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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur interzellularen Übergabe,
ein funkgestütztes Kommunikationssystem
mit mobilen Endgeräten,
bei dem das Verfahren zum Einsatz kommt, sowie eine Umschalteinrichtung,
die zur Verwendung in einem solchen System bestimmt ist.
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Sie
ist auf dem Gebiet der digitalen funkgestützten Kommunikation mit mobilen
Endgeräten
angesiedelt und findet insbesondere in privaten Systemen professioneller
funkgestützter
Kommunikation Anwendung.
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Derartige
Systeme sind im Allgemeinen zellulare Systeme, was bedeutet, dass
sie ein funkgestütztes
Untersystem aufweisen (welches Teil des festen Netzes ist), das
Basisstationen aufweist, die in einem durch das System abgedeckten
geographischen Bereich verteilt sind, wobei der durch eine jeweilige
Basisstation abgedeckte Bereich Zelle genannt wird. Die verfügbaren Funkressourcen
(Radiofrequenzen) sind unter den verschiedenen Basisstationen verteilt,
um Kommunikation mit mobilen Stationen zu gewährleisten. Dies ermöglicht es,
dieselben Funkressourcen in nicht benachbarten Zellen zu verwenden,
ohne auf Interferenzprobleme zwischen den Kommunikationen zu stoßen, und
erlaubt somit ein Erhöhen
der spektralen Effizienz des Systems.
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Wenn
eine in Kommunikation befindliche mobile Station sich aus einer
bestimmten Zelle, die als Ursprungszelle bezeichnet wird, in eine
als Zielzelle bezeichnete Nachbarzelle bewegt, ist es erforderlich,
die Kommunikation auf eine der Zielzelle zugewiesene Frequenz zu übertragen.
Dieser Vorgang ist bei funkgestützten
zellularen Kommunikationssystemen hinreichend bekannt und wird allgemein
als interzellulare Übergabe
(auf Englisch "Handover" oder "Handoff") bezeichnet.
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Die
interzellulare Übergabe
wird entweder auf Veranlassung der mobilen Station oder auf Veranlassung
des festen Netzes in Abhängigkeit
einerseits von einer ersten Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der Basisstation der Ursprungszelle
und andererseits von einer zweiten Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der Basisstation der Zielzelle
gesteuert. Diese Kenngrößen werden
durch die mobile Station gemessen. In dem Fall, in dem die interzellulare Übergabe
auf Veranlassung des festen Netzes realisiert wird, werden sie darüber hinaus über einen
Ad-hoc-Signalisierungskanal zu dem festen Netz übertragen. Das feste Netz veranlasst
die interzellulare Übergabe,
wenn die zweite Kenngröße besser
wird als die erste Kenngröße.
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Um
zu vermeiden, dass die interzellulare Übergabe zu früh erfolgt,
wodurch sie möglicherweise
zum Scheitern verurteilt wäre,
was einen möglichen
Verlust der Kommunikation zur Folge hätte, ist ebenfalls bekannt,
eine Hysterese für
den Vergleich der ersten und zweiten Kenngrößen vorzusehen.
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Messungen,
die durch die mobile Station zur Auswertung der ersten und der zweiten
Kenngröße durchgeführt werden,
erfolgen während
Abfragezeit-Intervallen,
während
derer die mobile Station keinerlei Signale empfängt oder aussendet, die mit
der gegenwärtigen
Kommunikation oder der Signalisierung zusammenhängen. Die Messungen basieren auf
der Abfrage der Rundfunkfrequenz der Zielzelle. Die ersten und zweiten
Kenngrößen werden
durch das feste Netz ausgewertet, indem ein statistischer Mittelwert über mehrere
derartige Messungen gebildet wird.
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In
der Realität
ist es unmöglich,
vorab zu wissen, in Richtung auf welche Nachbarzellen der Ursprungszelle
sich die mobile Station bewegt, sodass diese die Rundfunkfrequenzen
einer Mehrzahl von Nachbarzellen abfragt, deren Eigenschaften ihr durch
das feste Netz über
einen Ad-hoc-Signalisierungskanal mitgeteilt werden. Es lässt sich
somit tatsächlich
von einer Mehrzahl zweiter Kenn größen für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der jeweiligen Basisstation jeder Nachbarzelle
sprechen.
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In
bestimmten Systemen werden die Messungen zur Bewertung der ersten
und zweiten Kenngrößen (einer
zweiten Kenngröße pro berücksichtigter
Nachbarzelle) mit einer relativ langen Periode zwischen zwei aufeinander
folgenden Messungen durchgeführt,
was durch die niedrige Wiederholrate der Abfragezeit-Intervalle
bedingt ist. Dies betrifft beispielsweise FDMA-Systeme, das heißt Systeme
mit Mehrfachzugang durch Aufteilung von Frequenzen (Frequenzmultiplex)
oder TDMA-Systemen niedriger Ordnung, das heißt Systemen mit Mehrfachzugang durch
zeitliche Aufteilung (Zeitmultiplex), beispielsweise der Ordnung
2 (TDMA-2). Daraus folgt, dass die Entscheidung zum Veranlassen
einer interzellularen Übergabe
durch das feste Netz ausgehend von Messungen getroffen wird, deren
statistischer Wert relativ gering ist. Daraus ergeben sich möglicherweise
verfrühte
oder verspätete
Entscheidungen zur interzellularen Übergabe. In dem ersten Fall
besteht das Risiko eines Verlusts der Kommunikation. In dem zweiten
Fall besteht das Risiko, dass die mobile Station eine Quelle für Interferenz
betreffend bestehende Kommunikationen auf derselben Frequenz in
anderen Zellen des Netzes wird, was um so mehr zutrifft, da ein
Steuerungsmechanismus eine Erhöhung der
Sendeleistung bewirkt, wenn sich die mobile Station von der Basisstation
entfernt, mit der sie kommuniziert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die vorstehend aufgeführten Nachteile
von funkgestützten
digitalen Kommunikationssystemen mit mobilen Endgeräten zu vermeiden.
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Zu
diesem Zweck schlägt
die Erfindung die Schaffung einer als weiche interzellulare Übergabe bezeichneten
Technik (auf Englisch "Soft
Handover") vor.
Eine derartige Technik ist aus Systemen mit Mehrfachzugang durch
Verteilung von Codes (Code Multiplex – CDMA) bekannt geworden. Das
Prinzip dieser Technik beruht auf einem Fehlen von Unterbrechungen
der Kommunikation während
des Übergangs
von einer Zelle in eine andere. Im Falle von CDMA-Systemen, bei
de nen dieselbe Frequenz in zwei benachbarten Zellen verwendet werden
kann, besteht eine Ausführungsform
des Prinzips darin, in zwei benachbarten Zellen denselben Code für eine gegebene
Kommunikation zuzuweisen. Dies ermöglicht ein Empfangen der mobilen
Station während
der gesamten Dauer des Zellenwechsels sowohl durch die Ursprungszelle
als auch durch die Zielzelle, sodass ein weicher Übergang
von der einen in die andere Zelle möglich ist.
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Anwendungsbeispiele
der Technik einer weichen interzellularen Übergabe finden sich in den
Dokumenten
US 6,073,021 und
EP-A-0 797 367. Die in diesen Dokumenten beschriebenen Techniken
lassen sich jedoch nur auf CDMA-Systeme
anwenden. Ein weiteres Beispiel ist in der
EP 964 595 beschrieben.
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Die
Vorteile dieser Technik sind vielfältig. In erster Linie ermöglicht sie
ein Minimieren von Fehlern während
interzellularer Übergaben,
da zu keinem Moment eine plötzliche
Veränderung
der Funkverbindung erfolgt und da aufgrund der Verfügbarkeit
von zwei Funkverbindungen während
der kritischen Phase, deren Qualitäten sich addieren, das Risiko schlechter
Qualität
der resultierenden Funkverbindung erheblich abnimmt. Zweitens kann
die Entscheidung aufgrund der Tatsache, dass die interzellulare Übergabe
während
ihrer kritischen Phase nicht irreversibel ist, früher gefällt werden,
solange die Qualität
der Verbindung mit der Ursprungszelle noch relativ gut ist, wodurch
vermieden wird, dass eine sich von einer Zelle entfernende mobile
Station aufgrund ihrer Entfernung von der Basisstation mit zu großer Leistung
sendet.
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Die
Anpassung des Prinzips an andere Systeme als CDMA-Systeme, insbesondere
an das GSM-System, wurde beispielsweise in dem Dokument GB-A 2 338
376 (WO 99/652 64) vorgeschlagen. Der reguläre Mechanismus zur interzellularen Übergabe,
der durch das GSM (TDMA-System der Ordnung 8) vorgeschlagen wird,
besteht in einer gut an den normalen zellularen Modus angepassten Funktionsweise,
sodass die genannte Druckschrift eine Lösung vorschlägt, die
an das Vorhandensein von Pico-Zellen angepasst ist, die in den dichtesten städtischen
Gebieten vorgesehen sind. Eine Anordnung von Pico-Zellen bildet
tatsäch lich
eine einzige Zelle im Kontext des betrachteten zellularen Systems (hier
das GSM), wobei diese Zelle über
einen ausgezeichneten BCCH-Steuerkanal verfügt, der im Simulcast-Modus
auf einer bestimmten Frequenz ausgesandt wird. Da diese Frequenz
gemäß der GSM-Norm
permanent ausgesandt werden muss, werden eine gewisse Anzahl von
Verkehrskanälen (im
Allgemeinen 7, da der BCCH-Kanal in einem TDMA-8-System, wie dem
GSM, ein einziges Zeitintervall pro Rahmen auf einer Trägerfrequenz
einnimmt) ebenfalls in Simulcast-Modus ausgesandt. Hiervon ausgehend
erfährt
eine mobile Station, die auf einem Verkehrskanal kommuniziert, der
einer der Pico-Zellen zugeordnet ist, und deren Verbindungsqualität unter
eine gewisse Schwelle abfällt,
eine zellinterne Übergabe,
die auch als interzellulares Weiterreichen bezeichnet wird, welche
sie auf einen der Verkehrskanäle
im Simulcast-Modus bringt. Die Kenngrößen für die Qualität der Verbindungen
in Aufwärtsrichtung auf
diesem Kanal, der von den verschiedenen Basisstationen der Pico-Zellen ausgesandt
und empfangen wird, erlaubt ein schnelles Bestimmen derjenigen Pico-Zelle,
zu der die Übergabe
erfolgen muss. Eine zweite zellinterne Übergabe wird dann zu dieser Pico-Zelle
realisiert, wodurch der Pico-Zellen-Wechsel abgeschlossen ist.
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Dieser
Mechanismus, der auf einem Steuerkanal basiert, dessen Abdeckung
viel größer ist
als die Verkehrskanäle,
auf die er den Zugriff ermöglicht, lässt sich
nur auf Systeme anwenden, die in sehr dichten Umgebungen arbeiten
und die aufgrund eines hohen Bedarfs an der Wiederverwendung von Frequenzen
ein Netz von Pico-Zellen besitzen, das dem Zellennetz überlagert
ist.
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Allerdings
handelt es sich bei den Pico-Zellen nicht um Zellen im eigentlichen
Sinne des Begriffs, da sie nicht über einen eigenen Steuerkanal verfügen. Dieser
Mechanismus lässt
sich nur auf TDMA-Systeme höherer
Ordnung anwenden, da er eine gewisse Anzahl von Verkehrskanälen auf
derselben Frequenz wie der ausgewiesene Steuerkanal der Konfiguration
benötigt,
was bei einem FDMA-System oder einem TDMA-System niedriger Ordnung,
beispielsweise der Ordnung 2, unmöglich ist.
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Es
setzt darüber
hinaus die Existenz von Verkehrskanälen im Simulcast-Modus voraus,
welche dieselbe Abdeckung wie der Steuerkanal haben, was sich im
GSM-System auf natürliche
Weise ergibt, sich jedoch in anderen Systemen als schwerer oder
sogar unmöglich
erreichbar herausstellt.
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Das
Dokument
US 5,278,991 schlägt eine vergleichbare
Technik vor, bei der eine übergeordnete
Makro-Zelle eine bestimmte Anzahl von Mikro-Zellen überdeckt.
Diese Technik unterscheidet sich von der in dem vorstehend zitierten
Dokument beschriebenen hauptsächlich
dadurch, dass die Mikro-Zellen echte Zellen sind und jeweils einen
Rundfunk-Steuersignal (BCCH-Steuersignal) aufweisen. Nichtsdestotrotz
lässt sie
sich ebenfalls nur auf mehrlagige Systeme anwenden, die eine Lage
von aneinander stoßenden
Makro-Zellen aufweisen, die eine Lage von nicht notwendigerweise
aneinander stoßenden Mikro-Zellen überdeckt.
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Das
Dokument EP-A-0 876 005 offenbart eine Technik zum interzellularen
Weiterreichen, gemäß der allen
Zellen gemeinsame Frequenzen existieren, auf einer von denen die
mobile Station während
des interzellularen Übergabevorgangs
sendet. Die beschriebene Technik erfordert jedoch, dass die mobile
Station die Frequenz ändert,
um auf der gemeinsamen Frequenz zu senden, bevor die interzellulare Übergabe
durchgeführt
wird. Des Weiteren erfordert diese Technik, dass die gemeinsamen
Frequenzen eigens den verschiedenen Basisstationen zum Durchführen des
interzellularen Übergabevorgangs
zugewiesen sind. Weiterhin beinhaltet sie, dass die Basisstationen
nicht auf derjenigen Frequenz senden, die der gemeinsamen Empfangsfrequenz
durch die Basisstationen paarweise zugeordnet ist.
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Schließlich setzt
sie voraus, dass die Liste derjenigen Zellen, die in die interzellulare Übergabeprozedur
einbezogen sind, vorab definiert ist.
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Die
vorliegende Erfindung schlägt
ihrerseits ein Verfahren zur interzellularen Übergabe vor, dass an Zellen
mit großen
Abmessungen für
engbandige Netze, sowohl FDMA als auch TDMA niederer Ordnung, angepasst
sind.
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Tatsächlich schlägt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zum interzellularen Übergeben einer Kommunikation
zwischen einer mobilen Zwischenstation und einem festen Netz eines
funkgestützten
zellularen Kommunikationssystems vor, insbesondere eines privaten
Systems funkgestützter professioneller
Kommunikation, welches es erlaubt, die Kommunikation von der Basisstation
einer gegenwärtigen
Zelle zu der Basisstation einer Nachbarzelle zu übertragen, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- a) Messen,
durch die mobile Station, einer ersten Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung zwischen
der mobilen Station und der Basisstation der gegenwärtigen Zelle;
- b) Abfragen, durch die mobile Station, eines Zustands des Signalisierungskanals
wenigstens einer Nachbarzelle und entsprechendes Messen einer zweiten
Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der Basisstation der Nachbarzelle;
- c) Übertragen
der ersten und zweiten Kenngrößen zu dem
festen Netz durch die mobile Station;
- d) erstes Vergleichen der ersten und zweiten Kenngrößen durch
das feste Netz, um daraus gegebenenfalls wenigstens eine Nachbarzelle
abzuleiten, die für
die interzellulare Übergabe
auswählbar
ist;
- e) Zuweisen eines Verkehrskanals wenigstens in der Aufwärtsrichtung
für die
Kommunikation in der auswählbaren
Zelle durch das feste Netz, wobei der Verkehrskanal auf derselben
Frequenz und/oder demselben Zeitintervall basiert wie ein Verkehrskanal
in der Aufwärtsrichtung,
welcher der Kommunikation in der gegenwärtigen Zelle zugewiesen ist;
- f) Messen, durch das feste Netz, einer dritten Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung zwischen
der mobilen Station und der Basisstation der gegenwärtigen Zelle;
- g) Messen, durch das feste Netz, einer vierten Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung zwischen
der mobilen Station und der Basisstation der auswählbaren
Zelle;
- h) zweites Vergleichen, durch das feste Netz, der dritten und
vierten Kenngrößen, um
daraus gegebenenfalls eine Anweisung zur interzellularen Übergabe
abzuleiten.
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Das
Verfahren erlaubt das Übertragen
der Kommunikation von der Basisstation der gegenwärtigen Zelle
zu der Basisstation der Nachbarzelle unter Beibehaltung der Kommunikation,
wobei das Risiko des Verlustes der Kommunikation spürbar verringert wird.
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Vorteilhafter
Weise wird die bzw. werden die für
die interzellulare Übergabe
in Frage kommenden Zellen dynamisch gemäß den Schritten a) bis d) ausgewählt. Die
in das interzellulare Übergabeverfahren einbezogenen
Zellen sind somit nur diejenigen Zellen, die zulässig, das heißt für die Übergabe
auswählbar
sind. Des weiteren kann die Liste der einbezogenen Zellen im Laufe
des Verfahrens dynamisch variieren, da die mobile Station kontinuierlich
mit den Messungen (Schritte a) und b)) fortfährt und das Ergebnis dieser
Messungen während
des gesamten Vorgangs der interzellularen Übergabe an das feste Netz überträgt (Schritt
c)).
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Im
Zuge einer ersten Ausführungsform
erstellt das Netz eine Abstimmungs-Konfiguration (auf Englisch "Voting"), welche die gegenwärtige Zelle und
die auswählbaren
Zellen enthält.
In diesem Fall fährt
die mobile Station fort, auf demjenigen Kanal zu senden (und zu
empfangen), der anfänglich
für die Kommunikation
in der gegenwärtigen
Zelle zugewiesen war.
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Im
Zuge einer zweiten Ausführungsform
erstellt das feste Netz eine als "Simulcast" bezeichnete Konfiguration. In diesem
Fall führt
die mobile Station einen "Handover" auf einen bestimmten
Kanal aus, der von einer zu diesem Zweck in allen Zellen des Systems
reservierten Frequenz getragen ist.
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Die
Erfindung schafft darüber
hinaus ein funkgestütztes
Kommunikationssystem mit mobilen Endgeräten, insbesondere ein privates
System funkgestützter
professioneller Kommunikation, dass wenigstens eine mobile Station
und ein festes Netz mit einem Netz-Untersystem aufweist, das eine
Umschalteinrichtung und ein Funk-Untersystem mit einer Basisstation
pro Zelle aufweist, wobei die mobile Station und die Umschalteinrichtung
Mittel zur Durchführung
des Verfahrens aufweisen.
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Die
Erfindung schlägt
auch eine Umschalteinrichtung vor, die dazu bestimmt ist, in einem
derartigen System eingesetzt zu werden.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
bei der Lektüre
der nachfolgenden Beschreibung. Diese hat rein illustrativen Charakter
und ist in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
zu lesen, wobei dargestellt ist:
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– in der 1:
die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen digitalen funkgestützten Kommunikationssystems
mit mobilen Endgeräten;
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– in der 2:
ein Diagramm zur Darstellung der Rahmenstruktur von Nachrichten,
die auf einem physikalischen Steuerkanal eines erfindungsgemäßen Systems übertragen
werden;
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– in der 3:
ein Diagramm zur Darstellung der Rahmenstruktur von Nachrichten,
die auf physikalischen Verkehrskanälen eines erfindungsgemäßen Systems übertragen
werden;
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– in der 4:
ein Organigramm zur Darstellung einer Abfolge von Schritten eines
erfindungsgemäßen Verfahrens;
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– in der 5:
eine schematische Darstellung unterschiedlicher Positionen einer
mobilen Station während
einer interzellularen Übergabe;
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– in der 6:
einen Graph zur Darstellung des Verlaufs der radioelektrischen Leistung,
die durch eine mobile Station von den Basisstationen zweier jeweils
benachbarter Zellen während
einer interzellularen Übergabe
empfangen wird; und
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– in der 7:
einen Graph zur Darstellung des Vergleichs des Verlaufs der radioelektrischen Leistung,
die von einer mobilen Station während
einer interzellularen Übergabe
in einem herkömmlichen
System und in einem erfindungsgemäßen System ausgesendet wird.
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Die 1 zeigt
schematisch ein funkgestütztes
Kommunikationssystem mit mobilen Endgeräten (Mobilfunksystem) gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es handelt sich beispielsweise um ein privates System
funkgestützter
professioneller Kommunikation, wie es beispielsweise von der Polizei
oder der Feuerwehr verwendet wird.
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Das
System weist mobile Stationen, wie die mobile Station 60,
und ein Netz aus festen Einrichtungen (festes Netz) auf. Das feste
Netz besitzt ein Netz-Untersystem
mit bestimmten Einrichtungen, wie beispielsweise Datenbanken, die
insbesondere zum Verwalten der Lokalisierung der mobilen Stationen dienen,
Umschalteinrichtungen zum Kommunikationsaufbau, Server zum Bereitstellen
bestimmter Dienste für
die Benutzer, Schnittstellen-Server zum Gewährleisten des Zusammenwirkens
mit anderen Netzen usw. In der 1 ist lediglich
eine Umschalteinrichtung 50 des Netz-Untersystems dargestellt.
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Das
feste Netz des Mobilfunksystems weist außerdem ein Funk-Untersystem auf.
Das Funk-Untersystem weist eine Anordnung von Basisstationen auf,
die über
die über
den durch das System abgedeckten geographischen Bereich verteilt
angeordnet sind. In der 1 sind in diesem Zusammenhang vier
Basisstationen 11, 21, 31 und 41 dargestellt,
die jeweils mit einer Antenneneinrichtung 12, 22, 32 und 42 gekoppelt
sind. Der Funk-Abdeckungsbereich, der jeder dieser Stationen zugeordnet
ist, bildet eine jeweilige Zelle 10, 20, 30 und 40 des
Mobilfunksystems. Diese Zellen sind paarweise benachbart und überlappend.
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Das
Mobilfunksystem ist beispielsweise ein FDMA-System. Nichtsdestotrotz
sind die mittels der Erfindung erreichten Vorteile auch auf ein
TDMA-System niedriger
Ordnung, beispielsweise der Ordnung 2 (TDMA-2-System), anwendbar.
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Die 2 und
die 3 sind Zeitablaufdiagramme, welche die Rahmenstruktur
von Nachrichten zeigen, die auf physikalischen Steuerkanälen bzw.
auf physikalischen Verkehrskanälen
eines erfindungsgemäßen Systems übertragen
werden.
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Für jede Basisstation
ist auf einer bestimmen Frequenz ein physikalischer Kanal in Abwärtsrichtung
definiert, welcher der Aussendung von Steuerinformationen von der
Basisstation zu den mobilen Stationen dient, und der auch als abwärts gerichteter physikalischer
Steuerkanal bezeichnet wird. Symmetrisch hierzu ist ein aufwärts gerichteter
physikalischer Kanal oder aufwärts
gerichteter physikalischer Steuerkanal auf einer bestimmten Frequenz
für die Übertragung
von Steuerinformationen der mobilen Stationen zu der Basisstation
definiert. Diese physikalischen Steuerkanäle in Aufwärts- oder Abwärtsrichtung
sind durch Zeitmultiplex in logische Kanäle unterteilt. Einige dieser
logischen Kanäle
sind gemeinschaftliche Kanäle,
die sich alle diejenigen Stationen teilen, die sich in dem Abdeckungsbereich
der Basisstation befinden. Andere logische Kanäle sind dedizierte logische
Kanäle,
welche die Basisstation verwendet, um mit bestimmten mobilen Stationen
zu kommunizieren.
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In
der 2 sind vertikal gegenüberliegend einerseits die Rahmenstruktur
einer Nachricht dargestellt, die auf dem aufwärts gerichteten physikalischen
Steuerkanal mit einer bestimmten Frequenz fCU übertragen
wird, und andererseits die Rahmenstruktur einer Nachricht, die auf
dem abwärts
gerichteten physikalischen Steuerkanal mit einer bestimmten Frequenz
fCD übertragen
wird. Jeder Rahmen ist in vier Segmente unterteilt, die in der 2 übereinander
dargestellt sind. Jedes Segment umfasst 26 elementare Zeitintervalle,
die jeweils eine Dauer d1 besitzen, die beispielsweise 20 ms (Millisekunden)
beträgt.
Zwei aufeinander folgende elementare Zeitintervalle bilden ein zusammengesetztes Zeitintervall
mit einer Dauer d2, die doppelt so lang wie die Dauer d1 ist, das
heißt
40 ms in dem vorliegenden Beispiel. Jedes Segment weist somit 13
zusammengesetzte Zeitintervalle auf. In der Figur entsprechen die über dem
Rahmen dargestellten Nummern den Nummern zusammengesetzter Zeitintervalle.
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In
dem in 2 gezeigten Beispiel beziehen sich die mit F,
S0 und P bezeichneten elementaren Zeitintervalle des abwärts gerichteten
physikalischen Steuerkanals auf gemeinsame logische Kanäle, während die
mit Si (i ≤ i ≤ 11) bezeichneten
elementaren Zeitintervalle des abwärts gerichteten physikalischen Steuerkanals
und des aufwärts
gerichteten physikalischen Steuerkanals sich auf dedizierte logische
Kanäle
beziehen, die bidirektional sind.
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Die
Intervalle F beinhalten ein Synchronisationsmuster, das aus einer
vorbestimmten Abfolge von Bits gebildet ist und das es ermöglicht,
die Synchronisation der mobilen Stationen hinsichtlich Frequenz und
Zeit vorzunehmen. Sie werden vier Mal pro Rahmen wiederholt.
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Die
Zeitintervalle S0 beinhalten Systeminformationen, die für die Koordination
zwischen den mobilen Stationen und der Basisstation benötigt werden. Sie
werden vier Mal pro Rahmen wiederholt.
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Schließlich bilden
die Zeitintervalle P einen logischen Ausbreitungskanal PCH (Paging
CHannel). Sie erlauben es der Basisstation, Nachrichten an die mobilen
Stationen zu adressieren, mit denen sie nicht kommuniziert (Paging),
insbesondere Weck-Nachrichten. Sie werden vier Mal pro Rahmen wiederholt.
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Die
Zeitintervalle Si (2 ≤ i ≤ 11) der dedizierten
logischen Steuerkanäle
werden nach Durchführung
eines Zuweisungsverfahrens verwendet. Sie kehren acht Mal pro Rahmen
wieder, nämlich
zwei Mal pro Segment. Die Dauer eines Rahmensegments auf dem physikalischen
Steuerkanal beträgt 520
ms, sodass ein Zeitintervall Si für ein gegebenes i im Mittel
alle 240 ms oder 280 ms wiederkehrt, wobei eine Dauer von 100 ms
zwischen dem Aussenden einer Nachricht durch die Basisstation auf
einem Zeitintervall Si des abwärts
gerichteten Steuerkanals und dem Aussenden der Antwort durch die
mobile Station auf dem nächsten
Zeitintervall Si des aufwärts
gerichteten Steuerkanals liegt und wobei eine Dauer von 140 ms oder
180 ms zwischen dem Aussenden einer Nachricht durch die mobile Station
auf einem Zeitintervall Si des aufwärts gerichteten Steuerkanals
und dem Aussenden der Antwort durch die Basisstation auf dem nächsten Zeitintervall
Si des abwärts
gerichteten Steuerkanals liegt.
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Die
Zeitintervalle S1 werden ebenfalls nach Durchführung eines Zuweisungsverfahrens
verwendet. Sie kehren fünf
Mal pro Rahmen wieder, nämlich jeweils
einmal in dem ersten, zweiten und vierten Segment und zwei Mal in
dem dritten Segment. Ein Zeitintervall S1 wiederholt sich alle 240
ms, 280 ms oder 520 ms.
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Die
Basisstation kann darüber
hinaus Verkehrskanäle
mit einer oder mehreren mobilen Stationen aufbauen, die sich in
ihrem Funk- Abdeckungsbereich befinden, nachdem ein Ruf-Aufbauverfahren mittels
eines dedizierten Steuerkanals Si durchgeführt wurde. Der mit einer mobilen
Station aufgebaute Verkehrskanal ist abwärts und/oder aufwärts gerichtet.
Ein Verkehrskanal wird im Multiplex-Verfahren auf einer vorbestimmten Frequenz
betrieben, wobei zugeordnete Signalisierungskanäle für den Signalisierungsaustausch
im Verlaufe der Kommunikation dienen.
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Das
Zeitablaufdiagramm der 3 stellt die Rahmenstruktur
von Nachrichten dar, die auf den physikalischen Verkehrskanälen ausgetauscht
werden. In dieser Figur sind vertikal gegenüberliegend einerseits die Rahmenstruktur
einer Nachricht, die auf einem aufwärts gerichteten physikalischen
Verkehrskanal übertragen
wird, der bei einer vorbestimmten Frequenz fTU aufgebaut
ist, und anderer seits die Rahmenstruktur einer Nachricht dargestellt, die
auf einem abwärts
gerichteten physikalischen Verkehrskanal übertragen wird, der bei einer
vorbestimmten Frequenz fTD aufgebaut ist.
Ein Rahmen des physikalischen Verkehrskanals ist in vier Segmente
unterteilt, die in der Figur übereinander
dargestellt sind. Anders gesagt entspricht ein Segment einem Viertelrahmen.
Jedes Segment ist aus neun zusammengesetzten Zeitintervallen gebildet,
die jeweils eine Dauer d2 von 40 ms haben und die jeweils zwei aufeinander
folgende elementare Zeitintervalle beinhalten, die jeweils eine
Dauer d1 von 20 ms haben. In der Figur entsprechen die oberhalb
des Rahmens gezeigten Nummern den Nummern zusammengesetzter Zeitintervalle.
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Jedes
der acht ersten zusammengesetzten Zeitintervalle jedes Rahmensegments
weist ein ungerades elementares Zeitintervall für die Abwärtsrichtung und ein gerades
elementares Zeitintervall für die
Aufwärtsrichtung
auf, die mit den Buchstaben T bezeichnet sind. Die wiederkehrende
Abfolge dieser Zeitintervalle T bildet einen logischen Verkehrskanal in
Abwärtsrichtung
bzw. in Aufwärtsrichtung.
Folglich kann die Basisstation auf demselben abwärts gerichteten physikalischen
Verkehrskanal bei der vorbestimmten Frequenz fTD während der
geraden elementaren Zeitintervalle einen anderen logischen Verkehrskanal
mit einer anderen mobilen Station im Multiplex betreiben.
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Das
neu zusammengesetzte Zeitintervall des ersten Segments und dasjenige
des dritten Segments sind für
die Übertragung
von Signalisierungsinformationen reserviert.
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Insbesondere
weist das neunte zusammengesetzte Zeitintervall des ersten Segments
auf dem abwärts
gerichteten physikalischen Verkehrskanal ein ungerades elementares
Zeitintervall auf, das als DT ("Downlink
Talker") bezeichnet
wird, und dasjenige des dritten Segments weist ein ungerades elementares
Zeitintervall auf, das als DL ("Downlink
Listener") bezeichnet
wird. Desgleichen weist das neunte zusammengesetzte Zeitintervall
des ersten Segments auf dem aufwärts
gerichteten physikalischen Verkehrskanal ein gerades elementares
Zeitintervall auf, das als UL ("Uplink
Listener") bezeichnet
wird, und dasjenige des dritten Segments weist ein gerades elementares
Zeitintervall auf, das als UT ("Uplink Talker") bezeichnet wird.
Die wiederkehrende Abfolge dieser Zeitintervalle bildet jeweils
zugeordnete logische Signalisierungskanäle.
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Der
zugeordnete logische Signalisierungskanal DT ermöglicht es der Basisstation,
abwärts
gerichtete Signalisierung zu übertragen,
während
sie dabei ist zuzuhören,
was eine mobile Station auf der Frequenz fTU sendet.
Diese abwärts
gerichtete Signalisierung kann sich insbesondere auf die Steuerung der
radioelektrischen Sendeleistung der mobilen Station auf der Grundlage
von durch die Basisstation vorgenommenen Leistungsmessungen beziehen. Diese
Steuerung erlaubt es der im Sendebetrieb befindlichen mobilen Station,
ihre Sendeleistung einzustellen, um Interferenzen im Netz zu vermeiden.
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Der
zugeordnete logische Signalisierungskanal DL erlaubt es der Basisstation,
abwärts
gerichtete Signalisierung zu übertragen,
während
sie dabei ist, auf der Frequenz fTD zu einer
mobilen Station zu senden. Die Signalisierung kann sich insbesondere
auf die Identifizierung von Nachbarzellen beziehen, um interzellulare Übergaben
vorzubereiten.
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Der
zugeordnete logische Signalisierungskanal UL erlaubt es der mobilen
Station, aufwärts
gerichtete Signalisierung zu senden, während sie dabei ist zuzuhören, was
die Basisstation auf der Frequenz fTD sendet.
Hierbei kann es sich insbesondere um Leistungsmessungen handeln,
die auf der Rundfunksteuerfrequenz der Nachbarzellen empfangen wurden,
um die interzellularen Übergaben
vorzubereiten.
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Schließlich ermöglicht es
der logische Signalisierungskanal UT der mobilen Station, aufwärts gerichtete
Signalisierung auszusenden, während
sie dabei ist, auf der Frequenz fTU an die
Basisstation zu senden. Diese aufwärts gerichtete Signalisierung kann
auch das Senden von Leistungsmesswerten betreffen, die auf der Rundfunksteuerfrequenz
der benachbarten Zellen im Hinblick auf interzellulare Übergaben
empfangen wurden.
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Selbstverständlich sind
die unterschiedlichen Signalisierungselemente, die auf den Kanälen DT,
DL, UL und UT ausgetauscht werden, nicht auf die vorstehend beschriebenen
Signalisierungen beschränkt.
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Das
neunte zusammengesetzte Zeitintervall des zweiten und des vierten
Rahmensegments ist unbenutzt. Diese unbenutzten Zeitintervalle,
die in 3 schraffiert dargestellt sind, bilden Abfragefenster
W, während
derer die mobile Station eine Frequenzänderung vornehmen kann, um
die auf der Frequenz des Rundfunksteuerkanals (BCCH-Kanal) einer
Nachbarzelle empfangene Leistung zu messen.
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In
der 4 ist ein Organigramm von Schritten eines erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt, wobei zwischen den durch die mobile Station durchgeführten Schritten
im oberen Bereich und den durch das feste Netz durchgeführten Schritten
im unteren Bereich unterschieden wird.
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Anfangs
wird ein bestimmter Verkehrskanal 13 (1)
in der Aufwärtsrichtung
und in der Abwärtsrichtung
für die
Kommunikation in der gegenwärtigen
Zelle zugewiesen. Beispielsweise handelt es sich um die Zelle 10,
die von der Basisstation 11 abgedeckt wird.
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In
einem Schritt 101 misst das mobile Endgerät eine Kenngröße Q1 für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station 60 und der Basisstation 11 der
gegenwärtigen
Zelle 10. Insbesondere misst das mobile Endgerät eine Reihe
von Werten Q1i während wenigstens einigen der
Zeitintervalle, während
derer es ein Signal von der Basisstation 11 empfängt, deren
Mittelwert die Kenngröße Q1 bildet.
Es kann sich um Zeitintervalle des physikalischen Verkehrskanals
handeln, welcher den Kanal 13 trägt, während die mobile Station auf
Empfang ist, und/oder um Zeitintervalle des physikalischen Steuerkanals
in allen Fällen.
Da die Zeitintervalle eine beträchtliche
Anzahl besitzen, sind die Werte Q1i relativ vielzählig und
ihr Mittelwert besitzt somit einen relativ guten statistischen Wert.
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In
einem Schritt 102 fragt die mobile Station den Rundfunksteuerkanal
(BCCH-Kanal) der Nachbarzelle 20 ab und misst eine Kenngröße Q2 für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der Basisstation 21 dieser
Nachbarzelle 20. Die Abfrage erfolgt während der Abfragefenster W
des physikalischen Verkehrskanals, der den Kanal 13 trägt, wie
aus 3 ersichtlich ist. Genauer gesagt erzeugt die
mobile Station eine Reihe von Werten Q2i,
beispielsweise einen Wert pro Abfragefenster, deren Mittelwert die
Kenngröße Q2 darstellt.
Für gewöhnlich fragt
die mobile Station sukzessive während
der jeweiligen Fenster W den Rundfunksteuerkanal jeder benachbarten
Zelle ab. Sie misst auf diese Weise eine Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station und der jeweiligen Basisstation jeder
der anderen Nachbarzellen. Auf diese Weise fragt sie beispielsweise
in einem Schritt 103 den BCCH-Kanal der Zelle 30 ab
und misst eine Kenngröße Q3 für die Qualität der Funkverbindung
mit der Basisstation 31 der Zelle 30. Die Eigenschaften
der betreffenden Nachbarzellen werden hier über das feste Netz übertragen,
und zwar insbesondere die Station 11, über einen der zugewiesenen
Signalisierungskanäle
DT oder DL, je nachdem, ob sie sich in einer Sendephase oder einer Empfangsphase
befindet.
-
Die
bestimmten Kenngrößen für die Qualität einer
Funkverbindung sind beispielsweise durch eine Fehlerrate für die Rahmen
TET (auf Englisch "Frame Error
Rate" – FER) gebildet.
Weitere Kenngrößen sind
natürlich
möglich,
beispielsweise eine Bitfehlerrate TEB (auf Englisch "Bit Error Rate" – BER), oder einfach ein Pegel
der empfangenen Leistung.
-
Die
Kenngrößen Q2,
Q3, ..., wie auch die Kenngröße Q1, werden
auf der Grundlage eines Mittelwerts aus einer bestimmten Anzahl
jeweiliger Messungen Q1i, Q2i,
Q3i, ... gebildet. Allerdings sind die Messungen
Q2i, Q3i, ... angesichts
der geringen Wiederholfrequenz der Abfragefenster W und der Anzahl von
Nachbarzellen, deren jeweiliger BCCH-Kanal jeweils während eines
bestimmten Abfragefensters W abgefragt werden muss, anzahlmäßig relativ
beschränkt.
Folglich besitzt ihr Mittelwert einen schwachen statistischen Wert.
Anders gesagt weisen die Kenngrößen Q2,
Q3, ... eine Unsicherheit auf, die sich aus der geringen Anzahl
an jeweiligen Messwerten Q2i, Q3i, ... ergibt, die bestimmt und in die Berechnung
des Mittelwerts aufgenommen werden. Des Weiteren hängt diese
Unsicherheit von der Bewegungsgeschwindigkeit der mobilen Station 60 ab.
In der Praxis wurde festgestellt, dass bei Fußgängergeschwindigkeit der Wert
einer so gewonnenen Kenngröße um etwa
10 dB von dem tatsächlichen
Mittelwert abweichen kann. Aus diesem Grund werden erfindungsgemäß die Kenngrößen Q2,
Q3, ... nicht direkt zum Veranlassen einer interzellularen Übergabe verwendet.
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In
einem Schritt 200 überträgt die mobile
Station 60 die Kenngrößen Q1,
Q2, Q3, ... an das feste Netz. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind es insbesondere die Messwerte Q1i,
Q2i, Q3i, ..., welche übertragen
werden, deren Mittelwert anschließend innerhalb des festen Netzes
berechnet wird. Nichtsdestotrotz kann diese Berechnung auch in der mobilen
Station durchgeführt
werden, wobei anschließend
ein Mittelwert sowie eine zu jeder Kenngröße Q1, Q2, Q3, ... gehörige Standardabweichung im
Zuge von Schritt 200 übertragen
wird. Die Übertragungen
erfolgen über
zugeordnete Signalisierungskanäle
UL oder UT, je nach dem, ob die mobile Station sich in Empfangsbetrieb
oder im Sendebetrieb befindet.
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In
einem Schritt 300 vergleicht das feste Netz die Kenngrößen Q1,
Q2, Q3, .... Jedoch wird, wie weiter unten beschrieben ist, die
Entscheidung zum Veranlassen einer eventuellen interzellularen Übergabe
durch das feste Netz nicht direkt ausgehend vom Ergebnis dieses
Vergleichs getroffen.
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Wie
weiter oben gesagt wurde, sind die Kenngrößen Q1, Q2, Q3, ... Kenngrößen mit
statistischem Wert, die sich aus einer Berechnung eines Mittelwerts
aus einer gewissen Anzahl von Messwerten ergeben. Bevor der während Schritt 300 erfolgende
Vergleich detailliert beschrieben wird, scheint es ratsam, ein Verfahren
zum Berechnen dieses Mittelwerts vorzustellen, das lediglich im
Sinne eines Beispiels angegeben wird. Unter der Annahme, dass die Abfolge
der Werte Q1i sich aus einem Zufallsprozess ergibt,
der einer Funktion normaler Wahrscheinlichkeitsdichte genügt, kann
die Kenngröße Q1 mit
einem Mittelwert μ1
und mit einer Standardabweichung σ1
bestimmt werden. Mit denselben Annahmen für die Abfolge der Messwerte
Q2i und Q3i können die Kenngrößen Q2 und
Q3 in Form eines entsprechenden Mittelwerts μ2 und μ3 mit einer jeweiligen Standardabweichung σ2 und σ3 bestimmt
werden.
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Innerhalb
des Vergleichsschritts 300 wird bestimmt, ob eine oder
mehrere der angrenzenden Zellen für eine interzellulare Übergabe
in Frage kommen. Betreffend die angrenzende Zelle 20 beinhaltet der
Schritt 300 somit die folgenden Implikationen:
- – wenn
der Mittelwert μ2
der Kenngröße Q2 besser
ist als der Mittelwert μ1
der Kenngröße Q1 und wenn
die Differenz zwischen diesen beiden Mittelwerten größer ist
als die um einen Hysterese-Wert λ erhöhte Standardabweichung σ2 der Kenngröße Q2, entscheidet
das feste Netz, dass die Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 und der
Basisstation 21 der benachbarten Zelle 20 besser
ist als die Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 und
der Basisstation 11 der gegenwärtigen Zelle 10. Unter
diesen Bedingungen kann das feste Netz eine interzellulare Übergabe
zum Vorteil der benachbarten Zelle 20 veranlassen. Der
entsprechende Befehl wird dann durch die Basisstation 11 übertragen,
und die interzellulare Übergabe
wird in herkömmlicher
Weise realisiert, wobei ein Fehlerrisiko gering ist;
- – wenn
im Gegensatz hierzu der Mittelwert μ1 der Kenngröße Q1 besser ist als der Mittelwert μ2 der Kenngröße Q2 und
wenn die Differenz zwischen den Mittelwerten μ1 und μ2 größer ist als die um den Hysterese-Wert λ erhöhte Standardabweichung σ2 der Kenngröße Q2, entscheidet
das feste Netz, dass die Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 und
der Basisstation 11 der gegenwärtigen Zelle 10 besser
bleibt als die Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 und
der Basisstation 21 der benachbarten Zelle 20.
Folglich leitet das feste Netz hieraus ab, dass keinerlei interzellulare Übergabe
zum Vorteil der benachbarten Zellen 20 stattfinden darf;
- – in
dem dazwischen liegenden Fall, das heißt, wenn die Differenz zwischen
den Mittelwerten μ1 und μ2 kleiner
oder gleich der um den Hysterese-Wert λ er höhten Standardabweichung σ2 ist (das
heißt,
wenn | μ1 – μ2 | ≤ σ2 + λ, dann trifft
das feste Netz keine Entscheidung. In diesem Fall allokiert das
feste Netz in einem Schritt 402 einen Verkehrskanal 23 für die Kommunikation
in der benachbarten Zelle 20. Wenn die vorstehende Beziehung
erfüllt
ist, spricht man davon, dass die angrenzende Zelle 20 für eine interzellulare Übergabe
in Frage kommt bzw. auswählbar
ist.
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Der
Vergleichsschritt 300 beinhaltet ebenfalls ähnliche
Implikationen hinsichtlich der Kenngröße Q3 für die angrenzende Zelle 30,
die gegebenenfalls (das heißt,
wenn die Zelle 30 auswählbar
ist) dazu führen
können,
dass im Zuge eines Schrittes 403 ein Verkehrskanal 33 für die Kommunikation
in der angrenzenden Zelle 30 zugewiesen wird. Allgemein
beinhaltet der Vergleichsschritt 300 derartige Implikationen
für alle
anderen angrenzenden Zellen. Soweit dies zutrifft, das heißt, wenn
die betreffende angrenzende Zelle auswählbar ist, wie weiter oben beschrieben,
weist das feste Netz einen Verkehrskanal für die Kommunikation in dieser
Zelle zu.
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In
einer ersten Ausführungsform
der Erfindung werden die Verkehrskanäle, beispielsweise die Verkehrskanäle 23 und 33,
nur in Aufwärtsrichtung zugewiesen.
Des Weiteren werden sie auf derselben Frequenz zugewiesen wie der
Verkehrskanal 13 für die
Kommunikation zwischen der mobilen Station 60 und der Basisstation 11 der
gegenwärtigen
Zelle 10 (im Falle eines FDMA-Systems) und/oder auf demselben
Zeitintervall (im Falle eines TDMA-Systems). Man erhält auf diese
Weise eine besondere Ausgestaltung des Frequenzplans, welche derjenigen
entspricht, die zur Umsetzung eines Abstimmungsmechanismus (auf
Englisch "Voting") in privaten Systemen
für funkgestützte professionelle
Kommunikation verwendet wird. Aus diesem Grund wird diese Ausgestaltung
nachfolgend als Abstimmungskonfiguration bezeichnet.
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In
einem Schritt 501 misst das feste Netz anschließend eine
Kenngröße Q13 für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station 60 und der Basisstation 11 in
der gegenwärtigen
Zelle 10. Des Weiteren misst sie in den Schritten 502 und/oder 503 die
jeweiligen Kenngrößen Q23 und/oder
Q33 für
die Qualität
der Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 einerseits
und der Basisstation 21 der auswählbaren Zelle 20 und/oder der
Basisstation 31 der auswählbaren Zelle 30 andererseits.
Genauer gesagt werden die Kenngrößen Q13,
Q23, Q33, ... dadurch erhalten, dass der Mittelwert der jeweiligen
Messwerte Q13i, Q23i,
Q33i, ... gebildet wird. Derartige Messwerte
können
in einer relativ großen
Anzahl vorliegen, sodass der statistische Wert der Kenngröße Q13,
Q23, Q33, ... gut ist.
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Die
Kenngrößen Q13,
Q23, Q33, ... können eine
TET, eine TEB und/oder ein Pegel der empfangenen Leistung sein.
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In
einem Vergleichsschritt 600 vergleicht das feste Netz anschließend die
Kenngröße Q13 mit
der Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
zwischen der mobilen Station 60 und der Basisstation jeder
auswählbaren
Zelle, das heißt
in dem vorliegenden Beispiel die Kenngrößen Q13 und Q23 einerseits und
die Kenngrößen Q13
und Q33 andererseits, um daraus gegebenenfalls eine Reihenfolge
für interzellularen Übergang
abzuleiten.
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Wie
zuvor wird angenommen, dass die Messwerte Q13i Ausprägungen einer
Zufallsvariable sind, deren Wahrscheinlichkeitsdichte eine normale Funktion
ist, sodass die Kenngröße 13 durch
einen Mittelwert μ13
und eine Standardabweichung σ13 bestimmt
ist. Dieselben Annahmen erlauben den Schluss, dass die Kenngröße Q23 durch
einen Mittelwert μ23
und eine Standardabweichung σ23
bestimmt ist und dass die Kenngröße Q33 durch
einen entsprechenden Mittelwert μ33
und eine Standardabweichung σ33
gekennzeichnet ist.
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Unter
Berücksichtigung
dieser Annahmen kann der Vergleichsschritt 600 das feste
Netz dazu veranlassen, einen interzellularen Übergang zum Nutzen der angrenzenden
Zelle 20 zu befehlen, wenn der Mittelwert μ23 größer ist
als der Mittelwert μ13
und wenn die Differenz zwischen den beiden Mittelwerten größer als
ein Hysterese-Wert λ ist.
Dies bedeutet tatsächlich,
dass die Funkverbindung zwischen der mobilen Station 60 und
der Basisstation 21 der angrenzenden Zelle 20 besser
ist als diejenige zwischen der mobilen Station 60 und der
Basisstation 11 der gegenwärtigen Zelle 10. Der
Verkehrskanal 13 kann anschließend freigegeben werden.
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Wenn
im Gegensatz hierzu der Mittelwert μ1 größer ist als der Mittelwert μ3 und wenn
die Differenz zwischen diesen beiden Mittelwerten größer als der
Hysterese-Wert λ ist,
kann anschließend
der Verkehrskanal 23, der für die Kommunikation in der
angrenzenden Zelle 20 zugewiesen ist, freigegeben werden.
Tatsächlich
bedeutet dies, dass die Funkverbindung zwischen der Basisstation 11 besser
bleibt als die Funkverbindung mit der Basisstation 21,
sodass kein interzellularer Übergang
zum Nutzen der angrenzenden Zelle 20 angeordnet werden
darf.
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In
dem dazwischen liegenden Fall geschieht nichts, sodass die Ausgestaltung
des Wahlmechanismus unverändert
bleibt.
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Die
vorstehenden Vergleiche werden auch für die anderen auswählbaren
Zellen, wie beispielsweise die Zelle 30, durchgeführt, sodass
es vorkommen kann, dass die erste der vorstehend genannten Bedingungen
für mehrere
auswählbare
Zellen gleichzeitig erfüllt
ist. In diesem Fall wird der interzellulare Übergang durch das feste Netz
zum Nutzen derjenigen der auswählbaren
Zellen befohlen, für
die der Mittelwert der Kenngröße für die Qualität der Funkverbindung
mit der mobilen Station 60 am größten ist.
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In
einer zweiten Ausführungsform
werden die Verkehrskanäle,
wie zum Beispiel die Verkehrskanäle 23 und 33,
durch das feste Netz im Zuge von Schritt 402 bzw. 403 in
Aufwärts-
bzw. in Abwärtsrichtung
auf einer bestimmen Frequenz zugewiesen, die zu diesem Zweck in
jeder Zelle des Netzes reserviert ist. Bei dieser Ausführungsform
weist das feste Netz weiterhin in Schritt 401 einen besonderen
Verkehrskanal 13' (1)
für die
Kommunikation in der gegenwärtigen
Zelle 10 zu. Der besondere Verkehrskanal 13' wird in Aufwärtsrichtung
und in Abwärtsrichtung
auf derselben Frequenz (im Fall eines FDMA-Systems) und/oder auf
demselben Zeitintervall (im Falle eines TDMA-Systems) zugewiesen
wie die Verkehrskanäle 23 und 33.
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Die
Verkehrskanäle 13, 23, 33,
... sind demnach auf einem besonderen gemeinsamen physikalischen
Kanal (Funkressource) zugewiesen, der in jeder Zelle für die Verwendung
für interzellulare Übergänge reserviert
ist.
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Die
Kommunikation in der gegenwärtigen Zelle 10 wird
auf den besonderen Verkehrskanal 13' übertragen. Man erhält auf diese
Weise eine besondere Konfiguration des Frequenzplans, die als "Simulcast"-Konfiguration bezeichnet
wird und die die gegenwärtige
Zelle und die auswählbaren
Zellen 20 und 30 einschließt.
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Der
Verkehrskanal 13, der anfänglich für die Kommunikation in der
gegenwärtigen
Zelle zugewiesen war, kann somit freigegeben werden.
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Die
weiteren Verfahrensschritte entsprechen den bereits oben beschriebenen,
wobei in den entsprechenden Ausführungen
sowie in der 4 die Bezugszeichen 13 und
Q13 durch die Bezugszeichen 13' und Q13' ersetzt werden.
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Die
erste oben beschriebene Ausführungsform
eignet sich besonders für
eine Verwendung des Verfahrens in einem relativ dichten geographischen Bereich,
beispielsweise in einem städtischen
Umfeld, in dem die Zellen relativ klein sind (einige hundert Quadratmeter).
Tatsächlich
erfordert die erste Ausführungsform
nicht die Reservierung von besonderen Funkressourcen in jeder Zelle.
Des Weiteren ermöglicht
sie ein Kompensieren des Qualitätsunterschieds der
Funkverbindung zwischen der Aufwärtsrichtung und
der Abwärtsrichtung
aufgrund der Tatsache, dass die Sendeleistung der mobilen Stationen,
die in diesem Kontext im Allgemeinen tragbare Endgeräte sind,
schwächer
ist als diejenige der Basisstationen. Diese Kompensation ergibt
sich aufgrund der Tatsache, dass die zeitgleich durch die jeweiligen
Basisstationen einer jeden Zelle der Auswahlkonfiguration empfangenen
Signale für
die betrachtete Kommunikation zum Erreichen einer Verbindung in
Aufwärtsrichtung
mit verbesserter Qualität
beitragen. Wenn somit beispielsweise die Auswahlkonfiguration zwei auswählbare Zellen
umfasst, und wenn jeder der Verkehrskanäle in Aufwärtsrichtung, der für die Kommunikation
in diesen Zellen verwendet wird, jeweils eine Rahmenfehlerrate von
10% aufweist, beträgt
die Rahmenfehlerrate der Aufwärtsverbindung
in der Auswahlkonfiguration 10% × 10%, das heißt sie beträgt 1%.
-
Die
zweite oben dargestellte Ausführungsform
ist ihrerseits besonders gut geeignet für die Anwendung des Verfahrens
in geographischen Bereichen, in denen die Verkehrsdichte viel schwächer ist und
in denen folglich die Zellen relativ große Abmessungen besitzen (einige
Quadratkilometer). Die in derartigen Bereichen anzutreffenden mobilen
Stationen sind oftmals mobile Endgeräte an Bord von Automobilen,
deren Sendeleistung größer ist,
als diejenige von tragbaren Endgeräten, sodass die Verbindungsbilanz
zwischen der Aufwärtsrichtung
und der Abwärtsrichtung
besser ausgeglichen ist. Diese Ausbildungsform besitzt des Weiteren
gegenüber
der ersten Ausführungsform
den Vorteil, dass der Leistungspegel des von der mobilen Station
empfangenen Funksignals während
der gesamten Zwischenphase des interzellularen Übergangs verstärkt wird. Dies
reduziert das Risiko eines Verbindungsverlusts in der Abwärtsrichtung
während
dieser Phase. Dagegen weist diese Ausführungsform den Nachteil auf, dass
sie in jeder Zelle die Reservierung von speziellen dedizierten Funkressourcen
für ihre
Anwendbarkeit benötigt.
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Vorteilhafter
Weise berücksichtigen
sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Ausführungsform
die Steuerbefehle für
die Sendeleistung des mobilen Endgeräts, die durch das feste Netz über zugeordnete
Signalisierungskanäle
DT oder DL gesendet werden, diejenigen Funksignale, die zeitgleich
durch die jeweiligen Basisstation jeder der Zellen empfangen werden,
die zu der Auswahlkonfiguration bzw. zu der Simulcast-Konfiguration
gehören.
Auf diese Weise ist die Sendeleistung der mobilen Station während der
interzellularen Übergangsphase
des erfindungsgemäßen Verfahrens
geringer als mit den Verfahren für
interzelluläre Übergänge herkömmlicher
Art. Auf diese Weise wird das Risiko von Interferenzen in den anderen
Zellen des Netzes verringert, in denen dieselbe Frequenz wiederver wendet
wird. Dies erlaubt folglich eine Erhöhung der Frequenz-Wiederverwendungsrate
und somit eine Erhöhung
der Kapazität des
Gesamtverkehrs im Netz. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit
ein Ausnutzen des positiven Effekts der Hysterese, welche die Anzahl
von interzellulären Übergängen begrenzt,
ohne dass ihre negative Auswirkung hinzunehmen wäre, nämlich das Aussenden mit einer
relativ hohen Leistung durch eine mobile Station, die sich im Zellenrandbereich
befindet, welche sich aufgrund der Verzögerung der Entscheidungsfindung
für den
interzellularen Übergang
ergibt.
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In
der 5 sind unterschiedliche Positionen A, B und C
einer mobilen Station dargestellt, die sich in der gegenwärtigen Zelle 10 in
Richtung auf eine angrenzende Zelle 20 bewegt. Die Bezugszeichen
X1 und X2 bezeichnen die Anordnung der jeweiligen Basisstationen 11 und 21 der
Zellen 10 bzw. 20. Der Punkt A entspricht der
Grenze der Zielzelle 20. Der Punkt C entspricht der Grenze
der Ursprungszelle 10; und der Punkt B entspricht im Wesentlichen
der Mitte des Überlappungsbereichs
der Zellen 10 und 20.
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In
dem Graph der 6 zeigen die Kurven 61 und 62 den
Verlauf der radioelektrischen Leistung P1 bzw. P2 der mobilen Station 60 als
Funktion der Position x der mobilen Station 60 auf ihrer
Bewegungsbahn, wie sie von den Basisstationen 11 bzw. 21 empfangen
wird.
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Wie
sich dieser Figur entnehmen lässt, nimmt
die Leistung P1 im Verhältnis
zu ihrem Wert im Zentrum X1 der Zelle in dem Maße ab, wie sich die mobile
Station 60 von diesem entfernt. Ab der Position A beginnt
die Leistung P2 durch die Basisstation 21 der Zielzelle 20 wahrnehmbar
zu werden. Ab der Position B übertrifft
die Leistung P2 die Leistung P1. Ab der Position C wird die Leistung
P1 zu schwach, um durch die Basisstation 11 der Ursprungszelle 10 detektiert
zu werden.
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Um
die Verbindung mit der vorstehenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
herzustellen, sei in schematisierender Weise angenom men, dass die
Auswahlkonfiguration oder die Simulcast-Konfiguration durch das
feste Netz für
die Positionen der mobilen Station erzeugt werden, die sich zwischen
der Position A und der Position C befinden. Während der zeitlichen Periode,
während
der die mobile Station 60 sich zwischen den Positionen
A, C befindet, erfolgt der interzellulare Übergang, und zwar im wesentlichen
dann, wenn sich die mobile Station 60 in der Position B
befindet. Während
dieser Periode, welche der Zwischenphase des erfindungsgemäßen interzellularen Übergangsverfahrens
entspricht, erlaubt es die Auswahl-Konfiguration oder die Simulcast-Konfiguration,
den Verlust der Kommunikation zu verhindern. Auf diese Weise lässt sich
der nachgesuchte weiche interzellulare Übergang erreichen.
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Da
weiterhin die Umschalteinrichtung 50 einen Steuerbefehl
für die
Sendeleistung des mobilen Endgeräts
erzeugt, der die von allen Basisstationen, die an der Auswahl-Konfiguration
oder der Simulcast-Konfiguration teilnehmen, empfangenen Funksignale
berücksichtigt,
ist der Pegel der Sendeleistung PE des mobilen Endgeräts 60 während der
Phase des interzellularen Übergangs
viel schwächer,
als er es ohne Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wäre. Der
Graph in 7 zeigt schematisch diesen Vorteil
des Verfahrens. In dieser Figur stellen die Kurven 71 und 72 den
Verlauf der Leistung PE als Funktion der Position x der mobilen
Station auf ihrer Bewegungsbahn in einem erfindungsgemäßen System
bzw. in einem herkömmlichen
System dar. Wie sich erkennen lässt,
liegt die Kurve 71 zwischen den Positionen A und C unterhalb
der Kurve 72, was die Tatsache widerspiegelt, dass der
Pegel der Leistung PE während
der Phase des erfindungsgemäßen interzellularen Übergangs
geringer ist als der Pegel der Leistung PE, der anderenfalls erreicht
würde.
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Die
Erfindung schlägt
des Weiteren ein funkgestütztes
Kommunikationssystem mit mobilen Endgeräten vor, insbesondere ein privates
funkgestütztes
professionelles Kommunikationssystem, welches Mittel zur Umsetzung
des vorstehend beschriebenen Verfahrens aufweist. Diese Mittel sind
in Form von Software realisiert, die in den mobilen Stationen und in
einer Ausrüstung
des festen Netzes des Systems ausgeführt wird, beispielsweise in
der Ausrüstung 50 des
Netz- Untersystems,
die in der schematischen Darstellung der 1 dargestellt
ist. Die Ausgestaltung dieser Software liegt im Bereich des Fachwissens
des Fachmanns und macht keine besonderen Ausführungen innerhalb der vorliegenden
Beschreibung erforderlich. Es lässt
sich darüber
hinaus hervorheben, dass die in den mobilen Stationen zum Durchführen der
Verfahrensschritte 110, 102, 103, ... und
des Verfahrensschritts 200 ausgeführte Software mit derjenigen
Software identisch ist, die in den mobilen Stationen bekannter Systeme
zum Einsatz kommt, da diese Schritte bereits in derartigen mobilen
Stationen zum Einsatz kommen.