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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet digital gesteuerter
Druckvorrichtungen und insbesondere auf kontinuierlich arbeitende
Tintenstrahldrucker, bei denen der flüssige Tintenstrom in Tropfen
aufgebrochen wird, von denen einige selektiv von einer Auffangeinrichtung
abgefangen und daran gehindert werden, ein Aufzeichnungsmedium zu erreichen,
während
andere auf eine Aufzeichnungsoberfläche gelangen können.
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Der
digital gesteuerte Tintenstrahldruck erfolgt herkömmlicherweise
mittels einer von zwei Technologien. Bei beiden Technologien wird
Tinte durch in einem Druckkopf ausgebildete Kanäle gefördert. Dabei weist jeder Kanal
mindestens eine Düse auf,
aus der selektiv Tintentropfen ausgestoßen und auf eine Aufzeichnungs-Oberfläche aufgebracht
werden.
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Bei
der ersten, allgemein als "Drop-on-demand"-Tintenstrahldruck
(DOD-Druck) bezeichneten Technologie werden Tintentropfen zum Aufbringen auf
ein Aufzeichnungsmedium mittels eines (thermischen, piezoelektrischen,
usw.) Druckbetätigungselements
erzeugt. Die selektive Aktivierung des Betätigungselements bewirkt die
Ausbildung und das Ausstoßen
eines fliegenden Tintentropfens, der den Abstand zwischen dem Druckkopf
und dem Druckmedium überwindet
und auf das Druckmedium auftrifft. Die Druckbilder werden dadurch
erzeugt, dass man die Ausbildung einzelner Tintentropfen so steuert,
wie dies für
die Erzeugung des gewünschten
Bildes erforderlich ist. Ein geringfügiger Unterdruck in jedem Kanal
verhindert normalerweise, dass die Tinte ungewollt aus der Düse austritt,
und sorgt außerdem
für die
Ausbildung eines leicht konkaven Meniskus an der Düse, was
dazu beiträgt,
die Düse
sauber zu halten.
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Bei
herkömmlichen
DOD-Tintenstrahldruckern wird der Tintenstrahl-Tropfen an den Düsen des
Druckkopfs mittels eines Druckbetätigungselements erzeugt. Normalerweise
verwendet man hierzu eine von zwei Arten von Betätigungselementen, d.h. thermische
oder piezoelektrische Betätigungselemente.
Bei thermischen Betätigungselementen heizt
ein an geeigneter Position angeordnetes Heizelement die Tinte auf,
wodurch eine bestimmte Menge der Tinte die Phase ändert und
den Zustand einer gasförmigen
Dampfblase annimmt, wodurch der innere Tintendruck so stark steigt,
dass ein Tintentropfen ausgestoßen
wird. Bei piezoelektrischen Betätigungselementen
wird ein elektrisches Feld an ein piezoelektrisches Material angelegt,
dessen Eigenschaften eine mechanische Spannung im Material erzeugen,
wodurch ein Tintentropfen ausgestoßen wird. Die am häufigsten
hergestellten piezoelektrischen Materialien sind Keramikmaterialien,
etwa Bleizirconattitanat, Bariumtitanat, Bleititanat und Bleimetaniobat.
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Die
zweite Technologie, üblicherweise "Dauerstrom"- oder "kontinuierlicher" Tintenstrahldruck genannt,
arbeitet mit einem unter Druck stehenden Tintenvorrat, der einen
kontinuierlichen Strom von Tintentropfen erzeugt. Bei herkömmlichen
kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldruckern sind elektrostatische
Ladeeinrichtungen in der Nähe
des Punkts angeordnet, an dem ein Strahl der Arbeitsflüssigkeit
in einzelne Tintentropfen aufbricht. Die Tintentropfen werden elektrisch
geladen und dann durch Ablenkelektroden mit hoher Potentialdifferenz
auf eine gewünschte
Position gerichtet. Soll der Tropfen nicht drucken, wird er in einen
Tintenauffangmechanismus (Auffang-, Abfangeinrichtung, Rinne, usw.)
gerichtet und entweder in den Prozess zurückgeführt oder entsorgt. Soll der
Tropfen drucken, wird er nicht abgelenkt, so dass er auf ein Aufzeichnungsmedium
auftreffen kann. Alternativ ist es auch möglich, abgelenkte Tintentropfen
auf das Aufzeichnungsmedium auftreffen zu lassen, während die
nicht abgelenkten Tintentropfen im Auffangmechanismus gesammelt
werden.
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US-A-4
460 903, erteilt am 17. Juli 1984 an Guenther et al., beschreibt
eine Auffangeinrichtung, die das Spritzen und Vernebeln minimieren
soll. Wenn die Tintentropfen jedoch auf eine harte Oberfläche der
Auffangeinrichtung auftreffen und sich dort sammeln, besteht immer
noch die Möglichkeit
des Spritzens und der Nebelbildung. Außerdem weist diese Auffangeinrichtung
eine schräge
Schienenkante auf, die die nicht druckenden Tintentropfen zunächst auffängt. Die
Geschwindigkeit der auftreffenden nicht druckenden Tintentropfen
(normalerweise annähernd
10 m/s) ist jedoch so hoch, dass die bevorzugte Tropfenfließrichtung
entlang der schrägen Schienenkante
zumindest teilweise behindert wird und mindestens ein Teil des aufgefangenen
Tropfenvolumens in eine zur bevorzugten Ablenkrichtung entgegen
gesetzte Richtung gelenkt wird. Wenn das Tropfenvolumen zur Kante
der schrägen
Schiene aufwärts
fließt,
verändert
sich die effektive Position der Schienenkante, wodurch sich die
Unsicherheit erhöht,
ob der nicht druckende Tintentropfen aufgefangen wird. Außerdem können Tintentropfen,
die sich auf der Schienenkante der Auffangeinrichtung angesammelt
haben, durch die Bewegung des Druckkopfs auch auf das Aufzeichnungsmedium "geschleudert" werden.
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US-A-3
373 437, erteilt am 12. März
1968 an Sweet et al., beschreibt eine Auffangeinrichtung mit einer
ebenen porösen
Abdeckung, die das Spritzen und Vernebeln minimieren soll. Allerdings
beeinträchtigt
diese Art Auffangeinrichtung die Druckqualität in anderer Hinsicht. Die
Notwendigkeit, eine elektrische Ladung auf die Oberfläche der
Auffangeinrichtung aufzubringen, macht die Konstruktion der Auffangeinrichtung
kompliziert und erfordert eine größere Anzahl von Komponenten.
Diese komplizierte Auffangkonstruktion benötigt ein großes Raumvolumen
zwischen dem Druckkopf und dem Medium und verlängert damit die Flugbahn des
Tintentropfens. Durch die Verlängerung
der Tropfenflugbahn wird die Genauigkeit der Tropfenplatzierung
verringert und die Druckqualität
des Bildes beeinträchtigt.
Es besteht die Notwendigkeit, den Abstand, den der Tropfen zurücklegen
muss, bevor er auf das Druckmedium auftrifft, zu verringern, um
eine hohe Qualität
der Bilder zu gewährleisten.
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Durch
die von Sweet et al. beschriebene Kombination aus Elektrode und
Auffangrinne entsteht ein langer Interaktionsbereich in der Ebene
der Tintentropfen-Flugbahn. Die poröse Auffangrinne als solche
ist in dieser Ebene sehr viel länger
als dies für die
Auffangfunktion nötig
wäre. Dadurch
entsteht ein unerwünschter äußerer Luftstrom,
der die Tropfenplatzierungsgenauigkeit beeinträchtigen kann. Da die Auffangrinne
nach Sweet ferner in der Ebene der Tintentropfen-Flugbahn flacher
ist, gibt es keinen Sammelbereich für aus der Tintentropfenbahn
abgelenkte Tintentropfen. Wenn sich Tintentropfen auf der ebeneren
Oberfläche
der Auffangrinne nach Sweet ansammeln, erhöht sich die Gefahr, dass die
angesammelten Tintentropfen auf die nicht aufgefangenen Tintentropfen
störend
einwirken. Außerdem
schafft die Ansammlung von aufgefangenen Tintentropfen eine neue
Interaktionsfläche,
die sich ständig
in ihrer Höhe
bezüglich
der ebenen Oberfläche
der Auffangrinne verändert
und damit die unterscheidende Wirkung der Kante zwischen druckenden
und nicht druckenden Tropfen negativ beeinflusst. Damit steigt die Gefahr,
dass druckende Tropfen aufgefangen, nicht druckende Tropfen aber
nicht aufgefangen werden.
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US-A-4
667 207, erteilt am 19. Mai 1987 an Sutera et al., beschreibt eine
Auffangrinne mit einer über
einer Haupt-Tintentropfensammelfläche liegenden Tintentropfen-Ablenkoberfläche. Beide
Oberflächen
bestehen aus nicht porösem
Material. Die Notwendigkeit, ein elektrisches Ladungspotential zwischen
den Tintentropfen und der Oberfläche
der Auffangeinrichtung zu erzeugen, macht die Konstruktion der Auffangeinrichtung
kompliziert und erfordert eine größere Anzahl von Komponenten.
Diese komplizierte Auffangkonstruktion benötigt ein großes Raumvolumen
zwischen dem Druckkopf und dem Medium und verlängert damit die Flugbahn des
Tintentropfens. Durch die Vergrößerung der
Länge der
Tropfenflugbahn wird die Tropfenplatzierungsgenauigkeit vermindert
und die Druckqualität
des Bildes beeinträchtigt.
Ferner gibt es bei der Auffangeinrichtung nach Sutera et al. keinen
Sammelbereich für
aus der Tropfenflugbahn abgelenkte Tintentropfen. Abgefangene Tropfen
sammeln sich auf den ebeneren und geneigten Oberflächen der
Auffangrinne nach Sutera et al. und bewegen sich in Richtung eines
an der unteren Kante der Auffangeinrichtung befindlichen Unterdruckkanals.
Hier beginnt die Tinte, sich auf der geneigten Oberfläche der
Auffangeinrichtung zu sammeln, wodurch ein Bereich mit einer dicken
domförmigen
Tintenoberfläche
entsteht. Damit steigt die Gefahr, dass die aufgefangenen Tintentropfen
die nicht aufgefangenen Tintentropfen in diesem Bereich negativ
beeinflussen. Außerdem
schafft die Ansammlung von aufgefangenen Tintentropfen eine neue
Interaktionsfläche,
die sich ständig
in ihrer Höhe
bezüglich
der ebenen Oberfläche
der Auffangrinne verändert
und damit die unterscheidende Wirkung der Kante zwischen druckenden
und nicht druckenden Tropfen negativ beeinflusst. Damit steigt die Gefahr,
dass druckende Tropfen aufgefangen, nicht druckende Tropfen aber
nicht aufgefangen werden.
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Auffangeinrichtungen
der Art, wie sie von Sweet et al. und Sutera et al. beschrieben
wurden, benutzen alle einen Unterdruck an einem Ende eines Tintenableitkanals,
der die Ableitung von Tinte, die sich auf der Oberfläche der
Auffangeinrichtung angesammelt hat, unterstützt, um die Menge an Tinte,
die auf das Medium geschleudert werden könnte, zu minimieren. Durch
den Unterdruck erzeugte Luftturbulenzen beeinträchtigen jedoch die Genauigkeit
der Tropfenplatzierung und wirken sich nachteilig auf die Druckqualität des Bildes
aus. US-5 337 071 A beschreibt einen Tintenstrahldrucker mit Haupt-Ablenkelektroden
und einer Hilfs-Ablenkelektrode. Die Hilfs-Ablenkelektrode weist
eine vordere Fläche
mit einer einen Hohlraum bildenden Vertiefung auf. Unerwünschte Satellitentröpfchen,
die von den Haupttropfen mitgeschleppt werden, werden in diesen
Hohlraum abgelenkt und bilden darin Wirbel, bevor sie auf der Oberfläche der
Hilfselektrode zusammenfließen und
sich dort sammeln.
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Es
ist ersichtlich, dass ein Bedarf an einer einfach aufgebauten Auffangrinne
besteht, die die Gefahr des Spritzens und Vernebelns verringert,
den Abstand minimiert, den der Tropfen zurücklegen muss, bevor er auf
das Druckmedium auftrifft, und den Abtransport von Tintenflüssigkeit
verbessert, ohne die Flugbahn der Tintentropfen zu beeinträchtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckvorrichtung mit einer in
den beiliegenden Ansprüchen
definierten Auffangeinrichtung bereitzustellen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1A eine
perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in
Verbindung mit einem Druckkopf;
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1B eine
perspektivische Ansicht der in 1A dargestellten
Ausführungsform
in Verbindung mit einem Druckkopf, wobei innere Flüssigkeitskanäle sichtbar
sind;
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1C-1E Seitenansichten
alternativer Positionen eines Mechanismus zur Ausbildung von Tintentropfen;
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2A eine
Seitenansicht der in 1A dargestellten Ausführungsform
in Verbindung mit einem Druckkopf;
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2B eine
Seitenansicht der in 1A dargestellten Ausführungsform
in Verbindung mit einem Druckkopf, wobei innere Flüssigkeitskanäle sichtbar
sind;
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3A eine
Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß 1A;
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3B-3C Seitenansichten
alternativer Ausführungsformen
der Erfindung gemäß 3A;
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4 und 5 Seitenansichten
alternativer Ausführungsformen
der Erfindung gemäß 1A;
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6 und 7 perspektivische
Ansichten einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in
Verbindung mit einem Druckkopf;
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8 eine
Seitenansicht der in 6 und 7 dargestellten
Ausführungsform
in Verbindung mit einem Druckkopf;
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9A eine
Seitenansicht einer alternativen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung gemäß 6 und 7;
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9B-9C Seitenansichten
alternativer Ausführungsformen
der Erfindung gemäß 9A; und
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10 eine
schematische Ansicht der Erfindung und eines Druckkopfs.
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Die
folgende Beschreibung richtet sich insbesondere auf jene Elemente,
die Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind oder direkter mit ihr zusammenwirken. Es versteht sich jedoch,
dass hier nicht besonders dargestellte oder beschriebene Elemente
in unterschiedlichen, dem Fachmann bekannten Formen ausgebildet
sein können.
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In 1A und 1B ist
ein Tintenstrahldruckkopf 10 dargestellt. Der Tintenstrahldruckkopf 10 weist
eine Basis 12 mit einem sich von einem Ende der Basis 12 aus
erstreckenden oberen Schenkel 14 und einem sich von einem
anderen Ende der Basis 12 aus erstreckenden unteren Schenkel 16 auf. Am
oberen Schenkel 14 ist eine Düsenplatte 18 angebracht,
die über
mindestens einen innen zwischen dem oberen Schenkel 14 und
der Basis 12 des Druckkopfs 10 angeordneten Tintenzuführkanal 22 (1B)
in Flüssigkeitsverbindung
mit einer Tinten-Verteilerleitung 20 steht. Ein Vorrat
unter Druck stehender Tinte 24 steht über die Tinten-Verteilerleitung 20 in
Flüssigkeitsverbindung
mit der Düsenplatte 18.
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Am
unteren Schenkel 16 ist eine poröse Auffangeinrichtung 34 mit
einer Begrenzungskante 36 angebracht. Die poröse Auffangeinrichtung 34 steht über mindestens
einen Tintenableitkanal 40 (1B) mit
einer Unterdruck-Verteilerleitung 38 in Flüssigkeitsverbindung.
An die Unterdruck-Verteilerleitung 38 ist eine Unterdruckquelle 42 angeschlossen.
Der Begrenzungskante 36 benachbart befindet sich ein ausgesparter
Bereich 48, der als Sammelbereich für aufgegangene Tinte 46 dient,
wie dies im Folgenden noch im einzelnen besprochen wird.
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In 1C weist
die Düsenplatte 18 mindestens
eine darin ausgebildete Bohrung 26 auf. Von dem unter Druck
stehenden Vorrat 24 kommende Tinte wird durch die Bohrung 26 ausgestoßen, so dass
ein Tintenstrom 28 ausgebildet wird. Ein in der Nähe der Bohrung 26 angeordneter
Mechanismus 30 zum Ausbilden von Tintentropfen bildet aus
der vom Tintenvorrat 24 zugeführten Tinte Tintentropfen 32 aus.
Der Mechanismus zum Ausbilden von Tintentropfen kann zum Beispiel
thermische Betätigungsmittel,
piezoelektrische, akustische, mechanische Betätigungsmittel, usw. aufweisen.
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In 2A und 2B ist
dargestellt, dass im Betrieb die unter Druck stehende Tinte vom
Tintenvorrat 24 über
die Tinten-Verteilerleitung 20 und die Tintenzuführkanäle 22 durch
den Druckkopf 10 geleitet und der Düsenplatte 18 zugeführt wird
und durch die Bohrungen 26 austritt. Der Mechanismus 30 zum
Ausbilden von Tintentropfen bildet die Tintentropfen 32, 33 aus
der durch die Bohrungen 26 ausgestoßenen Tinte aus. Ein Tintentropfen-Ablenksystem
trennt die druckenden Tropfen 33 von den nicht druckenden
Tropfen 32. Die nicht druckenden Tropfen 32 treffen
auf an oder in der Nähe
der Begrenzungskante 36 auf eine schräge Oberfläche 43 der porösen Auffangeinrichtung 34 auf
und bilden über der
Begrenzungskante 36 einen Tinten-Oberflächenfilm 44 und im
ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 34 eine
Ansammlung von Tinte 46 aus. Dabei kann das Tintentropfen-Ablenksystem etwa
das in US-A-6 079
821, erteilt an Chwalek et al. und gemeinsam abgetreten, beschriebenen
System mit elektronischer Ablenkung, usw., umfassen.
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Während des
Betriebes bleibt eine Oberfläche
angesammelter Tinte 46 mit im Wesentlichen konstantem Volumen
entlang der Begrenzungskante 36 bestehen, während eine
größere Menge
angesammelter Tinte 46 mit im Wesentlichen konstantem Volumen
im ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 34 erhalten
bleibt. Die angesammelte Tinte 46 wird von den Poren der
porösen
Auffangeinrichtung 34 aufgesaugt und fließt durch den/die
Tintenableitkanal/Tintenableitkanäle 40 in die Unterdruck-Verteilerleitung 38,
wo die Tinte zum Abtransport oder zum Recyceln gesammelt wird. Zur Unterstützung der
Tintenableitung kann ein leichter Unterdruck (gegenüber den
Umgebungs-Betriebsbedingungen negativer Luftdruck) angelegt werden.
Außerdem
kann in dem/den Tintenableitkanal/Tintenableitkanälen 40 ein
absorbierendes Material 41 angebracht werden, um die Tintenableitung
weiter zu unterstützen.
Das absorbierende Material 41 kann je nach der jeweiligen
Druckanwendung den gesamten Bereich des Tintenableitkanals/der Tintenableitkanäle 40 oder
nur einen Teil derselben bedecken.
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Bei
dem in 2B gestrichelt angedeuteten absorbierenden
Material 41 kann es sich um jedes poröse Material handeln, das in
der Lage ist, Flüssigkeit
in einer Menge zu absorbieren, die einem Mehrfachen des Gewichts
des absorbierenden Materials entspricht, zum Beispiel Papier, Tuch,
usw. Alternativ kann das absorbierende Material aus einem ein Zellulosematerial
enthaltenden Kissen bestehen, etwa aus einer oder mehreren Schichten
oder Lagen Zellulosewatte oder zerkleinerter Holzzellulose (üblicherweise
als Holzstaub bezeichnet). Geeignete absorbierende Materialien sind
zum Beispiel mehrere übereinander
gelegte Lagen einer Krepp-Zellulosewatte und/oder mittels dem Fachmann
bekannter Nass- oder Luftverfahren hergestellte hydrophile Faserstoffe
und/oder hydrophile Schaumstoffe – siehe US-A-3 794 029. Wird
das absorbierende Material auf seiner nach oben weisenden Seite
benetzt, verteilt eine dochtartig wirkende Schicht oder Lage die Feuchtigkeit über eine
relativ große
Oberfläche
des Bereichs der Zellulosewatte. Alternativ können die absorbierenden Schichten
oder Lagen auch aus beliebigen stark absorbierenden synthetischen
Fasern, Gewebe-, Gewirk- oder porösen Materialien bestehen. Als
Beispiele können
etwa Matten oder Watte aus synthetischen Fasern, Mischungen von
synthetischen Fasern, Faser-Zellulosewatte und/oder offenzellige
schwammartige Lagen genannt werden.
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Außerdem können die
absorbierenden Schichten alternativ aus Matten oder Watte aus hydrophoben
Fasern bestehen, bei denen die flüssigkeitsabsorbierende Funktion
entlang des großen Oberflächenbereichs
der Fasern stattfindet. Durch Wasser nicht benetzbare Fasern, wie
Dacron und Nylon weisen die charakteristische Eigenschaft auf, dass
sie Wasser nicht absorbieren, d.h. dass Wasser im Allgemeinen nicht
in die Fasern eindringt; jedoch haben diese Fasern die Eigenschaft,
dass Flüssigkeiten
entlang ihrer Oberfläche
gesaugt werden können.
Eine Lage aus der artigem Fasermaterial nimmt normalerweise eine
große
Menge Flüssigkeit
auf dem großen
Oberflächenbereich
der Fasern auf, wenn diese als Watte angeordnet sind.
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Alternativ
können
auch stark wasserabsorbierende Harze als absorbierendes Material
eingesetzt werden, die Flüssigkeiten
in Mengen absorbieren können,
die einem Mehrfachen ihres Eigengewichts entsprechen. Beispiele
solcher stark wasserabsorbierender Harze sind etwa ein verseiftes
Produkt eines Vinylester-Copolymers und eine ungesättigte Äthylen-Carboxylsäure oder
deren Derivat, ein Graft-Polymer von Stärke und Acrylsäure, eine
vernetzte Polyacrylsäure,
ein Copolymerisat von Vinylalkohol und Acrylsäure, ein teilhydrolisiertes
Polycrylnitril, eine vernetzte Carboxymethyl-Zellulose, ein vernetztes
Polyäthylenglycol,
das Chitosansalz und ein Pullulan-Gel. Dabei kann eine dieser Substanzen verwendet
werden, oder es können
zwei oder mehr dieser Substanzen in Form einer Mischung kombiniert
werden.
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Auch
stark absorbierende Materialien, etwa Hydrocolloid-Polymere, können als
absorbierendes Material verwendet werden. Hydrocolloid-Polymer-Materialien
ermöglichen
eine geringere Schicht- oder Lagenmasse bei gleichzeitiger Verbesserung der
wünschenswerten
absorbierenden und die Flüssigkeit
haltenden Eigenschaften der Lage oder Schicht, da diese Materialien
ein Vielfaches ihres Gewichts an Flüssigkeit absorbieren und zurückhalten können. Wenn
diese Materialien mit Flüssigkeiten
in Kontakt kommen, quellen sie zu einer gelatineartigen Masse auf.
Hydrocolloid-Polymer-Materialien können auch in Partikelform,
etwa als Granulate oder Flocken, eingesetzt werden, da die Partikel
einen größeren freiliegenden
Oberflächenbereich
aufweisen und daher die Absorbtionsfähigkeit erhöhen. Geeignete Hydrocolloid-Polymer-Materialien
sind etwa: (a) Das in US-A-3 661 815 beschriebene hydrolisierte
Stärke-Polyacrylnitril-Copolymer H-span,
Produkt 35-A-100 der Grain Processing Corp., Muscatine, Iowa, (b)
das Produkt Nr. XD-8587.01L, ein vernetztes Produkt der Down Corning
Chemical Co., Midland, Michigan, (c) das Produkt Nr. SGP 502S der
General Mills Chemical, Inc., Minneapolis, Minnesota, (d) das Produkt
Nr. 78-3710 der National Starch and Chemical Corp., New York, N.Y.,
(e) Carbowax, ein Produkt auf Hydrogelbasis, Warenzeichen der Union
Carbide Corp., Charleston, West Virginia, oder (f) basisch verseifte
Stärke-Polyacrylnitril-
und Graft-Polymere, United States Department of Agriculture, Peoria,
Illinois, beschrieben in US-A-3 425 971.
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3A-3C zeigen
Ausführungsformen der
porösen
Auffangeinrichtung 34. Dabei zeigt 3A eine
allgemein als Auffangeinrichtung 52 mit Rhomboidquerschnitt
bezeichnete bevorzugte Ausführungsform
der porösen
Auffangeinrichtung 34. Nicht druckende Tintentropfen 50 treffen
auf die schräge
Oberfläche 43 der
porösen
Auffangeinrichtung 34 an oder nahe der Begrenzungskante 36 auf und
bilden an der Begrenzungskante 36 einen Oberflächen-Tintenfilm 44 und
im ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 34 eine
Sammelrinne 46 aus. Der ausgesparte Bereich 48 ist
im Wesentlichen L-förmig
ausgebildet und erstreckt sich über
eine vorgegebene Länge
mindestens eines Teils einer Breitenabmessung der porösen Auffangeinrichtung 34.
Die Funktion der Auffangeinrichtung 52 wurde bereits weiter
oben beschrieben. Außerdem gestattet
die Geometrie der Auffangeinrichtung 52, wie nachstehend
beschrieben, eine kleinere Porengröße (2 bis 7 Mikron Porendurchmesser).
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Gemäß 4 weist
die Auffangeinrichtung 52 eine vordere Oberfläche 60 auf,
die sich bis zur schrägen
Oberfläche 43 hin
erstreckt, welche in einer Begrenzungskante 36 endet. Der
ausgesparte Bereich 48 beginnt an der Begrenzungskante 36 und endet
an der unteren Oberfläche 64.
Der ausgesparte Bereich 48 weist eine erste Oberfläche 66 auf,
die über
einen Winkel 70 mit einer zweiten Oberfläche 68 verbunden
ist. Normalerweise erstreckt sich die erste Oberfläche 66 in
Richtung zur unteren Oberfläche 64 hin
und unterstützt
damit die Ausbildung der Begrenzungskante 36. Allerdings
muss die erste Oberfläche 66 nicht
senkrecht zur unteren Oberfläche 64 verlaufen,
vielmehr kann die erste Oberfläche 66 sich
in jedem zweckmäßigen Winkel
zur unteren Oberfläche 64 erstrecken.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Winkel 70 ein rechter Winkel, der sich leicht in
dem porösen
Material der Auffangeinrichtung 52 herstellen lässt. Allerdings
kann der Winkel 70 je nach der besonderen Konstruktion
der Auffangeinrichtung 52 auch als spitzer oder stumpfer
Winkel ausgebildet sein. Durch maschinelles Entfernen eines Teils
der unteren Oberfläche 64 wird
ein Tintenableitkanal 40 ausgebildet.
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Betrachtet
man nochmals 3B und 3C, so
ist zu erkennen, dass 3B und 3C eine
Auffangeinrichtung 54 bzw. eine Auffangeinrichtung 56 mit
dreieckigem Querschnitt darstellen, die jeweils eine Begrenzungskante 36 und
einen ausgesparten Bereich 48 aufweisen. Die Funktion der
Auffangeinrichtungen 54 und 56 gleicht im Wesentlichen
der Funktion der vorstehend beschriebenen Auffangeinrichtung 34 mit
rhomboidem Querschnitt.
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In 3B treffen
die nicht druckenden Tintentropfen 50 an oder nahe der
Begrenzungskante 36 auf die schräge Oberfläche 43 der porösen Auffangeinrichtung 54 auf
und bilden an der Begrenzungskante 36 einen Oberflächen-Tintenfilm 44 und in
dem ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 54 eine
Sammelrinne 46 aus. Der ausgesparte Bereich 48 weist
eine gekrümmte
Oberfläche
auf, die sich über
eine vorbestimmte Länge mindestens
eines Teils der Breitenabmessung der porösen Auffangeinrichtung 54 erstreckt.
In 3C treffen die nicht druckenden Tintentropfen 50 an
oder nahe der Begrenzungskante 36 auf die schräge Oberfläche 43 der
porösen
Auffangeinrichtung 56 auf und bilden an der Begrenzungskante 36 einen
Oberflächen-Tintenfilm 44 und
in dem ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 56 eine Sammelrinne 46 aus.
Der ausgesparte Bereich 48 weist eine ebene, bezüglich der
Begrenzungskante 36 geneigte Oberfläche auf, die sich über eine
vorbestimmte Länge
mindestens eines Teils der Breitenabmessung der porösen Auffangeinrichtung 54 erstreckt.
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Da
die Auffangeinrichtung 34, wie vorstehenden beschrieben,
den Flüssigkeitsstrom
scharf begrenzt, kann die Auffangeinrichtung 34 näher an der Düsenplatte
eines Tintenstrahldruckers angeordnet werden. Dies wiederum reduziert
den von einem druckenden Tintentropfen zu überwindenden Abstand, was die
Platzierung des Tintentropfens verbessert. Insofern kann die Auffangeinrichtung 34 in
den kontinuierlich arbeitenden Tintenstrahldrucker integriert werden,
wie er in der an Chwalek et al. erteilten und gemeinsam abgetretenen
US-A-6 079 821 beschrieben ist. Alternativ kann die Auffangeinrichtung 34 in kontinuierlich
arbeitende Tintenstrahldrucker integriert werden, die zum Beispiel
mit elektrostatischer Ablenkung und thermischen, akustischen oder
piezoelektrischen Tintentropfen-Ausbildungsmechanismen, usw., arbeiten.
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Die
Auffangeinrichtung 34 wirkt dadurch als scharfe Begrenzung,
dass sie die Geschwindigkeit der Ableitung von Flüssigkeit
von der Auftrefflinie der nicht druckenden Tintentropfen so kontrolliert,
dass ein dünner,
stabiler Flüssigkeitsfilm
auf der Begrenzungskante verbleibt. Der dünne Flüssigkeitsfilm hat mehrere wichtige
Aufgaben. Er dient dazu, die offenkundige Rauheit des porösen Materials
zu verringern und definiert damit eine geradere Begrenzungslinie. Er
vermindert die Geschwindigkeit der in die Auffangeinrichtung strömenden Luft,
reduziert damit die durch Luftströmung erzeugte Strahlabweichung
und trägt
dazu bei, die Ausbildung von Nebentropfen oder eine Nebelbildung
beim Auftreffen der Tintentropfen auf die Rinne zu verhindern. Zwar
sollte die Dicke des dünnen
Flüssigkeitsfilms
konstant bleiben, um eine stabile Position der Begrenzungskante
sicherzustellen, die Dickenabmessung kann jedoch in Abhängigkeit
von der jeweiligen Anwendung variieren.
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Unter
normalen Betriebsbedingungen sollte die Auffangeinrichtung die auftreffende
Flüssigkeit genauso
schnell ableiten wie sie ankommt. Zum Beispiel erfordern Flüssigkeitstropfen
mit einem Durchmesser von etwa 25μm,
die mit 10 m/s im rechten Winkel auf eine ebene Fläche der
Auffangeinrichtung auftreffen, eine Auffangeinrichtung mit einer
spezifischen Durchflussleistung von 0,5 ml/s/mm2.
Diese spezifische Durchflussrate kann erreicht werden durch Verwendung
eines sehr porösen
Auffangmaterials in Kombination mit einem hohen Unterdruck. Ein starker
Unterdruck saugt jedoch eine große Luftmenge an, was zu einer
Verminderung der Druckqualität führen kann.
Um diesen Zustand zu vermeiden, verteilt die poröse Auffangeinrichtung 34 das
Auftreffen der Tropfen durch eine tangentiale oder schräge Auftreffoberfläche geometrisch über einen
größeren Bereich
der porösen
Auffangeinrichtung 34. Außerdem nutzt die poröse Auffangeinrichtung 34 die
Kapillarwirkung und ein hydrophiles Material zur Verteilung der
Flüssigkeit über einen
größeren Bereich
der porösen
Auffangeinrichtung 34, um ein dreidimensionales Strömungsfeld
zu erzeugen. Ferner kann die poröse
Auffangeinrichtung 34 durch Einsatz eines geringeren Unterdrucks
die Bewegung der fein verteilten Flüssigkeitsströmung von
der Auftreffzone weg beschleunigen.
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Die
poröse
Auffangeinrichtung 34 kann aus jedem beliebigen porösen Material
bestehen. Vorzugsweise weist das poröse Material eine durchdringbare
Oberfläche
mit einer gegenüber
der Tropfengröße wesentlich
kleineren Einheitsgröße und einem
hohen Prozentsatz offener Fläche
auf, um eine sofortige Volumenströmung vom Auftreffpunkt weg zu
ermöglichen
und die Auftreffenergie zu minimieren. Poröse Keramik, Tonerde, Kunststoff,
Polymer-, Kohlenstoff- und Metallmaterialien können zum Beispiel die Kriterien
bezüglich
der Porosität
und der Einheitsgröße erfüllen. Dabei
weisen die verfügbaren Keramikmaterialien
weitere Vorteile auf, unter anderem dass sie dimensionsstabil sind,
leicht hergestellt werden können,
ohne die Poren zu verschließen, dass
sie hydrophil und gegenüber
einer Vielzahl von Flüssigkeiten
chemisch inert sind. Dies ist besonders vorteilhaft bei Verwendung
anionischer Tinten, da anionische Tinten eine Schicht auf positiv
geladenen Oberflächen
ausbilden und die Auffangeinrichtung dadurch effektiv verstopfen
und den Flüssigkeitsabtransport
verhindern. Poröse
Tonerde ist chemisch inert und anionisch. Dies verringert die Verstopfungsgefahr.
Materialien dieser Art sind im Handel von Ferros Ceramic Products
and Refractron Technologies erhältlich.
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Alternativ
kann die Auffangeinrichtung 34 gemäß 4 so ausgebildet
werden, dass ihre Oberflächen
unterschiedliche Porositäten
aufweisen. Zum Beispiel kann die vordere Oberfläche 60 und/oder die hintere
Oberfläche 62 der
Auffangeinrichtung 34 eine geringere Porosität aufweisen
als die schräge
Oberfläche 43 und
der ausgesparte Bereich 48 der Auffangeinrichtung 34.
Normalerweise dient eine solche Ausbildung dazu, die Kraft des Unterdrucks
auf die Oberflächen
mit den höchsten
Tintenströmungsraten zu
konzentrieren. Wenn die Unterdruckkraft an speziellen Oberflächen der
Auffangeinrichtung 34 maximiert wird, verringert die Konzentration
der Unterdruckkraft eine eventuelle Fehlleitung der Tintentropfen
durch äußere Luftströmungen,
die durch die Unterdruckkraft um die Auffangeinrichtung 34 herum und
in diese hinein erzeugt werden. Wenn die auf diese Oberflächen wirkende
Unterdruckkraft auch verringert ist, ist die Ausbildung dieser Oberflächen aus
porösem
Material dennoch von Vorteil, um die Ansammlung von Tinte auf diesen
Oberflächen
zu kontrollieren. Oberflächen
der Auffangeinrichtungen mit unterschiedlicher Porosität lassen
sich dadurch herstellen, dass man Materialpartikel unterschiedlicher
Größe in die
Oberfläche(n)
integriert, ein poröses
Polymerisat während
des Herstellungsprozesses in das Material einbaut, die Oberfläche(n) mit
einem porösen
Polymerisat beschichtet, die Oberfläche(n) mit in einem Trägermaterial
suspendierten feinen Tonerdepartikeln beschichtet, usw.
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Gemäß 5 kann
die Auffangeinrichtung 34 auch aus einer Grundfläche 72 aus
nicht porösen Material
mit einer Hülle 74 aus
porösem
Material bestehen. Die Grundfläche 72 aus
nicht porösem
Material weist mindestens einen Kanal 76 auf, der mit der Hülle 74 aus
porösem
Material in Flüssigkeitsverbindung
steht und die Ableitung angesammelter Tinte von der/den Oberfläche(n) der
Auffangeinrichtung 34 durch die Grundfläche 72 aus nicht porösem Material zur
Wiederverwendung oder Beseitigung erlaubt. Zur Unterstützung des
Tintenableitprozesses kann auch hier ein Unterdruck eingesetzt werden.
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Die
poröse
Auffangeinrichtung 34 minimiert auch die Bildung von Nebentropfen
(üblicherweise als
Nebelbildung bezeichnet). Wenn ein sich mit Geschwindigkeiten von
nahezu 10 m/s bewegender Tintentropfen auf eine ebenere Oberfläche auftrifft,
ist die Aufprallenergie so hoch, dass sich kleinere Teiltröpfchen in
Form eines Nebels bilden können.
Die poröse
Auffangeinrichtung 34 verringert die Aufprallenergie und
damit die Nebelbildung mit Hilfe mindestens dreier Merkmale, etwa
eines dünnen
Flüssigkeitsfilms,
einer kleinen Einheitsgröße der Oberfläche und
der durch einen Unterdruck unterstützten Strömung, ohne dadurch die Flugbahn
der druckenden Tintentropfen nachteilig zu beeinflussen.
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Ein
dünner
Flüssigkeitsfilm
auf der Oberfläche
einer porösen
Auffangeinrichtung 34 weist eine hohe Oberflächenaffinität für ankommende
Tropfen derselben Zusammensetzung auf. Die Tropfen "benetzen" den hydrophilen
Oberflächenfilm
und werden durch Oberflächenkräfte hoher
Energie an den dünnen
Flüssigkeitsfilm
angezogen. Der Flüssigkeitsfilm wirkt
ferner als elastisches Medium, das die Spitzen-Bremskräfte eines
Tropfens erheblich reduziert. Dadurch wird die Gefahr der Nebelbildung
wesentlich verringert.
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Die
Oberflächen-Einheitsgröße der porösen Auffangeinrichtung
ist wesentlich kleiner als die Tropfengröße, so dass der Aufprall über ein
größeres Zeitintervall
verteilt und die Aufprallenergie wesentlich verringert wird. Ferner
sorgt die geneigte Oberfläche der
durch Unterdruck unterstützten
porösen
Ablaufrinne am Auftreffpunkt für
eine innere Strömungsrichtung,
die im Wesentlichen parallel zum Vektor der Tropfengeschwindigkeit
verläuft.
Dies führt
zu einer verringerten Aufprallenergie, insbesondere während der
Anlaufphase des Systems, bis ein Flüssigkeitsfilm aufgebaut ist,
der die Nebelbildung verringert.
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Die
Stärke
des in Verbindung mit der Auffangeinrichtung 34 eingesetzten
Unterdrucks ist wesentlich geringer (in manchen Fällen um
den Faktor 3 geringer) als bei anderen Auffangkonstruktionen. Insofern
kann der Auffangeinrichtung 34 eine unterdruckunterstützte Luftströmung zugeführt werden, die
ausreicht, die Aufprallenergie des Tintentropfens und die Nebelbildung
zu verringern, ohne die Flugbahn der druckenden Tintentropfen nachteilig
zu beeinflussen oder übermäßig starke
Geräusche
zu entwickeln.
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In 6-8 ist
ein Tintenstrahldruckkopf 10 mit einer alternativen bevorzugten
Ausführungsform
einer Auffangeinrichtung 34 dargestellt. Für Merkmale,
die jenen gleichen, wie sie unter Bezugnahme auf 1 und 2 beschrieben wurden, werden in der Beschreibung
der 6-8 dieselben Bezugsziffern verwendet.
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Der
Tintenstrahldruckkopf 10 weist eine Basis 12 mit
einem sich von einem Ende der Basis 12 aus erstreckenden
oberen Schenkel 14 und einem sich von einem anderen Ende
der Basis 12 aus erstreckenden unteren Schenkel 16 auf.
Am oberen Schenkel 14 ist eine Düsenplatte 18 angebracht,
die über
mindestens einen innen zwischen dem oberen Schenkel 14 und
der Basis 12 des Druckkopfs 10 angeordneten Tintenzuführkanal 22 in
Flüssigkeitsverbindung
mit einer Tinten-Verteilerleitung 20 steht.
Ein Vorrat unter Druck stehender Tinte 24 steht über die Tinten-Verteilerleitung 20 in
Flüssigkeitsverbindung mit
der Düsenplatte 18.
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Am
unteren Schenkel 16 ist eine poröse Auffangeinrichtung 34 mit
einer Begrenzungskante 36 angebracht. Die poröse Auffangeinrichtung 34 steht über mindestens
einen Tintenableitkanal 40 mit einer Unterdruck-Verteilerleitung 36 in
Flüssigkeitsverbindung.
An die Unterdruck-Verteilerleitung 38 ist eine Unterdruckquelle 42 angeschlossen.
Der Begrenzungskante 36 benachbart befindet sich ein ausgesparter
Bereich 48, der als Sammelbereich für aufgegangene Tinte 46 dient,
wie dies im Folgenden noch im einzelnen besprochen wird.
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Im
Betrieb wird die unter Druck stehende Tinte vom Tintenvorrat 24 über die
Tinten-Verteilerleitung 20 und die Tintenzuführkanäle 22 durch
den Druckkopf 10 geleitet und der Düsenplatte 18 zugeführt und
tritt durch die Bohrungen 26 aus. Der Mechanismus 30 zum
Ausbilden von Tintentropfen bildet die Tintentropfen 32, 33 aus
der durch die Bohrungen 26 ausgestoßenen Tinte aus. Ein Tintentropfen-Ablenksystem
trennt die druckenden Tropfen 33 von den nicht druckenden
Tropfen 32. Die nicht druckenden Tropfen 32 treffen
an oder in der Nähe
der Begrenzungskante 36 auf eine schräge Oberfläche 43 der porösen Auffangeinrichtung 34 auf
und bilden über
der Begrenzungskante 36 einen Tinten-Oberflächenfilm 44 und
im ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 34 eine
Ansammlung von Tinte 46 aus.
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Während des
Betriebes bleibt eine Oberfläche
angesammelter Tinte 46 mit im Wesentlichen konstantem Volumen
entlang der Begrenzungskante 36 bestehen, während eine
größere Menge
angesammelter Tinte 46 mit im Wesentlichen konstantem Volumen
im ausgesparten Bereich 48 der porösen Auffangeinrichtung 34 erhalten
bleibt. Die angesammelte Tinte 46 wird von den Poren der
porösen
Auffangeinrichtung 34 aufgesaugt und fließt durch den/die
Tintenableitkanal/Tintenableitkanäle 40 in die Unterdruck-Verteilerleitung 38,
wo die Tinte zum Abtransport oder zum Recyceln gesammelt wird. Zur Unterstützung der
Tintenableitung kann ein leichter Unterdruck (gegenüber den
Umgebungs-Betriebsbedingungen negativer Luftdruck) angelegt werden.
Außerdem
kann in dem/den Tintenableitkanal/Tintenableitkanälen 40 eine
absorbierendes Material 41 angebracht werden, um die Tintenableitung
weiter zu unterstützen.
Das absorbierende Material 41 kann je nach der jeweiligen
Druckanwendung den gesamten Bereich des Tintenableitkanals/der Tintenableitkanäle 40 oder
nur einen Teil derselben bedecken. Bei dem absorbierenden Material 41 kann
es sich, wie bereits beschrieben, um jedes poröse Material handeln, das in
der Lage ist, Flüssigkeit
in einer Menge zu absorbieren, die einem Mehrfachen des Gewichts des
absorbierenden Materials entspricht.
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In 9A weist
eine Auffangeinrichtung 34 eine vordere Oberfläche 80 auf
die von einer unteren Oberfläche 82 ausgeht
und an einer schrägen
Oberfläche 84 endet.
Eine schräge
Oberfläche 43 verläuft aufwärts und
endet an der Begrenzungskante 36. Der benachbart zur Begrenzungskante 36 vorgesehene
ausgesparte Bereich 48 beginnt an der Begrenzungskante 36 und
endet an einem Randbereich 86 der Auffangeinrichtung 34.
Der Randbereich 86 weist eine hintere Oberfläche 88 auf.
Der ausgesparte Bereich 48 beginnt an der Begrenzungskante 36 und endet
an der unteren Oberfläche 64.
Eine erste Oberfläche 90 des
ausgesparten Bereichs 48 ist über einen ersten Winkel 94 mit
einer zweiten Oberfläche 92 verbunden.
Die zweite Oberfläche 92 ist über einen zweiten
Winkel 98 mit einer dritten Oberfläche 96 verbunden.
Normalerweise erstreckt sich die erste Oberfläche 90 in Richtung
der unteren Oberfläche 82 und
trägt so
zur Ausbildung der Begrenzungskante 36 bei. Allerdings
muss die erste Oberfläche 90 sich nicht
rechtwinklig zur unteren Oberfläche 82 erstrecken,
vielmehr kann die Oberfläche 90 in
jedem geneigten Winkel zur Oberfläche 82 verlaufen.
Die dritte Oberfläche 96 erstreckt
sich in Richtung der Ebene, in der sich die Begrenzungskante 36 befindet,
und endet am Randbereich 86 der Auffangeinrichtung 34. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die ersten und zweiten Winkel 94 und 98 rechte
Winkel, die sich leicht in dem porösen Material der Auffangeinrichtung 34 herstellen
lassen. Allerdings können
die ersten und zweiten Winkel 94 und 98 je nach
der besonderen Konstruktion der Auffangeinrichtung 34 auch
spitze oder stumpfe Winkel sein.
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9B und 9C zeigen
alternative Ausführungsformen.
In 9B weist der ausgesparte Bereich 48 eine
an der Begrenzungskante 36 beginnende und am Randbereich 86 endende
Oberfläche 100 auf.
Im Querschnitt betrachtet, ist die Oberfläche 100 im Wesentlichen
zylindrisch. Außerdem
weist die Auffangeinrichtung 34 in 9B eine
vordere Oberfläche 80 auf,
die sich von der unteren Oberfläche 82 aus
zur schrägen
Oberfläche 43 erstreckt.
Die schräge
Oberfläche 43 verläuft abwärts und
endet an der Begrenzungskante 36. In 9C weist
der ausgesparte Bereich 48 über einen Winkel 106 verbundene Oberflächen 102 und 104 auf.
Die Oberfläche 102 beginnt
an der Begrenzungskante 36, die Oberfläche 104 endet am Randbereich 86.
Im Querschnitt betrachtet, definieren die Oberflächen 102 und 104 und der
Winkel 106 einen im Wesentlichen dreieckigen Bereich. Ferner
weist die Auffangeinrichtung 34 gemäß 9C eine
vordere Oberfläche 80 auf,
die sich von der unteren Oberfläche 82 aus
zur schrägen Oberfläche 43 erstreckt.
Die schräge
Oberfläche 43 verläuft abwärts und
endet an der Begrenzungskante 36.
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Bei
diesen Ausführungsformen
ist kein Tintenableitkanal 40 in die untere Oberfläche 82 eingearbeitet.
Dennoch herrscht an allen Oberflächen
der Auffangeinrichtung 34 ein Unterdruck, weil das Profil der
Auffangeinrichtung 34 gegenüber dem Profil der unter Bezugnahme
auf 1 und 2 beschriebenen Auffangeinrichtung 34 reduziert
wurde. Alternativ ist es auch möglich,
einen Teil der unteren Oberfläche 42 maschinell
zu entfernen, so dass ein Tintenableitkanal 40 entsteht.
Ferner können
diese Ausführungsformen,
wie weiter oben unter Bezugnahme auf 4 beschrieben,
Oberflächen
unterschiedlicher Porosität
und, wie vorstehend unter Bezugnahme auf 5 beschrieben,
Grundflächen
aus nicht porösem Material
mit Hüllen
aus porösem
Material aufweisen.
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Neben
den vorstehend erwähnten
Anwendungen findet die poröse
Auffangeinrichtung 34 auch in anderen kontinuierlich arbeitenden
Tintenstrahldruckern Anwendung. In 10 ist
ein Druckkopf 10 mit einem System 110 gekoppelt,
das Tropfen nach dem Tropfenvolumen in druckende und nicht druckende
Tropfenbahnen unterteilt. Dabei wird Tinte durch eine in einer Oberfläche 113 des
Druckkopfs 10 ausgebildete Düse 18 ausgestoßen, so
dass ein Strom einer Arbeitsflüssigkeit 114 entsteht,
der sich im Wesentlichen entlang der Achse X senkrecht zur Oberfläche 113 bewegt.
Im physischen Bewegungsbereich r1 des Stroms
der Arbeitsflüssigkeit 114 ist der
Flüssigkeitsstrom
zusammenhängend.
Ein Tintentropfen-Ausbildungsmechanismus 116, normalerweise
eine Heizeinrichtung 118, wird entsprechend den Bilddaten
mit unterschiedlichen Frequenzen selektiv aktiviert, so dass der
Strom der Arbeitsflüssigkeit 114 in
einen Strom einzelner Tintentropfen 120, 122 aufbricht.
Dabei können
einige Tintentropfen während
der Ausbildung der Tintentropfen 122 miteinander verschmelzen.
Dieser Bereich, in dem der Strahl aufgebrochen wird und Tropfen
miteinander verschmelzen, ist als Bereich r2 bezeichnet.
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Nach
dem Bereich r2 ist die Tropfenausbildung
in einem Bereich r3 abgeschlossen, so dass
Tintentropfen 120, 122 in dem Abstand von der
Oberfläche 113,
in dem das System 110 angewandt wird, im Wesentlichen in
zwei Größenklassen,
d.h. kleinen Tropfen 120 und großen Tropfen 122 (nach
Volumen und/oder Masse) vorliegen. Bei der bevorzugten Ausführung herrscht
im System 110 eine Kraft 124 in Form einer im
Wesentlichen senkrecht zur Achse X fließenden Gasströmung. Die
Kraft 124 wirkt über eine
Strecke L, die kürzer
oder gleich der Strecke r3 ist. Normalerweise
wird die Strecke L definiert durch den Systemabschnitt 125.
Die großen
Tropfen 122 haben eine größere Masse und einen stärkeren linearen
Impuls als die kleinvolumigen Tropfen 120. Durch die Einwirkung
der Gaskraft 124 werden einzelne Tintentropfen in Abhängigkeit
von ihrem Volumen und ihrer Masse abgesondert. Dementsprechend kann
die Gasströmungsrate
so eingestellt werden, dass zwischen der Bewegungsbahn S der kleinen
Tropfen und der Bewegungsbahn K der großen Tropfen eine ausreichende
Differenzierung D gegeben ist, so dass große Tropfen 122 auf
das Druckmedium W auftreffen können,
während
kleine Tropfen 120 von einer nachstehend noch zu beschreibenden Tintenauffangstruktur
aufgefangen werden. Alternativ können
durch leichte Veränderung
der Position der Auffangeinrichtung auch kleine Tropfen 120 auf das
Druckmedium durchgelassen werden, während große Tropfen 122 gesammelt
werden.
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Die
poröse
Auffangeinrichtung 34 wird so positioniert, dass je nach
der besonderen Druckanwendung entweder die großvolumigen Tropfen oder die kleinvolumigen
Tropfen gesammelt werden. Dazu können
entweder nur eine poröse
Auffangeinrichtung in einer Tropfenbahn oder, wie dargestellt, zwei
poröse
Auffangeinrichtungen 34 vorgesehen werden. Wenn der Druckkopf 10 zwei
poröse
Auffangeinrichtungen 34 aufweist, wird die Gasströmungsrate
entsprechend so geregelt, dass die gewünschte Tropfengröße auf das
Druckmedium W auftreffen kann.
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Der
Betrag der Trennung D zwischen den großen Tropfen 122 und
den kleinen Tropfen 120 hängt nicht nur von der relativen
Tropfengröße, sondern
auch von der Geschwindigkeit, Dichte und der Viskosität der die
Kraft 124 erzeugenden Gasströmung ab, ferner von der Geschwindigkeit
und Dichte der großen
Tropfen 122 und der kleinen Tropfen 120 und der
Einwirkungslänge
(in 3 mit L bezeichnet), in der die
großen
Tropfen 122 und die kleinen Tropfen 120 mit der
Gasströmung 124 in
Wirkverbindung stehen. Gase wie Luft, Stickstoff, usw., mit unterschiedlichen
Dichten und Viskositäten
können
mit gleichen Ergebnissen eingesetzt werden.
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Die
Erfindung wurde vorstehend im einzelnen unter besonderer Bezugnahme
auf bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass Abweichungen und Abänderungen
im Rahmen der in den folgenden Ansprüchen definierten Erfindung
möglich
sind.