-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auf der Grundlage der dreidimensionalen
Struktur und Ladungscharakteristika von Oligonukleotiden ein computergestütztes Verfahren
zur Vorhersage, ob diese Oligonukleotide in Krebszellen Apoptose
induzieren können,
bereit.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Krebs
ist eine anormale, vernetzte Anhäufung
atypischer Zellen, welche aus einem Übermaß an Proliferation oder einem
unzureichendem Maß an
Zelltod oder einer Kombination von beiden herrühren kann.
-
Die
Proliferation ist der Kulminationspunkt den eine Zelle während des
Zellzyklus durchläuft
und der zur Teilung einer Zelle in zwei Zellen führt. Die fünf Hauptphasen des Zellzyklus
sind G0, G1, S,
G2 und M. Während der G0-Phase
befinden sich die Zellen im Ruhezustand. Zu einem gegebenen Zeitpunkt
befinden sich die meisten Zellen des Körper in diesem Stadium. Während der
G1-Phase erzeugen Zellen, welche auf Signale zur
Teilung ansprechen, die zur DNA-Synthese notwendige/n RNA und Proteine.
Während
der S-Phase (SE, frühe
S-Phase; SM, mittlere S-Phase und SL, späte S-Phase) replizieren die
Zellen ihre DNA. Während
der G2-Phase werden Proteine in Vorbereitung
auf die Zellteilung produziert. Während der mitotischen (M) Phase teilt
sich die Zelle in zwei Tochterzellen. Abweichungen im Verlauf des
Zellzyklus treten in allen Krebsarten auf und können aus einer Überexpression
von Genen, Mutation von regulatorischen Genen oder der Außerkraftsetzung
von Kontrollstellen für
geschädigte
DNA herrühren
(Hochhauser D., Anti-Cancer Chemotherapeutic Agents, 8:903, 1997).
-
Apoptose
oder programmierter Zelltod ist der physiologische Vorgang zur Abtötung und
Entfernung unerwünschter
Zellen und stellt einen Mechanismus dar, mittels welchem chemotherapeutische
Mittel Krebszellen abtöten.
Apoptose ist durch ausgeprägte
morphologische Veränderungen
innerhalb der Zellen gekennzeichnet, welche eine Kondensation des
Kernchromatins, ein Schrumpfen der Zelle, Zersetzung des Zellkerns, die
Bildung von Ausstülpungen
und Bläschen
an der Plasmamembran („plasma
membran blebbing")
und die Bildung von membrangebundenen apoptotischen Körpern umfassen
(Wyllie et al., Int. Rev. Cytol., 68:251, 1980). Die Translokation
von Phosphatidylserin von der innenseitigen Oberfläche der
Plasmamembran zur äußeren Oberfläche fällt zeitlich
mit der Chromatinkondensation zusammen und wird als ein zelluläres Merkmal für Apoptose
betrachtet (Koopman, G. Et al., Blood, 84:1415, 1994). Vom eigentlichen
Apoptosemechanismus ist bekannt, dass er durch die Aktivierung einer
Familie von Cysteinproteasen, welche als Caspasen bekannt sind,
vermittelt wird. Jedoch hat sich gezeigt, dass die meisten auf die
Induktion von Apoptose gerichteten Antikrebstherapien aus dem Stand
der Technik für
klinische Anwendungen nicht zweckentsprechend sind. Viele dieser
Therapien sind leistungsschwach oder toxisch, weisen ungünstige Nebenwirkungen
auf, führen
zur Entwicklung von Resistenzen gegen Wirkstoffe oder Immunosensibilisierung
und schwächen
den Empfänger.
Viele Erkrankungen oder Zustände
sind durch eine unerwünschte
Zellproliferation gekennzeichnet und sind dem durchschnittlichen
Mediziner oder Tierarzt bekannt.
-
Die
Induktion des programmierten Zelltods via Induktion von Seneszenz
(Dimri et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 92:20, 1995) oder Apoptose
(Wyllie et al., Int. Rev. Cytol. 68:251, 1980) ist für die Behandlung
von Erkrankungen, welche eine anormale Anhäufung unerwünschter Zellen umfassen, wie
beispielsweise aber nicht beschränkt
auf Krebs, autoreaktive, autoimmune, entzündliche oder proliferative
Erkrankungen, wichtig. Jedoch haben sich die meisten Antikrebstherapien
aus dem Stand der Technik, ob sie nun auf die Induktion von Apoptose
oder auf die Stimulation des Immunsystems gerichtet sind, für klinische
Anwendungen als nicht zweckentsprechend erwiesen. Viele dieser Therapien
sind leistungsschwach oder toxisch, weisen ungünstige Nebenwirkungen auf,
führen
zur Entwicklung von Resistenzen gegenüber Wirkstoffen oder Immunosensibilisierung
und schwächen
dem Empfänger.
Neue Verfahren zur Bewertung von Molekülen werden benötigt, um vorherzusagen,
ob sie eine gewünschte
biologische Aktivität
besitzen.
-
Synthetische
Oligonukleotide sind polyanionische Sequenzen, die von Zellen internalisiert
werden (Vlassov et al., Biochim. Biophys. Acta, 11197:95, 1994).
Für synthetische
Oligonukleotide wird beschrieben, dass sie selektiv an Nukleinsäuren (Wagner,
R., Nature, 372:333, 1994) an spezifische zelluläre Proteine (Bates et al.,
J. Biol. Chem., 274:26369, 1999) und an spezifische Kernproteine
binden (Scaggiante et al., Eur. J. Biochem., 252:207, 1998), um
die Proliferation von Krebszellen zu hemmen.
-
Für synthetische
Sequenzen mit 27 Basen, welche Guanin (G) und variable Mengen Thymin
(T) (Oligonukleotide GTn) enthalten, wobei n ≥ 1 oder ≤ 7 ist und wobei die Zahl der
Basen ≥ 20
ist (Scaggiante et al., Eur. J. Biochem., 252:207, 1998), wird beschrieben,
dass sie das Wachstum von Krebszellen durch sequenzspezifisches
Binden an ein 45 kDa Kernprotein hemmen, wohingegen für GTn beschrieben
wird, dass sie gegen Krebszelllinien inaktiv sind (Morassutti et
al., Nucleosides and Nucleotides, 18:1711, 1999), wobei die Zahl der
Basen ≤ 20
ist. Für
zwei synthetische GT-reiche Oligonukleotide mit 15 und 29 Basen
mit 3'-Aminoalkylmodifikationen
wird die Bildung von G-Quartetten beschrieben, die an das Nukleolin
binden und die Proliferation von Krebszelllinien hemmen (Bates et
al., J. Biol. Chem., 274:26369, 1999). Für das synthetische sechsbasige TTAGGG-Phosphorthioat, welches
eine Sequenz identisch zu der der Telomerrepeatsequenz aus Säugern aufweist,
wird beschrieben, dass es die Proliferation von Burkitt's Lymphomazellen
in vitro und in vivo hemmt (Mata et al., Toxicol. Applied Pharmacol.,
144:189, 1997). Allerdings wird für das synthetische sechsbasige TTAGGG-Phosphodiesternukleotid
beschrieben, dass es keine Antitelomeraseaktivität aufweist (US-Patent Nr. 5,643,890).
-
Deoxyribonukleotide
mit biologischer Aktivität,
wie beispielsweise Antisense DNA (mRNA-bindende oder triplex-bindende
DNA) oder immunostimulatorische CpG-Motive sind durch sequenzspezifische
lineare Motive gekennzeichnet, welche häufig durch intramolekulare
Basenpaarbindung stabilisiert werden.
-
Rückgratmodifikationen,
wie beispielsweise Phosphorthioat-Substitutionen, wirken sich nicht
nachteilig auf die Aktivität
dieser Moleküle
aus und steigern diese oftmals.
-
Wir
haben kürzlich
eine Zusammensetzung und ein Verfahren beschrieben, umfassend 3'-OH, 5'-OH synthetische
Oligonukleotide mit 2 bis 20 Basen ausgewählt aus der Gruppe, die aus
(GxTy)n,
(TyGx)n,
a(GxTy)n, a(TyGx)n,
(GxTy)nb,
(TyGx)nb,
a(GxTy)nb,
a(TyGx)nb
besteht, wobei x und y eine ganze Zahl zwischen 1 und 7 ist, n eine
ganze Zahl zwischen 1 und 12 ist, a und b eines oder mehrere As,
Cs, Gs oder Ts sind, wobei die Sequenz zwischen 2 und 20 Basen aufweist
und wobei die Sequenz eine Reaktion induziert, die ausgewählt ist aus
der Gruppe, welche besteht aus einer Induktion des Zellzyklusarrests,
einer Hemmung der Proliferation, einer Induktion der Caspaseaktivierung
und einer Induktion von Apoptose in einer Reihe von Krebszellen
(PCT CA00/01467, WO 01/44465).
-
Computergestützte Verfahren
erlauben eine Korrelation von dreidimensionalen molekularen Strukturen
mit biologischer Aktivität
und ermöglichen
eine Vorhersage der Konformation aktiver Moleküle. Modellierung bringt die
Verwendung mathematischer Gleichungen mit sich, die in der Lage
sind, das untersuchte Phänomen
richtig darzustellen. Die Analyse molekularer Mechanismen (Allinger,
N.L., J. Comput. Chem., 12, 844, 1991) kann verwendet werden, um
strukturelle und konformative Beziehungen zu analysieren. Die grundlegende
Annahme molekularer Mechanik ist, dass Daten, welche für kleine
Moleküle
bestimmt worden sind (Bindungslänge,
Bindungswinkel, etc.) auf größere Moleküle extrapoliert
werden können.
Molekulare Modellierungsansätze
sind verwendet worden, um die Beziehungen zwischen Struktur und
Aktivität
zu bestimmen und um die Vorhersage von aktiven dreidimensionalen
molekularen Konformationen zu ermöglichen (N. Evrard-Todeschi
et al., J. Chem. Inf. Comput. Sci., 38:742, 1998; Chen H. et al.,
J. Med. Chem. 36:4094, 1993; A. Guarna et al., J. Med. Chem, 40:3466,
1997; M. Read, et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 98:4844, 2001).
-
Es
gibt deshalb einen fortdauernden Bedarf zur Identifizierung neuer
dreidimensionaler Konformationen oder struktureller Motive in Oligonukleotiden,
die bei der Vorhersage der biologischen Aktivität dieser Oligonukleotide nützlich sind,
insbesondere im Hinblick auf deren Fähigkeit, zelluläre Reaktionen
in Zellen zu induzieren. Es besteht an Bedarf nach der Fähigkeit,
zelluläre
Reaktionen einschließlich
Reaktionen, wie beispielsweise Apoptose in Krebszellen, vorherzusagen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Gemäß Anspruch
1 erfüllt
die vorliegende Erfindung durch Bereitstellung eines computergestützten Verfahrens,
welches bei der Vorhersage, ob Oligonukleotidsequenzen apoptotische
Aktivität
besitzen, nützlich ist
diesen Bedarf. Dieses in silico-Verfahren sagt die relative Wirksamkeit
der Oligonukleotidsequenz Apoptose zu induzieren, ebenfalls voraus.
Dieses Verfahren stellt eine rationale Grundlage zur in silico-Bewertung
oder zum Screening von Oligonukleotidzusammensetzungen im Hinblick
auf ihre Fähigkeit,
Apoptose zu induzieren, bereit, wobei ein Mittel bereitgestellt
wird, spezifische Oligonukleotidzusammensetzungen zum weiteren Austesten
in vivo oder in vitro auszuwählen.
Diese Erfindung stellt eine signifikante Kostenersparung bei der Wirkstoffkonzipierung
und -entwicklung bereit, durch: a) Identifizierung von Oligonukleotidzusammensetzungen
mit der spezifisch vorhergesagten biologischen Aktivität; b) Vorhersage
der Wirksamkeit der Oligonukleotidzusammensetzungen mit der spezifischen
vorhergesagten biologischen Aktivität; und c) Verringerung der Zahl
an Oligonukleotidzusammensetzungen mit Kandidatenstatus, welche
in vitro und in vivo auf apoptotische Aktivität auszutesten sind.
-
Die
Vorhersage, ob eine Sequenz in der Lage ist Apoptose zu induzieren,
ist bei etlichen Erkrankungen und Zuständen erwünscht, einschließlich aber
nicht limitiert auf die folgenden: Krebs, hyperproliferative Erkrankungen,
Autoimmunerkrankungen, Arthritis, rheumatoide Arthritis, Entzündung, lymphoproliferative
Erkrankungen, Restenose von Gefäßen nach
Angioplastie und Asthma. Die Vorhersage, ob eine Sequenz in der Lage
ist Apoptose zu induzieren, ist insbesondere bei Krebserkrankungen
wünschenswert,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf Plattenepithelkarzinom, Fibrosarkoma, Sarcoidkarzinom, Melanom,
Brustkrebs, Lungenkrebs, kolorektales Karzinom, Nierenkrebs, Osteosarkom,
Hautkrebs, Basalzellenkarzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Blasenkrebs, Hirnkarzinom,
Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Leukämie, Lymphknotentumor und davon
abgeleitete Metastasen.
-
Die
unerwartete Fähigkeit,
Apoptose induzierende Aktivität
in silico mit einem hohen Maß an
Genauigkeit (>95 %)
vorherzusagen, verringert den Bedarf für kostenintensive chemische
Synthesen im Hochdurchsatzverfahren und Apoptose induzierendes Screening,
wodurch die Identifizierung von biologisch aktiven Molekülen in einer
sehr viel wirksameren und kosteneffektiveren Weise ermöglicht wird.
-
Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sie die Entdeckung
neuer therapeutischer Zusammensetzungen beschleunigt. Ein anderer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sie die Kosten zur
Entdeckung neuer therapeutischer Zusammensetzungen durch Bereitstellen
von Oligonukleotidsequenzen mit Kandidatenstatus zum biologischen
Testen in vivo und in vitro bereitstellt. Diese Einsparungen wirken
sich direkt auf die Kosten von therapeutischen Wirkstoffen für Patienten
aus und dadurch auf die Industrie zur Gesundheitsfürsorge für Menschen
und Tiere. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist ferner,
dass sie die Kosten zur Entdeckung neuer therapeutischer Zusammensetzungen
durch Vorhersage der Wirksamkeit von Oligonukleotidsequenzen absenkt
und dadurch einen Schwerpunkt auf biologisches Testen in vivo und
in vitro legt.
-
Entsprechend
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein computergestütztes Verfahren,
welches bei der Bewertung von Oligonukleotidsequenzen nützlich ist,
bereitzustellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein computergestütztes Verfahren
bereitzustellen, welches zur Bewertung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, um vorherzusagen, ob sie in der Lage sind, eine Reaktion in
einer Zelle zu induzieren, wie beispielsweise eine Hemmung der Zellproliferation, eine
Induktion des Zellzyklusarrests oder eine Induktion von Apoptose.
-
Es
ist eine spezifische Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein computergestütztes Verfahren
bereitzustellen, welches zur Bewertung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, um vorauszusagen, ob sie die Fähigkeit besitzen, in Zellen
Apoptose zu induzieren.
-
Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein computergestütztes Verfahren
bereitzustellen, welches zur Bewertung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, um so vorherzusagen, ob sie die Fähigkeit besitzen, in Krebszellen
Apoptose zu induzieren.
-
Es
ist noch eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
bereitzustellen, welches zur Identifizierung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, die bei der Behandlung von Krankheiten anwendbar sind.
-
Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, welches zur Identifizierung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, die bei der Behandlung von durch unerwünschte zelluläre Proliferation
gekennzeichneten Erkrankungen und Zuständen nützlich sind.
-
Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, welches zur Identifizierung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, die bei der Behandlung von Erkrankungen und Zuständen, welche
durch unerwünschte
Zellproliferation gekennzeichnet sind, nützlich sind, wie beispielsweise
Autoimmunerkrankungen, Entzündung,
Arthritis, Asthma, Restenose von Gefäßen nach Angioplastie, hyperproliferative
Erkrankungen, lymphoproliferative Erkrankungen und Krebs.
-
Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, welches zur Identifizierung von Oligonukleotidsequenzen
nützlich
ist, die bei der Behandlung von Krebs nützlich sind.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
bereitzustellen, welches die Identifizierung von Molekülen mit
Apoptose induzierender Aktivität
in silico erlaubt, ohne auf chemische Synthese im Hochdurchsatzverfahren
und Screeningverfahren nach biologischer Aktivität zurückgreifen zu müssen.
-
Die
unerwartete und überraschende
Fähigkeit
der vorliegenden Erfindung vorherzusagen ob, eine Oligonukleotidsequenz
die Fähigkeit
und Wirksamkeit aufweist, eine zelluläre Reaktion zu induzieren,
und insbesondere die Zellproliferation zu hemmen, das Fortschreiten
des Zellzyklus zu arretieren und/oder Apoptose in Zellen zu induzieren,
adressiert ein lange unerfülltes
Bedürfnis
in der Medizin und stellt einen wichtige Unterstützung für Tiere und Menschen bereit.
-
Diese
und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nach einer Durchsicht der folgenden ausführlichen Beschreibung der offenbarten
Ausführungsform
und den angefügten Ansprüchen offensichtlich.
-
Kurze Beschreibung der
Figuren
-
1.
räumliche
Definition der allgemeinen Orientierung eines Zentrums in drei Dimensionen
(vorne, hinten, ventral, dorsal, seitlich links und seitlich rechts).
-
2a.
Schematische Darstellung eines umrahmten Zentrums für Elektronegativität in drei
Dimensionen.
-
2b.
Schematische Darstellung eines umrahmten Zentrums für Elektronegativität in drei
Dimensionen, wobei die wie in der Beschreibung gezeigten Variablen
x, y, z, alpha (α)
und beta (β)
und die 5'- und 3'-Orientierung gezeigt
sind. Außerdem
sind Bereiche mit Elektronegativität von Phosphatgruppen, Bereiche mit
Elektropositivität
von Aminen und Amidogruppen, Phosphaten, Deoxyribose und Basen gezeigt.
-
3-13. Die
folgenden 3-13 bestehen
jeweils aus im Folgenden dargelegten Ansichten:
- a)
Position 1 als Ausgangsposition
- b) Position 2 nach 90°-Drehung
um die x-Achse aus der Ausgangsposition
- c) Position 3 nach 180°-Drehung
um die x-Achse aus der Ausgangsposition
- d) Position 4 nach 270°-Drehung
um die x-Achse aus der Ausgangsposition
- e) Position 1 als Ausgangsposition in schwarz und weiß, wobei
die für
Lösungsmittel
zugängliche
Oberfläche
gezeigt ist.
-
Die
erste Position ist als körperliches
Schwarz-und-Weiß-Bild
und als Farbbild mit Punkten, welche die für Lösungsmittel zugängliche
Oberfläche
darstellen, zweimal gezeigt. Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Wasserstoffatome
ausgeblendet. Um die Atome in den dreidimensionalen Sequenzen, die
in den Figuren gezeigt sind, darzustellen, werden die folgenden
Farben verwendet: Blau = Stickstoff; Grau = Kohlenstoff; Pink = Phosphor;
Rot = Sauerstoff; Gelb = Schwefel. Die vier Rotationsansichten (a,
b, c und d) werden als Beispiele bereitgestellt, um die kugelförmige Natur
des Zentrums in verschiedenen Orientierungen zu zeigen.
-
3. TGT
-
4. GGGGGG
-
5. GGGTGG Phosphorthioat-Rückgrat
-
6. GGG
-
7. TTGTGG
-
8. GGGTGGGG
-
9. GGGTGG_3P (3'-Phosphat)
-
10. 5P_GGGAGG (5'-Phosphat)
-
11. 5P_GGGTGG (5'-Phosphat)
-
12. GGGTGG
-
13. GGGGTGG
-
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt gemäß Anspruch
1 ein computergestütztes
Verfahren bereit, welches zur Vorhersage nützlich ist, ob Nukleotidsequenzen
die Fähigkeit
besitzen, eine zelluläre
Reaktion zu induzieren und insbesondere, ob sie die Fähigkeit
besitzen, Zellproliferation zu hemmen, das Fortschreiten des Zellzyklus
zu arretieren und/oder Apoptose in Zellen zu induzieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sagt dieses in silico-Verfahren voraus, ob Oligonukleotidsequenzen
die Fähigkeit
besitzen, Apoptose zu induzieren. Dieses in silico-Verfahren sagt
auch die relative Wirksamkeit der Oligonukleotidsequenzen voraus,
eine zelluläre
Reaktion zu induzieren und insbesondere Zellproliferation zu hemmen,
das Fortschreiten des Zellzyklus zu arretiern und/oder Apoptose
in Zellen zu induzieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
sagt dieses in silico-Verfahren die relative Wirksamkeit der Oligonukleotidsequenzen
voraus, Apoptose in Zellen zu induzieren. Diese Erfindung stellt
eine rationale Grundlage zur in silico-Bewertung oder zum Screening
von Oligonukleotidzusammensetzungen bereit, um deren Fähigkeit
Zellproliferation zu hemmen, das Fortschreiten des Zellzyklus zu
arretieren, Caspasen zu aktivieren, PARP zu spalten und/oder Apoptose
in Zellen zu induzieren, vorherzusagen, wobei so ein Mittel bereitgestellt
wird, spezifische Oligonukleotidzusammensetzungen für weitere
Tests in vivo oder in vitro auszuwählen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird verwendet, um zu bestimmen, ob eine Oligonukleotidsequenz ein
oder mehrere Zentren besitzt, welche bei der Vorhersage, ob die
Sequenz eine apoptotische biologische Aktivität aufweist, nützlich sind.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich Sequenz auf eine Ansammlung von Basen,
Deoxyribose- und Phosphodiestergruppen in einer Oligonukleotidsequenz,
welche eine identifizierbare kugelförmige dreidimensionale Struktur
bilden (die auf dem Zentrum negativ geladener Phosphatgruppen basiert,
umrahmt durch positive Ladungen von Amino/Amidogruppen von Basen
auf der gegenüber
liegenden Seite), die verwendet wird, um die Fähigkeit der Sequenz, in Zellen
Apoptose zu induzieren, vorherzusagen.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich „Zentrum" auf die Abwesenheit oder Anwesenheit
einer intramolekularen Substruktur, die zwei oder mehr Phosphatgruppen
und zwei oder mehr benachbarte Basen (Typ A Zentrum) oder nicht
benachbarte Basen (Typ B Zentrum), mit oder ohne stabilisierende
intermolekulare Wasserstoffbrückenbindung,
umfasst. Das Zentrum ist definiert als benachbart (Typ A), wenn
die Basen in einer senkrechten Orientierung in der gleichen oder
entgegengesetzten Ebene zur Phosphatkette zueinander benachbart
sind. Das Zentrum ist als nicht benachbart definiert (Typ B), wenn
die Folge der Basen nicht aufeinander folgend ist. Eine bevorzugte
Orientierung ist Typ A oder B, eine stärker bevorzugte Orientierung
ist Typ A und B, eine am stärksten
bevorzugte Orientierung ist Typ A mit den Basen in der gleichen
Ebene senkrecht zur Phosphatkette. Wenn eine Sequenz ein Zentrum
am 5'-Ende aufweist
und ein zweites Zentrum am 3'-Ende aufweist,
bezieht sich der Subscriptindex, z.B. A1,
auf das Typ A-Zentrum am 5'-Ende.
Subscript A2 bezieht sich auf das Typ A-Zentrum
am 3'-Ende. Die
gleiche Indizierung wird auf das Typ B-Zentrum angewendet. Ein Zentrum
wird als umrahmt angesehen, wenn Amino- oder Amidogruppen oder beide
Gruppen an den gegenüber
liegenden Stellen der Phosphatkette auftreten.
-
Die
folgende Notierung wird verwendet, um die Basensequenz in den Oligonukleotidsequenzen
zu beschreiben: A = Adenin; C = Cytosin; G = Guanin; T = Thymin.
-
Die
folgenden Parameter werden bei der Beschreibung der dreidimensionalen
Oligonukleotidsequenzen verwendet: A) alle Abstände sind in pm angegeben; B)
von intermolekularen Wasserstoffbindungen wird angenommen, dass
sie sich bilden, wenn der wechselseitige Abstand der teilnehmenden
Atome weniger als 300 pm beträgt;
und C) die molekulardynamischen Werte sind in kcal/mol angegeben.
-
Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine zelluläre Reaktion im Allgemeinen
auf die Hemmung von Proliferation, ein Arretieren des Fortschreitens
im Zellzyklus und/oder die Induktion von Apoptose in Zellen. Eine bevorzugte
Reaktion ist die Induktion von Apoptose. Zellen umfassen jede beliebige
Zelle, insbesondere Zellen, die unerwünschte Proliferation zeigen.
Solche Zellen können
bei hyperproliferativen Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Arthritis,
rheumatoider Arthritis, Entzündung,
lymphoproliferativen Erkrankungen, Krebs und Asthma gefunden werden.
Krebszellen schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf Zellen aus Plattenepithelkarzinom, Fibrosarkoma, Sarcoidkarzinom,
Melanom, Brustkrebs, Lungenkrebs, kolorektales Karzinom, Nierenkrebs,
Osteosarkom, Hautkrebs, Basalzellenkarzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Blasenkrebs, Hirnkarzinom, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Leukämie, Lymphknotentumor
und davon abgeleitete Metastasen.
-
Wie
hierin verwendet, beziehen sich die Formulierungen „therapeutische Behandlung" und „wirksame Menge" auf eine Menge einer
dreidimensionalen Oligonukleotidsequenz, welche wirksam ist, Zellproliferation zu
hemmen, ein Fortschreiten des Zellzyklus zu arretieren oder Apoptose
in Zellen, einschließlich
Krebszellen, zu induzieren.
-
Die
Verabreichung einer Zusammensetzung, umfassend eine wirksame Menge
einer Oligonukleotidsequenz der vorliegenden Erfindung, an ein Tier,
einschließlich
Mensch, stellt eine therapeutische Behandlung dar, die einer Erkrankung
vorbeugt, sie behandelt oder beseitigt, einschließlich aber
nicht beschränkt
auf Krebs, Arthritis, rheumatoide Arthritis, hyperproliferative
Erkrankungen, Restenose von Gefäßen nach
Angioplastie, lymphoproliferative Erkrankungen und Asthma.
-
Eine
Induktion von Apoptose ist insbesondere bei Krebs wünschenswert,
einschließlich
aber nicht beschränkt
auf Plattenepithelkarzinom, Fibrosarkoma, Sarcoidkarzinom, Melanom,
Brustkrebs, Lungenkrebs, kolorektales Karzinom, Nierenkrebs, Osteosarkom,
Hautkrebs, Basalzellenkarzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Blasenkrebs, Hirnkarzinom,
Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Leukämie, Lymphknotentumor und davon abgeleitete
Metastasen.
-
Obwohl
es nicht beabsichtigt ist, durch die folgende Ausführungen
gebunden zu sein, wird vorgeschlagen, dass eine molekulare Kombination
negativer Ladungen oder Elektronegativität (z.B. von Phosphatgruppen),
positiver Ladungen oder Elektropositivität (z.B. von Amino- und Amidogruppen)
in einer Oligonukleotidsequenz in Verbindung mit geeigneten intramolekularen
Wasserstoffbindungen und interatomaren Dimensionen, wie sie hierin
bestimmt sind, die Fähigkeit
besitzt, Apoptose in Krebszellen zu induzieren.
-
Computer Hardware und
Software
-
Es
ist selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung unter Verwendung beliebiger Computer,
die über
ausreichend Speicher und Rechengeschwindigkeit verfügen, um
die vom Fachmann verwendete chemische Zeichensoftware handzuhaben
und um die Parameter des Zentrums zu messen, durchgeführt werden kann.
Messungen der verschiedenen Parameter des Zentrums werden durch
Softwaremittel erreicht, welche gezeichnete Strukturen in 3D-Strukturen übersetzen.
-
Unter
Verwendung der Software werden interatomare Abstände in der dreidimensionalen
Struktur in pm (Picometer) gemessen, wobei das erste Atom ausgewählt wird
und an der Spitze des Cursors (Zeiger) die Information über den
Abstand zwischen diesen Atomen angezeigt wird.
-
Ferner
kann jede chemische Software verwendet werden, welche die Bestimmung
der Komponenten des Zentrums ermöglicht,
die im Folgenden beschrieben werden. Solche Software ist dem Fachmann
allgemein bekannt. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die ChemDraw-Software verwendet. Die
Chem3D-Software wird von Cambridgesoft.Com, Cambridge, MA, USA,
bereitgestellt. Andere, dem Fachmann bekannte Softwarepakete zur
molekularen Modellierung können
verwendet werden, wie beispielsweise Sybill (von Tripos), Charm
und Inside II (von Accelrys).
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann unter Verwendung von Personalcomputern,
wie sie für
Verbraucher allgemein zugänglich
sind, durchgeführt
werden, zum Beispiel Desktopeinheiten und Laptops, hergestellt von
Dell, Apple, Compaq, Hewlett-Packard, Gateway, IBM oder leistungsfähigeren
Computern, wie beispielsweise Silicon Graphics oder Cray Computer.
-
Der
Computer ist operativ mit einem Mittel zur Eingabe von Information
verknüpft,
wie beispielsweise einer Tastatur, einem Touchscreen oder jeder
anderen, dem Fachmann bekannten Eingabevorrichtung. Der Computer
ist operativ mit Mitteln verbunden, wie beispielsweise Vorrichtungen
zum Lesen und Beschreiben von CDs, einem Diskettenlaufwerk oder
anderen, dem Fachmann bekannten Mitteln zum Abrufen und Eingeben
von Information. Ferner kann der Computer mit dem Internet, dezentralen
Datenbanken oder anderen Servern, die Zugang zu Datenbanken von
chemischen Strukturen bereitstellen, operativ verknüpft sein,
so dass, spezifische molekulare Strukturen betreffende Informationen
schnell erhalten werden können.
-
Der
Computer ist operativ verknüpft
mit einem Mittel zur Anzeige oder Ausgabe von Information, wie beispielsweise
Bildschirmen, Druckern und anderen, dem Fachmann bekannten Anzeigemitteln.
Solche Mittel erlauben die Visualisierung einer dreidimensionalen
Struktur von Oligonukleotidsequenzen und verschiedenen mit der Struktur
verbundenen Parametern, wie zum Beispiel einer kugelförmigen Form,
der Form der Phosphatrückgratorientierung
und der Lokalisierung von Phosphatgruppen, 2-Deoxyribose, Purinen,
Pyrimidinen, Aminogruppen, Amidogruppen, Hydroxylgruppen an 3'- und 5'-Enden und Zentren.
-
Allgemeines Verfahren
der Erfindung zur in silico-Identifizierung von Zentren in Oligonukleotiden
-
Die
folgenden Schritte beschreiben das allgemeine erfindungsgemäße Verfahren
zur Identifizierung von Zentren in einer Oligonukleotidsequenz.
- 1) Zeichnung des Moleküls.
Die Oligonukleotidmoleküle wurden
unter Verwendung von ChemDraw v.5-Software gezeichnet.
- 2) Überprüfung auf
Fehler.
Die Strukturen wurden überprüft, um sicherzustellen, dass
die Atome, Bindungen und Valenzen korrekt waren.
- 3) Translation und Analyse eines gezeichneten Modells durch
Chem3D-Software.
Die Struktur wurde gezeichnet und anschließend geöffnet, um
unter Verwendung der Chem3D-Softwarestruktur, ein dreidimensionales
Modell zu erzeugen. Wenn ein Fehler gefunden wurde (z.B. Doppelbindungen
anstelle von Einzelbindungen), wurde eine Warnmeldung generiert,
welche anzeigte, welche auf den Fehler hinwies. In einem solchen
Fall wurde ChemDraw-Programm verwendet, um Änderungen in der gezeichneten
Struktur vorzunehmen und das Verfahren wurde durch Öffnen der
gezeichneten (korrigierten) Struktur in Chem3D-Software wiederholt.
- 4) Minimieren von Energie.
Zur Feststellung stabiler Konformationen
war eine Energieminimierung erforderlich. Aus dem MM2-Menü in der
Chem3D-Software wurde die Wahl „Minimize energy" getroffen. Der Defaultwert
0,1000 war ein vernünftiger
Kompromiss zwischen Genauigkeit und Geschwindigkeit. Das Ergebnis
enthielt die Werte der folgenden Parameter: Energie der Bindungslänge (bond
stretching); Energie des Bindungswinkels (angle bending); Torsionsenergie;
nicht Bindungsvermittelte Energie (non-bonded); van der Waals-Energie;
elektrostatische Energie; Dipol/Dipolverteilung; Dipol/Ladungsverteilung;
Biegeschwingung außerhalb
der Ebene (out of plane bending); und Längen-Winkel (stretch-bend)
Parameter. Die Längen-Winkel
Parameter sind Kraftkonstanten für
die Längen-Winkel
Wechselwirkungsbezeichnungen in der obigen Liste von Elementen.
Die Parameter sind bereits als Teil der Software installiert. X
und y stellen jedes Nicht-Wasserstoffatom
dar. Wenn ein Winkel gestaucht ist, verwendet das MM2-Kraftfeld
die Längen-Winkel
Kraftkonstanten, um die Bindungen vom Zentralatom im Winkel zu den
zwei anderen Atomen im Winkel zu verlängern.
Die sterische Gesamtenergie
für die
gegebene Konformation wird durch die Summe der oben erwähnten Werte
(Energie der Bindungslänge;
Energie des Bindungswinkels; Torsionsenergie; van der Waals Energie; elektrostatische
Energie und Längen-Winkel
Energie) in der Einheit kcal/mol ausgedrückt. Längen-Winkel-Kombinationen (stretch-bend cross terms)
werden verwendet, wenn eine Kopplung zwischen Bindungslänge und
Bindungswinkel stattfindet. Die Summe dieser Energien führt zu der
sich ergebenden sterischen Gesamtenergie.
- 5) Berechnung der molekularen Dynamik eines Moleküls bei 310 °K.
Berechnungen
zur molekularen Dynamik griffen auf Newtonsche Mechanismen zurück, um die
Bewegung von Atomen zu simulieren, wobei kinetische Energie addiert
oder subtrahiert wurde, wenn sich das Modell von niedriger zu höherer Temperatur
oder umgekehrt bewegt.
Die molekulare Dynamik wurde im Menü MM2 durch
Auswählen
Molecular Dynamics berechnet. Die vorliegende Berechnung verwendete
die folgenden Default-Parameter: Schrittintervall: 2 fs; Rahmenintervall: 10
Femtosekunden (fs); Termination nach: 10.000 Schritten; Erwärmungs/Abkühlungsrate:
1 kcal/Atom/Picosekunde (ps); Zieltemperatur gesetzt auf 300 °K (K).
Die
Zieltemperatur wurde nach einer Serie von Versuchen auf 300 °K gesetzt,
um die Abweichung zwischen 300 °K
und 310 °K
im Hinblick auf die Form der Moleküle und den Temperaturbereich
eines jeden Moleküls zu
bestimmen. Es wurde herausgefunden, dass der Default-Wert von 300 °K den Temperaturbereich
bis zu 310 °K
abdeckte (300 °K
entspricht der Temperatur 37 °C,
bei welcher die Experimente durchgeführt wurden). Es wurde beobachtet,
dass, wenn die Temperatur auf 310 °K gesetzt wurde, der Bereich
der berechneten Werte den 310 °K
Bereich gewöhnlich überschritt.
- 6) Anzeige von für
Lösungsmittel
zugänglichen
Oberflächen,
um
die molekulare Konformation, Basenfinger und Nacken zwischen diesen
Basenfingern zu identifizieren und um kugelförmige oder lineare Domänen von
gegebenen Molekülen
zu identifizieren. Eine für
Lösungsmittel
zugängliche
Oberfläche
stellt Informationen über
die gesamten Moleküle
anstelle von Informationen über
ein spezifisches Atom oder eine Bindung bereit. Die für Lösungsmittel
zugängliche
Oberfläche
stellt den Teil des Moleküls
dar, der Lösungsmittelmolekülen zugänglich ist.
Gewöhnliche
Lösungsmittel
weisen verschiedene Radiuswerte auf. Es wurde der Defaultwert von
Wasser (140 pm) verwendet. Die Oberflächen zeigen Informationen über die
physikalischen und chemischen Eigenschaften des Moleküls an. Die Oberflächen zeigen
Aspekte der äußeren Oberflächengrenzfläche (oder
Elektronenverteilung) eines Moleküls an. Typen molekularer Oberfläche sind
körperlich,
vom Drahtgerüst-Typ
(wire mesh), Punkte oder transluzent. Um die molekularen Oberflächen darzustellen,
wurden im Menü View
vier Auswahlen getroffen: A) die körperliche Oberfläche ist
in einer blickdichten Gestalt gezeigt. Dies war nützlich,
um Details der Oberfläche
selbst und nicht der genau darunter liegenden Atome und Bindungen
zu untersuchen. B) Das Drahtgerüst
wurde als vernetztes Netz an Linien dargestellt. Das Drahtgerüst zeigt
Merkmale der Oberfläche
und erlaubt die Sicht auf Atome und Bindungen. C) Punkte wurden
als eine Reihe unverknüpfter
Punkte dargestellt. Dies wurde von uns verwendet, um die zugrunde
liegende Struktur zu betrachten. D) Eine transluzente Oberfläche ist
in einer körperlichen
Form dargestellt, aber sie ist teilweise transparent, so dass die Atome
und Bindungen sichtbar sind.
- 7) Identifizierung intramolekularer Wasserstoffbrückenbindungen.
Wasserstoffbrücken-Bindungen
können
sich ausbilden, wenn der Abstand gleich oder kleiner als 300 pm ist.
- 8) Identifizierung des Vorliegens von Phosphatgruppen,
welche
eine Phosphatkette oder ein Kügelchen-ähnliches
Erscheinungsbild als Grundlage zur Bildung eines stark elektronegativen
Zentrums bilden. Wenn eine Phosphatkette vorlag, wurde die Größe des Zentrums
berechnet.
- 9) Bestimmung der räumlichen
Orientierung der Basen
für
eine elektropositive Umrahmung in Bezug auf Phosphatgruppen in einem
elektronegativen Zentrum.
- 10) Messung der interatomaren Abstände der Amino/Amidogruppen
und 3'- und 5'-Hydroxylgruppen von Phosphatgruppen.
Unter
Verwendung der Software wurden in der dreidimensionalen Struktur
interatomare Abstände
in pm (Picometer) gemessen, wobei das erste Atom ausgewählt wird
und an der Spitze des Cursors (Zeigers) die Information über den
Abstand zwischen diesen Atomen angezeigt wird. Interatomare Abstände: Die
relative Position eines jeden Atoms in unserem Modell wurde durch
einen Satz von Messungen bestimmt, welche als interne Koordinaten
der Z-Matrix bezeichnet wurden. Die internen Koordinaten für jedes
bestimmte Atom bestehen aus Messungen, im vorliegenden Fall Bindungslängen zwischen
ihm und anderen Atomen (ausführlichere
Analysen umfassen gegebenenfalls Bindungswinkel und dihedrale Winkel).
Die
Werte für
interne Koordinaten wurden durch Auswahl von Werten aus dem Tools-Menü erhalten,
wobei auf Zeige Modell-Tabellen (show model tables) gezeigt wurde
und anschließend
interne Koordinaten gewählt
wurde. Die ersten drei Atome in einer Z-Matrix wurden wie folgt
definiert: 1) Das Ausgangsatom war das erste Atom in der Z-Matrix
und alle anderen Atome im Modell wurden in Bezug auf dieses Atom
positioniert; 2) Das erste positionierte Atom wurde nur bezüglich des
Ausgangsatoms positioniert. Die Position des zuerst positionierten
Atoms wurde durch den Abstand vom Ausgangsatom beschrieben; (im
vorliegenden Fall war dies die Messung der interatomaren Abstände zwischen
Phosphatgruppen, zwischen Phosphatgruppen und Amino/Amidogruppen
und zwischen Amino/Amidogruppen und beteiligten Basen); 3) Das zweite
positionierte Atom wird bezüglich
des Ausgangsatoms und des ersten positionierten Atoms positioniert.
Der vollständige
Satz an internen Koordinaten wurde aus dem Tools-Menü durch Zeigen
auf die Modell-Tabelle, um diese anzuzeigen, und Auswählen der
internen Koordinaten erhalten.
- 11) Vergleich der Vorhersage aus dem Modell mit dem tatsächlichen
Grad an Apoptoseinduktion.
Es wurde ein Vergleich der kugelförmigen oder
linearen Form und interatomarer Abstände des elektronegativen Zentrums,
welches von Amino/Amidogruppen umrahmt war, unternommen und die
apoptotische Aktivität
gemessen.
- 12) Wenn zwei Zentren gefunden wurden, liegt eine hohe Wahrscheinlichkeit
für ein
höheres
Maß an
Apoptoseinduktion vor.
-
Beschreibung eines elektronegativen
Zentrums, welches sowohl von Amino/Amidogruppen von Basen als auch
von Hydroxylgruppen an 5'-
und 3'-Enden umrahmt
ist.
-
Die
folgende Beschreibung eines Zentrums umfasst dessen Schlüsselmerkmale. 2a und 2b zeigen
diese Merkmale. 1 stellt die generelle Orientierung
eines Zentrums bereit (Vorderseite, Rückseite, ventral, dorsal, seitlich
links und seitlich rechts).
-
Orientierung
von Basen im Zentrum. Ein Zentrum wird als benachbart (Typ A) definiert,
wenn die Basen einer senkrechten Orientierung in der gleichen oder
in der entgegengesetzten Ebene zu der Phosphatkette benachbart sind.
Das Zentrum wird als nicht-benachbart (Typ B) definiert, wenn die
Abfolge der Basen nicht aufeinander folgend ist. Eine bevorzugte
Orientierung ist Typ A oder B, eine stärker bevorzugte Orientierung ist
Typ A und B, die am stärksten
bevorzugte Orientierung ist Typ A, wobei sich die Basen in der gleichen
senkrechten Ebene zur Phosphatkette befinden. Eine Sequenz kann
sowohl Typ A als auch Typ B aufweisen. Wenn in einer gegebenen Sequenz
zwei Zentren gefunden wurden, stellt A1 das
erste Zentrum am 5'-Ende
und A2 das zweite Zentrum am 3'-Ende dar.
-
Phosphoratome
im Zentrum. Die x-Achse stellt den interatomaren Abstand zwischen
Phosphoratomen, die dem Zentrum angehören, dar. Wenn zwei Phosphatatome
einbezogen sind (z.B. 5'-N1PN2PN3-3', wobei Nx für
Purin- oder Pyrimidindeoxyribonukleoside steht und P für die Phosphatgruppe
steht), beträgt
x zwischen etwa 700 bis 1360 pm. Wenn vier Phosphatatome einbezogen
sind, beträgt
x etwa zwischen 750 bis 1300 pm (z.B. 5'-N1PN2PN3PN4PN5-3',
wobei Nx für die Zahl an Purin- oder Pyrimidindeoxyribonukleosiden
als ganze Zahl im Bereich von 2 bis 4 steht und P für die Zahl
von Phosphatgruppen als ganze Zahl steht).
-
Phosphatrückgrat-Basenabstand.
Die Y-Achse stellt den längsten
Abstand zwischen dem Phosphatrückgrat
und dem entferntesten Atom einer beteiligten Base dar. Dies hängt von
der Rotation der gegebenen Base ab und davon, welches Atom (Gruppe)
betrachtet wird (Methyl, Carbonyl oder Aminogruppe).Y ist gleich oder
liegt zwischen etwa 780 bis 2200 pm. Es gibt keinen bevorzugten
Abstand für
Y.
-
Tiefe
des Zentrums. Bei Betrachtung von oben stellt die Z-Achse den Abstand
von der Vorderseite zur Rückseite
des Zentrums dar. Z ist gleich oder liegt zwischen etwa 400 bis
1300 pm. Es gibt keinen bevorzugten Abstand.
-
Amin/Amido-Umrahmung.
Der nächste
bestimmende Parameter α ist
der weiteste Umrahmungsabstand der Amino/Amidogruppen von den Phosphatgruppen.
Der α-Abstand ist gleich
oder liegt zwischen etwa 900 und 1500 pm.
-
Amin/Amidoabstand.
Der nächste
definierende Parameter β ist
der weiteste interatomare Abstand der Amino/Amidogruppen. Der Wert
ist gleich oder liegt zwischen etwa 300 bis 1700 pm.
-
Intramolekulare
Wasserstoffbrückenbindung.
Diese Bindung stabilisiert sowohl die Größe und Form von Molekülen als
auch interatomare Abstände.
Abstände
von Wasserstoffbrückenbindungen
sollten gleich oder weniger als etwa 300 pm betragen. Die am häufigsten
beobachtete Bindung ist eine via Carbonylgruppen und Amino- oder
Amidogruppen. Der nächsthäufigste
Typ von Wasserstoffbrückenbindung
findet zwischen Carbonylgruppen und Hydroxylgruppen an den 3'- oder 5'-Enden der Moleküle statt.
Der letzte Typ von Wasserstoffbrückenbindung
findet zwischen Carbonylgruppen und den Hydroxylgruppen von Phosphaten
statt. Ein bevorzugter Typ von Wasserstoffbrückenbindung umfasst alle drei
Typen, eine stärker
bevorzugte Wasserstoffbrückenbindung
findet via Carbonylgruppen und Amino/Amidogruppen statt und zwischen
Carbonylgruppen und Phosphatgruppen und die am stärksten bevorzugte
Wasserstoffbrückenbindung
findet über
Carbonyl- und Amino/Amidogruppen statt.
-
Abstand der 5'- oder 3'-Hydroxylenden zu
ihren dazugehörigen
Phosphatgruppen.
-
Der
letzte Parameter ist der Abstand der 5'- oder 3'- Hydroxylenden zu ihren dazugehörigen Phosphatgruppen.
Der bevorzugte Abstand ist gleich oder liegt zwischen etwa 320 und
650 pm, ein stärker
bevorzugter Abstand ist gleich oder liegt zwischen etwa 390 bis
420 pm und der am meisten bevorzugte Abstand ist etwa 380 pm.
-
Zufällig orientierte
Moleküle
weisen Basen auf, welche Finger mit Einschnürungen bilden, welche die einzelnen
Finger voneinander trennen. Diese Strukturen besitzen kein wie oben
bestimmtes Zentrum oder Zentren und sind entweder inaktiv oder besitzen
eine schwache Aktivität
(<20 % Apoptose
induzierende Aktivität,
siehe Tabelle 4).
-
Die
vorliegende Erfindung zeigt, dass eine molekulare Kombination von
negativen Ladungen oder Elektronegativität (zum Beispiel von Phosphatgruppen),
positiven Ladungen oder Elektropositivität (zum Beispiel von Amin- oder
Amidogruppen) in Verbindungen mit geeigneten intramolekularen Wasserstoffbrückenbindungen
und mit wie oben bestimmten X, Y, Z, α und β Dimensionen die Fähigkeit
besitzen, in Krebszellen Apoptose zu induzieren. Entsprechend stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur in silico Analyse von molekularen
Strukturen, insbesondere Oligonukleotidstrukturen bereit, um so
deren apoptotische Aktivität
vorherzusagen.
-
Dreidimensional
computergestützte
Berechnung wird eingesetzt, um ein dreidimensionales Zentrum oder
dreidimensionale mehrere Zentren in Oligonukleotidsequenzen oder
anderen Molekülen
zu identifizieren, die eine molekulare Kombination negativer Ladungen
oder Elektronegativität
(von Phosphatgruppen), positiver Ladungen oder Elektropositivität (von Aminen
oder Amidogruppen) in Verbindung mit geeigneten intramolekularen
Wasserstoffbrückenbindungen
und mit wie oben bestimmten X, Y, Z, α und β Dimensionen umfassen und die
bei biologischer Austestung die Fähigkeit zeigen, in Krebszellen
Apoptose zu induzieren.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass eine derartige molekulare Kombination von
negativen Ladungen oder Elektronegativität (beispielsweise von Phosphatgruppen),
positiven Ladungen oder Elektropositivität (beispielsweise von Amin-
und Amidogruppen) in Verbindung mit geeigneten intramolekularen
Wasserstoffbrückenbindungen
und mit wie oben bestimmten X, Y, Z, α und β Dimensionen die Fähigkeit
besitzt, Apoptose in Krebszellen zu induzieren. Während eine
solche molekulare Kombination für
Oligonukleotidsequenzen beschrieben ist, ist es selbstverständlich,
dass dieser Ansatz verwendet werden kann, um eine molekulare Modellierung
auszuführen
und um Apoptose induzierende Zentren in anderen molekularen Spezies
zu identifizieren.
-
Zusätzlich zu
dem in Beispiel 3 gezeigten Beispiel, welches Färbung mit Annexin umfasst,
können
gegebenenfalls andere in vitro Assays verwendet werden, um die über das
Zentrum vorhergesagte biologische Aktivität von Sequenzen zu bewerten.
Es können
auch in vivo Assays verwendet werden. Verschiedene Assays, die für diesen
Zweck nützlich
sind, sind in PCT CA00/01467, WO 01/44465 beschrieben. Zusätzliche
Assays zur Bewertung der Wirksamkeit der Sequenzen werden in Oncogene
Research Products, P.O. Box 12087, La Jolla, Californien, 92039
(Apoptosis Catalog an Technical Guide 2002-2003, insbesondere Seiten 5-295) beschrieben.
Solche Assays umfassen Assays, welche konzipiert wurden, um DNA-Fragmentierung, Apoptose,
mitochondrielle Marker, Marker des endoplasmatischen Retikulums,
freie Nukleosomen, Matrixproteine des Kerns, Detektion und Aktivität zahlreicher
Caspasen und verwandter Proteine einschließlich aber nicht beschränkt auf
Caspase 1 bis 14, Glutathion, Superoxiddismutase, Mitglieder der
bcl-2-Familie, Analyse der Fas/TNR-R Superfamilie, Produkten, die
mit PARP im Zusammenhang stehen, Analyse von apoptotischen Signaltransducern,
Analyse von verschiedenen Signalrezeptoren, einschließlich Death-Rezeptor,
Apo2, Decoy-Rezeptoren, Analyse apoptotischer Membranproteine, Nervensysteme,
apoptotische Marker, zahlreiche Marker des Zellzyklus und der Zellproliferation,
mitotische Kinasen, Bromdeoxyuridin-Assays und p53-Assays zu analysieren.
Die Bewertung der Wirksamkeit der mit dem analytischen Verfahren
der vorliegenden Erfindung identifizierten Sequenzen kann auch in
Gegenwart anderer Mittel und therapeutischer Mittel bestimmt werden,
wie beispielsweise Inducern von Apoptose und Reagenzien zur Zellsynchronisation,
wie beispielsweise beschrieben in Oncogene Research Products, P.O.
Box 12087, La Jolla, Kalifornien, 92039 (Apoptosis Catalog an Technical
Guide 2002-2003, insbesondere Seiten 99-104 und Seiten 214-255).
Solche Mittel umfassen sind aber nicht beschränkt auf Actinomycin D, Amphidocolin,
A23187, Koffein, Camptothecin, Cycloheximid, Dexamethason, Doxorubicin,
5-Fluoruracil, Hydroxyharnstoff, Paclitaxel, Staurosporin, Thymidin,
Vinblastin, Retinsäure,
Etoposid, Okadainsäure,
Vincristin und Methotrexat.
-
Beispiel 1
-
Herstellung von Deoxyribonukleinsäuresequenzen
-
Phosphodiester
und Phosphorthioatsequenzen wurden von Sigma-Genosys (Woodlands,
TX) unter Verwendung von Abacus Segmented Synthesis Technology hergestellt.
Soweit nicht anders angegeben, wurden die Sequenzen kurz vor der
Verwendung in autoklavierten, deionisierten Wasser oder in einem
pharmazeutisch annehmbaren Puffer, wie beispielsweise aber nicht
beschränkt
auf Salzlösung,
gelöst.
-
Beispiel 2
-
Zellen und Behandlung
-
Humane
leukämische
Jurkat T Zellen wurden von der American Type Culture Collection
(Rockville, MD) bezogen. Die Jurkat T-Zellen wurden in einer Atmosphäre von 5
% CO2 bei 37 °C in RPMI 1640 Medium gehalten,
welches mit 10 hitzeinaktiviertem (56 °C, 30 min) fötalen Kälberserum (alle von Sigma Aldrich,
Kanada) supplementiert war. Die Zellen wurden mit 2 × 105 Zellen/ml Medium in 6-Loch-Float-Bottom-Gewebekulturplatten
angeimpft und mit Oligonukleotiden bei einer Endkonzentration von
53 μM inkubiert.
Das Austesten anderer Oligonukleotidkonzentrationen zeigte, dass
Apoptose in konzentrationsabhängiger
Weise induziert wird.
-
Beispiel 3
-
Analyse von Apoptose
-
Apoptose
wurde durch Anfärben
der Zellen mit Annexin V FITC und Propidiumjodid (PI) (BD Pharmingen,
San Diego, Ca. USA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen. Die zelluläre Fluoreszenz wurde durch
Flusscytometrie (FCM) bestimmt. Die FCM- und Datenanalysen wurden
unter Verwendung eines FACSCalibur-Instruments (Anregung 488 nm,
Emission 530 nm für
Annexin-V und 580 nm für
PI) unter Verwendung des Programms CELLQuest durchgeführt.
-
Beispiel 4
-
Dreidimensionales molekulares
Modelling
-
Chem3D-Version
5.0 und 6.0 Software (CabridgeSoft Corporation, Cambridge, MA) wurde
verwendet, um dreidimensionale Abbildungen von spezifischen Sequenzen
zu erzeugen. Computergestützte
Berechnungen zur molekularen Mechanik von Konformationen mit minimaler
Energie (MM2; Allinger N.L., J. Comput. Chem., 1993,14:755-68) wurden
bei einem Defaultwert von 300 °K
unter Verwendung Newton'scher
Mechanik ausgeführt,
um die Bewegung von Atomen zu simulieren, wobei kinetische Energie
zugeführt
wird, wenn die Temperatur des Modells ansteigt. Sowohl die Werte
zur molekularen Dynamik als auch die Werte zum Temperaturbereich,
in welchem die molekulare Dynamik valide ist, sind angegeben. Dreidimensionales
Modellieren wurde durchgeführt,
um die Abwesenheit oder Anwesenheit intramolekularer Gruppenbildung,
definiert als ein Zentrum, zu identifizieren. Die räumliche
Anordnung elektronegativer Ladungen (Phosphat- und Carbonylgruppen
von Basen) und elektropositiven Ladungen (Amino-, Amido- oder Hydroxylgruppen
an 3'- und 5'-Enden) wurde ebenfalls
analysiert. Wenn in den dreidimensionalen Modellen eine intramolekulare
Gruppenbildung beobachtet wurde, wurden die räumlichen Charakteristika gemäß der Lokalisierung
von Phosphatgruppen, der Lokalisierung von Amin/Amidogruppen und
der Position von Hydroxylgruppen oder der/den intramolekulare(n) Gruppe(en)
in den Oligonukleotiden bestimmt. Die sich ergebenden Strukturen
sind mit dem 5'-Ende links und dem
3'-Ende rechts dargestellt.
-
Die
räumliche
Orientierung ist, wie in 1 gezeigt, charakterisiert.
Auch wenn es nicht erwünscht
ist, durch die folgende Hypothese gebunden zu sein, ist es beabsichtigt,
dass die vereinfachte ideale dreidimensionale Sequenz, welche in 2a gezeigt
ist, in der ventralen Position aus Phosphatgruppen (Kreisen) und 2-Deoxyriboseeinheiten
(Zylinder) und an der dorsalen Seite aus horizontal orientierten
Basen (Prismen) besteht.
-
Beispiel 5
-
ODN mit relativ schwacher
(<20 %) apoptotischer
Aktivität
-
Die
Ergebnisse der computergestützten
Analyse und die Korrelation mit Apoptose induzierender Aktivität sind in
Tabelle 1 zusammengefasst. Oligonukleotide, die zwischen 3 und 8
Basen enthalten, und Apoptosewerte kleiner als 20 % aufweisen, besitzen
kein identifizierbares dreidimensional umrahmtes Zentrum. Typische
veranschaulichende dreidimensionale Strukturen von Sequenzen mit
schwacher apoptotischer Aktivität sind
in den 3, 4 und 5 gezeigt.
-
Tabelle
1 Daten
von Sequenzen mit schwacher (<20
%) apoptotischer Aktivität
-
Beispiel 6
-
ODN mit mittlerer (>20 % <40 %) apoptotischer
Aktivität
-
Die
Ergebnisse der computergestützten
Analyse und der Korrelation mit Apoptose induzierender Aktivität sind in
Tabelle 2 zusammengefasst. Oligonukleotide, die zwischen 3 und 8
Basen enthalten, und eine apoptotische Aktivität von >20 % <40
% aufweisen, besaßen
ein identifizierbares Zentrum, entweder vom Typ A oder vom Typ B.
Typische veranschaulichende dreidimensionale Strukturen sind in
den 6-8 gezeigt.
-
-
Beispiel 7
-
ODN mit hoher (541 % ≤80 % Apoptose)
Aktivität
-
Die
Ergebnisse der computergestützten
Analyse und der Korrelation mit Apoptose induzierender Aktivität sind in
Tabelle 3 zusammengefasst. Oligonukleotide, welche zwischen 3 und
7 Basen enthalten und eine apoptotische Aktivität von ≥41 % ≤80 % aufweisen, besaßen ein
identifizierbares Zentrum, entweder vom Typ A oder Typ B. Typische
veranschaulichende dreidimensionale Strukturen sind in den 9-13 gezeigt.
-
Beispiel 8
-
Einfluss des Phosphodiesterrückgrats
im Vergleich zum Phosphorthioatrückgrat
auf die dreidimensionale Konformation und die apoptotische Aktivität
-
Der
Vergleich der Aktivität
und der dreidimensionalen Konformation der Sequenz GGGTGG mit einen Phosphodiesterrückgrat (Tabelle
3 und 12) und GGGTGG mit einem Phosphorthioatrückgrat (Tabelle
1 und 5) zeigt, dass die Veränderung
bezüglich
der Apoptose induzierenden Aktivität (50 % bzw. 0 %) mit einem
Verlust eines umrahmten Zentrums mit starker Elektronegativität korreliert,
wobei der Verlust des umrahmten Zentrums sowohl aus der überwiegend
planaren Orientierung der ersten drei Gs, als auch der Aminogruppe
von G4 am vorderen unteren Ende herrührt und
daher herrührt,
dass von G5 am dorsalen oberen Ende die
letzten beiden Gs vom umrahmten Zentrums ausgeschlossen sind.
-
-
Beispiel 9
-
3'- oder 5'-Modizierung führt nicht zu einem Verlust
an Apoptose induzierenden Zentren
-
3' modifizierte GGGTGG-Phosphat
Sequenzen (Tabelle 3, 9), 5' modifizierte Phosphat-GGGTGG Sequenzen
(Tabelle 3, 11) enthielten alle ein
umrahmtes Zentrum. Eine 3',
5' oder 3',5' Modifizierung von Oligonukleotiden,
welche ein Aktivitätszentrum
enthalten, führt
nicht zum Verlust solcher Zentren führender Konformationsänderungen.
-
Beispiel 10
-
Vorhersage der apoptotischen
Wirksamkeit einer Sequenz
-
Die
Sequenzen in Tabelle 4 wurden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
analysiert, um zu bestimmen, ob sie ein Zentrum besitzen. Eine Vorhersage
wurde getroffen, ob diese Sequenzen die Fähigkeit besitzen, Apoptose
zu induzieren, die willkürlich
auf 20 % gesetzt wurde. Anders ausgedrückt, eine Vorhersage apoptotischer
Aktivität
unterstellte eine Aktivität >20 %. Nachfolgend wurden
die Sequenzen in vitro auf apoptotische Aktivität getestet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt und zeigen eine hohe Erfolgsrate bei der Vorhersage
apoptotischer Aktivität.
Das Verfahren war für
jede analysierte Sequenz erfolgreich. Die Daten zeigen, dass das
erfindungsgemäße in silico
Verfahren Sequenzen mit unterschiedlichen Graden an apoptotischer
Aktivität
identifiziert, wobei es eine Grundlage für eine vorranige Auswahl an
Sequenzen zum biologischen Testen bereitstellt.
-
Tabelle
4 Gemäß des Verfahrens
vorhergesagte Werte unter Verwendung neuer Sequenzen mit unbekannter
Apoptose indizierende Aktivität