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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen multimodalen polymeren
Schaum, der einen absorptionsfähigen
Ton enthält,
und ein Verfahren zur Herstellung desselben.
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Ein
Schaum, der eine multimodale Zellgrößenverteilung (multimodaler
Schaum) hat, bietet Vorteile bei der Leistung, wie zum Beispiel
größere Zähigkeit
und eine erhöhte
Isolierungskapazität,
gegenüber
einem Schaum derselben Polymerzusammensetzung, der eine im Allgemeinen
uniforme Zellgrößenverteilung
hat. Ein Schaum, der eine bimodale Zellgrößenverteilung hat (bimodaler
Schaum), ist ein Typ eines multimodalen Schaums.
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Viele
Verfahren zur Herstellung eines multimodalen, insbesondere bimodalen
polymeren Schaums erfordert die Anwesenheit von Wasser. Z.B. offenbaren
das europäische
Patent (EP) 353 701 B1 und die US-Patente mit den Nummern US A-4,990,542
und US-A-5,064,874 Verfahren, die Wasser in Kombination mit einem granularen
Material verwenden, das das Wasser in dessen Oberfläche hinein
aufnimmt. Die WO 01/51551 A1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen
von bimodalem Schaum, das Wasser in Kombination mit 0,2 bis 10 Gewichtsteilen
Bentonit in 100 Gewichtsteilen eines thermoplastischen Harzes erfordert.
US-A-4,559,367 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines multimodalen
Schaums in Anwesenheit eines organischen, wasserhaltigen pflanzlichen
Materials. US-A-5,210,105, US-A-5,332,761 und US-A-5,369,137 offenbaren
jeweils ein Verfahren zur Herstellung von bimodalen polymeren Schäumen unter
Verwendung von Wasser, offenbaren jedoch, dass sich Nadellöcher in
den Zellwänden
bilden, wenn mehr als 3 Gewichtsprozent (Gew.-%) Wasser bezogen
auf die Treibmittelzusammensetzung oder 0,3 Gewichtsteile Wasser
pro 100 Gewichtsteile Polymer verwendet werden.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es ein neues Verfahren zur Herstellung
eines multimodalen polymeren Schaums anzubieten, ebenso wie einen
multi modalen Schaum, der eine Alternative, eine Verbesserung oder
beides gegenüber
bestehenden Verfahren und Schäumen
bietet.
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In
einem ersten Aspekt ist die vorliegende Erfindung ein polymerer
Schaum, der ein Polymer mit multiplen Zellen darin definiert, umfasst
und wenigstens einen absorptionsfähigen Ton in diesem Polymer
dispergiert hat, wobei dieser Schaum eine multimodale Zellgrößenverteilung
hat und weniger als 0,2 Gewichtsteile Bentonit bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Polymers enthält.
Der Schaum kann im Wesentlichen oder vollständig frei von Nukleierungsmitteln
sein, die andere sind als der Ton.
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In
einem zweiten Aspekt ist die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung des Schaums des ersten Aspekts, umfassend (a) das
Herstellen einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung durch Kombinieren einer plastifizierten Polymerzusammensetzung,
die ein Polymer und wenigstens einen absorptionsfähigen Ton
enthält,
mit einer Treibmittelzusammensetzung, die 0,5–99,5 Gew.-% Kohlendioxid und
0,5–80 Gew.-%
Wasser bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung enthält, bei
einem Initialdruck, der das Schäumen
verhindert; und (b) Expandieren der schäumbaren Polymerzusammensetzung
in einen polymeren Schaum, der multiple Zellen enthält, durch
Reduzieren des Drucks von dem Initialdruck zu einem niedrigeren
Druck, wobei diese schäumbare
Zusammensetzung weniger als 0,2 Gewichtsteile Bentonit bezogen auf
100 Gewichtsteile des Polymers enthält und worin dieser Schaum
eine multimodale Zellgrößenverteilung hat.
Wasser kann mit einer Konzentration von wenigstens 3 Gew.-% bezogen
auf das Gewicht des Treibmittels und wenigstens 0,3 Teile pro 100
bezogen auf das Gewicht des Polymers vorliegen, während weniger
als 1% der Zellen Nadellöcher
enthalten.
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In
einem dritten Aspekt ist die vorliegende Erfindung ein Gegenstand,
der den Schaum gemäß Anspruch
1 umfasst.
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Hierin
ist, wenn es nicht anderweitig spezifiziert ist, ein Material „im Wesentlichen
frei" von einer
Substanz, wenn ausreichend wenig der Substanz vorliegt, so dass
sie die physikalischen Eigenschaften des Materials nicht beeinflusst.
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Bevorzugterweise
ist ein Material, das im Wesentlichen frei von einer Substanz ist,
von dieser Substanz frei.
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Ein „multimodaler
Schaum" ist ein
Schaum, der eine multimodale Zellgrößenverteilung hat. Ein Schaum
hat eine multimodale Zellgrößenverteilung,
wenn ein Plot eines repräsentativen
Querschnittbereiches gegen die Zellgröße zwei oder mehr Peaks hat.
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Man
verwende das Bild eines scannenden Elektronenmikroskops (SEM) eines
Querschnitts eines Schaums, um den Zellendurchmesser und Daten eines
repräsentativen
Querschnittbereiches für
den Schaum zu sammeln. Das SEM-Bild sollte von einer ausreichenden
Vergrößerung sein,
so dass es eine repräsentative Verteilung
der Zellgrößen in dem
Schaum darstellt. Man messe einen Zelldurchmesser für jede Zelle
in dem SEM-Bild. Fehler, wie z.B. „durch Blasen entstandene
Löcher" sollten nicht als
Zellen angesehen werden. Durch Blasen entstandene Löcher sind
Bereiche, die innerhalb des Schaums definiert sind, die durch mehrere Zellwände und
Zellstreben hindurchgehen und eine Vielzahl von Zellwand- und Zellstrebenfragmenten
darin hinterlassen. Eine Zellwand ist ein polymerer Film zwischen
zwei Zellen. Eine Zellstrebe ist eine polymere Domäne, wo sich
drei oder mehr Zellen treffen.
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Man
berechne einen Querschnittsbereich für jede Zelle durch Annahme
eines kreisförmigen
Querschnitts. Man bestimme einen geeigneten Durchmesser für Querschnitte
von nicht-kreisförmigen
Zellen, die einen geeigneten Querschnittsbereich ergeben (z.B. für oval geformte
Zellen verwende man einen Durchmesser, der in der Mitte zwischen
dem größten und
dem kleinsten Durchmesser liegt). Unter Verwendung des Zelldurchmessers
berechne man einen Querschnittsbereich für jede Zelle durch die Annahme,
dass jede Zelle einen kreisförmigen
Querschnitt habe. Ein geeignetes Programm für das Messen von Zelldurchmessern
und Berechnen von Querschnittsbereichen eines digital eingescannten
Bildes ist die Software des United States' National Institutes of Health (NIH)
auf der Public Domain NIH Image (erhältlich aus dem Internet auf
http://rsb.info.nih.gov/nih-image/). Man berechne einen repräsentativen
Querschnittsbereich durch Multiplizieren des quergeschnittenen Oberflächenbereichs für eine Zelle
einer vorgegebenen Größe mit der
Anzahl an Zellen dieser Größe in einem
SEM-Bild. Man messe die Zellgröße in Mikrons
(μm) und
runde auf zwei signifikante Abbildungen. Die Zellgröße bezieht
sich auf den Zellendurchmesser und die zwei Begriffe sind hierin
austauschbar.
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Man
erstelle einen Plot mit der Zellgröße auf der X-Achse und dem
repräsentativen
Oberflächenbereich
auf der Y-Achse. Zellen, die einen Peak haben, der der/den kleinsten
Zellgröße(n) entspricht
(„kleiner Peak") sind „kleine
Zellen" oder „Sekundärzellen". Zellen, die einen
Peak haben, der der/den größten Zellgröße(n) entspricht
(„großer Peak"), sind „große Zellen" oder „Primärzellen". „Mittlere
Zellen" umfassen „mittlere Peaks" zwischen einem kleinem
Peak und einem großen
Peak. In ähnlicher
Weise, wenn ein kleiner Peak und ein großer Peak teilweise überlappen,
sind die Zellen, die den überlappenden
Bereich haben, mittlere Zellen. Mittlere Zellen haben Eigenschaften,
die denen von großen
Zellen oder von kleinen Zellen ähnlich
sind, oder Eigenschaften einiger Kombinationen von großen und
kleinen Zellen. Ein „Peak" ist ein Punkt auf
einem Plot, der wenigstens einen Punkt hat, der sowohl vor als auch
hinter sich einen niedrigeren Y-Achsenwert hat, wenn man auf der
X-Achse des Plots entlangfährt,
bevor es einen Punkt mit einem höheren
X-Achsenwert gibt. Ein Peak kann mehr als einen Punkt von gleichen
Y-Achsenwerten (ein Plateau) umfassen, unter der Voraussetzung,
dass der Punkt auf jeder Seite des Plateaus (wenn man entlang der
X-Achse des Plots
fortschreitet) einen niedrigeren Y-Achsenwert hat als die Punkte,
die das Plateau umfasst.
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Ein
multimodaler Schaum kann eine „bimodale" Zellgrößenverteilung
haben. Ein Plot der repräsentativen
Oberfläche
gegenüber
der Zellgröße für einen
bimodalen Schaum zeigt zwei Peaks, einen, der größeren Primärzellen entspricht, und einen,
der kleineren Sekundärzellen
entspricht. Im Allgemeinen haben Primärzellen eine Zellgröße von 0,2
bis 2 Millimetern (mm), bevorzugt 0,2 bis 0,8 mm, weiter bevorzugt
von 0,2 bis 0,4 mm. Sekundärzellen
haben allgemein eine Zellgröße von weniger
als 0,2 mm, bevorzugt weniger als 0,15 mm und weiter bevorzugt weniger
als 0,1 mm, entsprechend der ASTM-Methode D-3576.
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Allgemein
enthalten weniger als 1% der Gesamtanzahl an Zellen in einem Schaum
gemäß der vorliegenden
Erfindung Nadellöcher.
Nadellöcher
sind mikroskopisch kleine Löcher,
die in den Zellwänden
zwischen benachbarten Primärzellen,
benachbarten Sekundärzellen
oder benachbarten Primär-
und Sekundärzellen definiert
sind.
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Polymerharze,
die für
die Herstellung von Polymerschäumen
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind, sind bevorzugterweise thermoplastische
Polymerharze. Geeignete thermoplastische Polymerharze schließen irgendein
extrudierbares Polymer (einschließlich Copolymere) ein, einschließlich semikristallinen,
amorphen und ionomeren Polymeren und Gemischen daraus. Geeignete
semikristalline thermoplastische Polymere schließen Polyethylen (PE), wie z.B.
Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und Polyethylen niedriger Dichte
(LDPE); Polyester, wie z.B. Polyethylenterephthalat (PET); Polypropylen
(PP), einschließlich
linearem, verzweigtem und syndiotaktischem PP; Polymilchsäure (PLA);
syndiotaktisches Polystyrol (SPS); Ethylencopolymere, einschließlich Ethylen/Styrol-Copolymere
(auch bekannt als Ethylen/Styrol-Interpolymere), Ethylen/alpha-Olefin-Copolymere,
wie z.B. Ethylen/Octen-Copolymere, einschließlich linearer Polyethylene niedriger
Dichte (LLDPE) und Ethylen/Propylen-Copolymere ein. Geeignete amorphe
Polymere schließen
Polystyrol (PS), Polycarbonat (PC), thermoplastische Polyurethane
(TPU), Polyacrylate (z.B. Polymethylmethacrylat), und Polyethersulfon
ein. Bevorzugte thermoplastische Polymere schließen solche ein, die ausgewählt sind
aus einer Gruppe, bestehend aus Polymeren und Copolymeren aus PS,
PP, PE, PC und Polyester. Geeignete Polymerharze schließen gekoppelte
Polymere, wie z.B. gekoppeltes PP (siehe z.B. US-A-5,986,009, Spalte
16, Zeile 15 bis Spalte 18, Zeile 44), gekoppelte Gemische aus alpha-Olefin/aromatischem
Vinylmonomer oder sterisch gehinderte aliphatische Vinylmonomer-Interpolymere
mit Polyolefinen (siehe z.B. US-A-6,284,842) und schwach vernetzte
Polyolefine, insbesondere PE (siehe z.B. US-A-5,589,519) ein. Schwach
vernetzte Polyolefine haben bevorzugterweise einen Gehalt in einer
Zusammensetzung von 0,01% oder mehr, bevorzugt 0,1% oder mehr, und
5% oder weniger, bevorzugt 1% oder weniger gemäß dem Verfahren D2765-84 der
American Society for Testing and Materials (ASTM).
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Schäume und
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
wenigstens einen absorptionsfähigen
Ton ein. Ein absorptionsfähiger
Ton absorbiert Wasser in die Abstände zwischen den Schichten
und, wenn er in einer schäumbaren
Zusammensetzung vorliegt, setzt wenigstens ein Teil dieses Wassers
in einen Schaum während
der Schaumherstellung frei, wenn ein Polymer expandiert.
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Ein
absorptionsfähiger
Ton für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung hat auch bevorzugterweise
einen Plastifizierungsindex (PI) von kleiner als 500, bevorzugt
von kleiner als 200, weiter bevorzugt von kleiner als 100, und insbesondere
bevorzugt von kleiner als 75, und größer als 0. Ein PI ist der Unterschied zwischen
dem Gew.-% an absorbiertem Wasser, das für einen Ton notwendig ist,
um sich in einen nahezu flüssigen
Zustand zu ändern
(Flüssigkeitsgrenze)
und dem Gew.-% von absorbiertem Wasser, das für einen Ton notwendig ist,
um plastisch zu werden (plastische Grenze). Ein PI ist ein Maß für die Breite
des plastischen Bereiches eines Tons. Wenn ein Ton einen hohen PI
hat (größer als
500), kann er eine unerwünscht
hohe Viskosität
in Anwesenheit von Wasser entwickeln und die Schaumherstellung behindern.
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Absorptionsfähige Tonarten
unterscheiden sich von Tonarten, die Wasser adsorbieren. Tonarten,
die Wasser adsorbieren, nehmen Wasser nur auf ihre Oberfläche auf.
Tonarten für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung absorbieren Wasser,
indem sie es in Bereiche in Zwischenschichten in dem Ton aufnehmen. Das
Freisetzen von Wasser, das in einen Ton hinein absorbiert ist, kann
besser kontrolliert werden als das Freisetzen von Wasser, das an
der Oberfläche
eines Tons adsorbiert ist, was absorptionsfähigen Tonarten einen Vorteil
gegenüber
adsorptionsfähigen
Tonarten verleiht. Das Kontrollieren des Wassertreisatzes erlaubt
die Kontrolle über
die multimodale Zellbildung. Beispiele für Tonarten, die nicht als absorptionsfähige Tonarten
betrachtet werden, weil sie mehr dazu tendieren, Wasser zu adsorbieren
als es zu absorbieren, schließen
Glimmer-Illinit-Gruppe-Drei-Schichtmineralien ein, wie z.B. Pyrophylit,
Muskovit, dioktaedrisches Illit, Glaukonit, Talk, Biotit und dioktaedrisches
Illit ein.
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Beispiele
für geeignete
absorptionsfähige
Tonarten für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung schließen Sepiolit
und Zweischicht-Mineralien der Kaolinitgruppe ein, wie z.B. Kaolinit,
Dickit, Halloysit, Nakrit, Serpentin, Greenalith, Berthrierin, Cronstedtit
und Amesit ein. Halloysit ist ein besonders bevorzugter absorptionsfähiger Ton
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Zweischicht-Mineralien
der Kaolinitgruppe tendieren dazu, Wasser in Zwischenräume zwischen
den Schichten zu absorbieren, ohne den Ton anschwellen zu lassen.
Absorptionsfähige
Tonarten, die Wasser ohne das Anschwellen absorbieren, sind bevorzugt,
da sie dazu tendieren, einen minimalen Viskositätsanstieg durch die Absorption
von Wasser zu durchlaufen.
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Dreischicht-Mineralien
der Smektitgruppe können
auch in den Bereich eines absorptionsfähigen Tons fallen. Dreischicht-Mineralien
der Smektitgruppe schließen
dioktaedrisches Vermikulit, dioktaedrisches Smektit, Montmorillonit,
Beidellit, Nontronit, Volkonskoit, trioktaedrisches Vermikulit,
trioktaedrisches Smektit, Saponit, Hektorit und Saukonit ein. Dreischicht-Mineralien
der Smektitgruppe tendieren dazu anzuschwellen, wenn sie Wasser
in ihre Zwischenschichtbereiche absorbieren.
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Salzformen
von Mineralien sind auch in den Umfang der absorptionsfähigen Tonarten
eingeschlossen. Absorptionsfähige
Tonsalze haben im Allgemeinen Kalium-, Calcium- oder Magnesium-Gegenionen,
können aber
auch organische Gegenionen haben. Bestimmte Salzformen der Dreischicht-Mineralien
der Smektitgruppe haben einen Plastizitätsindex außerhalb des gewünschten
Bereiches eines absorptionsfähigen
Tons. Z.B. hat Natriummontmorillonit eine plastische Grenze von
97, eine Flüssiggrenze
von 700 und einen PI von 603.
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Die
WO 01/51551 A1 offenbart ein Verfahren zum Bilden eines bimodalen
Polymerschaums unter Verwendung von Bentonit mit einer Konzentration
von 0,2 bis 10 Gewichtsteilen in 100 Gewichtsteilen eines thermoplastischen
Harzes. "Bentonit" ist ein Gestein,
dessen prinzipiellen Bestandteile Montmorillonitsalze sind, insbesondere
Natriummontmorillonit. Die WO 01/51551 A1 schließt bei der Definition von Bentonit
natürliches Bentonit,
gereinigtes Bentonit, organisches Bentonit, modifiziertes Montmorillonit,
wie z.B. Montmorillonit, das mit einem anionischen Polymer modifiziert
ist, Montmorillonit, das mit einem Silan behandelt ist, und Montmorillonit,
das ein hochpolares organisches Lösungsmittel enthält, ein.
Hierin bezieht sich "Bentonit" auf die breite Definition,
die in der WO 01/51551 A1 verwendet wird. Im Gegensatz zu der Lehre
in WO 01/51551 A1 können die
multimodalen Schäume
der vorliegenden Erfindung unter Verwendung von weniger als 0,2
Gewichtsteilen, bevorzugt weniger als 0,1 Gewichtsteilen, weiter
bevorzugt weniger als 0,05 Gewichtsteilen Bentonit, bezogen auf
100 Gewichtsteile des Polymers hergestellt werden. Die Schäume und
das Verfahren zur Herstellung der Schäume der vorliegenden Erfindung
können
frei von Bentonit sein.
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Polymerschäume der
vorliegenden Erfindung enthalten absorptionsfähige Tonarten in einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 0,1 Gew.-% oder mehr, weiter
bevorzugt 0,2 Gew.-% oder mehr und im Allgemeinen 10 Gew.-% oder
weniger, bevorzugt 5 Gew.-% oder weniger und weiter bevorzugt 3 Gew.-%
oder weniger, bezogen auf das Polymerharzgewicht. Im Allgemeinen
haben geeignete absorptionsfähige
Tonarten eine Teilchengröße von 100
Mikrometern oder weniger, bevorzugt 50 Mikrometern oder weniger, weiter
bevorzugt 20 Mikrometern oder weniger. Es gibt keine bekannten Grenzen,
wie klein absorptionsfähige Tonteilchen
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung sein können, jedoch haben die Teilchen
typischerweise eine Größe von 1
Mikrometer oder mehr, häufig
5 Mikrometern oder mehr. Typischerweise sind teilchenförmige Tonarten,
die eine Teilchengröße von 20
Mikrometern oder weniger haben, für die Herstellung von geschlossenzelligen
Schäumen
geeignet, während
Tonarten mit einer Teilchengröße von 50
Mikrometern oder größer für die Herstellung
von offenzelligen Schäumen
geeignet sind. Wenn ein absorptionsfähiger Ton durch die Aufnahme
von Wasser anschwillt, ist die Teilchengröße vor dem Schwellen zu bestimmen.
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Zellkontrollierende
Mittel (auch bekannt als Nukleierungsmittel) können vorliegen, sind jedoch
für die Herstellung
von Schäumen
gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht notwendig. Nukleierungsmittel sind häufig für das Kontrollieren
der Zellgrößen von
kleinen Zellen eines bimodalen Schaumes geeignet. Beispiele für typische
Nukleierungsmittel schließen
Talkpulver und Calciumcarbonatpulver ein.
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Schäume und
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
im Wesentlichen frei von Nukleierungsmitteln sein, die andere sind,
als der absorptionsfähige
Ton. "Im Wesentlichen
frei" bedeutet,
dass sie weniger als 0,05 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteilen des
Polymerharzes haben. Die Schäume
und das Verfahren zur Schaumherstellung gemäß der vorliegenden Erfindung
können
0,02 Gewichtsteile oder weniger, auch 0,01 Gewichtsteile oder weniger
an Nukleierungsmitteln, die andere als der absorptionsfähige Ton
sind, einschließen.
Schäume
und Verfahren zur Herstellung des Schaums der vorliegenden Erfindung
können
frei von Nukleierungsmitteln sei, die andere sind als der absorptionsfähige Ton.
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Man
stellt multimodale Schäume
gemäß der vorliegenden
Erfindung im Allgemeinen durch Herstellen einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung bei einem Initialdruck und anschließendes Expandieren
der schäumbaren
Polymerzusammensetzung bei einem Schäumdruck, welcher niedriger
ist als der Initialdruck, in einen Polymerschaum mit einer multimodalen
Zellgrößenverteilung
her. Die schäumbare
Polymerzusammensetzung enthält
eine Mischung aus plastifiziertem Polymerharz, einer Treibmittelzusammensetzung
und einem absorptionsfähigen
Ton, die in der Lage ist, in einen multimodalen Polymerschaum zu
expandieren, wenn der Initialdruck auf den Schäumdruck erniedrigt wird. Der
Initialdruck ist ein Druck, der ausreicht, um die Treibmittelzusammensetzung
zu verflüssigen
und das Schäumen
der schäumbaren
Polymerzusammensetzung zu verhindern.
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Man
stellt eine schäumbare
Polymerzusammensetzung durch Zusammenmischen der Komponenten, die
die schäumbare
Polymerzusammensetzung ausmachen, in irgendeiner Reihenfolge her.
Typischerweise stellt man eine schäumbare Polymerzusammensetzung
durch Plastifizieren eines Polymerharzes, Einmischen eines absorptionsfähigen Tons
und anschließendes
Einmischen von Komponenten einer Treibmittelzusammensetzung bei
einem Initialdruck her. Ein allgemeines Verfahren zum Plastifizieren
eines Polymerharzes ist die Wärmeplastifizierung,
welche das ausreichende Erwärmen
eines Polymerharzes einschließt,
um es ausreichend zu erweichen, um es in eine Treibmittelzusammensetzung,
einen absorptionsfähigen
Ton oder beides einzumischen. Im Allgemeinen schließt die Wärmeplastifizierung
das Erwärmen
eines thermoplastischen Polymerharzes auf oder nahe auf dessen Glasübergangstemperatur
(Tg) oder die Schmelztemperatur (Tm) für kristalline
Polymere ein.
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Die
Zugabe eines absorptionsfähigen
Tons kann an jedem Punkt vor dem Schäumen der schäumbaren
Polymerzusammensetzung erfolgen. Z.B. kann ein Fachmann das Polymerharz
und einen absorptionsfähigen
Ton während
des Polymerisieren des Polymerharzes, während eines Schmelzmischverfahrens
mit einem Polymerharz, jedoch bevor ein Schäumungsprozess initiiert wird
(z.B. durch Herstellen von Polymerpellets, die einen absorptionsfähigen Ton
enthalten), oder während
eines Schäumungsverfahrens
zusammenmischen.
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Die
Treibmittelzusammensetzung für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung enthält CO2 und Wasser und kann zusätzliche Treibmittelkomponenten
enthalten. CO2 liegt mit einer Konzentration
von 0,5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 10 Gew.-% oder mehr, weiter
bevorzugt 20 Gew.-% oder mehr und 99,5 Gew.-% oder weniger, bevorzugt
98 Gew.-% oder weniger und weiter bevorzugt 95 Gew.-% oder weniger,
bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung vor. Wasser
liegt mit einer Konzentration von 0,5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt
3 Gew.-% oder mehr und 80 Gew.-% oder weniger, weiter bevorzugt
50 Gew.-% oder weniger und noch weiter bevorzugt 20 Gew.-% oder
weniger, bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung
vor.
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Zusätzliche
Treibmittel können
mit einer Konzentration im Bereich von 0 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung vorliegen. Bevorzugt
wird weniger als 40 Gew.-% der Treibmittelzusammensetzung aus einer
Gruppe, bestehend aus Dimethylether, Methylether und Diethylether ausgewählt. Geeignete
zusätzliche
Treibmittel schließen
physikalische und chemische Treibmittel ein. Geeignete physikalische
Treibmittel schließen
HFCs, wie z.B. Methylfluorid, Difluormethan (HFC-32), Perfluormethan,
Ethylfluorid (HFC-161), 1,1-Difluorethan (HFC-152a), 1,1,1-Trifluorethan
(HFC-143a), 1,1,2,2-Tetrafluorethan
(HFC-134), 1,1,1,2-Tetrafluorethan (HFC-134a), Pentafluorethan (HFC-125),
Perfluorethan, 2,2-Difluorpropan (HFC-272fb), 1,1,1-Trifluorpropan (HFC-263b)
und 1,1,1,2,3,3,3,-Heptafluorpropan (HFC-227ea); flüssige Fluorkohlenwasserstoffe,
wie z.B. 1,1,1,3,3-Pentafluorpropan (HFC-245fa) und 1,1,1,3,3-Pentafluorbutan (HFC-365mfc);
Hydrofluorether; anorganische Gase, wie z.B. Argon, Stickstoff und
Luft; organische Treibmittel, wie z.B. aliphatische Kohlenwasserstoffe
mit von 1 bis 9 Kohlenstoffatomen (C1-C9),
einschließlich
Methan, Ethan, Propan, n-Butan, Isobutan, n-Pentan, Isopentan, Neopentan,
Cyclobutan und Cyclopentan; vollständig und teilweise halogenierte
aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (C1-C4), einschließlich aliphatischer und cyclischer
Kohlenwasserstoffe; und aliphatische Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen (C1-C5), wie z.B. Methanol,
Ethanol, n-Propanol und Isopropanol; carbonylhaltige Verbindungen,
wie z.B. Aceton, 2-Butanon und Acetaldehyd ein. Geeignete chemische
Treibmittel schließen
Azodicarbonamid, Azodiisobutyronitril, Benzolsulfohydrazid, 4,4-Oxybenzolsulfonylsemicarbazid,
p-Toluolsulfonylsemicarbazid, Bariumazodicarboxylat, N,N'-Dimethyl-N,N'-dinitrosoterephthalamid,
Trihydrazinotriazin und Natriumbicarbonat ein.
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CO2, Wasser und irgendwelche zusätzlichen
Treibmittel summieren sich auf 100 Gew.-% einer Treibmittelzusammensetzung
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung. Eine Treibmittelzusammensetzung
liegt typischerweise mit einer Konzentration von 3 Teilen je Hundert
(pph) oder mehr, bevorzugt 4 pph oder mehr, weiter bevorzugt 5 pph
oder mehr und typischerweise 18 pph oder weniger, bevorzugt 15 pph
oder weniger und weiter bevorzugt 12 pph oder weniger vor, bezogen
auf das Gewicht des Polymerharzes.
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Eine
bevorzugte Treibmittelzusammensetzung für die Verwendung in der vorliegenden
Erfindung enthält
CO2 und Wasser und ist im Wesentlichen frei
von zusätzlichen
Treibmitteln, was bedeutet, dass die Treibmittelzusammensetzung
1 Gew.-% oder weniger, bevorzugt 0,5 Gew.-% oder weniger, weiter
bevorzugt 0,1 Gew.-% oder weniger, am meisten bevorzugt 0 Gew.-%
eines zusätzlichen
Treibmittels, bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung
enthält.
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Eine
weitere bevorzugte Treibmittelzusammensetzung besteht im Wesentlichen
aus Kohlenstoffdioxid, Wasser und Ethanol. Ethanol ist geeignet,
um die Schaumdichte zu reduzieren und die Schaumzellgrößen gegenüber Schäumen, die
mit Treibmitteln ohne Ethanol hergestellt werden, zu vergrößern.
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Eine
weitere bevorzugte Treibmittelzusammensetzung besteht im Wesentlichen
aus CO2, Wasser, einem C1-C5-Kohlenwasserstoff und optional Ethanol.
Der Kohlenwasserstoff in dieser bestimmten Treibmittelzusammensetzung
kann halogenfrei sein oder kann ein Fluorkohlenwasserstoff sein.
Bevorzugt wähle
man den Kohlenwasserstoff aus einer Gruppe, bestehend aus Isobutan,
Cyclopentan, n-Pentan, Isopentan, HFC-134a, HFC-235fa und HFC-365mfc.
Der Kohlenwasserstoff dient dazu die thermische Leitfähigkeit
eines sich ergebenden Schaumes gegenüber einem Schaum, der ohne
einen solchen Fluorkohlenwasserstoff hergestellt ist, zu reduzieren.
Beispiele für
solche Treibmittelzusammensetzungen schließen CO2,
Wasser und wenigstens eines aus Cylcopentan, n-Pentan und Isopentan,
HFC-134a, HFC-245fa und HFC-365mfc; und CO2,
Wasser, Ethanol und wenigstens eines aus Isobutan, Cyclopentan,
n-Pentan, Isopentan, HFC-134a, HFC-245fa und HFC-365mfc ein.
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Eine
Hypothese bezüglich
dessen, wie sich multimodale Schäume
gemäß der vorliegenden
Erfindung bilden, ist, dass der absorptionsfähige Ton Wasser in der Treibmittelzusammensetzung
in einer solchen Weise absorbiert, dass das Freisetzen (und die
nachfolgende Expansion) des Wassers sich verzögert, bis nachdem das CO2 begonnen hat zu expandieren. Das Verzögern der
Expansion des Wassers während
des Schäumens, bis
nachdem die CO2-Expansion begonnen hat,
bewirkt wirksam die Bildung von multiplen Zellen mit kleineren Größen als
die Zellen, die aus der CO2-Expansion resultieren.
Die Wasserfreisetzung aus einem absorptionsfähigen Ton ist durch die Affinität des absorptionsfähigen Tons
für Wasser
(die Bindeenergie) ebenso wie durch die Größe und die Verwindung der Bereiche
des Tons zwischen den Schichten, in denen er das Wasser absorbiert,
kontrollierbar.
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Eine
schäumbare
Polymerzusammensetzung kann auch zusätzliche Additive, wie z.B.
Pigmente, Füllstoffe,
Antioxidantien, Extrusionshilfen, stabilisierende Mittel, antistatische
Mittel, Brandverzögerer,
Säurefänger und
Additive für
die thermische Isolierung enthalten. Eine bevorzugte Ausführungsform
schließt
Additive für
die thermische Isolierung, wie z.B. Ruß, Graphit, Siliciumdioxid,
Metallflocken oder -pulver, oder eine Kombination daraus in der
schäumbaren
Polymerzusammensetzung und dem Schaum der vorliegenden Erfindung ein.
Man gebe zusätzliche
Additive zu einem Polymer, einer Polymerzusammensetzung oder einer
schäumbaren
Polymerzusammensetzung zu irgendeinem Zeitpunkt in das Schäumverfahren
zu, bevor der Druck einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung von einem Initialdruck auf einen Schäumdruck
reduziert wird, bevorzugt nach dem Plastifizieren eines Polymers
und vor der Zugabe eines Treibmittels.
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Die
Verfahren der Schaumherstellung der vorliegenden Erfindung schließen diskontinuierliche,
halbkontinuierliche und kontinuierliche Verfahren ein. Diskontinuierliche
Verfahren umfassen die Herstellung wenigstens eines Teils der schäumbaren
Polymerzusammensetzung in einem lagerbaren Zustand und dann die Verwendung
dieses Teils der schäumbaren
Polymerzusammensetzung zu irgendeinem künftigen Zeitpunkt, um einen
Schaum herzustellen. Z.B. stelle man einen Teil einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung, die einen absorptionsfähigen Ton und ein Polymerharz
enthält,
durch Wärmeplastifizierung
eines Polymerharzes, Einmischen eines absorptionsfähigen Tons,
um ein Polymer/Ton-Gemisch
zu bilden, und dann Kühlen
und Extrudieren des Polymer/Ton-Gemisches
in Pellets her. Man verwende die Polymer/Ton-Gemisch-Pellets später, um
eine schäumbare
Polymerzusammensetzung herzustellen und sie in einen Schaum zu expandieren.
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Ein
halbkontinuierliches Verfahren schließt die Herstellung von wenigstens
einem Teil einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung und das intermittierende Expandieren dieser
schäumbaren
Polymerzusammensetzung in einen Schaum ein, alles in einem einzigen
Verfahren. Z.B. offenbart die US-A-4,323,528 ein Verfahren zum Herstellen
von Polyolefinschäumen über ein
akkumulierendes Extrusionsverfahren. Das Verfahren umfasst: 1) Mischen
eines thermoplastischen Materials und einer Treibmittelzusammensetzung,
um eine schäumbare
Polymerzusammensetzung zu bilden; 2) Extrudieren der schäumbaren
Polymerzusammensetzung in eine Haltezone, die bei einer Temperatur
und einem Druck gehalten wird, welche/welcher es nicht zulässt, dass
die schäumbare
Polymerzusammensetzung schäumt;
die Haltezone hat eine Düse,
die eine Austritts öffnung
in eine Zone niedrigeren Drucks definiert, bei dem die schäumbare Polymerzusammensetzung schäumt und
einen Verschluss, der geöffnet
werden kann, der den Düsenaustritt
verschließt;
3) das periodische Öffnen
des Verschlusses während
im Wesentlichen gleichzeitigen Anlegens von mechanischem Druck mithilfe
eines beweglichen Kolbens an die schäumbare Polymerzusammensetzung,
um sie aus der Haltezone durch die Düsenaustrittsöffnung in
die Zone mit niedrigerem Druck herauszudrücken, und 4) Zulassen, dass die
herausgedrückte
schäumbare
Polymerzusammensetzung expandiert, um den Schaum zu bilden.
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Ein
kontinuierliches Verfahren schließt das Bilden einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung und das anschließende Expandieren dieser schäumbaren
Polymerzusammensetzung in einer ununterbrochenen Weise ein. Z.B.
stelle man eine schäumbare
Polymerzusammensetzung in einem Extruder her durch Erwärmen eines
Polymerharzes, um ein geschmolzenes Harz zu bilden, Einmischen eines
absorptionsfähigen
Tons und einer Treibmittelzusammensetzung in das geschmolzene Harz
bei einem Initialdruck, um eine schäumbare Polymerzusammensetzung
zu bilden und anschließendes
Extrudieren dieser schäumbaren
Polymerzusammensetzung durch eine Düse in eine Zone bei einer Schäumtemperatur
und Zulassen, dass die schäumbare Polymerzusammensetzung
in einen multimodalen Schaum expandiert. Bevorzugterweise kühle man
die schäumbare
Polymerzusammensetzung nach der Zugabe des Treibmittels und bevor
sie durch die Düse
extrudiert wird, um die Schaumeigenschaften zu optimieren. Man kühle die
schäumbare
Polymerzusammensetzung z.B. mit Wärmeaustauschern.
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Schäume gemäß der vorliegenden
Erfindung können
irgendeine vorstellbare Form haben, einschließlich einer Lage, einer Platte,
einem Stab, einer Röhre,
Kugeln oder irgendeiner Kombination daraus. In die vorliegende Erfindung
eingeschlossen sind Laminatschäume,
die mehrere voneinander unterscheidbare Schaumbestandteile in Längsrichtung
haben, die aneinander gebunden sind. Laminatschäume schließen koaleszente Schäume ein,
die mehrere koaleszente Schaumbestandteile in Längsrichtung umfassen. Schaumbestandteile
in Längs richtung
erstrecken sich typischerweise auf die Länge (Extrusionsrichtung) eines
koaleszenten Polymerschaums. Schaumbestandteile in Längsrichtung
sind Stränge,
Lagen oder eine Kombination aus Strängen und Lagen. Lagen erstrecken
sich über
die volle Breite oder Höhe
eines Polymerschaums, während
sich Stränge
auf weniger als die volle Breite und/oder Höhe erstrecken. Die Breite und
die Höhe
sind orthogonale Dimensionen, die im Wesentlichen senkrecht zu der
Extrusionsrichtung (Länge)
eines Schaums stehen. Die Stränge
können
von jeder Querschnittsform sein, einschließlich einer kreisförmigen,
ovalen, quadratischen, rechteckigen, hexagonalen oder sternförmigen Form.
Stränge
in einem einzelnen Schaum können dieselbe
oder unterschiedliche Querschnittsformen haben. Die Schaumbestandteile
in Längsrichtung
können ein
fester Schaum sein, oder sie können
hohl sein, wie z.B. hohle Schaumröhren (siehe z.B. das US-Patent mit
der Nummer US-A-4,755,408). Der Schaum einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst mehrere koaleszente Schaumstränge.
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Das
Herstellen von koaleszenten polymeren Schäumen umfasst typischerweise
das Extrudieren einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung, die ein Polymerharz und eine Treibmittelformulierung
enthält,
durch eine Düse,
die mehre Löcher
definiert, wie z.B. Austrittsöffnungen
oder Schlitze. Die schäumbare
Polymerzusammensetzung fließt
durch die Löcher,
wobei sie mehrfache Ströme
einer schäumbaren
Polymerzusammensetzung bildet. Jeder Strom expandiert in einen Schaumbestandteil.
Die „Häute" bilden sich um jeden
Schaumbestandteil. Eine Haut kann ein Film aus Polymerharz oder
ein Polymerschaum mit einer Dichte sein, die höher ist als es die mittlere
Dichte des Schaumbestandteils ungefähr ist. Die Häute erstrecken
sich auf die volle Länge
jedes Schaumbestandteils, wodurch diese die Unterscheidbarkeit jedes
Schaumbestandteils innerhalb eines koaleszenten Polymerschaums erhalten.
Die Schaumströme
berühren
einander und deren Häute
lagern sich während
der Expansion aneinander, wodurch sie einen koaleszenten Polymerschaum
bilden.
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Weitere
Verfahren für
das Aneinanderlagern von Schaumbestandteilen in der Längsrichtung
sind möglich,
um ein Schaum zu bilden, einschließlich der Verwendung eines
Klebstoffes zwischen den Schaumbestandteilen und das Verbinden von
Schaumbestandteilen aneinander, nachdem sie gebildet wurden, durch
Orientieren der Bestandteile und dann Anlegen von ausreichend Wärme, Druck
oder beidem, um sie miteinander zu verbinden. Ähnliche Verfahren sind geeignet
für die
Bildung von kugelförmigen
Schaum, welcher mehrere Schaumkugeln umfasst, die teilweise miteinander
verbunden sind. Kugelförmiger
Schaum liegt auch innerhalb des Bereiches der vorliegenden Erfindung.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung enthalten einen Rest an Treibmitteln,
einschließlich
CO2 und Wasser, wenn sie frisch sind. Frisch
bedeutet hierin innerhalb von einem Tag, bevorzugt innerhalb von
einer Stunde, weiter bevorzugt unmittelbar nach der Herstellung.
Schäume
der vorliegenden Erfindung können
auch Reste an zusätzlichen
Treibmitteln enthalten, wenn sie während der Schaumherstellung
vorlagen.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung haben typischerweise eine Dichte von
16 Kilogramm pro Kubikmeter (kg/m3) oder
mehr, noch typischer 20 kg/m3 oder mehr
und insbesondere typisch 24 kg/m3 und 64 kg/m3 oder weniger, bevorzugt 52 kg/m3 oder weniger und weiter bevorzugt 48 kg/m3 oder weniger. Man bestimme die Schaumdichte
gemäß dem ASTM-Verfahren
D-1622.
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Schäume der
vorliegenden Erfindung können
offenzellig sein oder geschlossenzellig. Offenzellige Schäume haben
einen Gehalt an offenen Zellen von 20% oder mehr, während geschlossenzellige
Schäume einen
Gehalt an offenen Zellen von weniger als 20% haben. Man bestimme
den Gehalt an offenen Zellen gemäß dem ASTM-Verfahren
D-6226. Die vorliegenden Schäume
sind bevorzugt geschlossenzellige Schäume.
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Die
Schäume
der vorliegenden Erfindung sind insbesondere als thermische Isolierungsmaterialien verwendbar
und haben bevorzugt eine Leitfähigkeit
von 30 Milliwatt pro Meter-Kelvin (mW/m-K) oder weniger, bevorzugt
25 mW/m-K oder weniger (gemäß dem ASTM-Verfahren
C-518 bei 24°C).
Schäume
der vorliegenden Erfindung schließen auch bevorzugt thermische
Isolierungszusätze
ein. Gegenstände,
wie z.B. thermische Isolierungsbehälter, die Schäume der
vor liegenden Erfindung enthalten, sind auch Teil des Umfangs der vorliegenden
Erfindung.
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Die
folgenden Beispiele dienen dazu die vorliegende Erfindung genauer
darzustellen, ohne den Umfang der Erfindung ungebührlich zu
beschränken.
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Beispiel (Bsp) 1.
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Man
stelle ein trockenes Gemisch her, das 100 Gewichtsteile eines PS-Harzes
(gewichtsmittleres Molekulargewicht (Mw) = 152.000; Polydispersität (Mw/Mn)
= 3,4; z-mittleres Molekulargewicht (Mz) = 320.000), 0,7 Gewichtsteile
eines Halloysit-Tons (von Plainsmann Company), 0,5 Gewichtsteile
an Additiven, bestehend aus Bariumstearat und PE, enthält. Man
führe das
trockene Gemisch in einen Extruder einer Extrusionsschaumanlage
ein und schmelzmische das PS-Harz,
den Ton, das Bariumstearat und das PE in dem Extruder bei einer
Temperatur von 240°C.
Man gebe 4,7 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile PS (oder 4,7 pph,
bezogen auf das PS-Gewicht) einer Treibmittelzusammensetzung zu,
die aus 85 Gew.-% CO2 und 15 Gew.-% Wasser, bezogen
auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung, besteht, um eine
schäumbare
Polymerzusammensetzung zu bilden. Man gebe die Treibmittelzusammensetzung
bei einem Druck von 17,4 MPa zu. Man kühle die schäumbare Polymerzusammensetzung
auf eine Temperatur von 120°C
und extrudiere durch eine Schlitzdüse, unter Anwendung eines 9,8
MPa Düsendrucks,
in atmosphärischen
Druck hinein und forme sie in eine Schaumplatte unter Verwendung
von mit Polytetrafluorethylen beschichteten parallelen Formplatten
(oder Walzen). Die schäumbare
Polymerzusammensetzung expandiert bei atmosphärischem Druck, um einen multimodalen
Polymerschaum (Bsp 1) mit einer bimodalen Zellgrößenverteilung zu bilden.
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Der
Schaum aus Bsp 1 stellt einen bimodalen PS-Schaum gemäß der vorliegenden
Erfindung dar, der unter Verwendung von CO2 und
Wasser als ein Treibmittel hergestellt wurde. Der Schaum aus Bsp
1 hat einen mittleren Primärzelldurchmesser
von 0,4 mm und einen mittleren Sekundärzelldurchmesser von 80 μm; Nadellöcher in
weniger als 1% der Zellen; und eine Dichte von 44,1 kg/m3 (ASTM-Verfahren D-1622). Man bestimme die
Zellgröße unter
Verwendung des ASTM-Verfahrens D-3576.
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Bsp 2.
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Man
lade 100 Gewichtsteile PS (Mw = 145.000; Mw/Mn = 3,3; Mz = 320.000),
0,6 Gewichtsteile an zusätzlichen
Additiven, bestehend aus Bariumstearat, PE und Kupferphthalocyanin-Farbkonzentrat
(12 Gew.-% Kupferphthalocyanin in PS) und 0,7 Gewichtsteile Halloysit-Ton
(Pleinsman Company) in einen Zwei-Inch-(5,1 cm)-Extruder. Man schmelzmische
diese Komponenten bei 220°C,
um eine Polymerzusammensetzung zu bilden. Man transportiere die
Polymerzusammensetzung in einen Mischer und gebe 7,1 pph einer Treibmittelzusammensetzung,
bezogen auf das PS-Gewicht, bei 11 MPa zu, um eine schäumbare Polymerzusammensetzung
zu bilden. Die Treibmittelzusammensetzung besteht aus 50 Gew.-%
CO2, 8 Gew.-% Wasser, 27 Gew.-% n-Butan
und 15 Gew.-% Isobutan, wobei die Gew.-%-Werte sich auf das Gesamtgewicht der
Treibmittelzusammensetzung beziehen. Man kühle die schäumbare Polymerzusammensetzung
auf 120°C und
extrudiere durch eine Schlitzdüse
bei einem Düsendruck
von 8,1 MPa auf atmosphärischen
Druck. Man forme die extrudierte schäumbare Polymerzusammensetzung
in eine Schaumplatte unter Verwendung von parallelen mit Polytetrafluorethylen
beschichteten Formplatten (oder Walzen), um einen Schaum gemäß Bsp 2 zu
erhalten.
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Der
Schaum aus Bsp 2 stellt einen PS-Schaum gemäß der vorliegenden Erfindung
dar, hergestellt unter Verwendung von n-Butan und Isobutan als zusätzliche
Treibmittel in der Treibmittelzusammensetzung. Der Schaum aus Bsp
2 hat eine bimodale Zellgrößenverteilung,
die Primärzellgrößen von
ungefähr
0,23 mm und Sekundärzellgrößen von
ungefähr
50 μm umfasst;
weniger als 1 Zellen mit Nadellöchern;
eine Dichte von 38,6 kg/m3; und eine thermische
Leitfähigkeit
von 31 Milliwatt pro Meter-Kelvin (mW/m-K), sieben Tage nach der Herstellung
gemäß dem ASTM-Verfahren
C-518 bei 24°C.
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Bsp 3.
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Man
stelle Bsp 3 durch Wiederholen des Verfahrens für die Herstellung bei Bsp 2
her, mit der Ausnahme der Verwendung von 5,6 pph einer Treibmittelzusammensetzung,
bezogen auf das PS-Gewicht, bestehend aus 88 Gew.-% CO2 und
12 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung.
Man gebe das Treibmittel bei 14,9 MPa zu und verwende einen Düsendruck
von 9,6 MPa. Man bestimme die Gewichtsteile bezogen auf das PS-Gewicht
und die Gew.-%-Teile bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung.
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Der
Schaum aus Bsp 3 stellt einen PS-Schaum gemäß der vorliegenden Erfindung
dar, der mit einer Treibmittelzusammensetzung hergestellt wird,
bestehend aus CO2 und Wasser. Der Schaum
aus Bsp 3 hat eine thermische Leitfähigkeit unterhalb von 30 mW/m-K.
Der Schaum aus Bsp 3 hat eine mittlere Primärzellgrößenverteilung von 0,22 mm und
eine mittlere Sekundärzellgröße von 50 μm (ASTM-Verfahren
D-3576); Nadellöcher
in weniger als 1% der Zellen; eine Dichte, ohne Haut, von 30,1 kg/m3 (ASTM-Verfahren D-1622) und eine frische
thermische Leitfähigkeit
von 28 mW/m-K (ASTM-Verfahren C-518 bei 24°C).
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Bsp 4.
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Man
stelle Bsp 4 durch Wiederholen des Verfahrens für die Herstellung bei Bsp 2
her, ausgenommen: (1) die Verwendung von 7,2 pph einer Treibmittelzusammensetzung,
bezogen auf das PS-Gewicht, bestehend aus 14 Gew.-% CO2,
10 Gew.-% Wasser, 56 Gew.-% Isobutan und 21 Gew.-% Ethanol (Gew.-%
ist bezogen auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung); und
(2) Verwendung eines PS, das ein Mw von 200.000 und eine Polydispersität von 2,3
hat. Man gebe das Treibmittel bei 12,5 MPa zu und verwende einen
Düsendruck
von 5,3 MPa.
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Der
Schaum aus Bsp 4 stellt einen PS-Schaum gemäß der vorliegenden Erfindung
dar, der unter Verwendung einer Treibmittelzusammensetzung hergestellt
ist, die Isobutan und Ethanol als zusätzliche Treibmittel enthält. Der
Schaum aus Bsp 4 hat eine bimodale Zellgrößenverteilung mit einer mittleren Primärzellgröße von 0,3
mm und einer mittleren Sekundärzellgröße von 50 μm (ASTM-Verfahren
D-3576); Nadellöcher
in weniger als 1% der Zellen; eine Dichte, ohne Haut, von 34 kg/m3 (ASTM-Verfahren D-1622) und eine frische
thermische Leitfähigkeit
von 25,4 mW/m-K (ASTM-Verfahren C-518 bei 24°C).
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Bsp 5.
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Man
stelle Bsp 5 in gleicher Weise wie Bsp 4 her, mit der Ausnahme:
(1) Verwendung von 7 pph, bezogen auf das PS-Gewicht, einer Treibmittelzusammensetzung,
bestehend aus 19 Gew.-% CO2, 10 Gew.-% Wasser,
50 Gew.-% Isobutan und 21 Gew.-% Ethanol; und (2) Einarbeiten von
5 Gewichtsteilen Ruß (SEVACARB® N990,
SEVACARB ist eine Handelsmarke von Columbian Chemicals). Die Gewichtsteile
sind auf die Gewichtsteile des PS bezogen und die Gew.-% sind auf
das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung bezogen. Man gebe das
Treibmittel bei einem Druck von 12,7 MPa zu und verwende einen Düsendruck
von 5,8 MPa.
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Der
Schaum aus Bsp 5 stellt einen bimodalen PS-Schaum gemäß der vorliegenden
Erfindung dar. Der Schaum aus Bsp 5 hat Primärzellen mit einer mittleren
Zellgröße von 0,34
mm und Sekundärzellen
mit einer mittleren Zellgröße von 60 μm; Nadellöcher in
weniger als 1% der Zellen; eine Dichte, ohne dessen Haut, von 34
kg/m3 (ASTM-Verfahren D-1622); und eine
frische thermische Leitfähigkeit
von 24 mW/m-K (ASTM-Verfahren C-518 bei 24°C).
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Bsp 6.
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Man
stelle Bsp 6 in einer Weise her, die dem Bsp 1 gleicht, mit der
Ausnahme der Verwendung eines Polymergemisches mit einem Mw von
170.000, einer Polydispersität
von 3,2 und das 3 Gewichtsteile Hexabromcyclododecan (HBCD), 0,1
Gewichtsteile eines sauren Magnesiumoxids und 0,7 Gewichtsteile
eines Additivs, das aus Bariumstearat, Farbstoff und PE besteht,
enthält.
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Man
gebe das Treibmittel mit einer Konzentration von 6,5 pph, bezogen
auf das Gewicht des Polymergemisches, zu. Die Treibmittelzusammensetzung
besteht aus 38 Gew.-% CO2, 9 Gew.-% Wasser,
38 Gew.-% Isobutan und 15 Gew.-% Cyclopentan. Gew.-% ist bezogen
auf das Gewicht der Treibmittelzusammensetzung.
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Man
stelle die Schäume
(i)–(v)
und Vergleichsschäume
(a) und (b) her, indem 0,6 Gewichtsteile Ton, bezogen auf 100 Gewichtsteile
des Polymergemisches, eingearbeitet werden. Die Tonarten für die Schäume (i)–(v) sind
absorptionsfähig,
während
die Tonarten für
(a) und (b) es nicht sind. Tabelle I weist die Tonarten für jeden
Schaum aus und, ob der Schaum multimodal ist oder nicht. Bsp 6 zeigt,
dass nur die absorptionsfähigen Tonarten
einen Schaum produzieren, der eine multimodale Zellgrößenverteilung
hat.
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Bsp 7
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Man
stelle Bsp 7 in gleicher Weise wie Bsp 2 her, mit der Ausnahme der
Verwendung der Treibmittelzusammensetzungen aus Tabelle 11, um die
Schäume
(vi)–(x)
herzustellen, von denen alle eine multimodale Zellgrößenverteilung
haben. In Tabelle II sind die Begriffe „Gewichtsteile, bezogen auf
100 Gewichtsteile Polymer" und „pph" austauschbar.
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Die
Schäume
(vi)–(x)
haben eine Primärzellengröße von 0,19–0,47 mm
und eine mittlere Sekundärzellgröße von 50–100 μm (ASTM-Verfahren
D-3576); und Nadellöcher
in weniger als 1% der Zellen.
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Bsp
7 zeigt, dass flüssige
Fluorkohlenwasserstofftreibmittel für die Herstellung von multimodalem Schaum
mit niedriger Dichte, exzellenter Druckfestigkeit und exzellenter
thermischer Isolierleistung verwendbar sind.
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