind. Die Augen-Iontophoresevorrichtung 100 ist
zur Zufuhr eines Medikaments auf Methotrexat-Basis zu einem betroffenen
Bereich eines Auges eines Lebewesens zur Behandlung von neoplastischen,
angiogenetischen, fibroblastischen und/oder immunsuppressiven Augenanomalien
konfiguriert.
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Das
Reservoir 115 schließt
ein Medikament auf Methotrexat-Basis 116 in Lösung ein,
welches in der Lage ist, die oben angegebenen Augenanomalien zu
behandeln. Das Reservoir 115 kann ein lösbares Abdeckelement 117 umfassen,
welches nach Betätigung
das Medikament auf Methotrexat-Basis 116 in die Matrix 114 freisetzt.
Eine derartige Freisetzungsabdeckung ermöglicht die prompte Zufuhr des
Medikaments auf Methotrexat-Basis mit sehr geringer Vorrichtungsvorbereitung.
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Wenn
ein betroffener Bereich eines Auges eines Lebewesens behandelt werden
soll, können
die folgenden Schritte durchgeführt
werden: Als erstes wird ein Medikament auf Methotrexat-Basis mit
einer Augen-Iontophoresevorrichtung verbunden. Bevorzugt wird das
Medikament auf Methotrexat-Basis aus einer Spritze oder Einzeldosierungseinheit
zudosiert. Zweitens wird zumindest ein Teil der Augen-Iontophoresevorrichtung
auf dem Auge eines Lebewesens angeordnet. Schließlich wird das Medikament auf
Methotrexat-Basis iontophoretisch einem betroffenen Bereich des
Auges des Lebewesens zugeführt.
Bevorzugt dauert die Zufuhr zwischen 1 und 60 Minuten. Verglichen
mit der Verabreichung oder den Zufuhrmethoden des Standes der Technik
ermöglicht
die vorliegende Erfindung eine allgemein schmerzlose, nicht-invasive
und tiefe Zufuhr des Medikaments auf Methotrexat-Basis. Darüber hinaus
wird das Medikament auf Methotrexat-Basis lokal mit einer wirksamen
therapeutischen Konzentration einem betroffenen Bereich eines Auges
eines Lebewesens zugeführt.
Bevorzugte Augen-Zufuhrbereiche
umfassen die Sklera, den Ziliarkörper,
die Iris, die Linse, die Kornea, das wässrige Fluid, den Glaskörper, die
Retina, die Choroidea, den Sehnerv und die Bereiche des Auges darum
herum.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Offenbarung können
neoplastische, angiogenetische, fibroblastische und/oder immunsuppressive
Augenanomalien eines Lebewesens auch gemäß dem folgenden Verfahren behandelt
werden. Als erstes wird ein Lebewesen mit einer neoplastischen,
angiogenetischen, fibroblastischen und/oder immunsuppressiven Anomalie
bereitgemacht. Zweitens werden eine oder mehrere der oben genannten
Medikamente auf Methotrexat-Basis
bereitgestellt. Drittens wird eine therapeutisch wirksame Konzentration
des Medikaments auf Methotrexat-Basis mit dem betroffenen Augenbereich
des Lebewesens in Verbindung gebracht und/oder an diesen verabreicht.
Bevorzugt wird das Medikament auf Methotrexat-Basis in einem Konzentrationsbereich
von 0,5 bis 50 mg/ml verabreicht. Die Dauer einer einzigen Anwendung
kann im Bereich von 1 Minute bis 60 Minuten liegen. Das Medikament
kann mit einem Dosisschema im Bereich von einmal täglich bis
einmal alle 30 Tage verabreicht werden. Die Dauer der Therapie auf
Methotrexat-Basis kann im Bereich von einer einzigen Anwendung bis
zu mehreren Anwendungen liegen, welche über eine Zeitspanne von Monaten
oder Jahren verabreicht werden, abhängig von der behandelten Krankheit.
Nach Verabreichung des Medikaments auf Methotrexat-Basis ist die neoplastische,
angiogenetische, fibroblastische und/oder immunsuppressive Augenanomalie
des Lebewesens wesentlich verringert.
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Methotrexat
wird in einer abgeglichenen Salzlösung, zum Beispiel Natriumchlorid
(zum Beispiel 0,25 bis 0,9% Gew./Vol.), gelöst. Die Lösung kann mit anderen Salzen,
wie Phosphat, Carbonat oder Citrat, gepuffert werden. Der pH wird
unter Verwendung von NaOH oder HCl auf einen Wert zwischen 4,0 und
9,0, bevorzugt von pH 7,5, eingestellt. Die Methotrexat-Endkonzentration
liegt zwischen 0,5 und 50 mg/ml. Ein Iontophoresestrom wird mit
1,0 bis 4,0 Milliampere über
1 bis 60 Minuten angewendet. Es versteht sich für den gewöhnlichen Fachmann, dass die
vorstehend angegebene Formulierung, obwohl sie bevorzugt ist, nicht
die einzige Formulierung ist, die verwendet werden kann.