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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein medizinische Vorrichtungen.
Die Erfindung betrifft insbesondere die Kommunikation zwischen einer
implantierten medizinischen Vorrichtung und einer externen Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
bei ihrer drahtlosen Datenkommunikation. Die Erfindung betrifft
genauer gesagt ein System, das vor der Anwendung eines Herzschocks
automatisch Schmerzmittel und/oder den Schwellenwert verringernde
Medikamente verabreicht, oder eine Arzneimittelverabreichung für eine pulmonale
Hypertension, beispielsweise unter Verwendung des RV-Drucks. Die Abgabe
des Arzneimittels wird zwischen der implantierten Vorrichtung und
der externen Vorrichtung über
das drahtlose Kommunikationssystem koordiniert. Die Erfindung sieht
auch die Behandlung eines Patienten aus der Ferne vor, wobei Arzneimittelverabreichungsdaten
von der externen Vorrichtung und Therapieinformationen von der implantierten
Vorrichtung unter Verwendung verschiedener Verfahren zur Datenübertragung
zu einem fernen Ort übertragen
werden, um es Ärzten
und Pflegern zu ermöglichen,
den Patienten bei Bedarf aus der Ferne zu begutachten und zu überwachen.
Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Arzneimittelverabreichungsdosis
und die Behandlungshäufigkeit
vorzugsweise durch Parametermodifikationen und -einstellungen der
implantierten medizinischen Vorrichtung gesteuert. Bei einer anderen
Ausführungsform wird
die externe Arzneimittelverabreichungsvorrichtung direkt programmiert,
wobei Kommunikationssignale überschrieben
wer den, welche die Arzneimittelverabreichung von der implantierten
medizinischen Vorrichtung einleiten und aufrufen.
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Die
gegenwärtige
Praxis der Implantation einer therapeutischen medizinischen Vorrichtung
in der Art eines Herzschrittmachers, eines Defibrillators usw. in
Zusammenhang mit implantierbaren Arzneimittelpumpen ist mühsam und
kostspielig auszuführen.
Außerdem
wäre es
beispielsweise bei einem Defibrillator und einer implantierten Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
erforderlich, einen Katheter zum Verabreichen des Arzneimittels
zusätzlich
zu Leitungen für
den Defibrillator zu verlegen. Die meisten auf dem Fachgebiet bekannten
implantierten Arzneimittelverabreichungsvorrichtungen geben Arzneimittel
nicht direkt in den Blutstrom ab.
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Die
Linderung von Kardioversionsschockschmerzen war der Gegenstand verschiedener
Patente aus dem Stand der Technik. Die meisten schmerzlindernden
Therapien in Zusammenhang mit der Abgabe von Kardioversionsenergie
an die Herzkammer sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Des weiteren
ist auch die Schmerzlinderung durch die Operation implantierbarer
Arzneimittelspender zum automatischen, periodischen Verabreichen
eines Bolus eines schmerzlindernden Arzneimittels an der Stelle
im Körper
auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Beispielsweise sind in den US-Patenten
5 662 689 und 5 817 131 von Elsberry u.a. Verfahren und Vorrichtungen
zum Lindern von Kardioversionsschockschmerzen offenbart. Die Offenbarungen
beinhalten einen implantierbaren Kardioverter zum Bereitstellen elektrischer
Kardioversionsenergie für
mindestens eine Kammer des Herzens eines Patienten, das eine Kardioversion
benötigt,
und das Anwenden einer schmerzlindernden Therapie an einer geeigneten Stelle
im Körper des
Patienten vor oder in Zusammenhang mit der Abgabe der Kardioversionsenergie an
die Herzkammer, um vom Patienten wahrgenommene, sich ausbreitende
Schmerzen zu lindern. Die kombinierten Kardioversions- und Schmerzlinderungstherapien
werden vorzugsweise in einer einzigen implantierbaren, mehrfach
programmierbaren medizinischen Vorrichtung oder in getrennten implantierbaren
Kardioversions- und Schmerzkontrollvorrichtungen mit Mitteln zum
Kommunizieren von Betriebs- und Statusbefehlen zwischen den Vorrichtungen
durch den Körper
des Patienten verwirklicht.
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In
den für
Elsberry u.a. erteilten US-Patent 5 893 881 sind ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Lindern von Kardioversionsschockschmerzen durch Verabreichen
eines Schmerzmittelbolus offenbart. Insbesondere offenbart die Erfindung
einen implantierbaren Kardioverter zum Bereitstellen elektrischer Kardioversionsenergie
an mindestens eine Kammer des Herzens eines Patienten, das eine
Kardioversion benötigt,
und das Anwenden einer schmerzlindernden Therapie an einer geeigneten
Stelle im Körper des
Patienten vor oder in Zusammenhang mit der Abgabe der Kardioversionsenergie
an die Herzkammer, um vom Patienten wahrgenommene, sich ausbreitende
Schmerzen zu lindern. Die kombinierten Kardioversions- und Schmerzlinderungstherapien
werden vorzugsweise in einer einzigen implantierbaren, mehrfach
programmierbaren medizinischen Vorrichtung oder in getrennten implantierbaren
Kardioversions- und Schmerzkontrollvorrichtungen mit Mitteln zum
Kommunizieren von Betriebs- und Statusbefehlen zwischen den Vorrichtungen
durch den Körper des
Patienten verwirklicht.
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In
dem US-Patent 5 087 243 von Avitall ist eine Myokard-Iontophoresevorrichtung
offenbart. Es ist ein implantier bares iontophoretisches Verabreichungssystem
zur schnellen Verwendung beim Anwenden medizinischer Materialien
auf interessierende spezifische subkutane Gewebestellen in Zusammenhang
mit einem implantierten Defibrillator offenbart, wobei eine subkutan
angeordnete Tasche zum Zuführen
von Medikamenten in Zusammenhang mit einem Paar von Defibrillatorelektroden,
die mit einer Leistungsquelle verbunden sind, verwendet wird. Eine
der Elektroden befindet sich proximal zum interessierenden Gewebe
und ist dafür
ausgelegt, das interessierende Medikament unter Verwendung gesteuerter
elektrischer Impulse abzugeben. Die Tasche ist über einen Pumpmechanismus mit
der verabreichenden Elektrode des Elektrodensystems verbunden.
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In
dem US-Patent 5 733 259 von Valcke u.a. sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung für
eine in einer geschlossenen Regelschleife ausgeführte Arzneimittelverabreichung
offenbart. Insbesondere werden bei einem in einer geschlossenen
Regelschleife arbeitenden Arzneimittelverabreichungssystem auf Reaktionen
des Patienten und Regeln basierte Entscheidungstreffverfahren zum
Erreichen vom Bediener spezifizierter Reaktionen für diagnostische
Zwecke verwendet. Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
wird die Herzdiagnose durch pharmakologisches Belasten des Herzens
durch Verabreichen eines körperliche
Aktivitäten
stimulierenden Arzneimittels vorgenommen. Bei dem bevorzugten Verfahren
wird ein Protokoll definiert, das vorzugsweise ein Ziel für eine physiologische
Variable in der Art der Herzfrequenz und einen Plan zum Erreichen
dieses Zielwerts aufweist. Vorzugsweise beinhaltet der Plan eine
Spezifikation der gewünschten
Erhöhungsrate dieser
Variablen in der Art der Erhöhungsrate
der Herzfrequenz je Minute. Der Plan umfasst die gewünschten Änderungen
der physiologischen Variablen als Funktion der Zeit.
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In
dem US-Patent 5 925 066 von Kroll u.a. ist ein Sensor für eine atriale
Arrhythmie mit einer Vorrichtung zum Steuern einer Arzneimitteltherapie
und einer elektrischen Therapie offenbart. Die Erfindung betrifft
einen Sensor für
eine atriale Arrhythmie, und es ist eine Arzneimittelspendevorrichtung
offenbart. Die Vorrichtung beinhaltet ein mehrphasiges, mehrstufiges
intelligentes System zum Überwachen
und Behandeln einer atrialen Fibrillation. Die Vorrichtung umfasst
Mittel zum Erfassen der atrialen Frequenz, Mittel zur Herzstimulation
und zur Antitachykardiestimulation sowie Arzneimittelverabreichungsmittel, einschließlich einer
selbstreinigenden Katheterleitung mit einer Fähigkeit zum Abgeben mehrerer
Arzneimittel, welche vorzugsweise unter Verwendung einer Doppelpumpenanordnung
und einer iontophoretischen Vorrichtung betrieben wird. Das Arzneimittelverabreichungssystem
kann auch einen porösen
Katheter zum Abgeben eines Arzneimittels in das Atrium aufweisen.
Das intelligente System beinhaltet eine speicherimplementierte Logik
(Software) zum fortlaufenden Überwachen
der atrialen Frequenz und zum Einleiten einer Reaktion entweder
der Herzstimulation, der Antitachykardiestimulation oder der Arzneimittelabgabe
auf der Grundlage vorgegebener Herzaktivitätsparameter. Das System weist
auch ein Merkmal zum Aufzeichnen der medizinischen Vorgeschichte
auf.
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In
dem US-Patent 5 527 344 von Arzbaecher u.a. sind ein pharmakologischer
atrialer Defibrillator und ein entsprechendes Verfahren offenbart.
In dieser Erfindung sind ein Verfahren und eine implantierbare Vorrichtung
zum automatischen Verabreichen eines defibrillierenden Arzneimittels
an einen Patienten nach der Erfassung des Einsetzens einer atrialen Fibrillation
offenbart. Die atriale Aktivität
eines Herzens wird erfasst und überwacht.
Die Verabreichungszeit wird fortlaufend berechnet, und ein Verabreichungssignal
wird als Funktion des überwachten
Niveaus der atrialen Aktivität
ausgesendet. Wenn das Verabreichungssignal ausgesendet wird, gibt eine
Infusionspumpe ein defibrillierendes Arzneimittel in den Blutstrom
des Patienten ab. Die atriale Aktivität wird auch fortlaufend überwacht,
um die Stimulationszeit zu berechnen, zu der ein Stimulationssignal
als eine zweite Funktion des überwachten
Niveaus der atrialen Aktivität
ausgesendet wird. Wenn das Stimulationssignal ausgesendet wird,
stimuliert ein Schrittmacher das Atrium des Herzens.
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In
dem US-Patent 5 135 480 von Bannon u.a. ist eine transdermale Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
offenbart. Insbesondere betrifft die Erfindung eine transdermale
Vorrichtung mit einer abnehmbar angebrachten Elektrode mit einer
ersten Fläche,
die für
den Kontakt mit menschlicher Haut eingerichtet ist und wodurch eine
in der Elektrode. enthaltene Arzneimittelsubstanz unter dem Einfluss einer
iontophoretischen oder elektroosmotischen Kraft zur Haut läuft, und
einer zweiten Fläche,
die elektrisch leitend ist, wobei die Elektrode eine Oberfläche, die
bei der Verwendung im Bereich von 0,1 bis 30 cm in Kontakt mit der
Haut steht, und ein in einem hydrophilen Medium bei einer Konzentration
im Bereich von 0,1 bis 15 % (Gewicht/Volumen) auf der Grundlage
des hydrophilen Mediums gelöstes
oder dispergiertes Arzneimittel aufweist.
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In
dem US-Patent 6 091 989 von Swerdlow u.a. sind ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Verringern von Schmerzen infolge elektrischer
Schocktherapien offenbart. Die Erfin dung offenbart ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Vorbehandeln eines Patienten vor einem
therapeutischen, schmerzhaften Stimulationsimpuls, wobei schmerzhemmende
Stimulationsimpulse auf einen Patienten angewendet werden, bevor
der therapeutische, schmerzhafte Stimulationsimpuls angewendet wird.
Die Anwendung schmerzhemmender Stimulationsimpulse beinhaltet die
Schritte des Feststellens einer Notwendigkeit des therapeutischen,
schmerzhaften Stimulationsimpulses, des Vorbereitens für die Abgabe
der schmerzhemmenden Stimulationsimpulse an den Patienten vor der
Anwendung des therapeutischen, schmerzhaften Stimulationsimpulses,
und des Abgebens der schmerzhemmenden Stimulationsimpulse an den Patienten,
bevor der therapeutische, schmerzhafte Stimulationsimpuls angewendet
wird. Das Verfahren und die Vorrichtung sind in einem vollautomatischen, vollständig implantierbaren,
atrialen oder ventrikulären
Einzel- oder Doppelkammer-Kardioverter-Defibrillator verwirklicht.
Das schmerzhemmende Vorpulsverfahren ist in erster Linie zur Verwendung
in Patienten vorgesehen, die bei Bewusstsein sind, es kann jedoch
auch bei schlafenden Patienten verwendet werden.
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Wie
anhand des voranstehend erwähnten Stands
der Technik ersichtlich ist, ist das Lindern von Kardioversionsschockschmerzen
eine wichtige Erwägung
bei der Herztherapie. Es gibt jedoch einen Bedarf an einem in einer
geschlossenen Regelschleife arbeitenden gesteuerten System zum automatischen
Verabreichen von Schmerzmitteln und/oder den Schwellenwert verringernden
Medikamenten vor oder gleichzeitig mit einem atrialen Defibrillationsschock
oder einer anderen Arzneimittelverabreichungstherapie, die mit Unannehmlichkeiten
oder Schmerzen verbunden sein kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
nach Anspruch 1. Eine bevorzugte Ausführungsform betrifft eine Arzneimittelverabreichungsvorrichtung,
die in drahtloser Kommunikation mit einer implantierten medizinischen
Vorrichtung steht, die vorzugsweise Arzneimittel transdermal vor
der Ausführung
einer Therapie durch die implantierte Vorrichtung bereitstellt.
Das System ist vorzugsweise zu einer Telemetrie oder zu einer drahtlosen
Kommunikation in der Lage, um Daten mit der implantierten Vorrichtung auszutauschen
und dadurch Vorschockereignisse zu identifizieren, so dass schockunterdrückende Arzneimittel
vor einem atrialen Defibrillationsschock verabreicht werden können. Insbesondere
ist eine iontophoretische Arzneimittelverabreichungsvorrichtung am
Körper
eines Patienten extern angebracht und durch einen Kommunikationsübertragungskanal
mit einer implantierten medizinischen Vorrichtung im Patienten verbunden.
Die externe Vorrichtung und die implantierte medizinische Vorrichtung
stehen unter Verwendung von Telemetrie- und gleichwertigen drahtlosen
Kommunikationssystemen dazwischen in einem bidirektionalen Datenaustausch.
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Des
weiteren sind die externe iontophoretische Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
und die implantierte medizinische Vorrichtung unabhängig einer
Programmiereinrichtung oder einer externen unabhängigen Fernüberwachungseinrichtung (Independent
Remote Monitor – IRM)
zur Abfrage und Reprogrammierung von Parametern bei Bedarf zugänglich. Überdies
können
entweder durch die IRM oder eine Programmiereinrichtung Daten zur
Betrachtung durch Ärzte
oder Pfleger zu einem PC übertragen werden. Ähnlich können die
Daten zu einem Server übertragen
werden, der einer Anzahl von Benutzern der Daten für Analyse-,
Nachsorge- oder Forschungs- und
Entwicklungszwecke zugänglich
sein kann.
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Des
weiteren können
Daten vom Server durch Medien, wie das Internet, ein Intranet, ein
Extranet oder das World Wide Web, dritten Parteien fern zugänglich sein,
um eine Nachsorge an dem Patienten vorzunehmen und nach Bedarf Empfehlungen
für Einstellungen
oder Therapien bereitzustellen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung betrifft das Bereitstellen von einem oder mehreren
Therapiebereichen für
den Körper,
einschließlich
zweier oder mehrerer diskreter medizinischer Vorrichtungen, wobei
mindestens eine der medizinischen Vorrichtungen in den lebenden
Körper
implantiert ist und die andere außen angebracht ist und in bidirektionaler
Datenkommunikation und in bidirektionalem Datenaustausch mit der
implantierten Vorrichtung steht.
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Eine
weitere Verwendung der Erfindung umfasst das Überwachen einer Bedingung eines
lebenden Körpers
auf einer fortlaufenden Basis, um eine Schockabschwächungstherapie
bereitzustellen, bevor elektrische Kardioversionsenergie auf mindestens
eine Kammer des Herzens eines Patienten angewendet wird. Die fortlaufende Überwachung
und Kommunikation zwischen der externen Vorrichtung und der internen
Vorrichtung koordiniert die Verabreichung eines Arzneimittels von
der externen Vorrichtung, bevor ein Schock durch die implantierte
medizinische Vorrichtung abgegeben wird. Bei diesem Aspekt der Erfindung
kommunizieren die externe Vorrichtung und die interne Vorrichtung
und identifizieren Vorschockbedingungen, die das Bevorstehen einer Kardioversion
angeben.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein Fernkommunikationssystem, in dem eine externe
Arzneimittelverabreichungsvorrichtung überwacht und betätigt wird,
um auf Hinweise auf Ereignisse zu reagieren, welche eine Therapie
durch eine implantierte medizinische Vorrichtung auslösen würden, wobei
diese zum Wahrnehmen von Schmerzen durch den Patienten führen können. Die
externe Vorrichtung kann fernprogrammiert werden, um Arzneimittel
transdermal unmittelbar vor oder gleichzeitig mit der Therapie zu
verabreichen. Ähnlich
würde das Kommunikationssystem
eine Fernüberwachung
und -programmierung der implantierten Vorrichtung ermöglichen.
Des weiteren können
die zu verabreichenden Mengen der schmerzverringernden Arzneimittel
aus der Ferne eingestellt werden, um Änderungen der Kardioversionstherapie
zu komplementieren.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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Bevorzugte
Ausführungsformen
werden nun nur als Beispiel anhand der Zeichnung beschrieben.
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1 stellt
eine extern angebrachte Arzneimittelverabreichungsvorrichtung in
bidirektionaler Kommunikation mit einer implantierten medizinischen
Vorrichtung dar.
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2 zeigt
eine externe Programmiereinrichtung oder eine Fernheimvorrichtung,
wie sie beim Hochladen und Herunterladen von Daten sowohl mit der
externen Arzneimittelverabreichungsvorrichtung als auch der implantierten
medizinischen Vorrichtung verwendet wird.
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3 stellt
einen Aspekt des Fernkommunikations- und -überwachungssystems gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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4 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines automatischen atrialen Kardioverter-
und Schmerzlinderungssystems gemäß der vorliegenden Erfindung,
wobei die automatische Fernausführung der
schmerzlindernden Arzneimitteltherapie verwendet wird.
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5 zeigt
eine als Beispiel dienende Arzneimittelverabreichungsvorrichtung.
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6 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm eines Arzneimittelverabreichungssystems.
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7 stellt
ein logisches Flussdiagramm hoher Ebene der vorliegenden Erfindung
dar.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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1 ist
eine Darstellung einer implantierbaren medizinischen Vorrichtung,
beispielsweise einer IMD, die zur Verwendung zum Kommunizieren mit
einer extern angebrachten Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
eingerichtet ist. Die in den Patienten 10 implantierte
IMD weist eine IMD 12 auf. Gemäß einer herkömmlichen
Praxis auf dem Fachgebiet ist die IMD 12 in einem hermetisch
gedichteten, biologisch reaktionsträgen Außengehäuse untergebracht, das selbst
leitend sein kann, um als eine Blindelektrode in der stimulierenden
Kardioversions-/Messschaltung der IMD zu dienen. Eine oder mehrere
Schrittmacherleitungen, die gemeinsam mit Bezugsziffer 14 bezeichnet
sind, sind in herkömmlicher
Weise elektrisch mit der IMD 10 gekoppelt und erstrecken
sich über
eine Vene 18 in das Herz 16 des Patienten. Eine
oder mehrere freiliegende leitende Elektroden zum Empfangen elektrischer
Herzsignale und/oder zum Übertragen
einer elektrischen Stimulation und/oder von Kardioversions/Defibrillations-Stimulationsimpulsen
auf das Herz 16 sind im allgemeinen in der Nähe des distalen
Endes der Leitungen 14 angeordnet. Wie Durchschnittsfachleute
verstehen werden, kann die Leitung 14 so implantiert werden, dass
sich ihr distales Ende im Atrium und/oder im Ventrikel des Herzens 16 befindet.
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung hier gemäß einer Ausführungsform
beschrieben wird, welche eine implantierte medizinische Vorrichtung aufweist,
werden Durchschnittsfachleute, die die vorliegende Offenbarung gelesen
haben, verstehen, dass die vorliegende Erfindung auch in Verbindung mit
zahlreichen anderen Typen von Systemen implantierbarer medizinischer
Vorrichtungen verwirklicht werden kann.
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Wie
in 1 dargestellt ist, ist die externe Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 durch
Telemetrieübertragung 21 mit
der IMD 12 verbunden.
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2 ist
eine Variation von 1, wobei eine Programmiereinrichtung 22 in
Verbindung mit der implantierten medizinischen Vorrichtung 12 und dem
externen Arzneimittelverabreichungssystem 20 dargestellt
ist. Insbesondere steht die Programmiereinheit 22 über einen
Aufwärtskommunikationskanal 23 bzw.
einen Abwärtskommunikationskanal 23' in Telemetrie-
oder drahtloser Verbindung mit der implantierten medizinischen Vorrichtung 12 und
der externen Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20. Die
hier mit Bezug auf 2 beschriebene Programmiereinrichtung 22 ist
in weiteren Einzelheiten in dem für Thomas J. Winkler erteilten US-Patent
5 345 362 mit dem Titel "Portable
Computer Apparatus with Articulating Display Panel" offenbart, wobei
hier auf den gesamten Inhalt dieses Patents verwiesen sei. Ähnlich sei
auf andere ferne Vorrichtungen verwiesen, die die Programmierung
der IMD 12 und der Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 ermöglichen,
wie eine in den US-Patentanmeldungen
mit den Aktenzeichen 09/776 265 und 60/190 272 mit den Titeln "Information Remote
Monitor (IRM) Medical Device" bzw. "Heart Failure Quick
Look Summary for Patient Management Systems" offenbarte Heimüberwachungseinrichtung.
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3 ist
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der Daten unter Verwendung verschiedener
Medien zur Übertragung
von Informationen von der IMD 12 und der Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 über die
Programmiereinrichtung, die IRM oder eine gleichwertige Vorrichtung 22 übermittelt
werden. Wie vorstehend erörtert
wurde, werden Daten von der IMD 12 und der Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 zur
Vorrichtung 22 hochgeladen, von der sie beispielsweise
unter Verwendung eines Modems, einer ISDN-Leitung, einer Faseroptik,
eines Kabels, einer Infrarotverbindung, eines Bluetooth-fähigen oder
gleichwertigen direkten oder drahtlosen Kommunikationssystems, zu
einem PC 24 oder einem Server 26 geleitet werden
können. Der
Server 26 ist auch an einer Station 28 direkt
für qualifizierte
Benutzer zugänglich. Überdies
kann der Server 26 über
das Internet 30 für
ferne Benutzer 32 zugänglich
sein.
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Mit
diesem als Beispiel dienenden Kommunikationsnetz können Pfleger, Ärzte und
andere qualifizierte Personen in der Lage sein, auf die Operationen der
IMD 12 und der Arzneimit telverabreichungsvorrichtung 20 zuzugreifen
und sie zu überarbeiten
oder zu reprogrammieren. Beispielsweise kann der Benutzer 28 ein
LAN1 oder andere sichere Leitungen zum Zugreifen auf den Server 26 verwenden,
von dem entweder aktuelle oder gespeicherte Daten in Bezug auf den
Betrieb der IMD 12 und der Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 zur
Beurteilung und Einstellung oder zur fernen Patientenüberwachung
erhalten werden könnten. Ähnlich können ferne
Benutzer an der Station 32 in der Lage sein, über das
Internet 30 auf Betriebs- und Funktionsdaten der IMD 12 und
der Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 zuzugreifen.
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Einer
der wesentlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung besteht in der
Verwendung einer transdermal arbeitenden Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20.
Diese ähnelt
dem in dem US-Geschmacksmuster 384 745 von Lattin u.a. offenbarten
Elektrotransport-Arzneimittelverabreichungssystem. Des weiteren
ist eine ähnliche
Vorrichtung in dem für
Cormier u.a. erteilten US-Patent 5 995 869 offenbart. Zusätzlich ist
eine Elektrotransport-Verabreichungsvorrichtung mit einer Spannungsverstärkungsschaltung
in dem für
Riddle u.a. erteilten US-Patent 6 035 234 offenbart. Des weiteren
sind eine Elektrotransportvorrichtung und ein Verfahren zum Einstellen
der Ausgabe unter Verwendung derselben Arzneimittelverabreichungsvorrichtung
in dem für
Johnson u.a. erteilten US-Patent 6 086 572 offenbart.
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Die
vorliegende Erfindung implementiert eine in hohem Maße anpassbare
Kommunikationsverbindung zwischen der implantierten Vorrichtung und
der im Stand der Technik offenbarten Arzneimittelverabreichungsvorrichtung.
Das voranstehend angegebene Kommunikationssystem könnte ohne
Einschränkung
ein Telemetriesystem oder ein System sein, wie es im we sentlichen
in den US-Patenten 5 683 432 und 5 843 139 beschrieben ist, oder
ein gleichwertiges Kommunikationssystem für medizinische Vorrichtungen
sein, wie dasjenige, das in dem für Funke erteilten US-Patent
4 987 897 offenbart ist.
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Dementsprechend
sieht die vorliegende Erfindung ein in einer geschlossenen Regelschleife
arbeitendes Arzneimittelverabreichungssystem vor, das bei der Datenkommunikation
mit einer implantierten Vorrichtung arbeitet, um den Einfluss von
Stößen und
anderen Unannehmlichkeiten zu verringern, die sich aus der IMD-Therapie
ergeben.
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In 4 sind
ein vollständig
implantierbares atriales Kardiovertersystem 12 gemäß der vorliegenden
Erfindung in Zusammenhang mit einem schematisch dargestellten menschlichen
Herzen 16, das eine atriale Fibrillationsüberwachung
und mögliche Kardioversion
der Atria 216, 218 benötigt, und eine externe Programmiereinrichtung 22 dargestellt.
Das atriale Kardiovertersystem 12 ist zu einer sequenziellen
Einleitung der Verabreichung eines Schmerzmittels bei therapeutischen
Niveaus, gefolgt von der Verabreichung atrialer elektrischer Kardioversionsenergieimpulse
oder -schocks mit einer ausreichenden Amplitude und Dauer, um das
Herz 16 bei der atrialen Fibrillation wirksam zu kardiovertieren,
in der Lage. Die in 4 dargestellten Abschnitte des
Herzens 16 sind der rechte Ventrikel (RV) 212,
der linke Ventrikel 214, das rechte Atrium (RA) 216,
das linke Atrium 218, die SVC 220, der CS 221,
einschließlich
des CS-Ostiums oder der CS-Öffnung 224,
die freie Wand 226 des linken Ventrikels und die untere
Hohlvene 227.
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Das
System 30 weist im allgemeinen eine Umhüllung 232 zum hermetischen
Dichten der internen Schaltungselemente, der Batterie und der Telemetrieantenne,
eine bipolare RV-Leitung 234 und eine
RA-CS-Leitung 236 auf. Die Umhüllung 232 und die
Leitungen 234 und 236 sind für die Implantation unterhalb
der Haut eines Patienten eingerichtet, um das atriale Kardiovertersystem 30 vollständig implantierbar
zu machen.
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Die
RV-Leitung 234 weist vorzugsweise eine endokardiale Bipolarleitung
mit Elektroden 238 und 240 auf, die zum Herstellen
von elektrischem Kontakt mit dem rechten Ventrikel 212 des
Herzens 16 eingerichtet sind. Die Elektroden 238 und 240 ermöglichen das
bipolare Erfassen ventrikulärer
Depolarisationen oder R-Zacken im rechten Ventrikel 212.
Wie dargestellt ist, wird die Leitung 234 vorzugsweise
durch die SVC 220, das rechte Atrium 216 und dann
in den rechten Ventrikel 212 geführt, um die Elektroden 238, 240 in
seinem Apex zu verankern, wie dargestellt ist.
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Die
RA-CS-Leitung 236 weist im allgemeinen eine Spitzen- oder CS-Kardioversionselektrode 244 und
eine proximale Ring- oder RA-Kardioversionselektrode 246 auf,
wie beispielsweise in dem US-Patent 5 165 403 dargestellt ist. Wie
dargestellt ist, ist die RA-CS-Leitung 236 flexibel und
dafür eingerichtet,
die obere Hohlvene 220 hinab in das rechte Atrium 216 und
in das Koronarsinusostium 224 geführt zu werden. Die CS-Elektrode 244 wird
in den Koronarsinuskanal 221 des Herzens in der Nähe seiner
linken Seite vorbewegt, so dass sich die erste Elektrode oder Spitzenelektrode 244 innerhalb
des Koronarsinuskanals 221 entweder innerhalb des Koronarsinus 222 neben
dem linken Ventrikel 214 und unterhalb des linken Atriums 218 oder
am bevorzugtesten innerhalb der großen Herzvene 223 neben dem
linken Ventrikel 214 und unterhalb des linken Atriums 218 befindet.
Die Elektro den 244 und 246 sind voneinander beabstandet,
so dass sich die RA-Elektrode 246 im rechten Atrium 216 befindet,
wenn die CS-Elektrode 244 wie vorstehend beschrieben positioniert
ist. Die CS-Elektrode 244 ermöglicht zusammen mit der RA-Elektrode 246 ein
bipolares Erfassen der Herzaktivität in den Atria 216 und 218.
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Die
CS-Elektrode 244 und die RA-Elektrode 246 ermöglichen
auch die Abgabe elektrischer Defibrillationsenergie an die Atria.
Weil sich die CS-Elektrode 244 unterhalb des linken Atriums 218 in
der Nähe
des linken Ventrikels 214 befindet und sich die RA-Elektrode 246 innerhalb
des rechten Atriums 216 befindet, wird die elektrische
Kardioversionsenergie, wenn sie zwischen diesen Elektroden angewendet wird,
im wesentlichen auf die Atria 216 und 218 des Herzens 16 beschränkt. Daher
wird die auf den rechten Ventrikel 212 und den linken Ventrikel 214 angewendete
elektrische Energie minimiert, wenn die Atria kardiovertiert oder
defibrilliert werden. Hierdurch wird die Möglichkeit erheblich reduziert,
eine ventrikuläre
Fibrillation des Herzens infolge der Anwendung von elektrischer
Kardioversionsenergie auf die Atria des Herzens zu induzieren.
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Es
wurden weitere Elektrodensysteme und Kardioversionswege offenbart,
und sie sind für
die Verwendung bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung
geeignet. Ein solches atriales Kardioversionselektrodensystem ist
in dem Artikel "Safety
and Feasibility of Transvenous Cardioversion in Atrial Tachycardia" von Blanc u.a.,
veröffentlicht
in Cardiac Pacing, herausgegeben von Gomez, Future Pub. Co., 1985,
S. 1526–1529,
offenbart. Bei diesem Elektrodensystem wird eine einzige Leitung
mit Elektroden verwendet, die sich im rechten Atrium und in der Pulmonalarterie
be finden. Die Abgabe atrialer Kardioversionsschocks zwischen der
RV-Elektrode und einer subkutanen Elektrode ist in dem US-Patent
5 292 338 offenbart. Die Abgabe atrialer Defibrillationsimpulse
zwischen einer Koronarsinuselektrode und einer subkutanen Elektrode
ist auch in dem voranstehend erwähnten
Patent 5 314 430 offenbart.
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Ein
weiteres geeignetes atriales Kardioversionselektrodensystem ist
in dem US-Patent 5 549 642 offenbart. Das darin offenbarte Elektrodensystem weist
eine RA/SVC-Elektrode
(für sich
oder optional mit einer subkutanen Elektrode gekoppelt) und eine CS-Elektrode
auf. Die lang gestreckte RA/SVC-Elektrode scheint atriale Defibrillationsschwellen
im Bereich von etwa 1,0 Joule oder weniger über einen erheblichen Teil
der Patientenpopulation bereitzustellen, was eine erhebliche Verbesserung
gegenüber dem
im vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 403 verwendeten RA- oder SVC-CS/Große-Vene-Elektrodensystem
darstellt.
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Beliebige
der vorstehend erwähnten
Elektrodensysteme zur atrialen Kardioversion und der zugeordneten
atrialen und/oder ventrikulären
Leitungen können
bei der Verwirklichung der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Selbst ein Kardioversionsschock von etwa 1,0 Joule kann jedoch für einen erheblichen
Teil der Bevölkerung
schmerzhaft sein, insbesondere weil sich atriale Fibrillationsepisoden häufig wiederholen,
weshalb eine häufige
Kardioversion erforderlich ist.
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Innerhalb
der Umhüllung 232 weist
das System 30 einen ventrikulären Messverstärker 250 auf, der
mit der RV-Leitung 234 gekoppelt ist, um elektrische Signale
in dem Ventrikel über
das Paar bipolarer Elektroden 238, 240 und einen
R-Zacken-Detektor 252 zu
empfangen und die R-Zacken davon zu erfassen. Der ventrikuläre Messverstärker 250 und
der R-Zacken-Detektor 252 bilden
ein erstes Erfassungsmittel, das R-Zacken in dem Elektrogramm erfasst, welches
durch die RV-Leitung 234 zu
dem ventrikulären
Messverstärker übertragen
wird. Der R-Zacken-Detektor 252 ist von dem auf dem Fachgebiet wohlbekannten
Typ, welcher beim Auftreten einer während eines Herzzyklus erfassten
R-Zacke einen Ausgangsimpuls bereitstellt. Die Abgabe des atrialen Defibrillationsschocks
oder -impulses wird durch die R-Zacke unter Verwendung des ventrikulären Zeitgebers 264 zeitlich
festgelegt, wie nachstehend beschrieben wird.
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Die
Leitungs- und Elektrodensysteme bei bestimmten Ausführungsformen
der voranstehend erwähnten
Patente mit den Endnummern 338, 403 und 430 sowie 642 umfassen
eine RV-Defibrillationselektrode,
die an einer RV-Leitung positioniert ist, welche in den rechten
Ventrikel eingeführt
ist, und ein Paar ventrikulärer
Messelektroden. Alternativ können
bei dem in 4 dargestellten atrialen Kardioversionssystem
gemeinsame ventrikuläre
Stimulationsleitungen mit bipolaren, einschraubbaren, ventrikulären Elektroden
dieses Typs als Stimulations-/Messelektroden 238, 240 verwendet
werden.
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Ein
atrialer Messverstärker 254 ist
mit der RA-CS-Leitung 236 gekoppelt, um elektrische Signale
oder P-Zacken zu empfangen, die am rechten Atrium 216 auftreten.
Der atriale Messverstärker 254 bildet
ein zweites Erfassungsmittel zum Erfassen der atrialen P-Zacken-Aktivität des Herzens,
die von der CS-Elektrode 244 und der RA-Elektrode 246 der RA-CS-Leitung 236 aufgenommen
wird. Das P-Zacken-Ausgangs signal des atrialen Messverstärkers 254 ist
mit einem Analog-Digital-Wandler 260 gekoppelt, der das
Analogsignal, welches die elektrische Aktivität des Herzens darstellt, zur
Weiterverarbeitung in digitale Abtastwerte umwandelt, um festzustellen,
ob eine atriale Fibrillation vorhanden ist und ob der atriale Kardioversionsschock
beim Versetzen der Atria in eine normale atriale Frequenz wirksam ist.
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Die
Umhüllung 232 des
atrialen Kardiovertersystems 30 weist Des weiteren einen
Mikrocomputer 262 auf, der vorzugsweise in einer in dem
vorstehend erwähnten
Patent mit der Endnummer 338 offenbarten Weise implementiert
ist und weiter nachstehend mit Bezug auf das Flussdiagramm aus 7 beschrieben
wird. Die Implementation des Mikrocomputers 262 gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung führt
zu mehreren Funktionsstufen und einem RAM/ROM 282 zum Speichern
von Betriebsalgorithmen und programmierbaren Parametern sowie von
gesammelten Betriebsdaten zur nachfolgenden Übertragung durch Telemetrie
zur externen Programmiereinrichtung 22.
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Die
Schaltungsanordnung umfasst den ventrikulären Zeitgeber 264 zur
zeitlichen Festlegung verschiedener Intervalle, die in jedem QRST-Zyklus
wiederkehren, sowie des R-Zacken-Synchronisationszeitintervalls,
eine Intervallfestlegungsstufe 266 zum Auswählen von
Zeitintervallen, die im ventrikulären Zeitgeber 264 zeitlich
festzulegen sind, einen Verzögerungszeitgeber 265 zum
zeitlichen Festlegen weiterer in der Intervallfestlegungsstufe 266 für die Ausführung der
Schmerzlinderungstherapie eingestellter Verzögerungszeiten, eine optionale
Patientenwarnvorrichtung 267 und ein Warnungsfestlegungsregister 263,
eine Kardioversionsenergieniveau-Festlegungsstufe 269,
einen atrialen Fibrillationsde tektor 270, eine Ladungsabgabe-Steuerstufe 272,
eine Schmerzmittelverabreichungs-Steuerstufe 290 und eine
Rechenstufe 280.
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Der
Mikrocomputer 262 ist dafür eingerichtet, mit dem RAM/ROM-Speicher 282 zusammenzuarbeiten,
der durch einen Mehrbit-Adressbus und einen bidirektionalen Mehrbit-Datenbus
mit dem Mikrocomputer 262 gekoppelt sein kann. Dies ermöglicht es
dem Mikrocomputer 262, gewünschte Speicherstellen innerhalb
des Speichers zu adressieren, um Schreib- oder Leseoperationen auszuführen. Während einer
Schreiboperation speichert der Mikrocomputer 262 Daten,
wie Zeitintervalle oder Betriebsparameter, im Speicher 282 an
den durch den Mehrbit-Datenbus definierten Adressen. Während eines Lesevorgangs
erhält
der Mikrocomputer 262 Daten von dem Speicher an den von
den Mehrbitadressen identifizierten Speicherstellen, die über den
Adressbus bereitgestellt werden, und empfängt die Daten von dem Speicher 282 über den
bidirektionalen Datenbus. Daten, die sich auf die Erfassungen einer
atrialen Fibrillation und die Ausführung der Therapien beziehen,
können
in dem RAM-Speicher 282 aufgezeichnet werden, um sie in
einer auf dem Fachgebiet wohlbekannten Weise abzufragen und durch
Telemetrie zur externen Programmiereinrichtung 22 auszusenden.
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Die
Erfassung der atrialen Fibrillation kann im atrialen Fibrillationsdetektor 270 in
Zusammenhang mit der Rechenstufe 280 des Mikrocomputers 262 anhand
der vom atrialen Messverstärker 254 unter
Verwendung beliebiger der verschiedenen auf dem Fachgebiet bekannten
Verfahren zum Erfassen einer atrialen Fibrillation erfassten digitalisierten P-Zacken
erreicht werden. Im allgemeinen kann eine atriale Fibrillation in
Reaktion auf eine längere
Reihe atrialer Depolarisationen oder P-Zacken hoher Frequenz (beispielsweise
mit 240 BPM oder größer) erfasst
werden. Falls eine größere Spezifität für eine atriale
Fibrillation erwünscht
ist, kann auch eine Analyse der Regelmäßigkeit der Frequenzwellenformmorphologie
verwendet werden.
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Der
Abschluss der atrialen Fibrillation kann in Reaktion auf eine Verringerung
der Frequenz der atrialen Depolarisationen und/oder eine Erhöhung ihrer Regelmäßigkeit
erfasst werden.
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Geeignete
Erfassungsverfahren sind in dem Artikel "Automatic Tachycardia Recognition" von Arzbaecher u.a.,
veröffentlicht
in PACE, Band 7, Mai–Juni
1984, Teil II, S. 541–547
und in der PCT-Anmeldung US 92/02829, Veröffentlichungsnummer WO 92/18198
von Adams u.a. offenbart. In der PCT-Anmeldung wird auch eine sorgfältige Synchronisation des
atrialen Hochspannungs-Defibrillationsimpulses mit den Ventrikeln
zum Vermeiden des Herbeiführens einer
ventrikulären
Tachykardie oder Fibrillation erörtert.
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Zusätzlich kann
der Patient in Zusammenhang mit Vorrichtungen, welche das Auftreten
einer atrialen Fibrillation automatisch erfassen, optional durch
Betätigen
der Warnvorrichtung 267 vor der Erfassung einer atrialen
Fibrillation gewarnt werden, damit er sich auf die Abgabe des atrialen
Kardioversionsschocks vorbereitet. Bei dieser Variation der Ausführungsform
der Erfindung kann der Patient vor der Diagnose einer atrialen Fibrillation
und dem Beginn der Ausführung
der schmerzlindernden Arzneimitteltherapie gewarnt werden. Die Warnung
kann in der in dem US-Patent 5 332 400 beschriebenen Weise vorgenommen
werden, sie wird jedoch vorzugsweise durch Versorgen eines piezoelektrischen
Kri stalloszillators, der bei einer hörbaren Frequenz intensiv genug
schwingt, damit der Patient ihn hören kann und Vorkehrungen treffen
kann, mit Energie bewirkt, falls dies erforderlich ist. Der Patient
kann wahlweise auch mit einer Programmiereinrichtung 22 mit
begrenzten Funktionen versehen werden, die beim Übertragen eines Befehls zum
Mikrocomputer 262 verwendbar ist, um die Abgabe des Kardioversionsschocks
zu verhindern, bis der Patient die Wirkungen der Schmerzlinderungstherapie
spürt,
wobei der Patient zu dieser Zeit die Programmiereinrichtung 22 verwenden
kann, um die Abgabe des Kardioversionsschocks zu ermöglichen,
sofern das Vorhandensein der atrialen Fibrillation neu bestätigt wird.
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In
dieser Hinsicht weist das System 30 auch das Warnungsfestlegungsregister 263,
den Verzögerungszeitgeber 265 und
die Warnvorrichtung 267 auf, die zum Erzeugen des Warnalarms
für den
Patienten verwendet werden, wenn der atriale Fibrillationsdetektor 270 feststellt,
dass in den Atria eine Fibrillation auftritt. Die Warnvorrichtung 267 kann
einen piezoelektrischen Kristalloszillator, der einen hörbaren Klang
ertönen
lässt,
aufweisen, um den Patienten zu warnen, dass eine atriale Fibrillation
erfasst wurde und dass elektrische Kardioversionsenergie den Atria
des Patienten zugeführt
wird.
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Falls
eine Programmiereinrichtung 22 bereitgestellt ist, kann
sie optional auch ein vom Patienten aktiviertes Befehlssignal aufweisen,
um die Ausführung
der schmerzlindernden Therapien und Kardioversionstherapien in Reaktion
auf eine symptomatische atriale Fibrillation einzuleiten. Es wird
angenommen, dass auch in diesem Zusammenhang die Fähigkeit
zur Verwendung der Programmiereinrichtung 22 für das Verzögern der
Abgabe des Kardioversionsimpulses, bis der Patient die Wirkungen
der Schmerzlinderungstherapie spürt,
wertvoll ist.
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Nachdem
die Fibrillationserfassungswarnung an den Patienten abgegeben wurde
oder nachdem der Patient eine Kardioversionstherapie durch die Programmiereinrichtung 22 angefordert
hat, wird das Register 263 gesetzt, um anzugeben, dass
der Patient die Fibrillationserfassungswarnung empfangen hat oder
eine Therapie angefordert hat. Unmittelbar danach beginnt der Verzögerungszeitgeber 265 mit
der Festlegung der Warnverzögerungsperiode und
leitet die Kommunikation mit dem Arzneimittelverabreichungssystem 20 über den
RF-Sender 292 und die Antenne 294 ein. Die Verzögerungsperiode definiert
ein Zeitintervall von dem Zeitpunkt, zu dem der Patient die Warnung
empfängt
oder die Therapie anfordert, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem der Patient zuerst
erwarten sollte, die elektrische Energie zur Kardioversion zu empfangen.
Die Verzögerungszeit ist
vorzugsweise zwischen einer Minute und zwanzig Minuten programmierbar,
um ausreichend Zeit zu gewähren,
um zu ermöglichen,
dass die Schmerzlinderungstherapie wirksam wird und damit sich der
Patient auf den Empfang der elektrischen Energie zur atrialen Kardioversion
vorbereiten kann. Eine zweite Warnung kann wahlweise kurz vor der
Abgabe des Kardioversionsimpulses gegeben werden, falls dies erwünscht ist.
Falls der Patient die schmerzlindernde Wirkung der Schmerzlinderungstherapie
während der
Warnverzögerung
nicht spürt,
kann er die Programmiereinrichtung 22 verwenden, um den
Verzögerungszeitgeber 265 zurückzusetzen
und die Abgabe des Kardioversionsimpulses zu verzögern, bis
der Zeitgeber 265 abläuft.
Alternativ kann es die Programmiereinrichtung dem Patienten stattdessen
ermöglichen,
die Abgabe des Impulses zu verzögern, bis
der Patient die schmerzlindernde Wirkung spürt, und die Ausführung der
Kardioversionstherapie nur nach einem vom Patienten eingeleiteten
Freigabesignal an die implantierte Vorrichtung zulassen, wodurch
angegeben wird, dass die Therapie ausgeführt werden kann. Gemäß einer
weiteren Alternative kann die Programmiereinrichtung verwendet werden,
um die Therapie während
der Warnverzögerung
einfach abzubrechen, was besonders nützlich sein kann, falls die
Therapie ursprünglich
vom Patienten angefordert wurde und die Symptome des Patienten abgeklungen
sind.
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Ein
Warnsystem, wie es voranstehend beschrieben wurde, welches eine
Vorrichtung aufweist, die spezifisch für das Bereitstellen der Warnung
ausgelegt ist, ist möglicherweise
nicht erforderlich, falls der Patient unabhängig spüren kann, dass das Schmerzmittel
wirksam wird.
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5 zeigt
eine als Beispiel dienende Elektrotransport-Verabreichungsvorrichtung, die in Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann. Die Vorrichtung 20 weist
ein oberes Gehäuse 46,
eine Leiterplattenanordnung 48, ein unteres Gehäuse 56,
eine Anode 57, eine Kathode 59, einen Anoden-Vorratsbehälter 62,
einen Kathoden-Vorratsbehälter 64 und
einen hautverträglichen
Klebstoff 67 auf. Das obere Gehäuse 46 weist seitliche
Flügel 45 auf,
die dabei helfen, die Vorrichtung 20 an der Haut eines
Patienten zu halten. Das obere Gehäuse 46 besteht vorzugsweise
aus einem spritzgießbaren
Elastomer (beispielsweise Ethylenvinylacetat). Die gedruckte Leiterplattenanordnung 48 weist
eine integrierte Schaltung 49 auf, die mit diskreten Komponenten 52,
einer Antenne 54 und einer Batterie 50 gekoppelt
ist. Die Leiterplattenanordnung 48 ist an dem Gehäuse 46 durch
Stäbe (in 5 nicht
dargestellt) ange bracht, die durch Öffnungen 43a und 43b hindurchtreten,
wobei die Enden der Stäbe
erwärmt
bzw. geschmolzen sind, um die Leiterplattenanordnung 48 an
das Gehäuse 46 anzuschmelzen.
Das untere Gehäuse 56 ist
an dem oberen Gehäuse 46 durch
Klebstoff 67 angebracht, wobei die obere Fläche 72 des
Klebstoffs 67 sowohl an dem unteren Gehäuse 56 als auch an
dem oberen Gehäuse 46,
einschließlich
der unteren Flächen
der Flügel 45,
haftet.
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Auf
der Unterseite der Leiterplattenanordnung 48 ist eine Knopfzellenbatterie 50 (teilweise) dargestellt.
Es können
auch andere Batterietypen zum Speisen der Vorrichtung 20 verwendet
werden.
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Die
Vorrichtung 20 besteht im wesentlichen aus der Batterie 50,
den elektronischen Schaltungsanordnungen 49, 52, 54,
den Elektroden 57, 59 und den Hydrogel-Rrzneimittelvorratsbehältern 62, 64, die
alle in eine abgeschlossene Einheit integriert sind. Die Ausgänge (in 5 nicht
dargestellt) der Leiterplattenanordnung 48 stellen durch Öffnungen 58, 58' in den Vertiefungen 60, 60', die im unteren Gehäuse 56 ausgebildet
sind, über
elektrisch leitende Klebestreifen 66, 66' elektrischen
Kontakt mit den Elektroden 59 und 57 her. Die
Elektroden 57 und 59 stehen wiederum in direktem
mechanischen und elektrischen Kontakt mit den Oberseiten 68, 68' der Arzneimittelvorratsbehälter 62 und 64.
Die Unterseiten 70', 70 der
Arzneimittelvorratsbehälter 62, 64 berühren die
Haut des Patienten durch die Öffnungen 65', 65 in
dem Klebstoff 67.
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Die
Vorrichtung 20 weist optional ein Merkmal auf, das es dem
Patienten ermöglicht,
sich selbst eine Dosis eines Arzneimittels durch Elektrotransport zu
verabreichen. Nach dem Drücken
eines Druckknopfschalters 42 liefert die elektronische
Schaltungsanordnung an der Leiterplattenanordnung 48 über ein
Abgabeintervall einer vorgegebenen Länge einen vorgegebenen Gleichstrom
zu den Elektroden bzw. Vorratsbehältern 57, 62 bzw. 59, 64.
Der Druckknopfschalter 42 befindet sich zweckmäßigerweise auf
der Oberseite der Vorrichtung 20 und lässt sich durch Kleidung leicht
betätigen.
Ein zweifaches Drücken
des Druckknopfschalters 42 innerhalb eines kurzen Zeitraums
von beispielsweise drei Sekunden wird vorzugsweise zum Aktivieren
der Vorrichtung zur Abgabe des Arzneimittels verwendet, wodurch die
Wahrscheinlichkeit einer unbeabsichtigten Aktivierung der Vorrichtung 20 minimiert
wird. Vorzugsweise sendet die Vorrichtung dem Benutzer eine sichtbare,
tastbare und/oder hörbare
Bestätigung über das
Einsetzen des Arzneimittelverabreichungsintervalls dadurch, dass
die LED 44 zu leuchten beginnt, durch eine TEN-artige Stimulation über die Elektroden 57 und 59 und/oder
durch ein hörbares Tonsignal
beispielsweise von einem "Pieper". Arzneimittel werden
durch Elektrotransport durch die Haut des Patienten, beispielsweise
am Arm oder Körper, über ein
vorgegebenes Verabreichungsintervall verabreicht.
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Die
Anode 57 besteht vorzugsweise aus Silber, und die Kathode 59 besteht
vorzugsweise aus Silberchlorid. Beide Vorratsbehälter 62 und 64 bestehen
vorzugsweise aus Polymergelmaterialien. Die Elektroden 57, 59 und
die Vorratsbehälter 62, 64 sind in
dem unteren Gehäuse 56 aufgenommen.
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Eine
flüssige
Arzneimittellösung
oder eine Suspension ist in mindestens einem von den Vorratsbehältern 62 und 64 enthalten.
Es können
Arzneimittelkonzentrationen im Bereich von etwa 1 × 10–4 M
bis 1,0 M oder mehr verwendet werden, wobei Arzneimittelkonzentrationen
im unteren Abschnitt des Bereichs bevorzugt sind. Typischerweise
enthält
der das Arzneimittel enthaltende Vorratsbehälter auch das ausgewählte Desensibilisierungsmittel
in einer Menge und Konzentration, die zum Bereitstellen des Flusses
wirksam sind, der zum Verringern oder Verhindern der Sensibilisierung
der Haut oder der Schleimhaut erforderlich ist.
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6 zeigt
ein vereinfachtes schematisches Blockdiagramm der integrierten Schaltung 49 des Arzneimittelverabreichungssystems 20.
Der Mikroprozessor 72 empfängt, von einem im RAM/ROM 74 enthaltenen
Programm gesteuert (über
den bidirektionalen Bus 79 verbunden), Befehle von der
IMD 12 über
den Empfänger 78 und
die Antenne 54. Nach einem Befehl zum Einleiten der Arzneimittelverabreichung
leitet der Mikroprozessor 72 die Arzneimittelverabreichung
durch einen Arzneimittelverabreichungs-Steuerblock 80 ein,
der die iontophoretische Arzneimittelverabreichung durch zwei Elektroden (nicht
dargestellt) einleitet. Der Zeitgeber 77 misst die Zeitdauer
für die
Arzneimittelverabreichung, durch im RAM/ROM 74, der zuvor über die
Programmiereinrichtung 22 (in 6 nicht
dargestellt) programmiert wurde, gespeicherte Intervalle gesteuert,
aus. Nachdem der Zeitgeber 77 abgelaufen ist, wird ein
Signal vom Senderblock 76 und von der Antenne 54 unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen Telemetriesystems zur IMD 12 gesendet.
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Es
hat sich gezeigt, dass durch die Infusion verschiedener analgetischer
Medikamente oder Arzneimittel (oder einfach "Schmerzmittel"), einschließlich Opiaten (d.h. Morphinsulfat,
Hydromorphon) und Nicht-Opiaten (d.h. Alpha-2-adrenergische Antagonisten und neuronenspezifische
Calcium kanal-Blockiermittel), eine schnelle und wirksame Schmerzfreiheit
nach der Verabreichung erreicht werden kann. Abhängig von dem spezifischen verabreichten Schmerzmittel
wird auch mitgeteilt, dass das Einsetzen der Schmerzunterdrückung in
wenigen Minuten bis einer Stunde auftritt und dass die Dauer der Schmerzfreiheit
von 4 bis 24 Stunden reichen kann. Die Verzögerung des Einsetzens der Schmerzfreiheit ist
nicht problematisch, weil eine schnelle Kardioversion im Gegensatz
zu einer ventrikulären
Fibrillation nicht für
eine atriale Fibrillation erforderlich ist. Die Zeit bis zur Schmerzfreiheit
kann vom System 30 verwendet werden, um das Fortsetzen
der atrialen Fibrillation neu zu überprüfen, Speicherkondensatoren zum
Abgeben von Kardioversionsschocks zu laden, und eine ventrikuläre Erfassung
zu gewährleisten, um
eine Synchronisation des Kardioversionsschocks mit der R-Zacke des
Herzzyklus zu ermöglichen.
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Eine
erste alternative Ausführungsform
der Erfindung kann das Arzneimittelverabreichungssystem 20 zur
Verabreichung eines Mittels zum Verringern der Kardioversions- oder
Defibrillationsschwelle, wie D-Salotol, Procainamid oder Quinidin,
als Alternative zur Ausführung
der vorstehend erörterten Schmerzlinderungstherapien
oder in Zusammenhang mit diesen verwenden. Die Verringerung der Defibrillationsschwelle
in einem solchen Fall ermöglicht
einen weniger schmerzhaften Kardioversionsimpuls mit einer verringerten
Amplitude. Die Verabreichung eines den Schwellenwert verringernden
Mittels kann demgemäß als eine
Schmerzlinderungstherapie oder als Teil einer Schmerzlinderungstherapie
verwendet werden. Gemäß einer
komplexeren Ausführungsform
könnten
zwei getrennte Arzneimittelverabreichungssysteme verwendet werden,
um die Verabreichung des den Schwellenwert verringernden Mittels
für sich oder
in Zusammenhang mit einem Schmerzmittel zu ermöglichen.
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Eine
zweite alternative Ausführungsform
der Erfindung kann das Arzneimittelverabreichungssystem 20 zum
Verabreichen diuretischer und blutdruckregelnder Mittel, wie Thiaziddiuretika
(Hydrochlorthiazid, Chlorthalidon), die gewöhnlich für einen milden Herzfehler angemessen
sind, und Schleifendiuretika (Furosemid, Bumetanid, Ethacrynsäure), die
für eine
schwere Volumenüberlastung
oder ein thiazidresistentes Ödem
reserviert sind, verwenden. Zusätzlich
wurde gezeigt, dass ACE-Hemmer das Fortschreiten von Herzfehlern
in Patienten mit einer symptomatischen und asymptomatischen Dysfunktion
des linken Ventrikels verhindern oder verlangsamen. Gegenwärtig werden
vier Mittel für
die Behandlung von CHF (Congestive Heart Failure – kongestiver
Herzfehler) verwendet, nämlich
Captopril, Enalapril, Lisinopril und Quinapril. Die Implementation
der IMD 12 gemäß dieser
Ausführungsform
verwendet das ChronicleTM-CHF-Überwachungssystem von Medtronic,
welches in den US-Patenten
5 535 752 und 6 155 267 beschrieben ist.
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Die
IMD 12, wie sie in dem Patent mit der Endnummer 267 beschrieben
ist, überwacht
chronische Daten, welche mindestens einen physiologischen Parameter
darstellen. Die chronischen Daten werden überwacht, um Zustandsänderungen
des mindestens einen physiologischen Parameters zu erfassen. Daten,
die erfassten Zustandsänderungen zugeordnet
sind, werden innerhalb der IMD 12 gespeichert. Die Erfassung
von Zustandsänderungen des
mindestens einen physiologischen Parameters erfolgt durch Einrichten
einer Basislinie (beispielsweise einer mittleren Referenzlinie und
oberer und unterer Kontrollgrenzen) und anschließendes Feststellen, ob die überwachten
chronischen Daten vorbestimmte, vorprogrammierte Bedingungen erfüllen (beispielsweise
Bedingungen, welche auf der mittleren Referenzlinie und den oberen
und unteren Kontrollgrenzen beruhen), welche eine Zustandsänderung
des mindestens einen physiologischen Parameters angeben. Falls Daten
außerhalb
dieser vorgegebenen Grenzen auftreten, sendet die IMD 12 Telemetriedaten
zum Arzneimittelverabreichungssystem 20, um die Verabreichung
des geeigneten Arzneimittels einzuleiten, wie hier vorstehend beschrieben
wurde.
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Eine
dritte alternative Ausführungsform
kann das Arzneimittelverabreichungssystem 20 durch Aufnehmen
der Merkmale und der Funktion, wie in dem US-Patent 5 987 356 beschrieben
ist, als Patientenaktivator bzw. Programmiereinrichtung 22 verwenden.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm eines Arbeitsvorgangs des in 4 dargestellten
Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung. In Schritt S100, der stets fortdauert (außer während der
Abgabe des atrialen Kardioversionsschocks), wird die atriale Aktivität des Herzens
erfasst. In Schritt S102 wird der atriale Fibrillationserfassungsalgorithmus
in dem atrialen Fibrillationsdetektor 270 aufgerufen. Falls
eine Erfassung stattfindet, sendet die IMD 30 in Schritt S104
ein Signal über
die Arzneimittelverabreichungssteuerung 290, den RF-Sender 292 und
die Antenne 294 zum Arzneimittelverabreichungssystem 20,
um bei S105 die Verabreichung eines programmierten Bolus des Schmerzmittels
vom Arzneimittelspender 20 einzuleiten.
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Der
Ladungszufuhrsteuerung 272 kann vorgeschrieben werden,
mit dem Aufladen der Speicherkondensatoren zu beginnen, es ist jedoch
bevorzugt, das Aufladen der Kondensatoren bis zum Ende der Verzögerung aufzuschieben,
damit das Schmerzmittel wirksam wird, und mit dem Aufladen der Kondensatoren
während
der Wirksamkeit des Schmerzmittels, d.h. während des Zeitraums, in dem
erwartet wird, dass das Schmerzmittel wirksam ist, zu beginnen.
Bei S107 sendet die Arzneimittelverabreichungsvorrichtung 20 eine
Bestätigung
des Abschlusses der Arzneimittelverabreichung zur IMD 12 zurück. Zusätzliche
Warnschritte für
den Patienten, um den Status der Erfassung, der Arzneimittelverabreichung
und des Kardioverters anzuzeigen, können aufgenommen werden, sind
jedoch in dem Flussdiagramm aus 7 nicht
dargestellt.
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Ein
Verzögerungszeitgeber 265 wird
geladen und aktiviert, um die Verzögerung für die Schmerzmittelwirkung
zeitlich auszumessen, die in den Schritten S106 und S108 auftreten
soll. Während
dieser Verzögerung
kann das Fortdauern der atrialen Fibrillationsepisode in den Schritten
S100 und 5102 überprüft werden,
und der Algorithmus kann an diesem Punkt wahlweise unterbrochen
werden. Weil jedoch Ausbrüche
einer atrialen Fibrillation wieder auftreten und der Bolus des Schmerzmittels
bereits verabreicht wurde, ist eine erneute Bestätigung am Ende der Verzögerungszeiten
ausreichend, um festzustellen, ob die Kardioversionsschocktherapie
auszuführen
ist oder nicht.
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Wenn
der Verzögerungszeitgeber 265 in Schritt
S108 abläuft,
wird er während
der Schmerzmittelwirksamkeitszeit zurückgesetzt und in Schritt S110
ausgelöst.
Die Erfassung der atrialen Fibrillation wird in Schritt S112 während der
Schmerzmittelwirksamkeitszeit erneut bestätigt. Falls sie erst nach Ablauf
der Schmerzmittelwirksamkeitszeit erneut bestätigt wird, ist es erforderlich,
die Schritte S104– S114
zu wiederholen, bis sie während
einer Schmerzmittelwirksamkeitszeit erneut bestätigt wird.
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Anschließend wird
in Schritt S116 eine Ladungszufuhrsteuerung 272 vorgeschrieben,
um die Speicherkondensator-Ladeschaltung 274 zu
aktivieren, damit sie die Hochspannungs-Ausgangskondensatoren auf
die in der Pegelstufe 269 festgelegte Kardioversionsenergie
lädt. Der
Mikrocomputer 262 legt dann ein Synchronisationszeitintervall
in der Intervallfestlegungsstufe 266 anhand einer durch
den R-Zacken-Detektor 252 erfassten
R-Zacke fest. Der ventrikuläre
Zeitgeber 264 liefert dann dem ventrikulären und
dem atrialen Messverstärker 250 und 254 ein
Austastsignal. Beide Operationen können in Schritt S118 ausgeführt werden.
Die erneute Bestätigung
der fortgesetzten atrialen Fibrillation kann auch zwischen den Schritten
S116 und S118 ausgeführt werden.
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Beim
Verstreichen des Synchronisationszeitintervalls im ventrikulären Zeitgeber 264 wird
durch die Ladungszufuhrsteuerung ein Befehl ausgegeben, um eine
Entladeschaltung 276 zu betätigen, damit sie den atrialen
Kardioversionsschock über
die Elektroden 244 und 246 verabreicht. Nachdem
der atriale Kardioversionsschock verabreicht wurde, werden der atriale
und der ventrikuläre
Messverstärker
wieder aktiviert, und das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein
der atrialen Fibrillation wird in Schritt S112 wieder getestet.
Falls die Episode beendet wurde, springt der Algorithmus zu Schritt
S100 zurück.
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Falls
die Episode nicht beendet wurde, können die Schritte aus 7 wiederholt
werden. Nach einer bestimmten Anzahl von Versuchen können die verfügbaren Therapien
erschöpft sein.
Unabhängig davon,
ob die Therapien erfolgreich sind, ist es wahrscheinlich, dass dem
Patienten geraten wurde, den behandelnden Arzt zu kontaktieren.
Die Ereignisgeschichte der Episoden und der verabreichten Therapien
wird zur anschließenden
Telemetrie und Analyse durch den Arzt in einer auf dem Fachgebiet
wohlbekannten Weise im RAM 282 aufgezeichnet, um das Reprogrammieren
von Therapien zu unterstützen.
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Demgemäß beinhaltet
die methodologische Abfolge für
das Bereitstellen der Schmerzlinderungstherapie, um den durch Abgeben
der atrialen Kardioversionsenergie herbeigeführten Schmerzen entgegenzuwirken,
das anfängliche
Erfassen einer atrialen Fibrillation, das optionale Warnen des Patienten,
die Arzneimittelinfusionstherapie zur Erzeugung der Schmerzfreiheit,
das zeitliche Ausmessen, um zu ermöglichen, dass die Schmerzfreiheit
eintritt, und das Laden von Speicherkondensatoren, die erneute Bestätigung der
atrialen Fibrillation, die Abgabe der Kardioversionsenergie und
die Bestätigung,
dass eine erfolgreiche atriale Fibrillation stattgefunden hat. Falls
eine erfolgreiche atriale Kardioversion nicht stattfinden sollte,
werden die Schritte aus 7 wieder eingeleitet, wobei
jedoch die Arzneimittelverabreichung nicht wiederholt wird, es sei
denn, dass die Schmerzmittelwirksamkeitszeit abgelaufen ist, um eine
Arzneimittelüberdosis
zu verhindern.
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Abhängig von
dem eingesetzten Schmerzmittel kann es auch erwünscht sein, einen weiteren Zeitgeber
aufzunehmen, um die Abgabe eines weiteren Schmerzmittelbolus von
der vorhergehenden Abgabe an für
eine weitere zeitliche Verzögerung
zu unterbinden, um eine Arzneimittelüberdosis zu verhindern. Ein
solcher Zeitgeber kann die kumulative Menge des über einen festgelegten Zeitraum
abgegebenen Schmerzmittels berücksichtigen.
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Zusätzlich kann
es wünschenswert
sein, dem Patienten die Option zu geben, die Programmiereinrichtung 22 zu
verwenden, um vorübergehend
die Abgabe einer erhöhten
Schmerzmittelmenge zu programmieren, falls die gewünschte Schmerzunterdrückungswirkung
bei der permanent programmierten Einstellung nicht erreicht wird.
Ein Zeit- und Datums-Datensatz
solcher vom Patienten programmierter Erhöhungen können zur Betrachtung durch den
Arzt im Systemspeicher gehalten werden, und die wiederholte Verwendung
der Programmiereinrichtung kann unterbunden werden.