DE60211906T2 - Verfahren und träger zur biologischen analyse unter verwendung von einen enzymatisch aktivierbaren marker tragenden oligonukleotiden - Google Patents

Verfahren und träger zur biologischen analyse unter verwendung von einen enzymatisch aktivierbaren marker tragenden oligonukleotiden Download PDF

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Universite Joseph Fourier Grenoble 1
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Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Analysenträger zur Bestimmung von biologischen Targets vom DNA- oder RNA-Typ. Dieser Träger und dieses Verfahren sind auf zahlreichen Gebieten anwendbar, insbesondere in der Biologie für die Sequenzierung von Genomen, für die Erforschung (Bestimmung) von Mutationen, für die Entwicklung von neuen Arzneimitteln und dgl.
  • Stand der Technik
  • In den Verfahren und Analysenträgern dieses Typs wird im Allgemeinen eine Vielzahl von Oligonucleotid-Sonden verwendet, die mit den zu analysierenden biologischen Targets eine Hybridisierung ergeben können. Die Hybridisierung entspricht der paarweisen Anordnung (Paarung) der Target-Stränge mit den komplementären DNA-Strängen, d.h. den Sonden, die bei den auf dem Träger angegebenen Koordinaten angeordnet sind. Zur Bestimmung der Art der Targets ist es somit erforderlich, identifizieren zu können, welches die Stellen des Trägers sind und somit die Oligonucleotide sind, mit denen eine Hybridisierung stattfindet.
  • In dem Dokument US-A-5 925 525 [1] ist die Hybridisierung von biologischen Targets auf dem Träger mit Hilfe eines fluoreszierenden Markers beschrieben, der mit den biologischen Targets kombiniert ist. Nach dem Inkontaktbringen der markierten Targets mit dem Analysenträger, der die Oligosonden umfasst, und nach dem Waschen bestimmt man dann die Stellen, an denen die Hybridisierung stattfindet, indem man eine Erregung der Gesamtheit der fluoreszierenden Marker bewirkt, gefolgt von einer Lokalisierung der Stel len durch Nachweis des von den Markern emittierten Fluoreszenzlichtes. Die Stellen, für die ein Fluoreszenzlicht nachgewiesen wird, sind diejenigen, an denen Marker-Moleküle fixiert sind.
  • Diese Methode hat den Nachteil, dass vor dem Inkontaktbringen mit dem Analysenträger das biologische Target markiert werden muss, was bestimmte praktische Probleme mit sich bringt bezüglich der quantitativen Bestimmung und/oder der Ausbeute (Wirksamkeit) der Markierung und der Zeitverzögerung, um sie zu bewirken. Darüber hinaus kompliziert die Markierung in einer gegebenen Stufe die Situation und verhindert dadurch die Durchführung von dynamischen Messungen, die auf eine Hybridisierungsreaktion folgen können.
  • Eine andere Methode zum Nachweis und zur Identifizierung einer Nucleinsäure (Target) durch ihr Hybridisierungsvermögen, wie in US-A-5 482 832 [2] beschrieben, besteht darin, diese Sonden mit einem Enzym zu markieren und dann die durch ein Enzym markierten Oligonucleotide mit den Targets in Kontakt zu bringen. Die Abtrennung der nicht-hybridisierten Oligonucleotide von den Doppelsträngen erfolgt durch Elektrophorese auf einem Gel. Der Nachweis und die Bestimmung der Hybridisierung erfolgt nach der Wanderung durch Anfärben des Gels mittels eines geeigneten Substrats.
  • Diese Methode auf einem Gel begrenzt die Anzahl der getesteten Targets und erfordert somit die Fixierung von Enzymen auf den Oligonucleotid-Sonden, was bestimmte Probleme und Gefahren mit sich bringen kann, wobei in bestimmten Fällen die Hybridisierung des Oligonucleotids mit dem komplementären Oligonucleotid gestört wird.
  • In EP-A-0 097 373 sind Oligonucleotid-Sonden beschrieben, die durch einen Cofaktor markiert werden und die durch das entsprechende Enzym, beispielsweise durch das Flavin und die Flavinreduktase, erkannt werden. Diese Sonden werden für den Nachweis von Nucleinsäuren durch Hybridisierung verwendet.
  • In US-A-4 959 309 sind Oligonucleotid-Sonden beschrieben, die durch einen Cofaktor markiert werden und die durch das entsprechende Enzym erkannt werden. Die genannten Sonden können immobilisiert werden. Diese Sonden werden für den Nachweis von Nucleinsäuren durch Hybridisierung verwendet.
  • Diese beiden Dokumente erwähnen keine Signaländerung bei einer Hybridisierung der Target-Moleküle.
  • In WO 01/63282 ist ein Analysenträger beschrieben, der fixierte Oligonucleotide aufweist, die durch Flavin oder eines seiner Derivate markiert sind. Die Oligonucleotide werden für den Nachweis von Nucleinsäuren durch Hybridisierung verwendet. Die Fluoreszenz der markierten Oligonucleotide ist nach der Hybridisierung geschwächt.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Analysieren von biologischen Targets, bei dem Sonden verwendet werden, die einen Marker (eine Markierung) tragen, der (die) enzymatisch aktivierbar ist, bei denen jedoch die Fixierung eines Enzyms auf den Oligonucleotid-Sonden nicht erforderlich ist.
  • Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren zum Analysieren von biologischen Targets vom DNA- oder RNA-Typ die folgenden Stufen:
    • a) Inkontaktbringen der zu analysierenden Targets mit Oligonucleotid-Sonden, die durch einen Cofaktor A eines Enzyms E markiert sind, wobei der Cofaktor ein solcher ist, der von dem Enzym E erkannt wird, wenn er an einem freien Oligonucleotid fixiert ist, und der von dem Enzym E weniger erkannt wird, wenn das Oligonucleotid, an dem er fixiert ist, mit einem komplementären Oligonucleotid hybridisiert ist;
    • b) Zugabe des Enzyms E, das dem Cofaktor A entspricht, und eines Substrats S für das Enzym E zu dem Reaktionsmedium, wobei das Substrat S durch das Enzym E in eine Verbindung C umgewandelt wird;
    • c) Messung eines Signals, das repräsentativ ist für die Aktivität des Enzyms E auf dem Substrat S; und
    • d) Vergleich dieses Signals mit dem Signal, das erhalten wird, wenn man die Oligonucleotid-Sonden, die durch den Cofaktor A markiert sind, mit dem Enzym E und dem Substrat S unter den gleichen Bedingungen, jedoch in Abwesenheit der Targets, in Kontakt bringt, wobei die Differenz zwischen den beiden Signalen die Anwesenheit von Targets anzeigt, die komplementär zu den Oligonucleotid-Sonden sind.
  • Bei diesem Verfahren nutzt man den Umstand aus, dass der Cofaktor A mindestens von dem Enzym E erkannt wird, wenn die mit dem Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonden mit komplementären Targets hybridisiert sind. Dabei nimmt die Aktivität des Enzyms E auf dem Substrat S stark ab, wenn eine Hybridisierung vorliegt.
  • Um einen signifikanten Vergleich für die enzymatische Aktivität des Enzyms A auf dem Substrat S zu erzielen, handelt es sich bei dem Cofaktor A um einen solchen, der von dem Enzym A nicht mehr oder fast nicht mehr erkannt wird, wenn die mit dem Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonden mit komplementären biologischen Targets hybridisiert sind.
  • Vorzugsweise repräsentiert das in der Stufe (c) gemessene Signal nur noch höchstens 50 % des Signals, das in Abwesenheit der biologischen Targets erzielt wird.
  • Die vorliegende Erfindung basiert somit auf dem Prinzip, wonach man ein Signal erhält, das sich bei der Hybridisierung des markierten Oligonucleotids mit einem komplementären Oligonucleotid ändert. Im Falle der vorliegenden Erfindung beruht die Änderung dieses Signals auf der Verwendung eines Enzyms E, das dieses Signal auslöst, und auf dem Verstärkungseffekt des Enzyms auf die Intensität dieses Signals, wodurch eine Verbesserung des Verhältnisses zwischen dem Signal und dem Hintergrundrauschen möglich ist.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wählt man vorzugsweise ein System aus Cofaktor A, Enzym E und Substrat S so aus, dass es einen Nachweis des Abfalls der enzymatischen Aktivität mittels eines optischen Signals erlaubt.
  • Man kann diesen Abfall der Aktivität nachweisen durch Verwendung beispielsweise eines Substrats S, das spezifische Licht- und/oder Fluoreszenz-Absorptionseigenschaften repräsentiert, die verschieden sind von den Licht- und/oder Fluoreszenz-Absorptionseigenschaften der Verbindung C, die durch Transformation des Substrats S unter der Einwirkung des Enzyms E erhältlich ist.
  • Man könnte diesen Abfall der enzymatischen Aktivität auch nachweisen für den Fall, dass die Umwandlungsverbindung C des Substrats spezifische Licht- und/oder Fluoreszenz-Absorptionseigenschaften aufweist, indem man ein optisches Signal misst, das für die Menge der gebildeten Verbindung C repräsentativ ist.
  • In Abwesenheit des komplementären Oligonucleotid-Targets erkennt das Enzym E den an der Oligonucleotid-Sonde fixierten Cofaktor A und es kann eine enzymatische Aktivität gemessen werden nach dem Inkontaktbringen der mit dem Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonde mit dem Enzym E und dem Substrat S. Die dabei ablaufende enzymatische Reaktion entspricht dem folgenden Schema:
  • Figure 00050001
  • Für den Fall, dass das Substrat S ein Absorptionsmaximum bei einer Wellenlänge λ1 oder ein Fluoreszenzemissionsmaximum bei einer Wellenlänge λ2 aufweist, für welche die Verbindung C keine Lichtabsorptions- oder Fluoreszenzemmisionseigenschaften hat, kann man die enzymatische Aktivität bestimmen durch die Änderung der optischen Dichte (ΔDO) bei der Wellenlänge λ1 oder durch die Änderung der Fluoreszenz (Δfluo) bei der Wellenlänge λ2 als Funktion der Zeit.
  • Wenn die durch den Cofaktor A markierte Oligonucleotid-Sonde mit einem komplementären Oligonucleotid-Target hybridisiert ist, erkennt das Enzym E den Cofaktor A nicht mehr oder fast nicht mehr und das Substrat S wird nicht mehr oder fast nicht mehr in die Verbindung C umgewandelt. Daraus resultiert, dass ΔDO/min oder Δfluo/min abnimmt.
  • Vorzugsweise verwendet man ein System aus Cofaktor A, Enzym E, Substrat S in der Weise, dass diese Abnahme 50 bis 100 % des maximalen Wertes von ΔDO/min oder Δfluo/min entspricht, der mit der Oligonucleotid-Sonde erhalten worden ist, die nur mit A markiert worden ist, d.h. ohne komplementäres Oligonucleotid.
  • Das Erkennen des Cofaktors A, der an der Oligonucleotid-Sonde fixiert ist, durch das Enzym E variiert in Abhängigkeit von der Anzahl der Basenpaare, die auf dem Oligonucleotid-Target vorhanden sind. Daraus resultiert eine Beziehung zwischen ΔDO/min oder Δfluo/min in Abhängigkeit von dieser Anzahl der Basenpaare. Dies erlaubt die Durchführung einer genauen Analyse des Grades des Komplementarität zwischen dem zu analysierendeb Oligonucleotid-Target und der markierten Oligonucleotid-Sonde.
  • Darüber hinaus kann der Nachweis von Hybridisierungen erzielt werden durch Messung der Änderung eines optischen Signals (der Änderung von DO oder der Fluoreszenz), das mit dem Verbrauch des Substrats S in Verbindung steht und durch die Wirkung eines Enzyms herbeigeführt wird.
  • Darüber hinaus können der Verbrauch von S und die Amplitude des Signals unbedeutend gemacht werden durch den Verstärkungseffekt, der auf das Enzym zurückzuführen ist.
  • Erfindungsgemäß ist es auch wichtig, dass der Prozess der Erkennung zwischen dem Cofaktor A und dem Enzym E nicht auf der Bildung einer kovalenten Bindung zwischen diesen beiden Elementen beruht, d.h. dass der Cofaktor A nicht auf kovalente Weise an dem Enzym A verankert ist, sodass man diesen Verstärkungseffekt erhalten kann.
  • Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich bei dem Cofaktor A um Flavin oder eines seiner Derivate.
  • Im Allgemeinen werden diese Verbindungen an Oligonucleotiden fixiert mittels eines Abstandhalter-Armes, beispielsweise vom Typ -(CH2)n-, um Flavin-Oligonucleotid-Konjugate zu ergeben. Eine Synthese von Konjugaten dieses Typs ist von C. Frier et Coll. in "J. Org. Chem.", 62, 1997, Seiten 3520–3528 [3], beschrieben. Diese Synthese besteht darin, dass man ein Flavin-Derivat an dem Oligonucleotid fixiert unter Anwendung eines Phosphoramidit- oder H-Phosphonat-Kupplungsverfahrens, wobei man von einem Derivat der Formel ausgeht:
    Figure 00070001
    worin n für eine ganze Zahl von 2 bis 8, beispielsweise für die Zahl 6, steht.
  • Die Synthese-Strategie erlaubt die Einführung der Flavin-Gruppe auch bei Anwendung von automatisierten Oligonucleotid-Syntheseverfahren.
  • Das Oligonucleotid wird durch eine Gruppe der Formel -(CH2)n-R1 markiert, in der n für eine ganze Zahl von 2 bis 8 steht und R' steht für eine Gruppe der Formel:
  • Figure 00070002
  • Die Enzyme E, die mit diesem Cofaktor verwendet werden können, können Flavoproteine sein, unter denen verschiedene Oxydasen zu finden sind. Vorzugsweise verwendet man erfindungsgemäß die NAD (P) H-Oxydasen und NAD (P) H-Flavinoxydoreduktasen, die auch als Flavin-Reduktasen bezeichnet werden.
  • Als beispielhafte NAD (P) H-Oxydase kann diejenige genannt werden, die aus Hefe gewonnen wird und als Old Yellow Enzyme bezeichnet wird, wie von J. Fisher et coll. in "Biochemistry", 1976, 15, Seiten 1054–1063 [4], beschrieben.
  • Als beispielhafte Flavin-Reduktase kann diejenige genannt werden, wie sie von F. Fieschi et al. in "J. Biol. Chem.", 1995, 270, Seiten 30392–30400 [5], beschrieben wird.
  • Bei den mit diesen Enzymen verwendbaren Substraten kann es sich um die NADPH oder die NADH handeln.
  • Die Verwendung von Flavinen als Cofaktor ist sehr vorteilhaft, weil es sich dabei um Moleküle handelt, die als Cofaktoren der Flavin-Reduktasen agieren, d.h. um lösliche Enzyme, welche die Oxidation von NADPH oder NADH durch den Sauerstoff der Luft nach dem folgenden Schema katalysieren:
  • Figure 00080001
  • In diesem Schema katalysiert die Flavin-Reduktase die Reduktion der Flavine durch NAD(P)H. Die bei der Reaktion gebildeten reduzierten Flavine reagieren anschließend spontan mit dem Sauerstoff der Luft unter Bildung der Flavine im Ausgangszustand. Auf diese Weise können zahlreiche Umwandlungszyklen (Transformationszyklen) durchgeführt werden, die einen großen Verbrauch an NADPH oder NADH erlauben. Dieses enzymatische Verstärkungsphänomen erlaubt die Erzielung starker Signale.
  • Erfindungsgemäß ist die Verwendung von NADPH oder NADH als Substrat besonders vorteilhaft, weil diese Moleküle eine charakteristische Licht-Absorption und Fluoreszenz-Emission aufweisen, was bei ihren Oxidationsprodukten NADP+ und NAD+ nicht der Fall ist.
  • Die Fluoreszenz-Emissions-Eigenschaften von NADH werden insbesondere beschrieben von Scott et coll. in "J. Am. Chem. Soc.", 92: 3, 11. Februar 1970, Seiten 687 bis 695 [6].
  • Das NADH weist somit eine maximale Fluoreszenz bei einer Wellenlänge von 460 nm auf und es weist eine maximale Absorption bei einer Wellenlänge von 340 nm auf, während sein Produkt der Umwandlung durch das Enzym NAD+ keine Fluoreszenz und keine Absorption aufweist.
  • Darüber hinaus stellt die Flavinoxydoreduktase eine ausgezeichnetes Beispiel für ein Enzym dar, das erfindungsgemäß verwendbar ist. Es handelt sich dabei nämlich ein monomeres Protein, das löslich, stabil und leicht zu reinigen ist unter Verwendung eines sie im Überschuss bildenden Stammes. Die Herstellung dieses Enzyms ist in der Literaturstelle [5] beschrieben. Dieses Enzym erkennt ausschließlich den Isoalloxazin-Ring des Flavins und es kann somit eine sehr große Anzahl von Flavin-Analoga, die Modifikationen an der Ripityl-Kette aufweisen, wie z.B. in der Literaturstelle [5] beschrieben, als Cofaktoren nicht verwendet werden.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass die an dem Oligonucleotid fixierte Flavin-Gruppe durch die Flavin-Reduktase in der Weise erkannt wird, dass das Oligonucleotid-Flavin-Konjugat immer einen Cofaktor darstellt, der es dem Enzym ermöglicht, die Oxidation von NADPH oder von NADH zu katalytisieren und damit eine Verminderung der Licht-Absorption bei 340 nm und eine Verminderung der Fluoreszenz bei 460 nm auszulösen.
  • Wenn der Flavin-Cofaktor A nicht in einem gesättigten Zustand vorliegt in Bezug auf die Konzentration des Enzyms E, ist die Änderung von DO in Bezug auf die Fluoreszenz (ΔDO oder Δfluo) pro Zeiteinheit proportional zur Menge des Flavin-Cofaktors A. Dies erlaubt eine quantitative Bestimmung der mit dem Cofaktor A markierten Sonden.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass dann, wenn ein Oligonucleotid-Flavin-Konjugat mit einem komplementären Oligonucleotid hybridisiert worden ist, die Flavin-Gruppe von der Flavin-Reduktase nicht mehr erkannt wird, da diese nicht mehr in der Lage ist, die Oxidation von NADPH oder von NADH zu katalysieren und die Verminderung der Absorption bei 340 nm und der Fluoreszenz bei 460 nm auszulösen.
  • Infolgedessen wird ohne Hybridisierung die Oligonucleotid-Flavin (Oligo-A)-Sonde nachgewiesen durch Messung eines Signals, das besteht aus einer Verminderung der optischen Dichte oder der Fluoreszenz pro Zeiteinheit oder pro festgelegtem Zeitpunkt, wie z.B. 5 min. Dieses Signal neigt zu einer partiellen oder vollständigen Extinktion (ΔDO oder Δfluo nimmt ab oder wird im besten Fall Null) und dies in spezifischer Weise, wenn keine Hybridisierung mit einem nicht markierten komplementären Target vorliegt. Der Beweis einer Hybridisierung kann somit erbracht werden durch Nachweis einer Veränderung der Abnahme der optischen Dichte oder der Fluoreszenz-Emission.
  • Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass diese gemessene Veränderung des Signals nicht die Veränderung der optischen Dichte oder der Fluoreszenz eines gegebenen Moleküls wiedergibt, sondern mehrerer Moleküle des Substrats S des Enzyms E bei Verwendung von A als Cofaktor. Die enzymatische Reaktion erlaubt somit eine beträchtliche Verstärkung der Antwort.
  • Bei einer Ausführungsvariante der Erfindung, die im Fall des Systems aus Flavin (Cofaktor A), Flavinreduktase (Enzyme E) und NADH oder NADPH (Substrat) anwendbar ist, kann man ein Signal erhalten, das repräsentativ für die enzymatische Aktivität des Enzyms E ist, indem man ein zweites Enzym und einen Aldehyd verwendet, wobei das zweite Enzym in der Lage ist, die Reaktion des reduzierten Flavins mit dem Aldehyd oder Sauerstoff zu katalysieren, wobei diese Reaktion begleitet ist von einer Lumineszenz, die repräsentativ ist für die Aktivität des Enzyms E. Bei dem zweiten Enzym handelt es sich beispielsweise um die Luciferase und der Aldehyd kann das Decanal sein.
  • In einer ersten Stufe wird dann, wie vorstehend beschrieben, das Substrat S durch das erste Enzym E (Flavin-Reduktase) in die Verbindung C umgewandelt unter Bildung des reduzierten Flavins. In einer zweiten Stufe katalysiert das zweite Enzym (die Luciferase) die Reaktion des reduzierten Flavins mit dem Aldehyd (RCHO) und Sauerstoff nach dem folgenden Reaktionsschema: reduziertes Flavin + RCHO + O2 → RCOOH + oxidiertes Flavin + (Licht) (hν)
  • Dies entspricht einer Lumineszenz bei 490 nm.
  • Diese Reaktion wird beispielsweise beschrieben von Hastings et Coll. in "Advances in Microbial Physiology", Band 26, 1985, Seite 235–291 [7] und von Zenno et Coll. in "J. Bacteriol.", 1994, Seite 3536–3543 [8].
  • Das auf diese Weise gebildete oxidierte Flavin kann von der Flavin-Reduktase dazu verwendet werden, das Substrat S umzuwandeln, und kann erneut reduziert werden.
  • Wenn die Sonde mit einem komplementären Target hybridisiert worden ist, laufen diese Reaktionen nicht mehr ab und es entsteht kein Licht. Mit dem Oligoflavin erhält man dennoch Licht, wenn keine Hybridisierung stattfindet und man erhält kein Licht, wenn eine Hybridisierung stattfindet.
  • Der Nachweis der Hybridisierung durch Lumineszenz-Messungen ist vorteilhaft, weil das Signal spezifisch an eine chemische Reaktion und nicht an die Eigenschaften (Absorptions- oder Fluoreszenz-Eigenschaften) der verwendeten Objekte (Mittel) die diesen eigen sind, gebunden ist.
  • Man verfügt daher über eine sehr spezifische Sache, weil die Träger ein wenig fluoreszierend sein können und dadurch die Fluoreszenz-Messungen beeinflusst werden können. Dagegen sind sie nicht chemilumineszierend.
  • Bei dieser Variante der Erfindung kann man die Flavin-Reduktase von E. coli oder von V. harveyi und die Luciferase von V. harveyi verwenden.
  • In diesem Fall gibt man der mit Flavin markierten Sonde Flavin-Reduktase und Luciferase sowie Decanal beispielsweise in einer Menge von 0,001 Vol-/Vol.%, NADPH oder NADH in einer Menge von 200 μM und einen Phosphatpuffer, pH 7,50 mM zu. Man misst die Lumineszenz mit einem handelsüblichen Lumifotometer bei 490 nm. Wenn dieser Vorgang mit einem komplementären Oligonucleotid-Target wiederholt wird, entsteht keine Lumineszenz.
  • Erfindungsgemäß werden die durch den Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonden vorzugsweise auf einem festen Träger fixiert. Dieser feste Träger kann mit Mikroküvetten ausgestattet sein, in denen die Sonden fixiert werden.
  • Ebenfalls beschrieben in der Patentanmeldung wird ein Träger zur Analyse von biologischen Targets vom DNA- oder RNA-Typ, der an einem festen Träger fixierte Oligonucleotid-Sonden aufweist, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Oligonucleotid-Sonden durch einen Cofaktor A eines Enzyms E so markiert werden, dass der Cofaktor A, der an der Sonde fixiert ist, von dem Enzym A erkannt wird, dass er jedoch weniger gut erkannt wird von dem Enzym A, wenn die Oligonucleotid-Sonde mit einem komplementären Oligonucleotid hybridisiert worden ist, wobei das Enzym E als solches ein Substrat S oder eine Verbindung C zur Umwandlung dieses Substrats aufweist, welches die Bestimmung der Aktivität des Enzyms E durch ein optisches Signal ermöglicht, das repräsentativ ist für den Verbrauch des Substrats S oder für die Bildung der Verbindung C.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei dem Cofaktor A um das Flavin oder eines seiner Derivate.
  • Die Oligonucleotid-Sonde kann somit markiert werden durch eine Gruppe der Formel -(CH2)n-R1, in der n für eine ganze Zahl von 2 bis 8 steht und R1 steht für eine Gruppe, die der folgenden Formel entspricht:
  • Figure 00120001
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Die 1 stellt eine Kurve dar, welche die Entwicklung der enzymatischen Aktivität der Flavin-Reduktase als Funktion der zunehmenden Mengen eines komplementären Oligonucleotid-Targets erläutert;
  • die 2 erläutert die enzymatische Aktivität, die als Funktion der Anzahl der komplementären Basen des Oligonucleotid-Targets bestimmt worden ist;
  • die 3 zeigt das Fluoreszenzemissionsspektrum von NADH;
  • die 4 erläutert die Änderung der Fluoreszenz-Intensität von NADH in Gegenwart der Flavin-Reduktase und der Oligonucleotid-Sonde allein (Gerade ISIS) oder der mit einem komplementären Oligonucleotid-Target hybridisierten Oligonucleotid-Sonde (Gerade ISIS + ICAM-20);
  • die 5 erläutert den Einfluss der Anzahl der komplementären Basen eines Oligonucleotid-Targets, das mit der mit Flavin markierten Oligonucleotid-Sonde hybridisiert worden ist, auf die Änderung der Intensität der Fluoreszenz von NADH, die durch die Aktivität der Flavin-Reduktase ausgelöst wurde;
  • die 6 erläutert die enzymatische Aktivität der Flavin-Reduktase als Funktion der zunehmenden Mengen an mit Flavin markierten Sonden.
  • Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen der Erfindung
  • In den folgenden Beispielen werden die folgenden Oligonucleotide verwendet:
  • 1) Oligonucleotid-Flavin-Sonde
    • ISIS : SEQ ID Nr: 1
    • 13'-ctctcccctt caccaccccc-p-C6-Flavin
  • 2) komplementäre Targets der Oligonucleotid-Flavin-Sonde
    • ICAM-20 : SEQ ID Nr.: 2
    • 5'-gcctgatgag aggggaagtg gtgggggaga catagcccca cc-3'
    • ICAM-17 : SEQ ID Nr.: 3
    • 5'-gcctgatgag aggggaagtg gtggcccaga catagcccca cc-3'
    • ICAM-14 : SEQ ID Nr.: 4
    • 5'-gcctgatgag aggggaagtg gattcccaga catagcccca cc-3'
  • 3) nicht-komplementäres Oligonucleotid
    • NC : SEQ ID Nr.: 5
    • 5'-ctcatcgtgt aaaaaaaaaa aggcagtact ggaagggcta attct-3'
  • Die Oligonucleotid-Flavin-Sonde ISIS wurde nach dem in der Literaturstelle [6] beschriebenen Verfahren synthetisiert.
  • In diesen Beispielen verwendet man als Enzym E die nach dem in der Literaturstelle [8] beschriebenen Verfahren herstellte Flavin-Reduktase.
  • Die Fluoreszenz-Emissions- und Erregungs-Spektren wurden aufgezeichnet auf einem Spektrofluorometer LS 50B Perkin-Elmer, ausgestattet mit einer pulsierenden Xenonquelle, einem Erregungs-Monochromator, einem Emissions-Monochromator und einem Temperaturregelsystem.
  • Beispiel 1
  • In diesem Beispiel wird die Entwicklung der enzymatischen Aktivität der Flavin-Reduktase auf der Sonde ISIS (SEQ. ID: Nr. 1) als Funktion der zunehmenden Mengen an komplementärem Oligonucleotid-Target ICAM-20 (SEQ. ID Nr.: 2) untersucht.
  • In die Küvette eines Varian-Cary-Spektrophotometers, ausgestattet mit einer Temperaturregel-Einrichtung, führt man ein Gesamtvolumen von 100 μl ein, das umfasst die folgenden Verbindungen: 50 mM Tris HCl-Puffer, pH 7,5, 10 mM NaCl, 10 μM ISIS-Sonde, 200 μM NADH und 0,1 μM Flavin-Reduktase sowie zunehmende Mengen an dem Oligonucleotid-Target ICAM-20.
  • In einer ersten Stufe wird die Doppelhelix zwischen ISIS und ICAM-20 in dem Tris-Puffer in Gegenwart von NaCl bei Umgebungstemperatur gebildet und NADH wird anschließend zugegeben. Die Reaktion wird anschließend initiiert durch Zugabe von 0,1 μM Flavin-Reduktase (0,3 μg pro Versuch). Darauf folgt einige Minuten lang Luft von 25 °C.
  • Die Oxidation von NADH wird durch elektronische Spektroskopie bei einer Wellenlänge von 340 nm, der charakteristischen Absorption von NADH, verfolgt.
  • Die 1 erläutert die Entwicklung der enzymatischen Aktivität der Flavin-Reduktase (in nmol oxidiertes NADH min/mg Enzym) als Funktion der Anzahl der vorhandenen Target ICAM-20-Äquivalente.
  • Die in der 1 dargestellten erhaltenen Ergebnisse zeigen, dass die enzymatische Aktivität schnell abnimmt, wenn die Anzahl der Äquivalente des Targets ICAM-20 zunimmt.
  • Beispiel 2
  • In diesem Beispiel wird der Einfluss der Anzahl der komplementären Basen des Targets auf die gemessene enzymatische Aktivität überprüft.
  • In diesem Beispiel wird die gleiche Arbeitsweise angewendet wie im Beispiel 1, wobei man diesmal jedoch zusätzlich andere Target-Oligonucleotide, bestehend aus ICAM-17 (SEQ. ID Nr.: 3), ICAM-14 (SEQ. ID Nr.: 4) und NC (SEQ. ID Nr: 5), verwendet. Man verwendet in jedem Fall 10 Äquivalente der Target-Oligonucleotide.
  • Die enzymatische Aktivität wird wie in Beispiel 1 bestimmt.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 angegeben und in der 2 dargestellt.
  • Tabelle 1
    Figure 00150001
  • Die 2 und die Ergebnisse der Tabelle 1 zeigen, dass die enzymatische Aktivität (in nmol oxidiertes NADH/min) stark abnimmt, wenn die Anzahl der komplementären Basen des Target-Oligonucleotids zunimmt, da sie von 1700 auf 200 nmol oxidiertes NADH/min abnimmt, wenn die komplementären Basen von 14 auf 20 zunehmen.
  • Für den Fall, dass die Oligonucleotid-Sonde allein verwendet wird, erhält man eine enzymatische Aktivität von 5 000 bis 5 800 nmol/min.
  • Beispiel 3
  • In diesem Beispiel bestimmt man die Änderung der Fluoreszenz-Intensität von NADH in Gegenwart der Flavin-Reduktase und der Sonde ISIS allein, die mit Flavin markiert ist, und in Gegenwart der Sonde ISIS, die markiert ist mit Flavin, das mit dem komplementären Oligonucleotid ICAM-20 hybridisiert worden ist.
  • Die 3 erläutert das Fluoreszenz-Emissionsspektrum von NADH bei einer Erregung bei 340 nm. In dieser Figur erkennt man, dass das Emissionsmaximum bei 460 nm liegt.
  • In diesem Beispiel verwendet man ein Gesamtvolumen von 400 μl, das enthält 50 mM des Tris/HCl-Puffers, pH 7,6, 10 mM NaCl, 5 μM der Sonde ISIS, markiert mit Flavin, 200 μM NADH, in Gegenwart oder Abwesenheit von 50 μM des komplementären Targets ICAM-20, 10 Äquivalente.
  • Die Sonde ISIS wird allein oder zusammen mit ICAM-20 in Lösung gebracht. Danach wird NADH zugegeben, dann wird die Reaktion bei 25 °C initi iert durch Zugabe der Flavin-Reduktase (0,3 μg pro Versuch) entsprechend 0,1 μM.
  • Die Intensität der Fluoreszenzeimission (I) von NADH wird als Funktion der Zeit t (in s) bei 460 nm (der maximalen Emissionswellenlänge von NADH) aufgezeichnet.
  • Die erhaltenen Ergebnisse sind in der 4 dargestellt. In dieser Figur entspricht die Gerade (ISIS) der Änderung der Fluoreszenz-Intensität bei der Sonde ISIS allein, die Gerade (ISIS + ICAM-20) erläutert die Änderung der Fluoreszenz-Intensität bei der Sonde ISIS, die mit ICAM-20 hybridisiert worden ist.
  • In der 4 stellt man fest, dass die Fluoreszenzemissions-Intensität der hybridisierten Sonde in Abhängigkeit von der Zeit sich praktisch nicht ändert.
  • Beispiel 4
  • In diesem Beispiel bestimmt man die Änderung der Fluoreszenz-Intensität von NADH als Funktion der Anzahl der Basenpaare des komplementären Targets. Man führt die gleiche Arbeitsweise durch wie in Beispiel 3, jedoch unter Verwendung entweder des Targets ICAM-20 oder des Targets ICAM-17 oder des Targets ICAM-14 in einer Menge von 10 Äquivalenten Target, bezogen auf die Sonde ISIS. Die Fluoreszenzemissions-Intensität I von NADH, ausgedrückt in willkürlichen Einheiten, wird bei 460 nm für eine Erregungs-Wellenlänge von 340 nm in Gegenwart von Flavin-Reduktase als Funktion der Zeit aufgezeichnet. Die dabei erhaltenen Geraden I = f(t) erlauben die Bestimmung der Änderung der Fluoreszenz pro min als Funktion der Anzahl der Basenpaare, die in dem gebildeten Doppelstrang (Duplex) miteinander kombiniert sind.
  • Die Tabelle 2 erläutert die Änderung der Fluoreszenzemissions-Intensität und die 5 erläutert diese Änderung als Funktion der Anzahl der komplementären Basen des Target-Oligonucleotids. In dieser Figur repräsentiert der Wert 100 als willkürliche Einheiten die Änderung der Fluoreszenz-Intensität pro Zeiteinheit im Falle des nicht-hybridisierten ISIS.
  • Tabelle 2
    Figure 00170001
  • Wenn man die in der 5 erhaltenen Ergebnisse mit denjenigen der 2 vergleicht, bei denen es sich um eine Messung der optischen Dichte handelt, erkennt man, dass ähnliche Ergebnisse erhalten werden.
  • Beispiel 5
  • In diesem Beispiel bestimmt man die enzymatische Aktivität der Flavin-Reduktase unter Verwendung steigender Konzentrationen der Sonde ISIS, die mit Flavin markiert worden ist. Man führte den Versuch in Abwesenheit von komplementären Oligonucleotiden durch, indem man eine Lösung von 50 mM Tris-Puffer, pH 7,6, 50 mM NaCl, 200 μM NADN und 0,05 g/l Flavin-Reduktase verwendet. Man verwendet Mengen der Sonde ISIS, die von 0 bis 7 μM reichen.
  • Die 6 erläutert die enzymatische Aktivität als Anzahl der Nanomole von oxidiertem NADH pro min als Funktion der Konzentration (in μM) der Sonde ISIS. Man stellt fest, dass die enzymatische Aktivität mit der Konzentration der Sonde ISIS, d.h. mit der Konzentration an Flavin, zunimmt.
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    • [7] Hastings et Coll., "Advances in Microbial Physiology", Band 26, 1085, Seiten 235–291
    • [8] Zenno et Coll., "J. Bacteriol.", 1994, Seiten 3536–3543.
  • SEQUENZLISTE
    Figure 00190001
  • Figure 00190002

Claims (15)

  1. Verfahren zum Analysieren von biologischen Targets vom DNA- oder RNA-Typ, das die folgenden Stufen umfasst: a) Inkontaktbringen der zu analysierenden Targets mit Oligonucleotid-Sonden, die durch einen Cofaktor A eines Enzyms E markiert sind, wobei der Cofaktor ein solcher ist, der von dem Enzym E erkannt wird, wenn er an einem freien Oligonucleotid fixiert ist, und der von dem Enzym E weniger erkannt wird, wenn das Oligonucleotid, an dem er fixiert ist, mit einem komplementären Oligonucleotid hybridisiert ist; b) Zugabe des Enzyms E, das dem Cofaktor A entspricht, und eines Substrats S für das Enzym E zu dem Reaktionsmedium, wobei das Substrat S durch das Enzym E in eine Verbindung C umgewandelt wird; c) Messung eines Signals, das repräsentativ ist für die Aktivität des Enzyms E auf dem Substrat S; und d) Vergleich dieses Signals mit dem Signal, das erhalten wird, wenn man die Oligonucleotid-Sonden, die durch den Cofaktor A markiert sind, mit dem Enzym E und dem Substrat S unter den gleichen Bedingungen, jedoch in Abwesenheit der Targets, in Kontakt bringt, wobei die Differenz zwischen den beiden Signalen die Anwesenheit von Targets anzeigt, die komplementär zu den Oligonucleotid-Sonden sind.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Cofaktor A nicht mehr oder fast nicht mehr erkannt wird von dem Enzym E, wenn die mit dem Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonden mit komplementären biologischen Targets hybridisiert sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem das in der Stufe (c) gemessene Signal höchstens 50 % des Signals repräsentiert, das in Abwesenheit der biologischen Targets erhalten wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das Signal, das repräsentativ für die enzymatische Aktivität des Enzyms E auf dem Substrat S ist, ein optisches Signal darstellt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Enzym E und der Cofaktor A solche sind, dass der Cofaktor A nicht durch covalente Bindung an dem Enzym E fixiert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das Enzym E ein solches ist, dass sein Substrat S oder die Umwandlungsverbindung C dieses Substrats S die Bestimmung der enzymatischen Aktivität des Enzyms E durch eine Änderung der Lichtabsorptionseigenschaften oder der Fluoreszenzeigenschaften ermöglicht, die zurückzuführen ist auf den Verbrauch des Substrats S oder auf die Bildung der Verbindung C.
  7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem der Cofaktor A Flavin oder eines seiner Derivate darstellt.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem das Enzym ein Flavo-Protein darstellt.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem das Enzym E eine Flavin-Reduktase oder eine DNA (P) H-Oxydase ist und das Substrat S DNAPH oder oder DNAH darstellt.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem das gemessene Signal die Intensität der Fluoreszenz von DNAH bei 460 nm oder die Lichtabsorption von DNAH bei 340 nm darstellt.
  11. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man dann, wenn der Cofaktor A Flavin darstellt, das Enzym E eine Flavin-Rduktase darstellt und das Substrat S DNAH oder DNAPH darstellt, das für die Aktivität des Enzyms E repräsentative Signal erhält durch Verwendung eines zweiten Enzyms und eines Aldehyds, wobei das zweite Enzym die Reaktion von reduziertem Flavin mit Aldehyd und Sauerstoff katalysieren kann, die von einer Lumineszenz begleitet ist, die repräsentativ für die Aktivität des Enzyms E ist.
  12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem das zweite Enzym die Luciferase ist.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem der Vergleich zwischen den beiden Signalen die Bestimmung des Grades der Komplementarität zwischen dem Target und der mit dem Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonde erlaubt.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, in dem man solche Mengen an Substrat verwendet, dass das Signal, das für die Aktivität des Enzyms E repräsentativ ist, verstärkt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, in dem die durch den Cofaktor A markierten Oligonucleotid-Sonden an einem festen Träger fixiert sind.
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