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Erfindungsgebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft hochfeste Legierungen auf Basis von
Magnesium, die eine gute Kriechfestigkeit aufweisen und die für Hochtemperaturanwendungen,
auch bei 175-200 °C,
geeignet sind.
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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Magnesiumverbindungen,
die ein Drittel leichter sind als das gleiche Volumen aus Aluminium,
stellen in der Automobilindustrie das leichteste, Konstruktionsmaterial
dar. Das Gewicht der Fahrzeuge und ihre Sparsamkeit im Treibstoffverbrauch
gewinnen in der Automobilindustrie zunehmend an Bedeutung. Die Automobilhersteller
Europas und Nordamerikas haben sich dazu verpflichtet, den Treibstoffverbrauch
um 25 zu senken und hierdurch bis zum Jahre 2010 eine Reduktion
der CO2-Emissionen um 30 % zu erzielen.
Dementsprechend gewinnen die besagten Legierungen noch zusätzlich an
Attraktivität.
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Die
Mehrzahl der Motor/Antriebssatzkomponenten werden durch Hochdruckguss
hergestellt. Dieses Verfahren stellt wahrscheinlich das größte Herstellungsvolumen
unter den Magnesiumlegierungen verwendenden Verfahren, und es scheint
auch in der Zukunft dabei zu bleiben. Jedoch finden auch andere
Verfahren Anwendung wie Sandguss und Dauerformguss, Squeeze-Casting,
Semi-Solid-Casting, Thixocasting und Thixomolding.
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Die
Kosten für
eine Legierung stellen einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten eines
Bauteils dar, und sie werden zu einem wichtigen Faktor bei der Entwicklung
neuer Legierun gen. Eine ideale Magnesiumlegierung für die Herstellung
von Automobilteilen sollte nicht nur kosteneffektiv sein sondern
auch mehrere Anforderungen in Bezug auf ihr Verhalten während des
Gießprozesses
und im Betrieb unter Dauerbeanspruchung erfüllen. Zu einer guten Gießbarkeit
gehört,
dass die geschmolzene Legierung gut in enge Gussformquerschnitte
hineinfließt,
sowie ein geringes Anhaften der geschmolzenen Legierung an der Form
und die Beständigkeit
gegen Oxidation während
des Gießprozesses.
Eine gute Legierung sollte während
der Abkühlungs-
und der Erstarrungsphase des Gussverfahrens keine Risse entwickeln.
Die aus der Legierung gegossenen Teile sollten eine hohe Zugfestigkeit
(tensile yield strength) und Druckfestigkeit (compressive yield strength)
aufweisen und im Betrieb eine geringe fortgesetzte Dehnung unter
Beanspruchung bei erhöhter
Temperatur (Kriechfestigkeit) zeigen. Die guten mechanischen Eigenschaften
sollten auch bei Temperaturen von über 120 °C erhalten bleiben, wenn die
Bauteile als Teile des Getriebes oder eines Kurbelgehäuses Verwendung
finden sollen. Jedoch sollten einige Motor/Antriebssatzkomponenten,
wie der Motorblock, die Ölwanne, die
Ansaugleitung, unteres Kurbelgehäuse, Ölpumpengehäuse und
andere, noch höheren
Temperaturen widerstehen. Für
eine Legierung, die für
die Herstellung solcher Bauteile eingesetzt werden soll, stellt
eine verbesserte Kriechfestigkeit sowie verbesserte Spannungsrelaxationseigenschaften
kritische Faktoren dar. Die Legierung sollte außerdem gegen Korrosion beständig sein.
Die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Legierung hängen wesentlich
von dem Vorhandensein anderer metallischer Elemente ab, welche eine Vielfalt
an intermetallischen Verbindungen ausbilden können. Diese intermetallischen
Verbindungen behindern die Kornverschiebung (grain sliding) unter
Beanspruchung bei erhöhten
Temperaturen.
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Eines
der aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren zur Verbesserung
der Stabilität
einer metallischen Mischung ist eine Alterung genannte Art der Hitzebehandlung,
die Auswirkungen auf die Mikrostruktur des Metalls haben kann. Jedoch
zeigen die bestehenden kommerziellen Druckguss-Magnesiumlegierungen
keine deutliche Reaktion auf die Alterung.
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Alle
herkömmlichen
Druckguss-Magnesiumlegierungen basieren auf Mg-Al-Systemen. Die
Legierungen des Mg-Al-Zn-Systems (z.B. die kommerziell erhältliche
Legierung AZ91D) oder des Mg-Al-Mn-Systems verfügen über gute Gießbarkeit,
Korrosionsbeständigkeit
und eine Kombination von guter Festigkeit und Duktilität bei Umgebungstemperatur,
sie zeigen jedoch nur geringe Kriechfestigkeit und geringe Festigkeit
bei erhöhten
Temperaturen. Andererseits besitzen Mg-Al-Si-Legierungen und Mg-Al-RE-Legierungen
eine bessere Kriechfestigkeit jedoch auch eine nicht ausreichende
Korrosionsbeständigkeit
(AS41- und AS21-Legierungen) sowie schlechte Gießbarkeit (AS21- und AE42-Legierungen).
Beide Legierungsarten zeigen weiterhin eine relativ niedrige Zugfestigkeit
bei Raumtemperatur. Zusätzlich
erhöht
ein hoher Gehalt an RE-Elementen, z.B. 2,4 % in AE42, die Kosten.
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Durch
Hinzufügen
anderer Legierungselemente zu der Legierung können einige der oben erwähnten Nachteile überwunden
werden. Die deutsche Patentschrift Nr. 847,992 beschreibt auf Magnesium
basierende Legierungen, die bis zu 3 Gew.-% Calcium enthalten und
unter einer über
einen Zeitraum von 50 Stunden aufgebrachten Beanspruchung von 30
MPa bei 200 °C
eine Kriechdehnung von weniger als 0,2 % zeigen.
GB 2,296,256 offenbart eine auf Magnesium
basierende, bis zu 2 Gew.-% RE und bis zu 5,5 Gew.-% Ca enthaltende
Legierung und beansprucht eine Kriechrate von 0,01 % pro 50 Stunden.
WO 9625529 offenbart eine auf Magnesium basierende Legierung, die
bis zu 0,8 Gew.-% Calcium enthält
und eine Kriechdehnung von weniger als 0,5 % zeigt, unter einer
für einen
Zeitraum von 200 Stunden aufgebrachten Beanspruchung von 35 MPa bei
150 °C.
EP 799901 beschreibt eine
auf Magne sium basierende Legierung für den Semi-solid-Guss, welche bis
zu 4 Gew.-% Calcium und bis zu 0,15 Gew.-% Strontium enthält, wobei
das Ca/Al-Verältnis
weniger als 0,8 betragen sollte.
EP
791662 offenbart eine auf Magnesium basierende Legierung,
die bis zu 3 Gew.-% Ca und bis zu 3 Gew.-% RE-Elemente umfasst, wobei die Legierungen
nur bei bestimmten Verhältnissen
der Elemente zueinander druckgießbar sind und wobei eine verbesserte
Festigkeit bei höheren
Temperaturen beansprucht wird.
EP
1048743 lehrt ein Verfahren zur Herstellung einer bis zu
3,3 % Ca und bis zu 0,2 % Sr enthaltenden Magnesiumlegierung für den Guss
und beansprucht eine verbesserte Kriechfestigkeit bei 150-175 °C. WO 01/44529
beansprucht eine Legierung für
den Druckguss, die bis zu 7 % Strontium enthält und eine Kriechverformung
von 0,06 bei 150 °C
aufweist.
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GB 5960102 beschreibt Magnesiumlegierungen,
die 3 bis 11 Al, 0,15 bis 1,25 % Ca, 0,25 bis 4 % Sn, 0,01 bis 1,0
% Mn und wahlweise weitere Element enthalten.
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In
dem US-Patent Nr. 6,139,651 ist eine auf Magnesium basierende Legierung
offenbart, die bis zu 1,2 Gew.-% Ca, bis zu 0,2 Gew.-% Sr, bis zu
1 Gew.-% RE-Elemente und bis zu 0,0015 Gew.-% Beryllium umfasst, während der
Zinngehalt in einem der Bereiche 0,01 bis 1 Gew.-% und 5 bis 10
Gew.-% liegt. Diese Legierung zeigt eine hervorragende Gießbarkeit
und Korrosionsbeständigkeit
und exzellente mechanische Eigenschaften; sie ist für Anwendungen
bei Betriebstemperaturen von bis zu 150 °C bestimmt. Um jedoch die Anwendungsmöglichkeiten
von Magnesium auf Getriebe und Motorblöcke, die bei Temperaturen von über 150 °C arbeiten,
auszuweiten, ist eine noch weiter verbesserte Beständigkeit
der Legierungen erforderlich.
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Ein
Ziel der Erfindung ist daher die Bereitstellung von Magnesiumlegierungen,
die in der Lage sind, bei Temperaturen von 175-200 °C zu arbeiten.
Die Erfindung zielt auf die Bereitstellung von Legierungen mit verbesserter
Festigkeit bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen sowie auf
verbesserte Kriechfestigkeit bei erhöhten Temperaturen bis zu Temperaturen
im Bereich von 175-200 °C.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Legierungen,
die besonders gut für das
Hochdruckguss-Verfahren angepasst sind, die in vermindertem Maße anfällig sind
für das
Anhaften an der Form, für
Oxidation und Heißrissbildung
und die eine gute Fließfähigkeit
aufweisen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Legierungen
auf Basis von Magnesium, welche für Anwendungen bei erhöhter Temperatur
geeignet sind und eine gute Korrosionsbeständigkeit aufweisen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung von Legierungen,
die auch für
andere Anwendungen geeignet sind, wie z.B. Sandguss, Dauerformguss,
Squeeze-Casting, Semi-Solid-Casting,
Thixocasting und Thixomolding.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Legierungen,
die mit Erfolg gegossen werden können,
obwohl sie kein Beryllium enthalten.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Legierungen,
die im Verlaufe der Alterung eine verbesserte Festigkeit zeigen.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung besteht in der Bereitstellung von Legierungen,
welche das vorgenannte Verhalten und die vorgenannten Eigenschaften
besitzen und relativ geringe Kosten aufweisen.
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Weitere
Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft hochfeste, auf Magnesium basierende
Legierungen mit guter Kriechfestigkeit, welche für Anwendungen bei erhöhten Temperaturen,
sogar bei 175-200 °C, geeignet
sind. Die erfindungsgemäßen Legierungen
weisen eine gute Gießbarkeit
auf und zeigen eine gute Korrosionsbeständigkeit.
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Die
erfindungsgemäßen Legierungen
zeigen bei Umgebungstemperatur eine Zugfestigkeit (tensile yield
strength, TYS) von über
170 MPa, bei 175 °C
eine TYS von über
150 MPa, bei 150 °C
und unter einer Beanspruchung von 100 MPa eine minimale Kriechrate
(minimal creep rate, MCR) von weniger als 1,7 × 10–9/s und
bei 200 °C
und einer Beanspruchung von 55 MPa eine MCR von weniger als 4,9 × 10–9/s.
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Die
erfindungsgemäßen Legierungen
auf Basis von Magnesium bestehen aus
- i) mindestens
85,4 Gew.-% Magnesium,
- ii) 4,7 bis 7,3 Gew.-% Aluminium,
- iii) 0,17 bis 0,60 Gew.-% Mangan
- iv) 0,0 bis 0,8 Gew.-% Zink
- v) 1,8 bis 3,2 Gew.-% Calcium
- vi) 0,3 bis 2,2 Gew.-% Zinn
- vii) 0,0 bis 0,5 Gew.-% Strontium und wahlweise
- viii) bis zu 0,004 Gew.-% Eisen, bis zu 0,001 Gew.-% Nickel,
bis zu 0,003 Gew.-% Kupfer, bis zu 0,03 Gew.-% Silicium und bis
zu 0,001 Gew.-% Beryllium; und
- ix) unwesentlichen Verunreinigungen.
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Die
Mikrostruktur einer erfindungsgemäßen Legierung umfasst eine
feste Mg-Al-Lösung
oder eine feste Mg-Al-Sn-Lösung
als Matrix und die intermetallischen Verbindungen, die an den Korngrenzen
der Mg-Al- oder Mg-Al-Sn-Matrix ausgefällt sind. Die in den erfindungsgemäßen Legierungen
vorliegenden intermetallischen Verbindungen sind A12Ca,
Al2(Ca, Sr), Al2(Ca,
Sn), Al2(Ca, Sn, Sr), AlxMny, wobei das Verhältnis von "x" zu "y" von dem Aluminiumgehalt der Legierung
abhängt.
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Die
erfindungsgemäßen Legierungen
sind insbesondere für
Hochdruckgussanwendungen geeignet, da sie eine verminderte Anfälligkeit
für Heißrissbildung
und für
das Anhaften an der Form aufweisen. Die Erfindung betrifft außerdem Legierungen,
die in anderen Verfahren, umfassend Sandguss, Dauerformguss, Squeeze-Casting,
Semi-Solid-Casting, Thixocasting und Thixomolding, angewendet werden
können.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin durch Giessen einer auf Magnesium basierenden
Legierung der oben definierten Zusammensetzung hergestellte Produkte,
wobei die Legierung eine hohe Festigkeit, gute Kriechfestigkeit
und Gießbarkeit
zeigt, für
Anwendungen bei erhöhter
Temperatur geeignet ist und eine gute Korrosionsbeständigkeit
aufweist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
oben beschriebenen sowie weitere Eigenschaften und Vorteile der
Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beispiele und unter Bezug
auf die beiliegenden Zeichnungen verdeutlicht; diese Zeichnungen zeigen:
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1:
Tabelle 1, in der chemische Zusammensetzungen von Legierungen dargestellt
sind;
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2:
Tabelle 2, in der die Gießbarkeitseigenschaften
neuer Legierungen dargestellt sind;
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3:
Tabelle 3, in der intermetallische Phasen in den neuen Legierungen
dargestellt sind;
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4:
Tabelle 4, in welcher die mechanischen Eigenschaften und das Kriechverhalten
von Legierungen dargestellt ist;
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5:
Tabelle 5, in welcher die Wirkung der Alterung auf die mechanischen
Eigenschaften von Legierungen dargestellt ist;
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6, A und B: die Mikrostrukturen einer
druckgegossenen Legierung gemäß den Beispielen
1 bzw. 3;
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7, A und B: die Mikrostrukturen einer
druckgegossenen Legierung gemäß Beispiel
5 bzw. 7;
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8, A und B: die Mikrostrukturen einer
druckgegossenen Legierung gemäß Beispiel
10 bzw. 12;
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9, A und B: die Mikrostrukturen der druckgegossenen
Legierungen AZ91D (Vergleichsbeispiel 1) bzw. AE42 (Vergleichsbeispiel
2).
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wurde festgestellt, dass bestimmte Kombinationen von Elementen in
auf Magnesium basierenden Legierungen, welche Aluminium, Mangan,
Zink, Calcium, Strontium und Zinn umfassen, zu Eigenschaften führen, die
den Eigenschaften von Legierungen des Standes der Technik überlegen
sind. Zu diesen Eigenschaften gehört eine hervorragende, hohe
Zugfestigkeit und Druckfestigkeit bei Raumtemperatur und erhöhten Temperaturen,
und zwar auch bei 175 °C
bis 200 °C,
hervorragende Kriechfestigkeit im Temperaturbereich von 150 bis
200 °C,
gute Gießbarkeit
und Korrosionsbeständigkeit,
eine merkliche Reaktion auf die Niedrigtemperaturalterung, und ein
gutes Verhalten des geschmolzenen Metalls. Die neuen Legierungen
zeigen eine deutliche Reaktion auf die Alterung bei 250 °C, wobei
die Zugfestigkeit, die Druckfestigkeit und die Kriechfestigkeit
ansteigen.
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Eine
auf Magnesium basierende Legierung der vorliegenden Erfindung umfasst
4,7 bis 7,3 Gew.-% Aluminium. Ist die Aluminiumkonzentration niedriger
als 4,7 Gew.-%, so zeigt die Legierung keine guten Fließfähigkeitseigenschaften
und keine gute Gießbarkeit.
Andererseits führt
eine Aluminiumkonzentration von mehr als 7,3 Gew.-% zu Versprödung und
Verminderung der Kriechfestigkeit. Eine Legierung gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
1,8 bis 3,2 Gew.-% Calcium. Durch das Vorhandensein von Calcium
in diesem Konzentrationsbereich wird die Kriechfestigkeit erheblich
verbessert, und es ermöglicht
die Herstellung und den Druckguss von Legierungen bei vermindertem
Verbrauch von Schutzgasen, insbesondere SF6,
sogar bei Legierungen, die kein Beryllium enthalten. Durch eine
Calciumkonzentration von weniger als 1,8 Gew.-% wird keine ausreichende
Kriechfestigkeit gewährleistet.
Auf der anderen Seite sollte die Calciumkonzentration nicht über 3,2
Gew.-% hinausgehen, um Versprödung
zu verhindern. Eines der wesentlichen Merkmale der vorliegenden
Erfindung besteht in dem Vorhandensein von Zinn zur Verbesserung
der Gießbarkeit.
Es hat sich herausgestellt, dass durch das Vorhandensein von Zinn
in einer Konzentration von wenigstens 0,3 Gew.-% die Gießbarkeit
merklich verbessert sowie das Anhaften an der Form beseitigt wurde.
Zinnzusätze
von mehr als 2,2 Gew.-% führen
zu einer Verminderung der Legierungsfestigkeit. Die Legierungen
gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten Mangan zur Reduktion von Eisen und Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit.
Der Mangangehalt hängt
von dem Aluminiumgehalt ab und kann von 0,17 bis 0,6 Gew.-% variieren.
Die erfindungsgemäßen Legierungen
können
bis zu 0,5 Gew.-% Strontium enthalten, um die intermetallischen
Phasen zu Modifizieren und die Kriechfestigkeit weiter zu verbessern.
Durch die Steigerung der Strontiumkonzentration auf über 0,5
% wird die Kriechfestigkeit nicht wesentlich verbessert, jedoch
werden die Kosten unnötigerweise erhöht. Die
erfindungsgemäßen Legierungen
können
bis zu 0,8 % Zink enthalten, um die Gießbarkeit und die Festigkeit
bei Raumtemperatur zu verbessern. Mehr als 0,8 Gew.-% Zink kann
zu Heißrissbildung
führen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
eine geringe Menge Beryllium enthalten, nämlich bis zu 0,001 Gew.-%.
Jedoch besteht ein wichtiges Merkmal der Legierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung darin, dass sie mit Erfolg als berylliumfreie Legierungen
hergestellt und gegossen werden können. Dies ist von Vorteil,
da Beryllium als toxisches Metall klassifiziert ist.
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Silicium
ist eine typische Verunreinigung, die in dem zur Herstellung von
Magnesiumlegierungen verwendeten Magnesium enthalten ist. Somit
kann eine Magnesiumlegierung Silicium enthalten, jedoch sollte der Siliciumgehalt
nicht mehr als 0,03 Gew.-% betragen. Es ist bekannt, dass Eisen,
Nickel und Kupfer die Korrosionsbeständigkeit von Magnesiumlegierungen
drastisch reduzieren. Daher enthaltend die erfindungsgemäßen Legierungen
nicht mehr als 0,004 Gew.-% Eisen, nicht mehr als 0,001 Gew.-% Nickel
und nicht mehr als 0,003 Gew.-% Kupfer.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
eine Legierung auf der Basis von Magnesium 5,9 bis 7,2 Gew.-% Aluminium,
0,9 bis 2,1 Gew.-% Zinn, 2,1 bis 3,1 Gew.-% Calcium und 0,2 bis
0,3 Gew.-% Mangan.
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Es
wurde festgestellt, dass die Zugabe von Calcium, Zinn und Strontium
in dem hier beschriebenen Gewichtsanteil zur Ausfällung von
mehreren intermetallischen Verbindungen führt. In einer strontiumfreien
erfindungsgemäßen Legierung
können
die intermetallischen Verbindungen Al2Ca,
Al2(Ca, Sn) und Alx Mny, an den Korngrenzen der festen Mg-Al-Lösung nachgewiesen
werden. In einer erfindungsgemäßen strontiumenthaltenden
Legierung umfasst die Mikrostruktur eine feste Mg-Al-Lösung mit
Präzipitaten,
die sich an den Korngrenzen befinden und die die intermetallischen
Verbindungen Al2Ca, Al2(Ca,
Sn), Al2(Ca, Sr), Al2(Ca,
Sr, Sn) und AlxMny umfassen.
Das Verhältnis
von "x" zu "y" hängt
von dem Aluminiumgehalt der Legierung ab.
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Die
Magnesiumlegierungen der vorliegenden Erfindung wurden getestet
und mit Vergleichsproben verglichen; hierzu gehörten die weit verbreiteten,
kommerziell erhältlichen
Magnesiumlegierungen AZ91D und AE42. Die metallographische Untersuchung
durch Rasterelektronenmikroskopie und Röntgendiffraktionsanalyse der
Präzipitate
zeigte deutliche Unterschiede zwischen den Vergleichsproben und
den erfindungsgemäßen Legierungen,
z.B. in Form von Bildung neuer intermetallischer Präzipitate.
Beispielsweise bestand die Mikrostruktur der neuen Legierungen auf
feinen Körnern
aus fester Mg-Al-Lösung
und aus eutektischen Phasen, die sich an Korngrenzen befanden. Diese
Al, Ca, Sr und Sn enthaltenden Phasen haben hohe Schmelzpunkte und
behindern die Kornverschiebung bei hoher Temperaturbeanspruchung.
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Die
Gießbarkeit
wurde durch Kombinieren dreier Parameter bewertet, welche das Verhalten
der Legierung während
des Gießprozesses
charakterisieren: Fließfähigkeit,
Anhaften an der Form und Oxidationsbeständigkeit. Unter allen Vergleichsbeispielen
wies nur die AZ91D-Legierung eine ähnliche Gießbarkeit auf wie die Legierungen
der vorliegenden Erfindung, deren Gießverhalten erheblich besser
war als das Gießverhalten
der AE42 Legierung.
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Zug-
und Druckversuche zeigten, dass die erfindungsgemäßen Legierungen
bei Raumtemperatur eine geringere Dehnung und sowohl bei Raumtemperatur
als auch bei 175 °C
und sogar bei 200 °C
eine bedeutend höhere
Zugfestigkeit (TYS) und Druckfestigkeit (CYS) aufweisen.
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Die
Korrosionsbeständigkeit
der neuen Legierungen wurde durch Eintauchen in NaCl-Lösung und
anschließendem
Abziehen in Chromsäure
gemessen und lag in dem durch die Beständigkeit der Legierungen AZ91D
und AE42 vorgegebenen Bereich.
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Das
Kriechverhalten wurde bei 150 °C
und 200 °C über einen
Zeitraum von 200 h unter einer Beanspruchung von 100 MPa bzw. 55
MPa gemessen. Die Wahl der Bedingungen basiert auf den Erfordernissen für Motor/Antriebssatzkomponenten
wie Getriebe, Ölwanne,
Ansaugleitung usw. Die Kriechfähigkeit
wurde durch den Wert der minimalen Kriechrate charakterisiert, welcher
als der wichtigste Konstruktionsparameter für Motor/Antriebssatzbauteile
angesehen wird. Die Legierungen der vorliegenden Erfindung wiesen
eine viel höhere
Kriechfestigkeit auf als die Legierungen AZ91D und AE42, wobei das
Verhältnis
zwischen den Kriechfestigkeitswerten einen Größenbereich von drei Größenordnungen
erreichte.
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Die
erfindungsgemäßen Legierungen
wurden über
einen Zeitraum von 1 h einer Alterung bei 250 °C unterworfen. Es stellte sich
heraus, dass die Legierungen durch diese Behandlung eine signifikante
Ausscheidungshärtung
erfuhren, was zu einer Verbesserung aller mechanischer Parameter
führte,
ohne die Korrosionsgeschwindigkeit zu beeinträchtigen. Durch dieses Potential
bieten die Legierungen der vorliegenden Erfindungen einen großen technologischen
Vorteil, da bestehende kommerzielle druckgegossene Magnesiumlegierungen
keine deutliche Reaktion auf die Alterung zeigen. Beispielsweise
könnte
Niedrigtemperaturalterung mit anderen technologischen Verfahren,
wie der Anwendung unterschiedlicher Farbsysteme etc., kombiniert
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein aus einer erfindungsgemäßen Legierung
hergestelltes Produkt im Hochdruckverfahren gegossen.
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Bei
anderen Ausführungsformen
der Erfindung wird ein aus einer erfindungsgemäßen Legierung hergestelltes
Produkt in einem Verfahren gegossen, welches aus den Verfahren Sandguss,
Dauerformguss, Squeeze-Casting, Semi-Solid-Casting, Thixocasting
und Thixomolding ausgewählt
ist.
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Basierend
auf den oben genannten Erkenntnissen betrifft die vorliegende Erfindung
ebenfalls die Produkte, welche aus den Bauteilen aus den Magnesiumlegierungen
hergestellt werden, wobei diese Produkte eine verbesserte Festigkeit
sowie Kriechfestigkeit bei Raumtemperaturen und bei erhöhten Temperaturen
wie auch eine gute Korrosionsbeständigkeit aufweisen und als
Bauteile von Kraftfahrzeug- oder Flugzeug-Bausystemen verwendet werden.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Produkte, die bei Raumtemperatur
eine Zugfestigkeit von mehr als 170 MPa und bei 175 °C eine Zugfestigkeit
von mehr als 150 MPa aufweisen, Produkte, die bei 150 °C und unter
einer Beanspruchung von 100 MPa eine minimale Kriechrate (MCR) von
weniger als 1,7 × 10–9/s
aufweisen, und Produkte, die bei 200 °C und einer Beanspruchung von
55 MPa eine MCR von weniger als 4,9 × 10–9/s
aufweisen.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele näher beschrieben
und erläutert.
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Beispiele
Allgemeine Verfahrensvorschrift
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Die
Legierungen der vorliegenden Erfindung wurden in einem aus kohlenstoffarmem
Stahl bestehenden, 100-Liter-Schmelztiegel
hergestellt. Eine Mischung aus CO2 + 0,5
% SF6 wurde als Schutzgasatmosphäre verwendet.
Die folgenden Rohstoffe wurden verwendet:
Magnesium – reines
Magnesium, Grad 9980A, mit einem Gehalt von wenigstens 99,8 % Mg.
Mangan – eine Al-60
% Mn-Vorlegierung, die in das geschmolzene Magnesium bei einer Schmelztemperatur von
700 °C bis
720 °C,
abhängig
von der Mangankonzentration, eingebracht wurde. Eine besondere Aufbereitung
der zugeführten
Teile und intensives Rühren
der Schmelze über
einen Zeitraum von 15-30 min erfolgten, um die Auflösung des
Mangans in dem geschmolzenen Magnesium zu beschleunigen.
Aluminium – technisch
reines Al (weniger als 0,2 % Verunreinigungen).
Zinn – technisch
reines Sn (weniger als 0,25 % Verunreinigungen).
Calcium – eine Vorlegierung
Al-75 % Ca
Strontium – eine
Vorlegierung Al-90 % Sr.
Zink – technisch reines Zn (weniger
als 0,1 % Verunreinigungen).
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In
der Regel betrugen die für
das Einführen
von Al, Ca, Sr, Sn und Zn verwendeten Temperaturen von 690 °C bis 710 °C. Zwei-
bis fünfzehnminütiges intensives
Rühren
war ausreichend, um diese Elemente in dem geschmolzenen Magnesium
aufzulösen.
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Beryllium – 5–10 ppm
Beryllium wurde zu einigender neuen Legierungen in Form einer Vorlegierung Al-1
% Be hinzugegeben, und zwar nach dem Tempern der Schmelze bei Temperaturen
von 660–690 °C vor dem
Gießen.
Jedoch wurde die Mehrzahl der neuen Legierungen ohne Beryllium hergestellt
und gegossen.
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Nach
der Herstellung der erforderlichen Zusammensetzungen wurden die
Legierungen in 8-kg-Gussblöcke
gegossen. Der Guss erfolgte ohne jeglichen Schutz des geschmolzenen
Metalls während
des Festwerdens in den Formen. Auf keiner der Oberflächen der
Versuchsblöcke
wurde Verbrennen oder Oxidation beobachtet. Die chemische Analyse
erfolgte mit einem Funkenemissionsspektrometer. Die Druckgiessversuche
erfolgten unter Verwendung einer IDRA OL-320-Druckgiessanlage mit
Kältekammer
und einer Zuhaltekraft von 345 Tonnen. Die zur Herstellung der Versuchsproben
verwendete Druckgießform
war ein Werkzeug mit sechs Formhöhlungen,
mit welcher
- – zwei runde Probekörper für den Zugversuch
gemäß ASTM-Norm B557M-94
- – ein
Probestück,
das für
den Kriechversuch geeignet ist
- – ein
Probestück,
das für
den Dauerfestigkeitsversuch geeignet ist
- – ein
Probestück
für den
Schlagversuch gemäß der ASTM-E23-Norm
- – ein
rundes Probestück
mit einem Durchmesser von 10 mm für den Immersions-Korrosionsversuch
gemäß der ASTM-G31-Norm
erzeugt
wurden.
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Die
Druckgießbarkeit
wurde in Druckgießversuchen
durch Beobachtung der Fließfähigkeit
(F), der Oxidationsbeständigkeit
(OR) und des Anhaftens an der Form (D) bewertet. Jede Legierung
wurde bezüglich dieser
drei Eigenschaften nach zunehmender Qualität mit 1 bis 10 bewertet. Der
kombinierte "Gießbarkeitsfaktor" (CF) wurde durch
Gewichten der drei Parameter berechnet, wobei das Anhaften an der
Form den Gewichtungsfaktor 4 und die Fließfähigkeit und Oxidation jeweils
den Gewichtungsfaktor 1 erhielten:
wobei T die tatsächliche
Gießtemperatur
und 670 die Gießtemperatur
für die
AZ91D-Legierung ist [°C].
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Die
metallographische Prüfung
erfolgte unter Verwendung eines optischen Mikroskops und eines Rasterelektronenmikroskops
(REM), das mit einem energiedispersiven Spektrometer (EDS) ausgerüstet war.
Die Phasenzusammensetzungen wurden durch Röntgendiffraktionsanalyse, kombiniert
mit EDS-Analyse,
bestimmt.
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Die
Zug- und Druckprüfungen
bei Raum- und erhöhten
Temperaturen erfolgten unter Anwendung einer Instron 4483-Anlage,
die mit einer Hochtemperaturkammer ausgestattet war. Es wurde die
Zugfestigkeit (TYS), die Zerreißfestigkeit
(UTS) und die prozentuale Dehnung (%E) und die Druckfestigkeit (CYS)
bestimmt.
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Die
SATEC-Modell-M-3-Anlage wurde für
die Kriechprüfung
verwendet. Die Kriechversuche wurden über einen Zeitraum von 200
h bei 150 °C
und 200 °C
bei einer Beanspruchung von 100 MPa bzw. 55 MPa durchgeführt. Die
Wahl der Bedingungen basierte auf den Anforderungen an das Kriechverhalten
bei Motor/Antriebssatz-Komponenten wie Getriebe, Ölwanne,
Ansaugleitung usw. Die Kriechfähigkeit
wurde durch den Wert der minimalen Kriechrate (MCR) charakterisiert,
welcher als der wichtigste Konstruktionsparameter für Motor/Antriebssatz-Komponenten
angesehen wird.
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Das
Korrosionsverhalten wurde durch einen Immersions-Korrosionsversuch gemäß ASTM-Standard G31-87
bewertet. Die getesteten Probestücke,
zylinderförmige
Stangen von 100 mm Länge
und 10 mm Durchmesser, wurden in Aceton entfettet und anschließend in
5%iger NaCl-Lösung
bei Raumtemperatur, 23±1 °C, 72 Stunden
lang eingetaucht.
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Von
jeder Legierung wurden fünf
Replikate geprüft.
Die Probekörper
wurden dann in einer Chromsäurelösung (180
g CrO3 pro Liter Lösung) bei 80 °C etwa drei
Minuten lang von den Korrosionsprodukten befreit. Es wurde der Gewichtsverlust
bestimmt und zur Berechnung der durchschnittlichen Korrosionsgeschwindigkeit
in mg/cm2/Tag verwendet.
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Beispiele
für Legierungen
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In
den Tabellen 1 bis 5 sind die chemischen Zusammensetzungen und Eigenschaften
von erfindungsgemäßen Legierungen
sowie von Legierungen von Vergleichsbeispielen dargestellt. Tabelle
1 zeigt die chemischen Zusammensetzungen von 14 neuen Legierungen
zusammen mit fünf
Vergleichsbeispielen. Bei den Vergleichsbeispielen 1 und 2 handelt
es sich um die kommerziellen Magnesiumlegierungen AZ91D bzw. AE42.
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Die
Ergebnisse der metallographischen Untersuchung der neuen Legierungen
und der Vergleichsbeispiele 1 und 2 sind in den 6–9 dargestellt. Die Mikrographen zeigen
extrem feine Körner
aus fester Mg-Al-Lösung
oder fester Mg-Al-Sn-Lösung, die
von eutektischen Präzipitaten
an der Korngrenze umgeben sind. Diese Phasen wurden durch Röntgendiffraktionsanalyse
und EDS identifiziert. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
3 zusammengefasst, zusammen mit den für die Vergleichslegierungen
erhaltenen Daten. Wie die Tabelle zeigt, führt das Legieren mit Aluminium,
Calcium, Zinn, Strontium, Mangan und Zink in den angegebenen prozentualen
Gewichtsanteilen zur Bildung neuer intermetallischer Phasen, die
sich von den intermetallischen Zusammensetzungen, wie sie in AZ91D
und AE42-Legierungen vorliegen, unterscheiden.
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Die
Formgiessbarkeitseigenschaften neuer Legierungen sind in Tabelle
2 angegeben. Es ist ersichtlich, dass die neuen Legierungen der
vorliegenden Erfindung eine Formgiessbarkeit zeigen, die erheblich
besser ist als diejenige der AE42-Legierung (Vergleichsbeispiel
2). Die Vergleichsbeispiele 3 bis 5 zeigen, dass die Zugabe von
Zinn die Tendenz zum Haftenbleiben in der Form bei Mg-Al-Ca-Legierungen
bedeutend vermindert.
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Die
Zug-, Druck- und Kriecheigenschaften sowie die Korrosionsbeständigkeit
neuer Legierungen sind in Tabelle 4 angegeben. Wie die Ergebnisse
deutlich machen, zeigen die neuen Legierungen der vorliegenden Erfindung
eine Zugfestigkeit (TYS) und eine Druckfestigkeit (CYS), die erheblich über denjenigen
der herkömmlichen
Legierungen AZ91 D und AE42 liegt, und zwar bei Raumtemperatur und
insbesondere bei erhöhten
Temperaturen von 175 °C
und 200 °C.
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Wie
aus Tabelle 4 ersichtlich, zeigen die Legierungen der vorliegenden
Erfindung im Vergleich mit der AZ91D-Legierung eine höhere Zugfestigkeit
(TYS) und eine höhere
Druckfestigkeit (CYS) bei Raumtemperatur, bei 175 °C und bei
200 °C,
und im Vergleich mit der AE42-Legierung wesentlich höhere Werte.
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Der
größte Vorteil
der erfindungsgemäßen Legierungen
besteht, wie auf Tabelle 4 ersichtlich, in deren Kriechverhalten.
Die Werte der minimalen Kriechrate (MCR) liegen bei den neuen Legierungen
im Vergleich mit den kommerziellen Legierungen AZ91D und AE42 sowohl
bei 150 °C
als auch bei 200 °C
um zwei bis drei Größenordnungen
niedriger. So beträgt
der MCR-Wert einer erfindungsgemäßen Legierung
in Beispiel 5 0,80 × 10–9/sec
bei 150 °C,
verglichen mit dem Wert 1429 × 10–9 für die Legierung
AZ91D.
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Tabelle
5 zeigt die Wirkung der Alterung, bei 250 °C über einen Zeitraum von 1 Stunde,
auf die Eigenschaften der neu en Legierungen. Die TYS-, UTS-, E-
und CYS-Werte beziehen sich auf 20 °C. Die Tabelle zeigt die Werte
vor und nach der Behandlung. Wie ersichtlich, wurden durch die Alterungsbehandlung
die meisten der untersuchten Parameter verbessert.
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Zwar
wurde die Erfindung anhand einiger spezifischer Beispiele beschrieben,
doch ist auch eine Vielzahl von Modifikationen und Varianten möglich. Es
wird deshalb darauf hingewiesen, dass die Erfindung innerhalb des
Umfanges der beigefügten
Ansprüche
auch in einer anderen als der hier ausdrücklich beschriebenen Weise
verwirklicht werden kann.