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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein automatisches System
und auf ein Verfahren zur Ablieferung und Verteilung von zusammengestellten Artikeln.
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Ein
besonders bedeutendes Anwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung,
die jedoch nicht darauf beschränkt
ist, ist die Verwaltung von Vorräten von
Medikamenten und anderen pharmazeutischen oder medizinischen Produkten
unter besonderer Bezugnahme auf die gezielte Verteilung dieser Produkte
in Krankenanstalten in Übereinstimmung
mit den Anforderungen für
die Verabreichung der Produkte an einzelne Patienten. Es besteht
ein ständig
wachsender Bedarf an automatischen Systemen und Vorräten, in
denen medizinische Produkte in Einzeldosen gelagert werden und aus
denen diese Produkte entnommen und auf der Grundlage von Anweisungen
oder Aufträgen,
die auf den spezifischen Rezepten für die Anwendung von medizinischen
Produkten und für
die Verabreichung von Medikamenten an die verschiedenen zu behandelnden
Patienten beruhen, auf verschiedene Weise zusammengestellt werden können.
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Aus
Einfachheits- und Übersichtlichkeitsgründen bezieht
sich der folgende Text auf das Zusammenstellen von medizinischen
Produkten, aber die vorliegende Erfindung lässt sich genauso gut auf andere
Gebiete mit ähnlichen
Problemen anwenden, wie beispielsweise zur Erfüllung von Aufträgen für Ersatzteile
für Kraftfahrzeuge
oder andere Maschinen, für
das Zusammenstellen von Bauteilen für die Herstellung von Industrieprodukten
wie beispielsweise elektronischen Bauteilen, Metallkleinteilen u. Ä.
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In
vielen Systemen zur automatischen Entnahme von medizinischen Produkten
aus einem Vorrat, in dem die Pro dukte vorzugsweise in Einzeldosen gelagert
sind, werden alle Produktdosen, aus denen die einzelnen Aufträge bestehen,
ausgewählt
und in Gruppen an der Ausgabe abgeliefert, indem sie in Kisten oder
Schachteln, auf Tabletts, in Beuteln oder anderen ähnlichen
Behältern
abgelegt werden, die jeweils einem bestimmten Auftrag entsprechen,
der beispielsweise dem Rezept für
die tägliche
Verabreichung von Medikamenten an einen bestimmten Patienten entspricht.
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Diese
bekannten Systeme haben mehrere Nachteile; der auffälligste
darunter ist die Notwendigkeit, eine ausreichende Zahl von Behältern bereitstellen
zu müssen,
in die das automatische Entnahme- und Abliefersytem die verschiedenen
Produkte, aus denen die verschiedenen Aufträge bestehen, abführen kann.
Dieses Betriebsverfahren führt
zu einer komplexen Organisation, die normalerweise nur manuell gehandhabt
werden kann, wenn die Behälter, beispielsweise
die Kisten oder Schachteln, wiederverwendet werden müssen. Wenn
die verschriebenen Medikamente den Patienten verabreicht worden sind,
müssen
die leeren Behälter
nämlich
bei jedem Patienten abgeholt und zum automatischen Entnahme- und
Abliefersystem zurückgebracht
werden. Wenn jedoch Wegwerfbehälter
wie beispielsweise Papier- oder Kunststoffumschläge oder -beutel verwendet werden,
können
die Gesamtbetriebskosten des automatischen Systems besonders steigen,
da eine große
Zahl von Wegwerfbehältern
bereitgestellt und verwendet werden muss, nur um die Produkte physisch
zusammengestellt zu halten. In diesem Zusammenhang braucht man nur
die große
Zahl von Aufträgen
für die
Verabreichung von medizinischen Produkten zu bedenken, die ein automatisches
System der oben genannten Art selbst in kleinen Krankenanstalten
pro Tag erfüllen
muss.
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Der
oben genannte Nachteil verschlimmert sich, wenn es bei einzelnen
Rezepten für
Medikamente oder medizinische Produkte um wenige Produkte in Einzeldosen
geht.
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Das
Problem mit der Handhabung der leeren Behälter oder die Kosten der Wegwerfbehälter ist doch
eindeutig weniger gravierend, je mehr Produkte in jedem Einzelauftrag
enthalten und in jedem Einzelbehälter
zusammengestellt sind. Im Allgemeinen und besonders bei der täglichen
Verabreichung von pharmazeutischen und medizinischen Produkten an
Patienten in Krankenanstalten kann die Anzahl von für jeden
einzelnen Auftrag zusammenzustellenden Produkten nur auf Kosten
der Effizienz und des Gesamtnutzens des automatischen Systems für die Entnahme
und Ablieferung von Produkten für
den eigentlichen Zweck, für
den es gedacht ist, erhöht
werden.
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Es
besteht die Gefahr, dass die Ausbreitung von automatischen Systemen
für die
Verwaltung von Aufträgen
für medizinische
Rezepte durch die oben angedeuteten Nachteile stark eingeschränkt wird, wobei
diese Systeme doch einen großen
Beitrag bei der Senkung der Verwaltungskosten von Krankenanstalten
und der Steigerung ihrer Effizienz insgesamt leisten und das Personal,
das mit der manuellen Auswahl und Verteilung von Medikamenten und
medizinischen Produkten allgemein beschäftigt ist, in die Lage versetzen
könnten,
sich verantwortungsvolleren Tätigkeiten
zuzuwenden.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, die oben
beschriebenen Nachteile durch Bereitstellung einer Vorrichtung und
eines Verfahrens zur Zusammenstellung von Artikeln zu überwinden,
wobei die Vorrichtung und das Verfahren einfach, wirtschaftlich
und rationell sind, besonders, aber nicht ausschließlich, wenn
sie für
das Zusammenstellen von Medikamenten und medizinischen Produkten
verwendet werden, die in automatischen Systemen zu verteilen sind,
die in Krankenanstalten zur Anwendung kommen.
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Zur
Erfüllung
der oben angegebenen Aufgabe handelt es sich bei dem Erfindungsgegenstand um
ein automatisches System und ein Verfahren zur Ablieferung und Verteilung von
zusammengestellten Artikeln mit den in den beiliegenden Ansprüchen angegebenen
Merkmalen.
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Nach
einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung werden die zusammengestellten
Artikelgruppen oder -bündel
einzeln mit entsprechenden Etiketten identifiziert, die mit den
Bündeln
verbunden und vorzugsweise zu dem Zeitpunkt erzeugt werden, an dem
die Produkte zusammengestellt werden.
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Die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die verschiedenen
Artikel in einem Bündel
zusammengestellt werden, das mit einem vorzugsweise länglichen
Haltemittel wie beispielsweise einer Schnur oder einem Streifen
zusammengehalten wird, das beispielsweise mittels Leim, Klammern
oder anderer ähnlicher
Mittel mit jedem Produkt einer einzelnen Gruppe verbunden ist. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Schnur oder der Streifen vor dem Bilden einer Schlinge
durch in den Artikeln vorgesehene Löcher eingeführt. Besonders kann es sich
bei dem Haltemittel um eine Schnur oder einen Streifen aus Kunststoffmaterial
oder einem anderen Material handeln, das zu einer geschlossenen
Schlinge verschweißt
werden kann, oder es kann sich um ein eingekerbtes Band oder ein anderes
Element mit ähnlichen
Schließmitteln
handeln.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die automatische Vorrichtung eine Tragstruktur zum Stützen der
verschiedenen Elemente der Maschine, einschließlich Führungsmitteln zur Bereitstellung
einer obligatorischen Bahn für
das Haltemittel, der es während
der Anwendung folgen muss, mit mindestens einem festen Führungselement
und einem Führungselement,
das bezüglich
der Tragstruktur beweglich ist, und Zuführmittel zur Belieferung des
Haltemittels, wobei die Zuführmittel
in einem Direktzufuhrmodus betrieben werden können, um das Haltemittel durch
die Führungsmittel
zu drängen,
und in einem Rückwärtszufuhrmodus,
um das Haltemittel zurück zubringen,
und Mittel zum Rückhalten
des Haltemittels. Die Führungsmittel
bilden eine Bahn für das
Haltemittel durch die Produktpakete.
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Ein
besonderer Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass das Zusammenstellen
der Artikel dadurch erreicht werden kann, dass das Haltemittel durch
Löcher
eingeführt
wird, die in den Paketen bereits vorliegen oder möglicherweise
automatisch hergestellt werden können,
wenn die Artikel zusammengestellt werden. Somit ist es unnötig, die
Produkte eng aneinander zu quetschen und möglicherweise zu beschädigen. Außerdem ist
die Vorrichtung besonders vorteilhaft bei Paketen wie Beuteln oder
Blisterpackungen verwendbar, die schon mit jeweiligen Schlitzen, Ösen o. Ä. für das Einführen der
Führungsmittel
versehen sind. In diesem Fall kann die Vorrichtung leicht in ein
System für
die Lagerung und Entnahme der Pakete eingegliedert werden, bei dem Beutel
o. Ä.,
die über
die Schlitze an geeigneten Stützen
hängen
und auf die Führungsmittel
geschoben werden, um zusammenzuhaltende Gruppen zu bilden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile werden aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen deutlich,
die lediglich ein nicht einschränkendes
Beispiel darstellen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht eines automatischen Systems für die Entnahme
und Ablieferung von Artikeln mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
und unter Einsatz eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 einen
Seitenaufriss einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Zusammenstellen von Artikeln, die für die direkte Zufuhr des Haltemittels
angeordnet ist,
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3 einen
schematischen Seitenaufriss der Vorrichtung aus 2,
aus dem die äußeren Formen
der Haupt elemente hervorgehen und in dem die Führungsmittel in einer Position
zur Verriegelung des Haltemittels sind,
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4 einen
Frontalaufriss der Vorrichtung aus 2, teilweise
im Schnitt und vergrößert,
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5 einen
Schnitt entlang der Linie V-V in 2 durch
das feststehende Führungselement
im vergrößerten Maßstab,
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6 eine
Stirnansicht eines Beispiels des Zusammenstellens von Artikeln durch
ein erfindungsgemäßes System,
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7 eine
Ansicht der Zusammenstellung aus 6 von hinten,
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8 eine
Stirnansicht einer Variante der Artikelzusammenstellung aus 6 und 7 und
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9 und 10 Perspektivansichten
von zwei Beispielen des Zusammenstellens von Artikeln, wobei das
Haltemittel zu einer Schlinge geschlossen ist.
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1 zeigt
schematisch ein automatisches System zur Entnahme und Ablieferung
oder Verteilung von Artikeln 1 mit einem Vorrat 2,
in dem die Artikel 1 nach einer vorbestimmten physischen
und logischen Struktur geordnet, beispielsweise an mit dreidimensionalen
Koordinaten x, y, z gekennzeichneten Orten gelagert sind, so dass
sie von einer Abhol- und Abliefervorrichtung 3 mit Abholmitteln 4 identifiziert
und abgeholt werden können.
Dank seiner Programmierung kennt ein elektronischer Prozessor 5 den
Ort der einzelnen Produkte 1 unter Bezugnahme auf die Koordinaten
x, y und ist mit der Abholvorrichtung 3 verbunden oder
ihr in anderer Weise zugeordnet, so dass er sie steuert und zum
Abholen von Produkten gezielt ansteuert, die Teil von Aufträgen G1,
G2, G3 bilden, die auf bekannte Art in den Prozessor 5 eingegeben
wurden und dort gespeichert sind. Die Abhol- und Abliefervorrichtung 3 gibt die
Produkte 1 aus, die logisch in Mengen 6a, 6b, 6c entsprechend
den Aufträgen
G1, G2, G3 zusammengestellt sind. Systeme dieser Art, die sich besonders für die Lagerung
von Paketen mit einzelnen Dosen pharmazeutischer Produkte eignen,
sind beispielsweise aus US-5468110, US-5880443 und US-6217273 bekannt und
werden daher nicht weiter besprochen. Es kann jedoch nutzbringend
sein zu erwähnen,
dass die oben erwähnten
Schriften des Standes der Technik Lagersysteme beschreiben, in denen
die verschiedenen Produkte ordentlich an Orten auf einer Ebene gelagert
sind und daher mittels zweier Kartesischer Koordinaten x, y identifiziert sind,
oder auf einem Zylinder angeordnet sind und daher mittels zweier
polarer Koordinaten α,
z identifiziert sind. Die vorliegende Erfindung wird zwar unter Bezug
auf den dreidimensionalen Vorrat 2 aus 1 beschrieben
und veranschaulicht, kann aber auch mit funktional ähnlichen
Resultaten auf bekannte zweidimensionale Vorräte sowie auf einfachere eindimensionale
Systeme wie beispielsweise Bandförderer
u. Ä. angewendet
werden.
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Die
logischen Mengen von Produkten 6a, 6b, 6c werden
nacheinander einer Zusammenstellvorrichtung 10 zugeführt, die,
wie weiter unten beschrieben, Packungen, Gruppen oder Bündel 7a, 7b, 7c aus
Artikeln 1 ausgibt, die über ein Haltemittel 8 physisch
miteinander verbunden sind und den eingegebenen Mengen von Artikeln 6a, 6b, 6c und
den im elektronischen Prozessor 5 gespeicherten Aufträgen G1,
G2, G3 entsprechen. Ein entsprechendes Identifikationsetikett 9,
das entweder vorher hergestellt und der Zusammenstellvorrichtung 10 als
Eingabe zugeführt
wurde oder an Ort und Stelle beispielsweise mittels eines nicht
gezeigten, betriebsmäßig mit dem
elektronischen Prozessor 5 verbundenen Druckers erzeugt
wurde, kann jeder Gruppe oder jedem Bündel 7a, 7b, 7c von
Artikeln zugeordnet und vorzugsweise am Haltemittel 8 gehalten
sein.
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Das
Haltemittel 8 ist vorzugsweise länglich und umfasst beispielsweise
eine Schnur oder einen Streifen, die bzw. der mittels Leim, Klammern
oder anderer ähnlicher
Mittel mit jedem Produkt einer einzelnen Gruppe verbunden ist. 6 und 7 zeigen
eine bestimmte Ausführungsform,
bei der die zusammengestellten Artikel aus Beuteln 101 bestehen, die
jeweils medizinische oder pharmazeutische Produkte 102, 103, 104, 105 enthalten.
Die Beutel 101 sind an mindestens einem ihrer Abschnitte
an einer Fläche 108a des
Streifens 108 aus Gewebe, Papier, Gummi oder einem anderen
Material befestigt, um eine Gruppe aus zusammengestellten Artikeln
zu bilden. Die Beutel 101 können mittels Leim oder mechanisch
mittels Klammern, Heftklammern o. Ä. an dem Streifen 108 befestigt
werden.
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Der
Streifen 108 kann seinerseits als Informationsetikett für die Artikelgruppe
dienen, da die den Auftrag oder die Anweisungen für die verschiedenen
in den Beuteln 101 enthaltenen Produkte kennzeichnenden
Daten sowie möglicherweise
der Bestimmungsort des Auftrags, beispielsweise die Abteilung und/oder
der Patient, dem die Produkte zu verabreichen sind, auf der anderen
Fläche 108b des Streifens
gegenüber
der Fläche,
an der die Beutel 101 befestigt sind, aufgedruckt sein
können.
In der Variante von 8 sind die Beutel 101 mittels
Klebeetiketten 110 am Streifen 108 befestigt,
aus denen für
jedes Produkt 102, 103, 104, 105 spezifische
Informationsdaten und/oder allgemeine Daten über den Auftrag oder Anweisungen
hinsichtlich der Zusammenstellung der Artikel ersichtlich sein können.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Schnur oder der Streifen vor dem Zusammenschluss zu einer
Schleife durch in den Artikeln vorgesehene Löcher eingeführt. Bei der Ausführungsform von 9 wird
ein eingekerbtes Band 111 allgemein bekannter Art verwendet,
um eine Menge von Beuteln 112 zusammenzustellen und zu
halten; in jedem Beutel ist ein Loch oder eine Öffnung 113, das bzw. die
wie oben in Bezug auf 1 erwähnt nutzbringend auch zum Aufhängen der
Beutel im Vorrat 2 verwendet werden kann.
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Wie
in 10 gezeigt, kann es sich bei dem Haltemittel insbesondere
um eine Schnur oder einen Streifen 114 aus Kunststoffmaterial
oder einem anderen Material handeln, das sich zur Bildung einer
geschlossenen Schleife 116, in der die Beutel 112 zusammengestellt
werden, zum Schweißen
an der Stelle 115 eignet. Ein ebenfalls mit einem Loch
oder einer Öffnung 118 versehenes
Informationsetikett 117 kann der Gruppe der Beutel 112 zugeordnet
sein.
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Hinsichtlich
letzterer Lösung
für das
Zusammenstellen von Artikeln und in Bezug auf 2 umfasst
eine besondere Ausführungsform
der Vorrichtung 10 zum Zusammenstellen und Halten der Artikel 1,
insbesondere, jedoch nicht ausschließlich einzelne Produktpakete
oder -beutel, eine Tragstruktur 12, die vorzugsweise durch
unterschiedlich geformte Profilabschnitte 14 gebildet wird,
die zu einem Rahmen zusammengebaut sind. Eine Einheit 16 zum
Stützen und
Bewegen der Mittel zum Halten der Produkte, insbesondere eine Schnur 18,
ist auf der Tragstruktur 12 angeordnet. Die Einheit 16 umfasst
einen Motor 20, vorzugsweise einen Elektromotor, und Mittel
zum Halten der Schnur 18, insbesondere eine Spule 22. Zum
Zwecke der Implementierung der Vorrichtung 10 kann die
Schnur 18 selbstverständlich
durch funktionell ähnliche
Elemente wie Fäden
oder Bänder
aus Material, das verschweißt
werden kann, wie beispielsweise thermoplastischem Material, ersetzt
werden.
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Eine
Zuführeinheit 24 ist
ebenfalls am Rahmen 12 in einer Position montiert, so dass
sie die von der Spule 22 ausgegebene Schnur 18 aufnehmen kann.
Die Zuführ einheit 24 umfasst
einen Motor 26, mindestens eine Antriebsrolle 28 für die Schnur 18 und
eine Schubrolle 30, die gegenüber der Antriebsrolle 28 angeordnet
und zusammen mit einer Leitrolle 32 an einem Schwenkarm 34 montiert
ist. Ein mittels einer Stützhalterung 37 am
Rahmen 12 montiertes Linearstellglied 36 ist mittels
einer Stange 38 mit dem Schwenkarm 34 verbunden,
wobei die Stange 38 einen Bund 40 aufweist, der
in einem rohrförmigen
Körper 42 gleitet,
um eine Feder 44 zusammenzudrücken.
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Eine
allgemein mit 46 bezeichnete Führung für die Schnur 18 ist
an der Ausgabe der Zuführeinheit 24 am
Rahmen 12 montiert und umfasst einen feststehenden Abschnitt 48 und
einen beweglichen Abschnitt 52, der gezielt auf dem feststehenden
Abschnitt 48 verschlossen werden kann, um insgesamt eine
geschlossene Führungsbahn
zu bilden. Die Führung 46 hat
vorzugsweise einen offenen, ringförmigen Querschnitt (siehe 5),
bei dem ein Kanal 46a eine Öffnung 46b hat, die
der Innenseite der durch den feststehenden und den beweglichen Abschnitt 48 und 52 der
Führung 46 gebildeten
Führungsbahn
gegenüberliegt.
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Eine
Einführungseingabehülse 47 für die Schnur 18 ist
an einem Ende des feststehenden Führungsabschnitts 48 positioniert.
Der feststehende Führungsabschnitt 48 umfasst
auch ein feststehendes Führungselement 50,
das sich vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, in einer horizontalen
Richtung erstreckt.
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Der
bewegliche Führungsabschnitt 52 ist
am Rahmen 12 angelenkt, so dass er um eine horizontale
Achse X-X schwenken kann, wie durch Pfeil A in 2 angedeutet.
Der bewegliche Führungsabschnitt 52 umfasst
vorzugsweise, jedoch nicht ausschließlich, einen Führungsabschnitt 54,
der in der in 2 gezeigten geschlossenen Konfiguration
der Führung 46 im
Wesentlichen parallel zum feststehenden Führungselement 50 des feststehenden
Führungsabschnitts 48 verläuft und
durch einen Verbindungsabschnitt 56 verlängert wird.
Das feststehende Führungselement 50 hat
ein Ende 58, mit dem es mit dem Verbindungsabschnitt 56 verbunden
ist und in dem ein Lokalisierungsanschlag 60 für den beweglichen
Führungsabschnitt 52 gebildet
ist. An dem vom Verbindungsabschnitt 56 entfernt liegenden
Ende hat der bewegliche Führungsabschnitt 52 einen
geformten Abschnitt 62 mit der Funktion einer Backe, deren Zweck
aus der folgenden Beschreibung deutlich wird. Am Rahmen 12 ist
eine Stellgliedeinheit 64 montiert, um den beweglichen
Führungsabschnitt 52 gezielt
zu bewegen und umfasst in der nicht einschränkenden Ausführungsform
von 2 ein Linearstellglied 66, das mittels
einer Halterung 68 am Rahmen 12 befestigt ist,
und ein angelenktes System 70, das vorzugsweise ein Kugelgelenk 72 und
ein am beweglichen Führungsabschnitt 52 befestigtes Scharnier 74.
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Die
Vorrichtung 10 umfasst auch ein Mittel 76 zum
Abschneiden der Schnur 18 mit einer Klinge 78, die
nach der Art eines Planschneiders angebracht ist, in einem Fach 80,
das am Auslass der Einführhülse 47 quer
zur Zuführachse
der Schnur 18 ausgebildet ist, und ein Linearstellglied 82,
das mittels einer Halterung 84 beispielsweise an der Basis
des Rahmens 12 befestigt und mittels eines Kugelgelenks 86 mit der
Klinge 78 verbunden ist.
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Innerhalb
der durch die Führung 46 gebildeten
geschlossenen Bahn in der Nähe
des geformten Abschnitts 62 befindet sich ein Halteelement
zum gezielten Halten der Schnur 18, das vorzugsweise einen
Block 88 umfasst, der sich zur Bereitstellung einer Anschlagfläche eignet.
In 3 ist der Block 88 mittels einer Stange 90 mit
einem Stellglied 92 verbunden, das seinerseits mittels
einer Halterung 94 am Rahmen 12 befestigt ist.
Die Antriebsrolle 28 hat vorzugsweise, jedoch nicht einschränkend, eine
Umfangsnut 96 zum Führen
der Schnur 18 und ist an einer Welle 98 montiert,
die beispielsweise durch zwei einfache Lager 100 gestützt wird,
die auf nicht gezeigte Weise am Rahmen 12 befestigt sind.
Die Welle 98 ist mittels einer Untersetzungseinheit 104,
beispielsweise einer Umlaufeinheit, mit der Antriebswelle 102 des
Motors 26 verbunden.
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Während des
normalen Betriebs der Vorrichtung 10 läuft die Schnur 18 zwischen
der Antriebsrolle 28 und der Schubrolle 30, während die
Lenkrolle 32 sicherstellt, dass die von der Spule 22 kommende Schnur
keiner übermäßigen Krümmung unterzogen wird.
Die Funktion der Schubrolle 30 besteht darin, die Schnur 18 gegen
die Antriebsrolle 28 gedrückt zu halten, so dass diese
Rolle die Schnur gezielt mit einer Vorwärtsbewegung zur Führung 46 hin – in einem Direktzuführmodus – oder einer
entgegengesetzten Bewegung in einem Rückwärtszufuhrmodus, in dem die
Schnur 18 von der Führung 46 zurückgeschickt wird,
beaufschlagen kann. Das Stellglied 82 sorgt für den notwendigen
Druck, der durch die Vorbelastung der Feder 44 kalibriert
wird. An der Ausgabe des Zufuhrmittels 24 wird die Schnur 18 von
der Einführhülse 47 aufgenommen,
die eine Eingabe der Führung 46 versorgt.
In der gegenwärtig
beschriebenen Konfiguration ist die Vorrichtung 10 so angeordnet,
dass sie einen Zyklus für
das Zusammenstellen und Zusammenbinden von Artikeln durchführt; ein
Beispiel dafür
wird unten angeführt,
das jedoch nicht als Einschränkung
der Möglichkeiten
für den
Einsatz der Vorrichtung 10 oder allgemeiner der vorliegenden
Erfindung anzusehen ist.
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In
einem anfänglichen
Schritt wird der bewegliche Führungsabschnitt 52 mittels
des Stellglieds 66 vom feststehenden Führungsabschnitt 50 weggehoben.
Einzelne nicht gezeigte Produktpakete, die zusammengestellt und
bezüglich
einander gehalten werden sollen, werden so positioniert, dass sich
das mindestens eine feststehende Führungselement 50 durch
jeweilige Schlitze, Ösen
o. Ä. erstreckt,
die geeigneterweise darin vorgesehen sind. Der bewegliche Führungsabschnitt 52 wird
dann geschlossen, so dass die Führungsmittel 46 eine
im Wesentlichen geschlossene Bahn durch die einzelnen Pakete bilden.
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Bei
einem nachfolgenden Schritt werden die Zuführmittel 24 von dem
Antriebsmittel 26 in einem Direktzuführmodus betrieben, damit die
Schnur 18 dazu veranlasst wird, durch die Führung 46 zu
laufen, bis sich das freie Ende 106 der Schnur 18 und
der in die Führung 46 eingegebene
Abschnitt der Schnur 18 überlappen. Der bewegliche Führungsabschnitt 54 wird
dann vom Stellglied 66 wieder angehoben, so dass der geformte
Abschnitt 62 durch sein Schwenken um die Achse X-X das
freie Ende 106 der Schnur 18 gegen den Block 88 presst
und es in einer eingeklemmten Position hält wie in 3 gezeigt.
An dieser Stelle werden die Zuführmittel 24 im
Rückwärtszufuhrmodus
betrieben, um die Schnur 18 zurückzugewinnen, bis die Größe der geschlossenen
Schleife, die sie durch die einzelnen Pakete bildet, auf vorbestimmte
Abmessungen verringert ist. Während
dieses Schrittes kann die Schnur 18 dank der Öffnung 46b im
Kanal 46a (siehe 5) die Führung 46 verlassen,
so dass die Schnur 18 wiedergewonnen werden kann und die
einzelnen Produktpakete in einer Packung oder einem Bündel zusammengestellt
werden können.
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Der
Körper
der Schnur 18 und ihr freies Ende 106, die übereinander
liegen, werden dann verbunden oder verschweißt, beispielsweise mittels
eines Heißsiegelstabs,
der gezielt zu dem Bereich bewegt wird, an dem sich die Schnur 18 und
ihr Ende 106 schneiden und übereinanderliegen. Die vom
Stellglied 82 betätigte
Klinge 78 trennt sodann die Schleife der Schnur 18,
die die einzelnen Pakete hält,
von der restlichen, auf der Spule 22 aufgewickelten Schnur 18 ab.
Am Ende des Zyklus entfernt das Stellglied 92 den Block 88 von
der Führung 46,
so dass die gehaltenen Pakete freigegeben werden.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Variante kann der Heißsiegelstab
auch die Trennfunktion der Klinge 78 haben oder kann zur
selben Zeit wie diese wirken.
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Nach
einer weiteren besonders vorteilhaften Variante ist die Vorrichtung 10 der
Abhol- und Abliefervorrichtung 3 aus 1 zugeordnet,
die einen Stift oder ein anderes Element umfasst, an dem die Produkte 1 jeder
logischen Menge 6a, 6b, 6c, aus denen ein
spezifischer Auftrag G1, G2, G3 besteht, hängen. Das Abholelement 4 der
Abhol- und Abliefervorrichtung 3 und/oder die Führung 46 der
Vorrichtung 10 können
gezielt geneigt sein, so dass der feststehende Führungsabschnitt 48 die
einzelnen Pakete von Produkten 1 durch Schwerkraft erhalten
kann. In der bevorzugten Situation, in der die Führung 46 gezielt geneigt
werden kann, ist es durch eine Neigung der Führung 46, die der
entgegengesetzt ist, die für
das Abholen des einzelnen Pakets von der Abhol- und Abliefervorrichtung 3 verwendet
wird, möglich,
dass die physisch miteinander verbundenen Artikelgruppen oder -bündel 7a, 7b, 7c freigegeben
und automatisch abgeführt
werden.
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Wie
oben erwähnt,
kann der Zyklus des Zusammenstellens der Artikel 1 mittels
der oben beschriebenen Vorrichtung 10 auch die Einführung eines
Etiketts in die Artikelgruppe bzw. das Artikelbündel, die bzw. das von der
Schnur 18 gehalten wird, umfassen, wobei das Etikett vorzugsweise,
jedoch in nicht einschränkender
Weise, von an den elektronischen Prozessor 5 angeschlossenen
Druckmitteln erzeugt wird und Daten enthält, die für die Identifizierung der zusammengestellten
Artikel und/oder ihres endgültigen
Nutzungsbestimmungsortes im System für die Verteilung der Artikel 1 nützlich sind.
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Während die
Grundsätze
der Erfindung die gleichen bleiben, können die Konstruktionseinzelheiten
und Ausführungsformen
natürlich
im Vergleich zu den beschriebenen und dargestellten stark variieren, ohne
dabei den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen.