DE60217972T2 - Methode zur erhöhung der effizienz von enzymatischen aufreinigungsprozessen - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N9/00Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
    • C12N9/14Hydrolases (3)
    • C12N9/16Hydrolases (3) acting on ester bonds (3.1)

Description

  • BEREICH DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, z.B., durch Erhöhen der Temperatur zwischen aufeinanderfolgenden enzymatischen Reinigungsschritten.
  • HINTERGRUND
  • Wenn Fluid-Arbeitsschritte durchgeführt werden in kleinen Reaktionsplatten, wie etwa Mikrotiterplatten, wird typischerweise eine biologische Reaktion in jeder Vertiefung der Platte durchgeführt. Einige Verfahren jedoch erfordern aufeinanderfolgende Reaktionen, wobei die Reaktanten oder Produkte einer oder mehrerer davon inkompatibel sein können mit nachfolgenden Reaktionen, wodurch die Einführung von Zwischenverfahren erforderlich wird, worin solche ungewünschten Reaktanten oder Produkte entfernt oder inaktiviert werden. Zum Beispiel erfordert das Genotypisierungsverfahren durch die Einzelbaseextensionsmethode drei biologische Reaktionen (d.h. Polymerasekettenreaktion (PCR), enzymatische Reinigung und Mikrosequenzieren (MIS)). Es ist effizient und vorteilhaft zwei oder mehr dieser aufeinanderfolgenden Reaktionen in der gleichen Vertiefung (well) einer einzelnen Mikrotiterplatte durchzuführen, wobei jedoch ein Hauptproblem beim Durchführen aufeinanderfolgender Reaktionen in einer einzelnen Vertiefung Interreaktionsverunreinigung ist, d.h. die Verunreinigung von nachfolgenden Reaktionen durch Biomoleküle aus früheren Reaktionen.
  • Zum Beispiel ist ein Problem, das allgemein mit dem Genotypisieren verbunden ist, die Verunreinigung durch Deoxynukleotide (dNTPs), die aus Amplifikationsreaktionen, wie etwa PCR, zurückbleiben von nachfolgenden Reaktionen, wie etwa Mikrosequenzieren. Um dieses Problem zu bewältigen, wird typischerweise ein enzymatischer Reinigungsschritt durchgeführt, in welchem Enzyme, wie etwa alkalische Phosphatase, zugegeben werden, um dNTPs zu entfernen, die von der PCR zurückbleiben. Die Effizienz solcher enzymatischer Reinigungsreaktionen ist kritisch, da dNTPs, die in der Mikrosequenzierungsreaktion vorliegen, den Mikrosequenzierungsprimer über die SNP-Stelle hinaus extendieren können, wobei es ermöglicht wird, dass das markierte ddNTP stromabwärts des SNP eingebaut wird, was zu Fehlern beim Genotypisieren führt. Ähnliche Probleme können mit jedem Verfahren verbunden sein, das aufeinanderfolgende enzymatische Reaktionen umfasst. Um solche Probleme zu lösen, kann die Dauer des enzymatischen Reinigungsschritts ausgedehnt werden, die Menge alkalischer Phosphatase kann erhöht werden oder das Reaktionsgemisch kann zwischen aufeinanderfolgenden Reaktionsschritten transferiert werden, wobei bisher in der Praxis keine dieser potenziellen Lösungen erfolgreich war beim Eliminieren des Verunreinigungsproblems.
  • Es besteht eindeutig ein großer Bedarf in der Technik für neue Verfahren zum Verringern der Verunreinigung aufeinanderfolgender Reaktionen in experimentellen biologischen Verfahren. Die vorliegende Erfindung richtet sich auf diese und andere Erfordernisse.
  • Die vorliegende Erfindung liefert neue Verfahren zum Erhöhen bzw. Verstärken der Effizienz biologischer Verfahren, die aufeinanderfolgende enzymatische Reaktionen umfassen, im Besonderen, worin das Vorliegen von einem oder mehreren Reaktanten oder Produkten einer Reaktion nachteilig sind für ein oder mehrere nachfolgende Reaktionen. Die vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass ein primäres Hindernis früherer Verfahren, die verwendet wurden zum Eliminieren von Interreaktionsverunreinigung, wie etwa enzymatische Reinigungsverfahren, die Adsorption von potenziellen Verunreinigungen an hydrophobe Oberflächen oder an Luft/Flüssigkeit- oder Flüssigkeit/Flüssigkeit-Grenzflächen ist. Diese Adsorption verringert die Zugangsmöglichkeit auf die Verunreinigungen durch die Mittel (z.B. Enzyme), die verwendet werden, um sie zu eliminieren, wobei die Effizienz des Verunreinigungsentfernungsverfahrens erniedrigt wird. Zum Beispiel macht die Adsorption von dNTPs, die während des ersten Schritts eines Genotypisierungsverfahrens (z.B. PCR) zugegeben werden, an die Oberfläche einer Mikrotiterplatte sie weniger zugänglich für alkalische Phosphatase (z.B. SAP) während eines nachfolgenden enzymatischen Reinigungsschritts und die adsorbierten dNTPs werden daher nicht dephosphoryliert. Da sich dNTPs von der Oberfläche der Mikrotiterplatte bei hoher Temperatur lösen (z.B. während der Denaturierung von EXO- und SAP-Enzymen oder während des Temperaturzyklisierens der MIS-Reaktionen) können sie dramatisch den dritten Schritt des Genotypisierungsverfahrens (d.h. MIS) verunreinigen. Zusätzlich führt Adsorption von Biomolekülen an die Oberfläche einer Mikrotiterplatte häufig zu einer verringerten Ausbeute biologischer Reaktionen. Diese Verunreinigung und verringerte Ausbeute wird noch signifikanter wenn Reaktionen in sehr kleinen Volumina (z.B. High-density-Platten) durchgeführt werden, da die Anzahl von Wechselwirkungen von Molekülen aus der Masselösung mit Oberflächen rasch zunimmt, wenn das Reaktionsvolumen abnimmt.
  • In einigen Fällen werden Reaktionsgemische auf eine neue Mikrotiterplatte übergeführt zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Reaktionen. Zum Beispiel im Falle eines Genotypisierungsverfahrens kann PCR in einer Mikrotiterplatte durchgeführt werden und enzymatische Reinigung, gefolgt von MIS, wird in einer anderen Mikrotiterplatte durchgeführt. Jedoch, während dies eine Verbesserung gegenüber traditionellen Verfahren darstellt, worin alle Reaktionen in einer einzelnen Vertiefung durchgeführt werden, ist dieses Verfahren nicht vollständig effektiv beim Eliminieren von Verunreinigungen, da viele MIS-Reaktionen nichtsdestotrotz verunreinigt werden durch verbleibende dNTPs aus PCR-Reaktionen. Ebenfalls verringert der Transfer der Proben die Ausbeute von MIS-Reaktionen. Darüber hinaus ist es technisch mehr geeignet und billiger ein Verfahren zu verwenden, das den Transfer von Proben zu einer neuen Mikrotiterplatte nicht erfordert.
  • Um die oben beschriebenen Probleme zu lösen, liefert die vorliegende Erfindung eine neue Methode zum Durchführen von Verfahren, wie etwa enzymatischer Reinigung, worin ein zusätzlicher Schritt bei erhöhter Temperatur in das Verfahren aufgenommen wird. Dieser Schritt bei erhöhter Temperatur fördert die Desorption von Reaktanten und Produkten von Oberflächen und Grenzflächen, wobei die Effizienz des Verfahrens verstärkt wird.
  • Demgemäß umfasst die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens. Dieses Verfahren ist geeignet zum Verringern der Adsorption eines Reaktanten oder eines Produkts, das aus einem früher durchgeführten Fluidarbeitsschritt zurückbleibt, an eine Oberfläche oder Grenzfläche während enzymatischer Reinigung durch Erhöhen der Temperatur, wobei die Zugriffsmöglichkeit auf den Reaktanten oder das Produkt für das Enzym erhöht wird und sein Abbau oder seine Inaktivierung erleichtert wird.
  • Die Erfindung umfasst weiterhin allgemeine Methoden zum Durchführen von biologischen Verfahren auf Oberflächen, sodass die Adsorption von ungewünschten Komponenten aus einem oder mehreren Schritten des Verfahrens an die Oberfläche oder Grenzfläche minimiert wird, durch Erhöhen der Temperatur zwischen den Schritten. In anderen Worten, wird das Verfahren, das typischerweise ein oder mehrere nicht wiederholte Schritte umfasst, nun in einer zyklischen Art durchgeführt, worin jeder Zyklus einen zusätzlichen Schritt umfasst, in welchem die Temperatur erhöht wird über die optimale Temperatur für die anderen, vorausgehenden nicht wiederholten Schritte. Auf diese Art wird die Adsorption von bestimmten Komponenten des Verfahrens an eine hydrophobe Oberfläche, z.B. die Oberfläche einer Mikrovertiefungsplatte oder an eine Grenzfläche z.B. eine Luft/Luft- oder Luft/Flüssig-Grenzfläche, verringert. Diese biologischen Verfahren können, ohne darauf begrenzt zu sein, Reaktionen, Inkubationen, Verdünnungen, Titrationen, Reinigungen, Nachweise, Mischen und Arzneimittelscreeningassays umfassen. Weiterhin kann in bestimmten Ausführungsformen dieses zyklische Verfahren, das einen Schritt bei erhöhter Temperatur umfasst, durchgeführt werden vor oder nachfolgend auf andere biologische Verfahren, wie etwa Amplifikationsreaktionen, Sequenzierungsreaktionen oder Genotypisierungsverfahren, wie etwa Mikrosequenzierungs- oder Primerextensionsreaktionen. Es wird jedoch zu einzuschätzen sein, dass das zyklische biologische Verfahren, das den Schritt bei erhöhter Temperatur umfasst, keine Polymerasekettenreaktion (PCR) ist.
  • In einer ersten Hinsicht umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
    • a) Inkubieren auf einer hydrophoben Oberfläche eines Reaktionsgemischs, umfassend einen Reaktanten oder ein Produkt aus einer früher durchgeführten Reaktion und ein Enzym, das in der Lage ist zum Zerstören oder Inaktivieren des Reaktanten oder des Produkts, bei einer ersten Temperatur, die optimal für die Aktivität des Enzyms ist;
    • b) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine zweite Temperatur, die höher ist als die erste Temperatur, jedoch bei welcher eine wesentliche Menge des Enzyms nicht denaturiert wird, wobei die Adsorption des Reaktanten oder des Produkts an die Oberfläche verringert wird und wodurch seine Zugänglichkeit für das Enzym erhöht wird;
    • c) Wiederholen der Schritte a) und b) bis eine gewünschte Menge des Reaktanten oder des Produkts zerstört oder inaktiviert worden ist; und optional
    • d) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine dritte Temperatur, die ausreichend ist, um das Enzym zu denaturieren. Es wird einzuschätzen sein, dass das enzymatische Reinigungsverfahren keine Polymerasekettenreaktion (PCR) ist.
  • In einer anderen Hinsicht umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
    • a) Inkubieren eines Reaktionsgemischs, umfassend einen Reaktanten oder ein Produkt aus einer früher durchgeführten Reaktion und ein Enzym, das in der Lage ist zum Zerstören oder Inaktivieren des Reaktanten oder des Produkts, bei einer ersten Temperatur, die optimal für die Aktivität des Enzyms ist;
    • b) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine zweite Temperatur, die höher ist als die erste Temperatur, jedoch bei welcher eine wesentliche Menge des Enzyms nicht denaturiert wird, wobei die Adsorption des Reaktanten oder des Produkts an die Luft/Flüssig- oder Flüssig/Flüssig-Grenzfläche verringert wird und wobei seine Zugänglichkeit für das Enzym erhöht wird;
    • c) Wiederholen der Schritte a) und b) bis eine gewünschte Menge des Reaktanten oder des Produkts zerstört oder inaktiviert worden ist; und
    • d) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine dritte Temperatur, die ausreichend ist, um das Enzym zu denaturieren. Es wird einzuschätzen sein, dass alle oben beschriebenen Ausführungsformen diesem Aspekt der Erfindung gleichermaßen entsprechen.
  • In einer anderen Hinsicht umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Optimieren eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, umfassend die Schritte: a) Durchführen des enzymatischen Reinigungsverfahrens, umfassend den Reaktanten oder das Produkt auf einer Oberfläche; b) Erhöhen der Temperatur des enzymatischen Reinigungsverfahrens auf mehrere Temperaturen; c) Wiederholen der Schritte a) und b); d) Bestimmen der Menge des Reaktanten oder des Produktes, die an die Oberfläche der Fläche adsorbiert ist oder der Ausbeute des enzymatischen Reinigungsverfahrens; und e) Bestimmen der optimalen Temperatur zum Erhalten der geringsten Adsorptionsmenge des Reaktanten oder des Produktes an die Oberfläche oder der höchsten Ausbeute des enzymatischen Reinigungsverfahrens.
  • In einer anderen Hinsicht liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen einer Temperatur zum Optimieren eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, umfassend die Schritte a) Durchführen des oben beschriebenen Verfahrens zum mehrfachen Verstärken der Effizienz einer enzymatischen Reinigungsreaktion, worin für jedes Mal die zweite Temperatur verschieden ist; b) Vergleichen der relativen Menge des Reaktanten oder Produkts, die in jeder der Reaktionsgemische am Ende jeder Zeit verbleibt; und c) Bestimmen der zweiten Temperatur, bei welcher die verbleibende Menge Reaktant oder Produkt am geringsten ist.
  • Für einen beliebigen der Aspekte der vorliegenden Erfindung ist in einer Ausführungsform die Oberfläche hergestellt aus einem beliebigen aus einer Vielzahl von Materialien, einschließlich, ohne darauf begrenzt zu sein, Silikon, Kunststoff, Quarz, Glas, Keramik, oder einer Kombination aus beliebigen dieser oder anderer Materialien. Vorzugsweise ist der Kunststoff ein hydrophobes Polymer, wie etwa Polystyrol, Polypropylen, Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid, Polymethylpenten, Polyethylen, Polycarbonat, Polysulfon, Polystyrol, Fluorpolymere, Polyamide, Silikone und Elastomere. In einer Ausführungsform ist die hydrophobe Oberfläche ein Teil einer Mikrotiterplatte, einer Mikrofluidvorrichtung, eines Reagenzglases, einer Platte mit mehreren Vertiefungen, einer Reaktionsvertiefung oder eines Eppendorf-Röhrchens. Vorzugsweise ist die Mikrotiterplatte eine Polypropylenmikrotiterplatte. Mikrotiterplatten der Erfindung sind vorzugsweise High-density-Mikrotiterplatten, wie etwa Mikrotiterplatten mit 96, 384, 1536 oder mehr Vertiefungen.
  • In einer anderen Ausführungsform ist der Reaktant oder das Produkt eine biologische Verbindung (einschließlich natürliche oder nichtnatürliche Verbindungen, die verwendet werden können in einer biologischen Reaktion, wie etwa einem beliebigen molekularbiologischen Verfahren), wie etwa dNTP oder ddNTP. In einer anderen Ausführungsform ist die früher durchgeführte Reaktion eine Amplifikationsreaktion und das Enzym eine alkalische Phosphatase, z.B. alkalische Phosphatase aus Garnelen. In einer anderen Ausführungsform umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Durchführens einer nachfolgenden Reaktion auf der hydrophoben Oberfläche, umfassend das Reaktionsgemisch, worin die Reaktion inhibiert wird durch das Vorliegen des Reaktanten oder des Produkts. In einer solchen Ausführungsform ist die nachfolgende Reaktion eine Genotypisierungsreaktion, wie etwa eine Mikrosequenzierungsreaktion. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jede dieser Reaktionen (z.B. die vorhergehenden und nachfolgenden Reaktionen als auch die Verfahren, die durch die vorliegenden Methoden umfasst sind), auf einer einzelnen Oberfläche durchgeführt, z.B. in einer einzelnen Vertiefung, einem einzelnen Rohr oder Kanal. In einer noch weiteren Ausführungsform ist das Volumen des Reaktionsgemisches weniger als 50, 40, 30, 20, 15, 10, 8, 5, 4, 3, 2 oder 1 Mikroliter. In einer weiteren Ausführungsform ist die erste Temperatur 37°C. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Temperatur mindestens 10°C höher als die erste Temperatur. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die dritte Temperatur 94°C.
  • Die vorliegende Erfindung liefert auch Kits, Vorrichtungen und Geräte zum Durchführen der hier beschriebenen Verfahren.
  • Eine andere Möglichkeit zum Verhindern von Verunreinigung, die in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, ist die Beschichtung der Oberfläche mit einem Polymer, um Adsorption von wertvollen Biomolekülen zu verhindern, wie in PCT/US01/42631 beschrieben, wobei die gesamten Lehren hiervon hier durch Bezugnahme offenbart werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a) Inkubieren auf einer hydrophoben Oberfläche eines Reaktionsgemischs, umfassend einen Reaktanten oder ein Produkt aus einer früher durchgeführten Reaktion und ein Enzym, das in der Lage ist zum Zerstören oder Inaktivieren des Reaktanten oder des Produkts, bei einer ersten Temperatur, die optimal für die Aktivität des Enzyms ist; b) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine zweite Temperatur, die höher ist als die erste Temperatur, jedoch bei welcher eine wesentliche Menge des Enzyms nicht denaturiert wird, wobei die Adsorption des Reaktanten oder des Produkts an die Oberfläche verringert wird und wodurch seine Zugänglichkeit für das Enzym erhöht wird; c) Wiederholen der Schritte a) und b) bis eine gewünschte Menge des Reaktanten oder des Produkts zerstört oder inaktiviert worden ist; und d) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine dritte Temperatur, die ausreichend ist, um das Enzym zu denaturieren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, weiterhin umfassend den Schritt des Durchführens einer nachfolgenden Reaktion auf der hydrophoben Oberfläche, die das Reaktionsgemisch umfasst, worin die nachfolgende Reaktion inhibiert wird durch das Vorliegen des Reaktanten oder des Produkts.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, worin die früher durchgeführte Reaktion eine Amplifikationsreaktion ist, worin der Reaktant oder das Produkt dNTPs umfasst, und worin das Enzym alkalische Phosphatase umfasst.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, worin die Oberfläche ein Teil einer Mikrotiterplatte oder einer Mikrofluid-Vorrichtung ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Volumen des Reaktionsgemischs weniger als 50, 40, 30, 20, 15, 10, 8, 5, 4, 3, 2, oder 1 Mikroliter ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, worin die erste Temperatur 37 Grad C ist.
  7. Verfahren nach Anspruch 1, worin die zweite Temperatur mindestens 10 Grad C höher als die erste Temperatur ist.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, worin die dritte Temperatur 94 Grad C ist.
  9. Verfahren zum Verstärken der Effizienz eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: a) Inkubieren eines Reaktionsgemischs, umfassend einen Reaktanten oder ein Produkt aus einer früher durchgeführten Reaktion und ein Enzym, das in der Lage ist zum Zerstören oder Inaktivieren des Reaktanten oder des Produkts, bei einer ersten Temperatur, die optimal für die Aktivität des Enzyms ist, worin das Reaktionsgemisch in Kontakt ist mit einer Luft/Flüssigkeit- oder Flüssigkeit/Flüssigkeit-Grenzfläche; b) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine zweite Temperatur, die höher ist als die erste Temperatur, jedoch bei welcher eine wesentliche Menge des Enzyms nicht denaturiert wird, wobei die Konzentration des Reaktanten oder des Produkts an der Grenzfläche verringert wird und wodurch seine Zugänglichkeit für das Enzym erhöht wird; c) Wiederholen der Schritte a) und b) bis eine gewünschte Menge des Reaktanten oder des Produkts zerstört oder inaktiviert worden ist; und d) Erhöhen der Temperatur des Reaktionsgemischs auf eine dritte Temperatur, die ausreichend ist, um das Enzym zu denaturieren.
  10. Verfahren zum Bestimmen einer Temperatur zum Optimieren eines enzymatischen Reinigungsverfahrens, umfassend die Schritte: a) Mehrfaches Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, worin für jedes Mal die zweite Temperatur verschieden ist; b) Vergleichen des relativen Gehalts des Reaktanten oder des Produkts, der in jedem der Reaktionsgemische am Ende jeder der Zeiten verbleibt; und c) Bestimmen der zweiten Temperatur, bei welcher der verbleibende Gehalt des Reaktanten oder des Produkts am niedrigsten ist.
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