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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf das Recycling von Artikeln,
die Hochleistungsfaser in Garne einschließen, sowie daraus hergestellte
Artikel.
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2. BESCHREIBUNG DES VERWANDTEN
GEBIETES
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Textiles
flächiges
Material, in das Hochleistungsfasern einbezogen sind, wie beispielsweise
Aramidfaser, sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Diese flächigen Materialien
lassen sich in einer großen
Vielzahl von Artikeln zur Erhöhung
der ballistischen Durchschlagfestigkeit oder Widerstandsfähigkeit
gegen Schnitt und Scheuerfestigkeit dieser Artikel verwendet werden.
Beispiele für
derartige Artikel sind kugelsichere Westen, Handschuhe, Chaps und
dergleichen.
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Die
US-P-6103646 offenbart einen durchschlagfesten ballistischen Artikel,
der eine Außenseite
einschließt,
die aus einer Mehrzahl von fest gewebten Lagen aus Aramidgarnen
erzeugt ist, und eine Innenseite aus einer Mehrzahl von Lagen aus
durchschlagfestem Fasermaterial, wie beispielsweise Aramidgarne.
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Die
US-P-5876834 offenbart Kettensägenschutz-Chaps,
die aus einem Gewebe aus Aramidgarnen erzeugt sind.
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Textiles
flächiges
Material, in das Hochleistungsfasern oder -garne einbezogen sind,
wird zur Herstellung zahlreicher anderer Artikel verwendet, wie
beispielsweise gegen Schnitt widerstandsfähige Handschuhe und dergleichen.
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Ein
Problem bei den aus einem textilen flächigen Material hergestellten
Artikeln, in die Hochleistungsfaser einbezogen ist, besteht in der
Verbringung derartiger Artikel. Artikel, wie beispielsweise kugelsichere Westen,
haben in der Regel eine Gebrauchsdauer von 5 bis 10 Jahren, wonach
die Westen ersetzt werden müssen,
womit die Frage nach der Verbringung gebrauchter kugelsicherer Westen
nachdrücklicher
wird. Es gibt einen weiter bestehenden Bedarf, den Abfall durch
Recycling zu verringern. Das allgemeine Konzept des Recyclings von
gebrauchtem textilem Material ist bekannt. Siehe hierzu beispielsweise
die US-P-5369861, in der ein Verfahren zum Recycling von Jeans-Abfall
offenbart wird. Die US-P-5919717 offenbart ein Verfahren zum Recycling
von Polyester-Textilien, bei dem geschnittene Stücke geschreddert und vor dem
Mischen und Kardieren zu einem Wickel geblasen werden. Es gibt einen
weiter bestehenden Bedarf nach einem neuen und verbesserten Recyclingprozess.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zum Recycling
eines textilen flächigen
Materials, wobei in das textile flächige Material Hochleistungsfasern
mit einer Reißfestigkeit
von mindestens 10 Gramm pro Decitex und einem Zugelastizitätsmodul
von mindestens 150 Gramm pro Decitex einbezogen sind, um ein Garn
aus dem textilen flächigen
Material zu erzeugen. In dem Verfahren ist ein textiles flächiges Material
vorgesehen, in das Fasern mit einer Reißfestigkeit von mindestens
10 Gramm pro Decitex und einem Zugelastizitätsmodul von mindestens 150
Gramm pro Decitex einbezogen sind, wobei das textile flächige Material
zu Stücken
von einer Abmessung nicht größer als
15 cm geschnitten werden. Den Stücken
des textilen flächigen
Materials werden 30% bis 99 Gew.% Stapelfasern bezogen auf Stapelfaser
und Hochleistungsfaser zugesetzt, um ein Gemisch daraus zu erzeugen,
wonach die Fasern des Gemisches separiert und zu einem Faserband
ausgerichtet werden und das Faserband zu einem verzwirnten Garn
geformt wird. Dieses Garn lässt
sich zur Erzeugung eines textilen flächigen Materials oder irgend
eines anderen nützlichen
Artikels verwenden. In dem Garn können zusätzliche Fasern vorhanden sein.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die
vorliegende Erfindung richtet sich auf das Recycling von Artikeln,
in die Hochleistungsfasern einbezogen sind, um ein Garn zu erzeugen,
das zur Herstellung anderer Artikel verwendet werden kann.
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Artikel,
in die Hochleistungsfasern oder Hochleistungsgarne einbezogen sind,
wie sie typisch in Form von endlosen Multifilamentgarnen vorliegen,
finden zahlreiche Anwendungen, einschließlich kugelsichere Westen,
gegen Schnitt widerstandsfähige
Handschuhe, Chaps und dergleichen. In dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Artikel, in dem ein textiles flächiges Material mit Hochleistungsfasern
eingebaut ist, auseinandergenommen oder zerlegt, um so das textile
flächige
Material bereitzustellen ohne irgendwelche Bedeckung, Näharbeit
oder dergleichen. Beispielsweise ist in eine kugelsichere Weste
typischerweise eine Mehrzahl von Textillagen einbezogen, die miteinander
vernäht
sind und gewöhnlich
von einer Außenlage
oder einem anderen abdeckenden textilen Material bedeckt sind. Die
Außenlage
oder das abdeckende textile Material werden entfernt, um die Mehrzahl
der textilen Lagen freizulegen, wobei die Näharbeit der textilen Lagen entfernt
wird, um so lediglich die textilen Lagen zu belassen, in denen die
Hochleistungsfaser enthalten ist. Ein Teil der Näharbeit kann in dem textilen
flächigen
Material verbleiben, jedoch ist es in der Regel nicht wünschenswert,
da die Näharbeit
zu einem Garn geringerer Qualität
führt.
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Artikel
und textile flächige
Materialien der vorliegenden Erfindung werden ganz oder teilweise
aus Garnen erzeugt, in die Hochleistungsfasern einbezogen sind.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "Hochleistungsfasern" Fasern mit einer Reißfestigkeit
von mindestens 10 Gramm pro Decitex und einem Zugelastizitätsmodul
von mindestens 150 Gramm pro Decitex. Derartige Garne können aus
Fasern erzeugt sein, wie beispielsweise Aramide, Polyolefine, Polybenzoxazol,
Polybenzothiazol und dergleichen, und können aus Mischungen derartiger
Garne hergestellt sein.
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In
das textile flächige
Material können
bis zu 100% Aramidfasern einbezogen sein. Unter "Aramid" wird ein Polyamid verstanden, worin
mindestens 85% der Amid(-CO-NH)-Bindungen direkt an zwei aromatischen Ringen
vorhanden sind. Beispiele für
Aramidfasern wurden beschrieben in "Man-Made Fibers"-Science and Technology, Bd. 2, Kapitel
mit dem Titel "Fiber-Forming
Aromatic Polyamides",
S. 297, W. Black et al., Interscience Publishers, 1968. Aramidfasern
wurden außerdem
offenbart in den US-P-4172938,
3869429, 3819587, 3673143, 3354127 und 3094511.
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Paraaramide
sind häufige
Polymere im Aramidgarn und Poly(p-phenylenterephthalamid) (PPD-T)
ist ein übliches
Paraaramid. Unter PPD-T wird das Homopolymer verstanden, das aus
einer Mol-zu-Mol-Polymerisation
von p-Phenylendiamin und Terephthaloylchlorid entsteht, aber auch
Copolymere, die aus dem Einbau geringer Mengen anderer Diamine mit
dem p-Phenylendiamin und geringen Mengen anderer Disäurechloride mit
dem Terephthaloylchlorid resultieren. Als allgemeine Regel können andere
Diamine oder andere Disäurechloride
in Mengen bis zu 10 Mol.% des p-Phenylendiamins oder des Terephthaloylchlorids
verwendet werden oder vielleicht sogar noch etwas mehr, und mehr
lediglich unter der Voraussetzung, dass die anderen Diamine und
Disäurechloride über keine
reaktionsfähige
Gruppe verfügen,
die die Polymerisationsreaktion stören. PPD-T bezeichnet auch
Copolymere, die aus dem Einbau anderer aromatischer Diamine und
anderer aromatischer Disäurechloride
resultieren, wie beispielsweise 2,6-Naphthaloylchlorid oder Chlor-
oder Dichlorterephthaloylchlorid oder 3,4'-Diaminodiphenylether. Für die Aufgaben
der vorliegenden Erfindung schließt Paraaramid auch stark modifizierte
vollaromatische Copolyamide ein, wie beispielsweise Copoly(p-phenylen/3,4'-Diphenyletherterephthalamid).
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Unter "Polyolefin" wird Polyethylen
oder Polypropylen verstanden. Unter "Polyethylen" wird ein überwiegend lineares Material
aus Polyethylen mit einem Molekulargewicht von vorzugsweise mehr
als 1.000.000 verstanden, das geringfügige Mengen an Kettenverzweigung
oder Comonomere enthalten kann, die 5 modifizierende Einheiten pro
100 Kohlenstoffatome in der Hauptkette nicht überschreiten und die außerdem damit zugemischt
nicht mehr als 50 Gew.% eins oder mehrerer polymerer Additive enthalten
können,
wie beispielsweise Alken-1-Polymere und speziell Polyethylen niedriger
Dichte, Propylen und dergleichen, oder niedermolekulare Additive,
wie beispielsweise Antioxidantien, Gleitmittel, UV-Screeningmittel,
Farbmittel und dergleichen, die üblicherweise
eingebaut sind. Diese sind üblicherweise
als kettenverlängertes
Polyethylen (ECPE) bekannt. In ähnlicher
Weise ist Polypropylen ein überwiegendes
lineares Material aus Polypropylen mit einem Molekulargewicht von
vorzugsweise mehr als 1.000.000. Fasern aus hochmolekularem linearen
Polyolefin sind kommerziell verfügbar.
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Polybenzoxazol
und Polybenzothiazol werden bevorzugt aus Polymeren der folgenden
Strukturen hergestellt:
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Obgleich
die gezeigten aromatischen Gruppen, die an den Stickstoffatomen
gebunden sind, heterocyclisch sein können, sind sie bevorzugt carbocyclisch;
und obgleich sie kondensierte oder nicht kondensierte polycyclische
Systeme sein können,
sind sie vorzugsweise einzelne 6-gliedrige Ringe. Obgleich die in
der Hauptkette der Bisoxazole gezeigte Gruppe vorzugsweise eine
para-Phenylen-Gruppe ist, kann diese Gruppe durch jede beliebige
zweiwertige organische Gruppe ersetzt sein, die die Herstellung
des Polymers nicht stört, oder
sie braucht überhaupt
nicht vorhanden zu sein. Beispielsweise kann diese Gruppe aliphatisch
mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen sein, Toluylen, Biphenylen, Bisphenylenether
und dergleichen.
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Das
textile flächige
Material wird sodann zu relativ kleinen Stücken vorzugsweise mit einer
größten Abmessung
von nicht mehr als fünfzehn
Zentimetern (sechs inch) und mehr bevorzugt nicht länger als
fünf Zentimeter
(zwei inch) geschnitten. Stücke
von zerschnittenem textilen Material, die größer sind als fünfzehn Zentimeter
(sechs inch) werden typischerweise entfernt, da diese längeren Stücke dazu
in der Lage sind, Probleme hervorzurufen, wenn das zerschnittene
textile Material zu Garn verarbeitet wird. Bei der Verarbeitung
von Kurzstapeln werden typischerweise Stücke mit einer größten Abmessung
größer als
fünf Zentimeter
(zwei inch) entfernt. Hierbei gilt als selbstverständlich,
dass in der vorliegenden Erfindung eine maximale Größe des geschnittenen
textilen flächigen
Materials von den späteren
Verfahrensschritten zur Erzeugung eines Garns abhängen wird.
So versteht sich, dass kleinere Stücke des textilen Materials
in einem Kurzstapel (Baumwolle)-Herstellungssystem im Vergleich
zu anderen bekannten Methoden der Garnerzeugung eingesetzt werden, wie
sie für
Langstapel (Wolle- oder Kammgarn-Systeme) verwendet werden.
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Ein
bevorzugtes Mittel zum Schneiden des textilen flächigen Materials ist die Verwendung
von Fallmessern, die eine Reihe unterschiedlicher Winkel schneiden.
Ein typisches Fallmesser wird in sechs verschiedenen Winkeln schneiden.
Obgleich das Fallmesser bevorzugt ist, ist die Auswahl einer Vorrichtung
zum Schneiden für
die Erfindung nicht entscheidend unter der Voraussetzung, dass das
textile flächige
Material zu Stücken
der korrekten Größe geschnitten
wird.
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Die
Stücke
des geschnittenen textilen flächigen
Materials werden gemischt mit 30% bis 99 Gew.% und bevorzugt 50%
bis 95 Gew.% Stapelfasern bezogen auf die Stapelfasern in Kombination
mit den Hochleistungsfasern in dem Schnittgarn. Wie hierin verwendet,
bedeuten "Stapelfasern" alle beliebigen
Naturfasern und Synthesefasern, die eine Länge von nicht größer als
15 Zentimeter haben unter der Voraussetzung, dass sich die Stapelfasern
von der Zusammensetzung der Hochleistungsfasern unterscheiden. Damit
könnte
im Sinne der vorliegenden Offenbarung die Stapelfaser ebenfalls
eine Hochleistungsfaser unter der Voraussetzung sein, dass sich
ihre Zusammensetzung von derjenigen der Hochleistungsfaser der geschnittenen
textilen Flächenstücke unterscheidet.
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Ebenfalls
gilt in der vorliegenden Erfindung als selbstverständlich,
dass zusätzlich
Neufaser, d.h. nicht recycelte Hochleistungsfaser, in der Herstellung
des Garns zugegeben werden kann. Die Hochleistungs-Neufaser kann
zur Erleichterung der Verarbeitung vorliegen. So können beispielsweise
gleiche Mengen von recycelter Hochleistungsfaser in dem geschnittenen
textilen Material und Hochleistungs-Neufaser eingesetzt werden.
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Beispiele
für geeignete
Stapelfasern schließen
Baumwolle ein, Wolle, Polyester, Polyamid, Kunstseide und Mischungen
davon sowie die vorstehend aufgeführten Hochleistungsfasern.
Außerdem
lassen sich auch andere Fasern einbeziehen, wie beispielsweise für antistatische
Eigenschaften. Solche mit Eignung für antistatische Eigenschaften
wurden beispielsweise beschrieben in den US-P-3803453 und 4612150.
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Das
Gemisch wird dann zu einem Faserband geformt. Ein bevorzugtes Verfahren,
um das Gemisch zu einem Faserband auszuformen ist mit einer Maschine
zum Kardieren, bei der es sich um eine Maschine handelt, die üblicherweise
in der Faserindustrie zum Separieren, Ausrichten und Zuführen von
Fasern zu einem kontinuierlichen Band von lose zusammenhängenden
Fasern ohne Verdrillung handelt, das allgemein als Faserband bekannt
ist.
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Wenn
die geschnittenen Stücke
des textilen Materials durch eine Kardiermaschine hindurch verarbeitet
werden, trennt die Karde die einzelnen Fasern in dem textilen Material
und die in den Kreislauf zurückgeführten Fasern
werden zusammen mit allen übrigen
Fasern in dem Gemisch zu einer büscheligen
Bahn geformt, die konventionell zu einem Faserband von mehreren
Zentimetern Durchmesser (etwa 1 inch) verarbeitet wird. Das Faserband
wird sodann durch einen konventionellen Streckprozess zu einem Vorgespinst
verarbeitet und anschließend
typischerweise zu einem verdrillten Garn unter Anwendung irgendeines
beliebigen Verfahrens zum Herstellen von Spinngarnen geformt, z.B.
eine Ringspinnmaschine.
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Alternativ
kann das Faserband direkt zu einem Garn versponnen werden, indem
beispielsweise eine Offen-End-Spinnmaschine angewendet wird, von
der die "Murata" Luftstrahlspinnmaschine
ein Beispiel ist, oder mit einer Kernspinnmaschine, von der die "DREF"-Friktionsspinnmaschine
ein Beispiel ist.
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In
Bezug auf Typ und Größe der Garne,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzeugt werden können,
gibt es keinerlei Beschränkung.
Allerdings ist dieses Verfahren besonders geeignet zur Schaffung
von Stapelgarnen mit einer Single-Garnfeinheit von 8,5 in metrischer
Angabe (etwa die Englische Baumwoll-Feinheit von 5) oder feiner
und vorzugsweise Garne mit Single-Garnfeinheiten von 8,5 bis 34
metrischen Einheiten (etwa 5 bis 20 Englische Baumwoll-Feinheit).
Diese Single-Garne lassen sich auch unter Erzeugung von mehrfädigen Garnen
zusammenlegen.
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Das
Garn, in das die in den Kreislauf zurückgeführten Hochleistungsfaser einbezogen
ist, kann zur Erzeugung von textilen flächigen Materialien in konventioneller
Weise verwendet werden. Derartige textile flächige Materialien können jede
beliebige Menge des Recyclinggarns enthalten. Ein textiles flächiges Material,
das unter Verwendung des Garns erzeugt wird, das nach der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, lässt
sich in jedem beliebigen anderen Artikel verwenden, in welchem Garn
verwendet wird, das Hochleistungsfaser enthält, wie beispielsweise Zelte,
Handschuhe, Chaps, Helme, Bekleidung und dergleichen.
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BEISPIELE
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Sofern
nicht anders angegeben, sind in den folgenden Beispielen alle Anteile
und Prozentangaben auf Gewicht bezogen.
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Es
wurden gebrauchte kugelsichere Westen zerlegt und das Abdeckmaterial
und die Näharbeit,
die die mehrfachen Textillagen aus 100% Aramid zusammenhielten,
entfernt. Die herausgetrennten Textillagen aus 100% Aramid wurden
zu Stücken
verschiedener Formen unter Anwendung eines Fallmesserprozesses geschnitten.
Für dieses
Beispiel wurde der Prozess auf eine Stückgröße eingerichtet, so dass die
längste
geschnittene Faserlänge
von 5 cm (2 inch) nicht überschritten
wurde.
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Die
geschnittenen Gewebestücke
wurden erneut überprüft, um zu
gewährleisten,
dass die Länge
der geschnittenen Faser 5 cm nicht überschritt. Stücke, bei
denen die größte Länge der
geschnittenen Faser 5 cm (2'') überschritt,
wurden entfernt. Mit dem zum Einsatz gelangenden Kurzstapelfaser-Baumwollsystem
der Verarbeitungsanlage wurde davon ausgegangen, dass Faserlängen größer als
5,5 cm (2,25 inch) das Potential hatten, Kräuselungen hervorzurufen. Kräuselungen
werden erzeugt, wenn eine übermäßig lange
Faser zwischen zwei Streckwalzen gegriffen werden. Die gegriffene
Faser reißt,
spult sich auf und bildet einen gekräuselten, geknickten Abschnitt
aus rohem und ungleichförmigem
Garn. Dieser Fehler führt
zu nachgeschalteten Verarbeitungsproblemen und zu einer geringen
Gleichförmigkeit
des Garns.
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Allerdings
hat man erkannt, dass bei einem größeren Streckwalzenabstand längere Faserlängen ohne die
Gefahr von Kräuselungen
verarbeitet werden können.
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Es
wurden zwei kurze Versuche mit unterschiedlichen Prozentanteilen
des Recyclingmaterials ausgeführt.
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Es
wurden zwei 11,4 kg (25 lb)-Proben der folgenden Zusammensetzung
hergestellt:
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SPINNFASERGARN-BEISPIEL
1:
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- a. Mittelfein kardierte Baumwolle – 70 Gew.%
- b. Kugelsicheres Textil aus Recycling-Paraaramid – 12,5 Gew.%
- c. Paraaramidstapel mit 1,7 dtex pro Filament (1,5 dpf) × 3,8 cm
(1,5'') – 12,5 Gew.%
- d. Antistatische Mantel/Kern-Faser aus Nylon/Carbon mit 4,3
dtex pro Filament (3,9 dpf) × 3,8
cm (1,5'') – 5 Gew.%
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SPINNFASERGARN-BEISPIEL
2:
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- a. Mittelfein kardierte Baumwolle – 55 Gew.%
- b. Nylon-Stapelfaser mit 2,0 dtex pro Filament (1,8 dpf) × 3,8 cm
(1,5'') – 15 Gew.%
- c. Kugelsicheres Textil aus Recycling-Paraaramid – 12,5 Gew.%
- d. Paraaramidstapel mit 1,7 dtex pro Filament (1,5 dpf) × 3,8 cm
(1,5'') – 12,5 Gew.%
- e. Antistatische Mantel/Kern-Faser aus Nylon/Carbon mit 4,3
dtex pro Filament (3,9 dpf) × 3,8
cm (1,5'') – 5 Gew.%
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- Anmerkung: in den Beispielen 1 und 2 bestand das Paraaramid
aus Poly-p-(phenylenterephthalamid).
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Die
Stapelproben mit 11,4 kg (25 lb) wurden zuerst von Hand gemischt
und zwei Mal durch einen "Kitson/Saco
Lowell Picker" geschickt,
um ein gleichförmiges
Gemisch der unterschiedlichen Fasern zu erhalten. Jede Probe wurde,
sobald sie gemischt war, durch einen "Double Lickerin Roll/Single Cylinder
Davis Furber Roller"-Top-Kard
mit Kamm-Aufnahme zur Erzeugung von kardiertem Faserband geschickt.
Das Walzenkrempelsystem wird gegenüber einem Flachkrempelsystem
bevorzugt. Dieser Prozess ermöglicht
die Trennung der geschnittenen Stücke des kugelsicheren Textils
aus 100% Aramid und aus anderen eingemischten Stapelfasern zu einem
Faserband, das aus separierten Filamenten bestand.
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Der
vorgenannte Kardierprozess, der zur Trennung der geschnittenen Stücke des
kugelsicheren Textils aus 100% Aramid angewendet wird, wird zum
Zuführen
der Stücke
des kugelsicheren Textils aus 100% Aramid zu der Karde einzeln bevorzugt
bei anschließendem
Mischen von Hand. Ohne das Mischen ist die Karde beim Trennen der
Textilstücke
zu einzelnen Filamenten nicht so effektiv.
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Das
kardierte Faserband wurde zu Stapelgarn unter Anwendung des Kurzstapel-Ringspinnens
versponnen. Das kardierte Faserband wurde unter Anwendung von zwei
Durchgängen
zum Strecken (Grobkrempel/Feinkrempel) zu verstrecktem Faserband
unter Anwendung des "Saco
Lowell Versamatic/Shaw Drafting System 4 Over 5" verarbeitet. Das verstreckte Faserband
wurde sodann zu einem Vorgespinst auf einem "Saco Lowell 1/B/F/B Roving Frame" verarbeitet. Das
Vorgespinst wurde sodann zu einem Stapel-Spinnfasergarn auf einen "Roberts Arrow Spinning
Frame" mit einem
5cm-Ring (2 inch) zu einer Feinheit von 14 metrischen Einheiten
(8 cc ("cotton counts")) verarbeitet. Für das versponnene
Garn wurde ein Zwirnkoeffizient von 121 (Umdrehungen pro Meter/(nM)1/2) (oder Zwirnkoeffizient von 4,0 im Englischen
Baumwoll-Feinheitssystem (Drehungen pro inch/(cc)1/2))
verwendet.
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Da
die typischen durchschnittlichen Baumwoll-Stapellängen im
Bereich von 2,9 cm bis 3,5 cm (1 1/8 inch bis 1 3/8 inch) liegen,
wurde die Verwendung von Aramidfasern mit ähnlicher Länge als beste Streckergebnisse
und Gleichförmigkeit
der Masse des Spinnfasergarns betrachtet (auch bezeichnet als Garngleichmäßigkeit).
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Das
Baumwoll-Ringspinnsystem wurde ausgewählt, um die beste Streck-Gleichförmigkeit
des Aramids mit Baumwolle zu liefern.
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WEBEN-BEISPIEL 1:
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Gussgarn
zum Weben von Jeansgewebe auf einer konventionellen Luftdüsenwebmaschine "Tsudakoma Model 209" wurde ein Stapelfaser-Spinnfasergarn
vom Spinnfasergarn-Beispiel 1 mit einer Feinheit von 14 metrischen
Einheiten (8 Baumwoll-Einheiten) verwendet. Das Kettgarn bestand
aus zwei Typen von Spinnfasergarn mit einem näherungsweise End-On-End-Aufbau.
Der erste Typ war ein ringgesponnenes Garn mit 16 metrischen Einheiten
(9,5 cc) mit 84 Gew.% Baumwolle und 16 Gew.% Paraaramid-Neustapelfaser
einer Länge
von 3,8 cm. Der zweite Typ war ein ringgesponnenes Garn mit 16 metrischen
Einheiten (9,5 cc) mit 84 Gew.% Baumwolle und 16% Polyester-Stapelfaser
einer Länge
von 3,8 cm. Das textile Material war ein 3 × 1-Rechtsgradköper mit
einer Konstruktion von 23,6 Enden pro Zentimeter und 15,7 Schusseinträgen/cm auf dem
Webstuhl. Das textile Material wurde in einem konventionellen Prozess
sanforisiert, wobei das sanforisierte Gewicht ein Flächengewicht
von 354 g/m2 hatte.
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WEBEN-VERGLEICHSBEISPIEL
1:
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Es
wurde der gleiche Prozess wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme wiederholt,
dass das Schussgarn ein 100% ringversponnenes Baumwollgarn mit 14
metrischen Einheiten (8 Baumwoll-Einheiten) war. Das sanforisierte
Gewebe hatte ein Flächengewicht
von 370 g/m2.
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WEBEN-VERGLEICHSBEISPIEL
2:
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Es
wurde der gleiche Prozess wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme wiederholt,
dass das Schussgarn ein ringversponnenes Garn mit 14 metrischen
Einheiten (8 Baumwoll-Einheiten) aus 75 Gew.% Baumwolle und 25 Gew.%
Paraaramid-Neustapelfaser mit schwarzer Farbe und einer Länge von
3,8 cm war. Das sanforisierte Gewebe hatte ein Flächengewicht
von 366 g/m2.
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PRÜFEN
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An
den Proben des textilen Materials wurden zwei entscheidende Tests
ausgeführt
und speziell in Richtung des Schussgarnes, um die textilen Eigenschaften
zu bestimmen. Die Zerreißfestigkeit
des textilen Materials wurde nach dem Standard ASTM D 5034 "Standard Test Method
for Breaking Strength and Elongation of Textile Fabrics (Grab Test)" gemessen. Die Reißfestigkeit
des textilen Materials wurde nach dem Standard ASTM D 1424 "Standard Test Method
for Tearing Strength of Fabrics by Falling-Pendulum Type (Elmendorf)
Apparatus" gemessen.
Separat wurde der Abbau einer elektrostatischen Aufladung des textilen
Materials nach dem Standard des Federal Standard 191A, Method 5931, "Determination of
Electrostatic Decay of Fabrics" getestet.
Die Proben wurden bei 21°C
und 20% relativer Luftfeuchtigkeit konditioniert und getestet.
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Nachfolgend
wird eine Zusammenstellung der Testergebnisse des textilen Materials
aus dem Gewebe-Beispiel 1 im Vergleich zu den Vergleichsbeispielen
aus 100% Baumwolle und 75% Baumwolle/25% Paraaramid geboten.
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