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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen einer
Vertiefung mit einer Flüssigkeit,
wobei eine Flüssigkeit
auf ein Substrat, welches eine Vertiefung aufweist, an einer Stelle
aufgebracht wird, die nicht mit der Vertiefung zusammenfällt, und die
Vertiefung nach dem Befüllen
mit einem Abdeckmittel verschlossen wird.
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Ein
derartiges Verfahren ist allgemein bekannt zum Befüllen von
regelmäßigen Mikroanordnungen,
die für
verschiedene Versuche wie Enzym- und DNA-Versuche verwendet werden.
Aufgrund der kleinen Menge an Flüssigkeit
in einer Vertiefung ist der Verdampfungseffekt relativ groß. Um eine
Verdampfung zu verhindern, kann ein Abdeckmittel, wie ein Abdeckbezug über den
Vertiefungen angeordnet werden.
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Ein
Problem besteht darin, dass vor dem Durchführen einer Messung mehrere
Arbeitsgänge durchgeführt werden
müssen,
z.B. Befüllen
einer Vertiefung mit einer abgemessenen Menge an Flüssigkeit,
Bedecken der mit Flüssigkeit
gefüllten
Vertiefung (all dies vorteilhafterweise ohne Luftblasen zu erzeugen),
und Starten der Messung. Das Letztere erfordert oft zeitaufwändige Arbeitsgänge, da
für verschiedene
Messtechniken, wie optische Messtechniken, um ein Substrat herum
nur wenig Platz ist, und es aus diesem Grund oft unmöglich ist,
das Substrat zu befüllen,
während
es montiert ist. Zusätzlich
wird bei vielen Untersuchungen die Reaktion beginnen, sobald die
Vertiefung mit Flüssigkeit
befüllt
ist.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der im Oberbegriff
genannten Art bereitzustellen, durch welches es ermöglicht wird,
schneller mit dem Messen zu beginnen.
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Zu
diesem Zweck ist das Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass
- – zum
Befüllen
der Vertiefung Flüssigkeit
an einem ersten Ort aufgebracht wird, der sich zwischen einem zweiten
Ort, wo sich eine Frontseite des auf das Substrat aufgebrachten
Abdeckmittels befindet, und der von dem Abdeckmittel nicht abgedeckten
Vertiefung befindet,
- – die
Frontseite des Abdeckmittels in Richtung der aufgebrachten Flüssigkeit
und der Vertiefung bewegt wird, wodurch sie die Flüssigkeit,
mit welcher die Vertiefung befüllt
wird, mit sich nimmt, und
- – nachdem
die Frontseite des Abdeckmittels die Vertiefung passiert hat, das
Abdeckmittel in eine dritte ortsfeste Position gebracht wird, um
die mit Flüssigkeit
befüllte
Vertiefung zu verschließen.
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Überraschenderweise
ist es möglich,
eine in eine Vertiefung einzuleitende Flüssigkeit nach vorne zu drücken, um
die Vertiefungen rasch zu befüllen und
sie zu verschließen.
All dies wird mit einem einzelnen Arbeitsgang durchgeführt, der
auch für
eine fakultative (halb-)automatische Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung
vorteilhaft ist. Die vorliegende Erfindung macht es möglich, einen
quantitativen Versuch auf einer Probe durchzuführen, ohne das Volumen der
Probe akkurat pipettieren zu müssen.
Nach dem Befüllen
und Abdecken einer Vertiefung gemäß der Erfindung, enthält die Vertiefung
eine genau bekannte Menge an Flüssigkeit,
die durch die Abmessungen der Vertiefung bestimmt wird. Durch Abweichen
von einem relativ großen
Volumen mit relativ kleiner Oberfläche wird eine Verdampfung reduziert.
Unmittelbar nach dem Zeitpunkt, an dem die Vertiefung befüllt ist,
wird sie bereits durch das Abdeckmittel verschlossen, so dass dies
ebenfalls den Verdampfungseffekt verringert. Dies ist deutlich verschieden
vom Befüllen
individueller Vertiefungen mit Probenflüssigkeit mittels einer Pipette,
Elektrosprühen
und dergleichen. In der vorliegenden Anwendung wird unter einer
Vertiefung jede Ausnehmung in dem Substrat verstanden, unabhängig von
deren Form. Diese Definition umfasst auch längliche Vertiefungen, die auch
als Kanal bezeichnet werden können.
Im Wesentlichen verlaufen derartige Kanäle parallel zu der Oberfläche des
Substrats.
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Bevorzugt
wird ein Abdeckmittel mit einer Dicke von zumindest 0,5 mm, noch
bevorzugter von zumindest 0,8 mm und am bevorzugtesten von zumindest
1,2 mm verwendet.
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Ein
derartiges Abdeckmittel stellt sicher, dass die Flüssigkeit
effektiv nach vorne gedrückt wird.
Gleichzeitig erhöht
sich die Steifigkeit des Abdeckmittels mit zunehmender Dicke, so
dass das Abdeckmittel besser an dem Substrat anhaftet.
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Wenn
die Flüssigkeit
hydrophil ist, wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ein Abdeckmittel verwendet, dessen von dem Substrat nahe der Vorderseite
des Abdeckmittels abgewandte Seite hydrophob ist und umgekehrt.
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Dies
hilft, zu verhindern, dass ein Teil der Flüssigkeit sich über die
Oberseite des Abdeckmittels bewegt, anstatt nach vorne gedrückt zu werden. Diese
Ausführungsform
ist besonders effektiv, wenn ein dünnes Abdeckmittel verwendet
wird.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
dann ein Abdeckmittel verwendet, dessen dem Substrat gegenüberliegende
hydrophile Seite an einem seiner Enden eine Oberfläche mit
einem hydrophoben Bereich aufweist.
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Die
Wirkung eines derartigen Oberflächenbereichs
an dem Ende, das vor dem Einschieben der Vertiefung am nächsten ist,
ist, das weniger (wasserhaltige) Flüssigkeit notwendig ist, um
die Vertiefung zu befüllen.
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Dieser
Oberflächenbereich
kann hydrophobisiert werden, beispielsweise durch Silanisierung, aber
auch durch Auftragen einer hydrophoben Paste, wie Silikonfett. Ein
derartiges Fett löst
sich nicht in der wasserhaltigen Flüssigkeit und weist den weiteren
Vorteil auf, dass es zur Verhinderung von Verdampfung beitragen
kann. Zusätzlich
erleichtert es das Gleiten eines Abdeckmittels über das Substrat.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass während und nach dem Befüllen der
Vertiefung ein Reagenz oder ein Analyt von einer Vertiefung zur
anderen aufgrund von Strömung
oder Diffusion übertragen
wird. Vorteilhafterweise wird die Vertiefung so schnell befüllt und
verschlossen, dass die Reagenzien nicht aus der Vertiefung entweichen
können.
Vorteilhafterweise wird zumindest in einer dritten Position das
Abdeckmittel mit einer Kraft von zumindest 1 kg/cm2 auf
das Substrat gedrückt.
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Dies
verringert den Übergang
von Flüssigkeit
oder Reagenzien durch Strömung
und/oder Diffusion. Es wurde auch gezeigt, dass es möglich ist, eine
solche Kraft und selbst eine Kraft von 15 kg/cm2 während der
Bewegung von der ersten Position zur dritten Position anzuwenden.
Dies hilft zudem, den Übergang
von Flüssigkeit
oder Reagenzien durch Strömung
und/oder Diffusion zu begrenzen.
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Vorzugsweise
ist das verwendete Abdeckmittel ein Abdeckmittel wovon die Kante
der Seite, die dem Substrat und der Vorderseite des Abdeckmittels
gegenüberliegt, über zumindest
einen Bereich davon abgerundet ist, und die mit dieser Abrundung in Kontakt
stehende Flüssigkeit
in der Richtung der aufgetragenen Flüssigkeit und der Vertiefung
bewegt wird, wobei die Flüssigkeit
mit der die Vertiefung zu befüllen
ist, mitgenommen wird.
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Eine
derartige Abrundung hilft, die Flüssigkeit mitzunehmen und erleichtert
das Befüllen
der Vertiefung. Eine derartige Abrundung ist insbesondere geeignet
für Abdeckmittel,
bei denen die Flüssigkeit
mit der gesamten Höhe
(Dicke) des Abdeckmittels in Berührung
ist. Die Kante, die zwischen der Seite, die von dem Substrat wegweist,
und der Vorderseite gebildet wird, ist in einem solchen Fall vorzugsweise
im Wesentlichen gerade, d.h. sie bildet einen spitzen Winkel, der
aufgrund der Kohäsionseffekte nicht
sofort von einer Flüssigkeit
passiert wird.
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Vorteilhafterweise
wird auf einem einzelnen Substrat eine erste Vertiefung mit einer
ersten Flüssigkeit
und eine zweite Vertiefung mit einer zweiten Flüssigkeit befüllt, wobei
die erste Flüssigkeit
und die zweite Flüssigkeit
auf jeweils nicht überlappenden ersten
Stellen aufgetragen werden, und das Abdeckmittel mit einer Einkerbung
zwischen den nicht überlappenden
ersten Stellen versehen ist.
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Anstelle
dessen oder zusätzlich
hierzu, wird eine erste Vertiefung auf einem einzelnen Substrat mit
einer ersten Flüssigkeit
und eine zweite Vertiefung mit einer zweiten Flüssigkeit befüllt, wobei
die erste Flüssigkeit
und die zweite Flüssigkeit
auf jeweiligen nicht überlappenden
ersten Stellen aufgetragen werden, und zumindest ein Mittel ausgewählt von
i) der oberen Seite des Substrates und ii) der unteren Seite des
Abdeckmittels zwischen den ersten nicht überlappenden Stellen, mit einer
erhöhten
Barriere versehen ist, während
das andere Mittel in der gleichen Position eine komplementäre Rille
aufweist, in die die Barriere aufgenommen werden kann, so dass beim
Befüllen
der ersten und zweiten Vertiefung die Barriere durch die Rille gleitet.
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Beide
Verfahren erlauben es, Vertiefungen eines Substrates mit verschiedenen
Flüssigkeiten
zu befüllen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform weist
das Abdeckmittel zumindest zwei Vorderseiten auf, wobei zumindest
eine Vorderseite durch eine Wandung einer Rille gebildet wird, die
rechtwinklig zur Bewegungsrichtung an der Unterseite des Substrats
vorgesehen ist, und eine erste Vertiefung auf einem einzelnen Substrat
mit einer ersten Flüssigkeit und
eine zweite Vertiefung mit einer zweiten Flüssigkeit befüllt wird,
wobei die erste Flüssigkeit
und die zweite Flüssigkeit
auf jeweiligen nicht überlappenden ersten
Stellen aufgetragen werden, derart, dass die Vertiefung der ersten
Flüssigkeit
und die Vertiefung der zweiten Flüssigkeit sich auf der zweiten
ersten Stelle befinden, nachdem das Abdeckmittel auf das Substrat
gesetzt wird, und nachfolgend über
das Substrat bewegt wird, um die erste Vertiefung und die zweite
Vertiefung zu befüllen.
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Auf
diese Weise können
Vertiefungen, die sich im Wesentlichen in gegenseitiger verlängerter Richtung
befinden, gleichzeitig mit verschiedenen Flüssigkeiten befüllt werden.
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Um
effizient eine Vertiefung zu verschließen, nachdem das Abdeckmittel
in die dritte Position bewegt wurde, ist bevorzugt sowohl das Substrat
als auch das Abdeckmittel mit funktionellen Gruppen versehen, die
in der Lage sind, eine physikalische oder chemische Bindung mit
den funktionellen Gruppen mit denen sie in Kontakt sind, auszubilden.
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Beispielsweise
kann eine Komponente mit Aminogruppen und die andere mit Epoxidgruppen versehen
sein. Verschiedene funktio nelle Gruppen können relativ einfach in der
Literatur gefunden werden, die die Immobilisierung von Proteinen
und anderen Molekülen
auf einer Oberfläche
betrifft, deshalb benötigt
der gewöhnliche
Fachmann keine weitere Erklärung.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Abdeckmittel für die Anwendung des Verfahrens
gemäß einem
der Ansprüche
11 bis 14, wie auch ein Substrat für die Anwendung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche
11 bis 14.
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Die
vorliegende Erfindung wird jetzt mit Bezug auf eine erläuternde
Ausführungsform
und die Zeichnung erklärt,
in der
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1a und 1b eine
Seitenansicht eines Substrats mit einem Abdeckmittel gemäß der Erfindung
und eine Draufsicht auf das Abdeckmittel und das Substrat zeigen;
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2a und
b eine geschnittene Seitenansicht eines Substrats mit einem Abdeckmittel
gemäß der Erfindung
für die
Auftragung von verschiedenen Flüssigkeiten
in verschiedene Vertiefungen (vorher und nachher) zeigen; und
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3 eine
Draufsicht auf ein Substrat zeigt mit einem Abdeckmittel gemäß der Erfindung.
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1 zeigt ein Substrat 1, das mit
zwei Arrays 2, 3 versehen ist, wobei die Arrays 2, 3 aus
Vertiefungen 4 bestehen. Das Substrat 1 ist auch
mit zwei Rillen 5', 5'' versehen, die wie die Vertiefungen 4 praktischerweise
in dem Substrat 1 mittels Ätzen vorgesehen sind. Gemäß einer
möglichen
Ausführungsform
der Erfindung sind die Rillen 5', 5'' geeignet,
um eine Flüssigkeit
A in die Vertiefungen 4 einzuleiten. Anstelle dessen oder
zusätzlich
hierzu ist es gemäß einer
alternativen Ausführungsform
möglich, eine
lineare Beschichtung, z.B. eine hy drophile Beschichtung mit einer
größeren Affinität für die Flüssigkeit
bereitzustellen. Stattdessen kann diese Stelle durch zwei Beschichtungslinien
abgegrenzt werden, für
welche die Flüssigkeit
eine geringere Affinität
aufweist. Für
den Fall einer wasserhaltigen Flüssigkeit, die
aufzubringen ist, ist es beispielsweise möglich Teflonspray zu verwenden.
Dies kann relativ einfach durch Schützen der Stelle, wo diese Flüssigkeit
aufzubringen ist, beispielsweise mittels eines rechteckigen Stücks Papier,
durchgeführt
werden. Nachdem die Flüssigkeit
A aufgetragen wurde, wird ein Abdeckmittel 6, das auf dem
Substrat angeordnet ist, in die Richtung der Vertiefungen bewegt.
In 1 sind die Vertiefungen 4 des
Gitters 2 bereits befüllt.
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Die
Seite des Abdeckmittels 6, die dem Substrat gegenüberliegt,
und die Seite des Substrats 1, die dem Abdeckmittel 6 gegenüberliegt,
sind vollständig
glatt, so dass das Abdeckmittel 6, wenn es einmal auf das
Substrat gelegt ist, in Bezug auf das Substrat 1 äquidistant
beweglich ist, und die Probenflüssigkeit
A kann von den Rillen 5', 5'' in die Vertiefungen 4 gedrückt werden.
Danach werden die befüllten
Vertiefungen 4 sofort durch das Abdeckmittel 6 verschlossen.
Die überschüssige Flüssigkeit
A kann mit Hilfe einer Luftpistole (Druck etwa 4–5 Bar) weggeblasen werden.
Vorher und vorzugsweise während der
Entfernung von überschüssiger Flüssigkeit,
kann, wenn notwendig, eine Klemmkraft ausgeübt werden, die geeigneterweise
2–3 kg/cm2 beträgt.
Die Entfernung der Flüssigkeit
stellt sicher, dass irgendwelche Oberflächenspannungskräfte nicht
bewirken, dass diese Flüssigkeit
zwischen das Abdeckmittel 6 und das Substrat 1 gezogen
wird, was die Dicke der Flüssigkeitsschicht
zwischen dem Abdeckmittel 6 und dem Substrat 1 erhöhen würde. Eine
sehr dünne Flüssigkeitsschicht
garantiert, dass selbst ohne eine Klemmkraft das Abdeckmittel die
Vertiefungen 4 mittels Adhäsion für eine Messzeit von beispielsweise 5–20 Minuten
verschließt.
Für die
Durchführung
der Messungen können
die Vertiefungen 4 Reagenzien enthalten, die sich in der
Flüssigkeit
A lösen
können, mit
der die Vertiefungen befüllt
worden sind. Das Vorliegen einer dünnen Flüssigkeitsschicht minimiert den
Austausch (durch Diffusion) von irgendeinem möglicherweise vorliegenden Reagenz
von einer Vertiefung zu einer benachbarten Vertiefung. Schließlich wird
die Verdampfung einer Flüssigkeit während der
Messung mit dem beschriebenen Verfahren effektiv vermieden.
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Das
Abdeckmittel 6 und das Substrat 1 sind auch sauber
(frei von Staub) und, im Fall von wasserhaltigen Flüssigkeiten
A, bevorzugt wenigstens auf den einander gegenüberliegenden Seiten des Substrats 1 und
des Abdeckmittels 6, hydrophil. Nichtsdestoweniger ist
im Fall von wasserhaltigen Flüssigkeiten
A das Ende der dem Substrat 1 gegenüberliegenden Seite des Abdeckmittels 6 gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
in der Nähe
der Vertiefungen 4 hydrophob. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass vergleichsweise viel Probenflüssigkeit A zum Füllen der
Vertiefungen 4 benötigt
wird. Gemäß einem
einfachen Ausführungsbeispiel
wird das Ende der dem Substrat 1 gegenüberliegenden Seite mit Hilfe
von Silikonfett hydrophob gemacht. Die Menge des verwendeten Silikonfetts
wird auf einem Minimum gehalten (das heißt eine sehr dünne Beschichtung
wird aufgetragen). Die Verwendung einer Rille 5 ist keine
Voraussetzung und kann sogar unerwünscht sein. Die Flüssigkeit
A wird bevorzugt auf die Frontseite des Abdeckmittels 6 aufgebracht, die
in Richtung der Vertiefungen 4 orientiert ist. Auf diese
Weise ist es möglich,
die Flüssigkeit
A quer zu verteilen. Die besagte Frontseite ist vorzugsweise hydrophil.
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Die
Rate, mit welcher das Abdeckmittel 6 bezüglich des
Substrats 1 zu bewegen ist, hängt von den verwendeten Materialien
und der verwendeten Flüssigkeit
A ebenso ab wie von den dort enthaltenen Komponenten, wie beispielsweise
grenzflächenaktiven
Substanzen. Jedenfalls kann ein Fachmann eine geeignete Rate leicht
bestimmen. Wenn der Prozentsatz von Vertiefungen 4, welche
eingeschlossene Luft enthalten, höher als gewünscht ist, muss die Rate reduziert
werden, oder Vertiefungen mit einer abgerundeten oder weniger steilen
Wand müssen verwendet
werden (diese füllen
sich leichter). Das Substrat 1 und das Abdeckmittel 6 können aus
einem beliebigen Material gefertigt werden, das im Wesentlichen
inert ist (in Bezug auf die Flüssigkeit
A), so wie Polystyren, Glas oder Materialien, die mit Techniken, die
aus der Halbleiterindustrie bekannt sind, behandelt werden können.
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In
der Nähe
der Substratseite an dem Frontende weist das Abdeckmittel 6 eine
Kante 7 auf, die vorzugsweise mit einer Abrundung versehen
ist (angedeutet durch die gepunktete Linie). Dies erlaubt, die Vertiefungen 4 effektiv
mit Flüssigkeit
zu füllen. Eine
praktische Methode zum Füllen
der Vertiefungen wird wie folgt durchgeführt:
- 1)
Ein Pyrexglas (1 × 0,8
cm) mit einer Dicke von 1 mm wird gereinigt durch Behandeln mit
einem Reinigungsmittel und gründliches
Spülen
mit demineralisiertem Wasser.
- 2) Das Pyrexglas wird auf ein Halbleitersubstrat gesetzt. Das
Halbleitersubstrat ist mit einer hydrophilen SiO2- und vorzugsweise
einer Siliziumnitridschicht versehen. Das Halbleitersubstrat ist
mit Vertiefungen von 400 × 400 μm mit einer
Tiefe von 50 μm
versehen.
- 3) Mit Hilfe von Kapillarwirkung wird 0,1 bis 0,2 μl Wasser
zwischen das Pyrex-Abdeckglas und das Substrat eingeführt. Die
Anwesenheit solch einer minimalen Men ge von Flüssigkeit bewirkt, dass das
Pyrex-Abdeckglas an dem Substrat durch Saugen anhaftet. Es ist schwierig
zu entfernen, kann aber gleiten.
- 4) Eine Probenflüssigkeit
(1 μl) wird
vor einer Reihe von Vertiefungen beabstandet von dem Pyrex-Abdeckglas
pipettiert.
- 5) Das Pyrex-Abdeckglas wird in Richtung der Probenflüssigkeit
und der Vertiefungen mit einer Rate von 2–6 cm/s gedrückt.
- 6) Das Abdeckglas wird auf das Substrat gepresst mit einer Kraft
von 2–3
kg/cm2, und überschüssige Probenflüssigkeit
wird mit Hilfe einer Druckluftpistole (Druck 4 bar) weggeblasen.
- 7) Das Substrat mit Abdeckglas wird in einem Gleitobjekthalter
auf einem X-Y-Z-Tisch unter einer Objektivlinse platziert.
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In
einem Experiment wurde ein Array von 5 × 5 Vertiefungen von 400 × 400 × 50 μμm (gesamtes Volumen
0,2 μl)
unter Verwendung von nur 0,5 μl Flüssigkeit
gefüllt.
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Experimente
(Farbreaktionen, in denen die Vertiefungen mit einem Enzym beschichtet
waren) zeigten, dass der Übertrag
in einer Richtung quer zur Bewegungsrichtung des Abdeckmittels relativ
zum Substrat minimal war. Es gab etwas nachweisbaren Übertrag
zwischen nachfolgenden Vertiefungen in Bewegungsrichtung.
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Es
wurde gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist zum
Füllen
der Vertiefungen mit einem flüchtigen
Lösungsmittel
wie Ethanol. Dies erlaubt, dass das erfindungsgemäße Verfahren
für die
kombinatorische Chemie und für
potenziell gefährliche
Reaktionen, die auf einer kleinen Skala sicher ausgeführt werden
können,
angewendet werden kann.
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Für den Fachmann
ist es offensichtlich, dass es möglich
ist, die vorliegende Methode in vielerlei Hinsicht zu variieren,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise, insbesondere
wenn eine Vertiefung relativ tief ist, ist es vorteilhaft, ein Abdeckmittel 6 zu
verwenden, welches nicht gerade ist, beispielsweise ein sägezahnartiges
oder profiliertes, wobei die sägezahnartigen
oder profilierten Ausnehmungen die Flüssigkeit aufnehmen und das
Abdeckmittel 6 mit den Ausnehmungen über die Vertiefung 4 gedrückt wird.
Wenn ein Array 2 gefüllt
werden muss, wird die Position der Ausnehmungen so gewählt, dass
sie im Wesentlichen mit den Zentren der Vertiefungen zusammenfallen.
Falls gewünscht,
können verschiedene
Ausnehmungen unterschiedliche Probenflüssigkeiten enthalten, so dass
unterschiedliche Probenflüssigkeiten
gleichzeitig untersucht werden können.
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Um
eine Verschlussschicht aufzubringen, hydrophobe Paste wie Silikonfett
in einer definierten und reproduzierbaren Weise, kann ein Verteiler
verwendet werden, der an wenigstens einem Ort mit dem Substrat in
Kontakt ist, während
er über
das Substrat in einer Richtung eines Überschusses von Paste bewegt
wird. Der Verteiler hinterlässt
eine schmale Rille zwischen dem Substrat und dem Verteiler, welche
schmale Rille (und der Winkel, mit dem der Verteiler bewegt wird),
die Dicke der Schicht bestimmen. Der Verteiler kann optional auch
mit einem Führungsglied,
welches sich an einer Seite des Substrats abstützt, versehen sein.
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2a zeigt
ein Substrat 1, welches mit verschiedenen Vertiefungen 4 versehen
ist. Das Abdeckmittel 6 ist mit Rillen 8 versehen,
von denen jede eine Frontwand 9 aufweist, welche die verschiedenen
Flüssigkeiten
A, B, C, D nach vorne drückt.
Wenn das Abdeckmittel 6 in der dritten Position ist, sind
die Vertiefungen 4 verschlossen. Die Vertiefungen 4 können verschiedene
Reagenzien W, X, Y, Z aufweisen.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf drei Arrays 2, 3, 9 mit
mit unterschiedlichen Flüssigkeiten
A, B, C zu füllenden
Vertiefungen 4', 4'', 4'''. Um zu verhindern, dass
die Flüssigkeiten,
die während
der Bewegung des Abdeckmittels entlang der Frontkante verteilt werden,
miteinander in Kontakt kommen, sind Ausnehmungen 9 vorgesehen,
so dass die Flüssigkeiten praktisch
unterschiedlichen Abdeckmitteln 6 ausgesetzt sind.
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Die
Anwendung von Flüssigkeiten
und die Bewegung der Flüssigkeiten
wird bevorzugt mit Hilfe von Dispensern und Aktuatoren automatisiert.