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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine doppelbrechende Markierung enthaltend ein
Flüssigkristallmaterial.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Bereitstellung
einer solchen doppelbrechenden Markierung sowie die Verwendung der
doppelbrechenden Markierung für
dekorative oder Sicherheitsanwendungen.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Über die
Verwendung von doppelbrechenden Folien als Sicherheitsvorrichtungen
wird im Stand der Technik berichtet. Die
GB 2328180 offenbart eine Sicherheitsvorrichtung
enthaltend eine doppelbrechende Folie mit Bereichen verschiedener
Dicke, so dass bei Betrachtung des Materials durch einen Polarisator
ein Muster zu sehen ist. Die doppelbrechende Folie ist z.B. eine
verstreckte Polymerfolie, wie eine PET-Folie. Das Muster wird z.B.
durch Bilden von Vertiefungen in der doppelbrechenden Folie erzielt
oder dadurch, dass man die Folie mit einer Schicht mit höherem Schmelzpunkt
als Trägerschicht
verklebt und die Dicke verringert oder die Doppelbrechung in ausgewählten Bereichen
der doppelbrechenden Folie zerstört.
Eine Zerstörung
der Doppelbrechung erreicht man z.B. durch Schmelzen, Heißprägen, Thermodruck
oder Laserbeschriftung. Eine Verringerung der Foliendicke erreicht
man z.B. dadurch, dass man Teile der Folie entfernt, oder durch
Laserbeschriftung. Die Trägerschicht
mit höherem
Schmelzpunkt hält
dann die teilweise zerstörte
doppelbrechende Folie an Ort und Stelle. Die
GB 2328180 berichtet weiter, dass
nach Anbringen des Musters eine Reflexionsschicht auf die doppelbrechende
Folie aufgebracht werden kann, z.B. durch Metallisierung oder Bedrucken
mit einem reflektierenden Material.
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Die
Vorrichtung nach der
GB 2328180 hat
mehrere Nachteile. So ist beispielsweise ihre Herstellung aufwendig
und erfordert eine Reihe von Herstellungs- und Bearbeitungsschritten,
wie die Bildung des Musters auf der doppelbrechenden Folie, Auflaminieren
auf eine Trägerschicht
mit hohem Schmelzpunkt und Aufbringen der Reflexionsschicht. Die
Verfahren für
die Musterbildung sind ebenfalls aufwendig und erfordern zusätzliche technische
Anstrengung und Ausrüstung,
wie die Verwendung von hohen Temperaturen oder Lasern. Außerdem weisen
verstreckte Kunststofffolien, die wie in der
GB 2328180 beschrieben als doppelbrechende Schichten
verwendet werden, im Allgemeinen nur eine mäßige Doppelbrechung auf. Es
ist daher meist eine hohe Foliendicke erforderlich, um einen zufriedenstellenden
optischen Effekt zu erzielen. Durch die Verwendung der Trägerschicht
erhöht
sich die Foliendicke noch weiter.
GB
2328180 berichtet daher von Vorrichtungen mit einer kombinierten
Foliendicke von doppelbrechender und Trägerschicht von etwa 15 μm. Eine derartig hohe
Dicke ist vor allem bei Anwendungen im Sicherheitsbereich kritisch,
wie z.B. Sicherheitsmarkierungen, die auf Wertdokumenten oder Banknoten
aufgebracht werden sollen.
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Die
Schrift
EP1028359 offenbart
eine echtheitsidentifizierende Folie enthaltend eine Flüssigkristallschicht
mit unregelmäßiger Dicke,
die zirkular polarisiertes Licht selektiv reflektiert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
doppelbrechenden Markierung enthaltend mindestens eine Schicht eines
Flüssigkristallmaterials
mit einem unregelmäßigen Muster
aus Bereichen verschiedener Dicke, wobei die Bildung der Flüssigkristallschicht
mit einem unregelmäßigen Muster aus
Bereichen verschiedener Dicke die folgenden Schritte umfasst:
- – Aufbringen
von Tröpfchen
einer Mischung aus einem Flüssigkristallmaterial
und einem organischen Lösungsmittel
auf ein Substrat;
- – Verdampfenlassen
des Lösungsmittels,
wodurch eine Flüssigkristallbeschichtung
zurückbleibt;
- – gegebenenfalls
Polymerisieren oder Vernetzen der Beschichtung während oder nach der Verdampfung des
Lösungsmittels.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Anbringen
einer versteckten Abbildung auf einer Oberfläche oder einem Substrat, wobei
die Abbildung bei Betrachtung unter unpolarisiertem Licht unsichtbar
und bei Betrachtung unter polarisiertem Licht sichtbar ist, indem
man die Oberfläche
nach dem oben genannten Verfahren mit einer doppelbrechenden Markierung
enthaltend ein Flüssigkristallmaterial
mit Bereichen verschiedener Dicke versieht.
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Definition
der Ausdrücke
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Der
Ausdruck „Folie", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, umfasst sowohl selbsttragende, d.h. für sich stehende,
Folien, die mehr oder weniger ausgeprägte mechanische Stabilität und Flexibilität zeigen, als
auch Beschichtungen oder Schichten auf einem tragenden Substrat
oder zwischen zwei Substraten.
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Der
Ausdruck „Flüssigkristall-
oder mesogenes Material" oder „Flüssigkristall-
oder mesogene Verbindung" bezeichnet
Materialien oder Verbindungen mit einer oder mehreren stab-, platten-
oder scheibenförmigen
mesogenen Gruppen, d.h. Gruppen, welche die Fähigkeit haben, Flüssigkristallphasenverhalten
zu induzieren. Die Verbindungen oder Materialien, die mesogene Gruppen
enthalten, brauchen nicht notwendig selber eine Flüssigkristallphase
aufzuweisen. Es ist auch möglich,
dass sie nur in Mischungen mit anderen Verbindungen oder wenn die
mesogenen Verbindungen oder Materialien oder deren Mischungen polymerisiert
werden, Flüssigkristallphasenverhalten
zeigen.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einarbeitung einer
variablen doppelbrechenden Schicht in einen reflektierenden Abschnitt
eines Dokumentes, z.B. einer Banknote, so dass bei Betrachtung durch
einen Linearpolarisator ein unregelmäßiges Muster zu sehen ist.
Die doppelbrechende Markierung und das Verfahren zu ihrer Herstellung
nach der vorliegenden Erfindung besitzen gegenüber dem Stand der Technik mehrere
Vorteile, wie
- • die Variation der Dicke der
doppelbrechenden Schicht lässt
sich ohne jegliche Bearbeitung wie Laserätzen bilden,
- • das
doppelbrechende Material kann ohne vorheriges Aufkleben auf andere
Materialien auf jede nicht poröse,
reflektierende Oberfläche
aufgebracht werden,
- • das
doppelbrechende Material kann mit herkömmlichen Druck- oder Beschichtungstechniken
aufgebracht werden,
- • das
doppelbrechende Material weist bei Betrachtung durch einen Linearpolarisator
ein vielfarbiges Muster auf,
- • das
farbige Muster scheint sich zu drehen, wenn der Polarisator gedreht
wird.
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Eine
nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene doppelbrechende Markierung
kann beispielsweise durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet
sein:
- • das
Flüssigkristallmaterial
ist ein verglastes, polymerisiertes oder vernetztes Flüssigkristallmaterial,
- • das
Flüssigkristallmaterial
ist ein nematisches oder smektisches Flüssigkristallmaterial,
- • das
Flüssigkristallmaterial
ist ein cholesterisches Flüssigkristallmaterial,
- • die
doppelbrechende Markierung enthält
weiterhin eine Reflexionsschicht zwischen der Flüssigkristallschicht und dem
Substrat und/oder das Substrat ist ein reflektierendes Substrat,
- • die
Reflexionsschicht oder das reflektierende Substrat ist eine metallische
oder metallisierte Schicht, Heißprägefolie,
holographische Abbildung, Perlglanz- oder Interferenzschicht oder
ein Perlglanz- oder Interferenzpigment,
- • die
Reflexionsschicht enthält
ein oder mehrere Interferenzpigmente, die vorzugsweise in einem
lichtdurchlässigen
Bindemittel vorliegen,
- • die
Reflexionsschicht enthält
neben den Interferenzpigmenten zusätzlich ein oder mehrere weitere
Pigmente oder Farbstoffe,
- • die
doppelbrechende Markierung enthält
weiterhin eine Absorptionsschicht zwischen der Flüssigkristallschicht
und dem Substrat, und/oder das Substrat ist eine Absorptionsschicht,
- • die
doppelbrechende Markierung enthält
weiterhin mindestens eine optische Verzögerungsschicht auf der vom
Substrat abgewandten Seite,
- • die
besagte optische Verzögerungsschicht
ist eine λ/4-Verzögerungsschicht,
- • die
besagte optische Verzögerungsschicht
ist eine verstreckte oder komprimierte Folie aus isotropem Polymer,
- • die
doppelbrechende Markierung enthält
weiterhin einen Linearpolarisator auf der vom Substrat abgewandten
Seite,
- • der
besagte Polarisator und/oder die besagte optische Verzögerungsschicht
enthalten ein verglastes, polymerisiertes oder vernetztes Flüssigkristallmaterial
mit uniformer Ausrichtung.
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Nach
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird die doppelbrechende
Markierung hergestellt, indem man Tröpfchen einer Mischung enthaltend
ein Flüssigkristall-Material
(liquid crystal material – LC-Material)
und ein Lösungsmittel
auf ein Substrat oder die Oberfläche
eines Gegenstandes aufbringt und das Lösungsmittel verdampfen lässt.
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Die
Tröpfchen
enthalten eine Mischung aus dem LC-Material und einem organischen
Lösungsmittel. Bei
der LC-Mischung kann es sich um eine Lösung, Dispersion oder Emulsion
des LC-Materials in dem Lösungsmittel
handeln. Vorzugsweise verwendet man eine Lösung. Verdampfen des Lösungsmittels
aus den aufgebrachten LC-Tröpfchen
erzeugt verschiedene Dicken in der endgültigen LC-Schicht, wodurch
ein unregelmäßiges Merkmal
entsteht, das sehr schwierig zu kopieren ist. Auf diese Weise ist
es möglich,
nach demselben Verfahren zahlreiche Sicherheitsmarkierungen aus
einer LC-Materialprobe herzustellen, wobei jede Markierung ein einzigartiges
Muster besitzt, wie ein Fingerabdruck, das leicht zu identifizieren
und schwierig zu fälschen
ist.
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Das
LC-Material kann nach bekannten Verfahren in Tröpfchenform auf das Substrat
aufgebracht werden. In einigen Fällen
ist es angebracht, die LC-Mischung
zu erhitzen, um das Verdampfen des Lösungsmittels zu erleichtern.
Die LC-Mischung kann auch nach anderen in der Technik bekannten
Verfahren aufgebracht werden, wie beispielsweise Tintenstrahl-,
Offsettief- und
Siebdruck.
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Es
ist auch möglich,
die LC-Mischung mit einem Stempel auf das Substrat aufzubringen.
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Die
Dicke der LC-Schicht kann verändert
werden, indem man beispielsweise die Lösungsmittelkonzentration der
LC-Mischung ändert.
Die Dicke der endgültigen
LC-Schicht nimmt dementsprechend mit zunehmender Menge an LC-Material
in der Mischung zu. Ein weiterer Faktor, der die Dicke der LC-Schicht
beeinflusst, ist die Weise, in der die aufgebrachten Tröpfchen auf
dem Substrat dispergieren, was wiederum von der Oberflächenenergie
des Substrates und der Oberflächenspannung
der LC-Tröpfchen abhängt. Diese
Parameter können
geändert
werden, indem man das Substratmaterial variiert oder das Lösungsmittel
und/oder das Flüssigkristallmaterial
variiert. Es ist möglich,
z.B. die Oberflächenenergie
des Substrates zu verändern,
indem man eine Schicht aus beispielsweise einem oberflächenaktiven
oder einem Orientierungsmaterial auf das Substrat aufbringt. Alternativ
kann man die Flüssigkristalllösung z.B.
mit einem Netzmittel oder einem Tensid versetzen, um die Oberflächenspannung
der LC-Tröpfchen
und ihre Haftung auf dem Substrat zu ändern. Geeignete Tenside sind
beispielsweise in J. Cognard, Mol. Cryst. Liq. Cryst. 78, Supplement
1, 1–77
(1981) beschrieben. Besonders bevorzugt sind nichtionische Tenside,
wie die im Handel erhältlichen
Fluorkohlenstofftenside Fluorad 171 (Fa. 3M) oder Zonyl FSN (Fa.
DuPont).
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Die
doppelbrechende Markierung wird vorzugsweise auf eine reflektierende
Oberfläche
oder ein reflektierendes Substrat aufgebracht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
enthält
die doppelbrechende Markierung bereits die Reflexionsschicht auf
der vom Betrachter abgewandten Seite der Flüssigkristallschicht. Die doppelbrechende
Markierung ist dann für
alle Arten von reflektierenden und nicht reflektierenden Oberflächen und
Substraten verwendbar.
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Für das reflektierende
Substrat oder die Reflexionsschicht kann man im Prinzip sämtliche
reflektierenden Materialien verwenden. Die Reflexionsschicht ist
also z.B. eine metallische oder metallisierte Schicht, ein Hologramm,
ein Kinegram, eine Heißprägefolie,
ein Perlglanz- oder Interferenz pigment oder eine Schicht, die metallische,
metallisierte, Perlglanz- oder Interferenzpigmente in einem transparenten
Bindemittel enthält.
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Metallische
oder metallisierte Folien oder Schichten können ausgewählt werden z.B. aus Al, Cu,
Ni, Ag, Cr oder Legierungen wie z.B. Pt-Rh oder Ni-Cr oder aus Schichten,
die ein oder mehrere Metallschuppen in einem lichtdurchlässigen Bindemittel
dispergiert enthalten. Geeignete Metallschuppen sind z.B. Schuppen aus
Aluminium, Gold oder Titan, oder Metalloxidschuppen aus beispielsweise
Fe
2O
3 und/oder TiO
2. Geeignete Perlglanz- oder Interferenzpigmente
sind z.B. Glimmer, SiO
2, Al
2O
3, TiO
2 oder Glasschuppen,
die mit einer oder mehreren Schichten aus z.B. Titandioxid, Eisenoxid,
Titaneisenoxid oder Chromoxid oder Kombinationen hiervon beschichtet
sind, Schuppen, die Kombinationen aus Metall und Metalloxid enthalten,
Metallschuppen aus z.B. Aluminium, die mit Schichten aus Eisenoxid
und/oder Siliziumdioxid beschichtet sind. Es ist auch möglich, Flüssigkristallpigmente
zu verwenden oder Beschichtungen, die ein polymerisiertes oder vernetztes
Flüssigkristallmaterial
enthalten, z.B. cholesterische Flüssigkristallpigmente wie in
den
US 5 364 557 ,
US 5 834 072 ,
EP 0 601 483 , WO 94/22976, WO 97/27251,
WO 97/27252, WO 97/30136 oder WO 99/02340 beschrieben.
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Es
ist auch möglich,
ein reflektierendes Substrat oder eine Reflexionsschicht enthaltend
ein Hologramm oder Kinegram, eine holographische Schicht mit einer
geprägten,
gemusterten oder strukturierten Oberfläche oder eine Schicht aus reflektierenden
holographischen Pigmenten zu verwenden. Licht, das durch die höheren Bereiche
der strukturierten Oberfläche
reflektiert wird, interferiert mit Licht, das durch die niedrigeren
Bereiche der strukturierten Oberfläche reflektiert wird, und bildet
so eine holographische Abbildung.
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So
kann beispielsweise ein Substrat wie z.B. eine Banknote, oder ausgewählte Bereiche
davon, mit einem Hologramm oder einer reflektierenden Metallschicht
bedruckt oder beschichtet werden, die dann mit einer doppelbrechenden
Markierung wie oben beschrieben bedeckt wird. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders für
die Verwendung als fälschungssichere
Sicherheitsfäden
oder Hologramme auf Banknoten oder Wert dokumenten und stellt eine
Sicherheitsmarkierung bereit, anhand derer die Echtheit der Banknote
bei Betrachtung durch einen Polarisator leicht zu überprüfen ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die doppelbrechende Markierung auf
ein transparentes Substrat aufgebracht und im Durchlicht zwischen
zwei Polarisatoren betrachtet.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft eine doppelbrechende Markierung,
wobei zwischen der doppelbrechenden LC-Schicht und dem reflektierenden
Substrat eine optische Phasenverschiebungs- oder Verzögerungsschicht
bereitgestellt wird. Die Verzögerungsschicht
verursacht bei dem durch das reflektierende Substrat reflektierten
Licht eine zusätzliche
Phasenverschiebung. Dies führt
bei Betrachtung durch einen Polarisator zu einer zusätzlichen
Farbverschiebung der doppelbrechenden Markierung. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Verzögerungsschicht
um eine λ/4-Folie
(quarter wave film oder foil – QWF),
die eine Nettoverzögerung
aufweist, die etwa das 0,25 fache der von der zirkular polarisierenden
Schicht übertragenen
Wellenlänge
beträgt.
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Als
Verzögerungsschicht
kann man uniaxial oder biaxial verstrecke oder komprimierte Folien
aus einem isotropen Polymer, wie z.B. Polyethylenterephthalat (PET),
Polyvinylalkohol (PVA), Polycarbonat (PC) oder Dioder Triacetylcellulose
(DAC, TAC) verwenden. PET-Folien sind z.B. von der Firma ICI Corp.
unter dem Handelsnamen Melinex im Handel erhältlich. PVA- und PET-Folien
sind besonders bevorzugt.
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Es
ist auch möglich,
eine Phasenverschiebungsschicht oder Verzögerungsfolie enthaltend verglastes, polymerisiertes
oder vernetztes flüssigkristallines
Material mit planarer Ausrichtung zu verwenden, d.h. bei dem die
mesogenen Gruppen des Flüssigkristallmaterials überwiegend
parallel zur Schichtebene in eine Vorzugsrichtung ausgerichtet sind.
Eine Verzögerungsfolie
enthaltend polymerisiertes LC-Material mit planarer Ausrichtung
ist in der WO 98/04651 beschrieben, deren gesamte Offenbarung in
diese Anmeldung durch Bezugnahme aufgenommen ist. Es ist auch möglich, eine
optische Verzögerungsfolie
zu verwenden, die eine oder mehrere Schichten eines polymerisierten
flüssigkristallinen
Materials mit geneigter Ausrichtung enthält, d.h. bei dem die mesogenen
Gruppen des Flüssigkristallmaterials
in einem schiefen Winkel zur Schichtebene in eine Vorzugsrichtung
ausgerichtet sind. Eine solche QWF ist in der WO 98/12584 beschrieben,
deren gesamte Offenbarung in diese Anmeldung durch Bezugnahme aufgenommen
ist.
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Die
Verzögerungsschicht
kann auch plättchenförmige Mikroschuppen
aus einem lichtverzögernden Material
wie oben genannt enthalten. So kann z.B. eine Verzögerungsfolie
aus einem verstreckten Polymer oder polymerisiertem LC-Material
zu kleinen Schuppen vermahlen werden, die dann in ein lichtdurchlässiges Bindemittelsystem
eingearbeitet und schichtförmig
auf die Reflexionsschicht aufgetragen werden und so die Verzögerungsschicht
bilden.
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Handelt
es sich bei dem reflektierenden Substrat um eine holographische
Schicht wie oben beschrieben, so führt die Verwendung einer zusätzlichen
Phasenverschiebungs- oder Verzögerungsschicht
zu einem verbesserten Farbspiel und zu einer verbesserten Sichtbarkeit
der holographischen Abbildung, die anders vor allem in einer hellen
Umgebung häufig
schwer zu erkennen ist.
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Die
doppelbrechende Markierung nach der vorliegenden Erfindung enthält ein Muster
oder eine Abbildung, die bei Betrachtung unter unpolarisiertem Licht
unsichtbar ist und erst bei Betrachtung durch einen Polarisator
sichtbar wird. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die doppelbrechende
Markierung bereits einen Linearpolarisator auf der Flüssigkristallschicht,
d.h. auf der vom reflektierenden Substrat abgewandten Seite. Die
doppelbrechende Markierung ist dann mit dem Auge ohne Verwendung
eines separaten Polarisators direkt sichtbar. Solche dauerhaft sichtbaren
doppelbrechenden Markierungen sind für spezifische Anwendungen erwünscht.
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Für den Linearpolarisator
eignen sich im Prinzip alle in der Technik bekannten Materialien.
Man kann also beispielsweise Standard-Linearabsorptionspolarisatoren
verwenden, die eine uniaxial verstreckte Polymer folie aus z.B. Polyvinylalkohol
enthalten oder die eine Polymerfolie enthalten, in die ein dichroitischer
Farbstoff eingearbeitet ist. Es ist auch möglich, einen Linearpolarisator
zu verwenden, der ein verglastes, polymerisiertes oder vernetztes
Flüssigkristall(LC)-Material
enthält,
das makroskopisch uniforme planare Ausrichtung aufweist, d.h. bei
dem die mesogenen Gruppen des LC-Materials überwiegend parallel zur Schichtebene
in eine Vorzugsrichtung ausgerichtet sind. Der Linearpolarisator
kann auch hergestellt werden, indem man beispielsweise eine Schicht
eines polymerisierbaren LC-Materials, das einen Farbstoff enthält, auf
ein Substrat aufträgt,
das LC-Material in planare Ausrichtung, d.h. so, dass die mesogenen
Gruppen parallel zur Schichtebene ausgerichtet sind, orientiert,
das Material durch Einwirkung von Hitze oder aktinischer Strahlung
polymerisiert oder vernetzt. Linearpolarisatoren, die nach dem oben
beschriebenen Verfahren aus polymerisierbarem Material hergestellt
werden, sind in
EP 0 397 263 (Philips)
beschrieben, deren gesamte Offenbarung in diese Anmeldung durch
Bezugnahme aufgenommen ist.
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Die
doppelbrechende Markierung kann auch eine doppelbrechende LC-Schicht mit Bereichen
verschiedener Dicke, die zwischen zwei Polarisatoren liegt, und
gegebenenfalls auf einer oder beiden Seiten der LC-Schicht zwischen
der LC-Schicht und dem Polarisator eine oder mehrere Verzögerungsschichten
enthalten.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das LC-Material der doppelbrechenden Markierung ein cholesterisches
LC(CLC)-Material. Cholesterische LC(CLC)-Materialien mit planarer
Ausrichtung zeigen Reflexion des zirkular polarisierten Lichtes.
Eine doppelbrechende Markierung, die ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes CLC-Material
mit Bereichen verschiedener Dicke enthält, weist also eine versteckte
Abbildung auf, die bei Betrachtung durch einen Zirkularpolarisator
sichtbar wird. CLC-Materialien werden vorzugsweise mit dunklen oder
schwarzen Substraten verwendet, reflektierende Substrate können jedoch
auch verwendet werden. Enthält
die LC-Schicht ein CLC-Material, das ausgewählte Wellenlängen des Lichtes
reflektiert, dann ist die Reflexionsfarbe vor einem dunklen Hintergrund
ohne Polarisator sichtbar. Ist die CLC-Schicht eine Schicht, die ein breites
Wellenlängenband
oder das gesamte sichtbare Spektrum reflektiert, so dass keine spezifische
Reflexionsfarbe zu sehen ist, dann kann man das Muster durch Betrachtung
durch einen Zirkularpolarisator sichtbar machen. CLC-Folien oder
-Beschichtungen mit breitem Wellenband und deren Herstellung sind
beispielsweise in den
EP 0 606
940 , WO 97/35219,
EP
0 982 605 und WO 99/02340 beschrieben.
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Das
LC-Material der doppelbrechenden Schicht ist vorzugsweise ein nematisches,
smektisches oder cholesterisches LC-Material. Nematische LC-Materialien sind
besonders bevorzugt. Bei einem cholesterischen LC-Material verwendet
man vorzugsweise anstelle des reflektierenden Substrates ein Substrat
oder eine Oberfläche
enthaltend ein lichtabsorbierendes Material, wie ein dunkles oder
schwarzes Substrat, und anstelle eines Linearpolarisators einen
Zirkularpolarisator.
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Das
Flüssigkristallmaterial
der doppelbrechenden Markierung ist vorzugsweise ein polymerisierbares oder
vernetzbares Material, das während
oder nach der Verdampfung des Lösungsmittels
polymerisiert oder vernetzt wird.
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Alternativ
ist es auch möglich,
Tröpfchen
einer Lösung
oder Emulsion eines Flüssigkristallpolymers
in einem geeigneten Lösungsmittel
aufzubringen. Man kann LC-Seitenkettenpolymere oder LC-Hauptkettenpolymere
verwenden. LC-Seitenkettenpolymere sind besonders bevorzugt. Man
kann beispielsweise LC-Seitenkettenpolymere verwenden, die ein Polyacrylat-,
Polymethacrylat-, Polysiloxan-, Polystyrol- oder Epoxidrückgrat mit
seitlich verknüpften
mesogenen Seitenketten enthalten. Das Polymer kann auch Seitenketten
mit reaktiven Gruppen enthalten, die nach oder während der Verdampfung des Lösungsmittels
vernetzt werden können.
Wenn Polymere mit einer Glastemperatur verwendet werden, die höher als
Umgebungstemperatur ist, hinterlässt
die Verdampfung des Lösungsmittels
einen festen LC-Polymerfilm. Das LC-Polymer kann nach dem Aufbringen
auf das Substrat auch einer mechanischen oder Wärmebehandlung unterworfen werden,
wodurch Dickenunterschiede zwischen den verschiedenen Bereichen
und die Bildung der Abbildung gesteuert werden können. Bei Verwendung von LC-Polymeren
mit hohen Schmelzpunkten, wie z.B. LC-Hauptkettenpolymeren, ist
es auch möglich,
Tröpfchen
einer Schmelze des LC-Polymers auf das Substrat aufzubringen, die sich
beim Abkühlen
verfestigen.
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Bei
Verwendung eines polymerisierbaren LC-Materials enthält dieses
vorzugsweise mindestens eine polymerisierbare mesogene Verbindung
mit einer polymerisierbaren funktionellen Gruppe und mindestens eine
polymerisierbare mesogene Verbindung mit zwei oder mehr polymerisierbaren
funktionellen Gruppen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
das polymerisierbare LC-Material polymerisierbare mesogene Verbindungen
mit zwei oder mehr polymerisierbaren funktionellen Gruppen (di-
oder multireaktive oder di- oder multifunktionelle Verbindungen).
Beim Polymerisieren einer solchen Mischung bildet sich ein dreidimensionales
Polymernetz, das selbsttragend ist und eine hohe mechanische und
thermische Stabilität
und eine geringe Temperaturabhängigkeit
seiner physikalischen und optischen Eigenschaften aufweist. Durch
Variieren der Konzentration der multifunktionellen mesogenen oder
nicht mesogenen Verbindungen lassen sich die Vernetzungsdichte der
Polymerfolie und damit ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften
wie die Glasübergangstemperatur,
die auch für
die Temperaturabhängigkeit
der optischen Eigenschaften der polymerisierten Folie von Belang
ist, die thermische und mechanische Stabilität oder die Lösungsmittelbeständigkeit
einfach einstellen.
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Die
polymerisierbaren mesogenen mono-, di- oder multireaktiven Verbindungen
können
nach Verfahren hergestellt werden, die an sich bekannt und die beispielsweise
in Standardwerken der organischen Chemie wie z.B. Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Thieme-Verlag, Stuttgart beschrieben sind.
Typische Beispiele sind beispielsweise in WO 93/22397,
EP 0 261 712 ,
DE 19504224 ,
DE 4408171 und
DE 4405316 beschrieben. Die in diesen
Schriften offenbarten Verbindungen sind jedoch nur als Beispiele
zu betrachten, die den Umfang dieser Erfindung nicht einschränken.
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Beispiele,
die besonders brauchbare monoreaktive polymerisierbare mesogene
Verbindungen darstellen, sind in der folgenden Liste von Verbindun gen
aufgeführt,
die jedoch nur als beispielhaft zu betrachten ist und die vorliegende
Erfindung in keiner Weise einschränken, sondern sie vielmehr
erklären
soll:
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Beispiele
brauchbarer direaktiver polymerisierbarer mesogener Verbindungen
sind in der folgenden Liste von Verbindungen aufgeführt, die
jedoch nur als beispielhaft zu betrachten ist und die vorliegende
Erfindung in keiner Weise einschränken, sondern sie vielmehr
erklären
soll
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In
den obigen Formeln bedeutet P eine polymerisierbare Gruppe, vorzugsweise
eine Acryl-, Methacryl-, Vinyl-, Vinyloxy-, Propenylether-, Epoxy-
oder Styrylgruppe, x und y bedeuten jeweils unabhängig 1 bis
12, A bedeutet 1,4-Phenylen, das gegebenenfalls ein-, zwei- oder
dreifach durch L1 substituiert ist, oder 1,4-Cyclohexylen,
v 0 oder 1, Z0-COO-, -OCO-, -CH2CH2- oder eine Einfachbindung, Y eine polare
Gruppe, R0 eine nichtpolare Alkyl- oder
Alkoxygruppe, und L1 und L2 bedeuten
jeweils unabhängig
H, F, Cl, CN oder eine gegebenenfalls halogenierte Alkyl-, Alkoxy-,
Alkylcarbonyl-, Alkoxycarbonyl- oder Alkoxycarbonyloxygruppe mit
1 bis 7 C-Atomen.
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Der
Ausdruck „polare
Gruppe" bezeichnet
in diesem Zusammenhang eine Gruppe, die ausgewählt ist aus F, Cl, CN, NO2, OH, OCH3, OCN,
SCN, einer gegebenenfalls fluorierten Carbonyl- oder Carboxylgruppe mit
bis zu 4 C-Atomen oder einer mono-, oligo- oder polyfluorierten
Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1 bis 4 C-Atomen. Der Ausdruck „unpolare
Gruppe" bezeichnet
eine Alkylgruppe mit 1 oder mehreren, vorzugsweise 1 bis 12 C-Atomen oder eine
Alkoxygruppe mit 2 oder mehr, vorzugsweise 2 bis 12 C-Atomen.
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Polymerisation
des polymerisierbaren LC-Materials findet durch Einwirkung von Hitze
oder aktinischer Strahlung statt. Unter aktinischer Strahlung wird
Bestrahlung mit Licht, wie UV-Licht, IR-Licht oder sichtbarem Licht,
Bestrahlung mit Röntgen-
oder Gammastrahlen oder Bestrahlung mit hochenergetischen Teilchen,
wie Ionen oder Elektronen, verstanden. Vorzugsweise wird die Polymerisation
durch UV-Bestrahlung durchgeführt.
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Als
Quelle für
aktinische Strahlung lässt
sich z.B. eine einzelne UV-Lampe oder ein Satz von UV-Lampen verwenden.
Bei Verwendung einer hohen Lampenstärke kann die Härtungszeit
verkürzt
werden. Eine andere mögliche
Quelle für
aktinische Strahlung ist ein Laser, wie z.B. ein UV-Laser, ein IR-Laser
oder ein sichtbarer Laser.
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Die
Polymerisation wird in Gegenwart eines Initiators durchgeführt, der
bei der Wellenlänge
der aktinischen Strahlung absorbiert. Beim Polymerisieren mit UV-Licht
kann man zum Beispiel einen Photoinitiator verwenden, der unter
UV-Bestrahlung zerfällt
und freie Radikale oder Ionen bildet, die die Polymerisationsreaktion
initiieren. Beim Härten
von polymerisierbaren Mesogenen mit Acrylat- oder Methacrylatgruppen
verwendet man vorzugsweise einen radikalischen Photoinitiator, beim
Härten
polymerisierbarer Mesogene mit Vinyl- und Epoxidgruppen vorzugsweise
einen kationischen. Es ist auch möglich, einen Polymerisationsinitiator
zu verwenden, der beim Erhitzen zerfällt und freie Radikale oder
Ionen bildet, die die Polymerisation initiieren. Als Photoinitiator
für die
radikalische Polymerisation können
z.B. die im Handel erhältlichen
Irgacure 651, Irgacure 184, Darocure 1173 oder Darocure 4205 (alle
Fa. Ciba Geigy AG) verwendet werden, während man bei der kationischen
Photopolymerisation das im Handel erhältliche UVI 6974 (Union Carbide)
verwenden kann. Das polymerisierbare LC-Material enthält vorzugsweise
0,01 bis 10%, sehr bevorzugt 0,05 bis 5%, insbesondere 0,1 bis 3%
eines Polymerisationsinitiators. UV-Photoinitiatoren, insbesondere
radikalische UV-Photoinitiatoren sind bevorzugt.
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Die
Härtungszeit
hängt unter
anderem von der Reaktivität
des polymerisierbaren mesogenen Materials, der Dicke der aufgetragenen
Schicht, der Art des Polymerisationsinitiators und der Stärke der
UV-Lampe ab. Die erfindungsgemäße Härtungszeit
ist vorzugsweise nicht länger
als 10 Minuten, besonders bevorzugt nicht länger als 5 Minuten und ganz
besonders bevorzugt kürzer
als 2 Minuten. Für
die Massenproduktion werden kurze Härtungszeiten von 3 Minuten
oder weniger, ganz bevorzugt von 1 Minute oder weniger, insbesondere
von 30 Sekunden oder weniger bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäßen polymerisierbaren
flüssigkristallinen
Mischungen können
zusätzlich
eine oder mehrere weitere geeignete Komponenten enthalten, wie beispielsweise
Katalysatoren, Sensibilisierer, Stabilisatoren, Inhibitoren, co-reagierende
Monomere, oberflächenaktive
Verbindungen, Schmier-, Netz-, Dispergier-, Hydrophobier- und Haftmittel,
Fließverbesserer,
Entschäumer,
Entgasungs- und Verdünnungsmittel,
Reaktivverdünner,
Hilfsstoffe, Farbmittel, Farbstoffe oder Pigmente.
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Insbesondere
ist der Zusatz von Stabilisatoren bevorzugt, um unerwünschte spontane
Polymerisation des polymerisierbaren Materials beispielsweise während der
Lagerung zu verhindern. Als Stabilisatoren können im Prinzip alle Verbindungen
verwendet werden, die dem Fachmann für diesen Zweck bekannt sind.
Diese Verbindungen sind in großer
Vielfalt im Handel erhältlich.
Typische Beispiele für
Stabilisatoren sind 4-Ethoxyphenol oder Butylhydroxytoluol (BHT).
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Andere
Zusatzstoffe, wie z.B. Kettenübertragungsregler,
können
dem polymerisierbaren LC-Material ebenfalls zugegeben werden, um
die physikalischen Eigenschaften der entstehenden Polymerfolie zu
modifizieren. Über
die Zugabe eines Kettenübertragungsreglers,
wie monofunktionellen Thiolverbindungen wie z.B. Dodecanthiol oder
multifunktionellen Thiolverbindungen wie z.B. Trimethylpropan-tri(3-mercaptopropionat) zum
polymerisierbaren Material kann die Länge der freien Polymerketten
und/oder die Länge
der Polymerketten zwischen zwei Vernetzungen in der erfindungsgemäßen Polymerfolie
gesteuert werden. Erhöht
man die Menge an Kettenübertragungsregler,
so nimmt die Polymerkettenlänge
in der erhaltenen Polymerfolie ab
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Um
die Vernetzung der Polymere zu erhöhen, ist es auch möglich, dem
polymerisierbaren LC-Material alternativ oder zusätzlich zu
den di- oder multifunktionellen polymerisierbaren mesogenen Verbindungen
bis zu 20% einer nicht mesogenen Verbindung mit zwei oder mehr polymerisierbaren funktionellen
Gruppen zuzusetzen, um die Vernetzung des Polymers zu erhöhen. Typische
Beispiele difunktioneller nicht mesogener Monomere sind Alkyldiacrylate
oder -methacrylate mit Alkylgruppen mit 1 bis 20 C-Atomen. Typische
Beispiele nicht mesogener Monomere mit mehr als zwei polymerisierbaren
Gruppen sind Trimethylpropantrimethacrylat oder Pentaerythrittetraacrylat.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Mischung aus polymerisierbarem Material bis zu 70%, bevorzugt
3 bis 50% einer nicht mesogenen Verbindung mit einer polymerisierbaren
funktionellen Gruppe. Typische Beispiele für monofunktionelle nicht mesogene
Monomere sind Alkylacrylate oder -methacrylate.
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Es
ist auch möglich,
eine Menge von bis 20 Gew.-% einer nicht polymerisierbaren flüssigkristallinen Verbindung
zuzugeben, um die optischen Eigenschaften der entstehenden Polymerfolie
anzupassen.
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Die
Polymerisation wird vorzugsweise in der Flüssigkristallphase des polymerisierbaren
LC-Materials durchgeführt.
Daher verwendet man vorzugsweise polymerisierbare mesogene Verbindungen
oder Mischungen mit niedrigen Schmelzpunkten und breiten Flüssigkristallphasenbereichen.
Die Verwendung derartiger Materialien ermöglicht eine Reduzierung der
Polymerisationstemperatur, was das Polymerisationsverfahren vereinfacht
und insbesondere für
die Massenproduktion einen erheblichen Vorteil darstellt. Die Auswahl
geeigneter Polymerisationstemperaturen hängt hauptsächlich vom Klärpunkt des
polymerisierbaren Materials und unter anderem vom Erweichungspunkt
des Substrates ab. Vorzugsweise liegt die Polymerisationstemperatur mindestens
30 Grad unter der Klärtemperatur
der polymerisierbaren mesogenen Mischung. Polymerisationstemperaturen
unterhalb 120° C
sind bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Temperaturen unterhalb
90°C, insbesondere
Temperaturen von 60°C
oder weniger.
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Als
Substrat oder Oberfläche,
worauf die doppelbrechende Markierung aufgebracht wird, kann jede Art
von Material verwendet werden, wie beispielsweise Glas- oder Quarzsubstrate,
Kunststofffolien oder Metalloberflächen.
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Die
doppelbrechenden Markierungen nach der vorliegenden Erfindung eignen
sich besonders zur Verwendung in Heißprägefolien und holographischen
Folien für
die Herstellung von Sicherheitsmarkierungen und Sicherheitsfäden. Die
Herstellung von holographischen Schichten ist z.B. in der
US 4 588 664 beschrieben, deren
gesamte Offenbarung in diese Anmeldung durch Bezugnahme aufgenommen
ist. Heißprägefolien,
die Flüssigkristallmaterial
enthalten, sind in der Patentanmeldung
GB 2 357 061 beschrieben.
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Weiterhin
kann man die erfindungsgemäße doppelbrechende
Markierung für
dekorative Anwendungen nach dem oben beschriebenen Verfahren direkt
auf Dekorationsgegenstände,
Kraftfahrzeugkarosserien oder beliebige Gegenstände mit einer reflektierenden
Oberfläche
aufbringen. Metallgegenstände
wie z.B. Kraftfahrzeugkarosserien, Haushaltsgegenstände, Lampen
oder andere Gegenstände
können
dementsprechend nach dem erfindungsgemäßen Verfahren direkt mit Tröpfchen einer
LC-Mischung beschichtet oder bedruckt werden.
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Die
erfindungsgemäße doppelbrechende
Markierung kann für
direkte Anwendung oder als Hologramme oder Heißprägefolien für dekorative oder Sicherheitsanwendungen,
zur Echtheitsüberprüfung und
Fälschungssicherung
bei Wertdokumenten, zur Identifizierung versteckter Abbildungen,
Informationen oder Muster verwendet werden. Sie können auf
Konsumgüter
oder Haushaltsgegenstände,
Kraftfahrzeugkarosserien, Folien, Verpackungsmaterialien, Kleidung
oder Gewebe aufgebracht, in Kunststoff eingearbeitet oder als Sicherheitsmarkierungen
oder -fäden
auf Wertdokumente wie Banknoten, Kreditkarten oder Ausweise, nationale Ausweispapiere,
Berechtigungsscheine oder beliebige geldwerte Produkte, wie Briefmarken,
Eintritts- und Fahrkarten, Lotteriescheine, Aktien, Schecks usw.
aufgebracht werden.
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Ohne
weitere Ausführungen
wird davon ausgegangen, dass ein Fachmann die vorliegende Erfindung auf
der Grundlage der obigen Beschreibung im weitesten Umfang nutzen
kann. Die folgenden Beispiele sind deswegen lediglich als beschreibend
und keineswegs als den Rest der Offenbarung in irgendeiner Weise
limitierend aufzufassen.
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Im
Vorhergehenden und in den folgenden Beispielen sind, wenn nicht
anders angegeben, alle Temperaturen unkorrigiert in Grad Celsius
angegeben und alle Teile und Prozente sind Gewichtsteile und -prozente.
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Beispiel 1
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Es
wird die folgende polymerisierbare Mischung hergestellt
Verbindung
(A) | 3,02% |
Verbindung
(B) | 7,60% |
Verbindung
(C) | 5,70% |
Verbindung
(D) | 7,04% |
Irgacure
907 | 1,60% |
Fluorad
FC 171 | 0,15% |
Toluol | 55,93% |
Propan-2-ol | 18,97% |
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Die
Verbindungen (A), (B) und (D) können
nach oder in Analogie zu den in D. J. Broer et al., Makromol. Chem.
190, 3201–3215
(1989) beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Die Verbindung
(C) und ihre Herstellung sind in
GB
2 280 445 beschrieben. Irgacure 907 ist ein im Handel erhältlicher
Photoinitiator (Ciba Geigy). Fluorad FC 171 ist ein im Handel erhältliches
Tensid (DuPont).
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Tröpfchen der
Mischung wurden auf die metallisierte Seite einer metallisierten
PET-Folie gegeben. Die Tröpfchen
wurden 2 Minuten stehen gelassen, um das Lösungsmittel verdampfen zu lassen,
wobei eine flüssigkristalline
Beschichtung zurückblieb.
Die Beschichtung wird dann in einer Luftumgebung bei Raumtemperatur
gehärtet,
um die Flüssigkristallmischung
zu härten.
Hierdurch bildet sich ein Polymerfilm mit variabler Filmdicke.
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Bei
Betrachtung durch einen Linearpolarisator ist ein deutliches 4-speichiges Farbmuster
sichtbar, wie in 1 gezeigt. Dieses
Muster dreht sich, wenn der Polarisator gedreht wird.
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Zusätzlich wurde
eine Lache der flüssigkristallinen
Mischung verdampfen gelassen. Nachdem alles Lösungsmittel entfernt worden
war, drückte
man einen Gummistempel in die Mischung und stempelte auf ein ähnliches
Stück metallisiertes
PET wie zuvor verwendet. Die Folie wurde dann UV-Strahlung ausgesetzt, um die gestempelte
Folie zu härten.
Bei Betrachtung durch einen Linearpolarisator waren in der gestempelten Zone
farbige Bereiche zu sehen. Die Dicke der gestempelten Folie betrug
etwa 2 um. Dünnere
Zonen zeigten keine Farbe.
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Die
vorstehenden Beispiele können
mit ähnlichem
Erfolg wiederholt werden, wenn man die in den vorstehenden Beispielen
verwendeten Reaktionspartner und/oder Betriebsbedingungen durch
die gattungsmäßig oder
spezifisch beschriebenen dieser Erfindung ersetzt
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Aus
der vorhergehenden Beschreibung kann ein Fachmann leicht die wesentlichen
Merkmale dieser Erfindung erkennen und kann, ohne vom Schutzumfang
der Erfindung abzuweichen, verschiedene Änderungen und Anpassungen der
Erfindung durchführen,
um sie verschiedenen Anwendungen und Umständen anzupassen.