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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft verbesserte Strukturen für Gefäßtransplantatprothesen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Eine
Reihe von Gefäßtransplantaten
wird auf dem medizinischen Gebiet verwendet, diese Transplantate
ermöglichen
jedoch aus vielen Gründen häufig keine
ausreichende Heilung. Insbesondere ermöglichen herkömmliche
Gefäßtransplantate
mit geringen Durchmessern kein ausreichendes Einwachsen von Gewebe
oder keine ausreichende transmurale Endothelialisierung, wodurch
eine geeignete Heilung und zufrieden stellende Langzeitergebnisse ermöglicht werden
würden.
Transplantate mit großen Bohrungen
sind häufig
zu steif und weisen kein geeignetes Einwachsen von umgebendem Gewebe auf.
Verschiedene Ansätze
wurden versucht, um diese Mängel
des Stands der Technik zu lösen,
jedoch mit verhältnismäßig geringem
Erfolg. Diese Erfindung strebt an, Lösungen für diese ernsten und lange falsch
verstandenen Probleme bereitzustellen.
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KURZZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung sieht eine Gefäßtransplantatprothese
nach Anspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung von dieser nach Anspruch
14 und ein biokompatibles Transplantatmaterial nach Anspruch 16
vor.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines hybriden Transplantatmodells, worin
die Ansammlung von Fibrin dargestellt ist.
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2 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines ePTFE-Transplantatmodells, worin
die Ansammlung von Fibrin dargestellt ist.
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3 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Polyurethan-Transplantatmodells,
worin die Ansammlung von Fibrin dargestellt ist.
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4 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Polyethylenterephthalat-(beispielsweise
Dacron)-Transplantatmodells,
worin die Ansammlung von Fibrin dargestellt ist.
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5 ist
eine schematische Schnittansicht eines Testsegments eines Transplantatmodells.
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6 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines hybriden Transplantatmodells, worin
das Fehlen einer Ansammlung von Fibrin infolge einer lumenalen Dichtung
gemäß der ersten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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7 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines ePTFE-Transplantatmodells, worin
eine lumenale Dichtung gemäß der ersten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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8 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Polyurethan-Transplantatmodells,
worin eine lumenale Dichtung gemäß der ersten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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9 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Polyethylenterephthalat-(beispielsweise
Dacron)-Transplantatmodells,
worin eine lumenale Dichtung gemäß der ersten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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10 ist
eine als Beispiel dienende Einheitszelle eines porösen schaumartigen
Materials einer Transplantatstruktur.
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11 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Transplantatmodells,
worin eine lumenale Dichtung gemäß der zweiten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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12 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Transplantatmodells,
worin eine lumenale Dichtung gemäß der dritten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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13 ist
eine schematische Schnittansicht eines Segments eines Transplantatmodells,
worin eine lumenale Dichtung gemäß der dritten
Ausführungsform
dargestellt ist.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
sind verschiedene Beschichtungen und sich auf Prothesen beziehende
Oberflächenapplikationen
bekannt, es wurden jedoch keine von ihnen entsprechend der hier
offenbarten Technologie verwendet oder spezifisch ausgelegt, und
sie waren auch nicht funktionell dafür geeignet, die ausgezeichneten Ergebnisse
zu erreichen, um die Probleme aus dem Stand der Technik zu lösen. Herkömmliche
Gefäßtransplantatprothesen
ermöglichen
kein ausreichendes Einwachsen von Gewebe oder eine ausreichende
transmurale Endothelbildung, wodurch eine geeignete Heilung und
zufrieden stellende Langzeitergebnisse ermöglicht werden würden. Dies
ist teilweise darauf zurückzuführen, dass
frühere
Entwickler bestimmte Mechanismen nicht erkannt haben, und teilweise
auf ungeeignete Materialien zum Zusammenstellen oder Herstellen
der geeigneten Strukturen zurückzuführen. Beispielsweise
wurde gezeigt, dass ein 30 μm
messendes Transplantat aus geschäumtem
Polytetrafluorethylen (ePTFE) infolge der Tatsache, dass die Kapillaren
(mit einem Durchmesser von 10 bis 15 μm), die kleinsten Gefäße, die Gewebe
in der Transplantatwand halten müssen, einfach
nicht in der Lage sind, in die volle Erstreckung der Wand einzuwachsen,
die vollständige transmurale
Heilung nicht unterstützt.
Dies liegt an der engen Packung von Zwischenknotenfibrillen. Wenngleich
der Zwischenknotenabstand 30 μm
betragen kann, sind die tatsächlichen
Einwachsabmessungen demgemäß viel kleiner
(vorzugsweise im Bereich von 5 bis 10 μm). Zusätzlich führt der Mangel an definierten
Kanälen
(Verbindungen zwischen "Poren") mit einer ausreichenden
Porosität
beim Vordringen in die Wand zu einer "Einengung" von Einwachsräumen. Eine ähnliche Analyse kann für Transplantate
aus eng gewebten Stoffen vorgenommen werden (wie beispielsweise
das als Polyethylenterephthalat bekannte Material (hier auch mit
seinem Handelsnamen "Dacron" bezeichnet)). Weiterhin
besteht ein ähnliches
Problem bei im Stand der Technik beschriebenen Schaumstrukturen,
wie solchen, die aus Polyurethan hergestellt sind. Die Definition
dieser Porenabmessungen von Polyurethantransplantaten ist recht
schwierig, weil die Poren unregelmäßig geformt sind und im allgemeinen
eine schlechte Verbindung aufweisen. Zusätzlich haben viele von ihnen (zumindest
für Gewebe)
undurchlässige
Häute auf der
ablumenalen Seite oder der lumenalen Seite oder beiden.
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Folglich
erzeugen die damit verbundenen Raumbeschränkungen innerhalb der Strukturen künstlicher
Transplantate eine feindliche Umgebung für das gewünschte Einwachsen von Gewebe.
Diese Raumbeschränkungen
werden durch zwei Hauptfaktoren hervorgerufen. Der erste Faktor
ist die physikalische Struktur des Transplantatwandmaterials. Typischerweise
gibt es ungenügend
Raum für
das transmurale Einwachsen von Kapillaren in die Prothese über nur
einen äußeren Abschnitt
hinaus. Der zweite Faktor ist das Füllen des inneren lumenalen
Abschnitts der Transplantatwand entweder durch Blutprodukte oder
durch künstliche
Dichtungsmaterialien. In jedem Fall erzeugt die Verstopfung des
inneren Abschnitts der Wandstruktur eine das Wachstum verhindernde
Umgebung, welche die gewünschte
Heilung verhindert.
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Zwei
Angiogenesetypen sind für
die spontane Heilung von Gefäßtransplantaten
wünschenswert. Ein
reines Einwachsen von Kapillaren mit dem Ziel einer Endothelbildung
an der Oberfläche
(mit einer durchgehenden Raumanforderung von mehr als etwa 10 μm) ist ein
Typ. Ein zweiter Typ ist ein Einwachsen von Arteriolen mit dem Ziel
einer Endothelbildung an der Oberfläche sowie einer Arterialisierung
der Prothesegefäßwand (mit
einer durchgehenden Raumanforderung von etwa 23 μm). Zusätzlich zur Arterialisierung
von Kapillarwänden
ist die Population der Poren durch glatte Muskelzellen und andere
erwünschte
Zellgewebe und extrazellulare Matrixgewebe für eine langfristige Heilung
und andere Funktionseigenschaften, wie die Flexibilität und Nachgiebigkeit,
erforderlich.
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Wenngleich
in manchen Tiermodellen, insbesondere in Hundemodellen, gezeigt
wurde, dass künstliche
Transplantate durch transanastomotisches Auswachsen endothelialisieren,
ist es wohlbekannt, dass dieser Auswachsungstyp bei Menschen auf
1 bis 2 cm beschränkt
ist (die periphere Transplantatlänge
beträgt
bis zu 60 cm). Das Ziel der Anmelder besteht daher darin, ein transmurales
Einwachsen von Endothelzellen und eine anschließende konfluente Endothelialisierung
des Transplantatlumens zu erreichen.
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Diese
Erfindung offenbart Kurz- und Langzeitstrategien zum Lösen dieses
Heilungsproblems sowohl für
Transplantate mit einem großen
als auch mit einem kleinen Durchmesser. Eine Kurzzeitstrategie beinhaltet
die Verwendung einer permanenten Dichtung oder eines Films auf einem
Transplantatmaterial mit sehr hoher Porosität in der Art hochporösen geschäumten Polytetrafluorethylens
(ePTFE). Eine Langzeitlösung
beinhaltet die Verwendung einer temporären Dichtung auf porösen Polyurethantransplantaten
mit einer angiopermissiven Porosität. Es sei bemerkt, dass auch
andere Kombinationen von Kurzzeit- und Langzeitlösungen erwogen werden und innerhalb
dieser Erfindung möglich
sind. Insgesamt kann die mangelhafte Heilung bei kommerziellen Transplantaten
jedoch der ungenügenden
Größe der Einwachsräume zugeschrieben
werden. Infolge der unregelmäßigen Struktur
der Poren (zwischen den Knoten und Zwischenknotenfasern) verschmälern sich
die verfügbaren
Einwachsräume
schnell bis zu Abmessungen unterhalb derer von Arteriolen. Es ist
bekannt, dass eine Erhöhung
der Zwischenknotenabstände
in Transplantaten auf 45, 60 bzw. 90 μm versucht wurde, jedoch ohne
erhebliche Verbesserung des Heilungsverlaufs. Überdies wurden verschiedene "schaumartige" experimentelle Prothesen aus
elastomeren Materialien entwickelt, um die Einwachsräume zu vergrößern und
eine Nachgiebigkeitsanpassung an natürliche Gefäße zu erreichen. Diese Prothesen
zeigten infolge verschiedener Faktoren, wie einer geringen Porengröße, einer
begrenzten Verbindung zwischen Poren und permanenter (undurchlässiger)
ablumenaler und/oder lumenaler Häute,
auch eine unzureichende Heilung. Weiterhin wurden verschiedene Dichtungen
bei Gefäßprothesen
verwendet, wobei möglicherweise
die Nachteile, die diese Dichtungen auf den Heilungsprozess haben,
nicht berücksichtigt
wurden. Diese umfassen beispielsweise eine hämostatische Imprägnierung der
Transplantatwand mit Kollagen, Fibrin oder Gelatine, um einen übermäßigen Blutfluss
durch die Wand während
der Implantation zu verhindern, und eine Beschichtung der Oberflächen von
Transplantaten mit Elastomeren oder Wachstumshemmern usw. aus anderen
Gründen
als der Verbesserung der transmuralen Heilung und in für das Heilen
nachteiligen Weisen.
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Herkömmliche
ePTFE- und Polyethylenterephthalat-(beispielsweise Dacron)-Gefäßtransplantate
ermöglichen
infolge zu schmaler oder unzusammenhängender Einwachsräume kein
Gefäßeinwachsen
aus dem umgebenden Gewebe. Neue Polyurethanprothesen, einschließlich jener
der Anmelder, weisen solche Beschränkungen jedoch nicht auf, weil ihre
wohldefinierte Porosität
und hohe Porengröße das ununterbrochene
Einwachsen von Gewebe ermöglichen.
Es sei beispielsweise auf die US-Patentanmeldung
US 6 702 848 und die internationale
Patentanmeldung WO 01/05333 verwiesen, die alle auf den Erwerber
der vorliegenden Anmeldung übertragen
wurden.
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Wenngleich
diese hochporösen
Polyurethantransplantate sowie ePTFE-Transplantate mit sehr hohen
Zwischenknotenabständen
(100 bis 150 μm) und
Prothesen aus hochporösem
Polyethylenterephthalat (beispielsweise Dacron) oder ähnliche
Transplantate alle ein verbessertes Einwachsen von Gewebe und Zellen
ermöglichen
können,
wird das Maß an
Heilung, das durch die Transplantatwand erwünscht ist, nicht beobachtet.
Es wurde gezeigt, dass dies auf die chronische Ablagerung undurchdringlicher
Blutprodukte, wie Fibrin, auf den lumenalen Oberflächenabschnitt
bzw. in diesen zurückzuführen ist,
wodurch das Einwachsen und die Heilung nur auf die ablumenalen oder äußeren Abschnitte
der Transplantatwand begrenzt wird.
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Dementsprechend
ist das Erreichen einer spontanen Heilung von Gefäßprothesen
aus ePTFE, Polyurethan oder anderen Materialien durch Bereitstellen
sehr hoher angiopermissiver Porositäten (beispielsweise ±150 μm IND/Porengröße) und
eines permanenten oder abbaubaren lumenalen Films zum Begrenzen
oder Steuern der Ablagerung und Verdichtung von Fibrin ein Ziel.
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Wie
in den 1 bis 4 dargestellt ist, haben frühere Forschungen
und Konstruktionen das durch die Ansammlung schädlichen und undurchdringbaren
Fibrins oder anderer Blutprodukte an lumenalen Oberflächen und
lumenalen Abschnitten erzeugte Ablagerungs- und Verdichtungsproblem
nicht richtig erkannt und gelöst.
In den 1 bis 4 weist das Transplantatmodell 12 beliebige
von einer Anzahl von Materialien auf, welche beispielsweise ePTFE 15,
Polyurethan 19 oder Polyethylenterephthalat (beispielsweise
Dacron) 22 einschließen.
Wie dargestellt ist, bilden diese Materialien eine lumenale Wand 28 (welche
wie nur zur Erläuterung
dargestellt mehrere verschiedene Materialkonstruktionen aufweist)
mit einem ablumenalen äußeren Abschnitt 33, einer
Außenfläche 36,
einem lumenalen inneren Abschnitt 40 und einer lumenalen
Fläche 44.
Bei normalen Transplantaten aus diesen oder anderen Materialien
gibt es einen Blutfluss 50 dadurch, welcher auch eine natürliche Ablagerung
von Blutprodukten 53, beispielsweise von Fibrin oder anderen
Produkten, bildet. Diese Blutproduktbildung erzeugt eine Barrierewirkung,
die das ablumenale und transmurale Gewebeeinwachsen verhindert.
Die Barrierewirkung erstreckt sich funktionell von innerhalb des
Gefäßlumens
(des Protheselumens) bis zu einer erheblichen Entfernung bis hinaus
in die lumenale Wand (wie durch die Pfeile 68 dargestellt),
in manchen Fällen mehr
als 50% der Wanddicke, wodurch eine ernste Beeinträchtigung
der Heilung und eine Verhinderung eines gesunden Einwachsens verschiedener
Gewebetypen hervorgerufen werden. Eine Nichtheilung kann zur Abstoßung, Steifigkeit
und sogar Fehlfunktionen führen.
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Bemühungen zum
Bestimmen der besten Technik zur Verhinderung dieser Barriere beinhalteten
die Verwendung eines hybriden Testmodelltransplantats 120,
wie in 5 dargestellt ist. Dieses Modelltransplantat war
dafür ausgelegt,
ein transanastomotisches Auswachsen aus einem sich zentral befindenden
Transplantatabschnitt-Testsegment 127 zu verhindern (wie
an Pannuswachstumsabschnitten 124 und durch Pfeile T1 dargestellt ist) und dadurch zu gewährleisten,
dass jedes auf dem Testsegment beobachtete Endothel nur von einem
transmuralen Einwachsen herrührte.
In diesem Beispiel verwendet das Modelltransplantat 120 Isolationssegmente 133 geringer
Porosität
(30 μm)
aus ePTFE um ein hochporöses
Material, wie beispielsweise hochporöses ePTFE, Polyethylenterephthalat
(beispielsweise Dacron) oder hochporöses Polyurethan, um ein Transplantatabschnitt-Testsegment 127 zu
bilden. Ein Dichtungs- oder Filmmaterial 149 ist zwischen
Isolier- und Testsegmenten angeordnet, um das Einwachsen von Gewebe
zwischen den beiden Transplantatsegmenten zu verhindern. Dieser
Test zeigte, dass das Filmmaterial das unerwünschte Wachstum durch einen
anastomotischen Zugang (Pfeile T1) oder
einen transmuralen Zugang (T2) verhinderte
oder das Verhindern hiervon erleichterte, während das gewünschte transmurale
Einwachsen durch das Testsegment gefordert wurde, wie durch Pfeile
G dargestellt ist. Dieser Test zeigte auch, dass es nicht möglich ist, dass
Gewebe transmural durch ein Material niedriger Porosität (T2) wächst.
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Die
Anmelder haben Kurz- und Langzeitstrategien, Verfahren und Strukturen
zum Lösen
des Problems von Barrieren für
ein ablumenales Gewebewachstum, d.h. des gewünschten Wachstums von außerhalb
der Transplantatwand zum Lumen hin, entdeckt. Insbesondere haben
die Anmelder bei verschiedenen Ausführungsformen verstanden, dass eine
dünne Materialhaut
oder ein dünner
Materialfilm innerhalb des inneren lumenalen Abschnitts 40 oder 44 einer
das Einwachsen zulassenden künstlichen Prothese
mit sehr vorteilhaften Ergebnissen verwendet werden kann. Die 6 bis 9 zeigen
Abschnitte eines schematischen Modelltransplantats 75 aus
irgendwelchen der vorstehend erwähnten
Transplantatmaterialien, wie nachstehend weiter beschrieben wird.
In 6 zeigt das Modelltransplantat 75 (das
nur zur Erläuterung
mit mehreren verschiedenen Materialkonstruktionen dargestellt ist)
zwei verschiedene Typen von Transplantatwandmaterialien, nämlich ePTFE 81 und
Polyurethan 84, wenngleich auch andere Materialien möglich sind,
falls die Konfiguration des Materials das transmurale Gewebeeinwachsen
ermöglicht.
Ein Dünnfilm
aus abbaubarem Dichtungsmaterial 88 ist auf einem lumenalen
Abschnitt 90 angeordnet, der die lumenale Fläche 94 der
Transplantatwand 96 aufweisen kann. Diese Anordnung des
Filmmaterials 88 muss das Ansammeln von Blutprodukten,
beispielsweise Fibrin, funktionell verhindern, ohne die Poren oder
andere interstitielle Wachstumsräume
innerhalb der Transplantatwandstruktur zu verstopfen. Dies verhindert
das transmurale Einwachsen von Gewebe ablumenal zum inneren lumenalen
Abschnitt des Transplantats, wie durch Pfeile 97 dargestellt
ist, wodurch die Heilung und eine größere Nachgiebigkeit und Durchgängigkeit
des Transplantats gefördert
werden. Die 7, 8 und 9 zeigen
Transplantatwände 96,
die entweder auch hochporösem
ePTFE 81 (7), hochporösem Polyurethan 84 (8)
oder Polyethylenterephthalat (beispielsweise Dacron) 99 (9) bestehen.
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Ein
bevorzugtes ePTFE-Material weist Porengrößen mit einem Zwischenknotenabstand
(IND) von mehr als etwa 60 μm
und bevorzugter von etwa 60 bis etwa 200 μm auf. Ein bevor zugtes poröses schaumartiges
Material umfasst ein Polyurethanmaterial mit kugelförmigen miteinander
verbundenen Poren, die als Dodekaedern ähnelnde Einheitszellen gebildet
sind, wenngleich verschiedene Formen die gewünschten Eigenschaften bieten
können. 10 zeigt
eine Darstellung einer Ausführungsform
einer Pore 100 mit einem Durchmesser von 50 bis 250 μm, die ein
Verbindungsfenster 105 mit einem Durchmesser von 20 bis
150 μm aufweist,
wie durch eine Durchmesserlinie 108 dargestellt ist. Ein
bevorzugtes Polyethylenterephthalatmaterial (beispielsweise Dacron)
oder ein anderes Material sollte so hergestellt (d.h. gewirkt, verfilzt
oder durch andere Weise bearbeitet) werden, dass die Porosität zwischen
Fasern ein transmurales Wachstum ermöglicht, das im wesentlichen
bis zu einem inneren lumenalen Abschnitt durchgeht. Die Wanddicke
von gemäß dieser
Erfindung hergestellten Transplantaten kann etwa 0,2 bis 2 mm betragen,
wobei der bevorzugte Bereich von etwa 0,3 bis 0,7 mm reicht und
der Gesamttransplantatdurchmesser etwa 2 bis 25 mm beträgt. Die
Dicke eines festen Dichtungs- oder Filmmaterials kann im Bereich
von 10 bis 200 μm
liegen, wobei der bevorzugte Dickenbereich etwa 20 bis 50 μm beträgt. Beispiele
geeigneter Transplantatmaterialien und -konstruktionen sind in den
folgenden anhängigen
Patentanmeldungen des Erwerbers der vorliegenden Anmeldung dargestellt:
US 09/434649; internationale Patentanmeldungen PCT US97/27629 und
WO 01/05333.
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Das
Filmmaterial überspannt
jede Pore der Oberfläche
des lumenalen Abschnitts der Transplantatwand, oder in einer ausgewählten Tiefe,
statt jede Pore zu füllen,
die es berührt.
Beispielsweise sollte der Film so wirken, als ob er ein dünnes Papierstück wäre, der
auf einem Schwamm liegt, um das Eindringen von Material in die Schwammporen
unterhalb des Papiers zu verhindern. In ähnlicher Weise wirkt der Film
aus dem Dichtungsmaterial als ein Überspannungsfilm statt als
eine ausfüllende
Dichtung, so dass das Blut von dem Gewebe mit einer so gering wie
möglichen
oder erwünschten
Dicke getrennt wird.
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11 zeigt
eine weitere Ausführungsform verbesserter
Transplantatprothesen 121, worin ein angiopermissives Transplantatwandmaterial 125 mit einem
bevorzugten Film 129 an einem lumenalen Abschnitt der Wandstruktur
kombiniert ist, wie hier beschrieben wird. Ein anderes Material,
das hier als eine zusätzliche
poröse
Schicht 134 bezeichnet wird, stellt entweder eine poröse Struktur
oder eine Oberfläche
mit einer verglichen mit dem Filmmaterial 129 erhöhten Rauhigkeit
bereit. Die Schicht 134 ist dafür ausgelegt, die Transplantatdurchgängigkeit
durch Erzeugen einer stärker
antithrombotischen Wirkung innerhalb des Lumens 142 zu
verbessern. Gewebeeinwachslinien 150 zeigen die Tiefe,
bis zu der das transmurale Einwachsen geschieht, wenn diese Kombination
eines das Einwachsen zulassenden Wandmaterials und eines bevorzugten
Films verwendet wird.
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12 zeigt
eine Transplantatprothese 161, die im wesentlichen ähnlich derjenigen
aus 11 ausgebildet ist, abgesehen davon, dass die
Wandstruktur 125 ein Filmmaterial 129 aufweist,
das mit einer dünnen
antithrombotischen Oberfläche 167 an Stelle
einer dickeren porösen
Struktur, wie durch die Struktur 134 in 11 dargestellt
ist, bedeckt oder im wesentlichen beschichtet ist.
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Bei
manchen Anwendungen kann es erwünscht
sein, eine vollständige
Gewebedurchdringung transmural in den lumenalen Abschnitt des Transplantats
zu ermöglichen.
Dies kann einen Film mit verschiedenen Dicken oder einer Dicke,
die dafür ausgelegt
ist, eine transmurale Gewebedurchdringung nach einer spezifizierten
Zeit zu ermöglichen, erfordern.
Ein anderer Weg zum Erreichen dieses Ziels besteht darin, einen
Film mit einer Struktur bereitzustellen, die der in 13 dargestellten ähnelt. In
dieser Figur weist eine Transplantatprothese 183 ein Transplantatwandmaterial 186 auf,
das ein das Einwachsen ermöglichendes
Material in der Art der hier erwähnten
ist und das einen Film 190 aufweist, der Bereiche 194 eines
im Laufe der Zeit stattfindenden Abbaus definiert, wodurch der Abbau
dieser Bereiche ermöglicht
wird, um Verbindungen zwischen den ablumenalen und den lumenalen
Flächen
zu bilden und dadurch ein vollständiges
transmurales Einwachsen durch Gewebe zu fördern. Es sei bemerkt, dass
die Bereiche 194 nur zur Erläuterung dieses Konzepts beispielhaft
dargestellt sind und verschiedene Muster oder Flächenkonfigurationen aufweisen können. Diese
Bereiche 194 können
auch das Abstreifen großer
Stücke
abbaubaren Materials verhindern, wenn es über die gewünschte Zeit auf natürliche Weise
abgebaut wird. Natürlich
variieren die bevorzugten Abbauzeiten entsprechend dem Empfänger der
Transplantatprothese und dem Materialtyp innerhalb des Transplantats.
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Das
Material, das den Film der Anmelder bildet, ist vorzugsweise ein
Polymerfilm, der in einer möglichst
dünnen
Struktur abgeschieden ist, der jedoch stark genug ist, um den Belastungen
des biologischen Systems, in dem das Transplantat angeordnet wird,
zu widerstehen. Der Film ist dafür
ausgelegt, die Poren des lumenalen Abschnitts des Transplantats
zu versperren statt zu verstopfen, und er ermöglicht, indem er die Poren
nicht notwendigerweise durchdringt, ein schnelles und wirksames
transmurales Einwachsen von Gewebe, um eine Heilung über die
gesamte Breite der Transplantatwand zu fördern. Falls entweder die Transplantatwand
aus einem das Einwachsen verhindernden Material gebildet ist oder der
lumenale Abschnitt der Transplantatwand entweder durch ein Dichtungsmaterial
(anders als das hier bevorzugt als ein Film beschriebenes) oder
durch Blutprodukte, wie verdichtetes Fibrin oder dergleichen, abgedichtet
oder verstopft wird, zeigt die Transplantatprothese nicht die von
den Anmeldern beschriebenen vorteilhaften Ergebnisse und Eigenschaften.
Wenn alternativ ein Transplantatwandmaterial, welches das Einwachsen
zulässt,
so dass eine vollständige
Transgression von der Außenwand
in das Lumen des Transplantats für
Kapillaren ermöglicht
wird, verwendet wird und der hier beschriebene Filmtyp an einem
lumenalen Abschnitt bereitgestellt wird, um das schnelle transmurale
Einwachsen der Kapillaren und Gewebe zu erleichtern und zu fördern, führt die
Kombination zu verbesserten Ergebnissen und einer höheren Akzeptanz
des Transplantats durch den Empfänger
oder den Wirtskörper.
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Die
permanenten oder halbpermanenten Dichtungen oder Filme gemäß dieser
Erfindung umfassen Polyurethane medizinischer Qualität, wie beispielsweise
jene, die unter den Namen Pellethane, M48, Elast-Eon, Bionate bekannt
sind, oder andere Polyurethane medizinischer Qualität, die unter verschiedenen
Handelsnamen vertrieben werden. Das Verfahren zum Aufbringen des
Materials beinhaltet das Aufbringen der Polymerlösung auf einen lumenalen Abschnitt
oder eine lumenale Oberfläche
und das anschließende
Verfestigen des Polymers durch Verdampfen und/oder Ausfällen. Die
antithrombotischen Eigenschaften können durch die kovalente Immobilisierung
von Heparin auf die lumenale Oberfläche nach der Anordnung des
Materials verbessert werden.
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Beispiel 1
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Es
wurden Polyurethan mit einem Zwischenknotendurchmesser von 150 μm und ePTFE
mit einem Zwischenknotendurchmesser von 150 μm mit einer ±50 μm messenden lumenalen Filmhaut
aus Polyurethan bereitgestellt. Es wurde auch eine Acrylsäure/Acrylamidhydrogel-
und Ethylendiamin-(EDA)-Brücke
und Periodat-oxidiertes Heparin bereitgestellt. Die Ergebnisse führten zu
einer Verbesserung des Einwachsens von Gewebe (einschließlich Kapillaren
und Arteriolen), verglichen mit dem in ähnlichen Prothesen ohne die
lumenale Haut erhaltenen Einwachsen. Insbesondere belegten die einwachsenden
Gefäße das volle
Ausmaß der
Transplantatwanddicke (bis zur ablumenalen Seite des lumenalen Films)
von mit einem lumenalen Film versehenen Transplantaten. Wenn der
lumenale Film nicht vorhanden war, wurde im lumenalen Drittel der Transplantatwand
ein dickes Band verdichteten Fibrins (und anderer Blutbestandteile)
beobachtet. Diese Fibrinschicht behinderte oder beschränkte das weitere
Einwachsen von Gewebe und begrenzte dadurch die Heilung auf die äußeren zwei
Drittel der Transplantatwand.
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Es
wird das Aufbringen des Monomers oder des Vorpolymers auf den lumenalen
Abschnitt oder die lumenale Fläche
ausgeführt.
Anschließend
geschieht eine Verfestigung des Polymers durch Reaktion mit einem
Starter. Silikonfilme sind für
eine Oxidation und Kohlendioxid durchlässig und können verwendet werden (verglichen
mit für
Sauerstoff im wesentlichen undurchlässigen Materialien, wie beispielsweise
Polyurethane), um die Hypoxiewirkung auf das Heilen von Bereichen
unter der Dichtung zu bestimmen. Die Hypoxie ist einer der möglichen
Mechanismen, die mit den Vorteilen dieser Erfindung verbunden sind.
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Die
hier erörterten
abbaubaren Filme oder Dichtungen umfassen abbaubare Polyurethane,
Polyethylenoxid-Polymilchsäurecopolymere
und abbaubare Hydrogele. Wenngleich die meisten Polyurethane als
biostabil ausgelegt sind, d.h. so dass sie einem chemischen Abbau
in vivo widerstehen, gibt es für
diese Anwendung Fälle,
in denen eine biologische Abbaubarkeit erwünscht sein kann. Eine Klasse solcher
Materialien umfasst die Polyester (Polyglykolsäure, Polymilchsäure, Polycaprolacton,
Polyhydroxybuterat, Polyortoester usw.), Polyanhydride (Poly(sebacinsäure-hexadecansäureanhydrid))
und Polyiminocarbonate. Eine andere Klasse abbaubarer Materialien
umfasst künstliche
Hydrogele, die einfach nicht abbaubare Hydrogelmonomere sein können, die
abbaubare Stellen in ihren Ketten aufweisen können und/oder abbaubare Vernetzer
verwenden. Ein Beispiel umfasst künstliche Hydrogele (wie Polyethylenglykol
usw.), die durch hydrolytisch oder enzymatisch spaltbare Verbindungen
in solcher Weise vernetzt sind, dass die Spaltung der Vernetzer
zum Abbau des vernetzten Polymers führt.
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Eine
andere Klasse biologisch abbaubarer Polymere umfasst die biologisch
abgeleiteten Hydrogele, wie Polyaminosäuren und Polysaccharide. Künstliche
Hydrogele umfassen eine Anzahl anderer wasserlöslicher Polymere, die verwendet
werden können,
um Hydrogelfilme durch einen weiten Bereich von Vernetzungsreaktionen
zu bilden. Diese Materialien umfassen Polyethylenglykol (PEG), Polyvinylalkohol
(PVAL), Polyvinylpyrrolidon (PVP), Polyethylenimin (PEI), die Polyhydroxyethylmethacrylat-(PHEMA)-Familie,
Polyacrylsäure
(Paac), Polyacrylamid (Paam) usw. Die Vernetzung kann durch Aufnehmen
einer Di- oder Multivinylverbindung während der Polymerisation und
die Reaktion von Di- oder multifunktioneller Verbindungen mit Seitengruppen
vorgeformter linearer Polymere ausgeführt werden. Eine andere Klasse
abbaubarer Polymere ist biologischen Ursprungs. Wenn sie in ihrem
hydrierten nicht lösbaren
Zustand auftreten, können
diese Materialien auch als Hydrogele klassifiziert werden. Sowohl
Kohlehydrate (Hyaluronsäure,
Cellulose, Alginate) als auch Proteine (Kollagen, Gelatine) können durch
Vernetzen mit einer Vielzahl von Verbindungen als Hydrogelfilme
an der Oberfläche
von Transplantaten immobilisiert werden.
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Ein
Ziel der Anmelder besteht daher darin, eine spontane Heilung und
lumenale Endothelialisierung von ePTFE, Polyurethan, Polyethylenterephthalat
(beispielsweise Dacron) oder anderen Gefäßprothesen durch Bereitstellen
sehr hoher angiopermissiver Porositäten (±150 μm IND/Porengröße) und
permanenter oder abbaubarer lumenaler Abschnittsfilme zu besseren
Steuern der Ablagerung und Verdichtung von Blutprodukten zu erreichen.
Der Film würde
die Ablagerung undurchdringlichen Fibrins oder anderer Produkte
in den Poren der Wandstruktur zunächst behindern, verhindern
oder steuern und dadurch ein ununterbrochenes Einwachsen von Gewebe
von der ablumenalen Fläche
ermöglichen.
Jedes abbaubare Filmmaterial würde
durch biologische Wirkung gelöst
oder auf andere Weise beseitigt werden, während die Population und geeignete
Heilung der lumenalen Fläche
durch transmurales Einwachsen von Gewebe ermöglicht werden würde. Zusätzlich zu
den vorstehend offenbarten Konzepten nehmen die Anmelder an, dass
diese neue und nicht offensichtliche lumenale Dichtung oder dieser
neue und nicht offensichtliche lumenale Film mit den hier vorgesehenen
Abbaueigenschaften eine temporäre Abschirmung
gegen eine Plasmainsituisation sowie eine temporäre Modalität zum Erzeugen einer gesteuerten
Hypoxie während
des Heilungsprozesses bereitstellt, wodurch das geeignete Eindringen
gewünschter
Gewebe in der erwünschten
Weise ermöglicht
wird und die Erzeugung unerwünschter
Barrieren für
dieses Heilen überflüssig gemacht
wird.
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Den
Anmeldern sind keine anderen Erkennungen dieses Problems und Lösungen dafür bekannt,
und die Anmelder haben auch keine Erkennung der zugrunde liegenden
Ursache dafür,
dass diese Transplantate infolge der Ansammlung von der lumenalen
Fläche,
wodurch eine feindliche Umgebung für ein angemessenes transmurales
Einwachsen von Gewebe erzeugt wird, nicht richtig heilen, durch
andere festgestellt.